Beiträge von Lone Wolf

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    Allzu tief war Jerons Schlaf jedoch nicht, da er mehrfach von Träumen durchbrochen wurde, die ihn sich im Schlaf unruhig umher walzen ließen.
    Der erste dieser Träume stelle eine Wiederholung eines Teils des vorhergegangenen Tages dar:
    Er lief durch eine Gasse, hoffend, endlich die lästigen Menschen los zu sein und seine Suche nach dem einzigen Wesen fortzusetzen, bei dem er sich sicher war, dass es einem Aufruf per Bote nicht folgen würde. Doch auch, wenn er sich bereits in dem Gebiet der Stadt befand, in der er sie am häufigsten gesehen hatte, war er verwundert, ihre Stimme zu hören, wie sie sie dazu benutzte, jemand anders anzubrüllen. Leicht erschreckt lief er weiter zu der Gasse, aus der diese Geräusche zu kommen schienen und linste gerade rechtzeitig um die Ecke um mit größer werdenden Augen zu sehen, wie die Rappterpero auf einen Fremden losstürzte, jedoch schnell in einer Falle von ihm gefangen wurde. Ihr Schmerzes-„Schrei“ durchfuhr ihn und ehe er denken konnte, war er durchflossen von Wut auf denjenigen, der die Ursache für diese Schmerzen zu sein schien. Zornentbrannt stürmte Jeron auf den Magier los und wäre ihm am liebsten weiter nachgejagt, als er ihn in die Flucht geschlagen hatte. Besorgnis, die sich unter seine Wut mischte, brachte ihn jedoch dazu zu dem Dinowesen zurückzukehren und nach ihrem Zustand zu sehen. Als er es auf dem Boden sah wollte er ihr helfen, es ihr ausdrücken, was zu tun er bereit war, doch wusste er nicht mehr, wie er so etwas hätte zeigen können. Er wollte ihr einen Platz schaffen, an dem sich ausruhen konnte, wusste jedoch nicht, wie er diesen beschreiben sollte.
    Auf diesen Traum folgte gerade genug Schwärze, dass Jeron für einen Moment still da lag, bevor es mit etwas was er nicht genau einordnen konnte weiterging, wenn gleich es auch vertraut wirkte.
    Schweigend, aber hin und wieder freudig mit dem Schwanz wedelnd kehrte Jeron mit einem anderen Za'edal von der Jagd in ihr verschneites Dorf in den Nordlanden zurück. Das Reh, dass sie zu Zweit in eine Schneeverwehung getrieben und dort erlegt hatten, war eine leichte Beute für sie gewesen, da sie schon immer ein eingespieltes Team waren. So liefen sie auch jetzt witzelnd auf ihr Haus zu, in dessen Vorraum sie den Rest des Tieres, den sie nicht an Ort und Stelle in ihren Magen hatten wandern lassen, zerlegten und beim Wirt des Dorfes gegen einige warme Getränke eintauschten, mit denen sie sich zu anderen Za'edal an einen Tisch setzen. Es war eine gesellige Runde, nicht ohne jegliche Rangelei, doch Ra'Jeron fühlte sich wohl, in dieser Gruppe. Es stimmte ihn glücklich, einfach nur unter Seinesgleichen zu sein. Bei den Gesprächen hielt er sich zurück und auch, wenn es ihm in der Nähe des Ofens ein wenig zu warm war, musste er aufpassen, nicht einzuschlafen, mit vollem Bauch und einem Gefühl von Geborgenheit.
    Nun nahtlos knüpfte daran nun ein weiteres Bild an, das für einen Moment zusammenhangslos in Jerons Geist stand.
    Stumpf vor sich hin starrend lag Jeron einfach nur da. Was hätte er auch anders machen sollen? Schwere Fesseln umschlungen seine Arme und Beine, während die Kette zwischen ihnen verhindert hätte, dass er richtig hätte aufstehen können, hätte das nicht schon der Käfig verhindert, in dem er sich befand und der nicht einmal groß genug war, dass er sich hätte lang legen können. So lag er halb gekauert auf den kalten Gitterstäben. Sein ganzer Körper schmerzte von dem schier endlosen „Verhör“, in dem man mit allen Mitteln versucht hatte, Informationen aus ihm herauszuquetschen, von denen er keine Ahnung hatte. Zimperlich waren sie dabei nicht gerade gewesen, doch auch, wenn er momentan kurz davor war, in Bewusstlosigkeit abzudriften und sein Körper ihm nicht mehr gehorchen wollte, waren es Gedanken, die ihm wirkliche Qualen bereiteten. Die Gedanken an Verlust, Verrat und dass sich alles, woran er geglaubt hatte, in Luft aufgelöst hatte trafen ihn tiefer als jeder Schlag oder jede Flamme, die man an ihn herangetragen hatte, jemals hätte dringen können. Doch auch, wenn ihm die Kraft fehlte, auch nur die Hand zu bewegen, reichte sie aus, damit aus seinem Schmerz ein unergründliches Bedürfnis wachsen konnte, das nach Rache.


    Diese Träume und der ein oder andere weitere, der später im Laufe der Nacht noch folgten, sorgten dafür, dass der Za'edal alles andere als erholt und ausgeschlafen aufwachte. Viel mehr fühlte er sich fast schlechter als bevor er sich auf sein Bett hatte fallen lassen. Zu seiner Erschöpfung, gesellte sich nun noch Verspannungen in fast seinem gesamten Körper. Zudem spürte er noch immer die Nachwirkungen von Sextans „Behandlung“ und konnte sie auch noch immer leicht riechen.
    Nichtsdestotrotz stand auch er auf, als sich Unruhe breitmachte. Im Vergleich zu ihrer Ankunft im Kloster war es nun jedoch nicht der Administrator, der an seiner Seite stand, als er sich langsam auf die Beine erhob. Einen Moment zog er eine Grimasse, als er im Sitzen seinen Oberkörper und seine Arme bewegte. Sogleich blickte er jedoch auch den Fremden mit drohend gebleckten Zähnen an, auch wenn dieser nicht so aussah, als wollte er in irgendeiner Weise auf Jerons Zustand eingehen. Als um ihn herum die anderen Klosterangehörigen den Mitgliedern seiner Gruppe Angebote machten, sie zu Orten innerhalb des Klosters zu führen brummte Jeron einmal um die Aufmerksamkeit „seines“ Klosterbruders sicherzustellen, bevor er zu ihm meinte „Vergiss es! Ich will nur zu Markus.“ Besonders während des letzten Wortes bekam die Stimme des Wolfswesens zusätzlich zu ihrem normalen kratzigen und rauen Ton einen knurrenden Unterton.
    Beantwortet wurde sein Forderung dabei leicht vorsichtig, aber rein neutral. „Es tut mir Leid, Sextan wird erst zum Frühstück kommen, bis dahin hat er andere Pflichten, denen er nachkommen muss. Ihr könnt jedoch im Speisesaal auf ihn warten.“ Die Erwähnung des Speisesaals übte eine gewisse Anziehungskraft auf den Za'edal aus, da er nun seit beinahe einem Tag nichts mehr gegessen hatte, da er vor dem Schlafen zu erschöpft gewesen war, als dass er noch hätte an Nahrung denken können. Mehr oder weniger bereitwillig folgte er so nun dem Klosterbruder in den Speisesaal, auch, wenn es ihn deutlich störte, unter permanenter Begleitung zu stehen. Begleitung, der er in keinster Weise zugestimmt hatte. Sein Hunger war jedoch vorerst größer, als sein Verlangen, dies zur Sprache zu bringen.
    Den auf handwerklich hohem Niveau gebauten und nun von der Sonne bestrahlten Gebäuden schenkte er auf dem Weg deutlich weniger Beachtung als den anderen Wesen, überwiegend Menschen, die ihm über den Weg liefen. Ein jeder von ihnen wurde entweder kritisch oder drohend angeschaut, wenn er ihm zu nahe kam.
    Letztendlich im Speisesaal angelangt, trat Jeron sogleich an den Tisch heran, auf dem ein recht karges, aber durchaus doch verlockendes Mahl aufgetischt war. Verlockend jedoch nur auf den ersten Blick, da sich schnell herausstellte, dass sämtliche dargebotenes Fleisch zubereitet war. Mit deutlicher Missbilligung setzte er sich so nun auf einer der langen Bänke begann, erst sämtliche Speisen zu beäugen und das, was ihm genießbar erschien danach argwöhnisch zu beschnuppern. Er vermutete zwar kein Gift, doch bei Wesen, die viele Speisen dermaßen verunstalteten, sie zu kochen oder zu braten. konnte man nie wissen, was sie sonst noch anstellten.
    So fiel sein Mahl zwar äußerst spärlich aus, doch wenigstens war von allem genug da, sodass er rein mit einem Stapel Brot und Käse satt werden konnte.
    Während er als dies hinunter schlang trudelten auch nach und nach die anderen Wesen ein, die ihn begleiteten, doch blieb Jeron eher verschlossen, da er noch immer über die Träume nachdachte, die er in der Nacht gehabt hatte.
    Langsam aus seinen Gedanken gerissen wurde er dann, als auch wie angekündigt Sextan in den Raum trat und vom Ende des langen Tisches, an dem sie alle saßen, zu der Gruppe sprach. Den Ausführungen folgte Jeron dabei nur mäßig interessier und horchte erst auf, als mehrere Gruppenmitglieder mehr oder weniger diplomatische Kommentare äußerten. Wie ihm in diesem Moment nämlich klar wurde, brauchte er die Gruppe auf eine gewisse Weise und somit war ihre Meinung durchaus von Relevanz.


    Die Schnellste war dabei Rika, die sofort deutlich aggressiv auf ihren Gastgeber einging. „Du kennst also meine Ziele Mensch? Dann müsstest du doch auch wissen, dass ich absolut kein Interesse an irgendwelchen Informationen habe, die einzig und allein die Probleme von euch nackten Zweibeinern und euren Anhängern betreffen. Ich bezweifle, dass es irgendetwas gibt, was ein Mensch mit bieten könnte. Außerdem wachsen den Feldhasen eher Flügel, wie dass ich für ein so machtgierige, ehrloses und spitzzüngiges Geschwür wie einen Menschen arbeiten würde. Ihr taugt doch alle höchstens als Futter für Raubtiere wie mich und eure vielgepriesene Macht kommt auch nur daher, dass ihr euch wie die Ratten vermehrt.“ Ihre gesamte Ausführung hörte sich Sextan schweigend und lächelnd an, bevor er mit sehr neutral gehaltenem Ton antwortete. „Ich kann euren Hass zwar nicht direkt versehen, doch wir müssen ja auch keine Freunde werden.“, versuchte er dem Dinowesen ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Doch wie auch immer sollt ihr in keiner Weise für mich arbeiten, sondern höchstens mit mir. Was ich bieten könnte wäre im Falle eures Erfolges alles, was ich mit meinem Status erreichen kann.
    Direkt nach Rika meldete sich nun auch das zweite Dinowesen, der Xyrona zu Wort. „Über mich wissen Sie ganz bestimmt genauso wenig. Sind schon zwei bei einer Gruppe aus 12 Individuen. Wenn Sie die anderen zehn ebenso 'gründlich' ausspioniert haben, ist es wirklich bemerkenswert, wie viel Sie über 'uns' wissen.“ Nach dieser weiteren Äußerung war es Sextan nun nicht mehr weiter möglich, diese Thematik unter den Tisch fallen zu lassen, sodass er ohne zu zögern zu einer Erklärung ansetzte. „Über Euch weiß ich in der Tat nichts, doch wie es auch einer unter euch zuvor getan hatte, habe auch ich euch beobachten lassen. In der heutigen Zeit ist es leicht, geeignete Personen zu finden. Jeder ist nur auf sich bedacht und es gibt wenig Zusammenschlüsse, sodass eine einzelne Person besser aus der Maße herauszupicken ist. Doch stört Euch nicht weitere daran, auf einem gewissen Level kann ich auch für eine Ausgewogenheit sorgen, sollte der Großteil von euch dies wünschen.
    Sofort gefolgt war diese Antwort von einem weiteren Kommentar, dieses Mal von Sasami. „Ich finde das Angebot nicht wirklich zufriedenstellend. Ob wir mit unseren eigenen Mitteln beziehungsweise Kontakten weit kommen sei jetzt mal so hingestellt, aber wir sollen die ganze Drecksarbeit machen, unseren Kopf riskieren, uns mit hochgestellten Personen schlecht machen, ohne eine Absicherung, während sie selbst im Fall einer Aufdeckung einfach alles auf uns schieben können? Ich denke, ich würde da lieber alleine auf die Suche gehen, selbst wenn es nur auf gut Glück sein sollte.“ Leicht erfreut über diesen nun deutlich diplomatischeren Kommentar setzte nach kurzem anerkennenden Nicken zu einer Antwort an.


    Was dann jedoch als nächstes geschah hatte nichts mit Sextan zu tun. Von deutlichen Kampfgeräuschen alarmiert drehte sich Ra'jeron ruckartig herum und beobachtete, wie das Mädchen das bereits im Wald versucht hatte, Sextan anzugreifen, gegen Ordensbrüder kämpfte, die ihrerseits ohne Waffen schnell die Oberhand gewannen. Sobald einer der Brüder sie berührte sackte sie schnell auf dem Boden zusammen, was dazu führte, das Jeron sofort seine Hände auf seine Waffen legte, die er nicht einmal über Nacht abgelegt hatte. Auch Sasami äußerste sofort seine Missbiligung „Sie scheinen uns auch nicht wirklich Vertrauen zu schenken. Nicht dass ich es ihnen übel nehmen könnte, aber trotzdem denke ich nicht, das dass hier funktionieren würde“ „Ruhig Blut, es ist alles in Ordnung.“, schaltete sich Sextan jedoch wieder ein, bevor Jeron seine Waffen ziehen und aufspringen konnte und so blickte er diesen erst einmal drohend an, wartete aber, als er weitersprach. „Dies ist ein tragischer Zwischenfall, aber keinesfalls das, nachdem es aussieht. Ihr wurde kein Schaden zu gefügt. Wie ihr richtig bemerkt habt, ist es momentan unmöglich jemandem komplett zu trauen, doch ihr seht, wie bemüht ich um eine diplomatische Lösung bin. Meine Brüder hätten das Mädchen auch ohne Schwierigkeiten töten können, doch meinen Anweisungen folgend haben sie eigene Verletzungen in Kauf genommen, um es nur vorübergehend seiner Kraft zu berauben. Bald wird sie sich erholen und sich alles in ein wenig Müdigkeit auflösen.
    Und was ist, wenn wir euer Angebot einfach ausschlagen?“ erkundigte sich Jeron daraufhin Sextan herausfordernd unterbrechend.
    Nun“, fing dieses mit in Falten gelegter Stirn an. „dann werde ich mir jemand anders suchen müssen, der bereit ist, ein Risiko einzugehen. Was die Absicherung angeht, von der euer Vorredner sprach, so kann ich dazu nur sagen, dass euer Status alleine Absicherung genug sein sollte. Meine Ambitionen auf diesem Gebiet sind alles andere als geheim und es würde mir niemand glauben, würde ich etwas von mir weisen. Folglich wäre es logischerweise mir ein dringendes Anliegen, sämtliche eurer Aktivitäten zu decken, denn was würde wohl passiere, wenn bekannt würde, dass ich mit Euch verkehrt habe? Mit Kriminellen, die mindestens in den Palast eingedrungen sind? Das könnte nicht einmal ich aus der Welt schaffen, da mir dabei niemand glauben würde.
    Möchte noch jemand anders etwas sagen? Ein wenig Zeit haben wir noch, bevor ihr aufbrechen solltet.


    OT: So, einmal nochmal weiter Zeit für Fragen und weitere Reaktionen.

