@ Evoli-Girl: Dir hat also derWettbewerb gefallen *freu* Da merkt man, dass die Geschmäcker verschieden sind (Moonrise war ja nicht sonderlich begeistert davon... und ich ehrlich gesagt auch nicht...)
Ja, Psiana... Einfach ein geniales Pokémon, wie ich finde *Andeutungen mach, dass da noch Interessanteres kommt, aber mehr nicht verrat*
Ach, genau, das ist ja am Ende von dem Film so... Ich hab das aber nicht von dort abgeschaut, die Kugel hat einiges anderes noch auf Lager *auf Kap 8 deut*
Sonst freut mich all dein Lob ^^
MoonRise: Nur drei G/S/K/HG/SS-Fans (bzw. zwei, Feuriges-Fukano hat sich ja länger nicht mehr gemeldet)? Das glaubst du wohl selbst nicht...
Zu Psiana... wie schon gesagt...
Pokéball-Szene: o.O? Lustiger Nebeneffekt, würde ich mal sagen...
Wer sagt, dass Sven ein Dieb ist? Das hab ich nie gesagt... er hat einfach nur einmal das Fenster im Labor zerbrochen (Sachbeschädigung... auch nicht viel besser)
Du kannst dur die Antwort wegen der Kugel schon denken? Teilweise vielleicht. Meine gesamten Pläne errätst du erst, wenn sich mehr getan hat *nicht glaub, dass du 1000 Jahre in die Vergangenheit denkst* Ups... jetzt hab ich was verraten. Nun gut, das kommt ja dann eh schon in Kap 8...
Ein ganzes Kappi oder mehr in deiner Story? Zuviel der Ehre, wirklich...
Dieses Kap ist das erste Spezialkap in der Story (mindestens eines folgt noch - später :D). Er erzählt von dem Tag, an dem Maj von dem Sniebel angegriffen worden ist. Kap 5 beinhaltet nur eine kurze Zusammenfassung
Zitat„Als ich sieben Jahre alt war, habe ich mich einmal – nur dieses eine Mal – in den Eispfad begeben. Ohne Begleitung.“ Eine Mutprobe, dank diesem Wichtigtuer Lukas damals. War der ein verdammter Idiot gewesen... „Dort habe ich dann die wilden Sniebel aufgescheucht. Ihr Anführer – ein Shiny – hat mich dann mich dann angegriffen. Und mir dabei diese Narbe zugefügt.“
(falls es jemand vergessen haben sollte) Ich hab diese ganze Sache jetzt auf knapp drei Seiten ausgeweitet, mal sehen, wie die Sache bei euch ankommt. Wie man am Anfang merkt, hab ich eine Erzählhaltung eingenommen, bei der es schon geschehen ist. Wie auch immer...
1. Spezialkapitel: Die Hand
[align=justify]Dieser Tag begann wie jeder andere. Die Schäfchenwolken am Frühlingshimmel – es war Ende April – kündigten nichts Besonderes an. Nun gut, Mum hatte uns gesagt, dass heute oder morgen Opa kommen würde. Opa mit seinem starken Brutalanda, das bei einem Kampf vor vielen Jahren fast einen Flügel verloren hatte. Ich liebte dieses Pokémon, Opa hingegen erschien mir manchmal unheimlich. Aber was interessierte mich dieser alte Griesgram? Hauptsache, bald hatten wir unseren achten Geburtstag! In knapp einem halben Monat war es so weit. Claire strich schon fleißig die Tage auf ihrem Kalender durch, Siegfried hingegen tat so, als ob ihm alles egal wäre. Ich freute mich einfach, wenn wieder ein Tag vergangen war.
Nichts an diesem Morgen deutete darauf hin, wie er sich noch entwickeln würde. Er war wie jeder Morgen: Aufstehen, Anziehen, Frühstücken und dann nichts wie in die Schule. Dorthin, wo dieser Idiot von Lukas nur darauf wartete, mich zu ärgern. Warum gerade mich? Konnte er sich nicht einmal, ein einziges Mal, ein anderes Opfer suchen? Nicht, dass er verletzend wäre. Er schaffte es immer nur, mich so wütend zu machen, dass ich ihn entweder anschrie oder mit allem Möglichen, was ich gerade in die Finger bekam, nach ihm warf. Oft, wenn gerade die Lehrerin hineinkam. Was dann immer wieder Nachsitzen für mich bedeutete.
