Gossip Girl (2007 - 2012), Staffel eins - sechs
Zweiter Rewatch (2012 zum ersten mal geschaut, 2017 zum zweiten mal) einer meiner Lieblingsserien, wobei ich schon im März fertig geworden bin, hatte es aber vergessen hier zu erwähnen. Ich könnts auch irgendwie immer wieder schauen, weils immer wieder spannend ist und man nach einer Zeit auch vergisst und dann quasi wieder neu dabei ist. Zum Beispiel habe ich nie so richtig gemerkt, dass es in jeder Folge ein Event gibt, sei es eine Geburtsfeier, ein Maskenball, eine Galaveranstaltung, eine Hochzeit, ein Thanksgiving-Essen und so weiter, was ich erst durch Wikipedia erfahren habe - aber es stimmt tatsächlich, in jeder Folge steht eine bestimmte Festivität im Vordergrund, man nimmt das nur so bewusst gar nicht wahr.
Ansonsten ja, ich bin ein Serena-Fan und finde sie vor allem in der ersten Staffel so unheimlich sympathisch, bodenständig, liebenswert, nachdem sie sich ja zum Ziel gesetzt hat, kein Partygirl mehr zu sein. Ich finde vor allem auch Serenas Klamotten immer so gut abgestimmt und es sieht halt wirklich alles an Blake Lively (Schauspielerin von Serena) gut aus. Allgemein ist alles, was einen Namen in der Modewelt hat (von Prada bis hin zu Louis Vuitton) bei Gossip Girl vertreten und ich möchte gar nicht wissen wie viele Kleider insgesamt Blair und Serena in den ganzen sechs Staffeln getragen haben. Blair und Chuck sind eine Sache für sich, sie sind halt für einander bestimmt, egal wie sehr sie sich gegenseitig versuchen zu verletzten - im realen Leben würde das aber eher nicht funktionieren. Schade fand ich, wie Vanessa und Jenny aus der Serie geschrieben wurden und nur in der letzten Folge einen Cameo spendiert bekommen haben, nachdem sie davor für einige Staffeln zum Hauptcast gehört haben. Gossip Girl verwendet auch immer sehr zeitgenössische Musik, was ich sehr gut finde, die meisten Stücke passen auch in die Drama-Kategorie. Und wo wir bei Drama sind: die Cliffhanger finde ich in GG sehr gelungen und es bleibt meist durchweg spannend, stets werden neue Intrigen und Lügen gesponnen und keiner kann dem anderen vertrauen. Schön finde ich auch, dass wiederkehrende Figuren immer mal wieder auftauchen, ab und zu auch erst Staffeln später. Mir hat vor allem der Ivy Dickens-Arc in Staffel 5 gefallen, als diese sich als Serenas Cousine Charlie Rhodes ausgegeben und quasi ein Doppelleben geführt hat. Am Ende fand ichs aber nicht fair, wie sie von der Familie behandelt wurde. Einige Sachen wurden nicht so ganz gelöst wie ich es gerne gehabt hätte. So hätte Bart nicht sterben sollen, was mit Carol im Gefängnis passiert, weiß auch keiner ... und natürlich hätten Rufus und Lily zusammen bleiben müssen, ich meine sechs Staffeln lang sind sie quasi ein Paar bzw. es wird darauf hingearbeitet, nur damit man dann erfährt, dass sie später andere Partner haben. Auch, dass das College ein wenig zu kurz kam, hat mich gestört - nicht, dass es die Upper East Side-Clique nötig hat, auf einem College sein zu müssen, aber irgendwie ist das College dann ganz plötzlich verschwunden, nachdem sich Serena und Blair beinahe darum geprügelt haben, wer nach Yale darf. Hier hat man dann einfach später wenig erfahren. Auch die Auflösung, wer am Ende GG ist, fand ich nicht direkt überzeugend, im Prinzip hat ja Dan dermaßen schlimme Dinge preisgegeben und all seine Freunde verraten. Zu Dan noch: ich kann ihn einfach nicht leiden, weil er der scheinbare Nice Guy ist, im Prinzip aber dermaßen manipulativ und hinterhältig ist und versucht sich überall einzumischen und jede Person in seinem Umfeld zu kontrollieren. Im Prinzip hat er auch stets Narrenfreiheit bei seinem Vater, während Jenny bei jeder Sache Hausarrest bekommt, obwohl sie auch nicht viel jünger als Dan ist. Und nicht zu vergessen sind Blairs Träumereien, wo sie dann meistens Szenen aus bekannten Filmen nachspielt.