    Am nächsten Morgen war die Sonne schon lange aufgegangen, da wurde sie noch von schweren Vorhängen aus dem Schlafsaal fern gehalten. Erst nachdem der normale Alltag im Kloster bereits seinen vollen Lauf genommen hatte, erschienen die Ordensbrüder, die die einzelnen Gruppenmitglieder bereits in der Nacht begleitet hatten, wieder in dem Saal, in dem sie die Gruppe allein gelassen hatten. Die teils wohl noch verschlafenen Wesen wurden daraufhin wieder zum Waschhaus geführt, wenn sie dies wünschten und danach im Speisesaal versammelt. Nur Nickolas Henkan erschien nicht.
    Auf dem langen Holztisch standen nun zwar weniger üppige Speisen als am „Abend“, doch was an Vielfalt fehlte wurde durch Menge wieder wett gemacht, sodass die bereitstehenden Nahrungsmittel für eine doppelt so große Gruppe gereicht hätten.
    Als dann nun nach und nach alle eingetrudelt waren, erschien nun auch Sextan, der sich, nachdem er einmal die gesamte Gruppe gemustert hatte, an eines der Ende des Tisches stellte. Es war das Ende des Tisches, das weiter von Jerons Sitzplatz entfernt lag, als das andere. Den Humanoiden bedachte er dabei mit einem Blick, zu dem er besorgt die Augenbrauen erhoben hatte.
    Von seiner die gesamte Gruppe überschauenden Position aus räusperte er sich dann einmal, bevor er sich leicht vorbeugte. „Es tut mir Leid, dass ich Euch bisher im Dunkeln gelassen habe, über den Grund, aus dem ich euch um Hilfe bitten möchte.“ Bei diesen Worten wanderte sein Blick von einem der Anwesenden zum nächsten. „Wie ich bei unserem Zusammentreffen bereits anmerkte, bin ich über euch informiert und weiß, welche Ziele ihr verfolgt. Wenn Ihr etwas erreichen wollt, kann ich euch helfen, indem ich euch weiterleite, was ich aus meinen doch recht weitreichenden Kontakten ans Licht bringen kann. Doch wie in einer solchen Zeit selbstverständlich erwarte ich auch eine kleine Gegenleistung.“ Bevor Sextan weiterredete, lies er seinen Blick kurz sinken, bevor er ein wenig leiser als zuvor weitersprach. „Ich als Administrator darf in keine derartigen Aktivitäten involviert sein, doch ich erwarte für meine Unterstützung, dass ich alles erfahre, was ihr herausfindet, damit ich auf meine Weise das beste für Gremia erreichen kann. Als kleinen, vorgeschobenen Beweis für die Aufrichtigkeit meines Angebotes werde ich euch etwas erzählen, was ich aus Kreisen erfahren habe, deren Namen ebenfalls nicht mit den Informationen, die sie mir gewährt haben, in Kontakt gebracht werden dürfen.“ Was er als nächstes murmelte konnten nicht einmal die feinsten im Raum vertretenen Ohren wirklich verstehen, doch als Markus die Augen wieder öffnete, die er während des Gemurmels geschlossen hatte, schwebten über und ein wenig hinter ihm in der Luft einige grobe leuchtende geometrische Figuren. Während Sextan sich nun die Finger auf die Stirn drückte formten sich diese ein wenig um und ergaben letztendlich eine sehr grobe Karte der Umgebung. Sobald die Bewegungen beendet waren, stand Sextan wieder etwas entspannter da und dreht sich zu seinem Werk. „Hier“, meinte er leicht angestrengt, während er seine Hand auf ein Gebiet legte, das Richtung Westen lag. „befindet sich ein Adelssitz. Die Bewohner, nun ja, waren äußerst gut vorbereitet auf die Katastrophe, die über uns gekommen ist. Zudem sind sie trotz ihrer Stellung immer wieder mit zwielichtigen Personen gesichtet worden. Alle anderen Hinweise, warum sie in das Geschehen verwoben zu sein scheinen sind leider vertraulicher Natur Es wäre jedoch ohne weiteres möglich, Informationen aus ihnen herauszubekommen, doch dazu später mehr. Ich kann euch da mehr als genug an die Hand geben, sie unter Druck zu setzen und notfalls könnt ihr ja noch immer Mittel anwenden, die bisher jeden überzeugt haben.“ Während er nun ein weiteres Mal über die Gruppe blickte, verblasste die Karte hinter ihm und er entspannte sichtlich. „Wenn irgendwelche Fragen bestehen oder Meinungen geäußert werden wollen, dann wäre jetzt der beste Zeitpunkt, bevor ich die Details eines möglichen Vorgehens erläutere. Euer fehlender Kamerad befindet sich übrigen auf der Krankenstube und wird da wohl noch eine etwas längere Zeit bleiben müssen, ihr werden also ohne ihn reisen müssen. Sobald er wieder vollkommen regeneriert ist, werde dafür sorgen, dass er wieder zu eurer Gruppe stoßen kann.


    OT: So, nun geht es endlich weiter und ihr könnt Sextan zu jedem erdenklichen Thema löchern. Wenn ihr viele Fragen habt, könnt ihr mich auch direkt anschreiben, dann werde ich euch direkt Antworten geben.

    Während der weiteren Reise und den folgenden Scharmützeln hielt sich Falkar dezent im Hintergrund und beobachtete den Rest der Gruppe nur. Als er Sheewa dabei allerdings ihren fotomagnus verwenden sah, fiel ihm wieder ein, das wohl auch eher Geld gebrauchen konnte, wenn er die Löcher in seiner Ausrüstung flicken wollte, die noch immer zusammen mit den blutigen Stellen stille Zeugen des Kampfes im Lagerraum waren. Mit diesem Gedanken tat er es ihr gleich, als sie einen weiteren der Kämpfe fotographierte.
    Interessanter wurde es für Falkar dann wieder, als sie die Seite des Himmelsstromes, auf der sie liefen, ändern wollten. Die Trittsteine, aus der ihre Furt bestand, stellten sich dabei als äußerst heimtückisch heraus, doch da Falkar wartete, bis er sie als letzter passieren konnte, wusste er, was auf ihn zukam und konnte sich mit ein wenig Geschicklichkeit ans andere Ufer vortasten, ohne komplett baden zu gehen. Während der Weiterreise über einen schmalen Pfad musste er dann mitansehen, wie seine Anführerin von ihrem Führer in den Fluss gestoßen wurde. Erschrocken stellte er dann auch noch fest, dass sie nach ihrem Eintauchen in den Fluss nicht wieder auftauchte, sodass er eine weitere Sekunde verschwendete um aus vollen Lungen „Attentäter!“ zu brüllen, bevor er sich ebenfalls in die Wasser stürzte. Von der Strömung zum weiter flussabwärts laufen getrieben, während ihm das eisige Wasser kurzzeitig den Atem stocken lies, folgte er dem Verlauf des Himmelsstromes mit den Händen neben dem Körper im Wasser um ihn herum fischend. Da sie genauso von der Strömung getrieben worden sein musste, wie er selbst konnte seine Kommandantin ja auch nur vor ihm sein. Sehr schnell erreichte er dabei die Trittsteine, über die sie gegangen waren und durch deren Zwischenräume kein Mensch passen sollte.
    Sich mit einem Fuß gegen einen der Steine stemmend holte Falkar nun tief Luft, bevor er sich in das eisige Wasser hinabbeugte, bis er mit den Händen auf den Grund kam und dabei komplett unter der Wasseroberfläche verschwand. Einige Sekunden tastete er umher, bis er Haare zwischen seinen Finger spürte und als er ihnen folgte menschliche Konturen spürte. Was er da zwischen seinen Fingern hatte, fühlte sich zwar nach einem Gesicht und als er schnell weiter wanderte einem Torso an, doch war es steinhart.
    Doch wie auch immer, es schien menschlich und so fasste der Soldat den Körper, so gut er ihn zu fassen bekam und hob ihn vom Grund. Unter Wasser stellte sich das auch noch als recht leicht heraus, doch sobald er den Körper mit dem Kopf aus dem Wasser hatte und sich nun sicher war, dass es sich um seine Kommandantin handelte, die aus unerfindlichen, wenn für ihn im Moment auch nebensächlichen Gründen komplett erstarrt war, wurde es schwerer.
    Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Um Sheewa aus dem Wasser zu befördern, da sie scheinbar bewusstlos war, wollte er sie auf seine Arme nehmen und zum Ufer tragen. Dabei hatte er dann allerdings ein Gewicht auf diesen, dass er nicht tragen konnte, während die Strömung an ihm zerrte. Er konnte sie halten, aber nicht voran kommen. „Soldaten! Hier her! Sofort!“ brüllte er harsch ohne sich zum Rest der Gruppe drehen zu können und stemmte sich gegen die Trittsteine.
    Wenn ihm nicht bald jemand helfen würde, würde er den Naturgewalten nur noch eine oder maximal zwei Minuten standhalten können.

    Kurz, nachdem Koru zu ihnen auf den Hof gekommen war, trudelten auch die anderen mit Rocco und den beiden, scheinbar noch immer bewusstlosen Sternschnuppen ein. Der Faun fand auch recht schnell einen Ausgang, allerdings einen von der Sorte, die nicht für übergroße Raubkatzen gemacht war. Doch der Zaeckran blieb keine Zeit, um einem anderen Ausgang zu suchen, da schon sieben Magier auf den Hof stürmten. Von Cole erfuhr ihr Anführer, dass die Magier sehr mächtig sein sollten und ihnen somit ein harter Kampf bevorstand, woraufhin der Gipfelmensch es seinen Kameraden freistellte, ob sie fliehen oder bleiben würden. Emnori hatte sich schon neben ihm aufgebaut, mit der Absicht, den anderen einen Vorsprung zu verschaffen. Die Feuerwesen hatten anscheinend auch vor zu bleiben. Schon wandte sich Rocco lächelnd an die sanftmütige Raubkatze und stellte fest, dass er auf ihre Hilfe sicher zählen konnte. Die große Katze ließ einen prüfenden Blick über die Wände des Innenhofes gleiten und kam zu dem Schluss, dass sie, sollten sie es schaffen, die Magier lange genug abzulenken, versuchen würde, über diesen Weg zu entkommen. Irgendwie mussten ja schließlich alle der Gruppe diesen Ort verlassen und nach ihrer Gefangennahme durch die Waldwesen, ging Nori nicht davon aus, dass die anderen sie hier zurücklassen würden.
    Sie verabscheute zwar Gewalt und es widerte sie an, innerhalb so kurzer Zeit diese so oft anwenden zu müssen, aber sie wusste selbst, dass sie ohne Kampf nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Freunde in Gefahr brachte. Also kauerte sie sich sprungbereit auf die Vorderpfoten und ließ ein warnendes, in der Lautstärke stark gedämpftes Grollen erklingen.


    Die Zeit, bis auch die anderen sich auf dem Hof eingefunden hatten, genoss Dolchzahn soweit in der aktuellen Situation möglich in vollen Zügen. Selbst an diesem unheilvollen Ort wusch der Regen einen Teil seiner Sorgen hinfort und auch Emnoris Anwesenheit beruhigte ihn ein wenig weiter.
    Doch kurz nach dem Auftauchen der anderen verging dies alles wieder, als neben dem Rest der Gruppe auch einige, nach Aussage des Wärters gefährliche Magier den Hof betraten und der einzige Ausgang für seine Gefährtin zu klein war. Die Wahl, vor die ihr Anführer sie dann stellte, war deshalb auch für Dolchzahn keine. Er würde eher sein Leben geben, anstatt auch nur einen Meter von Emnoris Seite zu weichen. So stellte er sich nun auch vor sie, als sie sich kampfbereit machte. Denn auch wenn es ihn freute, dass sie mittlerweile bereit schien, sich notfalls auch gewaltsam zu verteidigen, war ihm alles andere als wohl bei dem Gedanken, dass sie in dem Kampf der bevorstand verletzt werden könnte. Er würde sein möglichstes tun, die zu verhindern und knurrte die Magier mit steifen Beinen und zurückglegten Ohren an. Einen Erstschlag würde er nicht wagen, damit würde er nichts erreichen, sondern nur höchstwahrscheinlich kampfunfähig enden und wie sollte er dann noch auf Emnori aufpassen? So sehr es ihm missfiel musste er an dieser Stelle einmal abwarten, was passieren würde.


    Die Magier schienen die Meinung des Gipfelmenschens über die freiwillige Beteiligung an diesem Kampf gar nicht zu teilen. Im Gegenteil, sie setzten sofort an, um zu verhindern, dass auch nur ein einziger der Flüchtigen entkommen konnte. Einer von ihnen ließ große Felsbrocken aus dem Boden wachsen, während ein anderer diese mithilfe von starken Luftstößen auf die Söldner von Sternenhimmel abschoss, wodurch diese eine geradezu irrsinnige Geschwindigkeit erhielten.
    Vor allem die massige Raubkatze sah für sich keine Chance, diesem Angriff auszuweichen, so warf sie sich mit einem Satz zur Seite und schlug mit aller Kraft mit einer Pfote nach einem der kleineren Geschosse, welches ‚nur‘ etwa so groß, wie ihr eigener Kopf war. Durch die Wucht des Schlages wurde ihre Pfote beinahe sofort taub, aber sie schaffte es, den Brocken zurückzuschleudern. Dieser flog in Richtung eines anderen Magiers, der dies scheinbar nicht bemerkte, bis plötzlich eine Wand aus festen Ranken den Flug des Felsens stoppten.


    Beinahe wie selbst getroffen zuckte Dolchzahn zusammen, als die Zaekran nach dem riesigen Felsen schlug, der ihn ohne weiteres zermalmt hätte, wäre er auf ihm gelandet. Dadurch, dass er jedoch gerade auf allen vier Pfoten verhältnismäßig klein war, kamen ihm die Steine kaum auch nur in bedrohliche Nähe, sodass er nicht einmal ausweiche musste, sondern konnte sich ganz darauf konzentrieren, geschockt darüber zu sein, sich nicht einfach zwischen die Steine und die Raubkatze stellen zu können. So sinnfrei es auch sein mochte, langsam wuchs in dem kleinen Wolfswesen immer weiter die Bereitschaft für einen blinden Frontalangriff, sollte sich nicht bald eine andere Chance bieten. Momentan konnte er sonst nichts weiter tun, als nervös winselnd den Kopf zu senken um ein noch kleineres Ziel zu bieten.


    Da der erste Angriff missglückt war, wollten die beiden Zauberer nun "schwerere Geschütze" auffahren. Und das konnte man tatsächlich wörtlich nehmen, denn der Felsbrocken, denn der Erdmagier nun erzeugte, war größer als Emnori. Außerdem feuerte sein Kamerad bereits fleißig Windklingen auf Dolchzahn um ihn - als weniger gefährlich wargenommenen Gegner - schnell aus dem Weg zu räumen.


    Die große Raubkatze fauchte, als der Erdmagier diesen riesigen Stein nach ihr warf. Jeder Muskel ihres Körpers spannte sich, ehe sie in die Luft schnellte. Mit einer Geschmeidigkeit, wie sie Raubkatzen von Natur aus haben, glitt sie über den Brocken, ohne ihn auch nur zu streifen. Kaum setzte sie federnd wieder auf dem Boden auf, wich sie blitzschnell zur Seite aus, um einen eventuellen Angriff zu entgehen und stürmte auf den Windmagier zu, der ihren Gefährten unter Beschuss genommen hatte. Eines ihrer Ohren blieb jedoch wachsam auf den Steinewerfer gerichtet, sowie weiterhin jeder ihrer Muskeln angespannt, um sie binnen Sekundenbruchteilen jederzeit zur Seite schnellen lassen zu können.


    Den nun folgenden Windangriffen wich Dolchzahn mit mehr reflexartigen Manövern aus, als dass es sich um wirklich miteinander im Zusammenhang stehende Bewegungen handelte. Dazu waren seine Gedanken zu sehr bei Emnori und dem Felsen, den er auf sie zu fliegen sah. Erleichtert blickte Dolchzahn dann jedoch zu ihr, als sie nach einem Sprung über den riesigen Brocken sicher und unverletzt wieder auf dem Boden landete.
    Dem Angriff, den sie nun begann schloss er sich nur allzu bereitwillig an und bemühte sich, sie so schnell wie möglich einzuholen, wobei er jedoch auch ihre Feinde nicht aus den Augen lies. Im vollem Lauf, der ihn zu einem leichten Ziel machte, gelang es ihm dann, sie einzuholen, bevor sie die Magier erreicht hatte und verlagerte seine Laufposition vor sie, um mögliche Angriffe abwehren oder notfalls abfangen zu können.


    Der Erdkontrolleur hatte den Brocken im Flug gebremst, damit der nicht am Ende die Mauer beschädigte, und schleuderte ihn nun mehr oder weniger von hinten auf die Zaeckran und ihren pelzigen Freund. Der Windmagier entfachte im Gegenzug eine Art monströse Böe, die alle, die in ihre Reichweite kamen, zurück drängte oder umwarf.


    Emnoris aufmerksame Sinne bemerkten den nahenden Felsen in ihrem Rücken rechtzeitig. Blitzschnell riss sie den Kopf zur Seite, öffnete ihr riesiges Maul und packte Dolchzahn in vollem Lauf im Genick, ehe sie sich erneut abdrückte und aller Kraft ihrer starken Hinterbeine in die Höhe sprang. Ihr war in dem Moment, als sie den nahenden Angriff bemerkt hatte, klar gewesen, dass der Lupaner es alleine nicht schaffen konnte. Mitten im Sprung wurde sie aber von der Böe des Windmagiers erwischt und wie zuvor im Kampf mit dem Greifen durch die Luft gewirbelt, während ihr der heftige Stoß alle Luft aus den Lugen trieb. Diesmal widerstand sie der Versuchung, ihre verletzten Flughäute zu entfalten, um sich in der Luft zu stabilisieren. Dennoch landete sie, für Katzen typisch auf den Pfoten und setzte Dolchzahn nach Luft ringend wieder auf dem Boden ab. „Allein kommen wir nicht durch.“, murmelte sie ihm leise zu und hob hilfesuchend den Blick zu ihren Kameraden.


