Kapitel 1.6 - Das Strandfest von Anemonia City
„I got your emails you just don’t get females now, do you? What’s in my heart is not in your head anyway...“, die Sängerin mit dem Keyboard sass auf einem hohen Stuhl. Ich mochte irgendwie dieses emotionale Lied. Wir sassen an einem Tisch am Strand unter einem riesig aufgespannten Segel. In Anemonia City fand wie jedes Jahr das Strandfest, welches von der ganzen Kleinstadt besucht wurde. Jeder beteiligte sich in irgendeiner Form. Die vielen Frauen und kochbegabten Männer hatten sich um das Barbecue gekümmert. Auf einem riesigen Tisch standen Salate, Suppen und andere Vorspeisen. Daneben auf einem eisigen Tisch, schockgefrostet von einem Rossana einer Bewohnerin, Desserts so weit das Auge reicht. Man hatte ein Segel über dem Strand aufgespannt, Tische aufgestellt und eine Art Bühne aufgebaut, auf der nun Sänger, Sängerinnen und Bands ihr Können unter Beweis stellten und die Gesellschaft mit Musik beglückten. Am Ende des Festes kurz vor dem Feuerwerk würde ein Showkampf mit mir stattfinden. Bereits letztes Jahr hatte man mich dafür angefragt und ich hatte dort gegen Sasha gekämpft. Dieses Jahr war es etwas anderes. Ich würde zwar immer noch gegen Sasha und einen weiteren Kämpfer antreten, aber dieses Mal war ich mit ihm zusammen, ihm.
Es war nun schon mehrere Wochen her, seit Antonio in Anemonia City angekommen war. Er war nicht mehr gegangen. Während der Zeit, in der er bei mir gewohnt hatte und sich auch um meine Pokémon gekümmert hatte, war mir klar geworden, dass die Chance für die grosse Liebe mit ihm gekommen war. Er war so charmant und lieb, dass mir das Herz stehenblieb, wenn er meine Hand festhielt. Wir hatten in der dritten Nacht miteinander geschlafen. Das war wohl der Zeitpunkt gewesen, als wir uns als Paar sahen. Ich mochte wirklich jeden Moment mit ihm, selbst wenn er mich in meinem Kampf- oder Zuchtstil verbesserte. Er durfte das.
„... und dann habe ich das Kikugi aber wieder freigelassen. Es war ja vorallem der Forschung wegen gewesen, das hat es gewusst. Vorallem, weil es Familie hatte, da wäre es doch unmenschlich gewesen, wenn ich es da rausgerissen hätte.“ Gebannt blickten alle zu Antonio, der von seinen Forschungsreisen erzählte. Ich kannte diese Geschichte natürlich schon, aber Dolores und ihr Mann Roderick, genauso wie Sasha, die ebenfalls am Tisch sass, schienen Interesse an ihm gefunden zu haben. Es war ein schöner Abend, an dem wir bis anhin viel gelacht und erzählt haben. Wir waren in der Arena sowieso schon fast wie eine Familie und mit Antonio, der bei mir wohnte, war nur ein neues Mitglied dazugekommen. Um uns herum herrschte reges Treiben. Anemonia City war eine lebendige Kleinstadt. Die Leute kannten und schätzten sich, deswegen konnte man sich überall hinsetzen und wurde gleich ins Gespräch einbezogen. Die Bewohner waren sehr locker und entspannt, hart-arbeitend und wahnsinnig bescheiden. Ich war hier sehr gerne Arenaleiter und bis anhin mochten mich auch die Leute. Ich passte wohl ganz gut hierher.
