Beiträge von Blackdraco

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tab=Kapitel 8 Teil 3]
    Ich stellte wohl keinen schönen Anblick dar, wie ich so auf dem Boden kauerte und den Inhalt meines Magens hervor würgte. Doch statt dass meine Übelkeit damit ein schnelles Ende fand, folgten sogleich in wenigen Sekundenabständen einige weitere Anfälle, die mir keine Pause gönnen wollten. Verkrampft hielt ich meine Augen fest verschlossen und wartete sehnlichst darauf, dass diese Übelkeit vorüber ging, doch im Moment schien mein Magen noch weit davon entfernt zu sein, sich zu beruhigen.
    Im Hintergrund ertönte Nanas Stimme, doch ihre Worte tanzten abermals bei dem einen Ohr hinein, um sofort beim anderen hinausgeworfen zu werden. Ebenso ignorierte ich ihre warme Berührung, denn selbst wenn ich meinen Kopf in ihre Richtung hätte drehen wollen, ich hätte es in meinem jetzigen Zustand nicht zustande gebracht. So blieb ich wie ein Wollknäuel zusammengekauert liegen und versuchte ein weiteres krampfartiges Würgen zu unterdrücken – ohne Erfolg.
    „Urg ...“, stöhnte ich, als ich auf einmal leicht zu beben begann, doch dieses Mal hatte mein Körper keine Schuld daran. Hinter mir hörte ich plötzlich hastige Schritte, die gleichzeitig den Fußboden unter mir leicht zum vibrieren brachte.
    „Halt durch May ... ich ... ich mach gleich was dagegen!“, hörte ich dieses Mal sogar Nanas sorgevoll klingende Stimme.
    „Nenn mich nicht May … verdammt nochmal“, versuchte ich hervorzubringen, doch alles was ich hervor würgte, war ein weiterer Teil meiner letzten Mahlzeit.
    Verdammtes Verdauungssystem ... Gammel Fleisch aus dem Sondermüll, kein Problem. Super Chili-Chips, frisch aus der Tüte? Natürlich völlig ungenießbar, was für eine hirnlose Logik! Selbst wenn die Chips in Flammen gestanden wären, sollte der Magen eines Feuer-Pokémons nicht in der Lage sein, etwas Derartiges zu verdauen? Nein, scheinbar nicht und als ob das nicht schon ironisch genug gewesen wäre, begann mein Hals nun auch noch höllisch zu brennen.
    Erschöpft schnitt ich eine schmerzverzerrte Grimasse und wartete angespannt darauf, dass mir jede Sekunde der Rest meines Bauches den Hals hinauf rutschte. Dieses Mal wurde ich aber von einem weiteren Anfall verschont, jedenfalls für den Moment. Dennoch wagte ich es weiterhin nicht, mich nur einen Zentimeter zu rühren, aus Furcht, dass ich meinen Körper nochmals verstimmten könnte. Als aber der Boden weiterhin wie bei einem kleinen Erdbeben erzitterte, öffnete ich schließlich doch vorsichtig meine Augen um endlich mehr herauszufinden. Was trieb dieser Punk da, musste sie so einen Krawall machen, wenn sie sah, dass es mir speiübel ging?
    Das erste, was ich erblickte, waren Nanas blaue Jeans, ein für mich mittlerweile vertrauterer Anblick, als mir eigentlich lieb war. Die Teenagerin raste wie von einem Bibor gestochen durch das Zimmer, während sie die Einkäufe und leeren Chipsverpackungen durchwühlte, die noch immer am Boden verstreut herumlagen, bevor sie schließlich dazu überging, wahllos irgendwelche Schubladen zu öffnen.
    Ich verfolgte mit meinen Pupillen ihre Bewegungen, wie sie eine Lade nach der anderen aufriss und wild durchsuchte, bis mir schließlich meine Augenlieder drohten, wieder zuzufallen. Doch bevor dieser Fall eintreten konnte, hielt plötzlich Nana inne und fischte aus einer zufälligen Schublade eine kleine gelbliche Flasche hervor, die von der Form etwas an eine Sprühdose erinnerte. Für einen Augenblick blieb sie reglos mit dem Gefäß in ihren Händen stehen und schien angestrengt das angebrachte Etikett anzustarren. Warum sie so lang drauf glotzte, wusste ich nicht und einen Augenblick später verlor ich mein winzigen Rest an Neugier, als mein Sichtfeld leicht zu verschwimmen begann und ich gleichzeitig abermals von starken Magenkrämpfen heimgesucht wurde. Rasch fielen meine Augenlider zu, als ich mich wie ein Wurm auf dem Fußboden krümmte.
    Das war ... nicht auszuhalten! Jeden Tag Bauchschmerzen ... Augenprobleme ... und Angriffe von Menschen und Pokémon. Allmählich war ich mir hundertprozentig sicher, dass mich das Unglück auf magische Art verfolgte.
    „Hier“, durchbrach Nanas leicht jungenhafte Stimme meine Gedanken, „Ich glaub ... das sollte helfen.“
    Schwach zwang ich meine Augenlieder zurück in die Höhe und erblickte direkt über mir Nanas sorgevolles Gesicht, sowie die nun geöffnete Flasche, die sie mir nun direkt vor die Schnauze hielt. Man sagte ja sprichwörtlich, dass es Dinge gab, die Berge versetzen konnten ... Nun, der Gestank dieser Brühe gehörte zu jenen Dingen dazu. Als der Duft aus der Flasche nämlich in meine Nase kroch, erwachte ich auf der Stelle aus meiner Starre und kroch – trotz noch anhaltender Übelkeit - angewidert ein Stück zurück. Mein Körper schien auch nicht glücklich über das Gestankgemisch aus Schwefel, Putzalkohol und Bananensaft zu sein, denn jetzt war ich wirklich kurz davor, den letzten Rest aus mir heraus zu kotzen.
    Einen guten halben Meter von dem Teufelszeug entfernt, konnte ich schließlich auch lesen, was mir da Nana direkt vor die Augen hielt. Keine Kunst, immerhin war das Etikett so groß und deutlich beschriftet, dass es selbst für einen Zehnjährigen leicht zu entziffern wäre: „Hyperheiler – Bekämpft Verbrennungen, Vergiftungen, Paralyse, Vereisungen und temporäre Schlachtsucht!“
    Selbst das Kleingedruckte, welches davor abriet, dieses Produkt bei Menschen anzuwenden, konnte ich erkennen, doch das tat in meinem Fall nichts zur Sache. Was mir wirklich Sorgen bereitete war, dass Nana tatsächlich vorhatte, mir dieses Zeug zu verabreichen. Mochte zwar sein, dass die Beschreibung dieses Zeugs auch als ein „Gegengift“ angepriesen wurde, doch ich hatte sehr starke Bedenken, dass meine Magenschmerzen eine Folge von Lebensmittelvergiftung waren. Außerdem war ich nicht einmal sicher, ob dieses Zeug überhaupt zum Trinken gedacht war, denn wie zum Hundemon heilte man Verbrennungen und Vereisungen mit einer Trinkmixtur? Und wenn es zum Sprühen gedacht war, wie heilte das Zeug bitte vor Vergiftung und übermäßigem Schlaf? Hatte sie dieses dubiose Wundermittel irgendeinem unseriösen Händler auf der Straße abgekauft?
    „Oh nein, das schlucke ich nicht ...“, stammelte ich mit verschlossener Nase – jedenfalls soweit ich konnte - und schüttelte meinen Kopf vor Ekel, während ich mir ein weiteres Mal die Mühe machte, mich wieder auf meine vier Pfoten zu stellen. Doch kaum hatte ich nur ansatzweise meinen Körper erhoben, begann mein Magen nochmals aufs Heftigste zu protestieren. Kurz davor zu kotzen blies ich die Backen auf und unterdrückte gerade noch den Drang. Ich brauchte einige Augenblicke, doch schließlich brachte ich noch ein paar Worte hervor: „ ... reiß her damit!“
    Instinktiv biss ich nach der gelben Flasche, die Nana mir unnachgiebig erneut ans Gesicht. Mit einem Ruck riss ich deren Hals hinunter und sogleich floss der halbe Inhalt des Hyperheilerdingsdabums heraus, genau in mein Maul ... Anschließend konnte ich nicht wirklich sagen, was schlimmer war: Mein quälender Magen, der ganz und gar nicht positiv auf dieses gelbe Zeugs reagierte, mein Sodbrennen, das sich gerade anfüllte wie eine Wunde auf die man Alkohol geschüttet hatte, oder der absolut widerliche Geschmack, der gerade dabei war, mir sämtliche Geschmacksnerven auf meiner Zunge zu töten. Nein, töten war nicht einmal der richtige Ausdruck, meine Zunge fühlte sich an, als würde mir dieses furchtbare Zeug Zunge und Zahnfleisch wegätzen! Und meinen Hals ... Und mein Hirn ... Das Gesöff setzte einen ganz neuen Standard für die Begriffe „Ekelhaft“, „Widerlich“ und „Fast tödlich“, selbst das Rotfleisch von gestern konnte da nicht mithalten.
    Prustend spuckte ich den Rest der Mixtur aus, dicht gefolgt von dem nun wirklich letzten Rest meines Mageninhaltes. Dieses Mal ohne die Hilfe eines bebenden Untergrunds begann ich mich am ganzen Leib zu schütteln, während ich meine Miene zu einem total angeekelten Ausdruck formte.
    Wie gern ich mir jetzt einfach die Zunge herausgerissen hätte, damit ich dieses Zeug ... nicht mehr schmecken musste. Verdammt, sag ich doch, dass dieses Zeug nichts als Quacksalber ist, Medizin soll helfen und einem nicht fast töten!
    „Verdammt ... es hilft nicht ...“, hörte ich über mir Nanas allmählich verzweifelte Stimme klingen ... Langsam gingen mir ihre „Kapitän-Obvious“ Bemerkungen richtig auf den Keks und wäre ich nicht gerade so fertig ... ich hätte ihr am liebsten in den nächsten Finger gebissen.
    „Ach was du nicht sagst!“, stöhnte ich zynisch, nachdem das Würgen wieder ein Ende hatte und ich weiter herumspuckte, damit ich endlich dieses Gift aus meinem Maul bekam. Genug war genug, ich konnte einfach nicht mehr ... Ausgeknockt durch einen verdammten Hyperheiler ... Ich hatte für heute ... wirklich genug.
    Resignierend schloss ich wieder meine Augen und gab keinen Mucks mehr von mir. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit: Würde meine Übelkeit vielleicht doch noch verschwinden oder würde mir dieses Gebräu meine Innereien zerfressen?
    „Hey, May? May?!“, ertönte abermals die Stimme dieser Göre, doch dieses Mal nahm sie einen panisch klingenden Ton an. Gleichzeitig fühlte ich wieder ihre Hand, mit der sie mich unnötig am Rücken schüttelte. Zu einer anderen Zeit hätte ich ihr dafür die Finger aufgeschlitzt, doch für jetzt hatte ich keine Lust, mich irgendwie noch zu bewegen. Warum konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen, auf ihre „Hilfe“ konnte ich jetzt gern verzichten, verflucht nochmal ... Die hat mit diesem verdammten Pokémontrank nur mehr Schaden angerichtet. Außerdem war es doch ihre Schuld, dass mich jetzt wieder Magenkrämpfe plagten, warum musste sie ausgerechnet Chilichips kaufen und auf dem Fußboden verstreuen?
    Als ich mich weiterhin weigerte, irgendeine Reaktion von mir zu geben, ertönte nochmals Nanas bebende Stimme: „Okay ... nur die Ruhe, alles wird gut ... ich muss nur ... ich ...“
    Ich befürchtete schon, dass sie mich sogleich wieder mit ihren Selbstgesprächen vollplappern wollte, doch da spürte ich, wie die Göre wieder im Zimmer herum zu rennen begann, gefolgt von dem Geräusch einer geöffneten Schublade. In Angst, dass sie mir noch so ein Mittel einflößen wollte, öffnete ich eines meiner Augen einen Spalt breit, sodass ich gerade noch sehen konnte, wie sie eine der Schubladen mit Gewalt aus dessen Fassung heraushob. Verdutzt beobachtete ich, wie sie deren Inhalt aufs Bett schmiss und anschließend das Ding neben mir auf den Boden stellte und ehe ich mich versah, packte sie mich mit beiden Händen. Bevor ich irgendetwas hätte tun können, hob sie mich mit einem Ruck in die Luft und setzte mich in dieser hölzernen Schublade ab.
    „Was ...“, stieß ich schwach hervor, als Nana nun mich samt Schublade in die Höhe zerrte. Nana setzte sich ohne zu Zögern in Bewegung, scheinbar in Richtung Türe, worauf ich in der Schublade hin und her geschaukelt wurde. Ich hörte das dumpfe Geräusch ihrer Schuhe, wie sie über den Holzboden rannte ... dann wurden die Schritte laut und hallend, bis am Schluss diese in dem Laut von Motoren und fremden Schritten unterging ...


