Beiträge von SizeKing

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    Und wenn unser Weltbild utilitaristisch wäre und gelten würde, mehr Kinder bedeutet auch mehr Glück auf der Welt, hieße das nun, dass es somit nicht vertretbar wäre, keine Kinder in die Welt zu setzen? (Ich weiß gar nicht, was ein Utilitarist jetzt genau zu dem Thema sagen würde.)

    Die Aussagen der Frau Brunschweiger sind nicht wirklich Argumente basiert, scheint mir... Es wirkt auf mich, wie eine bloße Abwehrreaktion auf (eventuell selbst erfahrene) Vorwürfe, wieso man keine Kinder habe

    Tatsächlich nicht. Die Argumente, die sie hat, entstammen der Antinatalismus-Philosphie, was eine bekannte und durchaus ältere philosophische Einstellung ist, die zwei Seiten hat. Zum einen, die hier genannten: "Der Welt geht es schlecht. Mehr Menschen sorgen dafür, dass es nicht besser wird. Deswegen ist es moralisch Verantwortlich keine Kinder zu bekommen." Zum anderen der Leid-Vermeidungs-Ansatz: "Moralisch richtig ist der weg, der das wenigste Leid verursacht. Nicht-Existenz erzeugt kein Leid. Es ist jedoch nicht möglich ein gänzlich leidfreies Leben zu führen. Demnach tut man Kindern unrecht dadurch, sie zu zeugen, da man ihnen so Leid zufügt."

    Der Ansatz ist mir tatsächlich neu. Auf den ersten Blick scheint mir die Argumentation zirkulär: Leid entsteht durch zu viele Menschen. Menschen sind Kinder. Mehr Menschen heißt mehr Kinder. Mehr Kinder bedeutet mehr Leid auf der Erde. Ergo keine Kinder kriegen, weil dann alle leiden ... jetzt mal irgendwie schlampig dahingeschrieben. Kinder kriegen ist als Ursache für Leid vorausgesetzt. Es muss doch erstmal bewiesen werden, dass Kinder das Problem sind, oder?


    Zitat von SizeKing

    Sehr lange habe ich nicht viel vom Kinderkriegen gehalten. Ich sah es als den Einstieg in die typische Geschlechterrollen-Falle.

    Ich glaube, in unserer Gesellschaft ist es eher, dass Menschen auf Karrieren getrimmt werden und ihren Lebensinhalt da herum aufbauen. Solange du Sinn darin siehst, schön, aber manche verzichten dann auf soziale und persönliche Wünsche aka Partner finden, Familie aufbauen und Zeit für den Freundeskreis zu haben, nur um dem zu entsprechen.

    Ich meine, finanziell versteh ich es und es geht manchmal icht anders, aber ich würde mit einem Kleinkind nicht Vollzeit arbeiten wollen, wenn ich nicht von unserer Situation dazu gezwungen wäre.

    Man stresst sich und stresst sich, nur für etwas (womögliche) Anerkennung in einer Firma.

    Genau, die Positonen sind ja noch immer: Karriere machen oder Familie. Vereinbarung ist eine Farce. Aber dagegen sträube ich mich irgendwie nach wie vor, obwohl ich am eigenen Leibe erfahre, dass ich mich mit Kind scheinbar von einer Karriere verabschiedet habe (wobei jetzt die Frage ist, wie die überhaupt aussieht). Das Ding mit der Nichtvereinbarkeit scheint mir am häufigsten das Problem zu sein, was hinter dem Regretting Motherhood Thema steht.


    Vermutlich werden wir in einigen Jahren ein Kind adoptieren. :)

    Ich bin mit diesem Gedanken vollkommen im Reinen und irgendwie ja, so die Vorstellung von einem eigenen Kind zeugen und groß ziehen... noch immer hege ich dagegen für mich eine innere Abscheu. Aber ein Kind adoptieren, ihm ein neues Zuhause geben, Eltern geben... Ja, die Vorstellung gefällt mir und ich freue mich sogar darauf wenn es so weit ist. :)

    Ich fand sehr lange die Idee gut, Kindern eine Familie zu geben, die von ihrer biologischen "verlassen" wurden. Es schien mir Sinn zu machen, sich doch erst um die Kinder zu kümmern, die schon da sind und Betreuung und Unterstützung brauchen, als selbst ein Kind in die Welt zu setzen. Daher kann ich euch nur die Daumen drücken, sprich darin bestärken, es anzugehen! Ausgerechnet Adoptionen sind sehr schwierig zu arrangieren für die Adoptierwilligen in Deutschland. Obwohl es so viele Kinder gibt, die unter der Obhut ihrer leiblichen Eltern leiden... etc. aber das ist ein anderes Fass, das ich nicht aufmachen möchte.

