Soooouuu, lange, lange, Pause. Phöses Kreatief und besonders phöser Lappi! *Lappi aus Fenster werf und verhasst anstarr*
So, aber endlich ist das neue Kapitel da und das bekommt schon mal mindestens 2 Teile und soll euch einen kleinen Einblick in die verworrenden Fragen werfen, zumindest im zweiten Teil. Der erste is er eine Einleitung, aber das wird sicherlich =] Das Leben is ja auch nicht immer spannend, nicht wahr?
Und danke, danke, danke, für eure ganzen tollen Kommis - wieder mal voll gefreut hat!
Sollten Fragen sein, fragt einfach =D (viel Spaß beim Lesen von 7 Seiten ^-^)
WEITER:
Kapitel 25. Vor langer Zeit (Teil 1.)
Braune, leicht gelockte Haare fielen der Frau ins Gesicht, als sie den Kopf leicht nach vorn drehte um den Regen zu lauschen – er weinte, doch schließlich genauso wie sie selbst. Ein eisiger Wind schlug gegen das Fenster und kleine durchsichtige Tropfen setzten sich auf das kalte Glas, nur um im nächsten Moment von ihm zu gleiten, sich mit anderen zusammen zuschließen und als kleines Rinnsal hinunter in die Tiefe zu stürzen, so machten es tausende hinter einander.
Doch für die Schönheit der Wassertropfen, in denen sich das Licht des Zimmers spiegelte, hatte die Frau keinen Blick. Sie sah sich selbst in der Scheibe, blickte sich tief in die Augen und langsam stiegen wieder Tränen in ihr auf. Lotta, dachte sie zu sich selbst. Sieh dich an – was aus dir geworden ist! Deine Augen sind rot, verweint und dein Haus ist still. Sie kommt nicht mehr zurück…! Jegliche Hoffnung hatte die Frau schon lange verlassen und doch klammerte sich etwas von ihr daran, dass ihre Tochter wieder kommen würde, gesund und munter! War das nicht normal? Normal, dass eine Mutter nicht von ihrem Kind loslassen konnte? Die Polizei hatte das Mädchen vor ein paar vergangenen Tagen für verschollen erklärt – oder nicht doch tot? Was spielte das für eine Rolle?! Sie war weg und, so wie die Polizei sagte, würde das Mädchen auch nie wieder zurück nach Hause kommen!
Unweigerlich musste die einsame Frau an einen Spruch denken den Nami immer geäußert hatte: Der Animesender zensiert auch immer alles! Da heißt es: Sie sind verschwunden und wir werden sie nie wieder sehen! Aber eigentlich, so heißt es in der unzensierten Version: Sie sind tot…! „Nami…“, hauchte die Stimme der Trauernden in den leeren Raum, welcher von einer Lampe an der Decke leicht beleuchtet wurde. Das gelbgoldene Licht lies ihn gemütlich und einladen wirken, doch der Schein trübtet.
In diesem Haus war nichts mehr einladet und gemütlich! Das hellbraune Paket auf dem Boden war kalt und matt, schon lang hatte es keinen Tropfen Wasser mehr gesehen. Das Sofa, auf welchem nun schon seit Wochen eine rote Bettdecke und ein passendes Kissen lagen, war zerwühlt, die Sessel standen kreuz und quer im ganzen Raum verteilt und der Fernseher redete mit der Luft. ES lief irgendeine Tierdokumentation in der die Löwenmutter ihr kleines Junges suchte, welch eine Ironie. Doch Lotta achtete drauf nicht.