    Sobald ein neuerlicher Windangriff, dieses Mal eine starke Windböe das Wolfswesen traf, wurde es sofort langsamer und stemmte instinktiv die Pfoten in den Boden, wobei er auch den Kopf senke, um dem Wind weniger Angriffsfläche zu bieten. Lange brauchte er sich jedoch nicht gegen den Wind behaupten, da er sehr schnell im Nacken gepackt und in die Luft gezogen wurde.
    Nach einigen unruhigen und umherschwankenden Momenten in der Luft landeten sie daraufhin wieder und als Emnori ihn wieder absetze und ihm leise ihre Analyse der aktuellen Lage zumurmelte nickte er zustimmend, auch wenn ihm äußerst unwohl dabei war, dies einzugestehen. Alleine hätte er es nie getan, doch an der Seite seiner Gefährtin, erschien es ihm plötzlich logisch und so hielt er sich an ihrer Seite.


    OT: Einmal entstanden in Zusammenarbeit mit Sheewa und Reaktionen der Magier von Karasu.

    OT: Zum besseren Verständnis vorab: Im Informationstopic wurden folgende Artikel ergänzt, die für diesen Handlungsschritt von Relevanz sind: Ein Diagramm der Hierarchie im Orden der Alten, zu Markus Sextan ein Artikel und ebenfalls ein solcher zum Eichenlaub-Kloster.


    Nach und nach trafen immer mehr der verbliebenen Gruppenmitglieder ein, die teilweise aus doch sehr verschiedenen Richtungen zu kommen schienen und so wohl auf ebenso verschiedenen Wegen aus er Stadt geflohen waren.
    Als dann jedoch ein Krachen aus ihrem Rücken an Jerons Ohren drang, wandte er sich um und beobachtete, wie der Gaikotsu ein fremdes Mädchen aus dem Unterholz aufscheuchte, die daraufhin einen der Menschen der Gruppe verwundete, sich dann jedoch recht zurückhaltend verhielt, weshalb Jeron Sasami mit ihr reden lies und nicht den Angriff befahl.
    Während das Wolfswesen alles stumm beobachtete erreichten auch die letzten der Gruppe den Treffpunkt, was unter anderem von einem "Wirklich ne großartige Planung, Jeron. Bin immer wieder beeindruckt von deinen Leistungen als Anführer." bestätigt wurde, mit dem sich auch Mondschwinge zurückmeldete. Leicht seufzend ließ Jeron daraufhin kurz seine Schultern sinken, bevor er sie wieder anhob und meinte „Wir sind alle hier, das ist doch alles was zählt.


    Unterdessen nährten sich auch über den zur Stadt führenden Weg langsam immer deutlich werdender Schritte, deren Ursprung nicht weiter auf die Stadt zulief, als er den Abschnitt erreicht hatte, in dem sie sich im Unterholz versteckt hielten, sondern den Weg direkt auf sie zu verließ. „Ich weiß, dass ihr da seid, ihr könnt ganz ruhig bleiben.“ drang eine nicht allzu kräftige Stimme an die Gruppe, die gerade laut genug war, dass alle sie hören konnten.
    Sehr schnell trat an der Stelle, auf die sie alle blickten eine leicht gebückte Gestalt, die in eine Robe gehüllt war und auf die Skepsis der Gruppe nur freundlich meinte „Ich weiß wer ihr seid. Und ihr seid gut daran gelegen uns unnötige Worte zu ersparen und mich kurz anzuhören, ich habe euch ein Geschäft zu unterbreiten.“ Ohne das es jemand groß merkte, schaffte der Fremde es dabei rein mit seiner Stimme, seinen Zuhörern auf diesen unerklärliche Weise eine Vertrauensbasis zu bieten und Unterbrechungen zu unterdrücken. „Wir verfolgen ähnliche Ziele. Ich habe Kontakte und Möglichkeiten, von denen ihr nur träumen könnt, doch mir sind die Hände gebunden. Ich kann euch auf eurem Weg helfen und will nichts, als dass ihr mir Bericht erstattet. Viele sollten mich kennen und wissen, dass ich nichts im Schilde führe. Als Markus Sextan, Administrator des Eichenlaub-Kloster bin ich ja leider niemand unbekanntes.
    Völlig unerwartet und bevor jemand anders etwas hätte sagen können stürmte nach dieser Äußerung das fremde Mädchen mit ihrem Katana voran, wobei sie dem zweiten Neuankömmling ihre Worte geradezu entgegenspie. „Du bist vom Orden? Dann mach dich auf dein Ende gefasst!
    Erreichen tat sie ihn jedoch nicht, da sie vorher zusammenbrach, von jemandem, der Sextan kannte oder einfach nur eine Auseinandersetzung vermeiden wollte, bewusstlos geschlagen.
    Welch tragischer Zwischenfall.“, kommentierte der Ordensbruder diese Aktion mit Bedauern in seiner Stimme, bevor er an Jeron gewandt fortfuhr. „Auch dich kenne ich und besonders du wärst gut damit beraten, mir ins Kloster zu folgen. Dort habe ich bereits alles für euch herrichten lassen.
    Daraufhin schritt Sextan bis zu dem bewusstlosen Mädchen und legte es sich über die Schulter, während er das Katana mit der Hand trug, die er nicht brauchte, um die Fremde auf seiner Schulter zu halten. „Kommt!“, forderte er die Gruppe dabei auf und lief zurück Richtung Weg.
    Viele aus er Gruppe tauschten daraufhin verwunderte Blicke, doch zum Teil, weil Sextan als vertrauenswürdiger Mensch bekannt war, zum Teil, weil er sein volles Talent andere unterbewusst zu überzeugen aufgewandt hatte und vielleicht auch, weil Jeron ihm ohne weiteres folge, befanden sich schnell alle im seinem Gefolge.


    Der Marsch bis zum Eichenlaub-Kloster dauerte kaum eine Viertelstunde und direkt beim Betreten der erhabenen Gebäudeansammlung traten einige, wie Markus nur in Roben gekleidete Ordensbrüder herbei, von denen jeweils einer direkt an eines der Gruppenmitglieder gewandt anbot, sie entweder zum Waschhaus, den Speisesaal oder in den für sie hergerichteten Schlafsaal zu bringen.


    Jeron unterdessen wurde direkt vom Administrator angesprochen und von ihm geboten, ihm in sein Büro zu folgen, nachdem er das Mädchen einem weiteren Bruder anvertraut hatte, der es sofort Richtung Schlafsaal trug.
    Sich einmal nach der Gruppe umschauend, die großteils auf die ihnen gestellten Angebote eingingen, nickte er nur einmal und betrat bald darauf ein karges, fast nur aus weißen Steinwänden, einem Bett und einem Schreibtisch bestehendes Zimmer. Hinter dem Schreibtisch nahm der Administrator auf einem kunstvoll geschnitzten Stuhl Platz und bot den ihm gegenüberstehenden Hocker Jeron an, der jedoch unberührt stehen blieb und stattdessen seinem Gegenüber mit stechendem Blick in die Augen sah und ihn geradezu anknurrte. „Das ist meine Gruppe! Ich werde nicht zulassen, dass du sie mir nimmst!
    Freundlich lächelte Sextan daraufhin und antwortete mit sanfter Stimme. „Was denkst du von mir? Ich möchte euch nur um einen Gefallen bitten und erweise euch im Gegenzug einen, indem ich euch zu einigen Hintermännern führe.
    Fast noch mehr gereizt machte Jeron einen Schritt nach vorn. „Ich kenne euer Spiel. Und ihr werdet uns ziehen lassen!“, versuchte er sein Gegenüber einzuschüchtern, das jedoch nur einen leicht besorgten Gesichtsausdruck aufsetzte. „Aber, aber, ganz ruhig. Von was redest du? Ihr seid rein freiwillig hier, ihr könnt jederzeit gehen. Ich erweise euch nur die Gastfreundschaft, die jeder Gast des Ordens erfährt.
    Du hast versucht uns zu manipulieren! Ich werde das nicht noch einmal zulassen!“, schnaubte der Za'edal.
    Ohne seinen bedauernden Gesichtsausdruck zu verlieren, sprach der Administrator nun mit einem drohenden Unterton. „Ich an deiner Stelle würde nicht aufbegehren!
    Sonst was?“ brüllte Jeron nur einmal, bevor sich die Worte, die sich noch in seiner Kehle befanden in ein schmerzhaftes Knurren wandelten und er mit zur Brust schnellenden Händen auf die Knie fiel. Eine Schmerzenswelle waberte durch seinen ganzen Körper und er fühlte sich, als würde er von innen verbrennen, während er seinen Kopf in die Höhe zwang und Markus in die Augen sah, der mittlerweile aufgestanden war und mit sichtlich auf ihn konzentrieren Blick und zischender Stimme meinte „Bisher habe ich versucht, freundlich zu sein, mit dir als Partner zu arbeiten, wenn du so weitermachst, können wir das gerne ändern.“ Er kniff die Augen ein wenig weiter und grinste genüsslich, als das Brennen, dass Jeron verspürte daraufhin an Intensität zunahm, sodass er keuchend auf alle Viere fiel.
    Dann mit einem Mal hörte alles wieder auf und er stützte sich noch einen Moment nach Atem ringen auf den Boden, während Markus wieder mit seiner typischen hilfsbereiten Stimme meinte „Mach es uns beiden nicht so schwer. Solltest du gefragt werden, morgen beim Frühstück werde ich alles erklären. Es gibt einen Tagesmarsch einen Adelssitz, von dem ich mir durchaus interessante Informationen erhoffe. Und jetzt steh auf, ich bring dich zu den anderen.
    Noch immer überwältigt von dem, was soeben geschehen war und von dem leichten Geruch nach verbranntem Fleisch in seiner Nase zitternd kam Jeron daraufhin wieder auf die Beine und ließ sich schweigend in den Schlafsaal führen, in dem er sich auf einem der Schlafplätze fallen lies und schnell eingeschlafen war.


    OT: Die Reise verläuft über eine „Hauptstraße“ durch den Wald und zum Kloster generell steht etwas im Informationstopic. Bis sich eure Charas zur Nachtruhe begeben, könnt ihr euch frei auf dem Gelände bewegen, die Ordensbrüder werden euch begleiten und überall hin führen. Wenn ihr was genaues wissen wollt, schreibt mich einfach an.
    Im Speisesaal unterdessen stehen auf einem gedeckten Tisch diverse Nahrungsmittel bereit und im Schlafsaal für jeden ein bequemes Bett. Alles befindet sich in unterschiedlichen Häuser, die jedoch alle im typischen Stil gebaut und mit Fackeln erleuchtet sind.
    Und es wäre nett, wenn sich jemand um Sakas K.O. kümmern könnte

    Als ihr der Finstere den vermissten Magnus überreichte, hob die Soldatin leicht verwundert eine Augenbraue, kam dann aber recht schnell zu dem Schluss, dass sie eigentlich darüber nicht sonderlich erstaunt sein musste. Auf der anderen Seite hatte Dark die Waffe freiwillig und ohne ausdrückliche Aufforderung zurückgegeben, was man wohl als Fortschritt sehen konnte. Vielleicht bestand ja noch Hoffnung, dass er sich doch noch in die Gruppe einleben würde. Aber egal, welche Gründe er haben mochte, die Rothaarige nickte Dark dankend zu und blickte sich nach Falkar um, um ihm seine Waffe zurückzugeben. Schnell hatte sie den anderen Soldaten ausfindig gemacht, wandte sich dann aber noch einmal lächelnd zu Dark um. „Ich würde mich Übrigends sehr freuen, wenn du nicht hinter allen andern gehen würdest, sondern eher einen Platz in der Mitte unserer Wandergruppe aufhalten würdest.“ Man konnte aus diesen Worten heraushören, dass sie trotz freundlichem Tonfall keine Bitte waren. Sie wartete auch keine Antwort ab, sondern ging zu dem Fernkämpfer und tippte ihm kurz auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erhalten und reichte ihm dann die Karte, welche seine Armbrust enthielt. „Einer der anderen hat das gefunden. Ist das deine?“, erkundigte sie sich, obwohl sie die Antwort schon kannte.


    Nachdem sie an Land gegangen waren, folgte Falkar der Gruppe mit ein klein wenig Abstand, sich permanent ruhig umsehend, immer auf der Suche nach Bedrohungen. Abgesehen von einem Kampf, in dem unter anderem seine Kommandantin verwickelt war, gab es jedoch nichts dergleichen, doch Falkar blieb wachsam.
    Nach einiger Zeit blendete er dabei auch die Gruppe ein wenig aus, da er ihr zwar nicht traute, sich jedoch eingestehen musste, dass momentan keine Gefahr von ihr auszugehen schien, oder zumindest sehr viel weniger als von einer ihm vollkommen unbekannten Umgebung. So nahm er es auch nicht wahr, als sich ihm seine Kommandantin nährte und zuckte zunächst zusammen, als sie ihm auf die Schulter tippte. Als sie ihm dann jedoch eine Magnuskarte hinhielt und fragte, ob es nicht seine wäre, weiteten sich Falkars Augen und bemüht langsam griff er nach der Karte und verwandelte sie sofort in die in ihr enthaltene Armbrust, die nun nach dem Kampf noch immer nicht wieder gespannt und genauso wenig geladen in seinen Händen ruhte. „Ja, dass ist in der Tat meine.“, meinte er daraufhin mit unterdrückter Erleichterung, bevor er kurz zögerte und einmal salutierte. „Ich stehe in Ihrer Schuld, Sheewa.“ Mit seiner Waffe wieder in seinen Händen fühlte er sich schon bedeutend sicherer, als er zuvor hatte.


    „Ich hab sie nur weitergereicht.“, antwortete die Rothaarige seufzend, aber du solltest sie besser einstecken. …“ Sie stockte einen Moment und ließ ihren Blick auf den Fluten ruhen, bevor sie Falkar mit festem Blick ansah. „Mir kommt gerade etwas. Ich kenne deine kämpferischen Fähigkeiten überhaupt nicht. Daher würde ich es begrüßen, dass du, beim nächsten dieser schleimigen Biester zeigst, was du so kannst. Ich muss immerhin wissen, wie ich dich einsetzen kann.“


    Nach diesem erfreulichen Zwischenfall blieb Falkar kurz stehen, versenkte das Bajonett wieder in seiner Armbrust und stemmte dann seinen Fuss in den Bügel, der sich am vorderen Ende der Waffe befand. Ohne ihn wäre es unmöglich, die Sehne wieder bis zum Anschlag zurückzuziehen, was Falkar auch jetzt nur mit aller Kraft und einem paar dicker Handschuhe schaffte, ohne das ihm die Sehne die Hände auf Grund ihres Zuges die Finger bis auf den Knochen eingeschnitten hätte.
    Mit einem Ansatz eines Lächelns legte er daraufhin noch einen Bolzen aus seinem an der Rückenseite seines Gürtels befestigten Köchers in die Halterung ein, die er vor einiger Zeit so bearbeitet hatte, das er nicht so leicht herausfallen würde, selbst, wenn er die Armbrust schräg halten würde. Dies stellte sich auch sofort einmal mehr als nützlich herausstellte, als er mit einem kleinen Sprint wieder den Anschluss an die Gruppe herstellte. Wie schon zuvor folgte er ihnen mit ein wenig Abstand und verzichtete nun darauf seine Waffe wieder in ihrem Magnus zu verstauen, weil die Umgebung ihm noch immer nicht geheuer vorkam.
    Einige Minuten lief er so ohne mit gemischten Gefühlen weiter, bis er bemerkte, oder besser das Gefühl bekam, dass sich etwas ungutes hinter ihm befand. Als er sich jedoch umdrehte, war da nichts. Die meisten wären nun wahrscheinlich mit einem Schulterzucken weitergegangen, doch Falkar wusste, dass ihn seine Sinne noch nie betrogen hatten und auch wenn sie ihm nichts genaues sagen konnten, glaubte er ihnen, dass sich irgendwo eine Bedrohung befand.
    Dank dieses Vertrauens und eingeschliffenen Verhaltensmustern warf er sich sofort zu Boden, als schräg hinter ihm ein Platschen zu hören war. Mit einem weiteren Platschen schlug daraufhin ein Wasser-Angriff, zu dessen Ursprung Falkar sich nun herumwälzte, neben ihm ein. Mit einer flüssigen Bewegung drehte er sich um beinahe 180° und blickte nun einem weiteren Exemplar der Wesen in die Augen, gegen die seine Anführerin bereits mit einem anderen aus der Gruppe gekämpft hatte. Ohne lange zu zögern legte er die Armbrust, die er schon bereit vor sich gehalten, an seine Schulter und zielte auf das fremde Wesen. Durch seinen Kopf ging dabei in Bruchteilen von Sekunden sämtliche Berechnungen bezüglich der Flugbahn des Bolzens durch, die auf Grund der kurzen Distanz sehr kurz ausfielen. Mit der Zeit, die er brauchte, um einzuatmen spannte er dann auch schon den Abzug und mit einem Knallen löste sich der Bolzen.
    Der kleine Pul-Puk, der an Land gesprungen war, wurde ein kleines Stückchen zurückgeworfen, als das Geschoss in seiner Brust einschlug. Die erhoffte, letale Wirkung blieb jedoch aus, da das Wesen sich zwar zusammen krümmte, doch ebenfalls auf Falkar zukam. Während dieser nun so schnell wie möglich vom Boden aufstand, spie sein Gegner ihm einige, für Falkar nicht genau erkennbare Angriffe entgegen, deren Auswirkungen er jedoch nur allzu gut spüren konnte. Es schien sich jedoch um keine sonderlich gezielten Angriffe gehandelt zu haben, da er nur spürte, wie sein Gesicht eingeschnitten wurde und ein Teil seiner Kleidung eiskalt wurde. Knienderweise schleuderte er daraufhin seinerseits dem Wesen einen auf den Kopf konzentrieren Blitz entgegen, um ein wenig Zeit zu gewinnen. Viele Optionen blieben ihm schließlich nicht mehr. Er hatte seinen Bolzen verschossen und sein Gegner war nicht tot. Nun konnte er entweder einen brachialen Vorstoß wagen, der ihm an sich widerstrebte oder die Gruppe den Rest übernehmen lassen. Mit letzterer Option würde er sich jedoch als schwach herausstellen und wie sollte er als schwacher Kämpfer in einer Gruppe von Kämpfern eine Schuld zurückbezahlen können? Wie sollte er jemals etwas anders werden, als ein Gefangener, wenn er sich nicht darum verdient machen konnte?
    Dies seit Beginn des Kampfes im Hinterkopf habend stürmte er nun auf das fremde Wesen zu, schaffte es jedoch nicht, bis er bei ihm war, sein Bajonett auszufahren, sodass er mit einem großen Sprung über es hinwegsetze. Gleichzeitig drehten sich daraufhin beide Kontrahenten sich um, doch mittlerweile hatte Falkar sein Bajonett ausgefahren und rammte es mit dem vollen Schwung der Drehung in seinen Gegner, der ihn trotzdem seinerseits mit einem weiteren Eisgeschoss am Bein traf.
    Ohne lange zu zögern zog der Scharfschütze seine Waffe jedoch wieder frei und hieb einige weitere Male zu. Welcher Treffer seinem Gegner dabei den Rest gab, wusste er nicht, nur dass er am Ende mit einem kleinen roten Rinsal über seiner Wange und einer verschmierten Waffe, die er sofort an Ort und Stelle nachlud, über seinem toten Feind stand.