Ansonsten ist GG im Prinzip relativ gut gealtert, die Themen sind nach wie vor aktuell, die technische Ausführung finde ich ebenfalls schön, also dass man den Aufnahmen nicht anmerkt, dass sie jetzt schon einige Jahre auf dem Buckel haben, allgemein ist GG sehr ästethisch anzuschauen. Von der Ausstattung, den Requisiten, den Dialogen etc. wirkt alles sehr zeitlos und das finde ich bei Serien immer sehr wichtig, dass sie nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zugeordnet werden können. Nur die Handys sind so ein Fall für sich, da erkennt man ein wenig die 2000er, wobei ich mich wundere, dass es bei GG sehr lange gedauert hat, bis diese gegen Smartphones getauscht wurden - das iPhone kam genau zum Start von GG heraus und da GG sehr von Marken lebt (u.a. auch Produktplatzierungen durch Samsung und Sony), finde ich es interessant, dass man so lange Tastentelefone benutzt hat, iPhones kamen erst soweit ich weiß am Ende der fünften Staffel dazu (also ab 2012), in der sechsten besaß dann fast jeder ein iPhone 4s - aber das sind auch nur so Sachen, die mir auffallen, weil ich bei sowas sehr auf Ästhetik und Details achte achte.
Ach ja, fast hätte ich Georgina Sparks vergessen, die über sechs Staffeln lang die große Gegenspielerin mimt: ich liebe sie, ich glaube sogar, sie ist eine meiner Lieblingsantagonisten überhaupt. Wobei Georgina sich auch sehr im Laufe der Serie wandelt, von einer manipulativen Psycho- und Soziopathin und zu einer ... weniger manipulativen Psycho- und Soziopathin. :D Nein, also Georgina wird im Laufe der Serie tatsächlich netter, die Georgina im Bibelcamp war auch wirklich ein Fall für sich. Georgina ist aber einfach unfassbar gut geschrieben und das Gute daran ist, dass die Autoren Georgina immer nur punktuell eingesetzt haben, sie kommt in jedem Staffelfinale vor und teilweise nur zu Beginn der folgenden Staffel - sonst fast nie. Und damit wusste man immer, wenn Georgina auftaucht, geht's erst richtig los und das Staffelgeheimnis wird endlich gelöst. Georgina hatte auch eindeutig die besten Sprüche auf Lager, sie war definitiv immer ein großes Highlight. Vor allem zu Beginn ist Georgina einfach unberechenbar, teilt gegen alles und jeden aus und hält sich in keiner Situation zurück, von Erpressungen und Alleingängen bis hin zum Einsatz von Drogen ist bei ihr alles möglich.
Gossip Girl (2021 - heute), Staffel eins
Neues Jahrzehnt, noch krasser, diverser, eine neue Generation: das ist das Sequel zu Gossip Girl. :gleicher name: Man hat versucht viele Sachen zu ändern: es geht tatsächlich noch sexueller zur Sache, dagegen wirkt die Mutterserie fast bieder (was ich nicht gedacht hätte). Den Cast hat man deutlich diverser gemacht, nicht nur was die Herkunft betrifft (kein all white-Cast mehr), sondern eben auch die sexuelle Orientierung. So haben wir jetzt sehr viel LGBT*+ in Gossip Girl (u.a. sind pansexuell, transgender, lesbisch, schwul und bisexuell vertreten), was man im Prequel schon ein wenig vermisst hat, wo nur Serenas Bruder Eric schwul war (durch Georgina geoutet), der Rest war nur straight hetero, was nicht hätte sein müssen.
Die Story an sich ist fast noch die Gleiche, knüpft sie etwa zehn Jahre später an das Prequel an, da auch Charaktere aus GG (07-12) vereinzelt auftauchen. Ich finde es nur ein wenig seltsam, dass die Lehrer an der Schule jetzt quasi GG sind und Kate Keller (musste extra den Namen googlen) das so ernst nimmt und ihr gesamtes Leben GG widmet, als hätte sie sonst kein Leben. Ansonsten ist das Sequel sehr vergessenswert und kommt natürlich nicht an die Mutterserie nicht heran, was ich kaum erwähnen brauche. Die erste Staffel, die bisher verfügbar ist, zeigt wenig Story und ist auch nicht annähernd so spannend, dreht sich doch alles zuviel um die Sexualität. Bei GG möchte ich spannende Geschichten, Drama, Intrigen und Schicksalsschläge - und keine ständigen Bettgeschichten. Der schon fast zwanghafte Versuch GG diverser zu gestalten ist meiner Meinung nach auch sehr gescheitert, es wirkt alles sehr gekünstelt. Wo in GG noch jeder hetero war, ist es in GG 2.0 quasi gar keiner mehr, was jetzt auch nicht wirklich den Alltag widerspiegelt. Und wie gesagt, das ist nicht das Problem - es ist einfach nicht spannend und gehört daher eigentlich sofort wieder eingestampft, bevor weitere Staffeln produziert werden.