„Gleich kommt Klara.“, meinte Namis Mutter zu sich selbst und her hob sich schweren Herzens. Ihr müder Blick streifte beim Vorbeischlurfen ein Bild ihrer Tochter. Die langen, braunen Haare langen auf den Schultern und ein strahlendes Lächeln zierte das Gesicht des Mädchens, in dem ihre Augen wie zwei Saphire glänzten. Warum braun? Nami färbte sich ihre Haare schwarz. Sie fand diese Farbe um ein vieles schöner und meinte immer: „Aber Mama, das bringt meine Augen besser zur Geltung und außerdem… Jay und ich finden es cool, dass wir so die gleiche Haarfarbe haben!“
Wie sehr ihre Mutter diesen Spruch doch hasste. Lotta hatte Angst, dass Nami sich damit ihre schönen Haare kaputt machte, doch das Mädchen hört nie auf sie, wenn es um dieses Thema ging. Und sowieso… Was spielte diese kleine belanglose Sache jetzt noch für eine Rolle? Lotta war es egal, wie Nami sich die Haare machte… Hauptsache sie würde jetzt wieder da sein! Die Polizei hatte die Suche eingestellt. Sie hatten lange gesucht, ohne die kleinste Spur, das Einzige was sie gefunden hatten, waren ein paar Fußspuren, die sich jedoch im Inneren des riesenhaften Waldes verloren, welcher nur ein paar hundert Meter vom Haus der Einsamen entfernt war.
Ein lautes schrillen der Türglocke lies Lotta in sich zusammen fahren und die Frau stürmte zur besagten Haustür. Völlig in den wirren Gedanken versunken und der Überzeugung nah, dass es ihre kleine Tochter war, riss die Frau an dem silbernen Türgriff, zog die dunkelbraune Haustür und…!
Und starrte in der Gesicht ihrer Freundin. Tiefe Trauer überschüttete die Braunhaarige und sie fiel in die Arme Klaras. Die großgewachsene, blonde Frau fing Lotta auf und umschlang sie mit beiden Armen. Ihre schwarze Jacke war vom Regen völlig durchnässt und da machten die kleinen, tropfenden Tränen ihrer besten Freundin auch keinen Unterschied mehr.
~
„Endlich!“, stieß eine müde Stimme aus sich heraus und wurde von einer Welle aus Freude von Kopf bis Fuß durchlaufen, als ein Koloss von einem Baum in ihr Sichtfeld rückte. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich ihn finde.“, behaarte eine andere Stimme und schüttelte die Tropfen des Regens von dem grünenmetallenden Körper. Das Moos was diesen zierte hatte sich längst vollkommen mit dem Regen voll gesogen und machte es nicht gerade angenehmer in diesem Körper zu stecken. Die schwarzen Haare des Mädchen hingen schlaff vom Kopf herab und unten an den Spitzten tropften sie nur so vor Wasser. Die Kleider die das Mädchen an sich trug waren auch nicht besser dran. Man hätte meinen können, dass das gelbe Oberteil, welches die dunkelbraune Haut bedeckte, eigentlich ehr einen goldenen Farbton hatte und auch die dunkelblaue Jeans war von der Originalfarbe ziemlich angerückt. Die nackten Füße standen im knöchelhohen Gras, welches sie förmlich verschluckte.
Freudig stürmte sie auf den Baum zu, dessen Äste sich wie Schlangen ineinander wanden und man nicht sagen konnte, welcher Ast von wo aus aus dem meterdicken Stamm austrat. Hellgrüne, sowie dunkelgrüne Blätter spannten sich von einem Punkt zum anderen und vor dem Mädchen und ihrem stolluniorähnlichem Begleiter baumelte ein langes braungraues Seil hinaus aus dem Blätterdach, doch es sah trocken aus, das dickte Blätterdach beschützte es vor dem Regen. Das Seil war oben in dem riesenhaften Baum, der aber noch lange nicht der Größte im ganzen Naturschutzgebiet war, festgemacht und half so einem auf das Monstrum hinauf zu kommen.
Jay musterte den Baum. „Petrock, du gehst oben im Baum gucken, vielleicht hat Nami dort eine Nachricht hinterlassen, ich rede mit ihm selbst.“, gab das mysteriöse Mädchen bekannt und schritt weiter auf den braunen Riesen zu. Petrock nickte und ging ein paar kleine Schritte im nassen Moos zurück, kleine Tropen des kühlen Nass benetzten seine Beine und verschwanden sofort wieder. Das nicht gerade große Pokemon nahm plötzlich ein enormes Tempo auf und rannte auf den Baum zu. Hinter ihm bildetet sich Hitzeschleppen – heiße, flimmernde Luft, welche sich schnell verflüchtigten und einen leicht Geruch von angesengtem Gras hinterließen. Ein gezielter Sprung neben Jay bei dem kleine, abgerissene Grashalme mit hinaufflogen und im nächsten Moment landete das kleine Stahlwesen auf einem Ast des Baumes. Dann sprang Petrock, ohne seine Geschwindigkeit zu drosseln, weiter hinauf in die Krone und stand dann sicher hinter den Schlangenästen und blickte zu seiner besten Freundin hinunter. „Jay?“, rief er nach unten und sein Kopf lugte ein Stück hinter den personendicken Ästen hervor.