    [tab=Wort zum Montag]
    Ein Part bei Fairy Tale of Nobody, der nicht nach einer monatelangen Pause folgt, wie ist das überhaupt möglich? Keine Ahnung, scheinbar ist geht es irgendwie xD
    Naja, der Part ist dafür etwas kürzer als sonst, aber die längeren Kapitel werden schon früh genug noch folgen, wage ich zu behaupten. Mein Ziel bleibt jedenfalls weiterhin, alle drei Wochen einen neuen Part online zu stellen. Falls ein Part zu lang wird und etwas mehr Zeit benötigt, kann sich das ganze eventuell um eine Woche verschieben, aber das wird hoffentlich nur die Ausnahme sein^^
    Ach ja, dieses Mal wurde der Part wieder von Snake beta gelesen. Nochmals vielen Dank dafür^^


    Jens: Vielen Dank für dein Kommentar^^
    Hab ich schon befürchtet, dass man das schnell erkennt … sollte mit bei Parts ohne Betaleser mehr Zeit zum Suchen nehmen, aber ich werde da immer so schnell ungeduldig. Du kannst die mittlerweile sehr gut beschreiben, schon fast besser als ich xD Aber ja, ohne etwas „göttliche Fügung“, wäre an dieser Stelle wohl nichts weiter gegangen. Freut mich jedenfalls zu hören, dass mir die Stellen da doch einigermaßen gelungen sind^^ Und wieder einige offene Frage, die wohl etwas später beantwortet werden … vielleicht … möglicherweise …


