Beiträge von Feuerdrache

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Nachdem sie sich durch verschiedene Gänge gekämpft hatten, trafen die geflügelte Rebellin, das Katzenmädchen und der Raum-Eis-Magier schließlich auf zwei andere Gruppen, die sich aus den ausgebrochenen Mitgliedern der Rebellen und der 12. Armee gebildeten. Zusammen liefen sie weiter, und schon bald darauf erreichten sie die Waffenkammer. Der ehemalige Rebellenführer sprengte kurzerhand die Tür auf, und dann betraten die versammelten Kameraden die Kammer und holten ihre Waffen heraus.
    Gustav brauchte dort zwar streng genommen nichts zu suchen, denn er besaß keine richtige Waffe, aber er schaute trotzdem einmal nach, ob jemand vielleicht seine Wohnung ausgeräumt und seine Habseligkeiten hier hin gebracht hatte. Schnell konnte er jedoch sehen, dass hier außer den Gegenständen der Rebellen nur Waffen gelagert wurden, und so wollte er schon gehen, als er hörte, wie irgend jemand vorschlug, dass man besser die eine oder die andere Waffe zu viel mitnahm. Also griff er kurz entschlossen zu einem Schwert, welches in einer kunstvoll verzierten Scheide steckte. Ohne das Schwert aus der Scheide zu ziehen und es sich genauer anzusehen, hängte er es sich an seinen Gürtel und verließ die Waffenkammer.


    Draußen vor dem Gang schlug Sky vor, dass man sich aufteilen und auf dem Weg nach draußen weitere Gefangene befreien sollte. Aber bevor die Gruppe das in die Tat umsetzen konnte, tauchte auf einmal ein Rudel sehr großer Höllenhunde auf. Soweit sich Gustav erinnern konnte, hatten seine Vorfahren eigentlich fast in jeder Generation einmal einen Hund gehabt, und auch er selbst war mit den Hunden aus der Nachbarschaft immer recht gut ausgekommen. Diese Bestien sahen jedoch nicht so aus, als ob sie sich irgendwie beruhigen ließen. Ganz im Gegenteil: Die Tiere waren von ihren Haltern zu regelrechten Kampfmaschinen gezüchtet worden, die nichts anderes im Sinn hatten, als die Ausbrecher zu töten. Weil dies für den Nachfahren der Fürsten von Zauberbrück also eine völlig ungewohnte Situation war, musste er sich zuerst einmal überwinden, um gegen eine der Bestien anzutreten. Seine Kameraden bewiesen ihm jedoch, dass es sehr wohl möglich war, gegen diese Raubtiere in einem Kampf zu gewinnen.
    Schließlich entschied der blonde Magier, dass es nichts brachte, weiter abzuwarten. Von seinem Wissen über Hunde erwartete er, dass sein Gegner vor einem Angriff erst einmal mit Knurren und anderen Drohgebärden versuchen würde, ihn einzuschüchtern. Dementsprechend trat Gustav einige Schritte auf den Vierbeiner zu, beobachtete diesen aber sehr genau, um im Notfall sofort stehen bleiben zu können.
    Leider hatten die Besitzer der Höllenhunde wohl nichts davon gehalten, dass ihre Tiere vor einem Angriff ihre Gegner warnten und die Kampfhunde daher durch entsprechende Erziehung dazu gebracht, diese Drohgebärden komplett auszulassen. Dementsprechend setzte das Tiere auch ohne eine Warnung zu einem Sprung an und wollte Gustav in ein Bein beißen. Glücklicherweise konnte der Magier noch schnell genug reagieren und etwas zur Seite auszuweichen. Um den Hund entscheidend zu schwächen, sorgte der Magier als nächstes dafür, dass auf dem Fußboden unter dem Tier Glatteis entstand. Zuerst schien dies das Tier erfolgreich außer Gefecht zu setzen, denn die Beine des Vierbeiners rutschten in alle vier Richtungen weg. Nach wenigen Momenten bemerkte der Kampfhund jedoch, was jetzt auf einmal los war und versteifte die Beine. Auf diese Weise kam er deutlich besser mit dem Glatteis klar als normale Soldaten.
    Gustav war in dieser kurzen Zeit jedoch nicht untätig gewesen, sondern hatte das Schwert von seinem Gürtel genommen. Weil die Zeit zu knapp war, um das Schwert aus der Scheide zu ziehen, hielt der Magier die Waffe vor sich und drohte so, dass er den Hund aufspießen würde, wenn es versuchen würde, ihn erneut zu beißen. Ihm war klar, dass er damit das Raubtier nicht lange abhalten konnte, und so machte er sich bereit, im passenden Moment seine Magie anzuwenden, um einen Käfig zu erschaffen.
    Der Hund ließ sich durch das Schwert wirklich nicht lange beeindrucken und machte schon bald einen neuen Satz auf den Magier zu und biss direkt in das Schwert hinein. Wie sich dabei heraus stellte, hatte Gustav in der Waffenkammer ein einfaches Holzschwert erwischt, welches der Kraft des Hundes nicht stand halten konnte und bei dem Zubeißen völlig zersplitterte. Der Magier bemerkte dies jedoch erst, nachdem er den mit Raummagie verstärkten Eiskäfig erschaffen hatte.


    Da der Hund nun keine Gefahr mehr darstellte, machte sich Gustav nun auf den Weg zu einer weiteren Gefängniszelle. Dort angekommen, fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht überlegt hatte, wie er diese überhaupt öffnen sollte. Zuerst berichtete er den Insassen kurz, was in dem Gefängnis los war und fragte dann, ob jemand von ihnen eine Idee hatte, wie man die Tür ohne den passenden Schlüssel öffnen könnte. Einer der Insassen schlug vor, es mit einem Stemmeisen zu probieren. „Das ist eine gute Idee“, murmelte Gustav, „Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?“ Anschließend erschuf er mit seiner Raum- und Eismagie ein Brecheisen und setzte dieses an der Tür an. Tatsächlich schaffte er es schon nach wenigen Versuchen, die Tür damit zu öffnen.

    Nach dem Vorgeplänkel starteten der Wolf und der Messerwerfer fast gleichzeitig ihre nächsten Angriffe: Lupus hatte sich entschieden, seinen Gegner mit einem gezielten Biss in eines der Beine entscheidend zu schwächen. Weil die Distanz zwischen dem Raubtier und dem Menschen im Moment allerdings so groß war, dass er seinen Gegner nicht mit einem Sprung erreichen konnte, würde er sich mit zwei schnellen Sätzen an sein Ziel heran wagen. Der Wächter hatte unterdessen eines seiner Messer in die Richtung geworfen, an der sich Lupus bis gerade eben noch befunden hatte. Glücklicherweise flog das Messer einen Bogen, und so konnte Lupus ohne Probleme zwischen seinen zwei Sätzen unter dem Messer hindurch schlüpfen.
    Dieses Mal hatte der Messerwerfer nicht mit einem Angriff gerechnet, und so gelang es Lupus tatsächlich, den Gegner am Bein zu erwischen. Dieser machte zwar im ersten Moment ein schmerzverzerrtes Gesicht und setzte sich dann recht schnell vor der Hütte auf eine Sitzbank. Anschließend fing er sich aber recht schnell wieder und sagte dann: „Du meinst also, dass du mich mit einem Biss in mein Bein stoppen kannst? Da hast du falsch gedacht. Ich habe vor ein paar Tagen von einer Teufelsfrucht gegessen, die es mir ermöglicht, meinen Messern sehr viel Schwung mitzugeben. Meine Beine brauche ich dafür nicht.“
    Wie um zu beweisen, dass diese Aussage richtig war, warf der Wächter das nächste Messer auf den Wolf zu. Aufgrund der dieses Mal viel zu geringen Distanz konnte Lupus nicht richtig ausweichen: Weil das scharfe Messer seinen Rücken streifte, entstand eine recht lange Schnittwunde, die zwar nicht sehr tief in das Fleisch hinein reichte, aus der aber dennoch Blut tropfte.
    Wenn der Wächter gedacht hatte, dass er den Wolf damit geschwächt hätte, dann hatte er sich genauso getäuscht, wie Lupus zuvor: Durch die tierischen Instinkte wurde Lupus nach dieser Verletzung erst recht aggressiv. Er machte einen schnellen Satz auf den Gegner zu und biss dem völlig verblüfften Messerwerfer in den rechten Arm, mit dem dieser bisher seine Messer geworfen hatte.
    „Auch das macht nichts. Ich kann auch mit der linken Hand ein Messer werfen“, erwiderte der Angegriffene und zog mit seiner linken Hand ein weiteres Messer aus dem Vorratsbeutel. Bevor er dieses allerdings tatsächlich auf seinen Gegner warf, murmelte er noch: „Aber wem erzähle ich das eigentlich? Ein Wolf wird mich wohl kaum verstehen können.“
    „Das ist ja alles ganz interessant“, dachte sich der Piratenkapitän, „aber statt zu reden, sollte er lieber kämpfen.“ Um seinen Gegner dies verstehen zu geben, knurrte er einmal kurz und machte dann einen weiteren Satz, um dem Gegner auch noch in das zweite Bein zu beißen.