Die Angesprochene richtete ihre Augen auf die dunkelgrünen ihres kleinen Haussteins. „Mh?“, machte sie nur und doch hörte er es. „Nach… Nach was genau soll ich überhaupt suchen?“ Petrock konnte sich wirklich nicht im Geringsten vorstellen was verdammt noch mal in diesem Baum sein könnte, was helfen würde eine Spur von Nami zu bekommen. Jay schwieg kurz. Dann blickte die gen Boden und gab ihre Antwort: „Keine Ahnung.“, in ihrer Stimme schwang ein lachender Ton mit und Petrock wurde klar, dass das nur ein mehr verzweifelter Versuch war ihre Freundin – die er wohlgemerkt noch nie gesehen hatte, außer auf einem alten Foto – zu finden. Er begann zu suchen, egal nach was, hauptsache etwas…
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In dem riesenhaften Raum herrschte eine drückende Stille. In den drei Sitzreihen – mit einer kleinen extra Reihe gegen Ende –, welche in einer U-Form angeordnet waren wurden Blicke der Müdigkeit, Erschöpfung, Aufregung, Hass, Verachtung, Hoffnung und auch ein bisschen Freude getauscht – jedoch war es eine ernste Situation in der sich die Beteiligen befanden! Sicherlich war es die Heikelste die es je gegeben hatte und so war das allgemeine Misstrauen groß.
Eine bedrückende Stille hatte einzog in dem riesenhaften Raum gehalten und war seit den letzten paar Stunden nur noch erdrückender geworden. Der Raum war angefüllt von Wesen, die Kräfte besaßen, die sich viele nicht einmal vorstellen konnten – und doch war da eine Bedrohung! Und selbst ihre Kräfte reichten nicht um diese Bedrohung auszulöschen. Auf der einen Seite wollten sie es nicht, doch auf der andern musste es sein, doch sie konnten nicht. Hätte man durch die in einer U-Form angeordneten Sitzreihen geblickt, so hätte man ein besorgtes und wütendes Gesicht nacheinander gesehen. Jedem hier war gleich zu mute, auch wenn die Meinungen mehr als verschieden waren.
Auf die Wesen fiel ein schauriges Zwielicht, was durch die halbe Finsternis im Raum hervorgerufen wurde. Die Fackeln an den Wänden, welche sonst immer brannten, waren von dem Angriff vor ein paar Stunden, ausgelöscht worden. Mit das einzige Licht, welches den großen Raum, mit den dunkleren, jedoch nicht erdrückenden, Wänden beleuchtete, fiel durch ein sehr eigenartiges Fenster. Hier, hoch über den Wolken, hätte die Sonne doch die ganze Zeit scheinen sollen, oder etwa nicht? Und doch war es anders, wenn man zu dem Fenster hinaus sah, welches vor der Sitzreihe in die Wand gelassen worden und einen knappen Meter hingerückt war, bot sich einen ein Atem raubendes Bild!
Den Gesetzen jeglicher Physik oder Natürlichem trotzend, schwebte vor einem, zu den Füßen liegend, die Wolkendecke der Pokemonwelt, darüber strahlte die Sonne in einem gleißendem gelb. Die schneeweißen Wolkentürme schoben sich langsam und träge an dem Fenster vorbei und wirkten wie riesige Massen von Zuckerwatte – für das sie von vielen keinen Flugpokemon auch gehalten wurden, bis diese einmal schmerzlich feststellten, dass sie durchnässt auf der anderen Seite herauskamen und der süße Geschmack ausblieb.
