Beiträge von KnightoftheNine

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    @Threadersteller:
    Kann ich so wie du es sagst unterschreiben. Sehr gut in Worte gefasst.
    Die neuesten Generationen sind nicht nur eine Beleidigung fürs Auge, sondern für Pokemon insgesamt, auch wenn man sich mit der Zeit durchaus zwangsweise dran gewöhnen kann. Man nehme allein Rotom. Hallo? Das Vieh wird zu einem RASENMÄHER??? Einem KÜHLSCHRANK??? Hallooo? Das hat doch echt nichts mehr mit den alten 151 Pokemon zu tun.
    Die 100 der zweiten halte ich für eine sinnvolle Ergänzung, da sie sich wunderbar einfügen. Die 3. ist schlicht überflüssig. Zur vierten brauch eich ja denke ich nichts mehr zu sagen. EIn paar "Glückstreffer" sind dabei und ich guck mir auf myvideo ab und zu einige folgen der serie an, obwohl die an die alten nicht rankommt, die ich mit 6 noch so geliebt hab :P
    Was ich jetzt von der 5. Generation gesehen habe, sieht für mich aus wie ein richtig schlechter Scherz. Das kann doch nicht deren Ersnt sein.
    WAhrscheinlich gibts in dieser Generation wirklich ein Pokemon, das aussieht wie ein Klo.
    Am besten noch mit neuen Typen: Keramik und Stuhlgang :sekt:
    Untergehen wirds nicht, aber verkommen. Und vergewaltigt wirds :blerg:

    So ich hoffe mal, dass hier mit der Zeit noch ein paar mehr Leser anrücken, als die treue Espeon :D
    Danke, dass ich so ohne weiteres wieder zurück in den Profibereich durfte!
    Das nächste Kapitel ist an die Animefolge "Der große Traum der Meisterin" angelehnt (wir erinnern uns: angelehnt = langes Kapitel).
    Ist schon einige Kapitel her, dass die Serie direkten Einfluss hatte. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Kapitel, ich hoffe es gefällt (und passt in einen Post :P )


    XIV: Moralappell


    Aufgrund seiner schlechten Orientierung sah sich Paul gezwungen für seine weitere Route Informationen von Einheimischen einzuholen. Er kannte den schnellsten Weg zu seinem nächsten Ziel nicht und wurde aus seinen Karten wie üblich wenig schlau. Von Ewigenau sollte es in die Metropole Herzhofen gehen. Eine riesige, pulsierende Stadt im Herzen Sinnohs. Dort würde er um seinen dritten Arenaorden kämpfen und am alljährlichen Herzhofen-Wettkampf teilnehmen, von dem Reggie ihm so viel erzählt hatte. Die meisten Trainer machten einen Bogen um die Arena von Herzhofen, wenn sie gerade mal zwei Orden besaßen. Häufig nahmen sie sich zuerst die Arena von Schleiede vor. Doch Paul erschien dies schwachsinnig. Er war schließlich kein Anfänger. Die Reihenfolge der Arenen spielte nun wirklich überhaupt keine Rolle.
    Obgleich er dort mit Sicherheit auf Bella und Rob treffen konnte, hatte Paul seinen Marsch aus der Stadt schnell beendet, um ein Pokecenter aufzusuchen. Die Türen glitten zur Seite und er trat in das überfüllte Gebäude. Tatsächlich sah er Rob an einem Computer in der Ecke hocken, Bella stand gleich neben ihm. Die Mehrzahl der anderen Personen starrte auf einen Fernseher, der parallel zum Tresen der hiesigen Schwester angebracht worden war, sodass sich dort viele Leute knubbelten und verhinderten, dass die Sanitäterin ordentlich arbeiten konnte. Bald sah Paul auch, was die Menschen so faszinierte. Auf dem Bildschirm lief eine Übertragung eines Pokemonkampfes. Schnell war Paul klar, dass eine der beiden Trainer der hiesige Champion der Pokemonliga war: Cynthia. Den anderen Trainer erkannte Paul ebenfalls, obwohl er nicht wusste wer er war. Der Kampf auf dem Bildschirm lief deutlich zu Gunsten des Champions. Cynthias Knakrack dominierte das Match und entschied es letztlich für seine Trainerin.
    Das Bild verschwand und an seine Stelle trat ein Mann Mitte vierzig vor einem blauen Hintergrund.
    „Dies war also eine Zusammenfassung von Cynthias letztem Sieg. Ob diese Frau jemals geschlagen werden kann, bleibt abzuwarten. Zur Zeit befindet sie sich in Ewigenau, um im dortigen Park der Treue ...“
    Hier in Ewigenau? Der Champion war hier?
    Eine grimmige Entschlossenheit packte Paul. Das war eine Gelegenheit, die er sich nicht würde entgehen lassen!
    Er drehte sich bereits zum Ausgang, doch er war nicht der einzige, der auf die Idee gekommen war, den Park der Treue aufzusuchen. Scharen von plappernden Menschen strömten nach draußen und machten sich hastig auf den Weg in den Park. Paul nahm das mit Gelassenheit entgegen. Er würde nicht wie ein Trottel in den Park rennen. Gemächlich machte er sich auf den Weg.
    Den Ort auszumachen, an dem Cynthia zu finden war, war denkbar einfach. Paul musste nichts anderes tun als den aufgeregten Leuten zu folgen, die sich durch den Park drängten.
    Er war sich jedoch ziemlich sicher, dass all diese Menschen bloß gaffen wollten, eine komische Angewohnheit der weniger Intelligenten. Was war so toll daran jeden halbwegs Berühmten zu fotografieren und ihm auf die Nerven zu gehen? Paul würde es wohl nie verstehen.
    Mittlerweile war er der Menschenmenge zu einer Ansammlung von Säulen gefolgt und bahnte sich seinen Weg durch die Reihen der Tuschelnden. In einem Halbkreis im ehrfürchtigen Abstand von etwa 20 Metern hatten sich die Leute um die zentrale Säule versammelt. Auf ihr waren einige Zeichen und Bilder eingemeißelt und vor ihr stand das Objekt der allgemeinen Aufregung: Cynthia. Sie trug einen langen schwarzen Mantel und gleichfarbige, hochhackige Stiefel. Ihre langen goldfarbenen Haare reichten ihr beinahe bis zu den Knien und bildeten auslandend lange Locken. Cynthia schien all den Trubel hinter sich völlig zu ignorieren. Sie betrachtete die Säule fasziniert, während sie abwesend an einem Eis leckte. Paul war überrascht, dass sie niemand ansprach. Er hätte erwartet, dass zumindest einige Eiferer um ein Autogramm betteln würden, doch dies war nicht der Fall. So war er mit seinem Vorhaben sehr allein. Schon im Pokemoncenter hatte er den Plan gefasst, gegen Cynthia anzutreten. Privat und damit inoffiziell, am besten im Park. Er war sich zwar sicher, dass er den Kampf nicht gewinnen konnte, doch ihm lag mehr daran seinen Pokemon einen wirklich harten Kampf zu liefern. Sein Ehrgeiz befahl im jedoch, zumindest ein gegnerisches Pokemon auszuschalten.
    Als nach einigen Minuten noch immer niemand einen Schritt auf Cynthia gewagt hatte, beschloss Paul das Wagnis einzugehen. Langsam schritt er aus der Reihe und machte sich gemächlich auf den Weg zur zentralen Säule. Dabei versenkte er die Hände tief in den Taschen und legte sich die passenden Worte zurecht. Man konnte ihm sicher nicht nachsagen feige zu sein oder gar schüchtern, doch den Champion der Sinnoh-Liga einfach so herauszufordern erforderte selbst bei ihm einiges an Überwindung.
    Cynthia hatte sein Kommen mittlerweile bemerkt und sich zu ihm umgewandt. Sie blickte ihn mit ihren stahlgrauen Augen an, als ob sie verwundert wäre, dass sie nicht alleine im Park war. Sie wirkte beinahe erschrocken, dass sie scheinbar beobachtet worden war. Paul räusperte sich unauffällig und nuschelte dann: “Du bist Cynthia, nicht wahr?”
    Ein respektvolles Raunen ging durch die Menge, doch Cynthia lächelte freundlich und leckte erneut an ihrem Eis.
    “Bin ich.”
    Nun fasste Paul mehr Mut. Die Leute schienen ihm deutlich Respekt für sein Wagnis zu zollen und von Cynthia ging keine Abneigung oder Gereiztheit aus. Nun ruhiger stellte er sich vor.
    “Meine Name ist Paul, aus Schleiede. Ich fordere dich zu einem Kampf heraus.”
    Die beiden kurzen Sätze waren sehr trocken gesprochen worden und wirkten gelangweilter als geplant. Auf seine Worte hin wurde das Getuschel zu aufgeregten Rufen wie “Den Champion herausfordern?” “Wer ist das?” oder “Der holt sich eine blutige Nase!”.
    Cynthia lächelte freundlich.
    “Nun, warum nicht. So bin ich schon lange nicht mehr herausgefordert worden. Ich mag deine direkte Art.”
    Na bitte! Das war nicht allzu schwer gewesen. Jetzt würden seine Pokemon lernen, was Anstrengung bedeutete.
    “6 gegen 6? Ist das okay?” fragte Paul sicherheitshalber nach, doch Cynthia erhob keinen Einspruch.
    Die Menge hatte den Radius ihres Kreises deutlich erhöht und auf einer Wiese des Parks eine große Fläche frei werden lassen, an deren Ende sich die Kontrahenten positionierten. Ohne große Worte beförderte Cynthia ihren ersten Pokeball in die Luft, sodass dem grellen Licht die Gestalt eines zwei Meter großen Drachenpokemons entsprang. Paul erkannte das Knakrack, das Cynthia bereits in dem Kampf verwendet hatte, der im Fernsehen übertragen worden war.
    In Natura war es deutlich beeindruckender. Sein gesamter Körper war von einem dunklen Violett, bis auf den Bauch, der rot, weiß und auch stellenweise gelb war. Aufrecht stehend stützte sich der Drache auf einen kräftigen Schwanz. Die Hinterbeine waren mit scharfen Krallen bestückt und glichen damit den Klauen, die jedoch wesentlich kleiner waren. Das Auffälligste waren die langen Flügel, die direkt an den Armen saßen. Das zähnefletschende Maul wurde von einem Kopf getragen, der dem eines Hammerhais nicht unähnlich war.
    Paul ignorierte das Geplapper rund um sich herum und konzentrierte sich. Wie konnte er Knakrack schlagen? Es war schnell, ausdauernd und würde mit wenig Aufwand die meisten von Pauls Pokemon außer Gefecht setzen können. Einzig Chelterrar und Snibunna hatten eine reelle Chance gegen das Ungetüm anzukommen. Doch sollte Paul riskieren, dass diese beiden Pokemon gleich durch die ersten Angriffe zu Boden gingen? Vielleicht war es besser vorerst Knakracks Kampfstil zu beobachten und nebenbei seine Pokemon stark zu fordern. Und welches Pokemon benötigte mehr Forderung als Panflam? Nach dem Arenakampf hatte es schließlich mehr als eine Stunde Pause gehabt, wohlgemerkt nicht im Pokemoncenter, doch das musste genügen. Schließlich war der Arenakampf keines Wortes würdig gewesen.
    “Los Panflam!” rief Paul also und schickte das kleine Feuerpokemon in den ungleichen Kampf.
    Die meisten Leute lachten bei dieser Aktion auf. Doch Paul war das egal. Panflam sollte bis zum Äußersten gehen und seine Grenzen kennenlernen.
    “Fang du doch an, Paul", lud Cynthia gönnerhaft ein, was Paul prompt tat. Er befahl seinem Pokemon einen Feuerwirbel. Schnell wurde Knakrack in eine Meterhohe Flammensäule gehüllt und war nur noch als dunkler Schemen in mitten des Feuers auszumachen. Cynthia reagierte auf den Angriff genauso wenig wie ihr Pokemon, daher fuhr Paul fort, indem er sein Pokemon anwies, sich per Schaufler einzugraben. Nun wurde auch Pauls Gegnerin aktiv.
    “Knakrack, setz ebenfalls Schaufler ein.”
    Noch immer lodernd von Panflams Feuerwirbel grub sich der Drache mit enormer Geschwindigkeit ins Erdreich ein und nur kurze Zeit später ließ er ein Brüllen hören, dem ein panischer Schrei Panflams folgte. Mit einem Mal stieß Knakrack wieder aus dem Boden hervor. Die Flammen waren erstickt worden und Panflam wurde zwischen Knakracks Klauen eingeklemmt. Das größere Pokemon vollführte eine steile Wende und flog senkrecht zu Boden. Kurz vor dem Aufprall ließ es Panflam fallen, welches schmerzhaft aufschlug und wimmernd liegen blieb.
    Paul war baff. In dieser kurzen Zeit hatte Knakrack ihm jede Chance zur Reaktion genommen. Alles in allem hätte Panflam in einer solchen Situation eh nicht reagieren können. Doch wieso hatte das kleinere Pokemon sich unter der Erde fangen lassen? War es denn so langsam? Vielleicht war es Zeit, ein neues Trainingsprogramm mit Panflam auszuarbeiten.
    “Das war erbärmlich, Panflam. Du könntest dich wenigstens anstrengen, du Mistvieh!” schnauzte er das verletzte Pokemon an und zog es zurück. Cynthia rümpfte still die Nase, doch hinter Paul ertönte eine nur allzu bekannte Stimme mit einer nur allzu bekannten Aussage:
    “Hey, sei gefälligst etwas freundlicher zu Panflam! Es hat sein Bestes gegeben!”
    Paul musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Ash hinter ihm stand.
    Den Blick hatte er immer noch auf seine Gegnerin gerichtet. Wie kam es, dass diese Null ihm immer wieder über den Weg lief? Unfassbar! Wie ein Zecke war dieses dumme Kind.
    “Das geht dich einen Scheißdreck an.”
    Er war nicht in der Gemütslage sich jetzt noch ausgiebiger mit dem Idioten hinter ihm auseinander zusetzen. Der Kampf ging vor.
    Falls Ash etwas erwidert hatte, so bekam Paul es nicht mehr mit, den er schickte nun Snibunna in den Kampf. Das Eispokemon war seinem Gegenüber vom Typ her im Vorteil, denn sowohl Boden- als auch Drachenpokemon hatten eine Eisschwäche.
    Der Begleiter Ashs mit dem Namen Rocko kommentierte diese Wahl mit einer Erklärung an die Umstehenden, wie die Typen-Verhältnis aussahen. Derweil laberte Ash immer noch irgendetwas von Moral und Rücksicht, Paul versuchte ihn nicht wahrzunehmen.
    Da Cynthia schwieg, nickte Paul seinem Pokemon zu, welches in den Angriff überging.
    Snibunna öffnete sein Maul und entfesselte einen mächtigen Schneesturm mit vielen kleinen aber spitzen Eisklumpen, der auf Knakrack zurollte. Dieses hob bloß gelangweilt die beiden Flügel vor den Kopf, was völlig ausreichte, um den Angriff wirkungslos verpuffen zu lassen. Als Blizzard vorbei war, senkte es seine provisorischen Schilder wieder und knurrte drohend.
    Paul konnte sich ein entsetztes “Was?” nicht verkneifen. Blizzard war die stärkste Eisattacke von Snibunna. Wie konnte Knakrack so einfach blocken?
    Es blieb kaum Zeit für weitere Überlegungen, denn das Drachenpokemon hatte sich in die Luft erhoben und nahm nun über dem Geschehen kreisend eine Angriffsstellung ein. Um seinen Körper bildete sich eine blaue Aura, woraufhin sich das Pokemon unter lautem Gebrüll in die Tiefe stürzte.
    Snibunna feuerte einen Eisstrahl ab, doch auch dieser war wirkungslos und so kam es, wie es kommen musste: Snibunna blieb keine Zeit zum Ausweichen und wurde unter dem donnernden Gebrüll seines Gegners in den Boden gestampft.
    Ohne Snibunna eines weiteren Blickes zu würdigen, beförderte Paul es zurück in seinen Pokeball.
    Anders als Panflam hatte es nicht die Möglichkeit gehabt auszuweichen. Der Angriff Knakracks war offensichtlich ein Drachenstoß gewesen und dieser Attacke konnte man nur schwer entrinnen. Doch von Snibunnas Angriffen war Paul mehr als enttäuscht. Das musste sich bessern.
    Insgeheim hatte Paul beim Anblick des herabstürzenden Pokemons gehofft, dass es sich bei der Attacke um Gigastoß handeln würde. Nach einem solchen Angriff wäre Knakrack verwundbar gewesen. Wie konnte er Gigastoß provozieren?
    Eine andere Möglichkeit als weiter ein Pokemon nach dem anderen besiegen zu lassen gab es kaum.
    “Los Kramurx!” Der nächste Ball auf Seiten des Herausforderers schwirrte durch die Luft und entließ einen kleinen schwarzen Vogel, mit einer hutartigen Kreppe um den Kopf. Der Schnabel war lang und kräftig, die Augen wachsam funkelnd.
    Paul hatte Kramurx ursprünglich als Alternative für die Arena dabei, doch er war der Meinung, dass Kramurx noch immer viel ungenutztes Potenzial hatte, das er zu wecken gedachte.
    Nun musste Paul es schaffen einen Angriff zu provozieren, am besten ohne dabei Kramurx Gefahr laufen zu lassen, durch eine andere Technik zu verlieren.
    “Hüll Knakrack mit Dunkelnebel ein.” lautete der Befehl des jüngeren Trainers, woraufhin sein schwarzer Vogel eine dunkle Wolke ausspie, die sich wabernd auf sein Ziel zubewegte. Auf ein knappes Zeichen des Champions erhob sich Knakrack jedoch erneut und wich so gekonnt aus.
    “Kramurx, setz Silberblick ein!”
    Kramurx' Augen weiteten sich erschreckend und färbten sich tiefrot. Ein Blitzen ging von ihnen aus und sobald Knakrack hinein gesehen hatte, blieb es starr in der Luft schweben. Kurz darauf benutzte Kramurx die Attacke Finsteraura. Wie der Name schon sagte, bildete sich eine seltsame Aura um es herum, die zuerst durchsichtig war und sich dann langsam zu verdichten begann. Schließlich feuerte das Unlichtpokemon die finstere Masse ab, die auf Knakracks Haut detonierte.
    Unfähig sich zu rühren, wurde dieses getroffen und zurückgeworfen. Wirklich beeindruckt war es allerdings nicht, denn es stürzte sich mit einem erneuten Drachstoß auf seinen Gegner.
    Paul reagierte diesmal klüger und vor allem zur rechten Zeit. Auf seinen Befehl hin erzeugte Kramurx eine schillernde Schutzwand vor sich, an der das Drachenpokemon abprallte.
    Es hatte sich durchaus gelohnt nahezu jedem seiner Pokemon die Attacke Schutzschild beizubringen.
    Offenbar wurde es Cynthia nun zu bunt. Sie rief: “Knakrack, zeig ihnen den Gigastoß.”
    Unwillkürlich musste Paul lächeln. Hätte er nicht den vorigen Angriff schon geblockt, so hätte er ein weiteres Mal Schutzschild verwendet, doch diese Möglichkeit war nun aus dem Spiel. Sowieso war es besser dafür zu sorgen, dass der Angriff des Drachen gelang.
    “Konter mit Himmelsfeger! Los!” schrie er laut über das Getöse Knakracks hinweg, das eine ähnliche Aura wie beim Drachenstoß bildete, die dieses Mal blassrot war. Gleichzeitig leuchtete Kramurx hell auf und stürzte sich seinem Gegner mutig entgegen.
    Beim Aufprall der beiden entstand eine mächtige Explosion, sodass sich alle Zuschauer und Beteiligten erschrocken die Hände vors Gesicht hielten.
    Wie erwartet stürzte aus dem sich lichtenden Qualm das geschlagene Kramurx, gefolgt von Knakrack, welches sich topfit vor seiner Trainerin niederließ.
    Paul nahm den erneuten Wechsel gelassen. Genauso hätte es zuvor schon laufen sollen. Kramurx hatte einen guten Job gemacht. Hätte Paul es nicht für die Provokation von Gigastoß opfern müssen, hätte er den Kampf auf diesem Niveau weitergeführt, doch der Wunsch, Knakrack zu bezwingen hatte mittlerweile das Vorhaben, seine Pokemon in einen heftigen Kampf zum Training zu verwickeln verdrängt.
    Leise lachend hob er den nächsten Pokeball und schickte das gigantische Chelterrar in den Kampf.
    Er verschwendete auch weiterhin keine Zeit, sondern befahl seinem stärksten Pokemon den Gigasauger anzuwenden.
    Aus den drei Zacken auf Chelterrars Rücken schossen grüne Energiestrahlen, die Knakracks bewegungslosen Körper umschlangen. Man konnte förmlich sehen, wie die Energie aus Knakracks Körper langsam durch die Strahlen zu Chelterrar wanderte. Es wand sich in seiner Fessel und gab wimmernde Laute von sich.
    Aufschreie kamen aus den Reihen der Zuschauer. Viele konnten sich scheinbar Knakracks Inaktivität nicht erklären. Cynthia wusste dagegen ganz genau, dass Knakrack nach Gigastoß vorerst ruhen musste, bevor es wieder zum Zug kam.
    Lautstark kommentierte Paul das Geschehen mit: “Gigastoß mag ein mächtiger Angriff sein, doch er hat auch seine Tücken.”
    Ein genießerisches Lächeln umspielte Pauls Lippen bei diesem kleinen Triumph.
    “Jetzt mach weiter mit Fauna-Statue!” ordnete er nun an, woraufhin sein Pflanzenpokemon die Strahlen in seinen Körper zurückzog, was das befreite Knakrack in die Knie gehen ließ, und stampfte wild brüllend auf dem Boden auf. Der Aufprall riss nahezu alle Umstehenden und auch Knakrack um. Aus der Erde schossen nun lange, dicke und mit Dornen bestückte Ranken, die wie riesige Peitschen auf das am Boden liegende Drachenpokemon eindroschen. Dieses schrie vor Schmerz auf, als zwei Ranken einen besonders mächtigen Hieb gegen seinen Kopf führten.
    Mittlerweile schien Cynthia jedoch einen Plan zu fassen. Sie starrte grübelnd auf Knakrack, das sich unter den Schlägen der Ranken krümmte. Dann rief sie hastig: “Schütz dich mit Delegator!”
    Blitzschnell führte ihr Pokemon den Befehl aus. Es leuchtete auf und zwischen zwei Hieben durch Fauna-Statue verschwand es mit einem Mal und an seine Stelle trat eine Art großes grünes Stofftier, das wie ein Dinosaurier aussah. Die restlichen Schläge prasselten auf das seltsame Gebilde nieder, doch sie hinterließen nicht einen Kratzer. Eine Weile lang griff Chelterrar unbeirrt an, doch schließlich stoppte es verwirrt, da Fauna-Statue mit einem Mal nutzlos geworden war.
    Einen Herzschlag später leuchtete das Stofftier und Knakrack erschien putzmunter. Es nutzte das Überraschungsmoment, indem es in die Luft sprang und weit mit seinen Armen ausholte. Die Flügel begannen zu leuchten und zuckende Wellen purer Energie umspielten ihre weiß glühende Oberfläche. Dann stürzte Knakrack auf das überraschte Chelterrar hinab und schlug ihm mit beiden Flügeln direkt in den Nacken. Damit nicht genug verpasste es seinem Gegner einen Kinnhaken, der das tonnenschwere Pflanzenpokemon stöhnend auf den Rücken schleuderte, wo es erschöpft liegen blieb.
    Paul blieb die Spucke weg. Dazu fiel ihm wahrlich nichts mehr ein.
    Langsam hob er den Pokeball und Chelterrar wurde in einem roten Strahl wieder hineingezogen.
    “Das wars dann wohl”, murmelte er.
    “Das will ich doch meinen”, bestätigte Cynthia lächelnd und nahm auch ihren tapferen Kämpfer zurück. Das Getuschel schwoll zu Buh-Rufen und Schmähungen gegen Paul an. Dieser schämte sich jedoch keineswegs für seine klare Niederlage. Ihm war stets bewusst gewesen, dass der Kampf für ihn nicht zu gewinnen war. Dennoch hätte er schwören können, dass er kurz davor gestanden hatte, Knakrack zu besiegen.
    Die Menge stob nun auseinander. Sie hatten wohl genug von Cynthia gesehen und damit reichlich Stoff für ihr sinnloses Getratsche.
    Nur drei der Zuschauer blieben an Ort und Stelle. Natürlich handelte es sich um Ash, Rocko und Lucia. Versöhnlich dreinblickend stapfte Ash zu Paul hinüber und meinte aufrichtig:
    “Das war ein ziemlich aufregender Kampf, Paul.”
    Dafür hatte Paul bloß ein Schnauben übrig. Was wollte der denn wieder?
    “Mies war der Kampf, sonst nichts”, grunzte er zu Ash ohne sich umzudrehen und wandte sich dann mit einer leichten Verbeugung an Cynthia.
    “Ich werde weiter trainieren und es wieder versuchen.”
    Die Angesprochene lächelte freundlich.
    “Ich freue mich schon drauf.”
    Damit war für Paul das Gespräch beendet. Der Kampf hatte nicht das Erwünschte gebracht, einzig für Kramurx und Chelterrar hatte sich die Herausforderung gelohnt, denn beide hatten einen heftigen Kampf bestritten. Was Snibunna und vor allem Panflam anging, würde ein spezielles Training die Defizite, die das Desaster ihrer Auftritte aufgedeckt hatte, sicher bereinigen können.
    Paul vergrub die Hände in den Hosentaschen und machte sich in Richtung Osten aus dem Park davon. Wenn er heute noch einiges an Strecke gutmachte, konnte er unter Umständen noch einen der kleineren Orte auf seinem Weg nach Herzhofen erreichen.
    Völlig unerwartet riss ihn Ash wieder aus seinen Überlegungen.
    “Halt Paul, falsche Richtung”, rief er erstaunt. Paul ignorierte ihn.
    “Dort gehts doch gar nicht um Pokemoncenter!” Keine Reaktion.
    “Paul, bleib sofort stehen!” Diesmal heilt er inne. Es war nicht Ash gewesen, der die Aufforderung ausgesprochen hatte, sondern Cynthia. Sie klang mit einem Mal sehr streng und autoritär.
    “Verletzte Pokemon in ein Pokemoncenter zu bringen ist, wie du eigentlich wissen solltest, deine erste und wichtigste Pflicht als Trainer.” Der Befehlston in ihrer Stimme ließ keinen Widerspruch zu. “Ja.” brummte Paul widerwillig.