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    [tab=Kaptiel 8 Teil 2]
    Was dann folgte, glich einer Szene aus einer Comedy Sitcom. Kaum wieder in der Wanne gelandet, begann ich erneut wie verrückt um mich zu strampeln. Ohne Rücksicht wühlte ich dabei das Badewasser auf, sodass das kalte Nass nur so durch das Badezimmer spritzte. Immer wieder versuchte Nana nach mir zu greifen, die ersten Male jedoch ohne wirklichen Erfolg. Erst nachdem allmählich meine Kräfte schwanden und ich nur noch – mit allen Pfoten am Wannenboden – meinen Kopf hin und her schüttelte, schaffte es das Mädchen mich schließlich ein weiteres Mal hinaus ins Trockene zu zerren. Mit bebenden Beinen hielt ich mich auf dem weißen Fliesenboden und lauschte benommen meinem Keuchen, dass zusammen mit dem leisen Schnaufen Nanas, das Badezimmer erfüllte und im Einklang mit dem Rauschen des Wasserhahns fast wie eine Melodie klang ... Eine sehr abstrakte Melodie.
    „Alles in Ordnung?“, unterbrach endlich Nana diesen Rhythmus und blickte mich sorgevoll an.
    „Sehe ich so aus?“, murmelte ich mit noch zittriger Stimme und versuchte sie nicht anzustarren. Wie peinlich, da landete ich zum zweiten Mal in dieser verdammten Badewanne und musste mich abermals von diesem Mädchen aus der Patsche helfen lassen. Irgendwie kam ich mir langsam wie ein dämliches Karpador vor, dass andauernd von irgendjemand aus dem Wasser gefischt wurde …
    Schließlich sah ich doch matt zu meiner „Retterin“ auf, die zwei Meter von mir entfernt in die Hocke gegangen war und sich das ebenfalls durchnässten Haare aus dem Gesicht strich. Nicht nur ihr Haar, sondern auch Teile ihre Kleidung waren voller dunkler, durchnässter Flecken, die sie dieser tollen Rettungsaktion zu verdanken hatte. Mit noch etwas weichen Knien und einem vor Nässe triefenden Fell, wich ich noch einen guten Meter zurück, doch ab dort war endgültig Schluss, hinter mir gab es nichts als eine weiße Fliesenwand. Die Türe zum Badezimmer befand sich genau gegenüber von mir, das Problem war nur, dass mir diese Nana den Weg blockierte; Abhauen war also unmöglich. Wenn sie nun doch einen Pokéball aus ihrer Tasche ziehen würde, wäre ich ihr jetzt wirklich hilflos ausgeliefert …
    Als ob ich jetzt nicht schon genug Sorgen hatte, versuchte mein Magen ebenfalls meine Aufmerksamkeit zu erlangen, in dem er seltsame Geräusche von sich gab und mich langsam mit leichten Krämpfen zu plagen begann.
    Die Teenagerin seufzend leise, bevor sie abermals ansetzte: „Du hast noch immer Angst vor mir, nicht wahr?“
    „Nein“, zischte ich bissig, „Ich mag nur keine Menschen, die eineinhalb Meter größer sind, als ich!“
    Wirklich, warum machte sie sich überhaupt die Mühe, mit einem Pokémon zu sprechen, das ließ mich nur noch mehr an ihrem mentalen Zustand zweifeln. Konnte sie nicht einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen? Ich fühlte mich körperlich elendig, mein Magen begann langsam zu rebellieren, ich war von oben bis unten durchnässt und meine Laune war absolut im Keller. Ich wollte einfach hier raus und mich irgendwo verkriechen …
    Das Mädchen wartete einige Sekunden, bevor sie schließlich nach dem weißen Handtuch griff, dass neben dem Waschbecken aufgehängt war und versuchte sich mir ein weiteres Mal zu nähern.
    „Bleib … weg“, fauchte ich und gab alle möglichen bedrohlichen Geräusche von mir. Gleichzeitig bleckte ich meine spitzen Zähne, um diese Göre abzuschrecken, doch das schien sie dieses Mal nicht sonderlich zu beeindrucken.
    „Nur ruhig, ich will dir wirklich nichts tun, versprochen“, flüsterte Nana behutsam und näherte sich mir hockend in Babyschritten, „Ich werde dich nur etwas abtrocknen … ein nasses Fell ist nicht gerade angenehm, besonders nicht für ein Feuerpokémon.“
    Für einen kurzen Augenblick stellte ich mein Knurren ein und starrte das flauschige Handtuch in ihren Händen an. Warum trocknete sie nicht erst einmal ihr eigenes Haar, sie sah doch selbst so aus wie ein Yorkklef, das in einem Swimmingpool gelandet war. Egal wie sehr ich versuchte, diese Gröe zu verstehen, mir wollte einfach nicht klar werden, warum sie sich so viel Mühe gab, sich um ein scheinbar streunendes Pokémon zu kümmern. Der einzige logische Grund - der mir sofort in den Sinn kam - war dass sie mich einfangen und zu irgendwelchen Kämpfen zwingen wollte … doch dazu hätte sie bereits vor einigen Stunden die Möglichkeit gehabt. Auch als ich in die Badewanne gestolpert war, hätte sie mir längst mit Pokébällen um die Ohren werfen können, ohne dass ich mich hätte wehren können. Dieses Mädchen machte in meiner Logik einfach keinen Sinn.
    Wieder machte sie einen kleinen Schritt auf mich zu und wartete nun kurz ab, scheinbar auf eine Reaktion meinerseits wartend. Was erwartete sie überhaupt, dass ich ihr antwortete? Dass ich ihr ein eindeutiges Zeichen gab? Zähnefletschend ließ ich meinen Blick zwischen ihrem Gesicht und dem Handtuch springen. Noch während ich mich in meinen eigenen Zweifeln badete, nahmen die Bauchschmerzen immer etwas weiter zu. Ich krümmte mich leicht zusammen, um diese zu unterdrücken und verzerrte etwas meine Miene. Verdammter Magen, das war nicht der richte Zeitpunkt für so einen Mist … Es hatte keinen Sinn, dass ich mir mit diesen Magenschmerzen weiter meinen Kopf zerbrach. Dieses Fell würde sich nicht so schnell von selbst trockenen ...
    Resignierend gab ich ein Stöhnen von mir, bevor ich grummelnd meinen Kopf zur Seite wandte und mehr oder weniger an Nana gerichtet murmelte, „Mach doch was du willst …“
    Zerknirscht starrte ich ungeduldig in die Ecke des weißen Badezimmers und wartete darauf, dass diese Teenagerin sich wieder regte, doch die nächste paar Sekunden blieben still. Keiner von uns beiden schien sich auch nur einen Zentimeter zu rühren oder einen Laut von sich zu geben ... abgesehen von meinem Bauch, der allmählich sehr zu nerven begann.
    „Hast du nicht gehört!?“, stieß ich genervt hervor, „Mach einfach schon, verdammt nochmal …“
    Zögerlich schielte ich wieder in die Richtung des Mädchens, das schließlich doch aus ihrer Starre erwachte und langsam das Handtuch auf mich zubewegte. Angespannt bemühte ich mich, desinteressiert in die Luft zu schauen, doch letztendlich zuckte ich doch zusammen, als ich den flauschigen Stoff auf meiner Haut spürte. Reflexartig schnellten meine Krallen aus den Pfoten, doch ich hielt mich gerade noch unter Kontrolle und zwang mich, still stehen zu bleiben. Wieder merkte ich, dass diese Nana für einen kurzen Augenblick innehielt, doch dieses Mal nur für einen Augenblicke, dann machte sie sich weiter daran, dieses triefende Fell zu trocknen. Vorsichtig verstrubbelte sie mit dem Tuch mein Fell, während ich missmutig wegblickte und diese leichte Demütigung über mich ergehen ließ. Ich fühlte mich so verdammt lächerlich, nichts konnte ich in diesem verdammten Körper alleine machen, nicht einmal mich selbst abtrocknen … mein Selbstwertgefühl und Stolz erreichten schon bald einen neuen Tiefpunkt. Von irgendeinem fremden Mädchen musste ich mir das Fell trocknen lassen, ich war doch nicht irgendeine Behinderte, die sich nicht alleine um sich selbst kümmern konnte … Aber so wenig ich es auch akzeptieren wollte, im Moment war ich nichts als ein Mensch mit einigen riesigen Handicaps: Ich war winzig, konnte nicht sprechen, hatte keine Hände und konnte nur auf allen vieren marschieren; Hätte ich noch einen menschlichen Körper würde man das als eine schwere Behinderung bezeichnen.
    „Arg, pass auf“, stieß ich gereizt hervor, als das Mädchen begann, meinen Kopf abzutrocknen, wobei sie etwas grob über meine Ohren fuhr. Ich schüttelte mich leicht, doch unternahm ansonsten nichts dagegen und hoffte einfach, dass diese dämliche Prozedur bald vorbei war …
    „Ist doch nicht so schlimm, oder?“, begann Nana währenddessen wieder ihren halben Monolog zu führen, „Ich hab ja gesagt, dass ich dir nichts böses antun werde.“
    „Dafür demütigen ...“, raunte ich und kniff meine Augen etwas zu, als sie mit Handtuch über mein Gesicht fuhr, „Hey, aufpassen!“
    Ich fauchte kurz und stieß das Tuch etwas mit meiner rechten Pfote aus meinem Gesicht. Im Ernst, konnte sie nicht etwas mehr achtgeben und mir nicht direkt ins Auge fahren?
    „Hoppla ... Verzeihung“, kam es darauf von ihr und hielt kurz in ihrem Tunen inne, bevor sie sich wenig später meinem Rücken widmete. Ein Weilchen schwieg sie und ich versuchte diesen kurzen Moment der Ruhe meine Gedanken wieder zu fassen, was aber schwer möglich war, wenn irgendjemand mit einem Handtuch ganze Zeit über dein Fell fuhr und man gleichzeitig von leichten Magenschmerzen geplagt wurde. Bei diesen blieb es aber nicht, allmählich fühlte ich, dass mir ganz leicht schwindelig wurde, doch ich schüttelte einfach meinen schweren Kopf, um dieses Gefühl los zu werden. Klasse … hab ich mir irgendeine Krankheit wegen dem ganzen Tumult eingefangen? Nein, Unfug, so lange war ich jetzt nicht in diesem kalten Wasser gewesen, um mir Fieber oder eine Erkältung zu holen … glaube ich jedenfalls.
    Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, öffnete jedoch diese Nana schon wieder ihr Mundwerk, „Weißt du … ich bin kein Freund davon, ein Pokémon gegen seinen Willen in einen Pokéball zu stecken. Ich will keinen Zwingen mich gegen seinen Willen zu begleiten … Ich will auch dich nicht zwingen hier zu bleiben, aber …“
    „Dann lass mich verdammt nochmal raus“, knurrte ich und drehte meinen Kopf langsam in ihre Richtung. Also gut, dieses Mädchen will keine Pokémon in Pokebälle stecken, aber sie will, dass diese sie begleiten, oder wie soll ich das jetzt verstehe? War sie jetzt eine Trainerin, ein Mitglied einer Pokémonschutzorganisation oder einfach irgendeine Göre die Pokémon von der Straße aufsammelte? Und was soll diese „Aber“ am Ende des Satzes, das wollte doch wieder nichts Gutes verheißen.
    „… aber hier ist einfach nicht der richtige Ort für ein Vulpix wie dich. Ich frag mich noch immer, wie du hier gelandet bis …“


