Das Fansein nicht verstanden?
Was ich übertragen gesagt habe: Wenn du dir auf der Arbeit Mühe gibst und etwas schief läuft soll der Chef sagen: "Nicht schlimm, kann passieren" - Wenn du dasitzt und Däumchen drehst soll er dir einen Rüffel verpassen. Glaubst du ernsthaft, dass man sich als Fußballspieler alles erlauben darf? Wir sind Fans eines Vereins, nicht der Spieler, die bei einem Verein spielen und sich nach dem Abstieg plötzlich einen neuen suchen.
Ich schätze du weißt nicht, was passiert, wenn Hertha absteigt, wenn der HSV absteigt, wenn Lautern absteigt. Dieser Vereine halten in der 2. oder 3. Liga nicht viel länger als 1, 2 Jahre aus, bevor sie bankrott sind und strafversetzt werden. In Frankreich werden jedes Jahr mindestens drei bekannte Vereine um 3 Ligen strafversetzt, wovon die sich nie wieder erholen können, da der Abstieg finanziell nicht stemmbar ist und die Lücke einfach zu groß ist. Und als Herzblutfan soll man zusehen, wie ein Haufen unambitionierter Menschen ein Lebenswerk zu Grunde richtet? Still sein und kein bisschen seinen Unmut äußern, weil es entgegen gutem Benehmen ist?
Ich sage dir jetzt mal, was schlechtes Benehmen ist:
- Kraftausdrücke
- Gegenstände werfen
- mit Steinen auf Busse werfen
- Spieler bespucken
Habe ich ultrakrasser Hooligan das irgendwo gefordert? Nicht in einem einzigen Satz! Ich habe lediglich gesagt, dass die Fans die Spieler nach schlechter Leistung und LeistungsVERWEIGERUNG nicht auch noch dafür bestätigen sollen sondern ihnen zeigen, dass das nicht die Leidenschaft ist, die die Fans verkörpern. Die Spieler wandeln in den Spuren großer Idole wie Seeler oder Walter und verdienen das VIELFACHE, da kann man wenigstens Kampf verkörpern. Wie gesagt, Fehler passieren, aber Fehler ABSICHTLICH zulassen in dem man wie eine Ölgötze dasteht? Nein. Dafür hängt mir dann doch zu viel am Verein.
Was willst du bitte an solchen Situationen "gutreden" und die Spieler loben?
- Als großer HSV 2x hintereinander Drittletzter werden.
- Als Hertha BSC 6 Punkte aus 17 Spielen holen.
- Als SAS Épinal zigmal 2:0 in Führung zu gehen, 2:3 zu verlieren und am Ende der Saison zweimal gewonnen zu haben und mit 20 Punkten Rückstand abgestiegen zu sein.
- Als Toulouse FC, als Großstadtclub mit Europaleague-Träumereien im Mittelfeld sein und gegen Saisonende plötzlich ALLES zu verhauen, sodass man phasenweise sowas von abgestiegen war (man blieb nicht drin, weil man so toll war, sondern weil es drei Vereine mit wesentlich weniger Mitteln gab, die noch schlimmere Serien erreichten und Evian TG als letzter vebliebener Gegner sein Entscheidungsspiel zuhause gegen Stade de Reims mit 2:3 nach 2:0 aus der Hand gegeben hat)
- Dass der FC Sochaux nach 34 Jahren 1. Liga in Folge, angefangen bei der Abstiegsentscheidung, nach dem 0:3 zuhause am letzten Spieltag gegen Evian TG (2013/14) seit fast 2 Jahren kontinuierlich Grütze spielt, erst den Aufstieg weit verfehlt und jetzt als Vorletzter der Ligue 2 gegen alles verliert, was bald nur vorbeikommt?
Also hör bitte auf, mich hier als Mega-Hooligan darzustellen. Fans können sehr wohl differenzieren, wär kämpft und wer nicht, mal ein paar Zitate aus einem Lautern-Forum:
"Der Halfar tut mir leid, der zerreißt sich für alle als Einziger", "Halfar ist die ärmste Sau auf dem Platz", "ich würde nur Halfar und wenigen Anderen zutrauen, den Klassenerhalt zu acken". Wenn ein großer Verein von Dörfchen mit zigmal weniger Geld abgehängt wird, dann müssen alle Alarmglocken schrillen, vor allem, wenn man vorhatte aufzusteigen, und dann aber um den Abstieg spielt. Mein Verein war letztes Jahr so abartig schlecht, dass es aus 17 Heimspielen EINEN Heimsieg gab, obwohl Mittelfeld absolute Pflicht war.
Wir reden hier wohlgemerkt auch von den wichtigsten Mannschaften aus Charlemagnes Reichen, Racing Strasbourg die ewige Nummer 13 in Frankreich mit über 50 Jahren ersten Liga (damals nur durch Insolvenz zweier anderer Vereinen nicht sportlich in die 4. Liga abgestiegen 2013/14) und Lautern, die Nummer 10 in Deutschland mit über 40 Jahren. Die haben Stadien mit 30.000 Plätzen plus und Zehntausenden von Fans in niedrigeren Ligen, die sie unterstützen, wenn die Spieler sich ebenfalls mit dem Verein identifizieren und ihr bestes geben, unabhängig vom Ergebnis, aber ein solcher Verein kann das Geld für Stadion usw niemals mehr nach einem Abstieg aufbringen und gerät in einen finanziellen Teufelskreis, weil ja auch die Sponsoren abspringen. Schau dir SSV Ulm an (2x Insolvent in diesem MILLENIUM), Uerdingen, Arles Avignon (letztes Jahr Zweitligist, heute Siebtligist), alles ehemalige Erstligavereine. Tut mir leid, wenn man die Spieler ohne Beleidigung und ohne Gewalt wachrütteln will, um DAS zu verhindern, denn jeder der logisch denken kann weiß, dass zB 1860 München und Lautern die 3. Liga nicht überstehen werden mit ihrer Riesen-Stadionmiete.