Ich versteh es aber auch nicht, nur weil man das Kind nicht zur Welt gebracht hat, kann man sich nicht um es kümmern? Das ist einfach dumm xD Ich kenne durchaus Väter in meiner Umgebung, die sich besser um ihre Kinder kümmern, als die Mütter. Und vor allem fand ich persönlich männliche Erzieher irgendwie immer netter, die waren nie so streng xD
Genau das. Und es ist wirklich schade, dass Frauen 2-3x so viel Hausarbeit als Männer erledigen und dann dazu auch noch unter mehreren "Nebenwirkungen" davon leiden (weniger Zeit & Energie um Sachen für den Job zu erledigen (und somit weniger verdienen), physische und mentale Ungesundheit, generell auch die Glücklichkeit). Das schlimmste und abscheulichste an der ganzen Sache ist ja auch noch, dass es von den Männer noch nicht einmal erwartet wird. Es ist völlig normal, wenn der Mann nie einen Finger hebt, außer im Sommer vielleicht ein paar Wochenenden mal den Grill anzuschmeißen o.Ä. Stattdessen wird dann sogar noch von Töchtern erwartet, für etwas einzuspringen, das die Mutter gerade nicht tun kann. Töchter, die gerade mal sechs Jahre alt sind, sollen dann plötzlich die Wäsche falten oder sogar kochen. Das ist doch verrückt, dass man sowas von seiner jungen Tochter, aber nicht von seinem erwachsenen Mann erwarten kann. Da fallen mir ja jedes Mal die Augen ausm Kopf wenn ich so ne Story höre.
Und mir ist auch schon definitiv der "Trend" von präferierten same-sex Pärchen aufgefallen. Heterosexuelle Männer ziehen häufiger f/f Pärchen vor (v.a. — natürlich — in Pornos) und finden Schwulenpaare ekelhaft und widerlich, sowie auch sogar 3er/Orgien Fantasien mit mehr als einem Mann. Währenddessen sind heterosexuelle Frauen deutlich mehr engagiert, wenn es um m/m Paare geht, die sind dann oft "so cute" und "süß" und was weiß ich, aber "Lesbenpaare" sind eher wiederum abstoßend. Ich hatte sogar wirklich mal eine Freundin, die ein schwules Paar Händchen halten gesehen hat, meinte wie niedlich das doch ist und hat noch im selben Atemzug betont, dass sie Lesben aber eklig findet. Dat Logic (ratet mal wer, warum wir keine Freunde mehr sind (jk, hatte auch noch andere Gründe). Wobei generell dagegen auch nicht viel gesagt werden kann, da ich durchaus nachvollziehen kann, wieso diese Präferenzen jeweils bestehen. Heterosexuelle Frauen können sich insofern definitiv mehr mit schwulen Männern identifzieren, da sie eben auch eine Attraktion für Männer empfinden und andersherum genauso.
Was ich hierdran nur besonders schlimm finde, ist die Tatsache, dass sich so viele dann auch noch selber auf die Schulter klopfen, was für ein toller Verbündeter der LGBT+ community sie sind und wie tolerant sie doch sind, weil sie diese same-sex Pärchen "shippen." Vor allem fällt mir das unter Frauen auf social media Seiten wie tumblr, twitter oder auch teilweise in Goodreads review auf — da wird zwanghaft jedes mögliche m/m ship gefeiert, weil es momentan "voll im Trend" ist usw. Ich hab z.B. auch mal mit einer solchen über ein Buch geredet, in der ein bisexueller Mann eine total ungesunde Beziehung mit einem anderen Mann führt (wirklich, das steht eigentlich nicht einmal zur Diskussion frei, der wird von seinem "Liebhaber" verprügelt, manipuliert, erpresst und fast schon vergewaltigt!) und später aber auch eine wirklich liebevolle, gesunde Beziehung mit einer Frau. Mein Gegenüber hat darauf bestanden, wie süß der bisexuelle Mann doch mit dem anderen Mann sei und dass das alles ja "nur aus Liebe" war und die Beziehung mit der Frau verstünde sie ja gar nicht. Wat?