    Verdammt nochmal ich bin kein Vulpix, ich wurde nur irgendwie in eines verwandelt! Verneinend schüttelte ich mich heftig und blickte Nana nochmals finster an. Diese jedoch schien nicht sonderlich darauf zu reagieren, sondern wandte sich wieder ihrer Tätigkeit zu.
    „ … Auf alle Fälle kannst du unmöglich hier bleiben“, murmelte sie leise und blickte nachdenklich hinauf zur Decke.
    Langsam fragte ich mich, ob diese Nana einfach zu dämlich war, derartig eindeutige Zeichen zu verstehen, oder ob allgemein alle Menschen die Körpersprache eines Pokémon nicht deuten ko … urg …
    Stöhnend krümmte ich mich abrupt nach vorne und biss knirschend die Zähne zusammen. Die Bauchschmerzen, die ich bisher so gut wie ich konnte ignoriert hatte, wurden mit einem mal beinah exponentiell stärker. Als ob das nicht schon genug war, wandelte sich mein leichter Schwindelanfall abrupt in Übelkeit um und ich bekam das Gefühl, dass ich mich jeden Moment übergeben musste ...
    „Hm ... da fällt mir ein ...“, warf Nana ein, die offensichtlich noch immer irgendwo in die Luft starrte oder vielleicht erblindet war, da sie nicht bemerkte, wie elendig es mir plötzlich ging. Ganz im Gegenteil, ihre Stimme schien sogar einen munteren Ton anzunehmen, „Wie sollte ich dich in der Zwischenzeit eigentlich nenne? Dich immer nur Vulpix zu nennen ist irgendwie unpersönlich.“
    Im Ernst … was wollte sie schon wieder …
    Eigentlich wollte ich zu ihr aufblicken, doch stattdessen krümmte ich mich immer mehr nach vorne, bis ich schließlich mit meiner Stirn gegen die weiße Fliesenwand anstieß. Heftig atmend schloss ich die Augen und versuchte, irgendwie diese plötzliche Übelkeit zu unterdrücken, doch es half nichts. Das einzige was ich von mir geben konnte, war ein heißeres „Wage es ja nicht …“, jedoch musste ich mitten im Satz abbrechen, da die Gefahr bestand, dass mehr als nur unschöne Wörter meinen Hals hinauf kletterten.
    „Ich hab‘s“, hörte ich ihre unglaublich Nerv tötende fröhliche Stimme über mir, die wieder etwas lauter wurde, „Ab sofort nenne ich dich einfach May! Ist doch ein schöner Name, denn hat … Ähm, alles in Ordnung mit dir?“
    „Mir egal, kleb dir den Namen doch an den Arsch“, stöhnte ich und stieß ein paar Mal mit meinen Kopf gegen die Wand, nur um dieses Übelkeitsgefühl aus meinem Schädel zu bekommen. Ich hätte mich am liebsten groß und breit über diesen dämlichen Namen ausgelassen - der mehr zu einem kleinen Mädchen gepasst hätte, das durch Blumenwiesen und Wälder tanzte - doch im Moment war mir ganz und gar nicht danach zumute. Als Nana nochmals ihre letzten Worte wiederholte, platzte mir endgültig der Kragen. Mit einem Satz sprang ich auf und hastete – oder besser gesagt, stolperte - ich keuchend unter dem Handtuch hindurch und schließlich an Punk vorbei.
    Mir … ist schlecht … ich glaub …
    Kaum hatte ich es gerade durch den Türrahmen geschafft, landete ich würgend auf dem Holzboden, nur wenig später von dem Inhalt meines Magens gefolgt …




    [tab=Worte zum Montag]
    Nach einer abermals längeren Pause bin ich zu einem Entschluss gekommen ... Ab jetzt werde ich alle 2 bis 3 Wochen einen Part online stellen. Ich sag jetzt bewusst "werde" und nicht "versuche", weil ich es satt habe, mich immer von meinem inneren Schweinehund besiegen zu lassen. Keine Ahnung ob für diese Parts überhaupt ein Bedarf ist, aber ich möchte wirklich nicht, dass diese Geschichte noch bis zur 10. Pokemongeneration bei Kapitel 7 festhängt. Ich sollte die nächsten Monate auch Zeit haben, mich kreativ zu betätigen, also hab ich eigentlich keine Ausrede, nicht zu schreiben.
    Mehr hab ich dieses Mal nicht wirklich zu sagen ... Außer, dass der jetzige Part von niemanden Beta gelesen wurde, ich hoffe das fällt nicht zu sehr auf^^" Weiß nicht wie es bei den zukünftigen Parts aussehen wird, dass wird sich noch zeigen.


    Jens: Tja ... und jetzt schon wieder 3 Monate Pause, ganz was neues xD Aber nein, die Story wird nicht für immer pausieren werden, so viel trau ich mich sogar zu versprechen. Wie recht du hast ... der Tag bräuchte viel mehr Stunden, um alles unterzubekommen, was man wirklich machen will ...
    Wie du weißt, kann ich Abschnitte extrem in die Länge ziehen, genau deswegen werde ich diese Sprünge in Zukunft etwas öfters verwenden, da ich ansonsten wirklich viel zu langsam vorankomme. Übertreiben werde ich es aber hoffentlich damit nicht.
    Tja ... die Frage ist, wann der Spannungsbogen wieder steigen wird, ich glaube lange wird es bis dahin nicht dauern … oder vielleicht doch? : P
    Nochmals Entschuldigung dafür, dass sie das hier alles so sehr zieht (besonders weil die Abstände zwischen den Parts brutal groß sind) aber wird sich hoffentlich in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Und vielen Dank für dein Kommentar^_^


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    [tab=Kapitel 8]


    Bittere Medizin


    „Komm ... schon ...“, stöhnte ich und zappelte mit meinen Hinterbeinen wild auf und ab, „ ... so schwer ... kann das doch nicht sein!“
    Verbissen klammerte ich mich an den weißen Beckenrand der Badewanne und versuchte meinen Unterkörper und die dazugehörigen Hinterbeine, die kaum einen Zentimeter über dem Boden baumelten, zu dem Rest meines Körpers heraufzuziehen. Vergeblich bemühte ich mich, mit diesen Pfoten etwas Halt an der äußeren Beckenwand zu finden, doch meine Versuche wirkten eher, als würde ich gerade Trockenübungen fürs Einrad fahren machen. Schnaufend presste ich mein Kinn gegen den oberen Rand der Wanne und zerrte allmählich den Rest meines Körpergewichtes in die Höhe.
    Verdammt nochmal, hätte mir dieses blöde Mädchen zumindest etwas mehr zu trinken da gelassen, dann müsste ich jetzt nicht diesen unnötigen Aufwand auf mich nehmen. Ganz im Ernst, ich hatte mittlerweile die Schnauze voll, an irgendwelchen Dach-, Fenster- oder Beckenrändern zu baumeln und mich hochziehen zu müssen. Eine einzige Schüssel mit Wasser ... vielleicht hätte die gereicht, wenn nicht die Hälfte davon zu Boden beziehungsweise auf mich geschwappt wäre. Ohne ein vernünftiges Paar Hände war Trinken aus Gefäßen eine verdammte Floink-Arbeit, die sogar noch um einiges lästiger war als in dieser Gestalt zu essen. Aber gut, mit einer halben Schüssel Wasser hätte ich möglicherweise gerade noch auskommen können ... wenn ich nicht fast einen ganzen Tag in diesem kleinen Zimmer eingesperrt gewesen wäre!
    Meine läppischen Kletterkünste zeigten schließlich den erwünschten Erfolg, denn auch ohne die Hilfe meiner Hinterbeine gelang es mir, den Großteil dieses Vulpixkörpers auf den schmalen Rand der Badewanne zu bekommen. Am liebsten hätte ich erleichtert aufgeatmet und mich für einen Augenblick entspannt, aber nun musste ich zusehen, dass ich auch hier oben das Gleichgewicht behielt und nicht sofort auf den glatten Fliesenboden oder in die Wanne hinein plumpste. Platz war hier oben sehr knapp bemessen, sogar für meine momentane Zwergengestalt. Die Badewanne selbst wirkte von hier oben jedenfalls nicht weltbewegender als von unten. Es war eine stinknormale Wanne, ohne irgendwelchen großen Schnickschnack, wie sie oft in irgendwelchen billigen Mietwohnungen oder Hotelzimmern zu finden waren. Der Beckenboden war zum Teil mit einer Art Gummimatte bedeckt, die verhindern sollte, dass irgendwelche Idioten drinnen ausrutschten und sich den Schädel an der Wand anschlugen. Dem plastikartigen Vorhang und dem für mich - wie die Wasserleitung des Handwaschbeckens - unerreichbaren Duschkopf nach zu urteilen, konnte man diese Badewanne gleichzeitig als Dusche benutzen. Logisch.
    Das Ziel meines Aufwandes ragte hingegen etwas weiter rechts von mir aus der Mauer heraus: ein silberner Wasserhahn.