Der Abend war bereits etwas weiter fortgeschritten, als ich an einem anderen Tisch einen Blick auffing, der mich ebenfalls beobachtete: Paula. Sie war eine der Drei gewesen, die ihr erstes Pokémon in diesem Jahr von mir erhalten haben. Dass sie nach knapp einem Monat bereits wieder hier war, überraschte mich. Ich stiess Sasha unter dem Tisch leicht gegen das Knie, sodass sie mich aufgeschreckt anblickte. Mit einem Kopfnicken zeigte ich ihr Paula, die von ihrem Tisch zu uns herblickte. Da Paula keine Anstalten machte, zu uns herzukommen, stand ich von unserem Tisch auf und lief zu ihr rüber. Erfreut, vielleicht fast schon etwas erleichtert, stand sie ebenfalls auf. Ich umarmte sie herzlich: „Paula, was machst denn du hier?“ – „Ach, ich dachte, für das Strandfest muss ich doch hierherkommen. Hast du Lust, einige Schritte mit mir zu gehen.“ Sie blickte mich hoffnungsvoll an, weswegen ein Nein wohl kaum in Frage kam: „Klar.“ Wir liefen an den Tischen vorbei an den Strand, wo einige Pärchen einen Spaziergang machten. Als wir uns etwas von ihnen entfernt hatten, fragte ich sie: „Na, dann erzähl mal. Was hat dich hierher zurückverschlagen?“ Sie antwortete starr: „Wie gesagt. Ich mag das Strandfest, die Atmosphäre, die Menschen, das war etwas, dass ich sehr vermisst habe.“
Sie blickte zurück zu dem Getümmel der Menschen, die sich unter dem Segel bei Gesprächen vergnügten. Ich folgte ihrem Blick: „Aber das Fest findet doch jedes Jahr statt. Das läuft dir doch nicht davon.“ – „Ich weiss, aber ...“ Sie stockte. Ich merkte, dass ihr das Thema irgendwie unangenehm war. Sie bohrte mit ihren Schuhen im Sand und versuchte meinen Blick nicht zu erwidern. „Was ist los, Paula? Ist etwas mit Camaub?“ – „Nein, mit Camaub ist alles in Ordnung. Aber ich fühle mich einfach nicht wohl, meine Umgebung zu verlassen. Ich habe die letzte Zeit in Oliviana City verbracht und mit Camaub trainiert. Ich hab sogar ein Wiesor gefangen. Trotzdem habe ich mich nicht getraut, weiter zu reisen.“ Ich blickte sie an: „Warum denn nicht? Woran liegt’s?“
Sie starrte auf das Meer: „Angst. Ich fürchte mich davor, was hinter dem liegt, was ich nicht kenne. Ich weiss nicht, was ich tun soll, was meine Zukunft beinhaltet. Eigentlich gäbe es so viele Wege, aber ich getraue mich nicht, einen einzuschlagen.“ Ich merkte, dass sie zitterte und eine Träne auf den Sand tropfte. Ich nahm sie in die Arme: „Das erwartet doch auch niemand von dir. Eine Reise sollte doch gerade dazu da sein, dass du näher zu dir selbst kommst, dass du dich vielleicht selbst von einer anderen Seite kennenlernst. Niemand erwartet von dir, dass alles perfekt läuft. Aber du solltest dich gut um deine Pokémon kümmern, denn sie sind diejenigen, die immer bei dir sein werden.“ Ich drückte sie fest an mich und spürte, wie ihre Tränen mein Hemd durchnässten. Es dauerte eine Weile, bis sich beruhigt hatte.
Paula hatte sich wieder zu ihren Eltern gesetzt. Wie sie sich nun fühlte, war mir unbekannt. Hatte sie sich vielleicht damit etwas abgefunden, dass es einzig ihre Entscheidung war, wohin sie ging? Ich hatte ihr das mitgegeben, was ich konnte und kannte. Paula war für mich ein Schützling, dem ich immer mit Rat und Tat zur Seite stehen wollte und das hatte ich getan. „...“ – „...“ Ich hörte nicht zu, was die anderen am Tisch gesagt hatten. In Gedanken versunken sass ich an unserem Tisch und nickte, währen die anderen ein Gespräch führten. „Christopher, hörst du überhaupt zu?“ Ich bemerkte den erwartenden Blick Sasha, die mich anblickte. „’Tschuldigung. Was meintet ihr?“ – „Wir wollten dich fragen, wie es Tauboga geht.“ Etwas überrascht blickte ich auf: Nachdem Antonio mit Tauboga einige Zeit verbracht hatte, war ihm klar geworden, dass das Flug-Pokémon sich wohl an den Stammplatz im Team gewöhnt hatte und darum im Kampf übermütig und unachtsam geworden ist. Er hatte mir empfohlen, Tauboga vorallem für Botengänge zu verwenden, um es Demut zu lernen. So würde es gleichzeitig auch den Einsatz bei Kämpfen mehr zu schätzen lernen. Da ich mein Stammteam sowieso ab und an änderte, hatte ich Papungha mit UHaFnir und Tauboga mit Flapteryx ausgewechselt. Ich blickte Sasha an: „Ach, denke ganz gut. Es hilft jetzt vorallem bei den Botengängen.“ Sie nickte: „Das ist toll. Altaria und Togekiss können die Hilfe brauchen.“
