Kapitel 3: Zwischen Zweifel und Angst
Ich hatte Angst, furchtbare Angst vor
dieser unbekannten Frau. Meine Beine regten sich nicht, ich war
machtlos gegen diese schier unbändige Angst in mir. Ihr Lächeln
strahlte eine bedrohliche Ruhe aus. Blasse Haut, Blutrote Augen, ihr
Lächeln zeigte scharfe Reißzähne, weißes langes Haar. Ich
erwischte mich dabei wie ich diese Angst, für einen Moment lang
vergaß und nur auf Ihre Schönheit achtete. Ja ich fand sie schön,
sehr sogar. Sie war von der Statur zierlich und schlank. Mein
Instinkt schrie lauf, mein Kopf schrie, dass sie mir nicht freundlich
gesinnt ist. Doch irgendwas in mir beruhigte sich langsam. ,,
Entschuldige, ich bin kurz aus den Latschen gekippt", antwortete
ich Ihr nach einer Ewigkeit Stille. Ich stand auf, füllte mir ein
Schluck Wasser in ein Glas und trank. Ich muss ihre Aufmerksamkeit
auf etwas anderes lenken, dann hab ich die Möglichkeit die Polizei
zu verständigen, dachte ich mir. ,,Hey süßer das wird nicht
Funktionieren, die Polizei kann dir nicht helfen“, sagte sie zu mir
mit einem klaren, fast schon belächelndem Unterton.
Ich ließ das Glas auf den Boden
fallen, wie konnte sie Wissen was ich denke? Was zur Hölle ist hier
los? Ich dachte mir nur , renn´, renn´ um dein Leben. ,, Okay, du
hast Angst? Ich höre deinen Puls, ich höre wie dein Blut durch den
Körper rast. Ich wundere mich, warum hast du Angst? Liegt es daran
das du mich nicht erkennst? Jemand von deinem Kaliber, sollte doch
keine Angst haben“, sie stand vom Tresen auf, lief entlang der
einzigen Barrikade, die zwischen uns war, kratzte mit langen
Fingernägeln am Holz entlang und kam auf meine Seite. Als sie auf
mich zukam, verspürte ich Todesangst. ,,Du fragst dich was ich will?
Ich sag´s dir, ich will dich holen‘‘, flüsterte sie mir zu. Sie
kam mir immer näher, als Sie vor mir stand, gerade einmal ein Kopf
kleiner als ich, wirkte sie süß und dennoch bedrohlich.
Verführerisch und dennoch Bestialisch. Aber vor allem gefährlich.
Ich dachte, sie bringt mich jetzt um. Sie fasste mir ins Gesicht,
hielt sich an meinem Hals fest, zog sich an mich heran und küsste
mich…..
Ich war völlig perplex, unsere Lippen
berührten sich. Sie hatte die vollkommene Macht, über mich. Ich
hatte Todesangst, wie erstarrt. Bevor sie von mir und meinen Lippen
abließ, biss sie mich. Es tat nicht besonders weh, es war kein Biss
der mich stark verletzen sollte , es war mehr ein zärtlicher Biss in
die Lippen. Meine Lippe fing an zu bluten, sie drehte sich um,
kicherte und verschwand spurlos……
,,Lilith, was sollte das?“, fragte
mich mein Begleiter, ich wollte alleine zu dem Jungen, er musste halt
warten. Ich kicherte, bei dem Gedanken. Er stand, protzig wie eh und
je, auf der Spitze des Glockenturms dieser Stadt. ,, Lass mir meinen
Spaß“, entgegnete ich Ihm. Er baute sich vor mir auf, eine Statur
wie von einem Bär: „ Wir sind hier nicht zum Spaß, wir müssen
den Erben seines Blutes, von diesem Ort abholen". Manchmal
plustet er sich auf, als hätte er Irgendwas zu melden. Ich kicherte,
nein ich lachte Ihn eher aus. „Wenn du das nicht hinbekommst,
dieses elende Balg aus seinem Loch zu holen, dann tu ich das“,
schnauzte er mich an. Ich nahm es nicht so ernst, er kann große Töne
spucken wie er will, es amüsierte mich nur. Ich bin mehr als Mächtig
genug, um 100 von seiner Sorte auszumerzen und das weiß er.