    Off Topic:
    Ihr dürft eure Gegner nun besiegen und euch anschließend erneut auf die Suche nach dem Munitionslager machen. Bitte schreibt aber noch nicht, dass eure Charas dieses Lager auch tatsächlich finden. Falls ihr vor meinem Handlungsschritt weitere Beiträge machen wollt, könnt ihr eure Charas gerne mit einander agieren lassen oder beschreiben, dass die Charas einzelne Verstecke nach dem Lager durchsuchen, dort aber nichts finden.

    Ich möchte nun auch meine Punkte auf den Text verteilen. Vorher möchte ich jedoch anmerken, dass dieses Mal recht viele Texte handwerkliche Mängel aufwiesen, also zum Beispiel zu viele Zeilenumbrüche, eine Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit oder zu viele Rechtschreib- und Grammatikfehler. Texte, bei denen ich solche Mängel gesehen habe, habe ich bei meiner Bewertung etwas abgewertet.


    Folgende Texte haben es bei mir in die engere Auswahl geschafft:


    Kindertränen


    Bei diesem Text handelt es sich um einen melancholischen Monolog aus der Sicht eines Enecos, an dessen Ende es sich selbst vergiftet. Einige wichtige Fragen (zum Beispiel, wer der Ich-Erzähler ist und wie die Situation aussieht, in der die Geschichte spielt) werden erst im Laufe des Textes geklärt, wobei ich nicht behaupten könnte, dass die Hintergründe für die anfängliche Streitsituation zwischen den Eltern richtig aufgezeigt wären.
    Insgesamt halte ich diesen Text mit Abstand für die beste Abgabe bei dem Wettbewerb, so dass ich ihm ganze fünf Punkte gebe.



    Der Rosengarten


    Der Text gliedert sich in drei Teile, wobei der erste und dritte Teil aus der Sicht eines menschlichen Ich-Erzählers und der mittlere Teil aus der Sicht eines Enekos geschieben ist, welches die Welt der Pokémon verlassen hat und bei dem Ich-Erzähler aufgetaucht ist. Die Zusammenhänge zwischen dem Pokémon und dem Ich-Erzähler (und wieso das Pokémon als kleines Kätzchen in einer Welt existiert, in der es normalerweise keine Pokémon gibt) klären sich dabei erst im zweiten Teil auf.
    Insgesamt finde ich, dass dieser Text eine interessante Story hat, und auch der Perspektivenwechsel ist gut gelungen. Daher gebe ich dem Rosengarten von mit zwei Punkte



    Disputum Eneco Mutavi!


    Der Text hat zwar für meinen Geschmack noch zu kurze Absätze, aber dafür basiert er auf einer sehr individuellen Grundidee und der erste Teil ist auch sehr spannend geschrieben. Leider verläuft die Handlung ab dem Moment, an dem Rinko die Dimension der Hexe betritt, recht schnell ab.
    Insgesamt gebe ich dem Text zwei Punkte



    Die Quelle


    Der Text basiert auch auf einer interessanten Idee, auch wenn das Ende anders ausfällt als man es sich als Leser hoffen würde, aber ein Happy End würde vielleicht nicht zu der Geschichte passen. Ein kleines Bisschen störe ich mich an den kurzen Einschüben wie „Wasser…“, „Eine unerschöpfliche Quelle…“ etc. Wie der Text ohne diese Einschübe wirken würde, kann ich jedoch nicht sagen, und so bekommt die Quelle von mir einen Punkt



    Mein neues zu Hause


    Bei diesem Text finde ich es interessant, dass die eigentliche Geschichte so auch in der realen Welt - also in einer Welt ohne reale Pokémon - spielen könnte und trotzdem die vier Schlüsselwörter darin enthalten sind. Etwas ungünstig ist allerdings das Verhältnis zwischen der von dem Taubsi erzählten Geschichte und der Rahmenstory ausgefallen. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, die Rahmenstory weg zu lassen oder die von Taubsi erzählte Geschichte zu kürzen und dafür noch einen zweiten Bericht (zum Beispiel von den Kindern) hinzu zu fügen, wodurch der Autor dann auch berichten könnte, was nach dem Streit in dem Haus passiert ist. So wie die Geschichte im Moment aussieht (und auch aus einem weiteren Grund, den ich hier aber nicht erwähnen möchte) kann ich diesen Text bei meiner Punkteverteilung leider nicht berücksichtigen.

    Wäre es nicht besser, die Charafarben zum Beispiel per privater Nachricht einzusammeln, damit das hier nicht zu einem Post-Hunting wird? Oder werden diese kurzen Beirträge, die nur für das Bekanntgeben der Farben da sind, später wieder gelöscht?


    Jedenfalls nehme ich für meinen Chara die Farbe 990099.

    Ich finde Charafarben eigentlich ganz hilfreich, um wörtliche Rede von den Gedanken abgrenzen zu können und um erkennen zu können, wer denn dort eigentlich genau redet. Natürlich ist es möglich, immer dazu zu schreiben, worum es sich handelt, und ich versuche diese Techniken auch bei meinen Beiträgen anzuwenden. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass es in RPGs oft zu Missverständnissen kommt, weil ein Mitspieler etwas unglücklich formuliert oder ein anderer Mitspieler einen Text falsch interpretiert. Wenn man nicht zu viele Wortwiederholungen haben will ist es auch nicht immer leicht, die Synonyme von „sagen“ und „denken“ klar auseinander zu halten, so dass zum Beispiel die Formulierung >„Was soll das jetzt?“, fragte sich der Mentalist< sowohl ein Sagen sein kann als auch ein Denken, und bei vier Mentalisten in der Gruppe muss man dann vielleicht auch aus dem Zusammenhang erschließen, wer denn jetzt genau gemeint ist.


    Falls wir Charafarbein einführen, würde ich gerne blau oder violett (also #0000FF oder #990099) für meinen Chara verwenden, da ich diese beiden Charafarben auch schon in anderen RPGs verwende und daher an diese beiden Farben gewöhnt bin.

    Am frühen Nachmittag erreichte Hans-Günter die Stadt Rayono City. Am liebsten wäre er schon vor einigen Tagen hier angekommen, aber auf seiner Reise hatte es ein paar Verzögerungen gegeben, so dass er erst jetzt hier ankam:
    Nachdem er schon etwa zweieinhalb Jahre auf seiner Pokémonreise unterwegs war, hatte vor einigen Monaten er durch Zufall mitbekommen, dass in diesem Ort heute das Pokémon-Musiktheater eröffnet werden sollte. Genauere Details hatte er damals nicht erfahren können, da er sich in einer anderen Region befand, aber trotzdem hatte er sich in einem Reisebüro erkundigt, wie er nach Isshu kam und dann auch eine Fahrkarte auf einem Linienschiff gekauft, welches ihn nach Isshu bringen sollte. Als der Tag, an dem das Schiff besteigen wollte, endlich gekommen war, musste er leider erfahren, dass sich die Abfahrt des Schiffes wegen eines schweren Sturmes noch etwas verzögern würde. Tatsächlich dauerte es zwei Tage, bevor das Schiff dann endlich los fuhr. Die See war immer noch unruhig, und viele Passagiere wurden unterwegs seekrank. Hans-Günter kam mit dem Schaukeln des Schiffs vergleichsweise gut zurecht, aber sein Feurigel vertrug den Seegang nicht, so dass sich der Mentalist entschloss, seine beiden Pokémon erst einmal in die Pokébälle zu rufen und in Isshu in einem Pokémoncenter untersuchen zu lassen.
    Nachdem das Schiff endlich in Stratos City angekommen war, erkundigte sich der blonde Junge mit dem Glasauge erst einmal nach dem Weg zum Pokémoncenter - und verlief sich anschließend auch prompt. „Können die Leute mir den Weg nicht mal richtig beschreiben?“, dachte er und fragte noch einmal nach dem Weg. Im Pokémoncenter sah sich Schwester Joy die beiden Pokémon an und teilte dem Mentalisten mit, dass mit den beiden alles in Ordnung war. Weil es schon recht spät war, bot sie ihm an, dass er die Nacht in dem Center bleiben konnte.
    Am nächsten Tag verpasste der Junge den ersten Bus nach Rayono City, weil er sich auf dem Weg zur Bushaltestelle erneut verlaufen hatte, und so kam er am Tag der Eröffnungsfeierlichkeiten erst am frühen Nachmittag in Rayono City an.


