Beiträge von Magmarx

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    Ich habe mich letztens an die ersten Editionen erinnert und habe das erste mal verstanden, was ich an denen so sehr mochte: die Kargheit. Es war schön, dass bis auf wenige Gegenden in RB und GS alles minimalst besiedelt war. In RB nahm die Story einen sehr winzigen Teil ein: besiege Team Rocket in Prismania und Saffronia und werde Pokemonmeister. Die meiste Zeit aber bewegte man sich durch Landschaften, wo niemand sonst war. Hier und da mal ein Trainer. Und das war charmant, weil die Imagination noch eine Rolle spielte. Im Spielen war mir wirklich so, als ob ich im Tunnel nach Lavandia von einem Schwarm Zubat massakriert wurde und nicht etwa von einzelnen gespawnten Exemplaren. In GS war mir, als ob ich ein riesiges Land bereise, und das hat ein bisschen mit einer gewissen Monotonie zu tun – glaube ich. Die neuen Editionen sind recht gut darin Biotope abzubilden. Das ist gut gemacht. Aber es überblickt sich alles so leicht dadurch. Die Gegenden müssen wirklich riesig sein, damit ich die noch für riesig halte. Und durch die Führung entlang der Story geht mir das eigentliche Abenteuer, das einst darin bestand die Region zu bereisen, abhanden. Pokemon kann dieses Spielgefühl m.E.n. nur auf neuere Systeme übertragen, wenn (I) die Kampfmechanismen nur um wenige ausgewählte Dinge erweitert werden, (II) die Story entschlackt wird und (III) die Landschaft auf 3 bis 4 Typen reduziert wird. Im Fall von (I) heißt das keine allzukrassen Modifikationen an den Mons, sondern Konzentration auf interessante Attacken und Ausrüstung und Ausbau beliebter Prinzipien (Mega-Entwicklungen zB.). (II) Storyline an 2 Stellen im Spiel, dort gern intensiv und sonst nirgendwo – kein Rahmen außer: bereise das Land, werde bester Trainer und fange alle Viecher. Nebenbeschäftigung: ok. (III) Beschränkung etwa auf Wald, Steppe, Höhle und Meer. Da kann auch mal ein Gewässer im Wald sein oder ein Moor. Aber ich will wieder das Gefühl , dass ich über eine endlose Hochebene oder durch einen endlosen Wald laufe. Und nicht nur ein bisschen am Strand entlang surfe, sondern mich auf dem Ozean befinde, wo sonst -nichts- ist. und ich mich dann frage, ob ich überhaupt auf dem richtigen Weg bin, und ob ich da wirklich irgendwo ankomme und dann kann ich nichts anderes tun als weiter zu machen, weil ich nicht umkehren kann und dann ist da tatsächlich eine Insel. (Mein 6-jähriges Ich war zu doof die VM Fliegen zu finden und hatte darum nicht immer die Möglichkeit jederzeit ins PC zurückzukehren, ich hatte auch VM Blitz nicht und bin – super gruselig – im Dunkeln durch die Dunkelhöhle. Und das war toll – es gab keinen doppelten Boden, alles fühlte sich riskant an). Zumindest für (III) könnte die Naturzone sorgen. Das bisher Veröffentlichte zeigt aber, dass ich im Fall von (I) und (II) enttäuscht sein werde. Ich hoffe aber für zukünftige Editionen, dass GF sich mal wirklich fragt, warum sich das Franchise etablieren konnte. Und es hängt nicht nur damit zusammen, dass die Viecher wahlweise süß oder cool sind, sondern dass diese Spiele, auf einer für heutige Verhältnisse echt lächerlichen Konsole, so gut waren. Und dass die nicht trotz der geringen Darstellungsmöglichkeiten, sondern wegen der geringen Darstellungsmöglichkeiten so gut waren.