    „Ein wenig hektisch, meinst du nicht?“, erkundigte sich Sheewa, die dem Kampf interessiert zugesehen hatte. Seine Waffe hatte eine hohe Durchschlagskraft, allerdings konnte er damit nur einzelne Schüsse abgeben, wie es schien. Eine Armbrust bei einem Imperialen zu sehen, war recht ungewöhnlich, da die Maschinengewehre und modernen Schusswaffen Alfards um ein vielfaches effektiver waren. Nun schritt die Soldatin zu ihrem Landsmann und blieb etwas entfernt vor ihm stehen. „Du hast ein gutes Gespür für Gefahr und bist ein sicherer Schütze, allerdings schwach im Nahkampf, wenn auch nicht gänzlich hilflos.“, analysierte sie, „Auch kam es mir so vor, als würdest du dich mehr auf deine Waffe und weniger auf deine Magie verlassen. Ich bin sicher, du könntest mit deinen Blitzen Gegner lange genug auf Abstand zu halten, um deine Waffe nachzuladen. Aber auf jeden Fall solltest du etwas mehr Vertrauen in deine Magie legen. Lichtmagie lässt sich sehr vielfältig einsetzen.“


    Schweigend hörte sich Falkar diese Analye an, während der er seine Handschuhe vom Nachladen wieder in einer seiner vielen Taschen verschwinden lies. Nach dem letzten Hinweis zu seiner Magie versuchte er einmal, sich das Blut mit dem Handrücken von der Wange zu wischen, verschmierte es dabei jedoch logischerweise nur, was ihm dann jedoch auch egal war. Viel mehr nickte er einmal nachdenkend, bis er sich sicher war, sein Vorgehen zu erklären, ohne, dass es so wirken würde, dass er sich rechtfertigen würde. „Normalerweise kämpfe ich auf größere Distanzen, auf denen es zu keinem direkten Kontakt kommt und ein guter Treffer die endgültige Entscheidung herbeiführt. Den Nahkampf muss ich in der Tat noch trainieren.“, gab er zu, wobei „Nahkampf“ für ihn quasi jegliche Distanz unter 20 Metern darstellte.
    Daraufhin kehrten beide wieder an ihre Plätze in der Gruppe zurück und die Reise ging weiter, als wäre nichts geschehen.

    Hallo;
    ja, ich weiß, dass der gesamt RPG-Bereich noch im Winterschlaf befindlich scheint, aber trotzdem oder gerade deshalb wollte ich mal fragen, wie es speziell bei diesem RPG aussieht: Sind die, die bisher noch nicht gepostet haben, in irgendeiner Weise verhindert, haben es vergessen, weil etwas dazwischen gekommen ist, oder können sie mit der aktuellen Situation nichts anfangen.


    Ich frage das deshalb, weil ich nicht weiß, ob und wie ich weitermachen soll. Möglichst zahlreiche Antworten (oder auch PNs, wenn ihr's nicht so öffentlich wollt) wären deshalb sehr hilfreich.

    Nachdem es über was auch immer besprochen worden war und von dem Falkar nicht mal die Hälfte verstanden hatte, scheinbar zu einer Übereinkunft gekommen war, meldete sich ein weibliches Mitglied der Gruppe, das Falkar nicht direkt sehen konnte, da er soweit abseits stand, wie er dachte, dass es nicht so aussah, als wolle er sich aus dem Staub machen und unterbreitete einen Vorschlag, zu einer Person, die angeblich der Gruppe in einer gewissen Weise helfen könnte.
    Daraufhin begaben sie sich durch das Dorf zu einer Bar, wobei Falkar auf dem Weg immer schlechter gelaunt wurde, als er es so oder so schon war, als er noch immer teilweise seine blauen Flecken und kleineren Prellungen seiner Bruchlandung spürte. Ebenso trug dazu bei, dass er immer noch weder seine Waffe zurück hatte, obwohl seine Kommandantin die Gruppe dazu aufgerufen hatte, sie ihm zu übergeben, wenn sie sie bei sich hätten, noch einen Ersatz gefunden hatte.
    Auch in der Bar wurde es nicht besser, als er genau wie seine Kommandantin mit alles andere als freundlichen Blicken empfangen wurden. Bis alle in der Bar waren, lies sich Falkar nichts anmerken, doch irgendwann reizte es ihn zu stark und er blickte jedem, der ihn anstarrte missmutig und verachtend zurück in die Augen, einem nach dem anderen. Die Anspannung, die dabei in der Luft lag, fühlte sich unerklärlicher Weise gut an, sie war wie ein Ventil für seine schlechte Laune. Ohne groß nachzudenken formte er daraufhin Worte, die die Anspannung wohl noch weiter steigern würden und sprach sie mit ebenso wenig Denken aus. „Was glotzt ihr denn so blöd? Noch nie einen Soldaten gesehen?“ Wie erwartet stieg augenblicklich die Anspannung im gesamten Bereich derer, die ihn gehört hatten, was er weiter genoss, während das aufkommende Gemurre und die halblauten Flüche und Beleidigungen, wie das bekannte „Imperiale Bastarde“ ihn noch weiter anstachelte noch bissiger zu werden. Die Gefahr, die von der Reizung dieser Menschen ausging, kam Falkar dabei nicht in den Sinn, zu geleitet von dem fast schon materialistisch werdenden Konflikt war er. „Ich kann euch natürlich verstehen, sie ist nicht die schönste und auch noch kaputt, aber immerhin habe ich überhaupt eine Uniform.“, stichelte er nach, woraufhin man schon ein erstes Rücken von Stühlen hören konnte, das ein Umschlagen in Handgreiflichkeiten in Aussicht stellte. Was der Rest der Gruppe in der Zeit genau machte, bekam Falkar dabei nicht mit, doch spürte er einen Moment nachdem er spöttisch über die anderen Bar-Besucher zu lachen begonnen hatte, einen warnenden, für sein Gefühl fast schon eine Strafe in Aussicht stellenden Blick, der sich, als er ihm begegnete sich als der seiner Kommandantin herausstellte. Sofort verstummte er und das gute Gefühl, das er zuvor gehabt hatte, wich dem zuvor verdrängten Gefahrenbewusstsein, woraufhin er grob Haltung annahm und einmal mit einem halblauten „Jawohl“ nickte.
    Als er nun erneut seine Umgebung aufnahm und schnell analysierte, bemerkte er eine Person die aufgestanden war und auf deren Wort die, die Falkar eben noch gereizt hatte, ihre angriffslustige Haltung wieder teilweise verließen. Gleichzeitig dachte er auch jetzt erst über das nach, was er zuvor nur mit der einen Absicht gesagt hatte, die Konfrontation zu steigern. Gedanklich zuckte er jedoch nur mit den Schultern, als er bemerkte, wie viel besser es ihm ging, jetzt, wo er einen Teil seiner schlechten Laune hatte abreagieren können, die sich seit dem ersten Kampf mit diesem komischen Typen an der Kante von Diadem immer weiter gesteigert hatte, über seine Niederlage im Kampf auf dem Schiff, seine Gefangennahme, unangenehme Landung und in erster Linie seine momentane Machtlosigkeit auch der Gruppe gegenüber.
    Nach einer kurzen Offenlegung ihres Anliegens und kurzen Absprache mit demjenigen, der den Raum zumindest halbwegs wieder beruhig hatte, verließen sie ihn auch schon wieder und gelangten von diesem Menschen geführt schnell zu einem Boot, das nun alle bestiegen.
    Der Platz, den er auf Grund der Tatsache, dass er als letzter einstieg, abbekam behagte ihm dabei überhaupt nicht. Alle vor ihm teilten sich entweder auf die wenigen Sitzplätze oder die eigentliche Nutzfläche des Schiffes, wobei letztere sich logischer Weise vom äußeren Rand zu den Sitzplätzen hin füllte, sodass Falkar nun genau zwischen den Fremden auf der Nutzfläche und jenen auf den Sitzen Platz nahm. Dass es dabei eng wurde war nicht mal das, was ihn am meisten störte, viel mehr war es die Tatsache, dass er, egal, wie er sich setzte, immer einen Teil der Gruppe in seinem Rücken haben würde und sie so nicht im Auge behalten könnte. So achtete Falkar während der Reise mehr darauf, seine Sinne auf die anderen Passagiere zu richten, als auf die Umgebung.

    Nach kurzem Schweigen wurden gleich zwei Vorschläge vorgetragen, wie sie das Problem, aus der Stadt zu kommen, lösen könnten. Zum einen eröffnete Heidi die Möglichkeit, den Wachposten, der am Ende der Straße gelegen war, kurzzeitig auszuschalten und zum anderen folgte darauf recht schnell ein zweiter Vorschlag von Rika, die eine weitere Möglichkeit vortrug, mit der jedoch wahrscheinlich nur ein Teil der Gruppe an den Wachposten vorbei gelangen konnte. Auch stieß das verletzte Tier, dass sie dabei zu verwenden gedachte, auf Protest von Seiten der Saloncarm, die den ersten Vorschlag unterbreitet hatte. Daraufhin stellte sich jedoch heraus, dass bei eben jenem Tier nur von einer Illusion die Rede war. Daraus entsprang fast schon eine Diskussion und die wäre keinesfalls zielführend, da sie nicht unbegrenzt Zeit hatten. Aus diesem Grund trat Jeron an dieser Stelle dazwischen und versuchte eine Lösung vorzutragen, die allen Anwesenden passen würde.
    Um die Aufmerksam der gesamten Gruppe zu erlangen räusperte er sich wie die Male zuvor deutlich hörbar, bevor er zu reden anfing, wobei er immer wieder quer über die Gruppe blickte. „Wenn wir den Posten direkt angreifen, dürften wir Probleme mit Verfolgern bekommen. Sie haben Pferde, was wir nicht haben und von den nächsten Posten die Reiter würden wahrscheinlich auch sofort kommen, wenn es hier nach Ärger riecht. Als Gruppe kommen wir jedoch auch nicht vorbei, dazu sind wir zu auffällig. Mit Rikas Idee können wir immerhin schonmal einen Teil der Gruppe, am wahrscheinlichsten die Menschen unter uns, hinaus schaffen. Für den Rest wäre es dann wohl angemessener, wenn wir uns trennen und auf der anderen Seite an der Waldgrenze wieder treffen würden. Einzeln und vielleicht an verschiedenen Posten ist es einfacher, die Stadt zu verlassen und wer andere Pläne hat, kann diese allein sicher auch besser umsetzen.
    Es folgte nun ein kleiner Moment der Koordination, nach dem sie alle in mehr oder weniger unterschiedliche Richtungen aufbrachen. Die Gruppe von ihnen, die gewöhnlichen, glaubwürdigen Bürgen am nächsten kamen liefen grob hinter Rika her, bis sie hinter zwei Häuserecken in der Nähe des Postens stehen blieben. Hinter ihrer Ecke faste sich Rika an den Ursprung ihrer leuchtenden Adern, das darauf hin permanent zu leuchten begann, als sie sich sichtlich konzentrierte.
    Daraufhin erschien direkt vor den Augen und Füßen der Gruppe, die nun diesem Tier folgend an dem Wachposten vorbei wollte, ein verletzter Hund, der sofort laut bellend und winselnd die verbliebenen paar Meter zum Kontrollposten zurücklegte und mit einem Bein, auf dem er deutlich hinkte, zwischen den verwunderten Wachen hindurch lief, um ein Stück weiter hinter einigen Büschen zu verschwinden.
    Seine angeblichen Retter rannten daraufhin direkt hinter ihm her auf den Posten zu, an dem sie nach kurzer Diskussion unter dem Vorwand, das Tier retten zu wollen, durchgewunken wurden.
    Alle anderen suchten sich währenddessen ihren eigenen Weg. Einer schien dabei jedoch ein deutlich anderes Ziel zu haben als der Rest der Gruppe. So bewegte sich der Lython, der schon bei der Besprechung des weiteren Vorgehens sichtlich zurückgezogen gewesen war, statt auf die Stadtgrenze zu, von ihr weg und verschwand unbemerkt zwischen einigen Häuserreihen. Wiedersehen würde man ihn wohl nicht mehr, dazu war die Richtung der des Restes der Gruppe zu deutlich entgegengesetzt.


    Jeron seinerseits setzte auf sein beinahe komplett pechschwarzes Fell, dass perfekt mit der Dunkelheit der Nacht verschmolz. Er war einer derer, die „andere Pläne“ hatten, als direkt durch einen der Kontrollposten zu marschieren, da ihm die Wachen schon am Tag argwöhnisch betrachteten. Aus diesem Grund machte er sich auf zu einer Stelle direkt zwischen zwei Posten, an der er wartete, bis sich eine günstige Gelegenheit zwischen zwei Patrouillen bot und er sich auf dem Bauch durch's hohe Gras robbend zwischen den Häusern hinaus, bis einige Dutzend Meter entfernt von der Stadtgrenze zog. Unterwegs musste er immer wieder bewegungslos innehalten, wenn eine seiner Waffen geklappert hatte, oder sich eine weitere Patrouille näherte. Wäre sein Fell auch nur eine Schattierung heller gewesen wäre er dabei wohl von einem der Schützen auf den Türmen der Posten entdeckt worden, doch so gelang er hinaus in die Freiheit der Nacht.
    Während er nun schnellen Schrittes auf den Waldrand zu lief holte er den Leinenstoff wieder hervor, den er zuvor in eine seiner Taschen verstaut hatte. Die angeschnittene Bandage um seine linke Hand nahm er währenddessen zwischen die Zähne und riss sie mit einem unterdrücken Schmerzensschrei hinfort. Auf Grund der Dunkelheit der Nacht konnte man nichts genaues erkennen, doch er spürte ganz genau wo sich der lange Schnitt an der Unterseite seiner Hand langzog und dass er noch immer blutete. Mit weiterhin zusammengebissenen Zähnen drückte er ihn so gut es ging zusammen und wickelten den Stoff, der sofort langsam feucht zu werden begann um seine Hand, wobei der Kohlenstaub, der von seiner alten Bandage in der Wunde verblieben war, den Wundverschluss herauszögerte.


    Nicht als erster kam Jeron so an der Waldgrenze an, an der er sich mit den anderen soweit ins Unterholz hinein zurückzog, dass sie gerade noch so sehen konnten wenn jemand weiteres kam und auch ihm den Weg hinein weisen jedoch von außen kaum entdeckt werden konnten.
    Denjenigen, die über geschärfte Sinne verfügten oder die generell aufmerksamer waren, fielen dabei immer wieder Geräusche wie Rascheln auf, die immer aus der gleichen Richtung zu kommen schienen.


    OT: So, jetzt dann einmal aus der Stadt heraus. Wer sich unsicher ist, wie sein Chara am besten aus der Stadt hinaus kommt, kann mich einfach anschreiben.
    Wer allerdings den Geräuschen nachgehen möchte, sollte eher prime-dialga anschreiben, da diese von seinem Charakter ausgehen.