    Nachdem er aus dem Bus ausgestiegen war, sah er sich als erstes einmal um. Nicht weit entfernt konnte er ein Riesenrad erkennen, das über die Häuser hinweg ragte, aber sonst war die Stadt einfach viel zu überfüllt mit Menschenmassen, um viel erkennen zu können. „Bei dem Trubel sollte ich vielleicht dafür sorgen, dass mir Plinfa und Feurigel nicht abhanden kommen“, überlegte er. „Wenn wir uns aus den Augen verlieren kann es bei dem Trubel sonst ewig dauern, bis ich die beiden wieder gefunden habe.“ Also entschuldigte er sich bei seinen beiden Pokémon, dass er sie nach der Schiffsfahrt jetzt schon wieder einsperrte und rief sie danach in ihre Pokébälle. Anschließend sprach er einen schwarz gekleideten jungen Man an und fragte ihm nach dem Weg nach dem Musiktheater.
    „Das ist ganz einfach“, erhielt er als Antwort, „Sie gehen die Straße hier entlang und biegen bei der zweiten großen Kreuzung links ab. Anschließend gehen Sie immer geradeaus, und so laufen sie direkt auf das Musiktheater drauf zu.“
    „Vielen Dank“, bedankte sich der Mentalist und machte sich auf den Weg. In der Meinung, dass er der Wegbeschreibung folgen würde, bog er bereits bei der ersten Kreuzung ab und kam so natürlich nicht bei dem Musiktheater an. Als er das bemerkte, entschied er sich, notgedrungen erneut nach dem Weg zu fragen. Tatsächlich sprach er dieses Mal einen als Clown verkleideten Mann an, und der führte ihn direkt zu dem Musicalgebäude, verlangte dafür aber, dass der Trainer ihm ein Los abkaufte. „Die Erlöse gehen an das Musiktheater, und als Hauptgewinn können Sie eine Freifahrt mit dem Riesenrad gewinnen“, fügte der Losverkäufer noch hinzu. Hans-Günter zahlte also einige Pokédollar und steckte danach das Los in seine blaue Umhängetasche.


    Als er also bei dem Musiktheater angekommen war, lief er sofort zur Kasse und fragte nach den Eintrittspreisen. Falls er es sich leisten konnte, wollte er bei der Vorstellung einen guten Platz haben - nicht in der ersten Reihe, denn dort würde er zu nahe an der Bühne sitzen, so dass er mit seinem durch das Glasauge eingeschränkte Sichtfeld nur einen Teil der Kulissen gleichzeitig betrachten konnte, aber auch nicht zu weit hinten oder zu weit an der Seite, denn dort wäre sein Blick auf die Bühne ebenfalls schlecht. Am liebsten wäre ihm ein Platz irgendwo in der Mitte des Parketts oder in einer der vordersten Reihen auf dem Rang, falls es bei dem Musiktheater einen Rang gab. Erfahrungsgemäß waren genau diese Plätze aber immer auch die teuersten, so dass er bei üblichen Musicalpreisen wahrscheinlich irgend einen Kompromiss eingehen würde.
    Die Kassiererin fragte allerdings nicht, wo er in dem Zuschauerraum sitzen wollte, sondern ob er die Vorstellung als Teilnehmer oder als Zuschauer besuchen wollte. Auf seine Nachfrage, wieso er denn einen Musical als Teilnehmer besuchen könne, erhielt er als Antwort, dass es sich bei diesem Musiktheater nicht um ein richtiges Musical, sondern um eine Art Wettbewerb handelte, bei dem die Koordinatoren ihre Pokémon verkleidet auf die Bühne schickten, um sie dann passend zur Musik mit einander agieren zu lassen. Der Mentalist war darüber etwas enttäuscht: Er hatte zwar nichts gegen Pokémonwettbewerbe, und ein solcher Wettbewerb wie ihn die Kassiererin beschrieb war sicher auch interessant anzusehen, aber er hatte sich eben auf ein richtiges Musical eingestellt.


    Als nächstes streifte der blonde junge Mann einfach ziellos durch die Straßen der Stadt, bis ihm das Gedränge einfach zu viel wurde. Deshalb verließ er bei einer der Brücken, die über den durch die Stadt fließenden Fluss führten, die Straße und lief einige Meter am Fluss entlang. Am Ufer sah er einen etwa vierzehn Jahre alten Jungen, der seine drei Pokémon aus den Bällen geholt hatte, damit diese sich hier etwas amüsieren konnten.
    „Es ist keine schlechte Idee, die Pokémon herauszuholen“, überlegte sich der Mentalist. „Hier ist nicht ganz so viel Gedränge, und auch ich kann mich hier etwas ausruhen.“ Also holte er die zwei Pokébälle aus der Umhängetasche. Dann überlegte er sich jedoch, dass es vielleicht etwas unhöflich war, wenn er sich hier einfach so breit machte, und so ließ er die beiden Pokémon noch nicht sofort frei, sondern sprach erst einmal den Jungen an: „Stört es dich, wenn ich es mir hier auch gemütlich mache und mein Plinfa und mein Feurigel heraushole?“
    Dass ihm bei dem Herausholen der Pokébälle das Los aus der Tasche gefallen war, war ihm im Moment noch gar nicht aufgefallen.

    Wie Friedrich-Johannes bereits erwartet hatte, erklärte der Professor den Trainer über die Hintergründe seiner Aushänge. Dabei erfuhren sie, dass die vielen Wetteränderungen in Hoenn nicht zum ersten Mal auftauchten: Nach alten Legenden gab es diese auch schon in den Anfängen der Geschichte Hoenns. Damals waren es die Auswirkungen eines Kampfes zwischen zwei legendären Pokémons. Am Ende war es wohl einem Held mit Hilfe eines mit Hilfe eines schlangenartigen, grünen Pokémons diese Auseinandersetzung zu beenden.
    Nach einer kurzen Pause fügte der Professor noch hinzu: „Es tut mir leid, aber ich kann euch leider nicht sagen, ob diese Legende wirklich auf Tatsachen beruht, aber die Verhältnisse gleichen den damaligen – nur sind diese, die wir gerade bewältigen müssen, extremer.“
    „Wie, bitte? Die Auswirkungen jetzt sollen extremer sein?“, fragte sich der bonde Junge mit der brandnarbe im Gesicht. „Damals haben die beiden Pokémon doch ständig neue Landgebiete erschaffen oder Land versenkt.“ Aber da die Legende für ihn bisher nicht bekannt gewesen war und der Professor wohl wissen musste, wovon er redet, fragte er in diesem Punkte nicht nach.
    Als nächstes ging der Professor darauf ein, dass er selbst zu beschäftigt war, um die Wetterphänomene selbst in den unterschiedlichen Teilen Hoenns zu untersuchen, und genau deshalb bat er die Trainer um ihre Mithilfe.
    „Für jeden, der sich dafür bereit erklärt, habe ich ein kleines Präsent“, beendete er seine Rede, „ein paar Items, unter denen ihr Pokébälle, Beeren und Tränke finden könnt. Außerdem bekommt jeder von euch einen PokéNav, um mit den anderen aus eurer Gruppe und mit mir in Kontakt zu bleiben.“
    Nachdem sich die Trainer die genannten Gegenstände an sich genommen hatten, bedankte sich der Professor um die Mithilfe und empfahl ihnen, als nächstes nach Blütenburg City zu reisen. Da die Versammlung damit wohl beendet war, verließen die ersten Trainer nun das Labor. Jan zögerte jedoch noch etwas, denn er wollte den Professor bitten, sich sein Taubsi einmal anzusehen. Bevor er diesen jedoch ansprechen konnte, sprach ihn ein anderer Trainer an: „Hallo.... ähm.... ich bin Ox. Könnte ich deinen Namen und deine PokeNav-Nummerierung bekommen, damit es einfacher ist...im Kontakt zu bleiben...nein warte, eher um sich auch in Notsituationen besser verständigen zu können? Meine Nummer wäre 42.
    Ich heiße Friedrich-Johannes Oberberg, aber du kannst mich Jan nennen“, antwortete der Mentalist. Anschließend holte er sein PokéNav aus der blauen Umhängetasche, in die er die Präsente erst einmal hinein gesteckt hatte. Obwohl er schon seit vielen Jahren ein Plinfa besaß, war es jetzt das erste Mal, dass er ein solches Gerät in den Händen hielt, und offensichtlich hatte seine Freundin auf dem Frachtschiff wohl vergessen, ihm mitzuteilen, dass diese Geräte eine Nummer hatten. Entsprechend brauchte er einige Momente, um überhaupt eine Nummer auf dem Gerät zu finden. „Wenn ich mich nicht täusche, müsste das hier die Nummerierung sein? Falls ja, dann ist es die 314.
    Er schwieg einige Augenblicke und entschuldigte sich dann: „Ich will noch etwas mit dem Professor reden, aber wenn du willst, können wir uns auf dem Weg nach Blütenburg City mit einander unterhalten.
    Anschließend wandte er sich an den Professor und bat diesen sein Taubsi zu untersuchen, weil es nach dem Besuch im Pokémoncenter eine ganze Zeit durch strömenden Regen geflogen war. Wie sich heraus stellte, war das Vogelpokémon aber alles in Ordnung, aber der Professor empfahl dem Trainer trotzdem, das Pokémon noch einen Tag im Pokéball aufzuheben, damit es sich ordentlich ausruhen konnte. Jan beschloss, diesem Rat zu folgen, auch wenn das bedeutete, dass Plinfa noch etwas länger auf die Freiheit seiner Freundin warten musste.

