Kann nur aus Erfahrung sagen, ICH persönlich möchte niemals in sone Pflegeeinrichtung. Der Mensch steht immer an zweiter Stelle.
Diese Sichtweise kann ich aus MFA-Sicht leider auch nur bestätigen. Alles wird auf "wir müssen so viel Geld bei so wenig Ausgaben wie möglich" optimiert - wodurch es zu wenige (gelernte) Arbeitskräfte auf den Stationen gibt. Dadurch werden Dinge übersehen oder gar ignoriert, die nicht übersehen oder ignoriert werden dürfen. Ich erinnere mich da an eine schwer kranken Mann, der ins Heim musste, weil seine Kinder die Pflege nicht mehr stemmen konnten (trotz Hilfe durch Pflegekräfte). Die anstehenden Arzttermine wurden mitgeteilt und es wurde gesagt, dass man die Fahrt dorthin organisieren werde - und letztlich wurden sie gar nicht wahrgenommen. Medikamente wurden teilweise bei den falschen Ärzten bestellt (und damit meine ich nicht "alle beim Hausarzt" - was zumindest noch logisch gewesen wäre - sondern da sollten Urologen (Niere, Blase, usew.) die Herzmedikamente ausstellen, der Kardiologe (herz) die Parkinson-Mittel und so weiter). Als man nicht weiter kam und die Reserven mehr hatten, hat der Patient gar keine Medikamente mehr bekommen (außer die vom Hausarzt). Zum Glück war dieser Zeitraum nur sehr kurz, weil dann die Familie davon Wind bekam und sich kümmerte.
Das Ganze war während einer Corona-Hochphase, die Mitarbeiter waren durch Unterbesetzung massiv überfordert und die Dame, die die Medikamente bestellen sollte, war eine ungelernte Kraft, die wohl nach wenigen Wochen wieder gekündigt wurde (aus Gründen).
Meine Mutter, ebenfalls als Pflegekraft tätig, bestätigt das ebenfalls. Sie arbeitet schon auf einer Station, in der es einen besseren Pflegeschlüssel (X Betten pro Pfleger - umso kleiner die Zahl X ist, desto besser besetzt ist die Station) gibt als gewöhnlich (aber nicht Intensiv) und dennoch ist da die Kacke regelmäßig am Dampfen... und das fast nur deswegen, weil ihnen dauernd die Leute von ihrer Station weggezogen werden, um auf anderen Stationen zu helfen, die unterbesetzt sind. Da Mutters Station einen besseren Schlüssel hat und damit dort mehr Leute pro Schicht arbeiten, klaut man gerne da. Zu Ungunsten der Patienten (und Pfleger) - denn der höhere Pflegeschlüssel existiert ja nicht ohne Grund.
Von daher:
Wer seine Angehörigen zu Hause pflegen KANN, sollte das auch tun. Dass das nicht immer möglich ist, ist eine traurige Tatsache - und dabei sind die Gründe vollkommen egal (ich könnte z.B. aus psychischen Gründen niemanden pflegen... da wäre ich auch schnell ein Pflegefall). Aber auch da kann ich nur dazu raten, dass man immer einen Blick auf seine Angehörigen hat und nicht davon ausgehen sollte, dass es schon läuft. Denn das tut es meist nicht (und es liegt nicht immer an den Pflegekräften).
Und was dich angeht Taemin :
Scheiß drauf. Mein Stiefvater und mein Bruder mach(t)en quasi das Selbe durch... und beide wohnen nach wie vor bei ihren jeweiligen Eltern (also mein Stiefvater, meine Mutter und mein Bruder leben im selben Haus wie meine Stiefoma). Wenn die so einen Spruch bekamen, dann zuckten sie mit den Schultern und ignorierten es. Irgendwann hört das auf bzw. es wird wieder akzeptabel, weil die Eltern dann ein Alter erreichen, in der Zusammenwohnen zur Pflege eher angenommen wird (warum nicht angenommen wird, dass auch junge Menschen - wie in deinem Fall deine Mama - gepflegt werden müssen, geht mir allerdings nicht in den Kopf).
Gut - die Beiden haben den Vorteil auf einen riesigen Eigentumsgrundstück samt Häusern zu wohnen - wahrscheinlich ist da die Akzeptanz auch höher als in einer Wohnung. Wobei ich auch das wieder nicht verstehen kann, sofern die Wohnung groß genug ist.
Und deine Schwester... da schließe ich mich Bastet an. Natürlich ist ein Gastroenterologe kein Psychiater - aber jeder Arzt, der nicht auch an die Psyche denkt, wenn es um Erkrankungen geht, ist ein schlechter Arzt. Und wenn bei Beschwerden die Befunde unauffällig sind, sollte auch die Psyche bedacht werden, bevor man irgendwelche urstseltenen Krankheiten in Betracht zieht. Psyche muss auch behandelt werden, wenn sie krank ist.
Anders sehe es natürlich aus, wenn direkt die Psyche in Betracht gezogen wird, bevor organische Ursachen der Erkrankungen ausgeschlossen werden.