Und dann, als hätte jemand einen Strich, eine Grenze, gezogen wechselte das Bild in eine ganz andere Sicht! Die schwarzblauen Weiten des Alls füllten den Rest des fast raumgroßen Fensters aus. Unten in der Ecke war ein violettfarbender Planet zu sehen, welcher einen eben so farbigen Ring um sich schlang und mit einem zarten rosa leuchtete. Hinter ihm schwebte ein blaubrauner Planet, der völlig rund war, und den kleinen Violetten um ein vielfaches Überragte. Man hätte meinen können das Blaue wäre ein Meer und aus diesem würden grüne sowie braune Steine herausragen. Dann kam ein vollkommen roter Planet, einfach ein roter Klecks in den Weiten des Weltraum, der von kleinen weißen Monden schnell umkreist wurde, so dass es so aussah als habe er weiße Stiche auf seiner Oberfläche – er war auch viel kleiner als der Blaue und der Violette. Neben diesen Planten ragte eine große Sonne in das Bild, doch dieser Feuerball hatte einen türkisen Ton und spuckte grünliche Klumpen in die Welt hinein, welche gleich wieder zu ihr zurückfielen und in dem Inneren verschwanden. Und dann war das Bild ausgefüllt von Millionen und Abermillionen kleinen Sternen, welche sich immer weiter schlängelten und große Sterne umrundeten - jeder Stern war ein Planet und immer wieder entsandt ein Neuer – das Universum wuchs ewig, wie die Kraft des Erschaffers!
Würde man dieses Wunder der Natur nicht jeden Tag sehen, so fiel es einem sicherlich schwer den Blick davon abzuwenden – schon allein weil sich dieses Bild immer wieder änderte. Immer weiter wanderte das Fenster und es würde auch nie damit aufhören. Doch wandte man den Blick ab, so würde einem als erstes ein Schutthaufen neben ihm auffallen. Angreifer hatten die Wand beschädigt und nun schloss sich der Ritz langsam von selbst, der vor wenigen Sekunden noch die gesamte Wandseite eingenommen hatte und der davor liegenden Schutthaufen aus Wandstücken lösten sich wie von selbst auf. Der Boden bestand aus, genau wie die durch hohe Mauern aufgezogenen Sitzreihen hinter denen die Unterleibe der sitzenden Wesen verschwanden und welche sich immer höher auftürmten, aus einem schwarzen Material gemacht, was bei einer Berührung begann für einen kurzen Moment dunkelblau aufzuleuchten. Und wenn man weiter sah? Dann konnte man etwas erkennen was jeden Menschen zittern lies der vor sie gestellt wurde und sich zu verantworten hatte – bei besonderes schweren Verbrechen…
Man musste nur den Kopf, vom Riss ein Stück nach rechts drehen, wenn man mit dem Rücken zu den Reihen gestanden hätte und erkannte Raikou, welches an Ersterstelle der aufsteigenden Reihe saß, das legendäre Donnerhundpokemon. Sein weißhellblauer Schweif zuckte wütend und kampfbereit. Die dunklen lila Wolken bewegten sich licht und kleine blaue Blitze kräuselten durch diese hindurch. Seine Körperhaltung war ein gerades Sitzen und die rotbrauen Augen waren auf Entei gerichtet.
Dieser war ebenfalls angespannt und redete flüsternd zu seinen Kameraden. Die weißen Wolken flatterten leicht in einem nicht vorhandenen Wind und auch bei Suicune war es nicht anderes. Er saß dort und seine rotdurchtränkten Augen musterten die weißen fliegenden Bänder zu seinen Seiten. Sein glattes, kurzes blaues Fell war leicht aufgestellt und lies das Wasserhundepokemon größer aussehen als es das eigentlich schon war. „Hoffentlich kommen sie sicher an! Nicht auszudenken was ihnen passieren könnte.“, hauchte der Feuerhund und machte dann ein kurzer Blick zu seiner Linken.
Ho-Ohs Federkleid glänze auffallend hell. Normalerweise leuchteten alle Stellen gleich, doch wenn man das Paradiesvogelpokemon eine starke Emotion verspürte glänzten die passenden Farben kräftiger – so ähnlich wie ein Stimmungsring. Ho-Oh hatte den Kopf Lugia zugewandt und die beiden Vögel tauschten nur Blicke, viel sagende Blicke.