    Der Niugnip kam nicht dazu, die Stabilität seines Wasserschwertes an den Sandsäcken auszuprobieren, denn nachdem er um den Hof herum gelaufen war, tauchte auf einmal der neue Anführer auf und rief die Gruppenmitglieder mit einem Donner zusammen. Als sich alle eingefunden hatten, erklärte er, dass die Reise in das Dorf der beiden Sternschnuppen nun los gehen würde. „Ihr alle geht bitte auf eure Zimmer, nehmt eure Habseligkeiten und dergleichen mit und kommt dann zum Wagen, damit wir los ziehen können“, fügte er noch hinzu.


    Wie verheißen lief Jan zu seinem Zimmer, wo er seine Metalltruhe öffnete. Er überlegte kurz, ob er ein paar der Bücher mitnehmen sollte, die ihm seine Eltern hinterlassen hatten. Bei dem letzten Auftrag hatte er sie im Hauptquartier gelassen, aber das lag auch mit an der Verkleidung als Zigeunertruppe. Dieses Mal würde eine solche Verkleidung nicht nötig sein. „Andererseits wären die Bücher spätestens bei dem Kampf gegen den Ungebundenen verbrannt“, überlegte er sich. Da man solch einen Kampf schlecht im Voraus einplanen konnte, entschloss er sich, die Bücher auch dieses Mal im Hauptquartier zu lassen und nur ein kleineres Heft mitzunehmen, um unterwegs seine Tagebucheinträge dort hinein zu schreiben. Natürlich würde das bedeuten, dass er die Einträge nach dem Auftrag in das Tagebuch kopieren musste, aber diesen Aufwand empfand er als gerechtfertigt. Er nahm also sein Schwert, ein leeres Heft und einige Stifte und machte sich auf den Weg zum Wagen.
    Da seine Beine deutlich kürzer waren als die seiner Kameraden brauchte er für den Weg durch die Flure des Hauptquartiers recht lange, und so kam er als letztes bei der versammelten Reisegruppe an. Irgend jemand hob ihn hoch und setzte ihn auf ein Pferd, und schon ging die Reise los.


    Weil die kurzen Beinen nicht lang genug waren, um den Bauch des Reittieres zu umfassen, hatte der flugunfähige Vogelmensch nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten, mit dem Tier zu kommunizieren. Entsprechend fühlte er sich eher wie ein ungesichertes Gepäckstück als wie ein richtiger Reiter. Immerhin folgte das Pferd den anderen Pferden in der Gruppe, und es verhielt sich auch sonst recht wohlwollend, so dass Jan nicht befürchten musste, dass es ihn abwerfen würde.
    Nachdem sich der Niugnip etwas an das Reiten gewöhnt hatte, konnte er seine Aufmerksamkeit auch auf die Gespräche zwischen den anderen Gruppenmitgliedern lenken. Der Gipfelmensch war wohl gerade dabei, den Kameraden etwas zu erklären. Jan bekam gerade noch mit, wie dieser seine Rede beendete: „Vielleicht machen wir ja einen kleinen Wettstreit daraus. Wer seinen Werog zuerst besiegt und den Seelensplitter zu mir gebracht hat, bekommt etwas von mir. Magische Artefakte oder Gold, mal sehen... Hat irgendjemand Taktikvorschläge?
    Da Jan den Anfang der Erklärungen nicht mit bekommen hatte, fühlte er sich nicht in der Lage, eine Taktik auszuarbeiten, und wartete er erst einmal ab, wer von den anderen Gruppenmitgliedern einen Vorschlag machen würde.
    Tatsächlich war es der Drachendiplomat, der einen taktischen Vorschlag hatte: „Unsere Gegner sind vom Element Erde. Also liegt die Vermutung nahe, dass wir in beiden Gruppen Kämpfer vom Element des Waldes haben. Zum Glück haben wir ja genug Wald-Wesen. Sie werden den Angriff bilden, während der Rest der Gruppe den Feind umzingelt, den Fluchtweg abschneidet und Unterstützung leistet. In jeder Gruppe sollte auch jemand dabei sein, der Erste Hilfe leisten kann.
    „Das klingt alles recht gut durchdacht“, überlegte sich der Niugnip, „aber wir müssen trotzdem aufpassen, dass wir die beiden Brüder nicht unterschätzen. Gegen aggressive Sternschnuppen brauchen wir mehr als nur eine gute Taktik.“ Um seine Kameraden nicht schon im Vornherein zu verunsichern behielt er seine Bedenken aber erst einmal für sich.
    Anschließend bildeten sich schon zwei Gruppen, wobei sich einige Kameraden wohl unsicher waren, welcher Gruppe sie sich anschließen wollten. Auch der Niugnip ließ es erst einmal noch offen, welcher Gruppe er sich anschließen würde, denn weil er sich auf dem Pferd einfach zu unsicher fühlte, war es für ihn nicht leicht zu verfolgen, wer sich schon welcher Gruppe angeschlossen hatte.

    Realistisch betrachtet war der Kampf gegen die Schattenhände aussichtslos - dafür gab es einfach zu viele Hände. Trotzdem ließen sich die Auserwählten nicht entmutigen und kämpften weiter. Dann bat Estella die Anwesenden jedoch, ihre Augen zu schließen. Anschließend half sie Renée, die Hände mit einem sehr hellen Licht so weit zu schwächen, dass die Gruppenmitglieder eine Chance hatten, aus dem Wald heraus zu rennen.
    Wie sich heraus stellte, hatten es allerdings nicht alle geschafft, den Händen zu entkommen: Nachdem sie Iken bereits auf der Lichtung zurück gelassen hatten, war bei dem Kampf gegen die Schattenhände in Daimans Bauch wohl irgendwie ein Loch entstanden. Der Halbelf hatte trotzdem weiter gekämpft, aber am Waldrand brach er vor Erschöpfung zusammen, und dort starb er auch kurz darauf.


    „Wie konnte das denn passieren?“, fragte sich Nemo, als er das Loch sah. Er hätte nicht damit gerechnet, dass die Schattenhände solch ein Loch erzeugen konnten, denn dafür wäre seiner Meinung nach ein Schwert oder ein Messer erforderlich gewesen. Natürlich konnte es sein, dass er von der Waffe eines Kameraden verletzt worden war, aber das hielt der blonde Koch für sehr unwahrscheinlich, da alle Auserwählten ihre Angriffe gut genug im Griff hatten, um damit keine Gefährten zu gefährden - zumindest hoffte er, dass Martel bei der Auswahl der Kameraden unter Anderem auch auf diesen Punkt geachtet hatte.
    Felio entschied, dass sie Damian an einem passenden Ort begraben würden und bat Marius, Duke, Tenkai und Nemo darum, ihn erst einmal zum Gasthaus zu tragen.