    “Diese Stelle hier ist viel zu heiß”, tadelte Cynthia und berührte eine Stelle in der Verästelung des Baumes auf Chelterrars Rücken. Sie nahm das Kühlspray zur Hand und trug es großflächig auf. Chelterrar ließ ein entspanntes Schnauben hören.
    “Aber Knakracks Durchbruchattacke hat doch ganz wo anders getroffen.” wunderte sich Ash mit einem erstaunten Gesichtsausdruck. Cynthia hielt ihm und seinen Begleitern daraufhin einen Vortrag über die richtige Behandlung von Verletzungen und irgendwas von Schocks, die sich über den ganzen Körper verteilten.
    Paul folgte der Behandlung seiner Pokemon nur halbherzig. Etwas abseits von Cynthia und den drei Jammergestalten, die sich aus scheinbar selbst zum Mitkommen eingeladen hatten, beobachtete Paul, wie sich der Champion der Sinnohliga persönlich um die leichten Verwundungen kümmerte, die Pauls Pokemon nach dem Kampf davongetragen hatten. Schwester Joy befand sich in der Notaufnahme und so hatte Cynthia beschlossen, die Angelegenheit, der sie so viel Wert beimaß, selbst in die Hand zu nehmen.
    Angesichts der oberflächlichen Verletzung seiner Pokemon, hielt Paul das ganze Verfahren für unnötige Verhätschelung, doch er wagte es nicht Cynthia gegenüber etwas Derartiges anzumerken.
    Letztlich hatte sie ihm nur allzu deutlich bewiesen, dass sie wusste wovon sie sprach, wenn es um Pokemon ging. Also konnte es nicht allzu falsch sein, Panflam, Kramurx, Chelterrar und Snibunna in ihre Obhut zu übergeben.
    Nun war sie mit Chelterrars Behandlung fertig, die wohl zum Großteil aus dem Besprühen einiger betroffener Stellen bestanden hatte. Sie wandte sich Panflam zu, das in Pauls Augen einen sehr fidelen Anschein machte.
    “Ich möchte, dass du das hier schluckst.”
    Sie flößte dem Feuerpokemon eine kleine Tablete ein, wahrscheinlich ein Schlafmittel und lobte es übertrieben.
    Tatsächlich fiel Panflam prompt in einen tiefen Schlaf, was Paul unwillkürlich ein Schnauben entlockte. Tolle Behandlung!
    Die bunte Gruppe befand sich in einem Nebenraum des Pokemoncenters, der eigentlich nur ein Aufenthaltsraum war. Er war wie ein Wohnzimmer ausgestattet, nur die Betten, auf denen Snibunna, Panflam und Kramurx lagen passten nicht recht ins Bild. Chelterrar hatte sich im angrenzenden Garten niedergelassen, da es zu groß für den Raum war. Ale vier Pokemon schlummerten friedlich vor sich hin.
    “So das wars.”
    Paul blickte auf. Er hatte die Behandlung aus einer Ecke heraus beobachtet und trat nun an Cynthia heran.
    “Alle Pokemon sind behandelt, sie brauchen nur noch etwas Ruhe.”
    Paul zwang sich zu einem “Vielen Dank, Cynthia.” und deutete eine höfliche Verbeugung an.
    Er war überrascht, dass sie nun ein Lob aussprach.
    “Deine Pokemon sind alle sehr gut trainiert, du kannst stolz auf sie sein. Besonders Chelterrar ist wirklich beachtlich.”
    Es kam selten vor, dass jemand den Paul respektierte ein solches Lob aussprach. Freude und ehrlicher Stolz machte sich in ihm breit. Immerhin hatte die Niederlage ihm den Respekt des Champions eingebracht. Es gab durchaus Schlimmeres. Er dachte, dass es angebracht wäre, etwas zu erwidern.
    “Chelterrar war mein allererstes Pokemon.”
    Übertriebenermaßen überraschte dies die Gruppe um Pauls lächerlichen Verfolger.
    Die blauhaarige Lucia rief aus: “Dann war also Chelast dein Starterpokemon?”
    “Genau.” Paul nickte und verkniff sich eine sarkastische Bemerkung wie “Nein es war ein Plinfa und jetzt ist es halt ein Chelterrar.”
    “Wir reisen schon eine halbe Ewigkeit zusammen und haben in den Ligen der Hoenn, Kanto und Johto-Region teilgenommen.”
    Paul wies auf die schlafenden Snibunna und Kramurx.
    “Snibunna habe ich als Sniebel in Johto gefangen, ebenso Kramurx.”
    Ash blickte zu Panflam.
    “Ach und was ist mit Panflam?” Sein Gesicht spiegelte Neugierde wieder.
    “Das habe ich hier in Sinnoh gefangen.”
    Cynthia schien kurz abzuwägen, wie lange Paul wohl schon in Sinnoh kämpfte und kam wohl zu dem Schluss, dass es noch nicht allzu lange war.
    “Dafür ist es bereits sehr gut trainiert.”
    Der Violetthaarige zuckte nur mit Schultern.
    “Finden Sie? Dafür hat es seinen Job gegen Knakrack nicht gerade gut gemacht.”
    Der vertraute Anblick eines vor Zorn brodelnden Ash entlockte Paul ein leichtes Lächeln. Wenn Ash soviel daran lag, dass Paul nichts Schlechtes über Panflam sagte, dann sollte er ihm nicht ständig auf die Pelle rücken.
    Der Kappentragende erhob wütend die Faust und zeterte: “Bis zu Knakracks Gigastoß war es dir doch völlig schnurz, wie viele deiner Pokemon schon verloren hatten!”
    Damit lag er völlig richtig. Paul fasste diese Feststellung nicht gerade als Beleidigung auf.
    “Was du nicht sagst.”
    Daraufhin deutete Ash mit einer ausladenden Geste auf Pauls schlafende Pokemon.
    “Ahnst du denn nicht, was das für ein Gefühl für deine Pokemon ist? Kapierst du das denn nicht? Auf diese Weise zu gewinnen ist doch bloß ein Sieg für dich!”
    Jetzt ging das wieder los! Diese wandelnde Moralapostel sollte lieber mehr trainieren und weniger dumm daher reden.
    “Unfug. Ein Sieg ist ein Sieg.” erwiderte Paul gereizt.
    “Der einzige Sieg der zählt, ist der den du zusammen mit deinen Pokemon erringst. Warum kümmerst du dich nicht um sie?” Er konnte es einfach nicht lassen.
    Paul verfiel in einen herablassenden Tonfall. Er war nun schon recht sauer über dieses ständige Gefasel von guten und schlechten Methoden. Für ihn war das alles gleichgültig, solange es seinen Zweck erfüllte.
    “Weil sie dann verzogen werden, so wie deine! Das perfekte Beispiel ist ja wohl Panflam. Es ist ein faules, verzogenes Pokemon, das sich kaum einsetzt.”
    Ash klappte die Kinnlade herunter.
    “Du musst deine Pokemon unterstützen, nur dann unterstützen sie dich auch!”
    “So ein Käse.” höhnte Paul verächtlich.
    Nun rastete Ash richtig aus, was Paul nun weniger als Belustigung denn als Störung empfand.
    “Waas? Alles was in einem Kampf zählt, ist das Band zwischen dir und deinen Pokemon! Auf deine Weise wirst du NIE ans Ziel kommen!”
    “Mach du doch so weiter, wie du meinst und ich auf meine Weise. Dann werden wir ja sehen wer stärker wird.”
    Plötzlich unterbrach Cynthia den Streit mit einem wissenden Lächeln.
    “Du willst also wirklich stärker werden?”
    Überrascht blickten Paul und Ash sie an.
    “Ich werde dir was erzählen. Ich habe nicht ohne Grund die Säule im Park der Treue betrachtet. Auf ihr ist eine uralte Botschaft eingemeißelt, die mein Leben für immer verändert hat.”
    Nun war Paul gespannt.
    “Sie lautet: 'Wenn ein Wesen und ein anderes zusammentreffen, wird irgendetwas entstehen.'”
    Paul ließ die Worte auf sich wirken. Er wiederholte sie ein paar Mal im Kopf, konnte ihnen aber auch nach längerer Konzentration nichts Besonderes abgewinnen. Das stank ihm zu gewaltig nach Esoterik-Kram. An so einen Firlefanz sollte man besser keine Zeit verschwenden. Cynthia mochte erfolgreich sein, doch war sie gleichzeitig auch etwas verschroben, wie es schien.
    Plötzlich hatte Paul es sehr eilig, das Gespräch zu beenden. Er hatte schon zu viel Zeit hier vergeudet.
    “Ich werde darüber nachdenken. Ich danke Ihnen Cynthia.” sagte er steif und ging hastig davon.
    Die Gruppe blieb etwas verdutzt zurück. Besonders Cynthia war wohl etwas enttäuscht von ihm.
    “Auch wenn du es nicht weißt Paul, unser Treffen hat jedem von uns etwas ganz Besonderes geschenkt, etwas Einzigartiges.”

    Hallo Alaiya, eine wirklich gelungene Story hast du da angefangen!
    Da ich neuerdings wieder Digimon gut finde hab ich mal die lokalen Fanstorys durchgesehen, aber deine war die einzige wo ich kleben geblieben bin. Tamers ist meiner Meinung nach die interessanteste Staffel, weil dort die "Besitzer" der Digimon nicht zu 100% nutzlos sind wie in den anderen Staffeln. Darauf aufzubauen ist schonmal eine gute Entscheidung. Eigene Charaktere baust du ebenfalls ein, wobei du, wie dein Bild am Anfang vermuten lässt, nur wenige Hauptpersonen einbringen willst, was ich auch als besseren Weg ansehe, besonders wenn alle Personen eine so durchdachte Persönlichkeit besitzen wie Denrei, den ich im Übrigen sehr interessant finde. Zu Digimon Tamers gehört halt einfach ein Digimon-Freak :P
    Ich kann nur vermuten, dass das Mädchen, dass ihn in den Hinterhalt und das zweifelhafte Vergnügen ein Digimon zu bekämpfen getrieben hat nicht mehr vorkommt, da ihr Digimon nur noch Datenbrei ist, schade eigentlich.
    Deine Art einen Kampf zu beschreiben gefällt mir im Ürigen auch sehr gut, wobei es mich etwas stört, dass du japanische Bezeichnungen reinwirfst, während du ansonsten konsequent bei den englischen Begriffen bleibst. Meiner Meinung nach ein Atmosphärekiller, aber deine Sache. Generell ist das mit der englischen Version sogar besser, weil ich finde dass Adult, Perfect und Ultimate weniger affig klingen als Champion, Ultra und Mega. Bleib besser ganz beim Englischen!
    Zum Schreibstil muss nicht viel gesagt werden, da gibts nichts zu meckern, bleib dabei!


    Alles in Allem ist wohl offensichtlich, dass ich deine Story mag. Führ sie auf jeden Fall fort, da ist unglaublich viel Potential!
    Nur macht es mich stuzig, dass dein letzer Eintrag vom 12.12 ist. Ich hoffe doch du bist noch am Ball?

    Wieder da :sarcastic:
    Vorher war dieses Kapitel nicht vollständig, jetzt ists fertig.