Lugias weiße Federn gingen nahtlos in einander über und lies es so wirken als habe es eine seidenglatte Haut. Die Stacheln an den Augen und am Rücken waren spitzer, wie man sie je gesehen hatte. War dieses Pokemon erzürn so stellten sie sich noch bedrohlicher auf als sonst. „Der Vogel mag stark sein, ja, Ho-Oh, aber was ist, wenn mehrere Gegner ihnen begegnen? Ich hatte viel von dem Staraptor, aber dennoch…“, warf der weiße Vogel ein. Lugia zerstörte nie Wunschvorstellungen gern, doch ab und zu musste man doch wieder auf den Boden der Tatschen zurückkommen, oder?
Kleine Wellen wogten um den Körper von Kyogre als es sich von dem Gespräch zwischen den Vögeln abwandte und zu dem Feuerbodenpokemon neben sich sah. Die roten Muster auf der Haut des Wahlpokemon glimmten leicht. Kyogre war von naturaus ehr ruhig und besänftigt, aber dieses konnte in Sekunden umschlage – so wie das Meer auch. Sie machte sich lieber eigene Gedanken und auch seinem Gegenstück ging es nicht viel anders.
Groudon saß auf seinem Erdsitz und war eingenickt. Er schlief gern und viel – dazu stand das Pokemon auch offen! Aber wenn er schlief, kamen ihm Träume in denen er so etwas wie nachdachte und dann verlor er sich in Gedankenströmen und wusste, wenn er aufwachte, aber immer was passiert war oder wie er handeln sollte, nur manchmal brauchte es seine Zeit. Während das Monstrum ein atmete strahlten seine Muster in einem leuchteten blau leicht auf und beim Ausatmen verblassen sie schnell wieder, um dieses Ganze zu wiederholen.
Neben dem roten Koloss saß Rayquaza dessen bernsteinfarbene Augen auf Mewtu gerichtet waren, mit dem er sich unterhielt. Das Psychopokemon saß fast schräg neben ihm, in der Reihe vor dem endgültigen U-Bogen. Die Arme lagen auf seinem Tisch, der Hals regte jedoch über den leeren Platz seines Nebenmannes. Auf ihn wartete eigentlich nur die ganze Versammlung um endlich starten zu können, doch es war normal dass sich dieser verspätete. „Ich meine… Die werden gefährlich! Du hast ja gesehen, Ray, dass die nicht scherzen… Sie haben uns angegriffen!“, rief Mewtu empört und der angesprochene nickte.
Der Schweif des helllilanen Pokemon peitschte aufgebracht und auch dessen Augen spiegelten das wieder. Mewtu war schon immer aufbrausend gewesen, so lange sich der grüne Drache zurück entsinnen konnte und auch Deoxys, welche dem Gespräch folgte, teile diese Erkenntnis mit jedem hier im Rat auch – Mewtu wirkte immer sehr kampflustig.
„Gut, dass ich sie gesehen hatte, sonst wären wir völlig überrascht worden… Von dem hinterhältigen Angriff.“, meinte Deoxys und hatte den Kopf auf einem ihrer Tentakelförmigen Hände abgelegt. Das Orange ihrer Haut glänze leicht, als es von dem Fenster angestrahlt wurde. „Da hast du vollkommen Recht Doxs“, meinte Ray knapp und schaute noch einmal zu dem verschwunden Riss – das war wirklich knapp gewesen eben.
Und dann blickte man an der andern Seite hinauf in die Reihen. Mit dem Rücken zur Tür saßen auch einige der Legendären. Natürlich schien es jetzt schon so, als ob welche fehlen würden, doch das alles hatte eine Absicht, denn diese, die nicht im Rat saßen, waren nur Helfer der Legendären Pokemon. Sie hatten mehr Kräfte, waren aber eigentlich keine von denen, die hier im Rat platz genommen hatten. Da hatten die Menschen vor Urzeiten etwas falsch verstanden und dieses Missverständnis war bis zum heutigen Tage geblieben, aber trotzallem: Diese anderen Pokemon gehörten nicht mit hier hin…!