    Am Ortsrand nahmen die Dorfbewohner den Auserwählten die Leiche ab und schickten die restliche Gruppe zum Gasthaus. Zuerst gefiel es Nemo nicht, dass Daiman von der Gruppe getrennt wurde, denn er wusste ja nicht, ob die Dorfbewohner ihn entsprechend ehrenvoll bestatten würden, aber weil er seine Kameraden in diesem Punkt nicht verunsichern wollte, verzögerte er seinen Weg zum Gasthaus etwas und fragte dann die Dorfbewohner, was sie mit Daiman vor hatten. Als sie ihm antworteten, dass sie ihn bestatten würden, gab er sich erst einmal zu Frieden und folgte seinen Kameraden zum Gasthaus. Felio war gerade dabei, Thabathea von dem Tod der zwei Halbelfen zu erzählen, und als sich danach alle Auserwählten anschwiegen, versuchte Estella, die Gruppe aufzumuntern: „Hört auf, Trübsal zu blasen. Ich bin mir sicher, dass weder Iken noch Damian das gewollt hätten. Wir müssen unser Bestes tun, damit die Beiden nicht um sonst gestorben sind. Also, lächelt und ruft laut ‚Wir schaffen das!‘
    Anders als von der Priesterin beabsichtigt, funktionierte dieser Aufmunterungsversuch nicht wirklich. Ein paar Gruppenmitglieder lächelten zwar wieder, aber Nemo fand diese Herangehensweise für unangebracht. Auch Amaris schien die Worte der Priesterin für unpassend zu halten. Sie verließ kurzerhand den Raum, und Nemo konnte sehen, dass sie dabei versuchte, einige Tränen zurück zu halten.
    Du magst zwar Recht haben, dass wir demnächst unser Bestes tun müssen, damit die beiden nicht umsonst gestorben sind“, wandte sich der namenlose Junge nun erst einmal an Estella. „Ich glaube jedoch kaum, dass es gut ist, die Trauer einfach so zu verdrängen. Zumindest ich kann einfach nicht auf Befehl hin fröhlich sein.
    Ihm war klar, dass durch Estellas Aufmunterungsversuch und seine Antwort darauf eine angespannte Situation entstanden war, in der es eigentlich egal war, wie die Anderen auf seine Worte reagieren würden: Hier in der großen Gruppe konnte man im Moment die Trauer um die beiden Halbelfen einfach nicht bewältigen, und deshalb wandte er sich nun ab und folgte Amaris nach draußen.
    Als er hinter der Gaststätte auf eine Wiese trat, sah er, dass die Pflanzenmagierin sich an einen Baum gesetzt hatte und weinte. Er ging ein paar Schritte auf sie zu und fragte dann: „Stört es dich, wenn ich mich auch hier auf die Wiese setze?

    Anders als Lupus es gehofft hatte, blieben die Piraten nicht lange unentdeckt: Nachdem sie zuerst etwas durch den Wald gelaufen waren, erreichten sie eine größere Wiese. Am Waldrand erwähnte Alexander von Merkatz, dass er in diesem flachen Gelände ein paar Stellen kennen würde, die für ein Munitionslager gut geeignet wären. Der alte Mann wurde dadurch unterbrochen, dass ein paar fremde Männer auftauchten und die Kameraden mit den Worten „Wir haben Eindringlinge hier! Schnappt sie euch!“ angriffen.
    Lupus überschlug schnell die Chancen für einen möglichen Kampf und stellte dabei fest, dass seine Mannschaft diesen Männern zahlenmäßig überlegen sein musste. Da der im Exil lebende Bürgermeister schon bald einen der Wächter entwaffnet und dessen Waffe in Besitz genommen hatte, zog sich der Menschwolf erst einmal etwas von dem Kampfgeschehen zurück.
    „Wenn es hier zu einem Kampf kommt, dann könnte ich das als ursprünglich nicht eingeplante Ablenkung ansehen und währenddessen nach dem Lager suchen. Meine Kameraden kommen hier auch gut ohne mich zurecht“, überlegte er und verwandelte sich in seine Wolfsform. Anschließend versuchte er mit seinem Geruchssinn, das Munitionslager zu riechen. Allerdings haben die meisten Waffen keinen Eigengeruch, und falls es in dem Munitionslager Schießpulver gab, war dieses so gut verpackt, dass Lupus dessen Geruch nicht wahrnehmen konnte.
    In der Annahme, dass die Wächter von dem Munitionslager aus auf ihren Kontrollgang aufgebrochen waren, verfolgte der Wolf nun also die Geruchsspur der kämpfenden Männer zurück. Wie er heraus fand, führte diese Spur aber nicht zum Lager, sondern zu einer einfachen Holzhütte, in der die Wächter zu wohnen schienen. Nach den Gerüchen zu urteilen war einer der Bewohner nicht unterwegs. Nachdem Lupus eingesehen hatte, dass das Munitionslager hier nicht finden würde, wollte er umkehren und woanders weiter suchen, aber gerade als er sich umgedreht hatte, flog ein Messer an ihm vorbei, und anschließend fing der Bewohner der Hütte an, über seine mangelhafte Treffsicherheit zu fluchen.
    „Das war knapp. Fast hätte er mich damit getroffen“, überlegte sich das Raubtier. Als er sich umsah, bemerkte er, dass der Messerwerfer noch einen gut gefüllten Beutel mit mindestens zwei Dutzend weiteren Messern bei sich hatte, die alle sehr scharf aussahen. Von seinem Instinkt gesteuert machte Lupus daraufhin erst einmal einen Satz von dem Gegner weg, denn was sollte ein Wolf schon gegen einen Messerwerfer ausrichten können? Aber dann fiel ihm wieder ein, dass seine Stellung in der Rangordnung des Piratenbanden-Rudels seit seinem verlorenen Kampf gegen Ares angekratzt war. Wenn er jetzt vor einem Kampf davon laufen und seine Kameraden ohne Probleme ihre Gegner besiegen würden, würde seine Position - nach wölfischem Verständnis - noch weiter angreifbar werden. Als dann noch ein zweites Messer an ihm vorbei flog, dachte er sich: „Der Messerwerfer schimpft zwar über seine Treffsicherheit, aber dafür fliegen seine Messer sehr weit.“ Da er das Gefühl hatte, dass es bei der Reichweite nicht mit rechten Dingen vor sich gehen konnte, entschied er sich jetzt doch für einen Kampf. Auf der Flucht ein Messer in den Rücken zu bekommen war schließlich deutlich unehrenhafter als in einen Kampf zu verlieren.
    Nachdem er sich dem Gegner erneut zugewandt hatte, machte er zwei oder drei schnelle Sprünge und wollte seinem Gegner schon in ein Bein beißen als dieser im letzten Moment auswich und dann ein weiteres Messer auf den Wolf warf. Dieses Mal war es Lupus, der gerade noch rechtzeitig auswich. Einige Momente starrten sich die beiden Kämpfer unentwegt an, dann starten sie fast gleichzeitig die nächsten Angriffe.



    Off Topic:
    Bei euren Kämpfen solltet ihr jetzt zum Hauptteil kommen. Bitte die Gegner noch nicht besiegen, aber ihr dürft ihn schon so weit bringen, dass ihr das mit einem weiteren Beitrag hin bekommen könnt.

    Nachdem ich letztes Mal nicht dazu gekommen bin, die Texte zu bewerten, möchte ich das dieses Mal nicht noch ein zweites Mal versäumen.


    Bereits bei dem ersten Durchlesen habe ich entschieden, dass AN DICH, Mondscheintanz und Sommerengel von mir keine Punkte bekommen:
    - Bei AN DICH gibt es ein paar störende Grammatikfehler (zum Beispiel „Nimm mich an Hand“), zudem kann ich nicht erkennen, wozu die Zweiteilung der einzelnen Zeilen gut sein soll.
    - Bei Mondscheintanz konnte ich nur vereinzelt ein paar Reime erkennen. Natürlich Gibt es auch Gedichtsformen, die sich nicht reimen, aber mir sind nicht viele solcher Formen bekannt, und auch sonst gefiel mir dieses Gedicht nicht.
    - Bei Sommerengel reimen sich zwar fast alle Zeilen auf irgendwelche anderen Zeilen, aber das Reimschema ist derart durcheinander, dass man diese Reime zum Teil erst bei einer genauen Analyse findet. Für die zwei Zeilen „Machte aus goldnem Pollenflug“ und „Er nimmt mich sanft bei der Hand,“ konnte ich keinen Reim finden.


    Damit blieben acht Gedichte übrig, und da ich mich (wie auch schon mein Vorposter) nicht besonders gut auskenne, habe ich aus diesen bei einem erneuten Durchlesen entschieden, ob diese mir spontan gefielen oder nicht. Bei diesem Schritt habe ich drei Kandidaten ausgewählt, die von mir tatsächlich Punkte bekommen. Durch dieses Auswahlverfahren kann ich natürlich keine Begründung liefern, warum ich ausgerechnet diese drei Gedichte ausgewählt habe.