    Kapitel XV: Erfolgserlebnisse


    Paul beobachtete mit glasigem Blick die beiden Pokemon, die im Schein der Mittagssonne über den Rasen huschten und sich einen heftigen Kampf lieferten. Der Kampf versprühte Intensität, denn beide Kontrahenten hatten das klare Ziel des Sieges vor Augen, schließlich stand einiges auf dem Spiel, doch Paul sah zwar hin, verfolgte aber den eigentlichen Kampfverlauf gar nicht. Er war mit anderen Dingen beschäftigt.
    Paul saß mit Rob im Park von Ewigenau auf einer schmalen Bank. Es fiel ihm schwer zu glauben, was ihm sein Gegenüber als Erklärung, für die Ereignisse des letzten Tages lieferte, doch gleichzeitig zweifelte er nicht an Robs Worten, das passte einfach nicht zu ihm.
    Laut Robs Aussage, hatte die Verkettung unglücklicher Geschehnisse in der Nähe von Flori begonnen, einer kleinen Stadt hinter dem Ewigwald.
    Bei einem einem Training Robs mit seinen drei Pokemon, Lohgock, Despotar und Guardevoir, hatten eine Gruppe bewaffneter Verbrecher und eine Frau mit einem unglaublich starken Brutalanda
    den Versuch unternommen, Guardevoir einzufangen und zu verschleppen. Rob hatte sich natürlich gewehrt, doch letzlich hatte die Frau eine Art Kanone verwendet, die Guardevoir zu einer der goldenen Statuen gemacht hatte und war geflohen.
    Hätte Paul die Sache mit den Statuen nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte er spätestens in diesem Moment Rob für wahnsinnig erklärt.
    „Okay, die haben also dein Pokemon entführt und sind getürmt, was hast du dann gemacht?“ wollte Paul nun genauer wissen. Er fragte sich, wie es die Verbrecher es geschafft hatten, Lohgock von Rob zu trennen.
    „Ich wollte Guardevoir nicht einfach aufgeben. Ich habe nur diese drei Pokemon und jedes von ihnen ist wie ein Teil von mir.“
    Der jüngere Trainer kannte dieses Gefühl, doch es war ihm nur von Chelterrar bekannt. Dass Rob dieses Gefühl bei gleich drei Pokemon haben konnte erschien ihm lächerlich und gefühlsduselig.
    Rob verschränkte nun die Arme vor der Brust und schüttelte kurz den Kopf.
    „Aber ich war zu unvorsichtig. Wir griffen die Bande bei ihrem Haupquartier an.”
    Er grinste schief und schmunzelte: “Das kennst du ja, von innen und von außen.”
    Dafür hatte Paul nur ein Grunzen übrig.
    Wieder ernst führ der Ältere fort.
    “Der Kampf war einseitig, doch ich konnte Guardevoir vorerst befreien. Letzlich packte die Frau wieder ihre Kanone aus und setzte Despotar schachmatt, womit wir verloren hatten. Guardevoir hat aber vorrausgedacht, sie ist unglaublich schlau!”
    Paul fiel auf, dass Rob immer darauf achtete seine beiden weiblichen Pokemon, Lohgock und Guardevoir und sein männliches, Despotar, mit “sie” und “er” anzureden. Paul war längst an ein “es” gewöhnt.
    “Guardevoir setzte Teleport ein, um Lohgock aus der Gefahrenzone zu schicken. Noch während der Attacke, befahl ich Lohgock dich zu suchen.”
    Damit war also ein weiteres Rätsel gelöst. Die Teleportattacke von Guardevoir hatte Lohgock direkt zu Paul geschickt. Doch Paul kamen weitere Fragen und Unstimmigkeiten in den Sinn.
    Skeptisch fragte er: “Aber warum hat Guardevoir nicht dich teleportiert? Und woher wusste es wo ich bin, es hat mich doch vorher noch nichtmal gesehen!”
    Robs Schultern zuckten kurz.
    “Ich habe keinen Schimmer. Guardevoir ist eben was besonderes, genau wie Lohgock und Despotar.”
    Immer diese Lobeshymnen! Rob war geradezu fanatisch in seine Pokemon vernarrt.
    “Naja,” fuhr Rob fort “Jedenfalls gerieten Despotar, Guardevoir und ich in Gefangenschaft. Die anderen Gefangenen, sind durch unglückliche Umstände dorthin geraten.”
    “Juckt mich doch nicht.” brummte Paul.
    “Was ne Überraschung.” Wieder ein wissendes Grinsen.
    “Um es kurz zu machen: Bis du ankamst und durch Zufall Lohgock eine Möglichekeit zur Rettung gegeben hast, hab ich mir die Zeit mit Quatschen totgeschlagen, den Rest kennst du ja.”
    Paul schüttelte den Kopf. Da waren noch viele Fragen.
    “Wer ist diese Frau?”
    Robs Gesicht verfinsterte sich.
    “Sie nennt sich Hunter J und ist die meistgesuchteste Pokemonjägerin der Welt. Sie kennt keinen Skrupel und ist die beste ihres Fachs, ihre Crew zählt fast zweihundert Mann, alles Ganoven, die sie aus einem Gefängnis befreit hat.”
    Hunter J also. Wofür das “J” wohl stehen mochte?
    Das Gespräch wurde nun unterbrochen, denn der Kampf, der auf dem Rasen getobt hatte, hatte sein Ende gefunden. Paul sah aus en Augenwinkeln, wie das genesene Panflam mittles Schaufler aus dem Boden unter Magmar hervorstieß und es gegen einen Baum schmetterte. Das größere Pokemon blieb erschöpft liegen.
    “Dein Panflam ist besser geworden, kann jetzt sogar Feuerwirbel, beachtlich.”
    Paul winkte ab und zog beide Pokemon ohne ein weiteres Wort in ihre Pokebälle zurück.
    “Trainingssache. Es kann aber mehr und den Feuerwirbel hat Reggie ihm gezeigt.”
    “SIE kann mehr und Reggie hat es IHR beigebracht!” korrigierte Rob unwirsch. Was sollte das denn nun wieder?
    “Panflam ist ein Weibchen, klar an der Locke am Kopf zu erkennen, die ist bei Männchen viel größer.”
    Paul schnaubte verächtlich. Dann eben “Sie”!
    “Jedenfalls heißt das doch, dass du Magmar wegschickst und mit Panflam die Arena besteitest, oder?”
    Ein einfaches Nicken bestätigte dies.
    “Die Arena ist ein Kinderspiel, Lohgock ist heute Morgen fast wieder eingepennt, als ich dort war.”
    Nun fiel Paul aus allen Wolken. Es kam ihm wie Betrug vor, dass Rob den Kampf morgens ausgetragen hatte, um ihn so vor Paul zu gewinnen. Er ließ sich die Überraschung aber nicht anmerken. Dennoch schien Rob, die Empörung gespührt zu haben, denn er sagte beschwichtigend:
    “Bella wollte es unbedingt so früh tun. Sie ist etwas hyperaktiv.” Er entblößte eine Reihe weißer Zähne.
    Bella war das fünzehnjährige Mädchen, das ebenfalls in Hunter Js Gefangenschaft gewesen war und bei Pauls Auseinandersetzung mit Rob jenen aufgefangen hatte, nachdem Paul seinen Kinnhaken platziert hatte. Rob schien offensichtliches Interesse an ihr zu haben.
    “Na Herzlichen Glückwunsch! Ich packs jetzt.”
    Mit diesen Worten sprang Paul auf und wollte mit dem Ziel, ins Pokemoncenter zu gehen, seine Pokemon heilen zu lassen und Magmar zurück zu Reggie zu schicken, verschwinden, doch Rob hielt ihn zurück.
    “Jetzt habe ich noch eine Frage. Wer ist der Held, der dir die SMS geschickt hat? Ohne diese Nachricht, säßen wir immer noch da unten rum.”
    Paul zog wortlos sein Handy herraus, tippte eine Weile darauf herrum und zeigte Rob die Kurznachricht.
    “Ich hab den Orden!” lautete sie.
    Paul spie seine Worte praktisch aus: “Das kam von dem größten Vollidioten, den ich je treffen musste. Warum ich ihm meine Nummer gegeben habe, hab ich vergessen, aber das war wohl das erste Mal, dass der Schwachkopf etwas sinnvolles getan hat.”



    Paul war den ganzen Tag über schon schlecht gelaunt. Dass ihn jetzt Rob und Bella, die ihre langen blonden Haare frei über die Schultern fallen ließ und der Witterung entsprechend ein hellblaues Kleid trug, dass zu ihren ähnlich gefärbten Augen passte, zu seinem Arenakampf begleiteten, machte es für ihn nicht besser. Er stapfte mit den Händen in den Taschen vorraus durch die parkartige Anlage auf die ihm schon bekannte Arena zu, die ihn einmal mehr an ein Gewächshaus erinnerte, und Rob und Bella liefen ihm hinterher, wobei sie sich gegenseitig mit Witzen unterhielten. Paul konnte Rob nicht wirklich leiden, doch wenn es Konkurenz zu Ash gab, dann war es Bella. Sie war den ganzen Tag über bestens gelaunt, grinste unentwegt und lachte über jeden Mist, größtenteils den, den Rob von sich gab. Und ihre Lache war wie ein schrilles Wiehern, das Paul an ein gequältes Pferd erinnerte. Ein furchtbare Person, die unverschämt gut aussah.
    Nun trat Paul endlich zur Tür der Arena von Ewigenau, zu seinem zweiten Kampf um einen Sinnohorden. Anders als in Erzelingen, war lediglich die Tür aus silbrigem Stahl. Zentral war ein Pokeball von etwa ein Meter Größe auf ihr abgebildet, welcher in der Mitte geteilt wurde, als die Tür automatisch und völlig lautlos aufglitt, um Paul und seine unliebsamen Begleiter hineinzulassen. Und wieder gab es große Unterschiede zur Arena von Erzelingen. Es gab keine Räume zwischen dem Kampffeld und dem Eingang, die Tür mündete direkt in einen kleinen umzäunten Wald, der rechteckig angelegt worden war. Außenrum gab es zwei Reihen Bänke, die für eventuelle Besucher und Zuschauer Platz boten.
    An den kurzen Seiten des Zaunrechtecks standen kleine Podeste, einer in blau, einer in grün, von denen man perfekte Sicht auf die ebene Rasenfläche im Zentrum des Waldes hatte, welche wie eine breite Straße durch die Bäume schnitt.
    Ein weiteres farbloses Podest stand in der Mitte der langen Seite, von dem gerade eine junge Frau in einem blauen Trainingsanzug hüpfte, die ihre langen schwarzen Haare zu zwei Zöpfen gebunden hatte, was zusammen mit ihrer Brille eine seltsame Erscheinung war. Im Schlepptau hatte sie ein Blanas, welches ein Pflanzenpokemon der Hoennregion war. Blanas Arme und Kopf ähnelten einer großen Zwiebelknolle und es war etwa einen Meter groß.
    Die Frau und das Blanas trafen sich mit zwei weiteren Personen in der Mitte des Kampffeldes, während Paul jenes Umrundete. Dieses Feld war für den ampf mit Pflanzenpokemon geschaffen und bot ohnen viele Vorteile. Dennoch sollte dieser Kampf für Paul keine Schwierigkeiten bereit halten, hatte er doch mit Snibunna, Panflam und Kramurx gleich drei effektive Pokemon dabei.
    Er sah noch, wie die drei Personen in der Mitte sich gegenseitig die Hand schüttelten, dann verschwand eine, ein etwa zehn Jahre alter Junge, mit griesgrämigem Gesichtsausdruck und auf den spärlich belegten Tribünen kam vereinzelnd Applaus auf. Paul hatte schon öfter erlebt, dass die Leute einer Stadt mit Arena den Kämpfen gerne zusahen.
    Jetzt schritt Paul durch das Gras und dabei fiel ihm auf, dass die Arena ohne Dach war und die Sonne beinahe zentral auf die Mitte des Feldes schien.
    Neben der offensichtlichen Schiedsrichterin stand die Arenaleiterin von Ewigenau. Paul wurde gleich zweifach überrascht: Erstens war sie kaum älter als Rob und Bella, zweitens hatte Paul sie schone einmal gesehen und gesprochen.
    Die junge Frau besaß kurze orangfarbene Haare, von denen zwei lange Strähnen an beiden Seiten der Stirn herabhingen. Sie trug einen grünen Überwurf über einem langärmligen, schwarzen und bauchfreien T-Shirt und eine kurze, weite Hose, mit ausgefranzten Enden, die die gleiche Farbe wie ihre Haare hatte. Sie war gertenschlank und ihre braunen Augen leuchteten aufgeweckt.
    Paul wusste sofort woher er sie kannte. Bei seinem kruzen Aufenthalt in Ewigenau vor etwa einer Woche, hatte sie ihn zu den unverhofften Ausflügen in die Vergangenheit verholfen und er hatte sie bei der Gelegenheit beleidigt. Damals hatte sie lediglich andere Sachen angehabt und ihre Haare hatten rot gewirkt. Auf dem Gesicht der Frau entdeckte Paul, dass sie auch ihn wiedererkannte. Sie kräuselte die Lippen.
    “Du bist der Penner aus dem Park.”
    Paul merkte, dass diese Frau mehr Selbstvertrauen hatte, als ihre zierliche Gestalt vermuten ließ. Denoch konterte er unerbittlich.
    “Und du die Trainerin mit dem Faible für besonders schwache Pokemon.”
    Empörung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    “Also erstmal bin ich Silvana, die Arenaleiterin von Ewigenau und zweitens solltest du “Sie” zu mir sagen.”
    Der Jüngere wollte jetzt keines Falls den Rückzieher machen und ihr den Gefallen tun. Lieber fuhr er mit der Provokation fort.
    “Das kannst DU vergessen. Im übrigen will ich mit DIR um den Orden kämpfen, mein Name ist Paul.”
    Er betonte das “Du” und “Dir” besonders und grinste frech. Wenn schon kein Ash in der Nähe war, tat es auch eine unautoritäre Arenaleiterin.
    Sie schnaubte abfällig, schwieg jedoch. Ihr blieb nichts anderes übrig, schließlich war es ihr Job. Ihre Augen fixierten Paul kurz feindseelig, dann marschierte sie schnellen Schrittes auf das grüne Podest zu und winkte die Schiedsrichterin auf das ihre.
    “Na gut, wenn du unbedingt verlieren willst, bitte.”
    Paul schlenderte gemächlich zu seiner Position. Betont gleichmütig erklomm er das Podest und versengte die Hände tiefer in den Taschen. Es herrschte angespannte Stimmung in der Arena. Aus den Augenwinkeln registrierte er, wie Rob und Bella auf einer der Bänke aufgeregt tuschelten. Grimmigkeit packte ihn und er blendete gezielt das übliche Gelaber der Schiedsrichterin aus, eine Fähigkeit, die sich anzueignen sich gelohnt hatte, denn die Regeln waren überall gleich.
    “... ist vorbei, wenn einer der Kontrahenten kein kampffähiges Pokemon mehr zur Verfügung hat. Los gehts!” murmelte die Kampfrichterin mit gelangweilter und leicht lallender Stimme. Ein lustiger Job war das sicher nicht.
    “Jetzt zeig ich dir was Sache ist, auf gehts Kikugi!!”
    Der erste Pokeball der Arenaleiterin schwirrte durch die Luft und gab ein kleines rotes Pokemon frei, das einer zu großen Kirsche mit Beinen und Gesicht gleichkam. Die Augen des winzigen Geschöpfes wurden von einem Blatt auf dem Rücken überschattet.
    Paul kannte dieses Pokemon nicht, doch es sah ihm nicht nach einer Herrausforderung aus. Seine Wahl war schon vor dem Kampf gefallen. Pauls Pokeball entschlüpfte Panflam. Sein Trainer hatte es bedauert, das Training des Feuerpokemons so lange nicht fortsetzen zu können, doch die Verletzungen, die nun genesen waren, waren eine unüberwindbare Behinderung gewesen. Der einzige Vorteil der langen Pause war, dass Pauls Bruder Reggie Panflam die Attacke Feuerwirbel beigebracht hatte, welche der erste Schritt auf dem Weg zum mächtigen Feuersturm war.
    Das weibliche Affenpokemon zeigte sich motiviert und fit. Kampfbereit streckte es die Fäuste gen Himmel.
    “Fang schon an Paul.” rief Silvana provozierend, doch Paul fiel darauf nicht herrein. Er wollte sehen, wie effizient Panflam wirklich geblieben war, denn den Kampf mit Magmar, hatte er nur flüchtig beobachtet.
    “Panflam, fang mit Glut an!”
    Mit einem Hagel von kleinen glühenden Klumpen eröffnete Panflam den Kampf. Die Geschoße pfiffen durch die Luft und hätten dem Pflanzenpokemon Kikugi sicherlich einigen Schaden zugefügt, wäre dieses nicht im letzten Augenblick zur Seite gesprungen.
    Panflam setzte erneut an und sandte eine zweite Salve los, die wieder ins Leere ging. Ein dritter Versuch scheiterte ebenso.
    “Gib dir gefälligst mehr Mühe!” tadelte Paul sein Pokemon. Es konnte doch nicht wahrsein, dass es so ein halbes Hemd nicht traf!
    “Dein Pokemon ist wohl nicht schnell genug Paul! Kikugi ist flinker als man denkt.” meinte Silvana altklug. Paul blendete sie erneut aus.
    “Geh in den Nahmkapf mit Flammenrad.”
    Nun spie Panflam eine Flamme aus und umhüllte sich mit ihr. Mit beachtlicher Geschwindigkeit steuerte es eine Kollision mit seinem Gegner an.
    “Kikugi, spring und setz Zauberblatt ein!” rief die Arenaleiterin hastig, woraufhin ihr Pokemon über das angreifende Panflam hopste und eine Reihe leuchtender Blätter erscheinen ließ, die auf Panflam niederprasselten.
    Mit einem Aufschrei wurde das Feuerpokemon zu Boden gedrückt und hielt sich jammernd den Rücken.
    “Steh gefälligst auf, Panflam und mach es diesmal besser!!” befahl Paul ungeduldig. Die Bewegungen seines Pokemons kamen ihm lasch und unkoordiniert vor. Magmar musste sich nicht richtig bemüht haben.
    Energisch versuchte es Panflam erneut. Und wieder konterte Kikugi mit einem Ausweichmanöver und Zauberblatt. Diesmal jedoch war Panflam vorgewarnt und es sandte ohne Pauls Befehl eine Ladung Glut gegen die Attacke. Die Überreste der Zauberblätter schwebten verkohlt zu Boden.
    “Jetzt setz Schauler ein!”
    Bevor Kikugi eine Attacke ausführen konnte, grub sich Panflam blitzschnell in den Boden ein und begann einen Tunnel zu graben.
    Kikugi war nun sichtlich irritiert und hopste nervös umher.
    “Geh zu einem Baum und bring dich dort in Sicherheit.”
    Der Tipp seiner Trainerin wurde sofort befolgt. Das Pflanzenpokemon beeilte sich Schutz in einem der Bäume zu suchen, die das Kampffeld umgaben.
    Paul gedachte dem zuvorzukommen.
    “Panflam greif mit Kratzer an.”
    Überraschenderweise zeigte sich Panflam dieses mal schneller als sein Kontrahent und so schlug das Feuerpokemon Kikugi im Vorbeilaufen nieder, sodass dieses aus dem Gleichgewicht kam und schmerzhaft mit dem als Deckung angestrebten Baum kolidierte.
    Ein kleines Grinsen umspielte Pauls Lippen. Jetzt war Kikugi verletzlich, es war Zeit es zu beenden.
    “Feuerwirbel und anschließend Flammenrad.” ordnete er an. Zum ersten Mal seit Paul sein Pokemon zur Genesung seinem Bruder überlassen hatte, konnte er nun die neue Attacke begutachten, die Reggie Panflam beigebracht hatte. Aus Panflams Mund wurde eine lange dünne Flamme ausgespien, die Kikugi kräuselnd einhüllte und schließlich in einer Flammensäule auflodern ließ. Mehr als geschwächt und äußerst verkohlt kauerte Kikugi am Boden. Dann traf Panflam mit seinem zweiten Angriff und katapultierte seinen Gegner punktgenau vor seine Fassungslose Besitzerin. Kikugi hustete matt und eine Rauchwolke stob aus seinem Mund.
    Die Schiedsrichterin verkündete lahm das Ergebnis des ersten Schlagabtausches, während Silvana ihren geschlagenen Kämpfer mit einer Salbe einrieb und anschließend in seinen Ball beförderte.
    “Das war schonmal nicht übel.” meinte sie und sah Paul so an, als hätte sie und nicht er den ersten Kampf gewonnen. Ein Grund mehr, auch ihrem nächsten Pokemon ordentlich die Fresse zu polieren, dachte sich Paul und ballte die Faust.
    Schwungvoll entließ Silvana ihr Roserade ins Freie. Paul hatte es bereits gesehen, als er das letzte Mal in Ewigenau gewesen war. Damals hatte er Silvana für irgendeine Trainerin gehalten, die ihre Pokmeon verhätschelte. Er war sich sicher, dass Roserade nicht allzu stark sein würde. Grund genug also auf eine etwas riskantere Taktik zu setzen.
    Paul schwieg ganz einfach. Er befahl seinem Pokemon nichts, welches die Geste als Anweisung zum Nichtstun interpretierte, was auch genau Pauls Absicht war. So ergriff Silvana die Initiative.
    Ihr Pflanzenpokemon schoß aus den Rosenartigen Armen auf ihren Befehl zwei lange grüne Ranken ab, die sich um Panflams Körper wickelten und es bewegungsundfähig machten. Paul wartete ab.
    Roserade ließ sich davon nicht irritieren und schleuderte Panflam gegen einen Baum.
    “Mach weiter mit Matschbombe!” ordnete Silvana nun an. Rosearde feuerte eine violette Masse auf Panflam ab, die beim Aufprall detonierte und das Feuerpokemon aufschreien ließ. Noch immer reagierte Paul nicht auf die Angriffe, sondern konzetrierte sich auf sein Pokemon. Er durfte den rechten Zeitpunkt nicht verpassen, sonst würde Panflam schlicht und ergreifend verlieren, bevor Großbrandt aktiv war. Vielleicht war es Zeit für ein wenig Gegenwehr.
    Als Roserare anstürmte um irgendeine physische Attacke durchzuführen, nickte Paul Panflam zu, eine Art Erlaubnis auf eigene Faust zu handeln. Durch die einfach erreichten Erfolge zuvor, war Roserade unvorsichtig und so war seine Überraschung groß, als Panflam hastig auswich und ein Flammenrad bildete. Blitzschnell spurtete das kleien Affenpokemon durch die Arena und hinterließ auf dem Boden verkohlte Grasstummel, dann drehte es ab und nahm Kurs auf seinen Gegner. Dieser hatte die neue Situation bereits begriffen und setzte eine Attacke ein, die Paul noch nie hatte beobachten können: Strauchler. Kurz vor ihrem Zusammenstoß, stieß Roserade die Arme in den Boden und es schossen Ranken aus der Erde, die Panflams Beine umfassten, sodass Panflam fiel.
    Doch zur Verwunderung aller prallte es nicht auf den Boden sondern stieß gegen Roserade. Obwohl der vorige Schwung längst verpufft war, reichte die kurze Berührung aus, um Roserade in Brand zu setzen. Beide Rosenhände fingen Feuer und das Pflanzenpokemon lief panisch umher, während es versuchte das Feuer zu löschen.
    Die Situation war zwar alles andere als geplant, doch Paul gedachte die Chance zu nutzen. Das bereits brennende Roserade wurde von Panflams Feuerwirbel eingeschlossen und kassierte ein gut platziertes Flammenrad. Durch den Aufprall schlitterte Roserade über den Boden, was jedoch den Vorteil hatte, dass die Flammen zum erliegen kamen. Dennoch war das Pokemon sichtlich geschafft. Ganz am Ende war es noch nicht, jedoch waren die Verbrennungen schon vom Zusehen schmerzhaft.
    “Ich nehme Roserade aus dem Kampf.” verkündete Silvana bedrückt, was die Schiedsrichterin mit einem Nicken quittierte.
    “Panflam gewinnt durch Roserades Aufgabe.”
    Das überraschte Paul sehr. Roserade hätte noch weiterkämpfen können, auch wenn Panflam es bereits stark geschwächt hatte. Silvana war eine seltsame Frau.
    Als diese ihr Pokemon in seinem Pokeball verstaut hatte, schickte sie ihren letzten Kämpfer in den Ring. Es handelte sich um das Chelast, das Paul ebenfalls schon einmal gesehen hatte. In Anbetracht der vorrangegangenen Siege, schätzte er dessen Stärke eher gering ein. Dies stellte sich schnell als Fehleinschätzung herraus. Obwohl Panflam gut zielte und seine Angriffe stark waren, gelang es ihm nicht seinen Gegner zu treffen. Immer wieder entkam Chelast den Angriffen in letzter Sekunde. Seine Fähigkeit zum Ausweichen übertraf gar die seines Teamkollegen Kikugi.
    Seinerseits jedoch vollführte auch Chelast einige Attacken, welche ihr Ziel weit besser trafen als Panflams. Trotz des großen Vorteils auf Pauls beziehunsgweise Panflams Seite, sah der Kampf schlecht für das Team der Herrausforderer aus. Ein Einfall musste her.
    Zu allem Überfluss hörte Paul, wie Bella mit Rob tuschelte. Er meinte zu verstehen, dass Rob etwas wie “Sie nutzt das Kampffeld, während er es ignoriert” murmelte. Draufhin wurde ihm klar, was Rob meinte. Chelast benutzte die Bäume am Rand des Kampfplatzes als gelegentliche Deckung oder riss mit einem Rankenhieb Äste aus, die es als Wurfgeschoss verwendete.
    Doch wie sollte Panflam als Feuerpokemon eine Waldumgebung für sich nutzen? Eigentlich gar nicht. Aber wenn Panflam schon keinen Vorteil aus der Umgebung zog, dann konnte Paul wenigstens dafür sorgen, dass dies bei Chelast ebenfalls nicht der Fall war.
    Vor eine Glutattacke flüchtend war Chelast gerade in einen Baumwipfel gehechtet. Panflam spurtete hinterher, um den Nahkampf zu suchen. Paul hielt es ab.
    “Nein du Dummkopf, das erwartet Chelast doch gerade.”
    Panflam kam schlitternd zum Stehen und Chelast sah höhnisch aus seinem Baum herrab.
    “Setz Feuerwirbel auf die Bäume ein.”
    Panflam spie die schmalen Schlieren aus Flammen aus, die sich um den ganzen kleinen Wald zur Rechten Pauls sammelten und diesen kurz drauf lichterloh in Brand setzten. Ängstlich floh Chelast und lief auf die übrigen Bäume auf der anderen Seite zu. Panflam erkannte seine Chance und wiederholte das Manöver, sodass zu beiden seiten des Kampffeldes die Bäume in Flammen standen.
    Silvanan rief erbost zu Paul: “ Was machst du denn da? Was fällt dir ein meine Bäume anzuzünden?” Die Schiedsrichterin sah ebenfalls entsetzt aus, aber das sie nicht einschritt, schien Pauls Idee wie von ihm angenommen keinen Regelbruch darzustellen.
    Chelast hatte nun sichtlich die Fassung verloren. Einerseits fehlte ihm nun die Deckung und der Platz, um ordentlich auszuweichen, andererseits sah es seinen vertrauten kleinen Wald in Flammen und schien über eine Möglichkeit nachzudenken diesen zu retten. So kam es, wie es kommen musste. Chelast wurde unbedacht und Panflam gelange es, seinen Gegener mittels Flammenrad mitten in die brennenden Bäume zu befördern, was kurze Zeit später zu dessen Kampfunfähigkeit führte.
    “Chelast ist kampfunfähig. Panflam hat gewonnen und damit gewinnt Paul den Arenakampf.” kommentierte die Schiedsrichterin und traf sich mit den Kontrahenten in der Mitte des größtenteils verbrannten Kampffeldes.
    “Deine Methoden gefallen mir ganz und gar nicht.”
    Silvana verschränkte die Arme.
    “Ich denke nicht, dass ich dir den Orden geben sollte. Du hast geschummelt.”
    Zu Pauls hämischer Freude schüttelte die Schiedsrichterin jedoch den Kopf und erklärte der Arenaleiterin mit Bedauern, dass Pauls Brandtaktik gegen keine geltene Regel des Arenakampfes verstieß und sie nach eben jenen Regeln verpflichtet sei, den Orden auszuhändigen.
    Letzlich kam Paul auch zu seinem Recht. Die säuerliche Miene Silvanas war ihm einiges Wert.