Er stand neben mir auf der Bühne. Während meinen Arenakämpfen war ich eigentlich nie nervös. Und auch jetzt freute ich mich einfach auf den bevorstehenden Kampf. Trotzdem merkte ich, dass Antonio die Puste ging: „Bist du nervös, Antonio?“ – „Ein bisschen.“ Dolores, die den Kampf moderierte, hatte uns auf die Bühne gerufen und wir warteten nun auf unsere beiden Gegner, die Dolores ankündigte: „Und die Herausforderer für Christopher Morgan und Antonio Mikaelis sind: Sasha Miller und Schwester Joy!“ Überrascht blickte ich zu unseren Gegnerinnen. Dass Sasha antrat, das wusste ich bereits. Doch Schwester Joy war eine überraschende Neuigkeit. Ich mochte die Pflegefrau sehr gern, vorallem, weil sie immer gut gelaunt und freundlich war. Hatte ich sie schon mal kämpfen gesehen? Nein. Es beunruhigte mich, dass ich eigentlich so wenig über die Bewohner der Stadt kannte. Weder von Dolores, noch von Schwester Joy hatte ich gewusst, dass sie kämpften. Somit wusste ich auch nicht, wie ich das blocken sollte. Die Situation war sowieso eine ganz neue für mich. Ich hatte zwar gegen Antonio mittlerweile einige Male gekämpft, einfach um neue Kombinationen auszuprobieren, gerade mit meinen neueren Pokémon. Aber ich musste nun Flexibilität und Einfallsreichtum beweisen.
Ich hörte Dolores rufen: „Das Arenaleiter-Team zeigt die Pokémon zuerst!“ Ich nahm meinen Pokéball aus der Tasche und warf ihn in die Luft. Ich hatte mir eigentlich nicht lange Gedanken darüber gemacht, welches Pokémon ich einsetzte. Ich wusste, welches es sein sollte. Ein solcher Kampf war kein Profilierungskampf – es war etwas, um die Stimmung etwas zu unterstützen.
„Komm heraus Natu! Lass uns den Leuten deine Stärke zeigen!“ Aus dem weissen Licht schoss mein kleiner Vogel nach oben, der sich auf den Boden setzte und kurz sein Gefieder wuschelte. Das kleine Pokémon war kein Showtalent. Es war hartarbeitend und zurückhaltend, ruhig und freundlich. Neben mir zückte auch Antonio seinen Pokéball: „Rattfratz, zeig dich!“ Neben mein kleines Flug-Pokémon setzte sich nun noch ein Normal-Pokémon nebenhin. Ich war etwas irritiert. Ich hatte nicht gewusst, dass er ein Rattfratz besass. Dass er nicht Nidoqueen oder Laschoking verwendete, überraschte mich. Auf der gegnerischen Seite warfen unsere Gegnerinnen ihre Bälle. Während Schwester Joy ein Muschas gewählt hatte, war es auf Sasha’s Seite ein Grillmak. Muschas klapperte freudig, während Sashas Grillmak kampfeslustig eine Flamme gen Himmel aufstiess. Ich warf Schwester Joy und Sasha einen freundlichen Blick zu. Hier ging es um nichts und trotzdem wusste ich, dass wir alle unser Bestes geben würden.
Natu und Rattfratz gegen Muschas und Grillmak.
Sasha blickte mich kurz grinsend an: „Los Grillmak, setz Funkenflug ein!“ Und auch Joy trat sofort nach, denn sie befahl ihrem Muschas die Attacke Eisspeer! Auf die beiden Pokémon schoss nun eine Kombination aus flammenden Kugeln und kühlen Speeren zu. Ich hörte nicht, was Antonio zu seinem Pokémon rief, aber ich wusste, dass ich mit Natu handeln musste: „Teleport, Natu!“ Mein kleiner Vogel verschwand mit einem regenbogenfarbenen Licht und tauchte wenige Momente später viel höher in der Luft auf. Ich blickte zu Antonio und Rattfratz. Das Normal-Pokémon versuchte mit Sprüngen den Attacken auszuweichen. Aber beide Attacken waren einfach zu viel, weswegen das Nagetier von zwei-drei Eisspeeren gestreift wurde und auf den Boden viel. Ich hätte wohl Natu befehlen müssen, Rattfratz ebenfalls wegzuteleportieren. Mein Psycho-Pokémon konnte, auch wenn es noch ziemlich jung war, bereits eine Person mittransportieren, entweder ein Mensch oder ein Pokémon. Doch ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, weswegen ich mich ziemlich deswegen nervte.