    Da sich acht Punkte schlecht durch drei teilen lassen, habe ich mir noch einmal angesehen, ob die Gedichte auch wirklich starke Reime haben oder ob diese eher schwach sind (wie zum Beispiel „passiert/geführt“, „alt/Wald“ oder „Träumen/keimen“). Weil hier eines der drei Gedichte keine Fehler aufwies, habe ich mich für folgende Punkteverteilung entschieden:


    Unser Lied in der Nacht: 4 Punkte
    Ein Ort für das ganze Leben: 2 Punkte
    Augenblick der Ewigkeit: 2 Punkte

    Charfarbe: 990099

    Nachdem sich Edge und Jan gegenseitig vorgestellt hatten, liefen sie gemeinsam weiter in Richtung Wurzelheim. Nachdem Edge Jans Namen gehört hatte, fragte er: „Du, darf ich dich auch einfach Friedrich nennen?
    Mir wäre es lieber, wenn du mich Jan nennst. Mit dem Namen ‚Friedrich‘ verbinde ich ein paar nicht so schöne Erinnerungen.
    Ansonsten verlief das Gespräch zwischen den beiden Trainern recht einsilbig, aber dafür freundeten sich die Pokémon mit einander an. Das Feurigel und das Plinfa hatten auf dem Frachtschiff keinen richtigen Kontakt zu anderen Pokémon gehabt, und auch das Wadribie schien es für eine interessante Abwechlung zu finden, gleichzeitig mit einem Wasser- und einem Feuerpokemon zu spielen. Aus Edges Reaktion auf die Äußerungen seines Wadribies konnte der Junge mit der Brandnarbe im Gesicht entnehmen, dass dieser sein Pokemon genauso gut verstehen konnte wie Jan das Plinfa und das Feurigel, und wahrscheinlich konnte auch Edge aus Jans Reaktion auf seine beiden Pokémon die gleiche Schlussfolgerung ziehen.
    Der restliche Weg nach Wurzelheim war vergleichsweise kurz, und so erreichten die beiden Mentalisten schon bald den Ort. Anders als Jan es befürchtet hatte, konnte man das Labor des Professors recht eindeutig erkennen, und so erreichten sie dann auch ihr eigentliches Ziel. Die meisten Trainer, die der Mentalist mit der Brandnarbe im Gesicht unterwegs gesehen hatte, waren schon angekommen, nur Christian fehlte noch.
    „Plinfa“, meldete sich eines von Jans Pokemon zu Wort. Jan konnte klar erkennen, dass es ihn daran erinnern wollte, dass er hier sein Taubsi noch einmal untersuchen lassen und es anschließend nicht mehr im Pokéball aufzuheben.
    Ich denke, damit sollten wir noch etwas warten“, antwortete der Mentalist seinem Pokémon, „denn ich habe das Gefühl, als ob jetzt erst einmal eine größere Besprechung ansteht, bei der uns der Professor ein paar Dinge erzählt.



    Off Topic:
    Entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt einen Beitrag schreibe, in dem mein Chara bei dem Labor ankommt, aber solange ich in dem Gespräch zwischen den beiden Mentalisten den letzten Beitrag geschrieben hatte, hat ein bloßes Ankommen bei dem Labor einfach nicht genug Material hergegeben, und außerdem hatte ich bis jetzt den Eindruck, als ob die meisten Charas auch noch unterwegs sind. Da es jetzt aber tatsächlich Zeit wird, dass die Handlung weiter geht, habe ich jetzt doch einen Beitrag ausformuliert, und dabei habe ich auch noch einmal genauer nachvollzogen, welche Kleingruppen es gibt und dabei festgestellt, dass bei einem genauen Lesen nur Christian (also der Chara von Träne) noch unterwegs ist. Zufälligerweise hat abyss währenddessen auch einen Beitrag geschrieben, so dass ich meinen Beitrag vor dem Abschicken noch einmal leicht angepasst habe.

    Wie auch schon bei den letzten Ankündigungen möchte ich auch heute mehrere Themen ansprechen:


    • Wie ich schon vor knapp zwei Wochen im Diskussionstopic angemerkt habe, habe ich mir über die Aktivitätsregeln Gedanken gemacht und diese nun tatsächlich abgeändert. Im Wesentlichen werde ich die Aktivität der einzelnen Mitspieler nun in größeren Zeiträumen betrachten, so dass ihr mehr Freiheiten habt, die Beiträge dann zu schreiben, wenn ihr gerade Lust und Zeit dazu habt.


    • Nachdem Kon in dem Abwesenheitstopic bekannt gegeben hat, dass er aus dem RPG ausstiegt, haben wir nun 10 Mitspieler in dem RPG und 5 Plätze frei.


    • Bei dem Anmeldetopic werde ich in gut zwei Wochen erneut einmal aufräumen und Beiträge von Leuten löschen, die es noch nicht auf die Warteliste (oder bis zu einem Einstieg in das RPG) geschafft haben und schon längere Zeit nichts mehr an ihrer Anmeldung gemacht haben.

    Nachdem die Gruppe sich auf den Weg gemacht hatte, dauerte es nicht mehr lange, bis sie tatsächlich den in Thabatheas Brief erwähnten Wald erreichten. Beim Waldrand gab Felio eine Anordnung bekannt, bei der Estella, Medusa und Renée in der Mitte vor möglichen Angreifern beschützt waren und die anderen Gruppenmitglieder einen Ring darum bildeten, bei dem jeder nur auf einen Teil der Umgebung aufpassen musste. Nemo sollte dabei als Schlusslicht den Bereich hinter der Gruppe im Blick behalten. „Ich verlasse mich darauf, dass ihr wachsam seid“, beendete der stellvertretende Anführer seine Rede. „Keiner bewegt sich von der Gruppe weg, auch wenn wir ein Zusammentreffen mit diesen Händen haben, dass das klar ist!
    Als die Auserwählten so organisiert den Wald betraten, konnte Nemo spüren, dass es augenblicklich kälter wurde, und es war nun auch deutlich schwerer, zu atmen. Auf den ersten Metern, die sie durch den Wald liefen, vermieden sie, dass mögliche Gegner auf sie aufmerksam wurden. Nach einiger Zeit bemerkten sie allerdings ein verdächtiges Knacken in den Sträuchern, und Iken ließ sich dadurch dazu verleiten, die Formation zu verlassen. Bevor irgend jemand ihn zurück rufen oder ihm beistehen konnte, wurde der Halbelf von Schattenhänden ergriffen und in den Nebel hinein gezogen.
    Felio bat daraufhin die Kameraden, dem Verschwundenen zu folgen, und so gelangten sie auf eine Lichtung, bei der sie allerdings nicht mehr viel für Iken tun konnten, denn dieser hing aufgespießt an einem Ast und war bereits tot. Felio ging zu dem Baum und hievte die Leichte von dort herunter, wandte sich dann jedoch an die verbliebenen Gruppenmitglieder: „Wir können ihn nicht mitnehmen. Er muss hier bleiben, so Leid es mir auch tut. Zeit für ein Begräbnis ist nicht, ich hoffe, dass ihr die Gefahr nun ernst nehmt. Er hat es nicht getan und wurde ein Opfer dieser Schattenmagie.“ Nachdem er auf Estellas Nachfrage darauf eingegangen war, wieso er davon ausging, dass sie es hier mit Schattenmagie zu tun hatten, fügte er schließlich noch hinzu: „Wie auch immer, das können wir später besprechen, erst müssen wir hier weg. Sagt ihm ‚lebewohl‘, wir müssen weiter.