Sex Education (2019 - heute), Staffel drei
Eine der bekanntesten und beliebtesten Netflix-Serien. Die dritte Staffel wurde dann auch am Stück geschaut, wobei ich mir dabei tatsächlich davor noch einmal die ersten beiden angeschaut habe - einfach, weil ich vergessen hatte, was passiert war ... also, im Groben wusste ich es noch, aber kleinere Details wusste ich nicht mehr. Ich mag diesen britischen Flair sehr, den man in Sex Education spürt, sei es das Feeling an der Schule von Otis, oder die schönen Landschaften, die stets gezeigt werden. Die Staffel hatte Züge von dem Buch "Die Welle", wo versucht wird, die Schüler umzuerziehen und sie auf eine Linie zu bringen.
Diesen Teil fand ich sehr spannend, vor allem weil die Direktorin zuerst sehr sympathisch rüberkommt, zudem sehr jung und dynamisch und erst später ihr wahres Gesicht zeigt. Ansonsten ist halt vieles beim Alten geblieben, Otis hat immer noch Probleme mit seinem Liebesleben und wird jetzt mit einer Patchwork-Familie konfroniert. Allgemein kommt das Thema "Sex Education" in dieser Staffel zu kurz, so gibt Otis anderen Schülern so gut wie keine hilfreichen Tipps mehr. Die Staffel endet dann auch damit, dass sich Otis und Maeve Lebewohl sagen, obwohl sie jetzt erst richtig zusammengekommen wären. Das ist auch irgendwie das Problem bei SE, dass es nur sehr langsam voran geht, wobei die Folgen immer eine Länge von 50-60 Minuten haben - und da man dann jetzt wieder sicher über ein Jahr warten darf, hat man den Rest inzwischen wieder vergessen.
One Tree Hill (2003 - 2012), Staffel eins - neun
Erster Rewatch (2012 zum ersten mal geschaut), wobei ich den sehr lange vor mir hergeschoben habe, aber für ein Projekt mit 187 Folgen muss man dann auch Lust haben, ist man so gar nicht mehr von den ganzen kurzlebigen Netflix-Serien gewohnt. Aktuell bin ich bei den ersten Folgen der siebten Staffel angelangt, also jetzt schon relativ weit fortgeschritten. OTH ist halt so ein Fall für sich, ich versuch mich hier auch kurz zu fassen, weil ich sonst sehr ausufern müsste. OTH ist für mich so das klassische Synonym für die typische Teen Drama-Serie, von daher gibt es da erstmal nichts zu bemängeln. OTH fängt zu Beginn recht harmlos und langweilig an und wahrscheinlich wusste man zu Beginn nicht recht, welche Richtung man einschlagen sollte, wusste doch keiner, dass die Serie über neun Staffeln lang laufen würde. Die Thematik "Basketball" und die Rivalität zwischen Lucas (Chad Michael Murray) und Nathan (James Lafferty) ist der Hauptkern der ersten Staffel und wenn man nicht so viel mit Basketball anfangen kann, kann man sich da nicht so recht hineinversetzen, man quält sich halt teilweise durch. Etwas dynamischer wird es dann zur zweiten Staffel, wobei ich sagen muss, dass die ersten beiden Staffel schon sehr schlecht gealtert sind, auch weil vieles hier sehr altbacken wirkt, das wird erst mit der dritten Staffel besser und ab dann passt auch vieles. Lässt man diesen Aspekt aber mal weg, ist sonst immer für sehr viel Abwechslung gesorgt, auch durch immer wiederkehrende Charaktere, Plots, die erst später aufgelöst werden und spannende Cliffhanger, die im Laufe der Serie natürlich immer heftiger werden. Zahlreiche Menschen verlieren ihr Leben in OTH (sei es durch einen Unfall oder Mord), es gibt versuchte Mordanschläge, Entführungen, schwere Schicksalsschläge, Beziehungsprobleme, Lügen, Hass, Eifersucht und Intrigen, heiße Bettgeschichten, Erpressungen, Psychopathen, Geschichten, die mit Drogen und Alkohol zu tun haben, aber natürlich auch schöne Ereignisse, wie romantische Hochzeiten, die Geburt von Kindern, vertraute Abende am Strand oder sei es nur die Abschlussfeier in der Highschool.