Ich war kurz abgelenkt, hörte aber, dass Schwester Joy ihrem Pokémon die Eisstrahl-Attacke gegen Natu und Sasha ihrem Grillmak eine Kratzer-Attacke gegen Rattfratz befahl. Wie sollte ich darauf reagieren. Diese Attacke wäre sehr effektiv gegen meinen Vogel und sie kam sehr schnell auf mich zu. „Natu, setz Nachtnebel ein! Wehr die Attacke ab.“ Das gleissend weiss-blaue Licht, welches in Form eines Strahls auf Natu abgeschossen wurde, konnte Natu mit einem schwarzen Strahl abfangen. Die beiden Pokémon schienen heftig an den Attacken zu kämpfen. Ich sah den angestrengten Blick auf Natus Gesicht und auch Muschas Schale schien zum Sprengen gespannt. Der Kampf war ausgeglichen und die Attacken führten zu einer Explosion, sodass Natu in die Luft und Muschas weggeschleudert wurde.
Auf der anderen Seite des Kampffeldes war Grillmak in Richtung Rattfratz geschossen. Doch Antonio hatte seinem Pokémon Spukball befohlen, welche das angreifende Pokémon wegstiess. Ich war echt überrascht. Dass ein Pokémon eine solche Attacke erlernte, obwohl sie untypisch für das Normal-Pokémon war. Antonio überraschte mich immer wieder. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Natu war in der Luft geflattert und kam langsam wieder auf unsere Seite zurück. Man spürte am Flattern des Vogels, dass es doch schon etwas hatte einstecken müssen. Rattfratz keuchte ebenfalls bereits, sodass ein Teil des Sabbers auf der Bühne liegen blieb.
Sasha schien vom bisherigen Ausgang nicht wahnsinnig zufrieden. Ich sah auf ihrem Gesicht den unglaublich genervten Gesichtsausdruck, den sie hatte, wenn es ihr nicht gefiel. Sie schien kurz zu überlegen: „Grillmak, setz Irrlicht ein!“ Für mich war klar, dass nun mein Zug gekommen war: „Natu, los, schütze Rattfratz!“ Während die blauen Flammen in Richtung Rattfratz schossen, liess sich mein Vogel vom Himmel runterstürzen, sodass es den Grossteil der Flammen abfing. Schwester Joy war überrascht: „Wow! Ich wusste nicht, dass dein Natu Magiespiegel als Fähigkeit hat.“
Ich grinste: Mein Natu war ein ganz besonderes, konnte es aufgrund seiner speziellen Fähigkeit von keiner Statusattacke getroffen werden. Die Flammen prallten am Psycho-Vogel ab, schossen zurück auf Grillmak, welchem die Feuerkugeln aber nichts ausmachten. Neben mir schien Antonio völlig gelassen zu sein über die angreifende Attacke, fast so, als hätte er damit gerechnet, dass ich ihn schützen würde.
Schwester Joy schien nun auch auf den Geschmack der Angriffslust gekommen zu sein. Die sonst freundliche und liebevolle Person hatte ein Glühen in den Augen, wie ich es noch nie gesehen habe: „Los Muschas, setz Tackle gegen Rattfratz ein!“ Während das Muschel-Pokémon auf meinen Vogel zuschoss in einem Tempo, welches ich dem Pokémon ohne Beine nicht zugetraut hätte. Ich sah auch, dass Grillmak erneut auf den Weg ging, um die Kratzer-Attacke gegen Rattfratz einzusetzen. Das Wetzen seiner Krallen glänzte im Licht des aufgehenden Mondes. Antonio war immer noch völlig gelassen: „Rattfratz, Hyperzahn!“ Und ich tat es ihm, wenn auch sehr angespannt und überlegt, gleich: „Schnabel!“ Es kam zum grossen physischen Aufprall zwischen den vier Pokémon. Keines schien dem anderen einen Schritt weiter zu gönnen. Jeder steckte ein und teilte aus. Nach kurzer Zeit hatte ich den Überblick verloren, im Gerangel der Pokémon. Einige Momente später trennten sich die Pokémon, um eine Verschnaufpause zu schaffen. Natu flatterte näher am Boden, weil es kaum mehr Kraft aufbrachte.