    Erst vor der Arena holten Bella und Rob Paul ein, der die Arena strammen Schrittes verlassen hatte. Nun besaß er also schon zwei der acht Sinnoh-Orden. Ein Erfolg, wenn auch ein kleiner.
    “Guter Kampf Paul!” lobte Rob und schlug Paul auf die Schulter, als ob sie seit Jahren beste Freunde wären. Der Violetthaarige schob die Hand unwirsch von der Schulter.
    “Ich dachte am Ende schon, du würdest es gegen Chelast nicht packen. Auf die Idee mit dem Brand wäre ich nicht gekommen, das war clever.”
    Paul fand es seltsam, dass Rob ihn derart mit Lob überschüttete. Zuvor hatten die beiden Rivalen sich ausschließlich mit Hohn begegnet.
    “Was willst du Rob? Mach nicht so ein Theater und sags, damit ich meine Ruhe habe.” knurrte Paul miesepetrig. Er war sich sicher, dass Rob etwas beabsichtigte.
    “Nun gut, wie du meinst.” platzte nun Bella herraus. Zuvor hatte sie hinter Rob gestanden und Paul hatte sie wie immer einfach ignoriert.
    “Rob und ich wollten wissen, was du davon halten würdest, wenn wir zu dritt weiter durch Sinnoh striefen! Das wäre doch sicher viel lustiger als alleine meinst du nicht? Ihr könntet eure Orden sammeln und ich suche nach seltenen Flugpo...”
    “Du solltest ganz genau wissen, was ich davon halte.” unterbrach Paul ungehalten und wendete sich mit seiner Aussage eher an Rob.
    “Ich bin froh dieses Lohgock los zu sein, glaubst du ich lad mir das Vieh noch länger auf den Hals? Nein!”
    Mit diesen Worten machte Paul bereits einen Abgang. Er kontne Rob noch immer nicht leiden. Rettung hin oder her. Doch was Lohgock betraf spürte er, dass seine Aussage nicht ganz ehrlich gewesen war.
    Kurz bevor Paul außer Hörweite war, rief Rob noch: “Danke, Paul”, was dieser mit einem Schnauben abtat. Er hatte selten etwas dümmeres getan als Rob zu helfen.



    Ich hoffe nach dieser langen Inaktivität gibt trotzdem noch Leute, die hier wieder mitlesen werden. Dieses vorher unvollständige Kapitel wurde komplettiert.

    ich weiß nur bei der Hälfte was gemeint ist, wär besser wenn du alles ausschreiben bzw nicht nur englische Begriffe verwenden würdest, selbst wenn online nur auf englisch gespielt wird, kenne zumindest ich nicht alle Items, Attacken und Pokemona uch auf Englisch. Was ist so schwierig daran statt EQ Erdbeben zu schreiben und statt Curse Fluch ? Dann kapiert man auch was du willst, nicht jeder ballert mit den Fachbegriffen rum oder hat Lust ständig so einen Salat vorgesetzt zu bekommen. Sorry dass keine Kritik zu deinem team enthalten ist, ich hab nur leider kaum einen Ahnung was du da überhauot aufgestellt hast oder was deine strategie sein soll.

    Hallo Leute ich spiele seit kurzem Shoody Battle und habe natürlich auch ein Team gebastelt. Es schient aber nicht 100 pro durchdacht zu sein, was daran liegen mag, dass es mein erstes ist. Zum Beispiel habe ich in meinem ersten Kampf gegen ein DD Garados kläglich verloren.Hab überlegt Porygon2 als Koner dafür reinzunehmen, das verträgt sich mit Sandsturm aber eher wenig. Nja hier das Team, ich suche auch noch brauchbar Items, da bin ich recht planlos:


    1. Hippoterus @Überreste
    Hartes Wesen und 252 auf KP und Def 4 auf SpezDef
    Fähigkeit ist natürlich Sandsturm
    Moveset:
    Tarnsteine
    Gähner
    Tagedieb
    Erdbeben


    Ist als Starter gedacht und entfacht den Sandsturm. Danach schnell Tarnsteine und eventuell mittles Gähner als Roarer Missbrauchen. Erbeben für Damage und Toxin als Abschiedsgeschenk, kurz vorm KO. Hab Toxin zum Aufladen durch Tagedieb ersetzt, das reißt mehr.


    2.Porygon2@Überreste
    Hartes Wesen 252 auf SpezAng und Init 4 auf KP
    Dowload als Fähigkeit
    Moveset:
    Donnerblitz
    Donnerwelle
    Genesung
    Eistrahl


    Ist für die Drecks DD Garados gedacht und gegen Wasserpokemon. Generell auch als Überraschung, weils halt kein Sandsturm ignoriert, dafür gibts dann Genesung.


    3.Lucario@Leben-Orb
    Mutiges Wesen 252 auf Ang und Inf 4 auf Def
    Konzentrator als Fähigkeit
    Moveset:
    Nahkampf
    Steinkante
    Schwerttanz
    Dunkelklaue


    Soll einfach metzeln geboostet mit SD und mit Dunkelklaue für starke Überraschung.


    4. Forstellka@Überreste
    Hartes Wesen 252 auf Def und SpezDef 4 auf KP
    Robustheit als Fähigkeit
    Moveset:
    Stachler
    Explosion
    Toxin
    Turbodreher


    Soll den Gegner aufhalten und per Stachler den Einwechselschaden erhöhen. Explosion wenn die KP gering wird und gegen nervige Gegner. Turbodreher um Tarnsteine und Giftspitzen etc. wegzuspinnen.


    5. Despotar@Überreste
    Mutiges Wesen 252 auf Att und Def 4 auf Inf
    Sandsturm als Fähigkeit
    Moveset:
    Erdbeben
    Knirscher
    Drachentanz
    Steinhagel


    Ähnlich wie Lucario. Boost und dann voll auf die Zwölf. Vierte Attacke wär nett, wenn das einer lösen könnte, mir fällt nix ein.


    6. Sumpex@Überreste
    Hartes Wesen 252 auf Att und Def 4 auf KP
    Sturzbach als Fähigkeit
    Moveset:
    Hydropumpe
    Eisstrahl
    Erdbeben
    Schutzschild


    Zum Kontern gegen Drachen und Zeitschinden per Schutzschild.



    So das wars. Ich wäre über Itemtipps und Verbesserungen erfreut und bitte euch zu beachten, dass das mein allererstes Team ist!

    Also ich kapier ja nicht, wieso hier einige Pluspunkte für den Kampf zwischen Cresselia udn Darkrai verteilen und schon gar nicht, wie man Cresselia guten Gewissens als schön bezeichnen kann. Insgesamt gab es in dieser Folge viel zu vile hässliche Pokemon.
    Drakrai ist potthässlich.
    Keifel und ebenfalls hässlich und kann wegen dieser braunen Waschlappen vor den Augen eigentlich auch gar nichts sehen
    Cresselia ist so zimelich das lächerlichste was es bei Pokemon bisher gab, vielleicht mit Ausnahme von Tangelos oder den Entwicklungen von Schlurp und Nasgnet.
    Die vierte Generation ist sowieso ziemlich lieblos erstellt, etwa die Hälfte der Pokemon sind einfach nur Kacke.


    Die Folge war insgesamt eher langweilig, wobei Team Rocket wieder mal die einzigen Lacher gebracht hat.
    Wenn ich benoten müsste, wie das ja viele tun, wäre das eine 4.

    So ich habe geschrieben bis die Tastatur rauchte und endlich ist das neue Kapitel fertig. Laut meiner PN-Umfrage, besteht noch immer Interesse an Pauls Geschichte, also hoffe ich auf rege Leserschaft und natürlich Kommentare. Das Kapitel ist eines der wohl spannensten und trotzdem werdet ihr eure Fragen erst im nächsten Kapitel loswerden. Stellenweise habe ich Brutalität und Gefahren eingerbacht, die nicht im Pokemon, das man kennt, anzutreffen sind, ihr werdet es sehen. Lange Rede kurzer Sinn, I'm back from the underground - back for more, hier ist Kapitel 14:



    Kapitel XIV: Capture the Flag


    Es gibt Situationen im Leben, da reagiert der Körper, bevor das Gehirn überhaupt schalten kann. Paul war kein Mensch dem so etwas häufig passierte, doch in diesem Moment war seine Faust schneller in Robs Gesicht gelandet, als er sich bewusst machen konnte, was eigentlich vor sich ging.
    Der Schlag war angereichert von der Wut auf Rob, ihn, Paul, derartig ausgenutzt, in Gefahr gebracht und ihn im Dunkeln gelassen zu haben, was ihm einiges an Kraft verlieh. Rob taumelte von dem Hieb getroffen zurück und wurde von einem muskulösen Mann, von über zwei Metern und einem Mädchen in Robs Alter aufgefangen. Überrascht hielt der geschlagene sich die blutige Lippe.
    „Was sollte das denn?“ brüllte er aufgebracht und stürmte wütende vor. Paul regestrierte, dass sein unüberlegtes Handeln sehr unklug gewesen war. Rob ging seinerseits auf Paul los und drückte ihn gegen die grüne Tür des Raumes, wobei er Paul ordentlich durchschüttelte.
    „Hast du den Verstand verloren?“ zischte er und funkelte Paul böse an. Noch bevor Paul eine Antwort geben konnte, schritt der Muskulöse ein. Scheinbar mühelos schob er Rob von Paul weg.
    „Das musste einfach mal sein.“ brummte Paul. Für eine Entschuldigung war hier nun wirklich kein Platz. Und hatte Rob es mit der Zeit nicht geradezu darauf angelegt?
    Der Wut auf Robs Gesicht wich nun Enttäuschung. Er befreite sich von dem Hünen und sprach ruhiger als zuvor.
    „Ich hatte echt auf dich gezählt, wir alle hatten das.“ er zeigte ausladend in den kleinen Raum, der einem Bunker glich. Insgesamt befanden sich neben Rob, dem Mädchen und dem Riesen noch drei andere Menschen in ihm, mit Paul also sieben.
    „Wenn ich gewusst hätte worum es geht, hätte ich es nichtmal versucht! Für dich mein Leben riskieren, soweit kommts noch!“
    Paul sah sich gemischten Gefühlen ausgesetzt. Zum einen natürlich der anhaltene Zorn, doch zum anderen auch die Furcht vor seinem Schicksal. Was würde ihn hier erwarten? Dementsprechend gereizt war er.
    Noch bevor ein weiteres Wort in dem kleinen Zimmer fallen konnte, ertönte hinter Paul ein ansehnlicher Knall und die grüne Stahltür flog ihm entgegen. In dem rechteckigen Loch, das sie zurückließ stand eine große Gestalt.
    “Lohgock!” rief Rob erstaunt und stürmte auf sein Pokemon zu, das die Tür offenbar mit bloßer Hand eingeschlagen hatte. Während sich Pokemon und Trainer innig in die Arme schlossen traten auch die anderen Insassen zurück ins Freie. Auf dem Boden lagen, scheinbar bewusstlos geschlagen durch Lohgock, Adam, Patrick und der betrunkene Wächter, der auch genausogut aufgrund seines Rausches ruhen konnte.
    Als Paul in Lohgocks vor Freude glühenden Augen sah, wurde ihm mit einem mal klar, das das Pokemon ihn erneut benutzt hatte. Es musste ihm und seinen Kidnappern unauffällig gefolgt sein, um den Weg zu den Gefangenen in Erfahrung zu bringen. Was mit den Wachen am Ausgang geschehen war, konnte Paul sich ebenfalls denken, denn in einer Klaue des Feuerpokemons hielt es die Waffen der beiden umklammert.
    “Ist ja wunderbar! Schön das ich wenigstens als Köder tauge!” stieß er nun wütend hervor. Er hatte die Schnauze von diesen Spielchen gehörig voll, er wollte nur noch aus diesem Ding entkommen.
    Rob löste sich derweil von Lohgock, während die anderen Gefangenen leise zu tuscheln begannen und sich ängstlich umsahen.
    “Ich erklär dir alles, wenn wir draußen sind, okay?” meinte er beschwichtigend und winkte den Rest der spärlichen Truppe näher zu sich. Pauls Wut minderte sich keines Wegs, doch er sah ein, dass es keinem etwas brachte, wenn sie jetzt wieder geschnappt wurden.
    “Wir müssen zuerst in Erfahrung bringen, wo unsere Pokemon sind und sie befreien,”
    Zustimmendes Nicken.
    “Ich weiß wo meine sind: Im Wald.” knurrte Paul missmutig.
    “Na dann nichts wie los!” forderte der Muskulöse und nahm eines der Gewehre von Lohgock entgegen, das andere behielt Rob.
    Paul fragte sich, ob einer der beiden überhaupt wusste, wie man eine solche Waffe abfeuerte und, was noch wichtiger war, ob sie sich trauten sie zu verwenden.
    Mit Rob an der Spitze lief die Truppe ziellos durch die zahllosen Gänge, deren Stählerne Ummantlung jeden Schritt wie einen Kanonenschlag erschallen ließen. Keiner wusste wo, die Pokemon zu finden sein würden, doch Rob setzte auf Lohgocks Instinkt, seine Teamkameraden zu finden.
    Paul war diesbezüglich eher skeptisch und kam sich ziemlich albern vor, wie er im Schatten des Hünen durch die Höhle joggte. Etwas anderes blieb ihm aber gar nicht übrig, denn ohne seine Pokemon waren seine Chancen zu entkommen eher gering.
    Rob schlitterte um eine Ecke und Paul vernahm einen überraschten Ausruf und einen dumpfen Schlag. Er und die anderen beeilten sich aufzuholen, doch ihre Sorge blieb grundlos. Rob war in einen weiteren Ganoven gelaufen, den Lohgock ins Land der Träume geschickt hatte.
    “Ich hab mich schon gefragt, wo die alle sind.” lachte er mit einem schiefen Grinsen und sah sich um. Der Mann, dessen Waffe von dem Muskulösen aufgehoben wurde, lag nun vor einem Stahlgitter, an dessen Seite ein Hebel angebracht war. Allen schoß der Gedanke durch den Kopf, dass der dahinter liegende Raum sicher nicht ohne Bedeutung war.
    Das Mädchen, das geholfen hatte, Rob aufzufangen, trat näher an das Gitter, angestrengt linste sie durch die dicken Stäbe, konnte jedoch nichts ausmachen. Das Licht war nicht angeschaltet.
    “Ich würde spontan tippen, dass dieser Hebel hier, “ Rob zog ihn schwungvoll herunter, worauf das Gitter sich langsam zu heben begann “das Gitter hebt! Ist ja fast zu leicht hier!”
    Paul konnte über Robs kindisches Verhalten nur den Kopf schütteln. Vielleicht versuchte er seine Nervosität zu überdecken, indem er sich locker und witzelnd gab.
    Rob zögerte nicht , sondern betrat den frei gewordenen Weg als erster, Lohgock im Schlepptau, während Paul das Schlusslicht der Flüchtlinge bildete. Was hinter dem Gitter lag, war kein Raum, sondern eine Halle, die von einer weiteren Tür gesichert worden war, welche zwar nicht abgeschlossen gewesen war, aber den Anschein von Finsternis erweckt hatte.
    Die Schritte der ehemaligen Gefangenen hallten laut durch die Halle, die ebenfalls mit grauem Stahl umgeben war und sich mindestens vierhundert Meter in die Länge und vielleicht das doppelte in die Breite zog. An der Decke hingen lange Neonlampen, die den Ort in ein dämmriges, gelbliches Licht tauchten und den Blick auf zahleiche bronzene Pokemonstatuen in großen Glaskuppeln freigab. Die Statuen standen überall und scheinbar ohne jede Ordnung. Alle dargestellten Pokemon wirkten lebensecht, was der Gruppe, die staunend an den endlosen Reihen vorbeischritt, Überraschung und Nachdenklichkeit aufzwang. Paul inspizierte halbherzig ebenfalls einige Exemplare. Er wusste nicht was sie hier noch wollten, es handelte sich augenscheinlich um das Erzeugnis eines Kunstdiebstahles und nicht um das was sie suchten.
    “Gehen wir?” raunzte er ungeduldig und scharrte mit den Füßen, während er probehalber an die Glaskuppel einer gewaltigen brozenen Despotarstatue klopfte. Das Material war fest und klang dumpf, es musste sich um Panzerglas handeln.
    Der Muskulöse hatte die Stirn in Falten gelegt und stellte sich zusammen mit Rob hinter Paul.
    “Ich wäre mir da nicht so sicher. Hier stimmt etwas nicht.”
    Auch Rob schien sich unwohl zu fühlen.
    “Ich hab echt ein ungutes Gefühl mit den Dingern, sie sind perfekt, ein solcher Raub müsste bekannt sein.”
    Er bückte sich und deutete auf einen Schieberegler, der unten an der Glaskuppel der Despotarstatue angebracht war, der am rechten Ende der Skala ruhte.
    “Und was ist das überhaupt?”
    Vorsichtig streckte er die Hand aus, um den Schieber zu bewegen. Er selbst starrte nur auf den Regler und schob ihn hin und her, sodass er die Wirkung nicht mitbekam, doch Paul und dem Muskulösen stockte der Atem vor Erstaunen. Pauls Herz hämmerte mit einem Mal und er begann sich zu fragen, ob er hier in ein extremes Verbrechen geraten sein könnte. Als Robs Hand nach links fuhr, änderte sich die Farbe der Statue. Bis zum Hals des gewaltigen Pokemons wurde sie grün, mit einigen schwarzen Einsprenklungen, was die natürliche Hautfarbe eines Despotars war. Und als ob das nicht seltsam genug wäre, blinzelte die Statue. Langsam schlossen sich die ebenfalls grünen Augenlider über ein dunkelblaues Auge und erhoben sich wieder. Dann zog Rob den Regler zurück und die Statue wurde bis zu zwei Zacken auf dem Kopf wieder bronzen, doch die selben behielten ihnen grünen Ton.
    „Robert! Guck doch!“ rief der Muskulöse erschrocken und riss den Regler bis zum Anschlag nach Links, während Rob verdattert aufblickte.
    Jetzt wo die andere Seite der Skala angezeigt wurde, bekam die Statue ihre natürliche Farbe komplett zurück. Rob klappte die Kinnlade runter. Dann holte die Statue aus und zertrümmerte die Panzerglaskuppe. In einem Scherbenregen, sprang das erwachte Monster aus seinem Gefängnis und landete donnernd in der Halle, wo es eine tiefe Delle hinterließ. Allen war nun eines klar. Die Statue war nie eine gewesen. Sie hatten die ganze Zeit über ein lebendes Despotar betrachtet.Mit etwas mehr als drei Metern Größe, einer Statur wie eine kräftige Echse auf zwei Läufen, mächtigen Armen und Beinen, die wie der gesamte Körper von einem grünen Panzer überzogen waren und einer langen Reihe von immer größer werdenden Stacheln, die sich vom Kopf an bis zum kfräftigen Schwanz zogen, stellte das Gestein-Unlicht-Pokemon eine äußerst beeindruckende Erscheinung da.
    Wütend riss es sein Maul auf, entblösste ein gefährlich scharfes Gebiss und ließ einen ohrenbetäubendes Brüllen hören, das durch den Stahl am Boden und an den Wänden laut hin und her hallte. Wie nach einem Nickerchen schüttelte es auch seine Glieder und streckte sich.
    Auf den Gesichtern von Paul und den übrigen breitete sich Frucht aus. Einem wütenden Despotar wollte keiner entgegentreten.
    Rob jedoch klopfte sich einige Glassplitter von der Schulter und ging langsam auf das sich räkelnde Ungetüm zu und streckte Lächelnd die rechte Hand aus.
    „He, Despotar, komm wieder runter. Ich bins!“ sagte er sanft. Despotar starrte eine Weile auf den Menschen vor ihm, dann entspannten sich seine Muskelpakete,d ich sich unter dem Panzer herzogen. Erneut brüllte es, doch diesmal klang es eher freudig als bedrohlich. Lohgock eilte herbei und auch bei den beiden Pokemon gab es eine Art Widersehen, wobei Lohgock grüßend gurrte.
    „Das Vieh gehört dir? Ein Glück!“
    Der Muskulöse senkte seine geraubten Waffen beruhigt und wichte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn.
    „Ja, die Typen hier haben ihn mir abgenommen, aber ich wurde mein Despotar unter tausenden erkennen!“
    Nachdem Paul erkannt hatte, dass von Despotar keine Gefahr mehr ausging, war er zu dem zerstörten Gerät getreten, aus dem das Pokemon soeben entronnen war. Einige Kabel hingen aus dem goldgelben Boden raus und kleine Blitze zuckten an ihren ausgefransten Enden.
    Diese Statuen mussten alle lebendige Pokemon sein, die von den Gangstern gestohlen worden waren, eine erschreckende Erkenntnis.
    „Wo das jetzt geklärt ist, könnte ihr eure Pokemon suchen, befreien und so weiter, damit wir endlich abhauen können?“
    Alle Köpfe drehten sich zu ihm. Wie jedes Geräusch wurden seine Worte in der Halle ungewöhnlich laut.
    „Du bist ein elender Egoist!“ erwiederte schließlich eine Frau mitte vierzig, die Paul bisher durch ihr Schweigen nicht aufgefallen war.
    „Wir müssen alle Pokemon befreien und herrausfinden, wem sie gehören! Oder willst du sie einfach hierlassen?“
    Die Frau war klein un stemmig, ihre braunen Haare hingen verfilzt und fettig auf ihren Schultern. Sie wirkte absolut lächerlich auf Paul und war kein rethorischer Gegner.
    „Ja will ich und jetzt macht hinne!“ langsam wurde er ungeduldig.
    Sprachlos setzte die Frau zu einer Erwiederung an, doch seltsamerweise kam Rob Paul zur Hilfe.
    „Er hat Recht Sabine, wir müssen die anderen Pokemon zurücklassen, erteinmal sollten wir unsere Haut retten!“
    Da allen der Zeitdruck bewusst war, obwohl sie sich wunderten, dass sie noch nicht angegriffen worden waren, gab es keine weiteren Debatten. Robs Wort schien unter den anderen Flüchtlingen, mit Ausnahme von Paul, der sich provoziert fühlte, das Gegenteil zu tun, großes Gewicht zu haben.
    Einzelnd machten sie sich auf den Weg durch die Halle, um ihre Schützlinge zu finden und zu befreien. Paul beachtete sie nicht weiter, sondern postierte sich vor der offenen Tür , durch die sie die Halle betreten hatten. Mit verschränkten Armen lehnte er sich dort an die stählerne Wand und grübelte nach. Was waren diese Pokemondiebe für Leute? Wie hatten sie diese seltsamen Gefängnisse erbaut? Und was hatten der Muskulöse, das Mädchen, Sabine und die zwei etwa zanzigjähirgen Männer, die ebenfalls gefangen worden waren, mit Rob zu tun? Welches Spiel spielte man hier und warum war Paul mit den Regeln nicht vertraut?
    Ein Poltern ließ ihn aus seinen wütenden Gedanken aufschrecken. Schritte hallten durch die Gänge in der Nähe. Es waren schnelle Schritte. Schritte, die näher kam.
    Alamiert sprang er auf und rief in die Weite der Halle: „Wir kriegen Besuch!“
    Der Ruf nahm änhliche Ausmaße wie Despotars Gebrüll an, was an den Wänden lag. Kaum war er verklungen, da hörte er aufgeregte Stimmen, die sich zu den nun sehr nahen Schritten gesellten.
    Hastig sprnitete er los und hechtete hinter ein Reihe von gefangenen Pokemon. Er hatte keine Sekunde zu früh gehandelt, denn schon im nächsten Augenblick wurde die Tür weiter aufbestoßen und etwa zwanzig Männer von unterschiedlichem Alter und Körpergröße stürmten, die Waffen im Anschlag und zehn flatternde Golbats im Schlepptau, in die Halle.
    Der Muskulöse, der gerade um eine Reihe Pokemon gestürmt kam, sah die Bedrohung und riss entsetzt die Augen auf.
    Die ersten Schüsse fielen.