So war es auch an jenem Tag. Kaum hatten wir zu dritt die Klasse betreten, fiel mir auf, dass sich die meisten Jungen sich um Lukas geschart hatten. Einzig und allein ein paar seiner blonden Haare konnte man zwischen den Kopfender anderen ausmachen. Claire würdigte den Auflauf keines Blickes und steuerte geradewegs auf ihre Freundin Ina zu, die gerade dabei zu sein schien, die Aufgaben für die erste Stunde, Drachenmythologie, zu schreiben. Was hatte die nur gestern Abend gemacht? Hatte sie keine zehn Minuten dafür opfern können? Ich schmiss meine Schultasche neben meinen Tisch, an dem meine Sitznachbarin Ira – aus irgendeinem Grund durften Claire und ich nicht nebeneinander sitzen – schon saß und ging auf die Jungen, zu denen sich mein Bruder inzwischen gesellt hatte, zu. Was brütete dieser Angeber von Lukas jetzt schon wieder aus?
„Na so was, Jungs, seht doch! Da kommt ja schon unsere zukünftige Wächterin des Tempels! Hey, Maja! Was machend denn die Drachen so?“, rief er lachend. Alle anderen Buben bis auf Siegfried stimmten mit ein. Sie waren alle nur Mitläufer, wie man merkte, wenn Lukas einmal fehlte. Dann waren sie alle einfach nur nett.
„Du weißt genau, dass du mich Maj nennen sollst!“, fauchte ich. Aus irgendeinem Grund ging ich an diesem Morgen auf seine Spielchen ein, was ich relativ selten machte. Normalerweise begann ich sofort mit Ira zu tratschen.
„Warst du eigentlich schon einmal im Eispfad? Allein, meine ich.“
„Lukas hat uns nämlich gerade erzählt, dass er erst gestern wieder dort gewesen ist!“, rief ein anderer Junge dazwischen.
„Und sobald ich mein erstes Pokémon hab, geh ich hin und komm mit einer gelben Sniebel-Feder wieder zurück!“, frohlockte er. Da seine Familie bereits öfters umgezogen war, hatte er erst später mit der Schule begonnen. Bereits nächstes Jahr würde er ein Trainer werden. Hoffentlich zog er bald wieder um, dann wäre ich endlich seine Sticheleien los.
Langsam fühlte ich, wie sich die Wut in mir aufzustauen begann. „Was erzählst du für Blödsinn? Glaubst du wirklich, dass dir ein Shiny über den Weg laufen wird?“
„Papa hat mir erzählt, dass der Anführer der Sniebel-Bande im Eispfad ein Shiny ist. Und genau dem werde ich die Feder abknöpfen!“ Es galt als Beweis für den Mut, wenn man es schaffte, einem Sniebel eine Feder abzuluchsen.
„Ach, lass sie doch. Du weißt genau, dass ihre Mami ihr nie erlauben wird, alleine in den Pfad zu gehen. Und dem da auch nicht.“ Der Junge, der auch vorher geredet hatte, deutete auf Siegfried, der nun so vor Spannung knisterte, dass ihm wohl die Haare vom Kopf weggestanden wären, würde er nicht immer Unmengen an Gel in sie hinein schmieren.
„Halt den Rand!“, brüllte mein Bruder.
Ich hingegen sah mich gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen, so sehr sah ich rot. Ich griff einfach nach dem nächstbesten Bleistift auf dem Tisch vor mir und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen Lukas‘ Gesicht. Ich traf ihn mit der Spitze genau zwischen die Augen.
Natürlich kam just in diesem Moment die Lehrerin in den Klassenraum. „Maja Drachenmeister!“, kreischte sie, „Was fällt dir ein? Das bedeutet Nachsitzen! Und außerdem werde ich deine Mutter anrufen!“
Wie oft hatte ich diesen Satz schon gehört? Ich hatte aufgehört, mitzuzählen. Deswegen antwortete ich recht ruhig: „Momentan ist Hochsaison mit den Herausforderern. Die erreichen Sie sowieso nicht.“ Nachsitzen alleine war auch kein Beinbruch. Wenn Opa wirklich heute kommen würde, bräuchte ich ihn eine Stunde weniger lang sehen. Immer das Positive sehen, so lautete meine Devise.
„Wenn ich noch einmal sehe, wie du Gegenstände gegen Mitschüler wirfst, werde ich deine Mutter herbestellen müssen!“
„Dann passe ich eben auf, dass Sie es nicht sehen, Frau Lehrerin“, meinte ich mit einem Anflug von einem Grinsen im Gesicht. Alle Mädchen und mein Bruder lachten.