Das erstaunlichste Phänomen allerdings ist folgendes, wie ich finde: Wenn große franchises o.Ä. wie bspw. Marvel verwundert und teilweise auch empört sind, dass so viele ihre männlichen Charaktere miteinander shippen, statt mit ihren canon weiblichen Love Interests. Das hat doch eigentlich kaum einen zu wundern, wenn ca. 90% der Sprechrollen Männer sind (hauptsächlich auch noch weiße, aber das ist ja wieder ein anderes Thema) und die weiblichen Charaktere die tatsächlich da sind, wie Pepper Potts oder Peggy Carter* z.B. nur 1/4 so viel screen time haben wie die Männer und dazu nichtmal ansatzweise so gut ausgefleischt sind. Und dazu kommt dann eben auch, dass die Beziehungen und Dynamiken zwischen diesen Männercharakteren dann logischerweise auch viel tiefer in die Materie gehen und expliziter gezeigt, beschrieben und dargestellt werden. Man braucht sich also nicht wundern, dass zwei Männer wie Charles Xavier und Erik Lehnsherr, die füreinander sterben und alles tun würden, eher geshippt werden als mit ihren (canon) weiblichen love interests, mit denen sie kaum on-screen wirklich eine "krass tiefe" Beziehung aufbauen, sondern die quasi salopp einfach nur "da sind."
Hier ist auch ein wirklicher guter Post dazu, der die Mathematik hinter alldem nochmal gut darstellt. Wenn von 12 Rollen neun männlich und drei weiblich sind, ist die Anzahl von möglichen m/m Paaren 36 — höher als die Anzahl von möglichen f/m und f/f Couples zusammen. Da braucht sich doch dann wirklich niemand mehr zu wundern.
Und der Stereotyp, dass bestimmte Eigenschaften, ob jetzt Charakterzüge, Aussehen oder gar Kleidungsstücke, "hetero" oder "schwul" sein sollen, ist sowieso eine der größten Dummheiten, die die Menschheit je geschaffen hat, lol. Genau wie dass (Syntax?!) manche Spielzeuge, Farben u.Ä. "männlich" oder "weiblich" sein müssen/sind. Absoluter Schwachfug. Kann ich nicht nachvollziehen. Ich hoffe, dass man über diese Sinnlosigkeit jetzt auch nicht unbedingt weiter diskutieren muss, sondern wir uns alle relativ einig sein können, dass Kurzhaarschnitt, Dominanz oder gar karierte Hemden =/= lesbisch und Make-Up, Röhrenjeans oder "Erzieherjobs" =/= schwul sind.
@neithan, wow. Ich war mir vorher noch nie bewusst gewesen, wie krass vorsichtig man teilweise bei sowas sein muss und worauf man achten muss, wenn man in solchem Job offen und ehrlich quasi sich selbst ist und das auch weiterhin sein kann, ohne direkt irgendwie Beschuldigungen an den Kopf geschmissen zu bekommen. "Peter" ist da auch wirklich nicht zu Unrecht so achtsam, denn ich glaube sofort, dass da evtl. andernfalls schnell etwas, nun ja, schieflaufen kann. Ich kann dazu sonst auch wirklich nichts sagen, als mein Entsetzen darüber auszudrücken, dass er dauernd so sehr auf der Hut sein muss. Aber auf jeden Fall danke, dass du diese Story erzählt und mich über das Problem informiert hast, über das ich vorher nicht viel gewusst hab und mich zum Nachdenken gebracht hast.
*Ja, Peggy hat ihre eigene Show bekommen usw, aber in den Captain America/Avengers Filmen hatte sie vielleicht insgesamt gefühlt 20 Minuten Filmzeit, wenn überhaupt.