    Seufzend zog ich auch den Rest meiner Hinterbeine auf den Wannenrand hinauf.
    So, der schwere Teil war damit erledigt, bald konnte ich meine trockene Kehle endlich mit Wasser durchspülen. Nachdem man stundenlang tatenlos in einem Zimmer herumsaß und schließlich damit begann, Verpackungen von irgendwelchen Snacks aufzureißen, um sie anschließend leer zu mampfen ... Da wurde man einfach durstig, besonders wenn man gierig Chips, Salzstangen und anderes salziges Zeugs hinunterschlang. Nicht nur Durst, sondern auch leichte Magenkrämpfe plagten mich seither, doch diese waren nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die ich am gestrigen Tag ertragen musste. Zudem konnte ich mich glücklich darüber schätzen, dass dieses Mädchen sich nicht die Mühe gemacht hatte, ihre Einkäufe vom Boden aufzusammeln, aber warum konnte sie nicht eine Flasche Cola einkaufen, wenn sie ohnehin dabei war? Und überhaupt, wohin war dieses Mädchen am Morgen so eilig verschwunden? Erst versucht sie mich mit ihren süßen Worten und salzigen Leckereien zu umgarnen und dann haut sie einfach so ab. Nicht, dass ich sie vermisste oder so … es war nur verdammt frustrierend, wenn man Stunden vor der verdammten Türe lauerte und darauf wartete, dass sie endlich zurückkehrte und den Ausgang öffnete. Ein zweites Mal wollte ich mir nicht noch einmal eine Fluchtmöglichkeit entgehen lassen.
    Wütend schielte ich über meine Schulter durch die offene Badezimmertüre, wohinter sich irgendwo der einzige Ausgang zu diesem Zimmer befand, getränkt in das orangefarbene Licht der untergehenden Sonne.
    Aber sie kehrte natürlich nicht zurück. Bald würde es in dieser Wohnung stockfinster sein und trotzdem war von dieser Nana weit und breit keine Spur. Ehrlich, dank ihr hatte ich diese paar Stunden keine Ruhe finden können. Immer wieder hatte ich mir eingebildet, das Quietschen und Knarren der Türe zu hören, doch jedes Mal stellte es sich als ein Fehlalarm heraus. Als ob das nicht schon genug gewesen wäre, zerfraß mich innerlich ein einzelner Gedanke: Wieso hab ich verdammt nochmal nicht reagiert, als dieses Mädchen die Türe geöffnet hatte?
    Ein krampfartiges Drücken ging durch meinen Magen, was nicht nur daher stammte, dass mein Magen noch Probleme hatte, die ganzen Chips zu verdauen. Nicht nur das, ich hatte das Gefühl, als würde ich mir mit einem Messer durch die Brust stechen, so sehr verfluchte und bereute ich meinen Fehler, nicht schnell gehandelt zu haben. Genervt schüttelte ich dieses unangenehme Gefühl von mir.
    Toll, jetzt wurde es langsam Nacht, einen Teil der Knabbereien und anderer Nahrungsmittel hatte ich verschlungen, doch noch immer war diese Teenagerin nicht zurück. Eigentlich hätte es mir sehr recht sein können, wenn ihr unterwegs ein Klavierflügel auf den Kopf gedonnert wäre, doch leider hätte ein derartiger Zufall meinen eigenen Hungertod bedeutet. Die Türe war wie bereits erwähnt abgeschlossen und das Fenster war ein Balkon für Selbstmordgefährdete; nur dieses verfluchte Mädchen hatte den Schlüssel in die Freiheit.
    „Wenigstens verdursten werde ich hier nicht ...“, murmelte ich und versuchte mich vorsichtig auf dem Beckenrand aufzurichten. Der Platz reichte gerade nicht, um zwei Pfoten nebeneinander zu setzen …also viel zu wenig Platz für mich!
    Leicht wankend bemühte ich mich aufzustehen, auf die Gefahr hin, jede Sekunde das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Schließlich wurde mir dieses drohende Risiko jedoch zu viel, weswegen ich meinen Körper sogleich wieder hinunter senkte.
    Verdammt, ich war doch keine Seiltänzerin! Das würde doch nur darauf hinauslaufen, dass es mich wieder unglücklich auf die Fresse schleuderte und das konnte mir wirklich gestohlen bleiben. Die Schmerzen in meiner Hinterpfote und auf meinem Bauch hatten endlich nachgelassen, große Lust, mir deswegen eine Beule zu verpassen, hatte ich nicht. Sieht wohl so aus, dass ich den Wasserhahn robbend erreichen musste …
    Seufzend legte ich mich nun völlig auf den Bauch und kroch langsam in Richtung der Wasserleitung. Wenigstens war es nur eine sehr geringe Strecke die ich zurücklegen musste, sodass ich bereits einige Sekunden später kurz vor dem silbernen Hahn zum Stehen kam. Der Hebel, mit dem ich Wasser in die Badewanne lassen konnte, war schon fast zum Greifen nahe. Das einzige Problem war, dass ich mich wenigstens halb aufrichten musste, um diesen überhaupt erreichen zu können.
    Kein Problem, hier konnte ich mich wenigstens an der Badezimmerwand stützen, also konnte das doch nicht so schwer werden, oder?
    Leise schnaufend zog ich meine zwei linken Beine wieder auf den Wannenrand und versuchte mich zum zweiten Mal aufzurichten, dieses Mal mit Hilfe der Wand. Es klappte problemlos, bald hatte ich den Hebel mit meinem Kopf erreicht und konnte ihn langsam in die Höhe drücken …


    Zisch!


    Mit einem Rauschen, das in meinen empfindlichen Ohren wie eine laufende Flugzeugturbine klang, donnerte ein weißer Wasserstrahl die Leitung heraus und begann langsam die Badewanne darunter aufzufüllen. Kurz verzog ich wegen dem quälend lauten Lärm das Gesicht, doch mein großer Durst war stärker als mein Bedürfnis, ein Paar Ohrenstöpsel in meine Lauscher zu stecken.
    Wasser, na endlich! Begierig starrte ich das schäumende Wasser an, während ich mich eilig wieder nach unten gleiten ließ, um an den Wasserstrahl zu kommen. Ungehalten setzte ich meinen Mund an der Wasserleitung an und schlürfte sofort einen Schluck des kühlen Nasses die Kehle hinunter. Einige Sekunden lang verharrte ich an dem Wasserstrahl und trank so viel Wasser, wie es in einem einzigen Zug möglich war, bevor ich erleichtert davon abließ.
    Ahhh, was für ein herrliches Gefühl, nach all diesem Salzkrams endlich etwas zu trinken. Für das hatte sich der kleine Aufwand ausgezahlt.
    Auch meinem Magen schien das kalte Wasser gut zu tun, denn meine leichten Magenschmerzen wurden allmählich etwas erträglicher, doch ganz verschwanden sie nicht. Mein Durst war jedoch noch nicht gestillt; ein weiteres Mal bediente ich mich an der Wasserleitung und trank nach Herzenslust weiter. Mit jedem weiteren Schluck wurde mein krampfhafter Drang nach Wasser gestillt, aber auch meine anfängliche Euphorie wurde langsam weniger, bis ich schließlich nur noch geistesabwesend und in Gedanken versunken am Wasserstrahl nippte. Obwohl mein Durst einige Minuten später längst gelöscht war, blieb ich einfach weiter an dem Beckenrand liegen und ließ meinen Gedanken abermals freien Lauf.