    Als die Gruppe sich kurz danach wieder in der bekannten Formation auf den Weg machte, waren die Mitglieder deutlich aufmerksamer als auf der ersten Etappe durch den Wald, aber dennoch wurden sie nach kurzer Zeit von allen Seiten von Schattenhänden angegriffen. Der namenlose Junge am hinteren Ende der Formation zog mit der rechten Hand sein Schwert und mit der linken das Messer, um die Schattenhände in seiner Reichweite zu bekämpfen. Tatsächlich hatte er noch nie beide Waffen gleichzeitig eingesetzt, aber da sie es mit sehr vielen Schattenhänden zu tun hatte, wollte er zumindest die Möglichkeit haben, im Notfall auch mit seiner linken Hand auf einen Angriff reagieren zu können. Schon bei den ersten Schnitten bemerkte er, dass die gegnerischen Hände sich bereits bei einer einfachen Berührungmit der Waffe auflösten, aber da die Hände aus allen möglichen Richtungen gleichzeitig kamen und ständig neue Schattenhände hinzu zu kommen schienen, musste er doch recht stark aufpassen, dass er sie früh genug erwischte. Um die Reichweite seines Schwertes zu vergrößern, entschied er sich, dieses mit Hilfe von Wasser in der Form des Wasserschwertes auf die doppelte Länge zu bringen. Allerdings merkte er recht schnell, dass er die Waffe nicht mehr so gut im Griff hatte, um die Schattenhände zuverlässig zu erwischen. Mehrmals erwischte er die Schattenhände erst, als diese nur noch wenige Zentimeter von ihm entfernt waren.
    Also ließ er das Wasser wieder verschwinden und beschränkte sich im Folgenden auf die Schattenhände in der normalen Reichweite seines Schwertes. Das ging auch einigermaßen gut, aber nun erschuf das Lichtmädchen ohne eine Vorwarnung einen Blitz, der auf einen Schlag eine größere Anzahl an Schattenhänden vernichtete, dafür aber auch von den Bäumen in der Umgebung und von dem umgebenen Nebel so gut reflektiert wurde, dass auch die Auserwählten dadurch geblendet wurden. Tatsächlich brauchte Nemo einige Sekunden, bevor er nach dem Blitz wieder etwas erkennen konnte, und in dieser Zeit konnte er nichts anderes machen als weiter mit seiner Waffe um sich herum zu fuchteln und dabei zu hoffen, dass er mit der Waffe die Schattenhände, aber keinen Gegner traf.
    Sobald sich seine Augen wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte er sehen, dass er tatsächlich Glück gehabt hatte: Seine Kameraden hatte er bei dem wilden Herumfuchteln - soweit er es im Moment beurteilen konnte - nicht getroffen zu haben, und die Schattenhände waren auch nicht zu ihm durchgedrungen, auch wenn einige schon bedrohlich nahe an ihn heran gekommen waren. Um diese zu vernichten, musste er erst einmal einige recht schnelle Schwerthiebe vollführen, und danach ging er wieder dazu über, den Bereich, den er mit seinen Waffen erreichen konnte, von Schattenhänden zu befreien.

    In den folgenden Stunden gingen die Piraten dem Alltag an Bord nach. Weil die meisten nicht viel zu tun hatten, begannen einige von ihnen mit dem Training. Leider war draußen nicht viel Platz, so dass sich die Piraten mit dem Training abwechseln mussten. Der Wolf nahm ein Projekt wieder auf, mit dem er bereits in seiner Zeit als Chefkoch auf einem Passagierschiff angefangen hatte: Er hatte von einigen Vögeln gehört, dass es auf der Grandline einem Rentier gelungen sein sollte, mit einer bestimmten Kombination von Kräutern die Mutationsstufen tierischer Teufelsfrüchte zu verändern. Der Menschwolf hatte das für eine interessante Idee gehalten und damit begonnen, mit verschiedenen Rezepten für rumbleballartige Plätzchen zu experimentieren. Allerdings hatte er auf der Morning Star keinen Erfolg damit gehabt, aber auf dem Markt von Holzdorf hatte er ein paar Kräuter kaufen können, die er auf dem Passagierschiff nicht zur Verfügung gehabt hatte. Also setzte er diese Experimente jetzt fort.
    Bei dem Abendessen erinnerte er die Kameraden noch einmal daran, dass er im Freien in der Nacht demnächst nur noch den Dienst habenden Steuermann haben wollte, und so schliefen Ares und Lupus in dieser Nacht zusammen mit Alexander von Merkatz im Dreibettzimmer. Der nachfolgende Tag lief fast genauso ab: Einige Piraten trainierten, und Lupus setzte seine Experimente für rumbleballartige Plätzchen fort.


    Am frühen Morgen des dritten Tages nach dem Aufbruch von den Inseln der sieben Berufe verließ Yami seinen Posten am Steuerrad, um Lupus und Quella zu wecken und ihnen mitzuteilen, dass die Vogelinsel bereits in Sichtweite war. Lupus ging daraufhin erst einmal auf das Oberdeck, um sich die Vogelinsel einmal anzusehen. Die Insel war recht flach und etwa einen Quadratkilometer groß. Etwa die Hälfte der Insel war bewaldet, die andere Hälfte der Insel bestand aus einer großen Wiese. Nach Quellas Aussage würde es noch eine Stunde dauern, bis die Piraten dort fest machen konnten, und so verwandelte sich Lupus erst einmal in einen Menschwolf, um das Frühstück vorzubereiten. Jetzt entdeckte er allerdings etwas, womit er nicht gerechnet hatte: Von der Insel strömte der Geruch von Menschen zum Piratenschiff herüber.
    „Vielleicht ist es besser, wenn ich die Inselbewohnern nicht darauf aufmerksam mache, dass wir uns nähern“, überlegte er sich und ging nach unten, um die restlichen Personen an Bord ohne ein Wolfsgeheul zu wecken und ihnen mitzuteilen, dass sie sich mit dem Frühstück etwas beeilen sollten.
    Eine Stunde später machten die Piraten das Schiff in einer kleinen Bucht fest, und dann hielt der Kapitän eine kurze Ansprache: „Ihr wisst ja wieso wir hier sind. Irgendwo auf dieser Insel gibt es ein Munitionslager, und das müssen wir vernichten. Vielleicht können wir ein paar der Waffen auf unser Schiff bringen, aber da wir nicht wissen, wo sich das Lager auf der Insel befindet, müssen wir es erst einmal suchen.
    Dabei sollten wir aber vorsichtig vorgehen, denn ich habe auf der Insel die Gerüche von ein paar Menschen wahrgenommen. Wir müssen also davon ausgehen, dass es bei dem Munitionslager ein paar Wachen gibt, und unnötige Kämpfe sollten wir besser vermeiden.



    Off Topic:
    Ihr dürft euren Chara jetzt auf die Vogelinsel schicken und nach dem Munitionslager suchen lassen. Die Nechard-Piraten haben tatsächlich ein paar Leute bei dem Munitionslager stationiert, und ein Teil der Wachen befindet sich gerade auf einem Kontrollgang über die Insel. Eure Charas sollen auf diese Wachen treffen, und dabei soll es zu einem Kampf kommen. Ihr dürft den Gegner selber steuern, aber bitte noch nicht besiegen. (Ich teile euch noch mit, wann ihr die Kämpfe beenden dürft.)

    Das fremde Mädchen schien Nemos Erklärung nachvollziehen zu können, oder sie gab sich zumindest damit zufrieden, und nachdem sie Marius gegenüber angedeutet hatte, dass sie es nicht auf einen Streit abgesehen hatte, stellte sie sich erst einmal vor: „Ich schätze mal, ihr wollt jetzt auch etwas über mich wissen. Mein Name ist Medusa, ich bin eine wandernde Künstlerin und Bogenschützin. Und hier in euren Reihen vertrete ich das Element Donner.
    „Damit wären wir eigentlich vollständig, falls Chazz und Thabathea uns nicht verlassen hätten“, überlegte Nemo. Aber schon kurz danach mischte sich Felio in das Gespräch ein: „Dein Name ist Medusa? Wirklich interessant. Willkommen in unserer kleinen Gruppe der Weltretter. Und ihr“, er wandte sich an Nemo und Marius, „solltet wirklich netter zu so einer hübschen Dame sein. Ich sehe keinen Ähnlichkeit mit dem personifzierten Tod, Nemo, aber ich denke, das ist ist Ansichtssache. Marius, würdest du dich bitte ein wenig zurückhalten? Es ist ja schön, dass du dich für die Mitglieder unserer Truppe einsetzt, man muss ja aber nicht gleich übertreiben, nicht wahr? In diesem Sinne würde ich vorschlagen, dass wir uns nun endlich hinlegen und schlafen, der Weg zu Tempel wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, und ich halte es für sinnvoll, Thabathea so schnell wie möglich zu folgen. Nicht, dass sie noch alleine herein läuft und wir uns eine neue Finsterniskämpferin suchen müssen.
    „Das mit der Ähnlichkeit sehe ich jetzt auch so“, murrte der blonde Koch in seinen Gedanken. Tatsächlich war dieser Eindruck nur durch Medusas Umrisse in einer dunklen Höhle entstanden, und aus einem anderen Blickwinkel hätte sie wohl auch ganz anders gewirkt. Allerdings befürchtete er, dass er die Situation durch weitere Rechtfertigungen nur verschlimmern würde, zumal Felio der Gruppe geraten hatte, sich erneut schlafen zu legen, und deshalb behielt er diese Überlegungen für sich.


