Kapitel 7
Robin schlang ihr Essen runter, als hätte sie seit einem Monat nichts mehr gegessen. Die anderen schauten ihr geekelt zu oder redeten. Flip trank wieder Cola, obwohl sie vor ein paar Minuten gesagt hatte: „Ich habe es endlich geschafft von Koffein loszukommen!“ Doch da kam schon der Kellner angewatschelt und stellte eine Cola vor Flips Nase, die eigentlich Lucius gehörte.
„Flip, wie geht es eigentlich Zapdos?“, fragte Lucius zwischen zwei Schlücken von Flip. Diese stellte das Glas ab und guckte in die Cola, als ob dort etwas Interessantes zu sehen war. „Weg…Zapdos ist verschwunden, genauso wie die anderen Pokemon!“, erzählte sie. Sie setzte ihre Sonnenbrille auf, damit niemand sehen konnte, wie sie begann zu weinen. Lucius hörte ihr sehr leises Schluchzen und legte beruhigend seine Hand auf ihre Schulter. „Aber wie kann das sein?“, fragte Simon erschrocken. „Keine Ahnung. Es kam eines Morgens nicht aus seinem Pokeball“, schluchzte Flip. „Seltsam...bisher wurden doch nur wilde Pokemon gestohlen, wenn ich mich nicht irre!“, fiel Robin ein. Sie hatte es in der Zeitung gelesen. „Es gibt überall Meldungen. In Blizzach schneit es nicht mehr. Und die Meere spielen auch schon verrückt. Man vermutet, dass es an dem Fehlen von legendären Pokemon liegt“, erklärte Flip, die sich wieder beruhigt hatte.
„Halt, wenn legendäre Pokemon fehlen, was wenn…“ Robin holte ihren M-Ball raus. „Vesprit komm raus!“ Nichts rührte sich. „Wann hattest du Vesprit das letzte Mal draußen?“, fragte Xena. Sie machte ein ernstes Gesicht und ähnelte Sherlock Pokemon sehr damit. „Kurz bevor Simon bei uns aufgetaucht ist. Da habe ich es noch schnell gefüttert“, antwortete Robin mit einem bleichen Gesicht. „Dann ist Vesprit also auch unter ihrer Gewalt!“
Lukas wusste nicht, was genau passiert war. Aus dem Mann ging ein Schatten hervor und setzte irgendeine Attacke ein, die die Pokemon in Schlaf versetzte. Dann ging der Schatten zurück in den Körper des Mannes. Der Mann schritt auf Lukas zu. „Mach es mir einfach und lasse dich zurück in den Käfig stecken. Du wirst bald Gesellschaft kriegen!“ Der Mann lachte hämisch und ging weiter in Lukas Richtung. „Sonst noch was? Ich gehe doch nicht freiwillig in den Käfig!“, rief Lukas hinter seiner Kiste hervor. „Dann muss ich eben kommen!“ Blitzartig verschwand der Mann und Lukas wurde gewürgt. „Halt endlich stil! Es tut auch nicht weh!“ Eine Hand ließ ihn am Hals wieder los und Lukas sah das Messer aufblitzen. Mit der anderen Hand wurde Lukas immer noch festgehalten. Er wand sich hin und her und zappelte mit seinen Beinen und Armen. Das alles brachte nichts. Auf einmal flog das Messer auf ihn zu, direkt auf seinen Hals gezielt. Lukas wich nach rechts und spürte einen höllischen Schmer in der linken Schulter. Das Messer steckte in ihr. „Hilfe!“, rief Lukas verzweifelt. Das Blut rann ihm die Schulter runter.
Plötzlich tat sich etwas in dem Gesicht des Mannes und seine Augen hörten auf zu leuchten. Erschrocken ließ er sich auf die Knie fallen. Er war blass im Gesicht. „Was wollte ich gerade machen?“, fragte er sich selbst. Eine Weile beobachtete Lukas den Mann, der sich auf dem Boden hin und her wand. Seine Augen leuchteten mal, dann leuchteten sie wieder nicht. Irgendwann spürte Lukas seine Schulter nicht mehr und wurde ohnmächtig.