    Schon bedenklich … Wäre ich noch ein Mensch, hätte ich lediglich ein Glas am Wasserhahn füllen müssen, um etwas zu trinken, aber in dieser winzigen Gestalt war das schon ein Abenteuer für sich. Wenn man in dem Körper eines halben Meter großen Pokémon herumrennen musste, war jede Kleinigkeit der reinste Aufwand, sogar simple Aufgaben wie eine Chipsverpackung zu öffnen war einfach nur lästig …
    „Zum Kotzen …“, murmelte ich verdrossen und gähnte leise, nachdem ich minutenlang einfach immer wieder von dem Wasserhahn trank, während meine Ohren weiterhin zwangsbeschallt wurden, doch mit der Zeit fiel mir der Lärm kaum noch auf, so als würde mein Hirn diesen einfach wegschalten. Letztlich bekam das Geräusch schon fast etwas Beruhigendes und Einschläferndes an sich, je länger ich dem Rauschen zuhörte.
    Wie sollte ich bloß weiter in dieser Gestalt leben können … wie sollte ich wieder zu einem Menschen werden, wenn ich nun in so einer verdammten Wohnung festsaß? Natürlich, selbst ich konnte nicht leugnen, dass es hier im Moment sicherer war als draußen auf den lebensgefährlichen Straßen der Stadt. Hier gab es zumindest auch etwas ansatzweise Vernünftiges zu essen, mit dem aber mein Magen scheinbar nicht ganz einverstanden war, und für Trinken war mehr oder weniger ebenso gesorgt … Doch im Grunde war es ein Gefängnis. Jetzt mochte es hier vielleicht noch - annähernd - angenehm sein, doch spätestens in ein paar Tagen würde ich wahrscheinlich bereitwillig aus dem Fenster springen, wenn mich dieses Mädchen nicht doch noch vorher in einen Pokéball steckte. Aber nun … was sollte ich tun? Das war eine Frage, die ich mir heute schon viel zu oft gestellt hatte, ohne auf irgendeine richtige Antwort gekommen zu sein. Flüchten, aber was dann? Hier bleiben, doch was wird dann aus mir?
    Immer wieder ließ ich mir diese Frage durch den Kopf gehen. Minutenlang verharrte ich still neben der sich immer weiter füllenden Badewanne, ohne dass ich auf irgendwelche neuen Erkenntnisse kam. Alles was mir dieses Kopfzerbrechen bereitete, war eine immer mehr ansteigende Müdigkeit, die sich langsam in meinen ganzen Gliedern breit machte.
    „Ich wünschte …“, murmelte ich, nachdem etliche Minuten verstrichen waren, seitdem ich zu dem Wasserhahn hinauf geklettert war, „… dass ich einfach …“
    „Knarr!“
    Unerwartet schnappten meine großen Lauscher ein weiteres Geräusch auf, das sicher nicht Teil des rauschenden Wasserstrahls war. Instinktiv richtete sich mein Körper auf, bereit sich gegen einen potenziellen Gegner zu Wehr zu setzen oder sich schlichtweg unter dem nächsten Kasten zu verkriechen … zumindest waren das wohl die Intentionen meines Körpers. Aber ich konnte mich nicht aufrichten, ich stand auf dem schmalen Badewannenrand, der auf einer Seite durch eine Wand abgegrenzt war. Stattdessen sprang ich auf, worauf die Hälfte meiner Beine den Halt verloren hatte und ehe ich mich versah, kippte ich bereits wie ein voller Sack in die halbgefüllte Wanne.
    „Ieekkks … blub!“, stieß ich einen entsetzen Schrei aus, kurz bevor dieser von dem Wasser erstickt wurde. Nein, nicht schon wieder Wasser, nicht noch mal! Nicht noch mal, ich hasse Wasser, ich hasse schwimmen, verdammt noch mal! Unkontrolliert begann ich um mich herum zu strampeln wie ein gestrandetes Karpador, nur dass ich nicht gestrandet, sondern am absaufen war. Ich wusste zwar, dass die Wanne niemals so tief sein konnte wie der Fluss, in dem ich beinah ertrunken wäre … ich wusste, dass es hier keine Strömungen gab, die mich gegen Felsen schwemmen konnten … doch das änderte nichts an meiner panischen Angst vor tiefem Wasser, mein rationales Denken ging abermals den Bach runter.
    „Hilf … “, schrie ich panisch als ich meinen Kopf wieder aus dem Wasser bekam, nur um sofort den rauchenden Wasserstrahl über mir direkt ins Gesicht zu bekommen. Halb fluchend, halb ersaufend schlug ich mit meinen Vorderpfoten vor meinem Kopf herum, als könnte ich dadurch den Strahl von mir abwenden, doch stattdessen drückte mich das Wasser wieder unter die Oberfläche. Unter Wasser wirbelte ich noch einige Male sinnlos umher, versuchte sinnlos irgendwo Halt zu finden und gleichzeitig aufzutauchen, doch wahrscheinlich sorgten meine Versuche nur dafür, dass ich kurz meine Nase aus dem Wasser strecken konnte, bevor ich wieder untertauchte. Das war nun mein Ende, ertrunken in einer nicht vollen Badewanne, was für eine erbärmliche Art zu sterben …
    „B e i A r c e u s . . .“, hörte ich plötzlich, als ich abermals von dem Wasserstrahl unter Wasser gedrückt wurde, eine verschwommen klingende Stimme von oben rufen. Anfangs nahm ich diese nicht wirklich wahr … ich war zu sehr darauf fixiert herum zu strampeln und aufzutauchen, sodass ich alles andere ignorierte. Doch gerade, als ich nochmals mit meinem Schädel an dem Wannenboden anstieß, fühlte ich einen festen Griff um meine Taille und ehe ich mich versah, wurde ich ruckartig aus dem kalten Nass gezogen, hinaus an die frische Luft. Trotzdem strampelte ich noch weiter und verteilte dabei den Inhalt der Wanne plantschend über das halbe Badezimmer. Erst als mein Hirn endlich überrissen hatte, dass ich nicht mehr gefangen in den Tiefen der Badewanne war, ließ ich es endlich sein und schnaufte heftig, während ich aus gut einem Meter Höhe auf das noch unruhige Wasser starrte.
    Hah … hah … verdammte Badewanne … jetzt wäre ich beinah wirklich … in Badewasser ersoffen …
    „Alles klar bei dir?“, ertönte wieder dieselbe Stimme wie zuvor, nur dieses Mal viel klarer und deutlich. Ich brauchte noch ein paar Sekunden, ehe ich realisierte, dass diese Mädchenstimme direkt hinter mir ihren Ursprung hatte und als ich so über meine Schulter blickte, sah ich sie: Dieses schwarzhaarige Mädchen mit dem Nasenpiercing, welches mit seinen Händen meinen Oberkörper gepackt und mehr als einen Meter über dem Boden festhielt. Verdammt nochmal, nicht die schon wieder!
    Fauchend schlug und kratzte ich um mich herum, bevor ich mich von ihr losriss und … mit einem lauten Platsch wieder in der Wanne landete.



    [tab=Wort zum Samstag]
    Was soll ich bloß sagen ... Fairy Tale of Nobody ist nach gut 4 Monaten Unterbrechungen zurück. In dieser Zeit ist doch so einiges passiert, manches davon eher positv ... anderes leider negativ. Diese Ereignisse liegen aber nun wieder etwas zurück und meine Motivation fürs Schreiben ist wieder zurückgekehrt, also denke ich, ist es an der Zeit, dass ich wieder anfange, mehr an Fairy Tale of Nobody zu arbeiten.
    Gleich eine Ankündigung: Snake hat sich freundlicherweise bereit erklärt, nun als Betaleserin einzuspringen. Dafür vielen Dank, es ist für mich immer wieder eine große Hilfe, wenn jemand über meine Parts drüber ließt und sich um meine lästigen Rechtschreibfehler kümmert^^ Außerdem hab im Zusammenhang dazu im Startpost einen kleinen Tab mit Danksagungen eingefügt, in dem ich ein paar Leute erwähnt habe, denen ich besonders danken möchte. Dachte mir nur, dass es mal an der Zeit für so etwas wäre. An dieser Stelle aber nochmals ein herzliches Dank an alle Leser, die meine FF bisher verfolgt haben^^


    Ich entschuldige mich hier nochmals für die Verzögerung und versuche, ab nun wieder etwas regelmäßiger zum Schreiben zu kommen (arbeite parallel im Moment an einem zweiten Projekt, doch will ich versuchen, dennoch Fairy Tale of Nobody genug Zeit einzuräumen)
    Dieses Kapitel hat im Moment kein Titelbild, da ich im Moment noch im Ausland bin, aber das werde ich hoffentlich nachtragen.