    Vorher war die Halle absolut ruhig gewesen, doch jetzt schlugen Kugeln durch die Panzergläser oder prallten ab und flogen als unberechenbare Querschläger durch die Luft. Es krachte überall. Die Golbats flatterten in Formation los und stürzten sich angressiv in das Labyrinth aus gefangenen Pokemon. Dann ertönte das Brüllen von Despotar und ein goldener Hyperstrahl fegte durch den Schwarm der fliegenden Angreifer.
    Paul kauerte hinter einer Mauer aus Pokemon, seine Beine zitterten unwillürlich. Er konnte die unmittelbare Gefahr spüren, sie riechen.
    „Kommt raus und ergebt euch, dann passiert euch nichts!!“ schrie eine Männerstimme, begleitet von pfeifenden Kugeln. Eine Antwort war aus dem Durcheinander nicht zu erkennen.
    Vorsichtig kroch Paul auf dem Bauch aus seiner Deckung hervor und spähte um die Ecke. Die Bewaffneten leifen paarweise durch die Halle und durchstöberten wild schießend die Gassen. Nicht weit von Pauls Versteck entfernt schlug Lohgock energisch auf ein Magnayen ein, welches wie ein großer grauer Wolf aussah und winselnd neben seinem bewusstlosen Besitzer lag. Hinter Lohgock stand Rob und blickte sich hektisch um. Sein Blick traf Paul.
    „Paul!! Hierher, schnell!“
    Paul vergass seine Abneigung gegen Rob und gehrochte. Ohne seine eigenen Pokemon blieb er schutzlos, was in Lohgocks Gesellschaft anders war. Nun stampfte auch polternd Despotar herbei, verfolgt von drei Gangstern, die feuerten , was die Waffen hergaben. Am Arm Despotars trat bereits Blut aus und eine Spitze am Rücken war durchbohrt.
    „Was machen wir jetzt?“ brüllte Rob. Panik stand in seinem Gesicht genauso wie in Pauls.
    Beide sahen zum freien Ausweg und vergaßen jede Solidarität. Sie sprinteten hinaus und rannten mit Robs Pokemon was das Zeug hielt durch die Gänge. Sie sprachen kein Wort, sondern konzentrierten sich drauf Lohgock zu folgen, das den Weg zu kennen schien.
    In Pauls Kopf kreisten die Gedanken, sodass er meinte dieser würde gleich platzen. Panik, Adrenalin, Verwirrung und Erschöpfung vermengten sich zu einem drückenden Dröhnen, das ihn zu betäuben schien. Endlich machte Lohgock ein scharfe Biegung und Paul und Rob liefen hinter dem stampfenden Despotar bergan. Vor ihnen lag eine Tür aus Stahl. Der Ausgang. Sie würden es schaffen.
    Lohgock hielt inne und wartete auf Despotar, das die Tür ohne viel Federnlesen mit dem Schwanz zerschlug und so den Weg ins dämmrige Freie ebnete. In einer Reihe stürmten die beiden Menschen und die beiden Pokemon hinaus.
    Der Krater, den Paul vor einer knappen halben Stunde unfreiwillig betreten hatte, war ausgefüllt von einem riesigen dunkelgraues Gebilde, das eingestrandeten U-boot glich, welches Stützem zum Stehen besaß. An der viereckigen Schnauze des grauen Etwas' war eine Rampe ausgefahren, die einen Blick in das innere freigab. Es handelte sich wohl um ein Raumschiff oder ähnliches.
    Am Fuß der Rampe standen etwa Fünfzig in schwarz und grau gekleidete Männer, die Gewehre und Pistolen in der Hand hielten. Sie gehörten augenscheinlich zu den Pokemondieben. Das Erstaunlichste war jedoch, ein großer blauer Drache mit tiefroten Flügeln, der über ihnen flog und auf dessen Rücken eine Gestalt stand.
    Rob, Paul, Despotar und Lohgock erstarrten. Sie waren in eine Falle gelaufen.
    Der Drache näherte sich nun dem Boden und landete schwerfällig in dem Krater, worauf sein Reiter geschickt absprang. Es handelte sich um eine hochgewachsene Frau mit hellvioletten, kurzen Haaren, die in einer Art schwarzen Rüstung, die einem Mantel glich steckte, die ihren Oberkörper umschloss und eine enge rote Hose trug. An ihrem linken Handgelenk war eine seltsame Aparatur angebracht, die Paul nicht identifizieren konnte.
    Alle Blicke richtete sich auf die Frau. Dann sprach sie mit kalter und für eine Frau tiefer Stimme:
    „Es ist vorbei für euch. Ich hätte euch unschädlich machen sollen, aber sei's drum. Ergebt euch jetzt, oder ich muss meine Männer anweisen zu feuern.
    „Sie! Sie schon wieder!! Despotar, Hyperstrahl!“ schrie Rob vor Wut schäumend, worauf Despotar den mächtigen Angriff auf die Frau entsante. Der Drache, welcher das seltene Pokemon Brutalanda war, konterte mit dem selben Angriff, was eine Explosion verursachte.
    Aus den Rauchschwaden redete die Frau erneut auf sie ein.
    „Ich gebe euch diese letzte Chance.“
    Pauls Gedanken tanzten Pogo. Er konnte nicht überlegen, was zu tun war und wenn schon kontne er eh nichts ausrichten, denn er war wehrlos.
    Erneut war es totenstil, bis plötzlich ein leises, aber nervtötendes Summen den Krater erfüllte. Paul spürte, dass in seiner Jeans etwas vibrierte. Sein Handy.
    Dieser eine Moment der Ablenkung genügte, um alles für Paul und Rob zu wenden, denn in den Büschen hatten die Spezialeinheiten der Polizei nur auf einen günstigen Moment gewartet.
    In schusssichere Westen gehüllt und mindestens hundert Mann stark rutschten sie die steilen Hänge zum Krater hinunter und liefen auf den Eingang der Höhle zu. Nun brach unter den Ganoven Panik aus. Sie eröffneten ziellos das Feuer auf einzelne Polizisten, doch auch auf sie wurde geschossen.
    „Wir ziehen uns zurück.“ sagte die Frau ruhig, aber laut.
    Paul betrachtete mit offenem Mund das erstaunliche Szenario. Die Verbrecher hetzten in das Raumschiff, worauf das Brutalanda mit der Frau als letztes hineinflog. Kurze Zeit später passte sich das Fluggerät wie ein Chamäleon der Umgebung an und erhob sich mit fauchenden Triebwerken.
    Paul stand inmitten des unglaublichen Chaoses und blickte dem Schiff nach.
    Rob sah ihn an.
    „Ich glaube, ich habe dir einiges zu erzählen.“ meinte er und lachte.

    Hey Leute es tut mir echt wahnsinnig leid, dass ich so lange nichts geschreiben habe. Jetzt sind es schon 12 Tage Abstand zum letzten Kapitel! Das liegt aber an den Ferein und nicht etwa daran, dass ich keine Lust mehr hätte, im Gegenteil. Abe rin den Ferien hängt man halt leiber mit Freunden ab, als am PC Geschichten zu schreiben und irgendwie war das Kapitel auch sehr schwierig zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch und verrät noch nicht zu viel ;)
    Das nächste Kapitel wird vorraussichtlich "Capture the flag" heißen und natürlich die Fortsetzung des heutigen. Es wird aber noch länger dauern bis es geschrieben werden kann, da ich ab morgen früh für drei Wochen in Portugal bin, also erwartet in nächster Zeit nicht soo viel^^


    Genug geredet hier ist:



    Kapitel XIII: Gefangenschaft


    Schweigend stapften die beiden Jungen durch einen Wald, der in der Region für seine hohe Zahl an Käferpokemon bekannt war. Einer der Jungen sah grimmig und selbstsicher umher, sein Blick war auf der Suche nach seltenen oder starken Pokemon. Sein Freund dagegen ließ die Arme hängen und unterdrückte seine aufgestauten Tränen. Er wollte nicht, dass sein Freund sie aus seinen Augen rollen sah. In der rechten Hand hielt der blonde Trainer einen Pokeball umklammert, so sehr, dass die Knöchel weiß hervortraten. Vorsichtig stieß er seinem Begleiter an. Dieser fuhr herum, sodass der Blonde mit belegter Stimme ein Gespräch anfangen konnte.
    "War es ein Fehler?" sagte er leise und matt. Sein Freund musste das unterdrückte Schluchzen darin hören, es konnte nicht anders sein.
    Der Junge mit den violetten Haaren hielt an, sah seinem blonden Kameraden in die Augen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    "Jasper, wie lange kennen wir uns jetzt schon?" begann er.
    Mit einem Schulterzucken meinte der angesprochene: "Schon ne Ewigkeit, seit ich denken kann eigentlich."
    Der Junge mit den violetten Haaren legte nun auch die andere Hand auf die Schulter seines Freundes.
    "Und habe ich dir irgendwann einen Grund gegeben mir zu misstrauen?"
    Kopfschütteln.
    "Schließlich: Hälst du mich für einen guten Trainer?"
    Nicken.
    Die Hände sanken von den Schultern.
    "Dann zweifel nicht an mir. Ich würde dich nie zu etwas bringen, was dir schaden könnte, das solltest du eigentlich wissen. Glumanda und du habt einfach nicht zusammen gepasst. Du bist energisch und Glumanda ein unmotivierter Waschlappen. Du hast alles richtig gemacht."
    Der blonde Junge nickte nur. In seinem Kopf rotierten die Gedanken. Sein Freund hatte recht, doch nun war ein Loch in seinem Herzen, an einer Stelle, an der sonst Glumanda gewesen war.
    "Du hast recht."
    Der andere Junge lachte auf.
    "Klar hab ich recht! Komm wir suchen dir einen anständigen Partner, der so zu dir passt, wie Chelast zu mir. Wie wärs denn mit einem Safcon, immer gut drauf die Kollegen!"
    Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Blonden. Sein Freund hatte ihn überzeugt. Scherze machend eilten die beiden tiefer in den Wald, auf der Suche nach einem neuen Pokemon.