„Du wirst dich noch wundern...“, knurrte der Lehrkörper, was natürlich der andere Teil der Klasse lustig fand. „Los, alle auf ihre Plätze, wir fangen mit dem Unterricht an!
„Wetten, dass du nie alleine in den Eispfad gehen wirst?“, murmelte mir Lukas noch im Vorbeigehen zu. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen, als ich ihn wie ein Dragoran anknurrte.
„Schwesterherz, ich werde nach dem Nachsitzen heute zum Eispfad gehen“, erzählte ich Claire in der großen Pause von meinem Plan.
Sie sah mich nur geschockt an. „Spinnst du?! Du bist doch sonst nicht so verrückt!“
„Ich will nur Lukas zeigen, dass ich mich traue. Ich werde eine Sniebel-Feder mitbringen. Eine gelbe.“
„Das ist einfach nur dumm!“, war die einzige Verteidigung, die ihr einfiel.
„Glaubst du, das weiß ich nicht? Ich senkte die Stimme. „Aber du wirst mich nicht aufhalten können.“ Als ich das sagte, starrte ich allerdings mein Pausenbrot an. Nun war es zu spät, einen Rückzieher zu machen. Ich hatte es meiner Schwester, die schließlich meine engste Vertraute war, gesagt. „Verrate es bitte nicht Mum.“
„Du kannst du nicht von mir verlangen“, murmelte Claire dumpf. Ihr Brot hatte sie nicht einmal noch angerührt.
„Wie gesagt...“, meinte ich nur, dann packte ich meine Jause wieder ein und die Sachen für die nächste Stunde aus.
Nach der Stunde Nachsitzen, in der ich die angekritzelten Tische putzen musste, schlug ich nicht den Weg in Richtung Berg ein, sondern lief Richtung Eispfad. Wenn ich morgen eine Sniebel-Feder dabei hatte, konnte er sich nicht mehr über mich lustig machen. Dieser Gedanke stärkte mich innerlich noch mehr, dass ich noch einen Zahn zulegte. Die Passanten starrten mir nur verwundert hinterher.
Nach einigen bewegten Minuten erreichte ich schließlich den Höhleneingang. Kalte Luft schlug mir entgegen, als ich hindurchging.
Obwohl nur wenig Licht hineinfiel, wirkte der Eispfad hell erleuchtet, da das Eis das Tageslicht so brach, dass es von überall zu kommen schien. Auch wenn ich dieses Element hasste, konnte ich die Schönheit nur kaum verdrängen. Ich ging noch ein paar Schritte in den Pfad hinein.
Fröstelnd zog ich den Reißverschluss meiner Weste komplett zu, während ich mich umsah. Es gab eine Hauptrichtung, eine Spur, die Hunderte von Trainer im Laufe der Zeit geschaffen hatten. Doch bemerkte ich auch einige weitere Durchgänge, in denen es viel dunkler war. Und ich hatte keine Taschenlampe dabei... Bei dem Gedanken, in dunklen Tunneln nach Eis/Unlicht-Pokémon suchen zu wollen, wurde mir noch kälter, langsam bekam ich Angst. Doch jetzt war es für einen Rückzieher zu spät...
Langsam machte ich noch einige Schritte in Richtung des dunkelsten Durchgangs. Wenn schon denn schon, dachte ich mir nur. Unlicht-Pokémon bevorzugten wohl finstere Orte.
Mit einem Aufschrei rutschte ich auf dem Glatteis aus. „Ich muss wohl vorsichtiger sein“, murmelte ich. Dann rappelte ich mich auf und steuerte mit schmerzenden Knien wieder auf den dunklen Fleck an der Höhlenwand zu.
Ich wusste nicht, wie lange ich durch den dunklen Tunnel wanderte. Bis auf meine Schritte war es vollkommen still und nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, brauchte ich auch nicht mehr meine Hände nach vorne auszustrecken, um nicht gegen eine Wand zu laufen. Interessanterweise gab es hier kein Glatteis.
Schließlich landete ich in einer geräumigen Höhle. Nichts regte sich, dennoch war eine feindselige Atmosphäre vorhanden. Ängstlich wollte ich wieder umkehren. War wohl doch eine dämliche Idee gewesen, hierher zu kommen... Zögerlich machte ich ein paar Schritte rückwärts.