    [/tabmenu]

    Auf beiden Seiten waren bereits die ersten Pokémon besiegt worden und es schien weiterhin, als würde keiner von ihnen wirklich die Überhand nehmen. Kai erkundigte sich bei einem der Matrosen, ob sein Pokémon Hypnose beherrschte, was es tatsächlich tat. Doch der Versuch, das Rattfratz einzuschläfern, schlug fehl.
    „Versuchen sie es weiter!“, rief er dem einen Matrosen zu und biss sich wieder nervös auf die Lippen. Das ging wirklich nicht ganz nach Plan, jetzt war Absol im Visier der Angreifer und obwohl er wirklich ein zäher Brocken war, würde er es lange nicht mehr durchstehen. Absol war zwar flink, doch letzlich wurde es von den Angriffen von Rattfratz und Griffel gnadenlos getroffen und man sah ihm wirklich an, dass es sich gerade noch auf den Beinen halten kann. Es schmerzte Kai, sein Pokémon so aufs äußerste Kämpfen zu lassen, doch konnte er leider keinen Rückzieher machen. Sie konnten diesen Piraten nicht das Schiff überlassen!
    Schließlich kam es noch schlimmer und Smogon, dass Pokémon das sie versuchten zu besiegen, vergiftete das kleine Quaputzi. Das war wirklich nicht gut.
    „Wir müssen weiter auf Smogon“, murmelte Kai und rief seinem Pokémon zu, das Smogon abermals mit einem Tiefschlag zu attackieren. Den Matrosen hingegen bat er darum, sie weiter um die anderen zwei Pokémon zu kümmern, damit sie nicht gesammelt auf Absol losgingen. Wenn sie zu mindestens eines der Pokémon einschläfern könnten, hätten sie schon einen Vorteil …

    Der eigentliche Plan ging auf, Absol und Wingul schafften es das Schmerbe mit einer Abfolge von Attacken zu treffen und zu besiegen. Leider ging es nicht ganz so gut für Machollo aus, welches nun ebenfalls von insgesamt zwei Pokémon attackiert und schließlich besiegt wurde. Damit stand es wieder unentschieden.
    „Verdammt …“, murmelte Kai und spürte schon, wie der Schweiß über seine Stirn tropfte. Die Situation wollte ihm überhaupt nicht gefallen, 3 Gegner auf einmal überforderte ihn, er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Er konnte sich nicht auf ein Pokémon konzentrieren, da ansonsten die anderen attackiert, oder sein Pokémon unerwartet von einem anderen Gegner angegriffen wurde. Nun wurde vom Matrosen ein Quaputzi in den Kampf geschickt, ihr Gegner hingegen sandte ein Smogon auf das Feld.
    Nachdenklich biss sich Kai auf die Zunge und schielte in Richtung von Absol, das schon etwas angeschlagen war. Er hatte keine Ahnung wie lange sein Pokémon noch kämpfen konnte, es war zwar wirklich sehr hartnäckig und Stur… aber ob das bei drei Gegner auf einmal reichte? Wieder blickte er zu dem Smogon und fasste einen Entschluss.
    „Wir müssen uns auf Smogon konzentrieren“, meinte er mit gedämpfter Stimme an die anderen gerichtet. Wenn sie Glück hatten, hätten sie damit alle von seinen Pokémon besiegt und wären damit in der Überzahl. Nun wandte er sich direkt an den Matrosen, dem das Quapsel gehörte: „Hat ihr Pokémon zufällig Hypnose? Wäre jedenfalls sehr hilfreich, um vielleicht eines der anderen Pokémon einzuschläfern …“
    Egal was die Antwort sein würde, würde Kai schon mal Absol die Anweisung geben, sich auf das Smogon zu stürzen, wieder mit einem Ruckzuck hieb … viel andere Möglichkeiten hatte er im ja nicht.

    Absols Ruckzuckhieb traf das unvorbereitete Griffel direkt ins Schwarze. Damit hatte Kai genau das erreicht was er wollte, nämlich Machollo ein bisschen zu schützen, denn nun musste sich das Pokémon nur noch mit einem Gegner abgeben. Dafür war nun Griffels Aufmerksamkeit auf Kais Pokémon und sogleich attackierte das Pokémon mit einer Kratzfurie. Der erste Hieb des gegnerischen Pokémon erwischte das Unlichtpokemon, doch völlig unbeirrt schaffte es Absol, einem weiteren Hieb zu entgehen. Absol war jedoch sehr auf seinen neuen Gegner fixiert, sodass er die zweite Lehmschelle seines vorherigen Gegners nicht bemerkte. Selbst Kais warnende Rufe konnten sein Pokémon nicht mehr vor dieser Attacke schützen. Absol wurde rücklings von einigen Lehmklumpen getroffen und stolperte leicht angeschlagen nach vorne, bevor er sich wieder aufrichtete und nun knurrend zwischen den drei Gegnern hin und her blickte.
    Das machte ihm sein Trainer gleich, denn auch dieser war etwas von diesem 3 gegen 3 Kampf überfordert. Das Problem war, dass Absol über keine Angriffe verfügte, welcher mehrere Gegner treffen könnte, also konnte er sich immer nur auf einen Gegner konzentrieren, auf die Gefahr hin, dass ein anderer sofort in Absols Rücken fiel. Er musste also irgendwie umdenken …
    „Wir können nicht alle gleichzeitig besiegen“, murmelte Kai und drehte sich kurz an den Matrosen, dem das Wingul gehörte, „Kümmern wir uns erst einmal um Schmerbe, ich werde mit Absol das Pokémon etwas Ablenken, attackieren sie es bitte weiter mit Wasserattacken.“
    Damit wandte er sich wieder dem Kampf zu und gab seinem Pokémon abermals Anweisungen: „Absol, wir kümmern uns wieder um Schmerbe, bleib aber immer in Bewegung!“
    Für diesen Befehl warf Absol seinem Trainer kurz einen missmutigen Blick zu, doch natürlich sah er ein, dass dies die einzige Möglichkeit war. Sofort war das Pokémon wieder in Bewegung und rannte im leichten Zickzack auf das Schmerbe zu. Sobald der Gegner versuchen sollte, Absol anzugreifen, würde er ihm anweisen, mit einem Tiefschlag zu attackieren, ansonsten mit einem einfachen Ruckzuckhieb. Nach Möglichkeiten könnten dann Wingul ein weiteres Mal eine Aquaknarre auf das Pokémon feuern, ohne von Absol behindert zu werden.

    Dies schien kein normaler 1 gegen 1 Kampf zu werden, viel mehr lief das Ganze auf ein 3 gegen 3 hinaus, da die Pokémon so nah beieinander kämpften, sodass sich eigentlich jeder der drei in die Kämpfe der anderen einmischen konnte. Das bedeutete, dass Kai die anderen Pokemon nicht aus den Augen lassen durfte …
    „Achtung, weich … “, rief Kai, doch bevor er überhaupt den Satz beenden konnte, war das Unlicht Pokémon bereits mit einem großen Satz zur Seite gehüpft und aus dem Angriffsradius der Lehmschelle geflüchtet. Wieder wollte Kai seinem Pokémon Anweisungen geben, aber wie üblich entschied das etwas sture Unlichtpokemon selbst, was das Beste für es war. Mit einem Knurren sprintete es wie ein Blitz auf das Scherbe zu, um es mit seinem Horn einen Hieb zu verpassen. Leider war jedoch Absols Plan keinen falls sonderlich ausgeklügelt, denn so kam es dem Wingul in den Weg, dass nun wohl seinen Angriff abbrechen musste.
    „Sorry …“, murmelte Kai an den Matrosen neben sich gerichtet, bevor er nun wieder zu seinem Pokémon rief: „Pass auf Absol, renne nicht unseren Verbündeten den Weg!“
    Er wusste nicht ob Absol diese Anweisung zur Kenntnis nahm, denn es sprang lediglich von Schmerbe weg – egal ob es getroffen hatte oder nicht- und würdigte seinen Trainer keines Blickes. Während Kai angespannt Absol beobachtete, bemerkte er aus dem Augenwinkeln, dass ihr anderer Verbündete in ziemlichen Schwierigkeiten steckte. Das Kampfpokemon hatte zwar einen Typvorteil gegenüber den anderen zwei, doch trotzdem schien er mit der Überzahl nicht gut zurecht zu kommen.
    Absol, Ruckzuckhieb auf das Griffel“, gab er seinem Pokémon als Anweisung und obwohl Absol meist nicht viel von Befehlen hielt, schien er zu mindestens einzusehen, dass sie dem Kampfpokemon aus der Klemme helfen mussten. Sofort änderte es seine Richtung und stürmte nun auf das Griffel zu, um diesem ebenfalls einen schnellen Hieb mit seinem Horn zu verpassen.