    Der Himmel war tiefgrün. So schien es zumindest, denn das dichte Blätterdach der eng aneinander stehenden Bäume schirmte jegliche Sicht auf die Welt außerhalb des Ewigwaldes ab. Nur wenige, vereinzelte Sonnenstrahlen schafften es, sich einen Weg durch das Geflecht aus Ästen und Blättern zu bahnen und der seltsamen Wandergruppe Licht zu spenden.
    Paul, Lohgock und das zwangsweise mit wandernde Elekid näherten sich nun stetig ihrem Ziel. Laut der Karteninformationen, die Paul besaß, lag Netro unmittelbar hinter dem Ewigwald. Während Paul sich drauf freute, die Folgen seiner sozialen Anwandlung Lohgock gegenüber endlich abschütteln zu können, war das Feuerpokemon aufgeregt und nervös. Ständig zuckte sein Blick durch das grüne Meer, durch das die beiden Pokemon und der Trainer liefen. Es schien die Nähe Robs geradezu zu spüren. Bei der Fülle an seltsamen Fähigkeiten, die Rob und sein Pokemon zu besitzen schienen, hatte Paul sogar wenig Zweifel daran, dass das Pokemon wirklich in der Lage war seinen Trainer ohne konkretes Wissen zu finden.
    Während sie so schweigend marschierten, dachte Paul über das nach, was in Ewigenau passiert war. Er dachte weder häufig noch gerne an die Vergangenheit, obwohl die Erinnerungen, die ihn dort so unverhofft überrascht hatten, zu den harmlosen zählten. Trotzdem war es Paul unangenehm gewesen den Blick Glumandas wieder zu spüren, den Hass und die abgrundtiefe Abscheu darin zu lesen. Paul dachte nicht zum letzten Mal, dass es das Glück des Pokemons war, dass Paul es trotz seiner Bemühungen noch nicht für seine Taten zur Rechenschaft hatte ziehen können. Sollte Paul es je in die Finger kriegen, würde er es so qualvoll und langsam wie es ging umbringen, das hatte er sich vor langer Zeit geschworen. Die Wiederbelebung der Erinnerung fachte den Wunsch nach Rache nur wieder an.
    "Loooh!" rief Lohgock auf einmal ungeduldig und rüttelte grob an Paul. Dieser merkte erst jetzt, dass er beide Hände zu Fäusten geballt hatte und sein Gesicht zu einer Fratze aus Hass und Wut verzerrt war. Tief ausatmend entspannte er sich wieder. Es war sinnlos sich darüber Gedanken zu machen, er würde das Scheißvieh so wie so nie wieder sehen.
    Nun wurde Paul auch bewusst, wie drängend Lohgocks Blick war. Mit einem Mal war Pauls Aufmerksamkeit auf das Pokemon fixiert.
    "Was is los?" wollte er wissen.
    Lohgock konnte natürlich auf Grund der Verständigungsprobleme nicht wirklich antworten, doch es machte dem Trainer vor ihm mit Gesten zu verstehen, ihm zu folgen. Und das schnell.
    Da Paul in den 10 Tagen, die er nun schon mit dem seltsamen Feuerpokemon reiste, gelernt hatte, dass Lohgock sich nicht groß um seine Gegenwehr kümmerte, zuckte er resignierend mit den Schultern, holte Elekid in seinen Pokeball zurück und versuchte mit dem sprintenden Lohgock Schritt zu halten. Wie angestochen raste das Pokemon durch das Dickicht und verließ bald den Weg.
    Wie in einem Wald nunmal übliche wuchsen am Boden diverse Sträucher und Büsche verschiedener Größe und Gattung. Im Ewigwald schienen jedoch hauptsächlich dornenbewehrte Pflanzen oder Brennesseln zu wuchern, denn als Paul sich hinter Lohgock, das mühelos durch die Fauna hüpfte, einen Weg zu bahnen versuchte, riss eine Dornenpflanze seine Hose inklusive Wade auf, sodass er beim Laufen jetzt einen stechenden Schmerz verspürte. Glücklicherweise war der Weg nicht weit. Lohgock hielt etwa zwei Kilometer später an. Das mochte hauptsächlich daran liegen, dass es einfach nicht mehr weiter ging. Der Wald mündete in eine kraterartige Lichtung. Vor dem nach Luft schnappenden Paul und dem aufgeregten Lohgock fiel der Boden steil ab und wurde zehn Meter später wieder eben. Das ganze Gebilde ähnelte dem Eintrittspunkt eines Meteoriten. Dieser Aufprall musste jedoch schon länger zurückliegen, denn sonst hätte Paul dies in den Nachrichten mitbekommen, die er in den Pokecentern verfolgte.
    Im Krater war der Boden staubig und trocken, einer Miniaturwüste gleich. Die äußersten Ränder, die den Krater wie eine Schale wirken ließen, waren dagegen aus massivem Fels und dunkelbraun. Direkt über ihnen begann der Wald wieder.
    Paul blickte verwirrt zu Lohgock. Woher wusste es von diesem Ort? Was suchten sie hier?
    Lohgock ziterte am ganzen Leib, was sichtlich an seiner Nervosität lag. Stumm hob es den rechten klauenbewehrten Arm und deutete auf einen Punkt am anderen Ende des Kraters. Paul kniff die Augen zusammen und erspähte, dass dort ein Loch in der Felswand war. Es war etwa drei Meter hoch und zwei Meter breit und vor ihr standen zwei Gestalten, die Paul auf die Entfernung nicht genau erkennen konnte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    "Gock!" sagte das Feuerpokemon leise und verstärkte die Geste in Richtung des Loches. Paul hatte so eine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Und es gefiel ihm nicht, was vorrangig an den offensichtlich menschlichen Gestalten lag.
    "Du willst mir doch nicht weismachen, dass Rob DA drin ist oder? In diesem ... diesem Loch?" fragte er mit schlechter Vorahnung. Lohgocks Nicken jedoch machte es amtlich.
    Also steckte Rob in einer Höhle, die in einem Krater in einem Wald war. Was zum Geier hatte er denn da drin verloren? Und was hatte Paul damit zu schaffen? Und ebenfalls nicht unwichtig, war die Frage, wer die Menschen vor dem Eingang waren.
    Immer noch in Gedanken folgte Paul nun leise und vorsichtig, da Lohgock dies vormachte, dem Pokemon, das sich am Rand des Abgrundes weiter schob, um ungesehen näher zu kommen. Kurze Zeit später wurde ein Blick zum Eingang schon aufschlussreicher. Die Gestalten waren zwei breitschultrige, glatzköpfige Kerle von enormer Größe. Und wie um ihren ohnehin bedrohlichen Effekt zu verstärken, heilten sie auch noch eine Schusswaffe in der Hand, deren Kaliber darauf schließen ließ, das sie einem Erwachsenen ohne Probleme den Schädel wegpusten konnte. Paul bekam ein flaues Gefühl im Magen. Das ganze war ihm langsam nicht mehr geheuer.
    "Ich hab so den Verdacht, die lassen uns nicht rein." witzelte Paul und stierte weiter auf die beiden Gorillas mit Anti-Schädel-Bewaffnung. Lohgock knurrte leise und stupste seinen Begleiter vorsichtig an. Als es Pauls Aufmerksamkeit hatte, fuhr es sich mit der Klaue durch das Fell seines rechten Beines und hob es an einer Stelle oberhalb der Kniescheibe zur Seite. Was Paul sah, war zum einen eine seltsame Mischung aus grau und rot, die wohl Lohgocks Haut darstellte und zum anderen ein großes und ungesund rosanes ... Loch. In Lohgocks Bein war ein Loch und es war rosa. Das verwirrte Paul.
    Er blickte kurz zu Lohgock, dann wieder zu dem Bein und schließlich zur Abwechslung zu den Glatzköpfen am Höhleneingang. Er begann eins und eins zusammen zu zählen.
    Das was er sah, war eine Schusswunde, ein Streifschuss wohl, denn sonst hätte sich eine Patrone in ihr befunden. Das erklärte so einiges. Die Kerle hatten Lohgock angeschossen und es war nicht schwer zu erraten, das sie wohl Robs "kleines Problem" darstellten, das Paul zu lösen hatte.
    Nachdem Paul ein paar Mal den Mund auf und zu geklappt hatte, weil er nicht wusste was er sagen sollte, setzte er erfolgreich an.
    "Die Typen haben dich also angeballert."
    Die Bemerkung war schlicht überflüssig, doch Lohgock nickte und ließ das Fellbüschel sinken.
    "Sind das irgendwelche Gangster oder Mafiosi oder so ein Scheiß?"
    Nach anfänglichem Schock wurde Paul nun sauer, dass Lohgock offensichtlich von ihm erwartete, sein Leben dafür aufs Spiel zu setzten, einen Menschen zu retten, den er nicht leiden konnte.
    Lohgock reagierte nicht. Das die Kerle keine Pilzsammler waren war ja wohl offensichtlich, womit auch Pauls zweiter Satz sinnfrei war. Doch er startete einen dritten Versuch Lohgock zu irgendwas zu bringen, was ihm hier weiterhalf.
    "Ich soll Rob vor bewaffneten Gangstern retten?"
    Lohgock blickte ihn mit einer Mischung aus Erregung, Trauer und Flehen an und nickte erneut.
    "Schöne Scheiße, ich muss verrückt geworden sein!" knurrte Paul resignierend und machte sich daran zu überlegen, wie man am besten jemanden, den man nicht leiden konnte, mit Hilfe seines Pokemons aus einer unbekannten Höhle, die von mindestens zwei bewaffneten Riesen bewacht wurde rettete ohne dabei drauf zu gehen.


    Wenn man sich einen Plan für etwas ausdachte, war es von Vorteil, wenn man das Ziel des Plans für erstrebenswert hielt. Paul genoss diesen Vorteil nicht.
    Dennoch brauchte er genau 12,43 Sekunden, um sich eine Strategie zu überlegen, die allen half.
    Er schaltete sein Handy ein, worauf Lohgock ihn komisch an sah.
    "Was?? Ich ruf die Bullen, ja?"
    Das Feuerpokemon funkelte ihn böse an. Der Blick sprach Bände. Er spiegelte Enttäuschung und auch ein wenig Hohn wieder. Lohgock hatte wohl mehr von ihm erwartet. Aber nicht mit Paul, er würde sein Leben nicht für ein Arschloch wie Rob aufs Spiel setzten, so lief das nun wirklich nicht.
    "Ich tu so wie so schon viel zu viel, sei froh, dass ich dir überhaupt helfe!" konterte Paul den unausgesprochenen Vorwurf und hämmerte die benötigte Nummer in sein Mobiltelefon.
    An der Polizeistelle in Ewigenau meldete sich eine freundliche Frauenstimme, die bald schon in Bestürzung umschwang.
    "Und du bist dir sicher, dass sie deinen Freund gefangenen halten?"
    "Er ist nicht mein Freund, aber der Typ sitzt definitiv da drin und die Kerle machen keine Anstalten ihn da raus zu holen."
    "Ich weiß ja nicht. Ohne konkrete Beweise ... wir kriegen echt Ärger, wenn das eine Falschmeldung ist."
    "Sie kriegen echt Ärger, wenn Sie ihre Pflicht nicht tun!"
    Paul regte sich mal wieder über alles und jeden auf. Rob ließ sich von Gangster kidnappen, Lohgock kritisierte seine Vorgehensweise, die Polizei war zu faul zum Handeln und von dem elenden Wald hatte er eh schon die Schnauze voll.
    "Hm ich schicke ein paar Beamten rüber, die die Lage checken, dann sehen wir weiter. Wo bist du nochmal, ein Krater sagst du?"
    Mit mäßigem Erfolg, versuchte Paul seinen Aufenthaltsort zu beschreiben und wie er dahin gelangt war. Dabei merkte er ganz nebenbei, dass er keinen Schimmer hatte, wie er wieder auf den Weg kam und sein Zorn auf Lohgock wuchs.
    "Das kann was dauern, bleib am besten wo du bist und warte auf die Kollegen!"
    Damit beendete die Frau das Gespräch.
    "Freund und Helfer!" blaffte Paul ungeniert "Man merkts."
    Lohgock schien noch immer böse und so verbrachten die beiden unfreiwilligen Partner die nächste halbe Stunde damit sich gegenseitig anzustarren und nicht zu blinzeln.


    Nach dieser halben Stunde war es vorbei mit Lohgocks Geduld. Offensichtlich war es bestrebt, die Rettung seines Trainers etwas zu beschleunigen und sein erster Schritt in diese Richtung sollte wohl eine Erkundungsrunde um den Krater sein, dessen Sinn Paul nicht ganz nachvollziehen konnte, weshalb er an Ort und Stelle blieb, die Wachen beobachtete und einen Apfel verspeiste.
    Seinen Rucksack hatte er neben einen Baumstamm gelegt und sich selbst an einen Felsen gelehnt, der recht unpassend am Rand des Wald-Krater-Überganges stand. In Gedanken an Pokemonkämpfe und seinen Trainigsplan stierte er in die Wolken und vergaß die Zeit, wodurch ihm nicht bewusst wurde, dass Lohgock schon fast eine viertel Stunde fort gewesen war.
    In die Wirklichkeit zurückgeholt wurde er dagegen von einem Schatten, der sich plötzlich zwischen die spärliche Beleuchtung und sein Gesicht schob.
    Der Schatten gehörte zu einem kleinen, mageren Mann Ende fünfzig mit kurz geschorenen Haaren und einer Fliegerjacke. Er musterte Paul abschätzend und kratzte sich dabei geräuschvoll am Hinterkopf.
    "Was bis du'n für einer?" nuschelte er interessiert.
    "Gehen Sie mir aus der Sonne und ich sags Ihnen vielleicht." erwiderte Paul dagegen genervt und wünschte dieser Trottel, der offensichtlich schwer von Verstand war würde verschwinden.
    "Nu' werd ma' nich frech hier!"
    Der kleine Mann hob drohend den spärlichen Zeigefinger. Was war das für eine Trauergestalt?
    "Schnüffelste hier rum? So siehste aus, wien Schnüffler!" Er betonte das Wort "Schnüffler" bei seinem Verdacht ganz besonders und sah Paul feindselig an. Langsam wurde die Situation unkontrolliert. Doch Paul blieb trotzig und versuchte den Mann aufs neue zu reizen, wobei er einen schweren Fehler beging. Er bereute die Worte, gleich nachdem sie aus seinem Mund gekommen waren.
    "Und selbst? Sind Sie einer von den Kidnapper-Mafiosi da unten? Zu doof für ne Waffe?"
    Das war schlichtweg dumm gewesen, denn nun verformte das misstrauische Gesicht sich zu einer erstaunten und erschrockenen Fratze.
    "Wie? Woher ...? Wer? Was ...?" stotterte er verwirrt und rief dann in die Büsche hinter sich:
    "Pat! Paaat! Komm schnell!!"
    Ehe Paul überdenken konnte was zu tun war, raschelte es im Gebüsch und ein langer und ebenfalls sehr dünner Mann, der seinem kleineren Partner ungeheuer ähnlich sah, trat näher. Sein Name hatte wie "Pät" oder "Pet" geklungen, Paul war sich nicht sicher, es war jedoch offensichtlich ein Spitzname.
    "Was zum ...?" Pats Blick fiel auf Paul.
    "Was will die halbe Portion hier?"
    Bevor Paul etwas sagen konnte, begannen Pet und sein kleinerer Kollege ein dämliches Gespräch, das Paul klar zeigte, dass die beiden bestimmt keine Kandidaten für den Nobelpreis waren.
    "Saß hier."
    "Na und?"
    "Der weiß Bescheid Mann!"
    "Ja wie Bescheid?"
    "Na das wa Leute gefangen ham und so."
    "Meine Fresse!"
    "Ja und frech iser auch noch, guck ihn dir nur an!"
    Während die beiden eifrig debattierten, ob man Paul nun ansah, dass er abgrundtief böse war oder nicht, stemmte sich dieser auf die Füße und lies den Apfel fallen. Sein Instinkt sagte ihm ,dass es Zeit war zu verschwinden, bevor das Gehirn dieser beiden Aushilfsgangster zu schalten begann. Dummerweise konnte er seinen Rucksack nirgends finden. In diesem Augenblick beendeten Pet und Kumpel das Gespräch und packten Paul an je einem Arm. Trotz ihrer dürren Körper waren die Griffe fest wie ein Schraubstock und alles Winden und Zappeln Pauls half nichts, sie hatten ihn.
    "Du Bürschchen kommst uns nicht in die Quere!" meinte Pet triumphierend. Pauls Gegenwehr und empörten Rufe, einschließlich eines peinlichen panischen Schreis nach dem noch immer entschwundenen Lohgock halfen nichts, sie führten ihn ein paar Meter am Krater entlang und stiegen an einer steinernen Stufe, die in den Fels gehauen war, in den Krater hinab. Paul dachte scharf nach. Wie konnte er sich aus dieser dämlichen Situation nur befreien? Die beiden waren nicht gerade helle, doch auch die bedrohlichen Wachen mit den Gewehren sah nun zu ihm. Wenn er entkommen wollte dann jetzt!
    Unauffällig spähte Paul zu seinem Rucksack, welcher nicht an seinem Platz war. Verdammt! Paul hatte ihn an dem Baum oben stehen lassen. All seine Pokemon waren dort drin!
    Während sich Paul noch über seine eigene Dummheit ärgerte, kamen seine beiden Ergreifer mit ihm im Schlepptau an dem Eingang der Höhle an. Das Loch in der Wand war wirklich imposant. In ihr war eine stählerne Tür eingelassen und Paul fühlte sich sofort an die Arena von Erzelingen erinnert.
    "Patrick und Adam, unser Deppen-Duo." begrüßte einer der bedrohlichen Gorillas die Ankömmlinge mit tiefer, dröhnender Stimme. Patrick, der wohl in der Regel Pat genannt wurde, nickte ihnen zu und brummte säuerlich: "Hugh, Davy. Wir ham noch einen Spitzel entdeckt."
    Der dickere der beiden, der der eben Pat und Adam als "Deppen-Duo" bezeichnet hatte, spuckte rüpelhaft auf den Boden und warf einen kurzen Blick auf Paul.
    "Ihr zwei Experten könnt doch nich alles was hier im Umkreis von 500 Metern rumläuft entführen, dass is schon der sechste! Wir entführen Pokemon keine Menschen ihr Idioten!"
    Paul hörte gespannt zu. So misslich seine Lage auch sein mochte, er erfuhr endlich etwas über all das hier. Pokemondiebe? Und schon sechs angebliche Spitzel? Das könnte Robs Aufenthalt hier erklären, half Paul jedoch nicht weiter, denn er war im Begriff ebenfalls ein Gefangener zu werden.
    "Naja, jetzt weiß er eh zu viel, bringt ihn rein und sagt Malcom Bescheid, er meint, er würde die Gefangenen nächste Woche entsorgen, weiß der Geier wie."
    Entsorgen?
    Trotz des erwachten Interesses kroch nun auch die Panik wieder hervor. Wo steckte Lohgock bloß? Und wann kamen die Bullen?
    "Na dann mal rein in die gute Stube!" flötete Adam und nun bugsierten die beiden Idioten Paul in die Höhle, die auch von innen ein exaktes Duplikat der Erzelingenarena zu sein schien. Die Wände waren mit grauem Stahl verkleidet und die Türen waren mechanisch, sodass sie sich automatisch zur Seite schoben. Da die beiden ein rasch durch die Gänge der Höhle schritten und sich nur noch wenig unterhielten, nahm Paul an, dass sie verhindern wollten, dass er sich weitere Details der Einrichtung einprägte. Ihre Bemühungen zeigten Wirkung, denn Pauls anfänglicher Versuch sich die vielen Gänge und Abzweigungen zu merken, um später einen Fluchtweg zu kennen, scheitere kläglich.
    Schließlich hielten sie vor einer vor einer schlichten grünen Tür mit Klinke. Neben ihr schlief ein kleiner fetter Mann mit schulterlangem Haar auf einem Klappstuhl.
    Adam schnippte genervt mit dem Finger vor dem Gesicht des Mannes herum, bis dieser grunzend erwachte.
    "Was?? Wasn los?" brummte er schlaftrunken und griff nach einer leeren Bierflasche.
    "Wir ham noch einen Gast du oller Saufkopp. Könntest mal versuchen bei der Arbeit nich einzunicken, is nich gut, wenn man Wächter ist, nur son Tipp."
    Pat schien nicht viel für den Alkoholiker übrig zu haben. Dieser zog dennoch mürrisch einen kleinen Schlüssel hervor und öffnete die grüne Stahltür. Adam schubste Paul rein, rammte die Tür wieder zu und einen Herzschlag später, war sie wieder abgeschlossen.
    Was Paul in dem kleinen Raum, in dem ein Haufen Schlafsäcke verstreut lagen, zu aller erst auffiel waren zwei spöttische blaue Augen, die ihn fixierten.
    "Ich glaube, du hast da was falsch verstanden, du solltest mir nicht Gesellschaft leisten, sondern mich retten, du Pfeife!"

    Wieso ist für euch die erste Generation die Beste?


    Das ist leicht zu beanworten. Die erste Generation ist die, die Pokemon wirklich darstellt. Mit 151 Pokemon, weiß man über jedes bescheid und jedes hat so typische Merkmale. Ratfratz ist das dumme Vieh, das immer auftaucht und das keienr will, Karpador ist unnütz wird aber zum mächtigen Garados, Nidorino und Nidorina sind im Prinzip das "Pokemonpaar", Pikahcu ist der held etc. Das gibts in den neuen Editionen nicht mehr. Bei so vielen Pokemon, kann man nicht über jedes so genau bescheid wissen, wie es früher einmal war. Daher ist Pokemon Gelb meine bisherige Lieblingsedition. Da war die Grafik nicht sooo scheiße und man konnte alle drei Starter ganz legal kriegen. An zweiter Stelle kommen dann die Remakes, sie geben das Oldtime-feeling perfekt wieder und haben eine tolle Grafik.



    Findet ihr, dass 151 Pokemon damals genug waren?


    Aber auf jeden Fall, ahb ich ja oben schon geschrieben, jedes Pokemon war einzigartig. Jetzt gibt es drei "Taubsis", weil noch Schwalbini, das zwar eigentlich emrh ein neues Habitak ist, aber halt das erste Vogelpokemon in Hoenn dastellt, und Staralili dazu gekommen sind. Zudem gibt es in jeder generation neue Fischpokemon und jetzt gibts viel zu viele Wasserpokemon, die eh keiner mag. von den 400 nochwas Pokemon die es jetzt gibt, sind etwa 200 okay, darin sind natürlich die ersten 151 allesamt inbegriffen.

    Eure Lieblingspokemon aus der ersten Generation?


    Oh ganz viele^^ auf jeden Fall Bisasam, Schillok und Glurak. Finde von den Startern iwie immer nur eine Evolotion gut^^ Dann noch sämtliche "Dinopokemon" also Rizeros, Kangama, Nidoking, Nidoqueen, sowas halt. Kokowei ist cool, Pikachu +Raichu sowieso. Simsala und Kadabra. Ich könnte ziemlich viele nennen^^
    Das hier war immer mein Standartteam:


    Anfangspokemon (meißtens Schiggy, als ich Pokemon Blau zum ersten mal gespielt habe, war Schiggy mein Starter, daher seit dem in 90 % der Fälle Schiggy)


    Die anderen beiden "Hauptelemente" (für Wasser hatte ich Garados, für Feuer Arkani und für Pflanze Kokowei, mit Shciggy als Starter also Arkani und Kokowei.)