Der Tür den Rücken zugewandt, wie sie immer da saß, legte Lavados den Kopf schief, wobei die lodernden Flammen kurz aufflackerten und dunkle Schatten auf das beigegelbfarbende Gefieder schmissen, und stellte sich Zapdos als furchterregendes Monster vor, was einmal einen riesigen Blitz ins Meer fahren lies und somit hunderte von Pokemon einfach so tötete. Sie kicherte leise. Diesen Gedanken bekam sie nicht mehr los, nachdem sich dies zugetragen hatte. Belustigt lächelte sie den freundlichen Vogel, der nun wirklich nichts für sein Aussehen konnte und zwei Plätze weiter weg saß, an. „Du und ein Monster!“, lachte das Lavados los. Gut, Zapdos konnte schon gruselig sein, aber töten? Niemals! Das würde er nur unter größter Not tun.
Auch Arktos, welcher zwischen dem Feuer und dem Donner saß, lächelte. „Lava, ich denke aber schon – auch wenn ich es ebenso lustig finde wie du –, dass es langsam echt reicht.“, sagte er bestimmt und blickte sein Partner leicht mitfühlend an, warf dann einen scharfen Blick zu seiner Partnerin und legte den dunkelblauen, glitzernden Schweif um seinen, in einem brauen Nest, ruhenden Rumpf.
Zapdos öffnete kurz die Flügel und gab einen leicht drohenden Ton von sich, bevor er die angedeutete Entschuldigung Lavas annahm. Die gelben Federn waren spitz aufgestellt und verschmolzen mit den Schwarzen hinter ihnen. „Und außerdem…“, setzte er dann mit seiner belehrenden Stimmlage an. „War ich das nicht, sondern dieses Shiny. Was das tut? Da kann ich doch nichts für…“ Man hörte die leichte Verdrossenheit in einer Stimme mitschwingen. Doch Lava konnte es nicht lassen! Sie neckte ihren Kameraden nur zu gern weiter – irgendwann stellte der Donnervogel auf Durchzug.
Drei Plätze nach der kleinen Nervensäge des Legendären Rates, welche aber doch auch ernst und gebildet sein konnte, entfernt saß Latios. Seine blauen Flügel ragten hoch in die Luft und er selbst hatte den Kopf auf den langen Tisch vor ihm gelegt. Er war müde von dem Hetzflug von eben. Die Augen halbgeschlossen und nicht wirklich im Geschehen schaute er auf seine kleine Schwester.
Latias kuschelte sich an die mehr geschuppte Haut ihres Bruders. Ja, die Haut war mehr die eines Drachen. So konnten sie dem Luftwiederstand besser trotzen als mit Federn und das war bei den Geschwindigkeiten, die die beiden flogen, auch wichtig. Und dann schaute sie ihn aus großen, leuchtenden Augen an. „Du, Brudi?“, fragte sie, als wäre sie ein kleines Kind, was nichts wüsste doch das entsprach nicht im Entferntesten der Wahrheit. „Mh?“, gab ihr Bruder von sich und öffnete sein rechtes Auge ein Stücken weiter. „Wann kommt er endlich? Ich will nach Hause, ich bin müde!“ „Lati… das kann noch dauern. Ich will auch schlafen.“, und mit diesen Worten war die Unterhaltung der beiden Drachenpokemon vorbei, denn sie mussten leise sein.
Ja, die beiden mussten sehr leise sein, denn Palkia und Dialga hatten sich konzentrieren. Sie hatten die Aufgabe bekommen den Rat zu schützen damit die anderen Pokemon keine Chance mehr zu einem Angriff bekamen. Das was sie taten war schon eine richtige Meisterleistung! Palkia verzerrte den Raum und versteckte ihn so vor ihren Feinden, und Dialga? Dieses verzog die Zeit, wenn die Angreifer in die Nähe kamen, sodass er Raum plötzlich wo anderes in einer fernen Zeit lag. Müdigkeit zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab, aber sie durften jetzt nicht aufhören! Nur noch ein bisschen…, sagten sie sich selbst in Gedanken immer wieder, doch ihre Kräfte neigten sich dem Ende zu – sie waren eh in der letzten Zeit nie auf ihrem Höchststand. Dafür hab zu viele Auseinandersetzungen.
Die roten Augen des Raumpokemon schlossen sich ab und zu wieder, die Perlen, welche den Spiegel zum Inneren des Pokemon zeigten, waren matt und leicht milchig – Dialga ging es nicht besser. Und doch kämpften sie. Die Muster auf ihren Körpern leuchteten in starken, intensiven Farben, ein Zeichen für ihre Willenskraft und Stärke. Doch wie lange würden sie das noch tun? Hoffentlich würde das Alles bald ein Ende haben!