    Noch bevor er eine Antwort bekommen konnte, näherte sich ein Junge der Gruppe. Falkar konnte nicht genau verstehen, was er sagte, da seine Wahrnehmung zu größten Teil auf die Gruppe fokussiert war, da er er abgesehen von ihrer Anführerin allen anderen gegenüber noch deutlich misstrauisch war. Doch was es auch war, im Anschluss folgten alle dem Jungen und so folgte Falkar wiederum ihnen.
    Letztendlich kamen sie daraufhin zu einer Wahrsagerin, die nun von einem ganzen Haufen Dinge redete, von denen Falkar großteils nicht mehr als den blanken Wortlaut verstand. Verwirrt runzelte er die Stirn, als von Legenden die Rede war, von denen er noch nie etwas gehört hatte. Im Gegensatz zu ihm schienen alle andere jedoch in dem Gesagten lesen zu können, wie in einem offenen Buch, während dieses vor ihm verschlossenen blieb. Dies war für Falkar noch umso verwirrender, da er zwar nicht gerade jemand war, der besonders an Legenden, Geschichte oder Geschehnissen interessiert war, jedoch normalerweise immer spitze Ohren hatte und so zumeist immerhin Fetzen von allem möglichen auffing.
    Erst als das Gespräch auf ein Mitglied der Gruppe fiel, verstand er zwar weiter kein Wort, aber immerhin, um wen es ging. Und es war nicht irgendjemand, um den es ging, sondern die seltsame Gestalt, gegen die er bereits zwei Mal gekämpft hatte. Ein „Zeitloser“ wurde diese jetzt genannt und die Rede war von der Verwahrung etwas scheinbar sehr mächtigen und wertvollen. Eigentlich interessierte dies Falkar nicht sonderlich, doch da er alles andere als gut auf „Dark“, wie Sheewa den Fremden nannte, zu sprechen war, war er dann doch eindeutig daran interessiert, dass dieser nicht noch mehr Macht erlangte, da dies es sicher deutlich schwerer machen würde, ihn eines Tages zu beseitigen. Doch selbst in der außerhalb des Hauses folgenden Diskussion äußerte Falkar dies nicht, da ihm bewusst war, dass seine Stimme wohl kaum irgendein Gewicht haben würde und er noch nicht einmal dazu aufgefordert worden war, seine Meinung zu äußern. Und nach der Begrüßung auf dem Schiff und die Art und Weise, wie er der Gruppe „vorgestellt“ worden war, wollte er nicht unbedingt herausfinden, was passieren würde, wenn er sich einmischen würde. Eigentlich hatte Sheewa ihn zwar in der Gruppe „willkommen geheißen“, doch hatte er noch immer das Gefühl, ein Gefangener zu sein, da ihm noch kein konkreter anderer Status zugewiesen worden war und solange das so war, hatte er keinerlei Rechte und würde versuchen, den Bogen nicht zu überspannen, zumindest nicht in Gegenwart der Kommandantin.
    Viel mehr hörte er einfach den Argumentationen der anderen zu und versuchte, aus ihnen so viele Informationen wie möglich zu ziehen. Allzu ergiebig war dies jedoch auch nicht, da er kaum mehr als die Beziehungen unter einigen der Gruppe heraushören konnte. Es blieb ihm also wirklich nichts anderes übrig, als sich im Hintergrund zu halten, bis eine Entscheidung gefallen war und sie hoffentlich weiterzogen. Wo auch immer sie dann hingehen würden, müsste er auf jeden Fall daran denken, sich auf dem Weg irgendeinen improvisierten Ersatz für seine Waffe zu besorgen.

    Nach einer kurzen Pause, in der sich einige der Gruppenmitglieder unterhalten hatten, schienen wiederum andere langsam ein wenig unruhig zu werden, weshalb Jeron beschloss, dass es wohl besser wäre, wenn sie weiterziehen würden. Mit zu nervösen Mitstreitern konnte es schnell gefährlich werden. Es waren zwar nicht mögliche Scherereien innerhalb der Gruppe, die er fürchtete, sondern nur mögliche zu große Aufmerksamkeit, die diese auf sie ziehen konnte, doch das reichte eindeutig aus, ihn davon zu überzeugen, den letzten Teil seiner Planung noch einmal zu überdenken. Ursprünglich hatte er vorgehabt, nun die anderen zurückzulassen und alleine weiterzuziehen, doch spätestens der Kampf mit den Gardisten hatte ihm gezeigt, dass alles sehr viel einfacher war, wenn er die Gruppe um sich behalten würde. So lies er sich nicht anmerken, dass er je daran gedacht hatte, sie zurückzulassen, als er sich auf den Stein stellte, auf dem er zuvor gesessen hatte und sich einmal räusperte. „Wir haben es lebend zurückgeschafft, zumindest fast alle. So wenig, wie wir jedoch herausgefunden haben, ist das der einzige Grund zu feiern, weshalb ich vorschlagen würde, dass wir noch eine Zeit gemeinsam weiterziehen. Es fiel das Wort auf Ausgestoßene des Ordens und das passt zu früheren Hinweisen, die ich gefunden habe, es wäre also nur logisch, diesem Pfad ein wenig weiter zu folgen. Für gewöhnlich beobachtet der Orden seine Ausgestoßenen ja eine Zeit lang. Und ich könnte mir vorstellen, dass sie bereits erfahren haben, dass einige von ebendiesen für die aktuelle Situation verantwortlich sind. Uns selbst wäre es unmöglich, genaueres über die Attentäter herauszufinden, doch der Orden ...“, an dieser Stelle machte er eine kurze Pause, als würde er überlegen, bevor er mit noch kratzigerer Stimme als zuvor fortfuhr. „die haben sicher schon ihre Präsenz genutzt und ihre Reihen durchpflügt. Insofern wir keine komplett neue Fährte suchen wollen, scheint es am erfolgversprechendsten, erst einmal zu versuchen, was man über den Orden herausfinden kann. Es könnte zwar bedeutend schwerer werden, dort etwas zu erfahren, da es dort mit einem Einbruch wohl kaum getan ist und niedere Mitglieder wohl kaum etwas wissen. Wie wir es schaffen, den Orden am besten zu infiltrieren, muss ich zugeben, weiß ich noch nicht, doch wohin auch immer, sollten wir jetzt erstmal die Stadt verlassen. Wenn jemand Vorschläge hat, wie wir danach weiterkommen können, kann er mir diese gerne erklären. Und jetzt versucht euch unaufmerksam zu verhalten, wahrscheinlich werden die Magier momentan die Wachen alarmieren.
    Ohne allzu lange zu warten sprang das Wolfswesen nun wieder von dem Felsen. Er achtete nicht sonderlich auf die Reaktionen der anderen, sondern sprang schon einmal in die nächste Lücke zwischen zwei Häusern, lief bis zur Straße und linste um die Ecke, um sicher zu stellen, dass die Straße leer war. Es gab jedoch kein Geräusch zu hören und auch nur eine Ratte als einziges Lebewesen der näheren Umgebung zu riechen, sodass Ra'jeron einmal die anderen heran winke und mit ihnen zusammen auf die Straße trat.
    Die nachfolgende Zeit liefen sie nun quer durch die Stadt, möglichst unauffällig Stadtwachen über Nebenstraßen ausweichend. Auf dem Weg begegneten sie einigen sehr zwielichtigen Gestalten, die sie jedoch nicht mit den gefährlichen Blicken bedachten, die sie für normale Bürger übrig hatten, sondern mit einem kollegialen, anerkennenden Blick, für die scheinbar große Gruppe Gleichgesinnter.
    Es waren zwar fast alle Türen, an denen sie vorbeikamen, fest verrammelt und gesichert. Alle, bis auf die, die bereits eingetreten waren. Die Türen einiger bereits geplünderter und teilweise verwüsteter Läden und Werkstätten standen offen, teilweise mit Wachen direkt hinter der Tür, doch teilweise auch komplett verlassen.
    In einem dieser Läden verschwand Jeron dann auch für eine Minute und kehrte kurz darauf mit einer Rolle mehrere Zentimeter breitem Leinenstoff zurück und schloss wieder auf. Die Wachen hatten sie so oder so schon gegen sich, ob sie da jetzt noch ein wenig stahlen machte da auch keinen Unterschied mehr.
    Ein bedeutendes Problem zeigte sich jedoch noch: Wie in jeder Nacht waren an allen Ausgängen der Stadt, nicht unbedeutende Anzahlen Wachposten, die jeden Reisenden ganz genau unter die Lupe nahmen, bevor sie ihn passieren ließen.
    Während nun die breite Straße, über die zwei Fuhrwerke nebeneinander passen würden, wäre sie nicht durch Barrikaden zu beiden Seiten künstlich verschmälert worden. Hinter und vor diesen Barrikaden standen nun einige schwer bewaffnete Wachen, darunter auch vier Reiter und zu beiden Seiten des Weges auf zwei Türmen je drei Armbrustschützen.
    Bevor die Wachen sie in der Dunkelheit jedoch registrieren konnten, drängte Jeron alle wie schon mehrfach zuvor in eine Nebenstraße. Dies war jedoch nichts gewesen, was der Humanoide wirklich geplant hatte, sondern war eine spontane Überlegung, die aus der Diskussion mit Mondschwinge hervorgegangen war. Normal würde er sich nicht um die anderen kümmern, sondern im Chaos, das entstehen würde, einen der Reiter von seinem Pferd stürzen und durchbrennen, doch da er gesehen hatte, dass sein normales Verhalten dazu führen würde, dass er die Unterstützung der Gruppe verlieren würde und noch wollte er das nicht riskieren. Viel mehr fragte er nun leicht zerknirscht „Wir müssen da raus. Wollen wir einzeln gehen, einen anderen Weg raus suchen, oder uns was als Gruppe überlegen oder einfach durchbrechen? Ich will das jetzt nicht alleine entscheiden.Weil es sonst wieder bedeutend schwerer für mich wird, fügte er in Gedanken hinzu.
    Bevor irgendjemand anders etwas sagen konnte warf Mondschwinge ein, dass sie den Durchgang auch kaum umgehen konnten, da zumindest in den Bereichen, die sie gesehen hatte, Patrouillen zwischen den Posten unterwegs gewesen waren. Dass es nicht lange dauern würde bis auch die Reiter der Posten sie verfolgen würden, war bei dieser Auslegung nicht direkt erwähnt, aber offensichtlich.


    OT: So, nachdem ich letzte Woche nicht zu gekommen bin nun der nächste Handlungsschritt.
    Auf dem Weg aus der Stadt heraus kommen wir durch's Handwerkerviertel. Wer will, der kann auf dem Weg mit den Zwielichtigen interagieren oder auch eines der Häuser „betreten“.

    Cireas bekam relativ früh mit, dass Rika und Jeron miteinander sprachen, auch wenn er zunächst nicht auf den Wortlaut achtete. Nichtsdestotrotz beobachtete er sie, was man bei ihm nie bemerkte, da er den Kopf weiterhin abgewandt halten konnte. Erst als er einmal das Gefühl hatte, dass Rika ihn ansah und etwas später der Wolfsmensch plötzlich aufstand und aus irgendeinem Grund die Arme ausbreitete, legte der Xyrona leicht verwirrt den Kopf schief und kam unauffällig näher, um den Gesprächsgegenstand herauszufinden.
    "...dass es dir nicht gleichgültig gewesen wäre, hätte ich das Wesen das dir ähnelt hinter Gittern gelassen. Oder hattest du gedacht, ich würde einfach so einen beliebigen Gefangenen befreien?“, hörte er den Za'edal sagen. Auch Rikas gezischte Erwiderung bekam er ohne Weiteres mit, aber für die nächsten Worte Jerons musste er noch näher heran, da dieser nun leiser sprach. „Ich habe das nur gemacht, weil ich gemerkt habe, dass es in deinem Interesse liegt, ohne einen Nutzen daraus ziehen zu wollen", erklärte er gerade.
    'Nutzen?' Cireas verstand das Ganze nicht wirklich, worin bestand der Nutzen, ihn zu befreien? Hätte man einfach nur mehr Kämpfer gebraucht, hätte auch jemand ganz anderes mitgenommen werden können... Schon aus dem Gespräch der beiden im Gefängnistrakt hatte er mitbekommen, dass er es nur Rika zu verdanken hatte, dass er frei gekommen war, aber nun sah es so aus, als würde sie es so sehen, dass Jeron im Gegenzug etwas von ihr erwartete - was dieser aber abstritt. So viel hatte er zwar kapiert, aber die Hintergründe davon lagen weiterhin für ihn im Dunkeln.
    Cireas schüttelte kurz den Kopf. Egal, was die beiden gerade besprochen hatten, er selbst hatte auch etwas zu klären. Er war befreit worden und er hatte sein Versprechen eingehalten. Damit waren sie jedenfalls quitt.
    Lautlos trat er von der Seite kommend um Jeron herum und sprach direkt in die entstandene Gesprächspause hinein: "Ich wollt nur mal dran erinnern, dass ich euch geholfen habe so wie's ausgemacht war - übrigens, hättet ihr mir nicht vorher sagen können, dass wir gegen irgendwelche Killer-Gardisten kämpfen?", unterbrach er sich selbst mit dem, was ihm gerade in den Sinn kam - nicht dass es für ihn einen Unterschied gemacht hätte, er hätte so ziemlich alles für seine Freiheit getan, aber das brauchte ja keiner zu wissen und außerdem hätte er bei diesem Kampf wirklich nichts gegen eine klitzekleine Vorwarnung oder so gehabt...
    "Naja, ich denke, ich habe meine Schuld mehr als beglichen", fuhr er fort - 'weil sie ohne deine 'großartige Hilfe' natürlich nie rausgekommen wären', stichelte eine sarkastische Stimme in seinem Hinterkopf, die Cireas gekonnt ignorierte, genau wie die Erinnerung an das Kellerloch, in dem er ohne diese Leute da noch sitzen würde - "und daher wollte ich mich eigentlich nur verabschieden", schloss er schließlich nach einer kurzen Pause.
    'Waren die meisten von euch nicht sowieso gegen meine Freilassung?', fügte er in Gedanken hinzu, denn so hatte es sich angefühlt, von daher würden sie ja einigermaßen froh sein, dass er wieder weiter seines Weges ging. Wohin dieser ihn auch führen mochte, denn das hatte der junge Xyrona sich noch nicht überlegt. Seine jetzige Planung reichte gerade mal bis hinter die Stadtmauer.


    Genauso überrumpelt davon, wie er es gewesen war, als Rika ihn angesprochen hatte, war Jeron, als ihn nun auch das zweite Dino-Wesen ansprach und ihm eine ähnliche Botschaft entgegentrug wie Rika zuvor, nämlich, dass er gehen wolle. „Moment!“, warf Jeron in Richtung des nun zu ihnen getretenen, „Was hast du denn jetzt vor? Willst du nicht noch ein wenig mit uns mitziehen? Hier wäre es deutlich unwahrscheinlicher, dass du wieder gefangen genommen wirst.“, versuchte er, nun auch den Xyrona bei sich zu behalten, ohne dabei zu offensiv zu wirken. Er war sichtlich überfordert mit der Situation, gab jedoch trotzdem sein bestes, sich Argumente zu überlegen, mit denen er die brenzliche Situation wieder beruhigen könnte.


    Rika war überrascht, dass sich Cireas in ihr Gespräch mit Jeron einmischte und dann auch noch wegen derselben Sache, wie sie selbst. Dass der Wolfsmann auch ihn nicht sofort gehen lassen wollte, verwirrte sie. Von dem Xyrona hatte er doch bis dort unten in den Kerkern gar nichts gewusst. Dann machte es plötzlich klick bei der Rappterpero. Jeron selbst hatte doch gerade angedeutet, dass er bemerkt hätte, dass Rika sich für den blinden Saurier interessierte, hatte er dann etwa vorgehabt, ihn als Druckmittel gegen sie zu verwenden, um sie bei sich zu halten? Ärgerlich scharrte sie mit einer Klaue, ehe sie sich erneut an dem Gespräch beteiligte. „Ich habe Jeron auch gerade gesagt, dass ich in meinen Augen meine Schuld ihm gegenüber beglichen habe. Ich glaube du willst diese Stadt auch baldmöglichst verlassen. Unter Umständen könnten wir ja zusammen jagen gehen.“, schlug sie Cireas etwas unbeholfen vor.


    Erschrocken schlug Jeron die Augen noch weiter als normal auf während sein Herzschlag beschleunigte. „Aber...“, fing er an und wusste nicht sofort weiter, während er versuchte, möglichst schnell Worte zu finden, da er das Gefühl hatte, wenn er zu lange warten würde, wären beide ziemlich schnell verschwunden.
    Warum wollt ihr denn so unbedingt alleine weiterziehen. Zugegeben, manchmal kommt man so am schnellsten voran, aber hat auch immer weniger Möglichkeiten. Wollt ihr nicht wenigstens ausprobieren, ob ihr nicht vielleicht doch mitkommen wollt?“ Bei fast jedem Satz stocke Jeron einmal und wurde noch nervöser und wartete nun mit Hochspannung auf die Reaktion der beidem Dino-Wesen.


