Also, zu allererst einmal
Ich denke viele Menschen sehen den Fehler und sehen "Hitler" als Wahnsinnigen an, als geistesgestörten Mann. Das ist aber falsch: Er wusste genau, was er tat und wie er es angehen musste. Deutschland kam mit ihn aus der Niederlage des Ersten Weltkrieges, schaffte die Probleme der Weimarer Republik wie der Inflation, baute Deutschland wieder auf innerhalb von 4 Jahren (Vierjahresplan) auf und baute auch Autobahnen fürs Land. Unabhängig von den damaligen "Gedankenfolgen", z.B. die Autobahn war für Panzer geplant, ist es heutzutage ein wichtiger Teil in unserer Fortbewegung. Aber auch in der Medizin und in der Forschung gab es echt große Schübe.
So. Bitte Entschuldigt den Nachschlag, aber ich muss jetzt mal mit gefährlichem Halbwissen aufräumen.
1. Hitler war in der Tat Geistesgestört. Warum hört man heute so wenig darüber? Weil damals die Psychoanalyse noch nicht allzu weit fortgeschritten war. Vielleicht ist "gestört" das falsche Wort, aber eine psychische Krankheit haben ihm bereits viele rennomierte Psychologen der heutigen Zeit nachgewiesen.
2. Er wusste, was er tat? Warum hielt er in "mein Kampf" einen Zweifrontenkrieg für schwachsinn und ließ selbigen befehlen? Wieso setzte er seinen Eigenen Kopf durch, obwohl er wusste, dass militärisch ausgebildete Generale viel besser "führen" konnten. Und wieso verlor er den zweiten Weltkrieg, wenn er doch wissen soll, wie man Kriege gewinnt? Nein, er wusste nicht, was er tat, er war ein böhmischer Gefreiter, kein Feldherr. Was wusste er? Wie man Millionen von Juden umbringt. Das konnte er offensichtlich auch.
3. Er baute Deutschland nicht wieder auf. Du musst dir das so vorstellen wie ein großes Getreidesilo. Der Bauer isst jedes Jahr nur 10% seiner Früchte, und hat über das Jahr ziemlich viel Hunger, weil er 90% zur Seite legt, und das Silo füllt, das dazu dient, für schlechte Zeiten vorzusorgen, und eine wachsene Sicherheit zu haben. Kaum ist das Silo halbvoll, kommt ein neuer Bauer, öffnet das Silo, und verprasst alle vorräte. Natürlich haben die Nutznießer dann 9 mal so viel zu essen, und alles sieht wunderprächtig aus, aber irgendwann ist das Silo leer. Und wenn dann zu wenig gearbeitet wird, oder die Arbeit keine 10% des ursprünglichen Bedarf mehr hergibt, dann fällt das ganze System in sich zusammen. Genau das ist den Nazis passiert. Sie verprassten weimarer Stabilitätsgeld und Einlagen, unter Anderem für ihren Krieg, und schädigten die deutsche Wirtschaft und Industrie von Grund auf, nur, dass es zu der Zeit keiner gesehen hat. Warum auch, hatten ja alle zu essen, und Kritiker wurden erschossen.
4. Die erste Autobahn wurde in den 1920er Jahren gebaut, und 1032 von Konrad Adenauer eröffnet. Die Autobahnen wurden auf Pump finanziert. Das kann ich auch.
5. In der Forschung und der Medizin gab es große Schüber, aber NICHT WEGEN der Nazis, sondern TROTZ der Nazis. Überall anders gab es weitaus größere Schübe. Die Amerikaner hatten im 2. Weltkrieg wirksamere Antibiotika als wir Deutschen. Zum Vergleich: Hitler schrieb in "Mein Kampf", dass die Juden Syphillis verbreiten, und das deutsche Volk zu schädigen, und die Leute glaubten ihm, während die Amerikaner ihre Syphillis-Patienten einfach behandeln konnten.
Einziger Punkt, den ich so halb gelten lasse: Forschung und Technik. Durch den krieg wurden Rüstungsindustrie angekurbelt und die Entwicklung auf dem Gebiet vorangebracht. Aber nur die ersten Jahre. Bis 44 waren genug Ressourcen vorhanden, danach wurden Volkssturmmänner mit Improvisierten Waffen verheizt. Kein wirklicher Fortschritt.
Jetzt zum Buch:
Man kommt immer an dieses Buch, wenn man möchte. Es gibt im Internet viele Ausgaben, einige überarbeitet, andere besitzen den Originaltext.
Meiner Meinung nach muss man auf jeden Fall das Buch noch einmal neu herausbringen, schon allein, damit jeder Deutsche selbst entscheiden kann, wie er mit der Geschichte seines Landes umgeht, oder eben nicht. Eine Ausgabe, kommentiert von Historikern finde ich auch auf jeden Fall wünschenswert.
DENN: Das Buch liest sich ausgesprochen kompliziert. Schreibstil ist mitunter wirr und unverständlich. Man stellt sich oft Hitler vor seinem Rednerpult in eine Menge schreiend vor, wenn man in dem Buch liest. Offensichtlich hatte das Buch damals schon aufstachlerische Fähigkeiten. Man bedenke, dass es einige Jahre vor der Machtübernahme geschrieben wurde. Die systematische Vernichtung der europäischen Juden begann übrigens "erst" 1941, doch schon in der erstausgabe des "Kampfes", die fast zwanzig Jahre davor erschien, wurde sie propagiert. Jeder Holocaust-Leugner sollte sich das mal zu Gemüte führen. Davon ganz abgesehen werden wir bald vor der Situation stehen, dass der letzte Zeitzeuge des zweiten Weltkrieges sterben wird, und es keine Informationen über die Zeit zwischen 1939 und 1945, eher noch zwischen 1933 und 1945 mehr aus erster Hand geben wird. Deswegen ist ein mit dieszeitlichen Kommentaren versehener Band des "Kampfes" eine sehr interessante Idee, politische Bildung in die Bevölkerung zu tragen. Vielleicht sollten gerade rechtsesxtreme und rechtsgesinnte sich dieses Buch besorgen und darinnen lesen.
Genauso könnte man im Übrigen auch Marx' "Kapital" oder das "Kommunistische Manifest" neu auflegen. Beides sehr interessante Bücher, die zwar keiner Kommentare bedürfen, denen diese aber nicht schlecht zu Gesicht stünden. Finden sich doch viele Anleihen aus den Kommunistischen Urwerken in der heutigen Gesellschaft wieder...
so long
Oppa