Celebi verfluchte sich! Zu gern hätte sie geholfen, Dialga geholfen, so dass das hätte einen Teil seiner Kraft an Palkia hätte geben können, doch was war? Es ging nicht! Nur die beiden Drachenpokemon konnten sich gegenseitig Kräfte spenden, aber Celebi hätte doch die Zeit mit verwalten können, nicht wahr? Nein, leider nicht, denn Celebi hatte eine leichte Schwäche, welche ziemlich… Nun ja, ungewöhnlich war.
Es gab viele dieser kleinen hellgrünen Wesen, mit den hauchdünnen Flügeln, welche einen verlockenden Duft verteilten, wenn es flog, und diesen großen kristallfarbenden Augen. Und ausgerechnet das Hauptcelebi konnte es nicht… Haupt? Tja, das war schon etwas kompliziert damals. Celebis sind die Hüter der Zeit und Dialga der Meister. Und ein Hüter der alle Wälder in Ordnung hält und ab und zu in anderen Zeiten schaut? Nein, das konnte nicht klappen. Zu viel für ein Pokemon… Und so waren damals mehrere Celebis aus einem entstanden, aber nur dieses eine hatte große Macht! Sein Wald war am schönsten und größten – nur war da diese Schwäche…
Tröstend legte sich eine kleine Pfote auf die Schulter des Waldfeepokemons. Shymin lächelte. „Mach dir keinen Kopf Cel, man kann nicht alles. Und wenn du halt nur für sich selbst die Zeit kontrollieren kannst und es aus den Fugen gerät wenn du jemand anderen mit reinziehst, is‘ das doch gar nicht so schlimm.“ Shymins Worte trösteten die Fee nur wenig – war es nicht nutzlos so? Bestimmt… Oder hatte der kleine Blumenigel nicht Recht? Celebi lächelte. „Shy, danke.“ Der kleine Igel lächelte und die Blume auf seinen grasgrünen, spitzen, aber doch irgendwie weichen Stacheln umrahmte das weiße Gesicht. Auch bei Shymin hatte man die Reglung wie bei Celebi getroffen. Und Shy, wie sie von allen gerufen wurde, war das Einzige ihrer Art, was sich sofort, ohne Hilfe einer bestimmten Blume, entwickeln konnte.
Hier war auch diese Reihe zu Ende und nun kam man, wenn man es so nennen wollte, zum Herzstück des Rates. Dem Schöpfer und seinen nahestehenden Vertretern.
Ganz links außen, über Mewtu, saß sein kleines Gegenstück, oder besser schwebte dort. Das kleine rosa Pokemon hatte es sich auf einer blaulila Seifenblase bequem gemacht und war zu Rayquaza, Deoxys und Mewtu herunter gewandert. Mew war eines der stärksten Legis hier im Rat und war vom Schöpfer eines der ersten erschaffenen Legendären gewesen – ja, er hatte sie erschaffen, da auch er irgendwann Hilfe beim Verwalten der Welten brauchte. Und nun lag sie dort und hatte sie Augen genüsslich geschlossen. „Ich bin ja mal gespannt was die sich als nächstes einfallen lassen. Uns schon hier anzugreifen! Und dabei hatten wir ihnen Frieden angeboten.“, zischte Mewtu wieder erbost, doch Mew legte ein. „Das mag ja sein, Tu, aber versetzt dich doch mal in ihre Lage. Würdest du uns trauen?“ Wahr gesprochen, wahrscheinlich würde er auch so handeln… aber nur am Anfang – jetzt waren fast zehn Jahre vergangen und immer trauten sie ihnen nicht… Und langsam? Langsam lief ihnen die Zeit nur so davon! Tu schwieg. Spitznamen waren nichts Seltenes im Rat und fast jeder hatte einen – Ausnahmen bestätigten die Regeln. Aber irgendwann würde sicherlich der ganze Rat welche haben. Die, die noch keine hatten würden sicherlich von einem Vorlautenetwas einen verpasst bekommen. Bei den Gedanken lächelte Mew fies in sich hinein, warum sie jetzt auf diesen Gedanken gekommen war wusste sie aber nicht. Ihr waren die Spitznamen, die bis jetzt kursierten, zu verdanken – und sie war stolz drauf, aber mehr fielen ihr leider nicht ein, zumindest welche die gut klangen.