    Von welcher Schuld redet sie denn?’, war das erste, was Cireas dachte, aber er fragte nicht laut nach. Tatsache war jedenfalls, dass wenn er die Stadt verlassen würde, Rika ihn höchstwahrscheinlich begleiten würde. Cireas war zwar die meiste Zeit alleine unterwegs gewesen, aber er hatte auch nichts gegen Gesellschaft. Er wollte schon einwilligen, als Jeron wieder sprach. Seine Stimme klang nervös.
    Warum ist dir auf einmal so viel daran gelegen? Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet“, erwiderte der Xyrona. „Ich weiß noch nicht einmal genau, was ich überhaupt von euch halten soll… Ich hab euch geholfen, weil ihr mir geholfen habt, aber darüber hinaus weiß ich nichts über euch, weder wer ihr seid, noch was ihr macht oder wohin ihr wollt.


    Ich... Vorhin...“, fing Jeron erneut an zu überlegen, was er nun sagen sollte. „Vorhin hatte ich ein ganz anderes Ziel vor Augen. Ich hatte vor, eben den Gardisten aus dem Weg zu gehen, in die wir dann doch gerannt sind, indem wir so schnell und risikofrei vorgehen, wie nur möglich, aber jetzt besteht ja diese Vorgabe nicht mehr.“ Erstaunt darüber, wie ihm dann doch passende Worte für seine Gedanken eingefallen waren, atmete Jeron einmal tief durch, bevor er versuchte das Gespräch in eine andere Richtung zu leiten, da er merkte, wie er immer mehr in die Enge getrieben wurde. „Was ist denn so verwerflich daran?“, fragte er vorsichtig und ohne dabei eines der beiden Dino-Wesen anzusehen.


    Die Erklärung des Wolfsmenschen klang plausibel, Cireas wusste zwar immer noch nicht genau, welchen Nutzen es für ihn genau hatte, wenn er sich der Gruppe anschloss – ‚Moment! Vielleicht will er mich ja nur dabei haben, weil ich schon zu viel weiß, dadurch dass ich gerade eben dabei war? Vielleicht ist das nur die freundlichere Variante von „du weißt zu viel, wir killen dich“?’ Dem Xyrona jagte ein Schauer über den Rücken. Der Wolfsmensch wirkte zwar nicht so, als hätte er diesen Hintergedanken, aber konnte man je sicher sein? Oder aber er wollte einfach nur Verstärkung, und es war einfacher, ihn einzugliedern als wieder jemand neuen anzuwerben. Und – jetzt fiel bei Cireas der Groschen – Rika würde vermutlich ebenfalls hier bleiben, wenn er es tat.
    Hm, aber was hatte Rika noch gesagt? ‚Alle sind hier, um ihre Neugierde zu stillen.’ Also war es vielleicht sogar ganz interessant… Nachdem er momentan sowieso nichts anderes vorhatte, würde er vielleicht wirklich erst einmal mitkommen. Er war schließlich lange genug alleine unterwegs gewesen und wusste, dass es nicht immer so wahnsinnig spannend war. Warum also nicht einmal etwas Neues wagen?
    Was macht ihr denn so als nächstes?“, erkundigte sich Cireas etwas zögerlich bei Jeron, da er nicht sofort preisgeben wollte, wie sehr er in Wirklichkeit bereits angebissen hatte.


    Das schuppige Dinomädchen hatte viel erwartet, aber mit Sicherheit nicht das und das sah man ihr auch mehr als deutlich an, als sie fassungslos herumfuhr und mit großen Augen den Xyrona anstarrte. In ihren Augen war diese Frage schon beinahe ein Zugeständnis. Und das brachte sie extrem aus der Bahn. Sie hatte sich darauf verlassen, dass der andere Dino auch die Gruppe verlassen würde und war sich selbst ihrer Sache plötzlich sichtlich unsicher. Und da sie im Augenblick mit ihren Gedanken ihren eigenen Handlungen nicht folgen konnte, sah man ihr das auch ausnahmsweise an, sodass sie fast verletzlich wirkte. Aber schnell bemerkte sie ihren Fehler und versteckte ihre Gefühle wieder hinter ihrer unbändigen Wut. Mit einem abfälligen Zischen wandte sie sich scheinbar gelangweilt wieder von Cireas ab.


    Von diesem scheinbaren ersten Erfolg bei Cireas leicht erleichtert schaute Jeron zu Rika und warte darauf, wie sie reagieren würde, während er überlegte, wie er antworten sollte.
    Diese reagierte jedoch in keiner Weise so, wie er es sich erhofft hatte. Gelangweilt und scheinbar in keiner Weise erfreut über die Frage des Xyronas wandte sich diese sich jedoch von dem anderen Dinowesen ab. Sofort wieder den Hauch der Erleichterung verlierend starrte er darauf Rika an und wusste nicht recht, was er sagen sollte. „Was? Aber...“ Ein wenig überlegte er noch, dann sprach er das einzige aus, was sich in seinen Gedanken befand. „Was hast du jetzt vor?


    OT: Nächster Teil dieser Zusammenarbeit.

    Einen Moment stand Ra'Jeron wie auch die meisten anderen einfach nur zwischen den Gardisten und versuchte, die Situation einzuschätzen. Es sah nicht gut aus, soviel stand fest, doch er würde sich nicht einfach abschlachten lassen. Mit einem Knurren in der Kehle zerrte er so seine beiden Waffen aus dem Gürtel und stürmte das Schwert in der linken und die Axt in der rechten Hand auf den Gardisten zu, der ihm am nächsten stand. Dieser schien ebenfalls ein Humanoider zu sein und wurde bereits von Kaminari angegriffen, weshalb sich Jeron kurz zurückhielt, er war zwar auch recht schnell, aber dem noch schnelleren Katzenwesen wollte er nicht in den Weg kommen, das würde sonst unangenehme Folgen haben, angesichts des perfekt kämpfenden Gardisten.
    Nach einem schnellen Schlagabtausch war der Gardist dann jedoch damit beschäftigt, viele einzelne Angriffe abzuwehren, weshalb Jeron sich, nun, knapp zehn Sekunden, nachdem er entschieden hatte, auf einen passenden Zeitpunkt zu warten, ebenfalls von der Seite auf den Gardisten zu warf und seinen Teil des Kampfes mit einem Axthieb in Richtung Genick begonn. Blitzschnell machte der Gardist jedoch einen Schritt zur Seite und schlug gleichzeitig sein langes Schwert horizontal und zwar so seine beiden Kontrahenten zum Zurückweichen.
    Doch keiner von ihnen zögerte lange und es entbrannte ein weiterer schneller Schlagwechsel, in dem die Klingen aller drei Kämpfenden scheppernd aufeinander krachten und kreischend aneinander geschliffen wurden. Da diese Art des Kampfes jedoch am Ende nur auf Ausdauer und Glück herauslaufen würde, änderte der Gardist schnell seine Strategie und begann nach Jeron und Kaminari zu stechen um so wieder Raum zu gewinnen.
    An sich ging seine Strategie auch auf, doch während er sich nun wieder auf Kaminari konzentrierte, die erneut auf ihn zustürmte, gelangte Jeron in seinen Rücken, was er sofort ausnutze und einen ausgeholten Treffer seiner Axt im Rücken des Feindes erzielte. Aufgrund der breiten Schneide der Axt durchdrang diese die Rüstung jedoch nicht, sondern trieb den Gardisten nur nach vorne, sodass er mit Kaminari zusammenstieß. Da der Gardist das höhere Gewicht hatte, blieb er stehen, während Kaminari zu Boden fiel. Geschockt versuchte Jeron nun auf das zu reagieren, was nun geschah, doch der Gardist hatte zu schnell sein Schwert leicht gehoben, nach unten gerichtet und niederfahren lassen, als dass er irgendetwas hätte machen können. Ein Fauchen entrann der Kehle der tödlich getroffenen Humanoiden, doch der Gardist achtete nicht weiter auf sie und auch Jeron konnte nichts anderes mehr machen, als parierend zurückweichen, da es mit nur einem verbleibendem Gegner für den Gardisten ein leichtes war, die Oberhand zu gewinnen und den Kampf mit seiner längeren Waffe zu beherrschen.


    In ihrer Schockstarre beobachtete Heidi die ersten Kämpfe.
    Zuerst schien es, als hätten die Gruppenmitglieder Chancen, doch sie wurden schnell eines besseren belehrt.
    Schnell hatte Heidi wieder ihren Kopf Richtung Boden gerichtet und versuchte einfach alles auszublenden, bis es vorbei war.
    Doch die Saloncarm schaffte es nicht. Irgendwoher kam ein heftiges Fauchen, voller Schmerz und Pein.
    Heidi riskierte einen Blick und stellte geschockt fest, dass Kaminari auf dem Boden lag, aus einer großen Stichwunde trat Blut aus, sie war in tödlicher Gefahr, wenn sie nicht schon tot war.
    "AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!", schrillte es durch den Kampfschauplatz, als Heidemarie beide Hände auf ihre Ohren legte und mit aller Kraft schrie. "Nein! Nein! Nein! Warum? Kampf! Gewalt! Tod! NEIN!"
    Sie hatte einen vollkommenen Schock erlitten. Völlig instinktiv griff sie nach ihrem Runenblock und schmiss Richtung Leiche ein Streifen Pergament mit einer Rune drauf, die sehr ähnlich der Lichtrune war, die sie vorher im Abwasserkanal verwendet hatte. Nur hatte diese Rune zwei zusätzliche Kreise, die mit dem Restbild wie verstärkte Sonnenstrahlen wirkten und diesen Effekt hatte es schließlich auch.
    Wie eine Blendgranate ging die Rune hoch und blendete für 3 Sekunden jeden, der hineinsah. Es war kein Akt des Angriffs, sondern der Selbstverteidigung, denn sie wollte den Anblick von ihren Augen löschen. Dass sie dabei den Kampf des Gardisten gegen Jeron beeinflusste, ahnte sie nicht.


    Aus dem Augenwinkel bemerkte Jeron, wie Heidi etwas grob in seine Richtung warf, wahrscheinlich eine Rune. Doch da sie sie in seine Nähe beförderte, fasste er instinktiv den Entschluss, dass es nichts mit allzu großer Flächenwirkung sein konnte. Nichtsdestotrotz warf er sich seitlich von ihr weg und während er sich abrollend wieder auf die Beine kam wurde der Gang von einem grellen Licht erhellt und als er sich wieder umdrehte, bemerkte er, wie der Gardist für einen Moment benommen blinzelte und so lief er erneut auf ihn zu und wand sich mit seiner rauen, ohne Probleme durch den Kampflärm dringenden Stimme an die Salocarm. „Ich versuche ihn in Schach zu halten, mach ihn fertig!“, er wusste nicht, was er vom Zustand der Humanoiden halten sollte, die er kurz aus dem Augenwinkel betrachtete, doch hoffte er, dass sie in der Verfassung war zu kämpfen.


    "Ich versuche ihn in Schach zu halten, mach ihn fertig!"
    Heidi war sich nicht sicher, ob dieser Befehlt real oder nur halluziniert war. Die Stimme kam so gedämpft und von weiter Ferne und doch hatte sie etwas reales. Das Piepsen in ihrem Ohr aus der Schockreaktion erlosch und die Saloncarm fand sich wieder auf dem Schlachtfeld. Jeron stand dort, also musste er diesen Befehl ausgesprochen haben.
    Verschreckt und geekelt ging Heidemarie einige Schritte nach hinten und hielt ihre Arme schützend vor ihrer Brust.
    "Sie ist tot....tot ist sie. Blut....Tod...Gewalt. W-w-warum diese Gewalt? Was ist das alles?!", fragte sie mit entsetztem Gesichtsausdruck, während Tränen wie Wasserfälle aus ihren Augen traten.


    Die Worte der Humanoiden drangen an Jerons Ohren, während er versuchte, die schweren Schläge des Gardisten so gut es ging mit dem Kurzschwert zur Seite abzulenken. Bereits nach vier Schlägen wurde sein Arm langsam taub, sodass er leicht gepresst sprach, als er sich gedanklich noch einmal Heidi zuwandte. „Um zu überleben. Wenn wir sie nicht...“, kurz pausierte Jeron, um einem weiteren Hieb auszuzweichen, „...töten, töten sie uns. Alleine schaffe ich das nicht mehr lange.“ musste er dann auch noch zugeben, da bereits jeder der vorangegangen Treffer ihn hatte zurückweichen lassen und er nun kurz vor der Wand angelangt war. Sobald er die erreicht hätte, wäre es vorbei. Zu allem Überfluss durchfuhr ihn auch noch ein heißer Schmerz, als beim nächsten Ableiten die Klinge seines Gegners an der Innenseite seines Schwertes entlang auf seine Hand rutschte und diese bis auf den Knochen einschnitt. Mit einem tiefen Knurren an den Gardisten schaute er, was Heidi machen würde.


    "W-w-wenn wir sie nicht töten, töten sie uns..."
    Diesen Satz hatte die Saloncarm irgendwo gehört. Vor ihrem geistigen Auge spulte sich ihr Leben zurück, zurück zu dem Tag, als sie noch als sehr junges Mädchen zu ihrem Onkel begab:


    "Duuu, Onkel?", fragte die kleine Heidi nervös, während sie überall nachschaute, ob noch jemand anders als ihr Onkel in der Nähe war. "Ja? Was gibts denn?", fragte der nun etwas jünger aussehende Bibliothekar. "Was ist eigentlich Notwehr?", fragte Heidi, woraufhin ihr Onkel die Augenbrauen hob. "Woher hast du denn das Wort her mein Schatz?" "Hier, es steht in diesem Buch über das Verhalten der Saloncarm.", und hob wissbegierig ein etwas eingestaubtes Buch. "Aha, hast du denn nichts in den Wörterbüchern gefunden? Sonst findest du doch alles mittlerweile.", fragte ihr Onkel verwirrt. "J-ja schon", antwortete Heidi nervös und schaute verlegen auf den Boden, "Aber ich verstehe es nicht. Notwehr ist der Fall, wenn man jemanden, der die Absicht hat man selbst anzugreifen, aus Selbstverteidigung tötet. Ich versteh das nicht, warum will man töten? Was ist da der Unterschied?"
    Der Bibliothekar seufzte leicht. Es erinnerte ihn irgendwie an den tödlichen Unfall von Heidis Eltern. Er griff nach seinem Kinn, schloss die Augen und erklärte: "Nun, die Saloncarm sind für ihre Friedfertigkeit bekannt, doch leider gibt es Wesen, die keinen Frieden wollen, sondern Gewalt und Chaos. Auch wenn man selbst Frieden haben möchte, so kann man in Gegenwart solcher Wesen nicht immer friedlich bleiben. Manchmal kommt es auch vor, dass man selbst, oder ein Freund in Gefahr gerät und dann muss man eine Entscheidung treffen: Ob man jemand anders schadet, um sich oder jemanden zu retten, oder ob man friedlich bleiben soll und dann den Preis des Todes zahlt."
    "Ich versteh das nicht. Warum können nicht alle Wesen auf der Welt friedlich sein?", fragte Heidi mit einer süßen Kinderstimme, der den Bibliothekar zum schmunzeln brachte. "Du bist zwar sehr klug, aber manches Wissen braucht seine Zeit, um einverleibt zu werden. Irgendwann wirst du es verstehen..."


    Der Flashback war vorbei und Heidi fand sich wieder in der Gegenwart. "Wenn ich friedlich bleibe, dann werde ich und die anderen getötet. Wenn ich eingreife, dann kann ich jemanden retten..."
    Es bildete sich ein innerer Konflikt, aber sie musste sich schnell entscheiden, denn Jeron war JETZT in Gefahr. "Auch Saloncarms dürfen sich wehren, vielleicht kann ich helfen, ohne zu töten..."
    Die Wasserfälle der Tränen endeten und die Saloncarm warf nun mit einem ernsten Gesicht eine weitere Rune, genau zwischen Jeron und dem Gardisten. "Blitzschild!", rief Heidi und aus dem Pergament richtete sich eine zischende, gelblich durchsichtige Wand auf. "I-i-ich werde euch helfen! Aber bitte versucht alles, um den Kampf ohne den Tod zu entscheiden.", flehte sie den Gruppenanführer an.


    Von der kurzen Verschnaufpause hinter dem Schild positiv überrascht, atmete Jeron einmal tief durch, bevor er sich wieder in Kampfstellung begab und ein wenig besorgt meinte „Ich glaube kaum, dass unser Freund hier eine andere Art der Entscheidung zulassen würde.“ Während er dies verkündete hieb der Gardist zweimal schnell nacheinander auf den Schild, der daraufhin zusammenbrach. So schnell schien er jedoch nicht damit gerechnet zu haben, sodass er leicht vorne übergebeut vor Jeron stand, der dies sofort für einen weiteren schnellen Axthieb ausnutzte. Mittlerweile hatte er die Axt jedoch in seiner Hand gedreht und schlug so mit dem langen Dorn, der der Klinge gegenüberlag, nach der Schulter des Gardisten und erwischte diese sogar.
    Tief drang er nicht ein, doch immerhin hatte er nun bewiesen, dass auch sein Gegner nicht unbesiegbar war, wie es auch die anderen Gardisten um sie herum nicht waren und so rief er noch schnell Heidi „Komm, zusammen schaffen wir es!“ zu, bevor er ein weiteres Mal zurückweichen musste, als der Gardist sein Schwert von unten nach oben riss.