    Durch diese neuen Erlebnisse streiften in Nemos Kopf so viele Gedanken umher, dass er erneut eine ganze Weile brauchte, um einzuschlafen. Entsprechend war er absolut nicht ausgeschlafen, als draußen vor der Höhle die Geräusche eines Kampfes zwischen einer Krähe und Daimans Eule zu hören waren. Nachdem sich der Tumult etwas gelegt hatte, fand Estella eine von Thabathea stammende Nachricht, die der Rabe wohl zu der Gruppe gebracht hatte. „Auf dem Weg zum Tempel werdet ihr durch einen Wald gehen müssen. Gebt acht, dass ihr niemanden verliert. Die Hände sind gefährlich, ich hatte Glück, nicht erwischt zu werden. Verliert niemanden und reist so, dass ihr in jede Richtung sehen könnt, es ist wichtig!“, las die Priesterin den Brief vor und fügte dann noch hinzu: „Ich glaube, ich weiß, was sie meint. Hier in der Gegend kursiert das Gerücht, dass in einem Wald Reisende spurlos verschwinden...
    Felio stimmte ihr zu und schlug vor, dass die Gruppe sofort aufbrechen sollte.
    Also schnappte sich der Wassermagier seine Gepäckstücke und packte die wenigen Sachen, die er für die Nacht aus seinem Rucksack genommen hatte, wieder dort hinein. Wie schon am gestrigen Tag hängte er sein Schwert rechts und ein einfaches Küchenmesser links an den Hüftgurt des Wanderrucksacks, denn so konnte er einigermaßen gut reagieren, wenn ihn unterwegs in dem Wald etwas angreifen sollte. Er ging zwar davon aus, dass die Legenden um das Verschwinden von Personen nur unbegründete Gerüchte waren, aber es konnte nicht schaden, trotzdem vorsichtig zu sein.
    Da wir - wenn ich Felios Eile richtig deute - auf das Frühstück wohl verzichten, kann es meinetwegen gerne losgehen“, sagte der Koch und gähnte danach erst einmal. Er hatte in der Nacht definitiv zu wenig Schlaf gehabt.

    Nachdem die Piraten das Frühstück beendet hatten, fragte Mike die Schneiderin, ob sie ihm bei den letzten Feinheiten, die bei der Reparatur des Schiffs übrig geblieben waren, helfen wollte. Tatsächlich war diese dabei dazu bereit, und so verzogen sich die beiden nach draußen. Auch Ares, Jiruki und einige weitere Mannschaftsmitglieder gingen ins Freie.
    Genau wie der Schwertkämpfer hatte sich der Forscher gedacht, dass er die freie Zeit auf dem Schiff mit etwas Training verbringen könnte, und weil Ares für sein Training den Platz auf dem Bug des Schiffs in Beschlag genommen hatte und der damit verbliebene Platz auf dem Oberdeck durch den Mast, die Kanonen, das Rettungsboot, Ikes Segelboot und die Weidefläche für die Gänse recht voll gestellt war, stieg er die Treppe hinauf auf das Brückendeck, lief auf die Steuerbordseite¹ und fing dort an, mit seinem Bō zu trainieren.


    Währenddessen kümmerte Lupus sich erst einmal um den Abwasch, und weil noch ein paar Personen in dem Küchen- und Aufenthaltsraum geblieben waren. Währenddessen zählte er einmal kurz im Kopf die Mannschaftsliste durch und stellte dabei fest, dass sie nach seiner Ankündigung beim Frühstück doch mehr Betten brauchen würden als er eigentlich gedacht hatte. Deshalb begann er dann auch ein Gespräch mit dem im Exil lebenden Bürgermeister: „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, Ihr Zimmer demnächst mit jemandem von der Mannschaft zu teilen. Wenn ich die Anzahl der Personen an Bord richtig durch zähle, dann haben wir im Moment neun Männer und vier Frauen an Bord. Falls ich keine Jungs in das Mädchenzimmer stecken möchte, brauchen wir also alle Betten sowohl im Dreibettzimmer als auch im hinteren Sechsbettzimmer.


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    Fußnoten:
    1. Steuerbord = in Fahrtrichtung rechts

    Der Anführer beendete die Versammlung mit dem Hinweis, dass alle Gruppenmitglieder an der Tür ihren Sold für den ersten Monat bekommen würden. Die meisten Gruppenmitglieder holten sich ihren Lohn recht schnell ab und verschwanden dann in ihren Zimmern oder machten sich auf den Weg, um vielleicht im Hof zu trainieren.
    Weil der nur einen Meter große Vogelmensch nicht von seinen größeren Kameraden übersehen und dabei umgerannt werden wollte, verließ er den Aufenthaltsraum als einer der Letzten. Nachdem er seine 150 Silberstücke erhalten hatte, lief er zu seinem Zimmer, um das Geld weg zu packen. Auf dem Weg durch den Flur versuchte er, den Sold mit seinem Arbeitslohn bei seinem vorigen Dienstherren zu vergleichen. Tatsächlich hatte er bei dem Gnilblach deutlich weniger bekommen, aber dort hatte er auch eine eigene Kammer und ausreichend Verpflegung zur Verfügung gehabt. Im Hauptquartier des Sternenhimmels gab es neben einem Zimmer mit einem anderen Kameraden zwar auch freie Verpflegung, aber anders als bei seinen Reiseaufträgen bei dem Gnilblach hatten die Gruppenmitglieder zumindest bei dem letzten Auftrag selbst für die Unterkunft und die Verpflegung sorgen müssen. „Je nachdem, ob wir oft unterwegs sind oder nicht, bekomme ich hier also mehr oder weniger als bei Johann von Unterberg“, murmelte Jan. „Vielleicht sollte ich erst einmal sparsam mit dem Sold umgehen, bis ich weiß, wie viel davon für die Reisen zu den Sternschnuppen drauf geht.
    Der Niugnip packte den Geldbeutel also in die Metalltruhe und holte sein Schwert heraus. Wenn es tatsächlich gegen Mittag wieder auf die Reise gehen würde, dann wollte er vorher noch etwas trainieren. Vielleicht würde er es ja schaffen, die Kombination aus seiner Wassermagie und Schwertkampf in den Griff zu bekommen.
    Weil er die Möbel in dem Zimmer bei dem Training nicht zerstören wollte, machte er sich auf den Weg zum Innenhof. Als er dort ankam, musste er feststellen, dass sich dort schon einige Personen versammelt hatten. Einige davon schienen gerade mit einander zu trainieren, einige andere unterhielten sich mit einander oder sahen den Kämpfenden bei dem Trainig zu. Ihm fiel auf, dass Vic sich in eine geflügelte Stufe verwandelt hatte, und einige der Anwesenden schienen überrascht zu sein, dass sich ein Rucuome auf dem Gelände des Sternenhimmels aufhielt. „Es wäre mal interessant zu wissen, was die denken, wenn sie sehen, das ich anfange, meine Fähigkeit in der Wassermagie zu trainieren“, schoss es ihm durch den Kopf. Aber dann überlegte er sich, dass er die Zuschauer nicht aus Versehen verletzen wollte und suchte sich eine Ecke, bei der er genügend Abstand zu den Anderen hatte und begann dort das Training.
    Als erstes konzentrierte er sich auf seine Magie und erschuf so eine Handvoll Wasser. Dieser Flüssigkeit verteilte er um die Klinge seines Schwertes, und indem er ein paar Mal Schwung holte, verlängerte er - wie auch schon am Nachmittag und Abend zuvor - die Klinge auf etwa die doppelte Länge. Die so erschaffene Form war recht stabil, und so begann er, mit einigen typische Schwertbewegungen einen Scheinkampf wie gegen einen unsichtbaren Gegner zu auszuführen. Recht schnell hatte er das Wasserschwert so gut im Griff hatte, dass das Wasser seine Form in der Luft behielt, egal welche Bewegungen er mit dem Schwert machte. „Es wird also Zeit, dass ich einige Gegenstände in die Schwertbahn stelle und austeste, wie stabil mein Wasserschwert ist“, überlegte er. Er sah sich um und entdeckte am anderen Ende des Hofs einige Sandsäcke, die ihm dafür geeignet zu sein schienen. Da er die anderen Kämpfe allerdings nicht stören wollte, entschied er sich, am Rand des Innenhofs entlang zu laufen. Dabei ließ er den wässrigen Teil seines verlängerten Schwertes allerdings nicht verschwinden.



    Off Topic:
    Ich schreibe erst einmal nur bis hier, um die Möglichkeit, dass eure Charas Jan ansprechen, nicht von vornherein auszuschließen.
    Das „Wasserschwert“ entwickelt sich übrigens zur Spiezialattacke meines Charas.