Aus einer supertollen Sache: FACHLITERATUR!
Muhaha. Ne, ernsthaft, das steht sogar in Biobüchern der Gymnasialen Oberstufe drin, weil es ein allgemein anerkannter Fakt ist in der Wissenschaft.
Es gibt in der Natur nur gaaaaaaaaaaaaa~nz wenig monogamie. Weil die Natur eines jeden Geschöpfes nun einmal zum Erhalt der Rasse ausgelegt ist und zu diesem Erhalt ist Polygamie viel praktischer - gerade bei Lebewesen mit so einer geringen durchschnittlichen Wurfgröße, wie beim Menschen.
Du hast etwas Entscheidendes außer Acht gelassen: Die Menschen müssen sich wegen des hohen medizinischen Fortschritts, der (zumindest theoretisch) guten Nahrungsversorgung (ja, nicht in allen Ländern, liegt aber nicht an der Menge sondern der modernen Konsumgesellschaft) und der sowieso schon recht hohen Menschheitsbevölkerung (gemittelt über die Welt gesehen) eigentlich nicht mehr so viele Nachkommen zeugen. Im Prinzip wäre es ideal, wenn es im Schnitt auf der Erde ein leichtes Bevölkerungswachstum gäbe. Bei den Tieren ist das anders, die haben Fressfeinde (allen voran häufig den Menschen), außerdem werden ihre Lebensräume und Nahrungsquellen zerstört, weshalb es für sie wichtig ist, genug Nachkommen zu zeugen. Für Menschen gilt das entsprechend natürlich nicht, unser einziger Feind sind andere Menschen, ohne einen Atomkrieg wird es aber nie eine ernsthafte Bedrohung für die Menschheit geben, sofern die Welt nicht noch weiter zerstört werden, die Faktoren für eine nötige hohe Zahl an Nachkommen fällt also raus. Dass Sex ein Mittel zur Fortpflanzung und zum Vergnügen wäre ist Humbug, denn nur ersteres trifft zu. Sex ist ausschließlich zur Fortpflanzung gedacht, alles andere ist nicht mehr natürlich, da kannst du mir ruhig auch mit vermeintlichen Gegenbeispielen aus der Natur kommen, einige Tiere machen es lediglich ebenfalls zum Vergnügen, weil es, um den Fortpflanzungstrieb zu erhalten, beim Sex eine stimulierende Wirkung auf das Gehirn hat, wie bei einer Droge, letztlich also auch nur auf die Fortpflanzung gemünzt. Tiere wissen nicht, dass es nicht immer klappt, die kennen die "biologischen" Hintergründe nicht, sie sind triebgesteuert, genau wie übertrieben polygame Menschen, die nur häufig mit wechselnden Partnern Sex haben möchten, weil es ihnen einen "Kick" gibt, der Fortpflanzungsmechanismus verkommt zum stimulierenden Spielzeug. Genau aus diesen Gründen trifft auch der häufig gebrauchte Spruch "Sex sells." zu, der Mensch ist ein triebgesteuertes Wesen, das häufig den Verstand abschaltet und sich munter auf die instinkthaften Triebe verlässt, statt auf Vernunft und Verstand. Wo ist da bitteschön die "Herrschaftsklasse" hin? Der Mensch ist ein Tier und verhält sich auch meistens so, obwohl er eigentlich zu mehr fähig wäre und sich von solcherlei Dingen lösen könnte.
Das war sie bis vor kurzem schon immer und überall.
Früher gab es sowas wie "Liebe" in einer Beziehung nicht. Man hat den geheiratet, der einen finanziell und/oder sozial weiter gebracht hat. Mehr nicht.
Ob der Partner einem gefallen hatte, spielte überhaupt keine Rolle, es zählte nur sein Stand. Übrigens meine ich mit "früher" auch noch das 20. Jahrhundert.
Diese Vorstellung, dass Sex auf Vertrauen beruhen muss, gibt es erst seit einigen Jahrzehnten. (Und auch nicht überall)
Du hast außer Acht gelassen, dass viele dieser Ehen Zwangsehen waren, entweder wurde man durch Familie gezwungen, die das halt nicht anders kannte, bzw. selbst etwas von den finanziellen und sozialen Vorteilen abhaben wollte (Gier!), oder durch den moralischen Druck sich einen Partner zu suchen, der "standesgemäß" und eine "vorteilhafte Partie" ist (erkennst du es wieder? Moral!). Nichts Anderes als die Moral der Christen also, aus Liebe Beziehungen und Partnerschaften zu leben. Die Liebe ist das stärkste, und zugleich einfachste und komplizierteste Gefühl des Menschen (stammt nicht von mir), nicht umsonst, will ich meinen. Eine feste Beziehung sollte aus Liebe und Vertrauen bestehen, nicht aus Zweck und Zwang, denn ersteres sind positive Dinge, letztere negative. Wer dutzende "Partner" haben möchte, der sollte keine Beziehung eingehen, da dieser niemals eine emotional tiefe Bindung zu seinem Partner bekommt, was nun mal das Entscheidende bei einer richtigen Beziehung ist, es bedeutet nämlich, dass man sich nahesteht, voneinander abhängt, einander versteht usw., das sagt schon das Wort "Beziehung" an sich, falls dir das nicht aufgefallen ist. Einige Menschen sind so weit, sich nicht von instinkthaftem Verhalten leiten zu lassen, sondern den Verstand einzuschalten und sich auf einen Partner festzulegen, der zu einem passt, leider sind viele derjenigen, die sich auf eine ernsthafte Beziehung einlassen, doch noch nicht bereit dazu oder zu voreilig, was die vielen Scheidungen erklärt. Sie glauben den richtigen Partner gefunden zu haben, ohne ihn wirklich zu kennen, ohne alle seine Seiten erforscht zu haben, ohne alle Geheimnisse voneinander zu wissen, was ein großer Fehler ist.