    Es musste jetzt schnell gehen!
    Der Gegner war gerade dabei wieder mit dem Schwert zuzuschlagen. Heidi dachte kurz nach und blätterte hektisch durch ihren Block. Schließlich fand sie relativ kleine Pergamentstreifen, dessen Runen sehr einfach gezeichnet wirkten. Es waren jeweils nur ein Kreis und 5 Symbole drumherum gezeichnet. Sie riss drei von den Streifen heraus und warf sie Richtung Gardist. Doch nicht direkt auf seinen Körper, sondern auf sein Schwert. Zwei klebten an der Klinge, während die Dritte nah am Griff platziert war. "Auslösen!", rief Heidi und klatschte einmal mit ihren Händen, woraufhin sich die Runen mit einem kleinen Knall verabschiedeten. Mit etwas Glück würde die Kraft ausreichen, um das Schwert aus der Hand des Gardisten zu reißen und ihn zu entwaffnen. Wenn nicht, musste sie ihn zum Ergeben zwingen...
    Während der Rauch, der durch den Knall entstand, sich langsam auflöste, griff die Saloncarm in die Innentasche ihrer Jacke und zog einen kleinen Holzstab heraus. Der Holzstab sah alles andere als etwas Besonderes aus, nur die vielen Einkärbungen unterschieden ihm von einem Stück Müll. Zitternd richtete Heidi den Holzstab dorthin, wo der Gardist stehen müsste: "G-g-g-gebt auf, w-w-w-wir sind in der Überzahl. Wir können das friedlich und ohne weiteres Blutvergießen klären."


    Von einer Explosion entwaffnet stand der Gardist nach einem weiteren Runenangriff vor Jeron, der daraufhin verheißungsvoll grinste, wobei seine Reißzähne sichtbar wurden. Dabei ignorierte der Gardist die Salocarm nun nicht mehr ganz, sondern schaute einmal kurz zu ihr, ohne jedoch darauf einzugehen, was sie sagte. Sofort begann Jeron schnell, aber doch noch kontrolliert auf seinen Gegner einzuschlagen, der nun seinerseits damit beschäftigt war, auszuweichen oder einzelne Schwerthiebe, die sich mit denen der Axt abwechselten, mit seinem gepanzerten Arm abzuwehren. Doch wieder und wieder traf Jeron und durchdrang sogar ein weiteres Mal die gegnerische Rüstung. Dieses Mal bohrte sich der Dorn in die Seite des Humanoiden, der währenddessen zum zweiten Mal einen Blick auf Heidi warf, dem man ansehen konnte, dass er die Vorbereitung eines Angriffes war.


    Heidi schaute mit entsetzten Augen zum Gardisten.
    Er schaute sie im Gegenzug ernst an. Er hatte sie als Bedrohung klassifiziert. Der wahrscheinlichste Fall war damit, dass er sie angreifen würde. Tatsächlich grunzte der Gardist leicht und bereitete seine Beine darauf vor mit einem Sprintstart auf die Saloncarm draufzugehn. "B-b-bitte nicht. Tut das nicht!" "Grrrrrrrr..." "BITTE NICHT!"
    "GRAAH!", schrie der Gardist und drückte sich vom Boden Richtung Heidi ab. "Drachenatem!", hingegen rief Heidi und die Runen auf ihrem Holzstab fingen an hell rot zu glühen und kurz darauf entwich aus dem Stab eine mächtige Feuerwalze, die selbst das Gestein auf dem Boden zum leichten Schmelzen brachte. Der Gardist schaute im Sprung noch geschockt in die Flammen hinein, bis er von ihnen verschluckt wurde. Der Angriff kam so plötzlich, dass der Gegner nicht mal die Zeit fand zu schreien, bevor seine Rüstung schmolz und sein Körper vertilgt wurde. Die Walze erlosch und ein stinkender, deformierter und schwarzer Körper lag auf dem Boden.
    Heidemarie steckte mit entsetztem Gesicht den Holzstab zurück in ihre Innentasche, fiel zu ihren Knien und weinte. Sie lies all den Schock und ihre Reue freien Lauf. Das letzte Mal weinte sie so laut, als sie die Todesnachricht ihrer Eltern bekam.


    Erstaunt von der Effektivität, mit der Heidi nach ihren anfänglichen Problemen mit dem Kämpfen den Gardisten grillte, wich Jeron vor den Flammen zurück. Als die Saloncarm daraufhin weinen zusammenbrach nährte er sich ihr vorsichtig und stützte sich neben ihr auf ein Knie, nachdem er seine Waffen neben sich gelegt hatte. „Du hast nur das getan, was notwenig war.“, begann er bemüht sanft, während er seine rechte Hand auf den tiefen Schnitt in seiner linken presste, der auch seine Bandagen durchschnitten hatte. 'Die muss ich schleunigst ersetzten!', dachte er mit leichter Panik, sprach jedoch so sanft, wie es seine Stimme, die noch immer kratzig war, zuließ. „Manchmal müssen wir Dinge tun, die wir nicht tun wollen. Aber darüber darf man sich nicht zermartern, manchmal kann man nichts dagegen tun.


    Die Saloncarm schluchzte laut und versuchte irgendwie den laufenden Schleim in der Nase zu behalten, was nur geringfügig wirkte.
    Sie schaute Jeron mit den tränenden Augen an und sprach fast unverständlich: "Warum kann man solche Dinge nicht verhindern? Warum können alle nicht in Frieden leben? Warum hat mich mein Onkel auf diese Reise geschickt?"
    Sie betrachtete ihre in Lederhandschuhe gekleideten Hände: "Da klebt Blut dran. Ich verstehe es nicht! Was ist Notwehr? Ich habe getötet, getötet! Da ist kein Unterschied!", schluchzte sie weiterhin und schlug sich die Handflächen ins Gesicht, um ihre Tränen zu verbergen.


    Hm, später wirst du den Unterschied sehen, zwischen einem Mörder und jemandem, der sich nur verteidigt.“ Mit diesen Worten erhob sich Jeron wieder und sah, wie der letzte Gardist zu Boden ging. Ohne irgendjemand direkt anzuschauen, brüllte er nur einmal „Raus hier! Durch den Dienstboteneingang! Gleich gibt es eine Tür zu sprengen.“ Er hatte keine Ahnung, wie die Moral in der Gruppe nach diesem Kampf aussehen würde, doch wer jetzt nicht in der Lage war, zu fliehen, um den war es geschehen. Aus diesem Grund schaute er nicht lange zurück, sondern lief dem Plan des Schlosses, den er im Kopf hatte, folgend den Hauptgang bis zu einem Nebengang entlang, in den er einbog. Hier schaute er kurz hinter sich und bemerkte, dass man ihm scheinbar folgte, worauf er weiterlief. Wie alle außer dem Hauptgang war auch dieser hier unbeleuchtet, doch grob konnte er seine Umgebung gerade noch wahrnehmen, auch wenn er die nach wenigen Metern kommende Treppe fast übersehen hätte. Am Ende dieser Treppe lag nun eine Tür, vor der er stehenblieb und kurz in einer seiner Taschen kramte, während die anderen zu ihm aufholten. Gerade als die meisten der Gruppe versammelt waren, hatte er aus einen Papierstapel ein bestimmtes Blatt erschüffelt und legte es auf das dicke Türschloss. „Achtung!“, warnte er nur kurz, bevor er einen Schritt zurücktrat, tief einatmete und dann alles an Magie, zu dem er fähig war, sammelte und in die Rune, die er ausgelegt hatte, leitete, die daraufhin kurz in Flammen flackerte, bevor sie mit einem ohrenbetäubendem Knall und einer mittelgroßen Rußwolke explodierte.
    Durch die nun einfach aufzutretende Tür rannten sie nun hinaus in die düstre Nacht, eilten den Palasthügel herab und machten erst an seinem Fuße, im Schatten einiger Häuser Halt, geschützt von Dunkelheit und einigem an Gestrüpp.


    OT: Die, die noch nicht gekämpft haben, beschreiben bitte noch kurz den Kampf mit dem verbliebenen Gardisten, ansonsten ist „draußen“ dann erstmal Zeit zum verschnaufen, resümieren, diskutieren oder was auch immer ihr vorhabt.

    Nachdem sich nun der Fremde, gegen den er gekämpft hatte, zurückzog, passierte etwas, womit er nicht gerechnet hätte, als Sheewa ihn willkommen hieß und ihm sogar zugestand, sich frei auf dem Schiff zu bewegen. Auch wenn es die Einschränkung gab, dass die Zimmer, in die er zuvor bereits hineingespäht hatte, für ihn tabu waren, so überraschte es ihn doch, dass es für ihn so wenige Beschränkungen gab, während er fast schon damit gerechnet hatte, dass man ihn für die Reise einsperrt würde. Es verwunderte ihn leicht, wie sein Status sich dermaßen schnell von dem eines Gefangenen ausgehend besserte.
    Ohne auf eine Antwort zu warten, durchsuchte seine Kommandantin daraufhin einige Schränke und legte sich mit einigen Keksen auf eine Couch legte und von dort aus mit zwei weiteren scheinbar Neuen sprach.
    Davon erneut leicht verwundert und da er so oder so nicht so genau wusste, was er jetzt tun sollte, trat Falkar nun in den letzten Winkel des Raums und setzte sich dort schweigend im Schneidersitz auf den Boden, wo er begann, die Löcher und Blutflecken auf seiner Kleidung zu betrachten. Nach einem Momenten entfuhr ihm ein tiefer Seufzer: Die bekomme ich so schnell nicht wieder raus und nähen muss ich auch noch, na klasse, dachte er nur kurz, bevor er seine Armbrust hervorholen und ebenfalls überprüfen wollte. Bisher hatte er noch nicht daran gedacht, doch nun stellte er mit einem leichten Schrecken fest, dass es sie seit der kurzen Bewusstlosigkeit während seiner Gefangennahme nicht mehr gesehen hatte. Er wollte nicht ohne seine Waffe sein, doch wäre das Grund genug, nur deswegen seine Kommandantin zu stören? Vorerst entschied er sich dagegen und dafür, sie bei geeigneter Gelegenheit zu fragen, auch wenn er in der Zeit bis dahin doppelt wachsam sein würde.
    Es dauerte auch nicht allzu lange, da wurde verkündet, dass sie in der Nähe von Nashira waren, was scheinbar das Ziel der Gruppe war, da es hieß, hier würden sie abspringen. Den nachfolgenden persönlichen Gesprächen hörte er nicht direkt zu, wenngleich er doch auch nicht weghörte.
    Als dann aber das Mädchen, das mit seiner Kommandantin geredet hatte, im Vorbeigehen kurz neben ihm sehen blieb, drehte er sich unmittelbar zu ihm herum, nur um im nächsten Moment vollkommen überrumpelt zu sein: Plötzlich geschah etwas, womit er nie gerechnet hatte. Wie vom Blitz getroffen stand er da, als sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. Fast hätte er nicht gehört, was sie daraufhin sagte, doch am Rande seines hoffnungslos überforderten Geistes tauchen die Worte doch noch auf. „Viel Glück, Lichtbruder. Nimm du den Platz ein, den ich nicht besetzen konnte.“
    Bevor er darauf etwas hätte erwidern können, was so oder so noch einen Moment gebraucht hätte, rannte das Mädchen schon aus dem Raum und Falkar starrte in die Leere. Sobald er wieder grob das Geschehen um sich herum wahrnahm, wurde er ebenso rot, wie es das Mädchen gewesen war, als es den Raum verlassen hatte und sah, wie die ersten das Schiff verließen und sich in die Tiefe stürzten. Ohne groß nachzudenken, „funktionierte“ Falkar nun einfach. Es hatte geheißen, sie würden abspringen, seine Kommandantin hatte dies getan und er keine anderen Befehle bekommen, all diese Überlegungen und die Schlussfolgerung, dass er nun auch abspringen würde, erledigten sich rein in seinem Unterbewusstsein, während sein normales Denken noch immer wie blockiert war.
    Nun trat er jedoch ohne zu zögern auf die Absprungstelle zu, von der er einfach hinabkippte, als bei einem Schritt plötzlich kein Boden mehr da war, wo er seinen Fuß hinsetzte.
    Sich überschlagend und vom Wind hin und her gerissen, wie ein Blatt Papier, das man im Herbstwind aus dem Fenster hielt, raste er nun dem Boden entgegen und driftete immer weiter ab.
    Ohne, dass er aus seiner Geistesstarre aufgeweckt geworden wäre, wäre er höchst wahrscheinlich entweder an der Insel vorbei gerauscht, oder geradewegs auf ihr aufgeschlagen.
    Er erinnerte sich später nicht genau wie, doch irgendetwas hatte seinen Geist letztendlich doch wieder befreit, sodass er mit einem Schock seine Situation realisierte und sofort seine Flügel entfaltete.
    Hecktisch und mit größten Anstrengungen gelange er gerade so wieder halbwegs auf Kurs, dass er den anderen folgen konnte, doch war ihm jetzt schon klar, dass er zu schnell sein würde, um vernünftig zu landen. Soviel er auch dagegen ankämpfte, es reichte nicht aus, um gleichzeitig die Richtung zu beeinflussen und abzubremsen, sodass er viel zu schnell auf den kleinen Platz zugeschossen kam. Vor sich sah er eine Hauswand, die erst langsam immer größer wurde, dann sein gesamtes Sichtfeld einnahm und auf der er jedes Detail erkennen konnte, kurz bevor er äußerst unsanft auf sie klatschte. War dieser Aufprall schon schmerzhaft gewesen, so folgte kaum eine Sekunde später ein weiterer, als er letztendlich rücklings von der Höhe der Stelle, an der er auf der Wand aufgekommen war, auf den Boden plumpste und stoßartig ausatmete, um zu verhindern, dass ihm die Luft wegblieb.
    „Autsch!“, war sein einziger halblauter Kommentar, mit dem er knapp eine halbe Minute einfach liegen blieb, bevor er sich auf die Beine kämpfte. Kurz blickte er sich um und humpelte dann in die Nähe der Kommandantin, so gut es ging Haltung annehmend. Es waren zwar keine ernsthaften Verletzungen doch trotzdem schmerze fast sein gesamter Körper überdeutlich.
    Kurz stand er nur da, doch während sein schneller Herzschag auch bis in den letzten Winkel seines Körpers pochte, kehrten auch seine Gedanken, die zuvor aus seinem Kopf gedrängt gewesen waren, zurück. Ihm fehlte doch noch immer seine Waffe und sie wollten jetzt irgendwohin aufbrechen, das war doch wohl eine passende Situation, oder? Einmal atmete er tief ein, dann trat er noch einen Schritt näher an seine Kommandantin heran und salutierte vor ihr, sie waren nicht direkt im Feld, also kam ihm das nur angemessen vor, bevor er sich räusperte. "Ich bitte um Verzeihung, aber seit meiner ... Gefangennahme fehlt mir meine Armbrust. Wenn ich in irgendeiner Weise von Nutzen sein soll, bräuchte ich diese zurück, da ich sonst nur taktisches Wissen beisteuern könnte, über das Sie jedoch ohne Zweifel selber verfügen."


    OT: Wenn jemand möchte, kann er das "irgendetwas" übernehmen, dass Falkar wieder aufwachen lässt. mich bitte nur kurz vorher anschreiben.