Begleitet wird das stets durch Musik, für die OTH allgemein immer sehr geschätzt wird. Durch OTH habe ich wirklich sehr viele schöne Tracks kennengelernt. Durch Peyton Sawyer Scott (Hilarie Burton) wird das Thema Musik auch immer durchgehend in OTH verarbeitet und ist nicht einfach nur schmuckloses Beiwerk. Also, durch die ausgewählte Musik und die passenden Songs kann OTH wirklich sehr gut punkten. Ansonsten ist noch der 4 Jahres-Sprung am Ende der vierten Staffel zu erwähnen, welcher einen markanten Schnitt mit sich bringt und die Serie teilweise verändert und dann auch wieder nicht, denn vieles bleibt auch danach beim alten. Zu den einzelnen Charakteren möchte ich gar nicht so viel sagen, das würde zu weit führen. Nur Lucas, also quasi DER Hauptprotagonist der ersten sechs Staffeln, finde ich inzwischen dermaßen hüllenlos - und zwar trotz der deepen Sprüche, die er zu Beginn und am Ende jeder Episode zitiert, seinem träumerischen Blick oder allgemein seiner Art, wenn er mit den Menschen spricht ... so richtig warm werd ich einfach nicht mit ihm, erst ist keiner, mit dem ich ein Abenteuer bestreiten wollen würde. Er ist halt wie so ein Prototyp, ohne Ecken und Kanten, der perfekte, heiße Typ, der keine schlechten Seiten an sich hat. Einer der interessantesten Charaktere ist wohl Dan Scott, der Vater von Lucas und Nathan, der wohl am meisten in der gesamten Serie durchmacht. Schade finde ich es auch, dass die Mutter von Lucas, Karen Roe (Moira Kelly), ab der fünften Staffel sehr wenige Auftritte hat und letztlich auch aus der Serie geschrieben wurde, nichtmal im Staffelfinale der sechsten Staffel hatte sie viel Screentime (werden die Schauspieler nur für wenige Minuten gebucht?). Das Gleiche gilt natürlich auch für Coach Durham, dem guten, alten, weisen Mann, der die Jungs stets mit gutem Rat unterstützt hat. Ein Geheimnis ist es auch bis heute, wieso Chad Michael Murray und Hilarie Burton (Lucas Scott und Peyton Sawyer Scott) die Serie am Ende der sechsten Staffel (Folge 130) verließen und aus der Serie geschrieben wurden, nachdem die beiden quasi bisher die Serie dominiert haben und neben Nathan und Haley das große Powercouple waren. Das Staffelfinale von Staffel sechs hat mich auch nicht so überzeugt und der Abgang von Lucas und Peyton ging sehr schnell über die Bühne, nachdem sie endlich ihr Kind bekommen haben. Lucas hingegen wird man noch einmal in Staffel neun wiedersehen. Und eigentlich bin ich hier auch noch gar nicht fertig, weil man über OTH wirklich so viel erzählen kann - das sind diese ganz kleinen Momente, die schönen, ehrlichen Dialoge. Vor allem Bethany Joy Lenz (Haley James Scott) spielt ihre Rolle als zunächst normale bodenständige Highschool-Schülerin und Sängerin sowie Ehefrau von Nathan und später als fürsorgliche Mutter dermaßen überzeugend, dass man meint, dass sie wirklich diese Rolle lebt. Und auch James Lucas Scott (Jackson Brundage), der Sohn von Nathan und Haley, ist sehr gut in die Serie eingearbeitet worden. Ich finde es immer sehr schwierig, wenn Kinderdarsteller mitspielen, weil deren Charaktere immer sehr platt geschrieben werden und halt einfach nur dazu da sind, damit Kinder da sind. Jamie hingegen bekommt sehr viel Screentime, auch mal in Szenen, wo er alleine ist. Und seine Dialoge sind nicht einfach nur zum Füllen der Handlung da. Also, Jamie ist für mich eine der am besten geschriebenen Kinderrollen. Dazu halt wie gesagt die schöne Musik mit sehr vielen und zahlreichen schönen Stücken, die einzelne Szenen untermalen. Durch die große Anzahl an Folgen bleibt auch vieles nicht oberflächlich, einzelne Krisen gehen durch mehrere Folgen hinweg und Schicksalsschläge werden nicht nur einmal kurz abgehandelt, sondern man lässt ihnen den benötigten Raum. Es gibt sogar Raum für vermeintliche Fillerfolgen, die erstmal nichts mit der Handlung zu tun haben, eben aber dann doch sehr wichtig für die einzelnen Charakterentwicklungen der Protagonisten sind. OTH ist eben auch sehr detailreich und auch aufwendig produziert, so gibt es viele Außenaufnahmen und die Kulissen der Häuser erinnern an typische amerikanische Kleinstädte, das USA-Feeling begleitet einen ständig.