Rattfratz ging es noch etwas besser. Auf der gegnerischen Seite war Muschas auch schon mit den Kräften am Ende. Grillmak ging es noch besser. Zwar war die Teamsituation ziemlich ausgeglichen, aber es belastete mich, dass Antonio nun mehr Verantwortung traf wie mich, weil ich kaum mehr etwas ausrichten konnte.
Sasha hatte die Unausgeglichenheit der Teammitglieder bemerkt und da es ihrem Grillmak noch besser ging, setzte es auch sofort zum Angriff an: „Los Grillmak, noch einmal Irrlicht gegen Rattfratz!“ Erneut schossen blaue Flammenkugeln gegen Rattfratz. Mit einem rasanten Tempo schossen sie in Form eines Wirbels gegen das Normal-Pokémon. Antonio hatte überhaupt keine Anstalten gemacht, um dagegen vorzugehen.
Sofort begannen rot-blaue Flammen das Rattfratz zu umzüngeln, welches das Normal-Pokémon schwächten und seine Gesundheit ziemlich beeinträchtigten.
Rattfratz umzog plötzlich eine blaue Aura. Ich war erstaunt: „Das ist eine spezielle Fähigkeit.“ – „Genau, Adrenalin.“ Er lächelte mir zu. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich hätte mit Natu gar nie die Attacke abwehren müssen. Antonio hatte darauf gezielt, dass sein Pokémon von einem Leiden getroffen wurde.
Sasha wurde durch die Harmonie in unserem Team etwas aggressiv, weswegen sie ihrem Grillmak nun die alles entscheidende Attacke zurief: „Setz Feuersturm ein!“
Sofort stiess das Feueraffen-Pokémon eine Feuersbrunst aus, die in Form eines gebündelten Strahles auf die Gegner zuschoss. Ich musste etwas dagegen tun: „Los Natu, setz Psychokinese ein und schiesse Muschas vor den Feuersturm!“ Natus Augen begannen sofort blau-grau zu scheinen und im selben Augenblick wurde das sehr schwache Muschas hochgehoben. Natu schaffte es gerade noch, das Muschas vor die Feuersbrunst zu heben, sodass sie am Wasser-Pokémon abprallte. Das Muschel-Pokémon wurde geschmort, fiel zu Boden und war kampfunfähig.
Antonio nutzte die Gunst der Stunde und rief seinem Pokémon zu: „Los Rattfratz, Notsituation!“ Zum blauen Glanz seiner speziellen Fähigkeit Adrenalin tat sich ein rotes Glühen der Attacke Notsituation dazu. Rattfratz stürmte in einem riesigen Karacho auf das gegnerische Grillmak zu, welches noch vom Anwenden seiner Attacke schwach war.
Es stiess das Feuer-Pokémon in die Luft, wo es auf den Boden runterfiel und kampfunfähig liegen blieb.
„Du hast toll gekämpft“, Antonio drückte meine Hand, während er mich an sich drückte. Das Feuerwerk, welches am Strand gezündet wurde, schoss in die Luft, wo es den Nachthimmel in allen erdenklichen Farben färbte. „Ich war nicht gut“, ich atmete einmal tief ein und aus: „Ich hab nicht verstanden, worauf du hinauswolltest. Und das hätte ich als dein Pairing-Partner sein sollen.“ Er lächelte: „Christopher, das ist doch absolut kein Problem. Wir haben zum ersten Mal gemeinsam gekämpft. Da kann das nicht perfekt laufen.“ Ich könnte mich selbst zum Kotzen bringen. Antonio war so verständnisvoll und souverän, dass die Schmetterlinge noch viel heftiger gegen mein Bauchinneres pochten. Im Kampf hatte ich alles perfekt machen wollen, aber ich hatte viele Prinzipien nicht verstanden. Ein Doppelkampf alleine bestreiten war für mich kein Problem, aber ich kannte dieses Gefühl der Abhängigkeit nicht wirklich. Ich wollte für Antonio alles richtig machen und doch fiel es mir unglaublich schwer. Es war so, dass ich ihm für die bisherigen schönen Momente, die ich von ihm geschenkt bekommen hatte, danken wollte und das alles perfekt machte. Vielleicht war das ja gar nicht das Ziel, alles perfekt zu machen. Mir war das nicht bewusst, auch wenn ich wusste, was perfekt war. Dieses Feuerwerk.