    Simsala (ist einfach fast unbesiegbar)


    Ein Vogelpokemon (meißtens Tauboss, aber am Anfang beim ersten durchspielen war es Ibitak)


    Ein Bodenpokemon (Stein ist in der ersten generation schwer zu toppen, deshalb meißtens Nidoking oder Rizeros)


    Mein erstes Team war das hier: Turtok, Arkani, Kokowei, Rizeros, Simsala, Tauboss


    Sind Misty und Ash ein Traumpaar?


    Ash war früher noch lustig und hatte coole Pokemon. Misty fand ich schon immer Scheiße, also finde ich nicht, dass sie zusammenpassen.

    Die Folge hab ich jetzt auch schon um die fünf Mal gesehen, da muss ich mal was zu sagen:


    Insgesamt gefällt mir das ganze sehr gut, weil es keine 08/15-ash-trifft-ein-tolles-pokemon-das-er-sich-eh-nicht-fängt-Folge war, sondern abwechslungreich. Zudem bietet Team Rocket Grund für viele Lacher, besonders die Stelle, an der Jessie dem Aerodactyl den Pokeball an die Rübe klatschen will, ist klasse gemacht. Und James Karten^^
    Ash macht mal wieder auf hirntot und lässt seine Pokemon Steine angreifen. Na ganz toll, das hilft ihm keinen Schritt weiter gegen bewegliche Ziele, die außerdem nicht in 10000 Teile zerspringen und sich zudem noch wehren. Und Mogelbaum ist dochw ohl kein Gegner und kein vergleich für Onix. Also mit dem Training ist es echt ein Wunder, dass er den Orden noch kriegt. Besoners hohl ist es, das er Paul nachmachen will, indem er nur seine benachteiligten Pokemon verwendet, was echt paradox ist, da Paul, wie oft bewiesen, häufig seine Pokemon durch Fänge aus früheren Reisen ersetzt. Total verkorkst!


    Das größte Minus ist aber die Premiere von Lucias Behindertenschraube. Oh super, jetzt können sich alle kleinen nutzlosen und schwachen Pokemon beim Springen drehen, echt bombastisch. Was soll das bitte bringen? fürn Wettbewerb völlig okay, weils gut aussieht, aber fürn Kampf ist das 100% Schwachsinn. Als ob Haspiror und Plinfa den Gigastoß abwehren könnten, indem sie drehend draufspirngen. Das ist SO hohl! Und dann gewinnt Ash mit dieser "Taktik" auch noch den Orden. Schweinerei!


    Also insgesamt eine sehr sehenswerte Folge, mit dem dicken Minus, dass Lucia Scheiße fabriziert und alle es toll finden.

    Ich finde die japanischen Namen am unpassendsten und die amerikanischen am besten. Grund?
    Ist euch nei aufgefallen, dass Pokemon zwar aus Japan kommt und die Regionen auch einer japanischen Inselgruppe nachempfunden sind, die Personen und die Kultur aber klar westlich ist? Keine Japaner unterwegs bei Pokemon, das sind alles Westeuropäer oder Amis! Deshalb ist es total schwachsinnig denen japanische Namen zu geben, das passt echt überhaupt nicht. Die deutschen Versionen klingen teilweise sehr albern, also würde ich die amerikanischen als beste Namen einstufen.

    Hallo Leute, wie ihr sicher durch meine Flut von aufgeregten PNs gemerkt habt, bin ich nun im Profibereich vertreten. Das mag jetzt kitschig und abgedroschen klingen stimmt aber: Das habe ich euren Kritiken, Anregungen und naja nenn ichs mal eurem teilweise doch sehr drängendem Verhalten zu verdanken, ohne deren Einfluss mich nicht hätte steigern können. Also ein Danke an alle Leser!
    Das nächste Kapitel ist mein erstes ohne richtigen Kampf, mit Ausnahme des Prologs, aber hier fängt meine komplizierte Hintergrundgeschichte zu Pauls Verhalten an, als ist es ein sehr wichtiges Kapitel. Was Rob so treibt, wird aber noch nicht enthüllt :D
    Wer übrigens herrausfindet, wie die Frau heißt, die Paul im Park trifft und beobachtet, der kriegt nicht nur einen Keks, nein weit gefehlt, dem schicke ich den anfang vom nächsten Kapitel, das schon fast fertig ist, per PN zu. Also viel Spaß mit Kapitel Nummer zwölf!


    Kapitel XII: Schatten der Vergangenheit


    Pauls Schätzung was ihre Reisezeit anging hatte sich als richtig erwiesen. Er und Lohgock erreichten Ewigenau am achten Tag ihrer gemeinsamen Reise.
    Hinter ihnen lag nun der riesige Radweg, den sie in den letzten Tagen umgangen hatten, da Paul Fahrräder für Kinderspielzeuge hielt und deshalb keines besaß.
    Im Gegensatz zu Erzelingen und Jubelstadt war Ewigenau ziemlich klein und unmodern. Viele alte Häuser prägten das Bild der Stadt, die irgendwie den Eindruck machte, vollkommen ohne Plan entstanden zu sein. Das Wirrwarr der Gebäude und Gassen sorgte dafür, dass Paul sich erst einmal verirrte, kaum dass er zehn Minuten in der Stadt war. Glücklicherweise besaß Lohgock einen weitaus besseren Oriertierungssinn und führte den Trainer bald wieder auf die Hauptstraße. Hier fuhren nur wenige Autos. Ewigenau war wohl genau so altmodisch wie es aussah.
    Paul ignorerte die schmutzigen Schaufenster einiger Läden und marschierte von Elekid und Lohgock verfolgt geradewegs in das örtliche Pokemoncenter, welches überraschenderweise dem in Jubelstadt in nichts nachstand und auch beinahe die selbe Größe hatte. Der Trainer gab seine Pokemon dort ab, um sie durchchecken zu lassen und schaffte es sogar Lohgock zum Bleiben zu bewegen.
    Erleichtert verlies er das unpassend modernde Gebäude durch eine Glastür.
    Vor ihm lag nun der stille Betrieb einer verschlafenen Stadt. Die Arena von Ewigenau war nur wenige Meter vom Pokecenter entfernt und sah aus wie eine Kreuzzug aus einem kleinen Stadion und einem Gewächshaus.
    Einem überdimensionalen Blumentopf gleich stand das ovale Gebäude auf einer ebenen Fläche, umringt von einem kleinen Park, der von schmalen Trammpelpfäden durchzogen war. Am oberen Rand wucherten Ranken von Effeu und anderem Gewächs hervor und auch durch einige Ritzen und Löcher in der Fassade hatten die Pflanzen sich ihren Weg nach draußen gebahnt. Die Arena besaß kein Dach.
    Paul stapfte nun durch den Park, der die Arena umgab und verdrückte sich in den Schatten eines niedrigen Baumes. Seine Gedanken schweiften auf seine Situation ab. Er könnte einfach in die Arena gehen und den Orden erringen, ob Panflam nun dabei war oder nicht. Dennoch würde dies bedeuten, noch länger in der Stadt zu bleiben, was wiederrum Lohgock missfallen würde. Aber was hatte Lohgock ihm überhaupt zu sagen? Nichts! Es war nur ein Pokemon, ein Kämpfer, ein Diener seines Trainers. Und dennoch, es hatte einen großen Einfluss auf Pauls Handeln und das beunruhigte ihn sehr.
    Während Paul seinen Gedanken nachhing, verließen zwei Gestalten die Arena. Mit einem Auge beobachtete Paul sie und stelle fest, dass es sich um eine junge Frau und ein Pokemon handelte. Die Frau hatte kurze rote Haare, die bis zum Kinn reichten und wie ein Kranz einmal um den Kopf gingen. Ihre Kleidung war auffällig ungewöhnlich. Über einem schwarzen, ärmellosen T-Shirt trug sie einen dunkelgrünen Mantel, der sehr dünn aussah und nur bis zur Hüfte reichte. Eine lange schwarze Hose komplettierte das Erscheinungsbild der Frau.
    Das Pokemon war ganz offensichtlich ein Roserade. Paul kannte dieses Pokemon, denn Reggie hatte früher oft mit einem gekämpft. Er hielt es für hässlich und schwach. Reggie hatte seine Zeit mit ihm vergeudet. Das Pflanzenpokemon war annähernd so groß wie die Frau neben ihm und besaß einen grünen Körper. Die langen Arme mündeten in zwei große bunte Blumen, die die Hände ersetzten. Dieses Pokemon sah einfach nur albern aus. Obwohl Paul das Äußere der beiden Ankömmlinge durchaus abstieß, beobachtete er ihr weiteres Tun. Roserade schien eine Verletzung am rechten Arm zu haben, denn es winkelte das Körperteil unnatürlich an. Auf einer der Wiesen des Parkes ließen Frau und Pokemon sich nieder und die augenscheinliche Besitzerin des Pflanzenpokemons inspizierte angestrengt den Arm Roserades.
    Nach einer kurzen Zeit des Überlegens, griff sie in eine tiefe Tasche an Hose und förderte eine längliche Flasche zutage, die sich als Spraydose entpuppte, da ihr Inhalt auf Roserades Verletzung gesprüht wurde. Dem Gesichtsausdruck des Pflanzenpokemons nach, ließ der Schmerz nun nach.
    Paul hatte die ganze Szenerie gelangweilt beobachtet. Wie oft sah er soetwas. Trainer waren dazu da ihre Pokemon für den Kampf bereit zu machen und nicht um sie zu pflegen, dafür gab es Pokemoncenter.
    Während Paul sich innerlich über sie aufregte, sprach die Frau leise mit ihrem Pokemon und drückte es schließlich fest an sich. Ein Lächeln lag auf ihren dünnen Lippen. Sie schien glücklich und erleichtert über die rasche Genesung ihrers Pokemons. Über solche sentimentalen Anwandlungen konnte Paul nur den Kopf schütteln. So verkamen die Pokemon doch nur und wurden verweichlicht und schwach. Dadurch wurden sie unbrauchbar.
    Und doch löste das Bild noch eine andere Regung in Paul aus, als Verachtung. Es war eine Erninnerung. Mit einem Mal spielte sich vor Pauls Augen eine längst vergangene Szenrie ab.


    "Das hast du wirklich gut gemacht Chelast!" rief der Junge mit den violetten Haaren und versuchte so sein niedergeschlagenes Pokemon aufzumuntern. Es kauerte verletzt am Boden und sein Besitzer beugte sich über das Pflanzenpokemon.
    "Nächstes Mal, sind wir besser vorbereitet, du wirst schon sehen."
    "Chelast?" Das Pokemon hob langsam den Kopf und blickte seinem Trainer in die Augen. Ein Lächeln lag auf den Lippen des Jungen. Er nahm dem Pokemon seine Niederlage nicht krumm, sondern motivierte es. Entschlossen stemmte Chelast sich auf die Beine und rief zustimmend:
    "Last!"
    Der Junge tätschelte ihm den Rücken.


    Wie eine lästige Fliege schüttelte Paul die Erinnerung ab. Er hatte sich damit abgefunden, was früher gewesen war und es hinter sich gelassen. Es war vorbei und zählte heute nicht mehr. Paul war ein anderer Mensch als damals.
    Seine Aufmerksamkeit wurde schlagartig auf den Eingang der Arena gelenkt, aus der nun eine kleine vierbeinige Gestalt kam. Sie hielt sprintend auf die Frau und das Roserade zu. Paul kannte das Pokemon. Ein Chelast, was für ein Zufall.


    "Du und Chelast, ihr passt echt zusammen wie Pech und Schwefel."
    Der Angesprochene wurde rot. Dann strich er sich eine violette Haarsträhne aus dem Gesicht und schüttelte den Kopf.
    "Chelast ist ein gutes Pokemon und ich bin ein guter Trainer, ist doch klar, dass das passt oder?"
    Die beiden Jungen verfielen in ein kurzes, aber heiteres Lachen.
    "Nein, ich meins ernst, ich wünschte, Glumanda und ich würden genauso gut zusammen arbeiten. Bei uns klappt einfach gar nichts."
    "Vielleicht ist Glumanda zu schwach, such dir ein anderes Pokemon." riet der Junge mit den violetten Haaren, seinem blonden Freund. Dieser sah ihn entsetzt an.
    "Glumanda weggeben? Es war mein erstes Pokemon!"
    "Wenn du stärker sein willst, kommst du so nicht vorran. Glumanda und du, eure Zusammenarbeit ist, als würde man mit eckigen Bällen auf runde Tore schießen. Ich wundere mich echt, dass du es erst jetzt gemerkt hast." Hohn lag in der Stimme des von sich selbst sehr überzeugten Violetthaarigen. Wie er sich und seine Wirkung kannte, hatte er seinen Freund bald soweit einen Kampf mit ihm auszutragen, welchen er gewinnen würde. So lief es immer.


    Die Szene verblasste und Paul sah sich wieder in dem Park um die Arena von Ewigenau. Das Chelast war mittlerweile bei den anderen beiden angekommen und die Gruppe verfiel in heiteres Lachen. Sie waren so naiv. Das Leben war nicht zum Lachen.
    Paul schloß die Augen und versuchte die Bilderflut einzudämmen. Vergeblich.


    "Und jetzt Chelast, Rasierblatt!"
    Wie aus dem Nichts schossen dutzende von rasiermesserscharfen Blättern aus dem Blatt an Chelasts Kopf hervor und prasselten auf das am Boden kauernde Pokemon. Es war eine kleine orange farbene Echse auf zwei Beinen, die an ihrem Schwanz eine tanzende Flamme besaß. Ein Glumanda.
    Glumanda wimmerte und ließ den Angriff über sich ergehen. Es war geschlagen.
    Sein Besitzer, ein blonder Junge von etwa zehn Jahren starrte feindseelig von dem Feuerpokemon zu dem Trainer des siegreichen Chelasts. Ernüchterung machte sich auf seinem Gesicht breit, dann zog er Glumanda zurück.
    "Du hast Recht. Glumanda ist der letzte Dreck."
    Er betätigte einen Knopf an dem Pokeball in seiner Hand und das zermürbte Glumanda materialisierte sich in einem blauen Strahl. Entsetzt sah das geschundene Pokemon zu dem Jungen herrauf.
    "Hau ab! Ich hätte schon viel eher auf Paul hören sollen! Verschwinde!"
    Das Pokemon starrte seinen ehemaligen Besitzer noch eine ganze Weile fassungslos an. Eine Träne sammelte sich in seinem rechten Auge. Dann erhob es sich langsam und trottete mit hängenden Armen in eine unbestimmte Richtung. Noch einmal blickte es zurück. In seinem traurigen Gesicht konnte man erkennen, dass für das Pokemon seine Welt zsammengebrochen war und sein Herz in Trümmern lag.
    Der blonde Junge rang eine Weile mit sich. Man sah ihm an, dass er hin und her gerissen war, ob er sein Pokemon zurückholen und sich entschuldigen oder es ziehen lassen sollte.
    Sein unsicherer Blick wanderte zu seinem Gefährten. Dieser blickte voller Abscheu und Kaltherzigkeit auf Glumanda.
    Plötzlich liefen dicke Tränen die Wangen des Blonden herrunter. Er schluchzte leise. Schließlich stahl sich Grimmigkeit auf sein Gesicht und er ballte die Faust.
    "Du sollst mir aus den Augen gehen! Ich will dich nie wieder sehen!"
    Scluchzend und heulend fiel er auf die Knie und hieb mit der geballten Faust auf den staubigen Erdboden.
    "GEH!"
    Glumandas Tränen versiegten. Seine Trauer war durch Tränen nicht mehr zum Ausdruck zu bringen. Noch zögerte es.
    "VERSCHWINDE!"
    Glumada blickte noch ein letztes Mal zurück. Doch diesmal nicht zu seinem ehemaligen Besitzer, sondern zu dessen Freund, der mit verchränkten Armen und verbissenem Gesichtsausdruck das Feuerpokemon anblickte. In Glumandas Augen funkelte es. Blanker Hass und pure Mordlust spiegelten sich drin.


    "Lohhh!"
    Ein unglaublich lauter Ruf ließ Paul aufschrecken. Er lag rücklinks auf dem Gras und sah über sich das wütende Gesicht Lohgocks, dass sich dort aufgebaut hatte und ihn nun auf die Beine zog.
    "Lohhhhgock!" rief es nochmal. Es war sichtlich aufgebracht und Paul wusste auch sofort warum. Es dachte, sein Begleiter hätte ein Nickerchen auf Kosten seines Trainers gemacht.
    Paul schüttelte den Klauenarm von seiner Schulter und schnauzte Lohgock an.
    "Sag mal, harkts bei dir? Ich entscheide, wann es weiter geht, klar?"
    "Ich denke, Lohgock hat sich einfach nur Sorgen um dich gemacht, du sahst sehr gequält aus, als du da so gelegen hast."
    Wie angestochen fuhr Paul herrum und sah, dass die Frau mit ihren beiden Pflanzenpokemon hinter ihm stand und ihn skeptisch musterte. Paul merkte nun, wie klein sie war. Obwohl sie gut fünf Jahre älter als er war, maß er einen Kopf mehr und er war mit seinen dreizehn Jahren noch im Wachstum.
    "Was hast du denn damit zu tun? Halt dich daraus!" giftete er zurück und erwartete, dass sie verschwand. Doch sie blieb.
    "Kein Grund unhöflich zu werden, Junge. Erzähl mir lieber, weshalb du mich beobachtet hast. Willst du etwa herrausfinden, wie du mich besiegen kannst?" sie verschrenkte die Arme vor der Brust und sah ihn an, als hätte sie ihn durchschaut.
    "Dich besiegen? Bei den Pokemon und deiner Art sie zu verhätscheln, kann ich mir kaum was einfacheres vorstellen."
    Erbost trat die Frau näher.
    "Verhätschelt? Was erlaubst ...?" Noch bevor sie sich in ihre Schimpftirade steigern konnte, hatte Paul sich demonstrativ abgewand und auf den Weg ins Pokecenter gemacht.
    Lohgock folgte schweigend.
    "Bleib gefälligst hier du ...!" Paul ignorierte sie. Er hatte besseres zu tun, als einem Ammateur zuzuhören. Lohgock hatte ihn daran erinnert, dass sie noch etwas zu erledigen hatten.
    Den besorgten Blicken des großen Pokemons neben ihm wich er dabei betont gleichgültig aus.

    So ich habs endlich zum elften Kapitel geschafft. Ich entschuldige mich für die lange Wartezeit. Ich hatte ehrlich gesagt einfach keinen Bock weiter zu machen^^ Hab ja jetzt Ferien, da hab ich besseres zu tun. Nun ist Kapitel Nummer elf trotzdem fertig und ich hoffe es gefällt euch.
    AN ALLE ANNONYMEN LESER; DIE NICHT KOMMENTIEREN (WAS AUCH NICHT SEIN MUSS): SCHREIBT MIT NE PN UND ICH SAGE EUCH BESCHEID WENN NEUE KAPITEL KOMMEN!!