Die beiden großen Themen in OTH (neben der Liebe und dem Drama) sind Basketball und Musik und ich finde man hat es sehr gut geschafft, diese eher ungleichen Themenfelder perfekt abzudecken. Eine der großen Handlungen ist natürlich auch, dass das gesamte Umfeld von Lucas und Nathan, Dan Scott (Paul Johansson) hasst und verachtet für das was er getan hat, was man auch verstehen kann. Gleichzeitig kommt Deb Scott (Barbara Alyn Woods), Nathans Mutter, relativ gut weg, obwohl sie versucht hat Dan umzubringen (vergiftet hat sie ihn immerhin) und das damit dann eigentlich erst alles losgetreten hat. OTH ist im Großen und Ganzen gut gealtert, lässt man die ersten beiden Staffeln mal außen vor, man merkt deutlich die Wandlung und den Unterschied der Szenen, Aufnahmen, der Kleidung der Charaktere, wenn man dann mal bei Staffel sechs oder sieben angekommen ist. OTH setzt im Gegensatz zu GG relativ schnell auf iPhones, sind diese schon in Staffel sechs (2009) bei den meisten zu sehen. :nerd: Am meisten gefällt mir Peytons Wandlung von Staffel eins zu sechs, ich finde, am Ende sieht sie einfach am schönsten aus und daher ist es ein passender Abschluss für sie.
Auch hinter den Kulissen von OTH ging es ab und zu relativ dramatisch zu, so heirateten die beiden Schauspieler Chad Michael Murray und Sophia Bush, nur um sich dann nach einem Jahr wieder zu trennen. Drei Jahre später entschied man sich im Zuge der sechsten Staffel, Sophia Bushs neuen Freund (Austin Nichols) in die Serie einzuarbeiten, damit diese sich auch während der Dreharbeiten nah sein können. Austin Nichols wurde dann sogar ab der siebten Staffel einer der Hauptcharaktere und spielte den Freund und Ehemann von Sophia Bushs OTH-Charakter.
Einen bitteren Nachgeschmack hat OTH spätestens ab 2017 im Zuge der #MeToo-Debatte bekommen, als herauskam, dass der Schöpfer der Serie, Mark Schwahn, sich nicht angemessen gegenüber dem weiblichen Cast verhalten haben soll, was dazu führte, dass er als Verantwortlicher aus seiner neuen Serie "The Royals" (2015 - 2018) entlassen wurde. Wie sich Schwahn am Set von OTH verhielt war demnach bekannt, wurde aber größtenteils akzeptiert, da er eben der Schöpfer der Serie und verantwortlich für die Jobs der ca. 250 Cast- und Crewmitglieder war. Demnach soll Schwahn teilweise übergriffig geworden sein und Fotos der Schauspielerinnen in leicht bekleideten Darstellungen für sich privat aufgenommen und behalten haben. Später unterzeichneten dann zahlreiche Darstellerinnen aus OTH und The Royals einen öffentlichen Brief. Ich find das sehr schwierig, denn OTH ist eigentlich eine so warme und herzliche Serie mit manchmal so melancholischer Musik und es ist so schwer zu verstehen und zu begreifen, dass eigentlich ein Monster diese Serie geschaffen hat, was im totalen Kontrast steht. Was ich halt nicht verstehe ist, wie man es so dann neun Jahre ausgehalten hat, was eine verdammt lange Zeit ist (quasi deren ganzen junges Erwachsenenleben), also hat man es einfach in Kauf genommen für die Karriere, was ich sehr fragwürdig finde. Für mich auch schwierig zu beurteilen, was sich Schwahn nach dem ganzen Skandal bei einigen Szenen gedacht haben könnte, die teilweise halt auch sehr frauenfeindlich und sexistisch zu deuten sind.
Okay, uff ich habe fertig, haha.