„Deidara, vergiss eins nicht. Solltest du meinem zukünftigen
Ehemann, auch nur ein Haar krümmen, dann bring ich dich eigenhändig
um, haben wir uns da verstanden“, drohte Ich ihm. Er nickte und
verschwand.
Ich musste lauthals anfangen zu lachen,
das ganze machte mir viel zu viel Spaß, um es ernst zu nehmen. Ich
leckte mir über die Lippen, der Geschmack seines Blutes, es
schmeckte süßlich. Genau nach meinem Geschmack. Das Blut verrät
einem viel über den Mensch, der man ist.
Ich musste noch
Vorbereitungen treffen.
Ich biss mir in meinen Finger, ließ
zwei, drei Tropfen von meinem Blut fallen und Sprach meinen Fluch:
„Blutmagie! Die ewig bindende Blutsbande!“.
Am nächsten Morgen lag ich bereits
wach in meinem Bett, als mein Wecker klingelte. Ich schmiss mein
Handy an die Wand und es zerschellte. „Hmpf", normalerweise
neige ich nicht zu Aggressionen, aber ich konnte nicht anders, mein
Wecker nervte. Ich konnte kaum schlafen, es wirkte zwar als wäre das
gestern ein schlechter Alptraum gewesen, aber ich spürte die
gebissene Stelle auf meiner Lippe deutlich.
Nachdem sie gestern Verschwand, kam
mein Chef in den Laden und sah mich, völlig zerstört am Boden
sitzen. Ich hatte mir von den Splittern des Glases die Hände
zerschnitten, es blutete stark. Mein Chef fragte mich was vorgefallen
sei, doch ich konnte ihm nicht antworten, der Schock saß zu tief. Er
verband mir die Hand und gab mir für den Rest der Woche frei. Ich
dachte diese Frau bringt mich um, stattdessen küsste sie mich. Ich
strich mir über die Lippen.
Ich stand aus dem Bett auf, rannte zum
Mülleimer und holte den Brief raus. Sie schrieb ich soll mich auf
die Suche nach der Wahrheit machen, auf welche Wahrheit ? Meinte sie
meine Herkunft? Weiß sie wie ich wirklich heiße? Diese Fragerei
brachte mich bisher nicht wirklich weiter. Trotz das sie bedrohlich
wirkte, tat sie mir nichts. Verstand ich was falsch, vermutlich war
sie gestern nicht da um mich zu töten. Was wollte sie dann? „Hmpf,
das ist doch zum Haare raufen“, fluchte ich durchs Zimmer.
„Deidara, hast du Informationen für
mich, hast du seinen Aufenthaltsort?“, fragte ich meinen zu groß
geratenen Untergebenen. „ Ich konnte den Attentäter noch nicht
finden, er hat sich bei dem Balg auch noch nicht blicken gelassen",
antwortete er mir, die Antwort gefiel mir nicht. Irgendjemand hat es
auf mein Spielzeug abgesehen, ich muss Ihn aufhalten bevor er stirbt.
Der Fluch den ich gestern gesprochen
habe sagt mir zwar, wie es Kodoku geht und wo er ist, aber wenn die
Missratene Ausgeburt der Hölle hinter ihm her ist, könnte ich zu
spät sein. ,,Tu mir einen Gefallen, Dummkopf, hör auf meinen Mann,
Balg zu nennen. Sonst muss ich dir weh tun“, wies ich das
Riesenbaby an. „Er ist ein Kind, bevor er dein Mann werden könnte,
müsste er erst mal in dein Alter kommen“, antwortete er mir frech.
Deidara treibt es manchmal zu sehr auf die Spitze mich zu nerven. Ich
trat Ihn und fauchte: „Was soll das heißen? Ich bin nicht alt! Ich
bin auch noch jung, mit meinen 300 Jahren bin ich in der Blüte
meiner Jugend“. Er lachte: „Wie du meinst Lilith, ich werde den
Attentäter finden und ihn ausschalten, bevor er dem Erben zu nahe
kommt“, versprach er mir.
Diese Frau gestern, kann kein Mensch
gewesen sein. Diese Zähne, dieses Verhalten und das Sie einfach
verschwand. Was war Sie? Oder verliere ich den Verstand? Vielleicht
soll ich einen Arzt aufsuchen. Ich schlug auf den Tisch, dass ist
alles so unfassbar Frustrierend, ich weiß nicht mehr was ich denken
soll.