Ich hörte ein Knurren. Ein vielkehliges, bösartiges Knurren. Nun bekam ich wirklich Schiss. Zitternd, und das nicht vor Kälte, blieb ich stehen und ließ meinen Blick erneut herumwandern.
Da sah ich sie: Hunderte, wie es mir schien, Sniebel standen in mehreren Kreisen um mich geschart. Direkt vor mir stand aber ein pinkes: Der Anführer der gesamten Bande, wie es in der Stadt hieß. Und aus irgendeinem Grund beäugte es mich sehr feindselig...
„Äh-hem... Ich hau sofort ab. Versprochen. Ganz fest. Ihr müsst mich nur durchlassen, dann verschwinde ich. Wirklich. Bitte. Tut mir ja Leid, dass ich eure Ruhe hier gestört habe und alles... aber...“, nur zögernd kamen mir diese Worte über die Lippen, als ich mich nebenbei langsam rückwärts schob.
„Sniebel!“, knurrte das pinke Pokémon laut. Im nächsten Moment sah ich nur einen farbigen Schatten... Dann spürte ich einen alles betäubenden Schmerz auf meinem rechten Handrücken. Schreiend riss ich die Hand in die Höhe. Einen kurzen Augenblick lang verspürte ich keine Angst, nur diesen schrecklichen Schmerz. Ich wankte, als ich zappelte, dann fiel ich schreckensgelähmt nach hinten und schlug hart mit dem Rücken auf.
In genau diesem Wimpernzucken kehrten auch alle anderen Empfindungen zurück. Auch die Angst, die sich drastisch verstärkt hatte.
Jetzt war es Todesangst. Vollkommen erstarrt beobachtete ich das Pokémon vor mir, spürte, wie mir etwas Warmes über die Hand lief. Mein Blut. Das Sniebel machte einen Schritt auf mich zu. Dann noch einen. Es hob seine Pfote, auf deren Klauen etwas Rötliches glänzte. Wie gebannt starrte ich darauf, selbst als es ausholte. Mein Atem ging nur stoßweise. „Nein... lass mich in Ruhe“, wimmerte ich, bevor ich die Augen schloss, zum letzten Mal, wie ich befürchtete.
Ein hellblauer Lichtstrahl schoss an mir vorbei, der alles, selbst meine fest zugekniffenen Augenlider, durchdrang. Zögerlich öffnete ich meine Augen wieder.
Die Höhle war erfüllt von einem umher zuckenden hellblauen Lichtstrahl, dessen Urheber ein Dragonir war. Mums Dragonir, das seinen aus unerklärlichem Grunde hellblauen Hyperstrahl einsetzte und so alle wilden Sniebel umriss.
Atemlos betrachtete ich die Szene um mich herum. Ausnahmslos alle Pokémon wurden von dem schlangenartigen Drachen ausgeknockt. Ich schaute so gespannt zu, dass ich zuerst gar nicht bemerkte, wie mein Sehfeld zu verschwimmen begann. Immer mehr, immer dunkler wurde es um mich herum.
Ich hörte nur noch eilige Schritte, dann ließ ich mich in die betäubende Schwärze fallen.
Es war weich. Und es war warm. Was...? Ich öffnete die Augen und starrte gegen eine weiß getünchte Decke eines abdunkelten Raumes. Vorsichtig richtete ich mich auf und sah mich um. Ich lag in einem bequemen Bett mit weißer Bettwäsche, auch die Wände hatten genau diese Farbe. Der Boden bestand aus PVC in einer undefinierbaren Farbe. Außer dem Bett gab es kaum Einrichtung im Zimmer, nur ein Tisch mit zwei Sesseln stand unter einem Fenster mit zugezogenen Vorhängen. Draußen schien es dunkel zu sein, allerdings gab es keine Uhr, an der ich die Zeit feststellen konnte.
Ich zog meine Hände unter der Bettdecke hervor und begutachtete meine rechte Hand, die in einem strahlend weißen Verband steckte, nur die Finger schauten heraus. Probeweise versuchte ich, sie zu bewegen.
Ich keuchte erschrocken auf, als es nicht funktionierte. Dann nahm ich die Linke zu Hilfe und berührte die Finger zögerlich. Das konnte doch nicht sein!
Mit den Fingern der linken Hand, spürte ich, wie kalt die der Rechten waren. Mit rechts hingegen spürte ich nichts. Ich wimmerte, als ich die gelähmten Finger mit der anderen Hand hin und her bewegte, bis mich schließlich der Schlaf übermannte.