Auf der anderen Seite der Tischreihe saß Jirachi. Sie schwebte über ihrem Sitzplatz und ihre gelblichen Bänder flackerten dabei von der einen Seite zur Anderen. Die Grüntürkisen taten ihnen dieses nach und das auch ab und zu in das Gesicht des kleinen Pokemon. Das Auge auf seinem Bauch war geschlossen, das blaugrau ihrer anderen beiden ruhte besorgt auf der Gestalt neben ihr. Jirachi war ein fröhliches Pokemon und hatte mit das meiste Sagen hier im Rat, gleich nach Arceus – welches ihr im Moment ziemliche Sorgen bereitete. „Arci?“, fragte sie vorsichtig, doch der Gott schien das gar nicht mitzubekommen. Das Wunschtraumpokemon musste, dass Arceus in der letzten Zeit sehr im Stress war und unbedingt Ruhe brauchte, nur leider konnte sich die keiner der Legendären gönnen.
Seine grünroten Augen waren geschlossen und sein Körper bewegungslos. Der Atem des riesigen Pokemon ging gleichmäßig und sein weißes, samtes Fell war wie immer makellos rein. Um ehrlich zu sein, war es ein so weißes Weiß, dass man es schon ‚Fortgeschrittenesweiß‘ nennen konnte, nichts war so weiß wie es. Arceus war in seinen Gedanken versunken und ordnete sie. Jedes Lebewesen auf der Welt – irgendeiner Welt –, hatte ein Unter- und Oberbewusstsein. Das Oberbewusst sein war es selbst. Die Seele, wie sie fühlt, denkt und sein Leben lebt und das Unterbewusstsein? Das ist ein eigenständiges Wesen parallel zum Oberbewusstsein. Dieses sortiert Gedanken, Gefühle, hilft dem Oberbewusstsein bei allen seinen Entscheidungen und lebt so tief verborgen in einer Seele, dass man es nicht ohne bestimmte Fähigkeiten erreichen kann. Würde man einem Lebewesen das Unterbewusstsein rauben, so würde dieser einfach zusammenbrechen, da tausende von Eindrücken es überfluten würden und dieses damit nicht fertig werden würde! Arceus hatte es für jedes Lebewesen erschaffen, damit diese nicht das Gleiche erleben mussten wie er – jedoch kannte er es nur so, und als Gott konnte er damit umgehen. Somit stand fest, dass Arceus ein wirklich eigenständiges Wesen war, was immer versuchte Unparteiisch zu sein, doch langsam zerrte die Lage an seinen Nerven und der Gott wäre am Liebsten einfach verschwunden – zu sich nach Hause, nie wieder hervor gekommen und hätte die Dinge geschehen lassen! Doch dieser Bedrohung konnte er keinen eigenen Willen lassen, immerhin war sie genau so stark wie er.
Seine Gedanken überschlugen sich und langsam dran die liebliche Stimme von Jirachi an sein Ohr. „Arci? Bist du da?“, meinte sie und plötzlich rissen die Augen des weißen Pokemon auf und schauten Jirachi an. Das Grün, welches die durch und durch rote Pupille umschloss, glänzte wie es das immer tat und in dem Rot fingen sich die Lichtspieglungen. Es war immer wieder ein atemraubender Anblick, wie sich das Licht in ihnen brach – Jirachi hatte Arceus wirklich gern.
„Was ist, Jira?“, fragte er und drehte langsam den Kopf. Seine Stimme war so beruhigend und brachte schon alleine mit ihrem Klang Friede. Arci, wie er immer so nett gerufen wurde, schrie so gut wie nie und auch sein Gemüht war eigentlich immer glücklich, zu Späßen aufgelegt und gütig. „Ist alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend.“, setzte das kleine Stahlpokemon an. Er schüttelte leicht den Kopf und Jirachi konnte sich denken was er meinte, doch um mit ihm weiter darüber zu sprechen und bei seinen persönlichen Sorgen zu helfen kam sie nicht. Denn…!