    Momentan wünsche ich mir eine offene Stelle, die zu mir passt, auf die ich mich bewerbe und die ich nach einem erfolgreichen VG antreten kann (wo die Aussichten auf eine feste Position natürlich groß sind). Überhaupt wünsche ich mir so langsam, dass ich beruflich ankomme.


    Ansonsten wünsche ich mir generell, dass es meiner Familie ein Leben lang gut geht.

    Ohja, sehr gut sogar.

    Einmal hat der Überweisungsautomat wegen zu langen Prüfens auch meine Karte geschluckt. Auf einen Freitag ... :crying:


    Kennt ihr das, wenn ihr etwas sagt und es jemand missversteht?

    Das erlebe habe ich sehr oft auf Arbeit. Dabei bin ich der Typ Mensch, der sich sehr eindeutig ausdrückt. Dachte ich zumindest immer....


    Kennt ihr das, wenn es morgens schon nicht rund läuft, der ganze Tag irgendwie nicht mehr in die Gänge kommt?

    Bei uns hat sich die Überstunden-Situation ein wenig gemildert seit wir einen Betriebsrat haben. Das war das beste, was der Firma passieren konnte. Dennoch gibt es noch Abteilungen, bei denen Mehrarbeit zum Tagesprogramm gehört. Die werden von dem Betriebsrat auch sehr im Auge behalten. Eine Lösung, die alle zufrieden stellt, wird noch gesucht.

    Die Aussagen der Frau Brunschweiger sind nicht wirklich Argumente basiert, scheint mir... Es wirkt auf mich, wie eine bloße Abwehrreaktion auf (eventuell selbst erfahrene) Vorwürfe, wieso man keine Kinder habe. Vollkommen nachvollziehbar (wenn man bereits einige unpassende Bemerkungen schlucken musste), aber es ist völlig unnötig, gleich so krass gegen das Kinderkriegen zu wettern. Das schwört doch ebenso heftige Gegenreaktionen herauf, wie "Ihr seid schuld, wenn die Menschheit/ unser Land zugrunde geht, da ihr nicht für Nachwuchs sorgt!" oder "Wer soll euch später pflegen, eure Pflege/ Rente bezahlen? Die Kinder der Leute, die ihr für ihre Zöglinge verurteilt habt!" Bitte auch immer schön den demografischen Wandel ansprechen ... :woot:


    Ich kenne beide Seiten und kann mich in beide Seiten noch hineinversetzen. Sehr lange habe ich nicht viel vom Kinderkriegen gehalten. Ich sah es als den Einstieg in die typische Geschlechterrollen-Falle. Das wollte ich mir nicht geben als jemand, dem schulischer, universitärer und schließlich beruflicher Erfolg sehr wichtig war/ ist. Vor knapp zwei Jahren kam die Wende, keine Ahnung wieso, aber ich dachte mir, wenn ich mit 40 Jahren feststelle, dass ich gerne ein Kind hätte haben wollen (und deshalb in einer Art Midlife-Crisis falle), sollte ich es jetzt noch mit Ü30 darauf ankommen lassen. Der feste Partner ist da und hält auch viel von Familie (schon eine wichtige Voraussetzung). Wir haben uns beide einen Jungen gewünscht, sogar Spaßes halber geschaut, wie sich eine Schwangerschaft beeinflussen ließe. Da gibt es ja z. B. den chinesischen Empfängniskalender (schau hier). Ich habe mir ein Jahr gegeben, in dem ich mich nicht heiß machen wollte. Nach einem Jahr hätte ich mich untersuchen lassen, wenn es mit einer Schwangerschaft in dem Zeitraum nicht geklappt hätte. Ich kenne so viele, die sich mit dem sog. Hibbeln sehr viel Stress gemacht haben und das wollte ich definitiv nicht. Wenn es nach zwei, hm, vielleicht auch drei Jahren nicht gefruchtet hätte, wäre es mich mit dem Versuchen vorbei gewesen und ich hätte akzeptiert, dass es nicht sein soll. Nun... ich habe im März 2016 die Verhütung abgesetzt und im August einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen gehalten. An dem Tag habe ich übrigens geheult wie ein Schlosshund - oh nein nicht vor Freude (obwohl die auch da war) - denn der positive Streifen bedeutet, dass mein ach so tolles Leben nun zuende sein wird. Jetzt im Nachhinen betrachtet, waren es meine Hormone, die mich überreagieren lassen haben. :grin:


    Ich habe inzwischen einen Sohn, der schon bald zwei Jahre alt wird. Jeden Tag zweifle ich an meinen mütterlichen Kompetenzen und bin zugleich stolz darauf, was für ein aufgewecktes Kerlchen ich da aus dem Babyalter raus aufgezogen habe. In der Elternzeit habe ich es nicht ein bisschen bereut, Mutter geworden zu sein. Ich lebte in einer wundervollen Blase. Dann kam die Rückkehr in den Job und seither mischten sich Gefühle des Bedauerns hinein. Ich komme im Job nicht mehr voran, obwohl ich gleich viel leiste (nur mit viel weniger Schlaf und vollem Programm vor Arbeitsbeginn und nach Arbeitsende). Ich arbeite zwar nicht mehr Vollzeit, aber ich bin auch nur 5 Std runter gegangen (nicht gleich 10 oder 20 Std). Ich habe das Gefühl, den Stempel Mama zu tragen und daher für meine Firma irgendwie unsichtbar geworden zu sein (wobei ich das bereits vor der EZ zu spüren bekommen habe, und ich habe voll durchgezogen mit 40 Std plus bis kurz vor dem Mutterschaftsurlaub).

    In meiner Position agiere ich recht eigenverantwortlich (was mir gefällt), aber die ganze Struktur hat sich geändert und in dieser Neuorganisationsphase scheint kein Platz für mich zu sein (langsam nehme ich es tatsächlich persönlich). Als ob man als Mama automatisch nur noch ein halber Mensch ist. Klar, man fällt anfangs wegen Kranktage mehr aus. Aber es musste und muss keiner meine Arbeiten übernehmen, weil ich alles gut unter Kontrolle habe. Wenn ich nicht Angst haben müsste, dass viele Unternehmen die gleiche Ansicht haben, würde ich mich für andere Stellen bewerben. Aber ich möchte auch nicht eine Stellte aufgeben, für die ich noch vor der Schwangerschaft und seit meinem Wiedereinstieg hart gearbeitet habe. Es stimmt mich sehr traurig, dass man als Mitarbeiter innerhalb eines Jahres so in Vergessenheit geraten ist, samt den Leistungen und Erfolgen, die man erbracht hat. Im Kontrast dazu sehe ich in den höheren und aufsteigenden Positionen nur die Frauen, die kinderlos (und meist auch partnerlos) sind. Es erweckt den Eindruck, dass es nur immer eines geben kann: entweder du hast Familie und musst beruflich Rückschritte/ oder zumindest ausbleibende Fortschritte tolerieren oder du bist Single und kommst vorwärts. Natürlich haben die Leute ohne Familie auch mehr Zeit, Überstunden zu machen, fachlich vielleicht noch zuhause was nachzuholen und sich ggf. sonstwie einzubringen. Wenn ich mir jetzt aber ansehe, wie weit es mit den Soft Skills reicht, ist da nicht viel ausgereift.


    Was ich eigentlich sagen möchte: ja doch, man kann das Kinderkriegen echt bedauern (und man sollte es sich vorher echt gut überlegen, wie gut es ins Lebenskonzept passt). Aber dieses Bedauern kommt nicht aufgrund des Kindes und der Arbeit, die das Kind macht, sondern es sind die Mitmenschen, besonders die Kollegen, die einem das Gefühl geben können, dass man einen Fehler begangen hat, was man doch bitte auch zu spüren bekommen sollte. Ich empfinde das als sehr traurig und halte seither auch leider viel weniger von meinen kinderloser Kolleginnen. Aber achso! Kolleginnen mit Kinder sind oft auch nicht gerade wohlwollend im Umgang mit einen. Und hast du nur ein Kind, bist du auch wieder aus dieser Gruppe raus :rolleyes: ... und ich war schon vorher raus, weil ich nicht auf Teilzeit im größeren Umfang gegangen bin. So viel zu den Problemen, mit denen man zu kämpfen hat...