    Einen Moment hielt der Älteste nach der doch sehr ruhigen Antwort der Humanoiden inne, so, als würde er ernsthaft überlegen, ob sich ihm da nicht wirklich eine neue Möglichkeit auftuen könnte, bevor er mit gespieltem Interesse und einer Hand an seinem Kinn meinte: „Nun ja, das wäre in der Tat, ... absolut lächerlich, wenn ich mich mit Kriminellen einlassen würde, ihnen Gold in den Rachen stopfen würde und dann nie wieder etwas von ihnen hören würde.“ Schlagartig verfinsterten sich wieder seine Stimme und sein Gesicht versteinerte, bevor er drohend fortfuhr „Ich bin nicht halb so dumm wie ihr mich zu halten scheint. Allerdings kann ich euch beruhigen: Serel hat zum aktuellen Zeitpunkt nicht vor, Silvas in einen Krieg ziehen zu lassen. Euch sollte jedoch klar sein, dass es in einem Krieg, sollte es dazu kommen, keine Neutralität geben wird.
    Nach dem letzten Satz erhob sich der Älteste erhaben von seinem Stuhl, in dem Moment, wo ein Rumpeln von der Tür her drang. „Wenn ihr das überlebt, verspreche ich euch etwas tausendmal schlimmeres als den Tod.“, keifte er mit funkelnden Augen und schon im nächsten Moment flog die massive Tür mit soviel Schwung auf, dass die Erschütterung, als sie auf die Wand prallte, im ganzen Raum spürbar war. Allen, die ihren Blick nun umwandten bot sich nun ein Anblick, der unterschiedliche Reaktionen auslöste: In der Mitte des breiten Gang standen fünf in stählerne Rüstungen gehüllte Personen, drei Menschen und zwei Humanoide, aufgereiht.
    Ohne zu zögern sprang Ra'jeron hinter den Ältesten, packte ihn und legte das in der Bewegung gezogene Schwert an seine Kehle. „Vergiss es Bettvorleger! Fasst sie, tot oder lebendig!“, war jedoch die einzige Reaktion des Politikers.
    Wenige Sekunden passierte daraufhin gar nichts, außer, dass die fünf Gardisten ihre zu Fäusten geballten Hände vor der Brust kreuzten. In dem Moment, in dem sie sie jedoch synchron wieder sinken ließen, entflammten die Wände des Raumes und die Flammen erhöhten die Temperatur sofort deutlich. Alles, was von dem Inferno verschont blieb, war ein kleiner Gang zur Tür und eine Blase um den Ältesten.
    Wer genau hinschaute, sah sogar, dass die Flammenwand vor der Steinwand langsam dicker wurde und somit weiter in den Raum vordrang. Hin und wieder schlugen auch einzelne Stichflammen in den Raum hinein, die es noch unangenehmer machten. Während die Gruppe mit den Flammen beschäftigt war, traten die Gardisten mit nun gezogenen Waffen langsam und in einer engen Reihe durch die Tür, voran lief ein Mensch der sich hinter einem Turmschild verschanzte und eine Streitaxt schlagbereit hielt, direkt gefolgt von einem weiteren Menschen, der seinerseits seine Lanze stichbereit an seinem Kollegen vorbei hielt. Sie hatten es scheinbar nicht eilig, in den Raum zu kommen und machen nur langsam einen Schritt nach dem anderen.
    Nachdem der erste jedoch gerade so durch die Tür war, geschah etwas unerwartetes: Eine der willkürlich aus der wachsenden Feuerwand züngelnden Stichflammen traf Rika. Mit einem wütenden Fauchen wand sich diese daraufhin den Wesen zu, die für diese Flammen verantwortlich waren und rannte sie gerade zu über den Haufen.
    Die beiden Gardisten, die durch die Tür waren oder noch immer im Rahmen standen, wurden rückwärts wieder auf den Gang geschmissen, standen jedoch sofort wieder auf.
    Unterdessen wurde die feuerfreie Fläche im Raum immer kleiner und da es keinen anderen Ausweg gab, stürmte nun auch der Rest der Gruppe auf den Gang. Auch Jeron schloss sich ihnen nach einem wütenden Schlag in die Magengrube des Ältesten an, als er verstand, dass der feuerfreie Raum um den Ältesten wirklich nur für den Ältesten reichte und nicht auch noch für ihn.
    Die kurze Zeit, in der sie auf den spärlich beleuchteten Gang flohen, nutzten die Gardisten, von denen nun alle wieder standen, um schnell und weiterhin schweigend und mit gesenkten Waffen ein Fünfeck um die Eindringlinge.
    Einen Moment warten sie daraufhin noch, dann bewegten sie sich ebenso perfekt synchron, wie sie auch schon ihre Magie gewirkt hatten, einen Schritt auf die deutlich schlechter organisierte Mischgruppe zu und machen den Kreis somit ein wenig enger, während auch die eingekreisten sich bereit machten, sich zu verteidigen.


    OT: So, was jetzt kommt ist wohl klar: Einmal Kampf mit den Gardisten. ^^
    Lasst euch aber von ihrer Zahl nicht in die Irre leiten, sämtliche Gardisten kommen aus den Nordlanden und sind ihr Leben lang auf diese Aufgabe gedrillt worden, ein Gardist würde aus einem Einzelkampf mit einem aus der Gruppe mit höchstens einem Kratzer auf seiner Rüstung hervorgehen. Folglich müsst ihr sie gemeinsam besiegen und auch dann ist es noch immer mehr als schwer, unverletzt aus dem Kampf hervorzugehen und alles andere als einfach, sie zu töten. Hier nochmal ein paar Infos zu den einzelnen Gardisten:
    Erster:
    Rasse: Humanoider, mit aus dem Helm schauenden Katzenohren und länglicher Schautze
    Waffen: Bidenhänder
    Zweiter:
    Rasse: Mensch ohne Helm
    Waffe: Lanze mit Spitzen an beiden Enden
    Dritter:
    Rasse: Humanoider mit langen Krallen an bärenartigen Pranken, aber menschlichem Kopf
    Waffe: zwanzig Zentimeter lange geschärfte Krallen und Stacheln an vielen Stellen der Rüstung
    Vierter:
    Rasse: Mensch
    Waffe: starke destruktive Magie und zwei Dolche
    Fünfter:
    Rasse: Mensch mit blasser Hautfarbe
    Waffe: Turmschild und Streitaxt

    Ähhhm, Verzeihung, wenn ich fragen dürfte...“,kam sogleich die erste Frage von der Saloncarm, „Bedeutet das wirklich, dass die Sicherheit akut gefährdet ist? Gibt es keine Möglichkeit den Konflikt noch friedlich zu lösen?“, worauf der Älteste kurz überlegte, bevor er antwortete. „Nun, wie es um die Sicherheit steht, dürftet ihr wissen, ihr müsst durch die Stadt gekommen sein, da habt ihr es erlebt. Wir stehen kurz vor einem Bürgerkrieg und ein Königreich rüstet für einen Krieg, etwas, dass es vor fünfhundert Jahren das letzte Mal gab, es ist äußerst fraglich ob sich das friedlich aus der Welt schaffen lässt.“, war seine sachliche und von der eigentlich recht harmlosen Frage überraschte Erläuterung.
    Die nächste Frage war da wieder ganz anderer Natur, wie der feststellte, als er den Humanoiden ansah, der sie gestellt hatte. „Zwei Fragen habe ich. Erstens, wo haben sie die Leichen gelassen, da es an ihnen sicher was zu finden geben würde. Zweitens, wie viel ist der Edelstein wert, viel oder, ist das ein Rubin?“. Kurz überlegte er, wie diese gemeint sein könnte, während auch ein Mensch seine Überlegungen offenlegte. „Es gibt bestimmt einen Grund, weshalb diese Mitglieder verstoßen waren, oder? Und welchen politischen Vorteil für wen versprachen sie sich dadurch? Ich nehme an, dass sie diese Leute nicht getötet haben, weil ihnen gerade langweilig gewesen ist.
    Nun überlegte er mit strengem Blick die Fragenden anstarrend noch einen Augenblick, bevor er sich räusperte. „Meine sehr verehrten Herrschaften“, war seine giftige Ansprache, „ich glaube, es liegt ein Missverständnis vor. Wir haben niemanden getötet und hatten keinerlei Zeit, die Attentäter zu befragen. Direkt nach ihrer verachtenswerten Tat, haben sie sich selbst getötet, durch eine Explosion der Garde entzogen. Folglich gibt es auch keine wirklichen Leichen, sondern nur Körperteile, auf denen wir unter anderem das Bannmahl des Ordens der Alten gefunden haben. Warum genau sie gebannt und gebrandmarkt wurden, wissen wir nicht, da wir ihre Identität nicht herausfinden konnten. Mittlerweile ist alles, was von ihnen übrig war verbrannt. Ihre genauen Ziele liegen für uns weiterhin im Dunklen, doch da in letzter Zeit immer wieder Boten überfallen wurden, gehen wir von einer organisierten Gruppe aus unterrichteten Kreisen aus.
    Kaum hatte er geendet folgte auch schon eine weitere Frage: „Da das größtenteils ein Krieg der Menschen werden wird, stellt sich mir die Frage, ob das auch die Humanoiden und Animalischen in den Sog ziehen wird. Wir müssen sowieso euren Gesetzen gehorchen, egal von wem sie kommen. Doch was wäre es Euch wert, Ältester, wenn Ihr eure Machtposition behalten könntet? Wir sind alle nicht dumm und wissen was uns erwartet. Doch unsere Gruppe hat es schon bis hierher geschafft, wir könnten Euch also von Nutzen sein und Ihr müsstet Euch nicht selbst die Finger schmutzig machen.
    Daraufhin lachte er einmal ausgiebig, bevor er wieder stocksteif meinte „Wieso sollte ich einem kriminellen Haufen vertrauen, mit Dingen, die nicht einmal die Garde erfährt? Wenn es mir um meine Machtposition gehen würden, würde ich dann versuchen, einen neunen König einzusetzen? Und was heißt hier Krieg der Menschen?“ An dieser Stelle machte er eine kurze Pause, bevor er mit zynischem Ton weiter auf alles einging, das das Vogelwesen gesagt hatte „Lebt ihr nicht hier? Ist es nicht auch eure humanoide Heimat, die bedroht ist? Eure Naivität verwundert mich. Ihr scheint weit zu denken, beachtet aber nicht alles. Wenn ihr mehr Zeit zu leben hättet, hättet Ihr durchaus ein vernünftiger Berater werden können.
    Während der gesamten Zeit wurde Ra'jeron zunehmend unruhiger, verkniff es sich jedoch noch, die anderen zu Eile anzutreiben. Noch sollte es genug Zeit geben, dass noch die ein oder andere Frage folgen könnte, auch wenn er lieber früher als später gehen würde.


    OT: Wer noch Lust hat, kann noch bis voraussichtlich Sonntag einen Einwurf machen, dann geht es mit einem wirklichen Handlungsschritt weiter, nachdem das hier ja reine Antworten sind.

    „Das will ich auch schwer hoffen.“, war die kurze Antwort, die Falkar wie ein Hammer traf. Der Reihe von nach seinen Einschätzung rein rhetorischen Fragen hörte er still ohne auch nur einen Finger zu bewegen zu. Es handelte sich immerhin um die Liste dessen, was er falsch gemacht hatte und darauf gab es keine Antwort. Während dieser Zurechtweisung war es ihm allerdings äußerst unangenehm, dass die Person, die ihn da schalte direkt neben ihm hockte.
    Ein wenig erleichtert war er daraufhin, als sie sich wieder aufrichtete sprach sie daraufhin mit ihrer Truppe, doch schnell spürte der Scharfschütze ihren Blick wieder auf sich ruhen. Es folgte daraufhin die Offenbarung, dass er nun der Besatzung dieses Schiffes überstellt war, die von einem rein rhetorischen „Verstanden Soldat?“ gefolgt war, wie die fehlende Pause, in der er hätte antworten können zeigte. Als er daraufhin jedoch aufgefordert wurde, sich bei jenen, die er angegriffen und die ihn nun deutlich stärker verletzt hatten, als er sie, zu entschuldigen, überlegte er, ob er zur Sprache bringen sollte, dass ursprünglich er zu erst angegriffen worden war.
    In diesem Gedanken hielt er jedoch kurz inne, als sich seine nun direkte Kommandantin erneut zu ihm herabbeugte und ihren Arm hob, um ihm einen Schlag zu versetzen. Auf weitere Schmerzen wäre er gefasst vorbereitet gewesen, aber nicht darauf, dass letztendlich mit einer schnellen Bewegung eine Klinge aus dem Unterarm heraus klappte mit der er von seinen Fesseln befreit wurde. Was es damit und der Tatsache, dass noch immer kein Wort über seine Bestrafung gefallen war, auf sich hatte, stelle sie schon im nächsten Satz klar. „Im Augenblick können wir niemanden gebrauchen, der nicht voll einsatzfähig ist, aber sobald es sich einrichten lässt, werde ich mir einmal deine Kampfkünste demonstrieren lassen.“
    Nun er sich zweier Dinge sicher: Zum einen, dass ihr Führungsstil wirklich seinen Ansprüchen entsprach und zum anderen, dass dies kein angenehmer Tag werden würde. Es stand immerhin jetzt schon fest, wie der angekündigte Kampf ausgehen würde und er hoffte bereits, dass er danach noch in der Lage sein würde, aus eigenen Kräften die Kampffläche zu verlassen. Seine jetzigen Verletzungen waren ohne Zweifel angenehm, verglichen mit dem, was er nun vor sich sah. „Immerhin nicht zimperlich, das ist gut.“, dachte er sich nur, bevor eine weitere Aufforderung seine vollste Aufmerksamkeit hatte. „Achja, ich möchte im Übrigen, dass du mich bei meinem Namen nennst. Anredungen und Titel sind etwas für den Alltag in Alfard, aber nichts für richtige Einsätze, also möchte ich von dir auch nicht mit einem solchen angesprochen werden.“
    Von diesem Befehl leicht verwirrt, nickte er einmal still, bevor er spürte, wie sich mit einem „Darf ich?“ zwei Hände auf seine Brust legten und er dem Reflex, diese sofort zu packen und nach ihrem Ursprung zu treten, widerstehen musste, da dies wohl dem widersprechen würde, dass er respektvoll mit der Truppe umgehen solle. Erstaunt beobachtete er, wie sich daraufhin ein Leuchten über ihn ausbreitete und seine Wunden sich verschlossen und auch seine Schmerzen Stück für Stück nachließen. So war am Ende alles, was noch geblieben war seine an verschiedenen Stellen blutverschmierte Kleidung und das Loch in seiner Hose, wo sie durchbohrt worden war.
    Während sich seine Kommandantin nun ein weiteres Mal an ihn wand und nach seinem Namen fragte, stand er nun langsam wieder auf und straffte sofort seine Haltung, bevor er mit auf sein Gegenüber gerichtetem Blick antwortete.
    „Falkar, Ma'am.“ Sofort bemerkte es jedoch seinen Fehler und versuchte ihn noch zu korrigieren. „Bitte verzeihen Sie mir. Falkar lautet mein Name, Sheewa, von den Truppen jedoch meist Eisendorn gennant.“ Kurz zögerte er noch, bevor er entschied, dass es nun besser wäre, auch auf alle zuvor gestellten Forderungen einzugehen. „Natürlich werde ich dieses Kommando mit all meinen Fertigkeiten unterstützen und auch sobald die Möglichkeit gegeben ist, den Kampf gegen Sie antreten. Was die Initiatives den Angriffes angeht so möchte ich jedoch noch anmerken, dass meine Einschätzung auf einen Vorfall zurückgeht, bei dem einer ihrer Soldaten den Aggressor stellte. Und um auf Ihre Frage zurückzukommen, warum ich dieses Schiff durchsucht habe: Es handelt sich zweifelsohne um ein verhältnismäßig großes Schiff und somit dachte ich, es wäre angebracht, die Ladung nach möglicherweise versteckt eingeführten Waffen zu untersuchen. Wie sie ja bereits festgestellt haben, hätte die Erlaubnis von einem Kommandanten kommen müssen, dessen Berufung in diese Position äußerst fragwürdig ist, weshalb ich ohne Befehl agiert habe. Unter ihrer Führung wird das jedoch nicht vorkommen, Sheewa.“

    Falkars so oder so schon äußerst unschöne Situation wurde noch unschöner, als er unter den Fremden eine doch nicht Fremde entdeckt. Die Person, die zuvor seinen Kommandanten zusammengefaltet hatte, wand sich nun an ihn und es war mehr ihr Ausdruck und ihre Körpersprache, mit denen sie sich ausdrückte. Während sich „Nun, ich bin schon gespannt zu hören, was hier seit unserer Abreise geschehen ist.“ eigentlich recht nett anhörte, spürte Falkar schon, dass es sich um einen Befehl handelte, dem er Folge zu leisten hatte. Auch bei dem „Ich bin mir Sicher, dass du mir das alles erzählen wirst.“ im Bezug auf seine Anwesenheit auf diesem Schiff und den Kampf, der stattgefunden hatte, wusste er, dass er das, was hinter den Worten steckte deutlich mehr zu fürchten hatte, als das, was sie direkt aussagten. Er hatte schon die ein oder andere Disziplinarmaßname über sich ergehen lassen müssen, doch nun war die Situation anders. Hier war er nicht einfach ein Soldat, dem die „richtige“ Richtung gezeigt werden sollte, sondern ein Gefangener, dem höchst wahrscheinlich gerade Folter angedroht wurde, wie er es selber in einer solchen Situation unter Umständen auch getan hätte.
    Letztendlich war es jedoch nicht das, was er sich unter der Drohung vorstellte, was ihn dazu brachte, sämtliche Versuche, sich zu befreien einzustellen, so gut es in seinem gefesselten und verletzten Zustand ging Haltung anzunehmen und mit gedämpfter Stimme zu rapportieren. „Ma'm, es war mir nicht bewusst, dass es sich um ihr Schiff handelt. Ich war nur auf einer routinemäßigen Kontrolle, als es ablegte. Nachfolgend habe ich die Besatzung als Bedrohung angesehen und dementsprechend reagiert, als sie sich nicht kooperativ gezeigt hat. Es stand auf Grund der fehlenden Kennzeichen außerhalb meines Wissens, dass die Besatzung ihre Zugehörigkeit trägt. Mein Strafmaß liegt auf Grund unserer Entfernung von der letzten Insel alleinig in ihrer Hand. Es wird nie wieder vorkommen.“