    Kapitel XI: Eine ungewöhnliche Freundschaft



    Paul lehnte es schon ziemlich lange ab, auf seinen Reisen von jemandem begleitet zu werden, denn damit hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. An dieser Einstellung hatte selbst sein Bruder Reggie, der sonst einen enormen Einfluss auf Paul besaß, nichts ändern können. Im Gegenteil, sein Versuch Paul einen seiner eigenen Kameraden aufzuzwingen, hatte dazu geführt, dass Paul jetzt einen Rivalen besaß.
    Doch nun war der junge Trainer auf dem Weg zu einem Ort namens Netro, um dort eben diesen Gegner vor einer bislang unbekannten Schwierigkeit zu erlösen. Im Gefolge hatte er zudem ein unberechenbares Lohgock. Diese Begleitung war jedoch nichts weiter als eine Art Zweckbündnis, ein vorläufiger Waffenstillstand. Lohgock wollte, das Paul seinen Trainer rettete, wohingegen Paul wissen wollte, was diesem geschehen war. Hinzu kam für Paul, dass er der Überzeugung war, Lohgock würde nicht allzu viel Wert auf seine Einwilligung legen und hätte ihn mit Sicherheit auch gegen seinen Willen dazu gebracht seinem Besitzer zu helfen. Das stets stille und gelassene Pokemon war Paul ein wenig unheimlich. Daher war Elekid immer außerhalb seines Pokeballs, um den Dritten im Bunde zu stellen, sodass Paul nie mit Lohgock alleine war.
    Den größten Teil des Tages verbrachte die seltsame Truppe damit, schweigend durch die Gegend zu stapfen. Wenn es nach Lohgock gegangen wäre, hätten sie ein deutlich schärferes Tempo eingeschlagen, denn das Feuerpokemon schien Eile für nötig zu halten. Paul jedoch hatte es unter Aufwendung all seiner Überredungskunst und Sturrheit dazu gebracht, ihn nicht wie einen Sack Mehl durch die Weltgeschichte zu tragen, sondern sein Vorankommen ein wenig eigenständiger gestalten zu lassen. Dennoch war Lohgock unruhig. Häufig sprintete es einige Meilen voraus und kundschaftete die Umgebung aus. Sobald Paul beschloss zu rasten, wusste Lohgock einen passenden Ort von seinen Streifzügen. Da Paul durch Lohgocks Antrieb deutlich schneller vorwärts kam als sonst, was auch daran lag, dass das Pokemon ihn den ganzen Tag durchmarschieren ließ, rechnete er damit, Ewigenau binnen einer Woche zu erreichen. Das Tempo raubte ihm jedoch die Gelegenheit, weitere Trainingseinheiten mit seinen Pokemon abzuhalten, was angesichts des bevorstehenden Arenakampfes nicht gerade wünschenswert war. Also hatte der Trainer am zweiten Abend der Reise begonnen, die tägliche Übung auf die Abendstunden zu übertragen.
    Während seine Pokemon die harten und kräftezehrenden Trainingseinheiten durchmachten, saß Lohgock etwas abseits und betrachtete das Ganze mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck.
    Nun war es bereits der vierte Abend des Eilmarsches und Pauls Beine waren taub vom vielen Gehen.
    "Schon was gefunden?" fragte er das Feuerpokemon neben ihm, dass gerade aus dem Dickicht wieder aufgetaucht war. Zwischen den beiden herrschte keine Feindschaft, doch es gab auch kein Vetrauen zueinander. Dennoch gab es unausgesprochene Vereinbarungen, wie Lohgocks Aufgabe, Lagerplätze zu suchen. Auch an diesem Abend war es fündig geworden.
    "Lohh!" gurrte es und schnellte davon.
    Unter der Führung des Feuerpokemons streiften Paul und Elekid über eine schier endlose Wiese, dessen Grashalme dem Trainer fast bis an die Knie reichten. An den westlichen und östlichen Rändern waren die Konturen eines Waldes zu erkennen. Genau dorthin führte Lohgock die kleine Gruppe.
    Lohgocks Fund bestand in drei mannshohen Felsbrocken, die in einem Dreieck vor dem Waldrand herrumlagen. In ihrer Mitte ließ man sich nieder.
    Paul blickte nun gen Himmel. Der Mond war bereits herausgekommen und schien mit seinem milchigen Licht durch eine wabernde Wolkendecke, sodass die Welt gräulich zu sein schien. Noch war die spärliche Beleuchtung für die abendliche Übung mit Pauls Pokemon zu gebrauchen.
    "Mach Feuer." sagte der Trainer kurz zu Lohgock, welches sich an einen der Steine gelehnt hatte. Die Anweisung war schroff und unfreundlich ausgefallen, doch Lohgock nahm dies nicht übel. Im angrenzenden Wald begann dessen Holzsuche.
    Mit Elekid im Schlepptau stapfte Paul nun zurück auf die Wiese. Mit einem universalen Wurf, ließ er sämtliche mitgeführte Pokemon auf der Ebene erscheinen. Erst seit kurzem zählte das Feuerpokemon Magmar zu seinem Team. Es war ein humanuides Pokemon und ungefähr so groß wie Paul. Sein Kopf war jedoch unmenschlich dick und von einer feurigen Mähne umgeben. An stelle eines Mundes, saß eine Kreuzung aus Schnabel und Maul, die spitz zulief, jedoch mit Lippen versehen war. Sämtliche Gelenke des Pokemons waren durch dicke rote Kugeln hervorgehoben und passten so perfekt in die Färbung Magmars, dessen Bauch größtenteils gelb mit roten Streifen war. Ein kräftiger Schwanz mit einer intensiven Flamme an seinem Ende rundete das Äußere ab.
    Ebenso neu war Kramurx. Dieses Pokemon gehörte zur Gattung der Unlichtpokemon und gleichzeitig auch zu der der Flugpokemon. Es ähnelte einem Vogel mit pechschwarzem Gefieder und einem matt gelben Schnabel, der vorne eine leichte Krümmung aufwies. Die Augen waren disproportional groß und wurden von einer tiefschwarzen Iris dominiert. Die Pupille war weiß. Dies
    war das dominierendste Merkmal Kramurx'. Es war als würden zwei Juwelen aus der Nacht aufblitzen und jeder Bewegung folgen. Allerdings wurde dieser optische Fokus auch von einer Art Kreppe um den Kopf des Pokemons abgelenkt. Wie ein unvollständiger Zylinder wand sich ein platter schwarzer Kranz um den kleinen schwarzen Schädel.
    Beide Pokemon waren längere Zeit von Paul unbenutzt gewesen. Auf seiner letzten Reise durch Johto waren beide ihm treue Gefährten gewesen. Aus Frust ob seiner erneuten Niederlage in der örtliche Liga, hatte Paul seinen Heimweg nur mit Elekid und Chelterrar angetreten. Nun jedoch fanden sich beide wieder in seinem Team und warteten gespannt auf Anweisungen.
    Da Kramurx ein wenig faul war, nahm es seine alte Gewohnheit wieder auf und ließ sich auf einem Ast in dem Baum nieder, der auf Chelterrars Rücken sproß. Snibunna sah zischend zu ihm hoch. Zwischen den beiden Unlichtpokemon herrschte Rivalität.
    "Wir arbeiten heute weiter an der Strategie für die nächste Arena. Ich weiß nicht wie stark die Arenaleiterin sein wird, doch ich bin mir sicher, dass diesmal ein Plan von Nöten sein wird."
    "Ele!" machte das gelbe Elektropokemon und reckte eine Faust.
    "Sein still, verdammt!" schnauzte Paul es an. Das Pokemon schien sich wohl wichtig zu fühlen, vielleicht sollte Paul es weniger bevorzugen. Andererseits war dies von Nöten, um es endlich zu entwickeln. Beschämt trat es zurück und schob sich nah an das stramm stehende Magmar herran.
    "Du wirst definitiv nicht antreten. Magmar, du wahrscheinlich auch nicht. Du bist ein Ersatz für Panflam, wenn es wieder kämpfen kann, werden wir sehen, ob du vielleicht mehr taugst. Als Anreiz bei dieser Probe dein bestes zu geben, wirst du trotzdem für die Arena trainiert. Weiterhin treten Snibunna und Ursaring an."
    Die beiden gekürten Pokemon ließen erfreut die Klauen blitzen. Beide waren leidenschaftliche Kämpfer und jeder auf seine Weise gefährlich. Ursaring war grob und stets brutal. Pure Gewalt war sein Mittel zum Sieg. Snibunna war dagegen tückisch und flink. Dabei nutzte es jeden Fehler seiner Gegner gnadenlos aus. Die beiden würden gute Dienste leisten.
    "Als Trainingsobjekt dienen natürlich die anderen, allen voran Chelterrar, da wir ja gegen Pflanzenpokemon kämpfen. Ich erwarte nicht, dass es einer von euch schafft, ihn zu schlagen."
    Pauls Pokemon registrierten, dass die Anweisungen des Trainers beendet waren und bildeten, wie sie es aus etlichen Trainingseinheiten gewohnt waren, einen weiten Kreis. Nun war es an Paul die beiden kämpfenden Pokemon in den "Ring" zu schicken.
    "Chelterrar und Snibunna." sagte er knapp, woraufhin Kramurx enttäuscht von dem Geäst flatterte und sich mit kräftigen Flügelschlägen in der Luft hielt, um von dort zuzusehen.
    Das mächtige Pflanzenpokemon Chelterrar beäugte kritisch Snibunna, das drohend mit den Klauen spielte.
    "Wir fangen mit einer Standardattacke an, mit der wir es mit Sicherheit zu tun bekommen werden. Chelterrar, beschieß Snibunna mit Rasierblatt."
    Aus dem Wipfel seines Baumes fielen etliche Blätter, welche in der Luft hielten und dann zischen Kurs auf Snibunna nahmen. Das Eispokemon machte sich bereit.
    "Mach gar nichts." befahl Paul
    Irritiert sah Snibunna auf, dann schlugen die ersten scharfen Blätter auf es ein. Schützend hob es die Klauen und stemmte sich mit den Hinterbeinen in den Rasen. Bald schon war der Boden mit Blättern übersät. Die meisten waren an den scharfen Krallen Snibunnas zerschellt, doch einige hatten es erwischt und ihm Schnittwunden beigebracht.
    Dieses kurze Szenario hatte Paul alles gezeigt, was er in Erfahrung hatte bringen wollen. Snibunna würde in der Arena nicht annähernd so starke Rasierblattattacken erdulden müssen und da es Chelterrars Angriff mehr oder weniger leicht wegsteckte, brauchte der Trainer sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen.
    "Jetzt mit Konter, nochmal Chelterrar!" Wieder feuerte das mächtige Pokemon Salven ab, die grünen Messerklingen glichen. Diesmal jedoch sprang Snibunna der Bedrohung entgegen und zerfetzte die Geschosse mit unglaublicher Geschwindigkeit in der Luft. Was übrig blieb, war kaum mehr als Laub zu sehen.
    "Gigasauger!" rief Paul nun ohne Vorwarnung. Nun wollte er Snibunna überraschen und testen, was es unternahm. Der Trainingsplan war während der vielen Stunden entstanden, in denen Paul nur gewandert war, schon am Morgen war dieser Ablauf für Snibunna erdacht worden.
    Chelterrar besaß neben seinem Baum ,auf der anderen Seite des Panzerrückens, drei spitze Zacken, die wie Felsen aussahen. Diese glühten nun hell grün auf, ganz so als würden sie phosphoreszieren, und dann schoss aus jedem der Zacken ein ebenso grüner Strahl. Alle drei Strahlen wickelten sich wie Ranken um Snibunna und das Pokemon schrie schmerzerfüllt auf. Da seine Arme und damit auch die Krallen, fest an den Körper gedrückt wurde, war es unfähig sich zu wehren und wand sich verzweifelt.
    "Gigasauger, Megasauger und Absorber sind Attacken, die fast jedes Pflanzenpokemon drauf hat. Du musst dich dagegen wehren können! Benutz Eisstrahl!"
    Das gefangene Pokemon riss sich noch einmal zusammen und sammelte in seinem Maul eine blaue Energiekugel, die sich in einem eisigen Strahl entlud, welcher die hellgrünen Fesseln sprengte und wie eine Sense zerschnitt. Keuchend fiel das Eispokemon zu Boden.
    "Weich den Attacken aus, auch wenn sie unerwartet kommen! Rasierblatt musst du zerfetzen, Saugerattacken kontern, merk dir das!"
    Paul war in seinem Element. Das Training mit seinen Pokemon war eine lieb gewonnene Beschäftigung, denn er war es, der das Sagen hatte. Alles lief so, wie er es plante und wie er es wollte. Für seine Pokemon mochte der Verlauf der Übungen hart sein, doch jedes von ihnen hatte gemerkt, dass sie ihren Zweck erfüllten und ihre Kampffähigkeiten enorm steigerten. Da sie alle das Kämpfen liebten, war dies ihr Anreiz ihrem Trainer zu folgen.
    Auch an diesem Abend lies Paul seine Partner bis zur Erschöpfung kämpfen. Im Vordergrund standen dabei Snibunna, Ursaring und Magmar. Die anderen dienten größtenteils als Gegner, allen vorran Chelterrar, das trotz der zahlreichen Kämpfe nicht ermüdete. Schließlich war es Kramurx, das sein Limit erreicht hatte.
    Nach einer Hammerarmattacke von Ursaring, blieb es im Gras liegen und schloss ermattet die Augen. Paul sah so etwas nicht gerne. Kramurx schien von Reggies Training zu verwöhnt zu sein. Sein Bruder ging weniger rau mit den Pokemon um, was bewirkte, dass sein Training weniger Effizienz aufwies.
    "Steh auf Kramurx, wir sind noch nicht fertig."
    Keine Reaktion.
    Vielleicht sollte er für heute Schluss machen. Kramurx musste sich wahrscheinlich an das härtete Training erst wieder gewöhnen. Solche Milde war bei Paul eher selten, doch auch er wurde langsam müde. Das ewige wandern und die abendlichen Übungen zehrten an seinen Kräften.
    Er zückte Kramurx' Pokeball.
    "Dann komm halt zurück. Schäm dich!" kommentierte er.
    Schließlich sah er die anderen Pokemon an, die nun erwartungsvoll zu ihm blickten. Sie alle waren geschafft vom Training. Es war an der Zeit es zu beenden.
    Während der drei Stunden, in denen Paul seine Pokemon unterwiesen hatte, war der Mond gänzlich hinter einer dichten Decke aus Wolken verschwunden. Es war stockduster. Nur ein Licht erhellte die Nacht. Ein Feuer zwischen drei Felsen. An einem von ihnen lehnte Lohgock und blickte mit seinen durchdringenden Augen zu dem jungen Trainer herüber. In diesen Augen lag eine kritische Note. Paul lachte heiser auf. Lohgock fand sein Training wohl unangemessen! Ob das eine Herausforderung war?
    "Is' was?" rief er provozierend herüber. In seiner Stimme lag die aufgestaute Wut über seine unfreiwillige Situation und Lohgocks geheimnisvolle Art, die ihn so einschüchterte. Vielleicht war nun ein Zeitpunkt gekommen, all das abzuschütteln und Lohgock zu zeigen, wer von ihnen das Sagen hatte?
    Gemächlich erhob sich das große Feuerpokemon und lies Flammen um seine Handgelenke tanzen. Dann vollführte es einen unglaublichen Sprung, durch den es fast dreißig Meter hoch gelangte und landete leichtfüßig vor dem verblüfften Trainer. Eine Demonstration seiner Stärke.
    Plötzlich war Pauls Trotz und Mut verflogen. Lohgock war viel zu mächtig für ihn. Er konnte es nicht schlagen, auch wenn er es so sehr wollte. Dennoch ließ er seine Boshaftigkeit nicht fallen und giftete das Pokemon weiter an.
    "Was starrst du so herüber? Gefällt dir das Training etwa nicht?" Paul versuchte seine Stimme so höhnisch wie möglich klingen zu lassen. Er konnte das Pokemon nicht mit roher Gewalt besiegen, doch verbal war alles möglich.
    "Gock!" machte das Pokemon und wies mit seinen Krallen auf die Stelle, an der Kramurx vor wenigen Minuten noch gelegen hatte.
    "Kramurx ist nicht mehr so stark wie es mal war, es braucht eine harte Behandlung."
    Lohgock schüttelte vehement den Kopf.
    Schließlich drehte es sich ruckartig um und blickte direkt zu Chelterrar, das etwas abseits stand. Rivalität blitzte in den Augen beider Pokemon auf.
    "Verstehe, du willst Chelterrar herausfordern, stimmts?"
    Es war offensichtlich. Doch den Gefallen würde Paul Lohgock nicht tun. Bei ihrem letzten fairen Kampf, welcher der erste zwischen Paul und Rob gewesen war, waren beide Pokemon zeitgleich zu Boden gegangen. Jetzt jedoch war das Pflanzenpokemon ermüdet und sicher nicht mehr in der Lage einen brauchbaren Widerstand zu leisten.
    Also schüttelte nun Paul den Kopf.
    "Das kannst du echt vergessen, ich entscheide hier, wer gegen wen kämpft."
    Mit diesen Worten zog er sämtliche Pokemon in ihre Pokebälle zurück. Bis auf Chelterrar. Paul hatte das ungewöhnliche Bedürfnis, seinen alten Freund noch eine Weile bei sich zu haben. Heute Nacht würde er es außerhalb seines Pokeballs schlafen lassen.
    Wenig später merkte Paul, dass Lohgock keines Falls einen Kampf mit Chelterrar gewollt hatte. Als die drei an dem Feuer in mitten der drei Felsen lagen, wobei Chelterrar nur den Kopf in den Schein der Flammen hielt, da sein Körper sonst mit den Felsen zusammengestoßen wäre, geschah etwas absurdes, etwas, das Paul noch nie bei zwei Pokemon beobachtet hatte. Chelterrar und Lohgock unterhielten sich. Es klang furchtbar dämlich, doch es war so. Beide gaben für Paul unverständliche Laute von sich und erwiderten so die fiktiven Aussagen des anderen.
    Lohgock hatte also nicht den Kampf sondern ein Gespräch mit Chelterrar gesucht. Vielleicht, weil es in ihm einen Ebenbürtigen sah.



    In den folgenden Tagen waren stets alle Pokemon Pauls am abendlichen Feuer versammelt. Genau genommen wäre lediglich Chelterrar nötig gewesen, denn Paul war fasziniert von der neuen Erfahrung, dass zwei Pokemon ein Gespräch führten, doch er wollte Lohgock nicht den Eindruck vermitteln, ihm zuliebe Chelterrar raus zulassen.
    Das Resultat war, dass Lohgock und Chelterrar eine einmalige Freundschaft aufbauten. Während der Trainingseinheiten beobachtete Lohgock nun von näherem das Geschehen und schien durch einige Zurufe gar Tipps für die Kämpfenden zu geben.
    Das Feuerpokemon blieb für Paul ein Rätsel.

    Ich wiederlege zur Abwechslung mal was^^


    Zitat

    Dass Maike frisst wie´s Tier und trotzdem (vor allem in den Sinnoh-Folgen) fast magersüchtig ist.


    Lies den Satz vielleicht nochmal, dann fällt dir auf, dass er sich selbst wiederspricht. Wenn man nix isst ist man magersüchtig. Wenn man das mal an Stelle von Magersüchtig einsetzt kommt das raus: Dass Maike frisst wie ein Tier und isst trotzdem fast nix. Merkst du was ich meine?^^
    Was du sagen wolltest ist:
    Dass Maike frisst wie´s Tier und trotzdem (vor allem in den Sinnoh-Folgen) total dürr ist.
    JAA ich bin ein Klugscheißer^^


    Zitat


    Dass Ash und Paul eine Schlucht runterfallen und sich nichtmal was brechen


    Ash fällt ins Wasser und Paul landet im Fallen auf einem Felsvorsprung. Deshalb hat sich keiner was gebrochen^^



    Zitat

    Ich habe nie verstanden was die immer an Fleisch essen. Einmal waren es Bisamrattebällchen, aber auf der Welt gibt es doch nur Pokemon und keine Tiere? Vll Kinder.... Babies scheint es ja auch nicht zu geben...


    Und wieso werden Pokemon immer mit Tieren verglichen (Mauspokemon, Hundepokemon etc) wenn es in der Welt doch gar keine gibt?!


    Niemand hat je behauptet, dass es in Pokemon keine Tiere gibt.


    Zitat

    ch versteh die meisten Sachen ja auch nicht... erst mal wie die Pokeomon in diese kleinen Bälle passen. 2. wie kann schwester Joy im Spiel alle Pokemon innerhalb von 2 sek wieder heilen?


    Weils ein Spiel ist du Experte!



    Zitat

    Aber das ist nur eine Animeserie, da ist meistens alles komisch.


    Aha. Es gibt auch Leute die es begreifen.
    Das ist eine Fernsehserie deren Zielgruppe um die zehn Jahre alt ist, deshalb sind alle Charas zehn Jahre alt (angeblich^^). Unbegreifelich, dass das so wnige chekcen^^

    Mh..
    Da so mancher darüber klagt, dass seine qualifizierte Fs noch nicht im Profibereich ist (nunja, sofern die Qualifizierung stimmt, was nicht immer der Fall ist *hust*), würde ich ein "Vorschläge für Profi-Fanstorys"-Topic vorschlagen. Teilweise ist es wahr, ich kenne mehrere Fanstorys, die sogesehen einen Platz im Profi-Bereich verdient hätten, jedoch noch nicht von einem Moderator gelesen wurde (da ihr Moderatoren ja auch nur Menschen seid und nicht alles in euch reintrichtern könnt und wollt).
    Wie auch im "Geschwistertopic" des Gfx-Bereiches schlägt man vor, welche Story denn passen würde. Zwar werden wieder Nubs kommen und die nicht besonders gute Fanstory des besten Freundes vorschlagen, doch sowas ist nicht zu vermeiden. Ich weiß nicht wirklich, ob es möglich ist, aber auf einen Vorschlag hin könnten sich die Moderatoren oder Fanstory-Lehrer ja mal in dieser Story rumschauen, reinschnüffeln und anhand ein paar Faktoren einen Beschluss fassen.Die Idee ist nicht wirklich ganz ausgebaut, aber ich denke, dass so effizienter Talente entdeckt werden können.


    Mfg
    ~Topaz.


    Da wär ich auch dafür. Ich würde direkt jemanden vorschlagen :thumbup:
    Dann sind ja schon drei dafür allein aus denen die hier was schreiben, wie wärs werte Mods? :D


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    Hab grad folgendes gelesen:



    Man kann als normaler User Fanstorys per PN vorschlagen. Ich denke das macht das oben genannte Anliegen unsinnig.