    Die gesamte Situation spitzte sich allmählich zu: Sie wurden jetzt nicht bloß von einer Seite angegriffen, nein, nun teilten sich die Seeräuber auf. Einige attackierten zwei Matrosen, paar andere - darunter Adrian, welchen sie bereits zuvor in der Höhle begegnet waren - machten sich auf dem Weg in Richtung des Lagerraums und einige versuchten es sogar mit Dragan aufzunehmen. Jetzt war es höchste Zeit in Aktion zu treten.
    Scott rannte sogleich Volkner hinter her, der versuchte die Piraten davon abzuhalten, die Sonde aus dem Lagerraum zu rauben. Ein Arenaleiter und Blaze wären hoffentlich genug für diese Aufgabe, deswegen war es für Kai keine Optionen ihnen hinter zu jagen. Noch etwas zögerlich sprang sein Blick von einem Team Terra Mitglied zum anderen, bis er sich schließlich zusammenriss und auf die zwei Matrosen, die im Moment eher die schlechten Karten zu haben schienen. Diese waren im Moment am ungelegensten und benötigten unbedingt Hilfe.
    „Los Absol und Vulpix!“, rief junge Trainer seinen Pokémon zu, die ihm sogleich entschlossen folgte, „Jagen wir diese Verbrecher von unserem Schiff!“
    Kai war nicht unbedingt der erfahrenste Trainer, doch er würde definitiv sein Bestes geben, um diese Verbrecher von ihren schändlichen Plänen aufzuhalten und dieses Mal würde er aktiv dabei sein. Die Frage war nur, würde er und diese zwei Matrosen genug sein, um die anrückenden Gegner aufzuhalten?

    Während Kai nach oben ans Deck stürmte, hörte er hinter sich eine bekannte Stimme seinen Namen rief. Als er für einen kurzen Moment innehielt und sich umwandte, entdeckte er Yumi, die ihm eilig hinter rannte und hektisch fragte, was wohl los sei.
    „Keine Ahnung“, antwortete Kai, nun wieder am Rennen, „Aber was immer ist, ich bleib bestimmt nicht da unten …“
    Außerdem wollte er sehen, wo nun Scott, denn er mittlerweile aus den Augen verloren hatte, hin verschwunden war. Oben am Deck entdeckte er ihn jedoch bald wieder, jedoch nicht nur ihn, sondern auch den Kapitän des Schiffes und Dragan, die in einem ernsten Gespräch vertieft waren, dass laut genug war, dass er es sogar noch aus paar Meter Entfernung verstehen konnte.
    „Piraten?“, murmelte Kai verständnislos und blickte hinüber zu dem Schiff, dass dabei war, sie anzugreifen, „So etwas gibt es noch?!“
    Er selbst kannte diese Seeräuber nur aus Abenteuergeschichten, die er in seiner Kindheit gelesen hatte, aber für ihn waren sie immer eher ein Mythos gewesen, er hätte nie gedacht, dass es in der modernen Zeit noch welche von ihnen gab. Aber das noch dazu Team Terra, die Schurken mit denen sie es bereits paar Mal zu tun hatten, involviert waren, machte die Sache nicht unbedingt besser …
    Etwas verunsichert trat Kai zurück, das war wirklich etwas zu viel für ihn. Dies war zwar bereits seine dritte Begegnung mit Team Terra, doch die letzte Niederlage hatte ihn etwas verunsichert. Wenn sie hier besiegt werden würde, wäre das womöglich das Ende für sie, jetzt wo sie auf offener See gefangen waren …
    Als sich Dragan nach Freiwilligen erkundete, die bereit waren, bei der Verteidigung des Schiffes zu helfen, trat als erstes Shira in den Vordergrund, die ebenfalls hinauf ans Deckgestürm war. Überzeugt forderte sie alle anderen auf, zu kämpfen und machte klar, dass sie sich ihnen stellen würde, egal was die anderen tun würden.
    „Ich …“, begann der junge Trainer anfangs verunsichert, wurde aber zunehmend etwas selbstbewusster, „ … ich bin kein wirklich guter Pokemontrainer, aber ich werde mithelfen. Ich will hier bestimmt nicht untergehen!
    Sogleich zog er seine zwei seiner Pokebälle hervor und rief Absol und Vulpix an Deck, die erst einmal verwundert das Deck begutachteten.
    „Bitte ihr beiden, jetzt wird‘s wirklich ernst“, murmelte er seinen Pokemon zu, ins besonders seinem etwas ungehorsamen Absol, „Wir müssen diesen Kampf gewinnen, ansonsten können wir anschließend alle schwimmen gehen …“
    Absol und Vulpix schienen nicht ganz zu verstehen, was los war, doch zu mindestens bekam er nun von seinen Pokemon ungeteilte Aufmerksamkeit. Die Piraten würden bald versuchen zu Entern und sie müssten bereit sein … Kai würde auf jedenfalls in sicherer Entfernung vom feindlichen Schiff warten, aber bereit wenn nötig mit Absol einen der Team Terra Leute vom Schiff zu befördern, wenn sie hinüber stürmten.

    Kai schlug Scott vor, sich vielleicht noch den anderen Gruppenmitgliedern vorzustellen, doch da füllte sich der Raumschlagartig mit einer großen Menge von Menschen, die alle dem nächsten Kampf beiwohnen wollten. Auch Scott wollte diesen Kampf nicht verpassen, weswegen er meinte, dass er dies wohl etwas später erledigen würde. Kai nickte verständnisvoll und suchte sich selbst einen nicht weit von Scott entfernt einen Platz, um dem Kampf zu zusehen. Wenig später traten bereits die zwei Kontrahenten unter tosendem Applaus auf die Kampfläche. Dragan, Mitglied der Top 4 aus Hoenn, der auch einen Vortrag am Vortag gehalten hatte und Volkner, der junge Arenaleiter. Kai hatte schon durch Radio und Fernsehen von seiner Ernennung zum Arenaleiter erfahren, aber dies war das erste, dass er ihn in Person sah.
    Der folgende Kampf war definitiv einer der fesselndsten Kämpfe, die er live gesehen hatte ... was auch daran liegen konnte, dass er noch nie einen Arenaleiter gegen ein Top 4 Mitglied antreten gesehen hat. Gespannt fieberte er mit und bewunderte die Art wie die Trainer und ihre Pokémon zusammenarbeiteten und ihr bestes gaben. Gerade standen Dragans Brutalanda und Volkners Elevoltek im Ring ... als ein lauter Knall unerwartet die Stimme des Moderators überschattete. Erschrocken sprang Kai auf und währe fast von seinem Platz gerutscht, konnte sich aber gerade noch halten. Was war nun passiert, was war das für eine Explosion? Noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, ging schon der Alarm los; der Kampf wurde abgebrochen. Verwirrt blickte Kai sich umher, während um ihn herum das Gerede immer lauter und panischer wurde. Das Schiff war doch nicht etwa gegen einen anderes Schiff oder einen Eisberg gekracht oder? Das wäre eine Katastrophe! Nervös klammerte sich der junge Trainer an seinem Sitz fest, während im Hintergrund eine laute Durchsage verkündete, dass sie alle Ruhe bewahren und an ihrem Ort verweilen sollten. Das bedeutete wohl, dass sie nicht gerade am Sinken waren ... nur was war dann passiert?
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Scott sich plötzlich umdrehte und hinauf in Richtung Hauptdeck rannte.
    „Hey warte doch!“, rief ihm Kai hinterher, doch der Trainer und sein Pokemon ließ sich scheinbar nicht mehr aufhalten. Zögerlich blickte Kai zwischen dem in der Menge verschwindenden Scott und den aufgeregten Menschen neben sich hin und her. Sollte er ihm folgen, oder doch lieber hier bleiben?
    Schließlich ließ er seine Hände seinem Platz ab und stürmte dem Trainer hinterher.
    Es hatte doch keinen Sinn unten im Kampfraum zu warten und nervös Däumchen zu drehen, er wollte unbedingt erfahren, was passiert war!

    Kai war über diese plötzliche Begegnung natürlich etwas überrascht, doch er verhielt sich einfach wie immer freundlich, immerhin wirkte Scott- der Name unter dem sich der junge Mann vorstellt hatte - recht vertrauenswürdig.
    „Hoenn?“, wiederholte der junge Trainer verwundert und rief seine kleinen Geographiekenntnisse in Erinnerung, „Das ist wirklich ein gutes Stück von Sinnoh entfernt“
    Auch erwähnte Scott, dass er mit der Motivation, fordernde Herausforderungen zu finden, auf dem Weg ins Kampfareal war, genauso wie die Gruppe. Wenn er mit so einem Ziel vor Augen sich auf die Reise gemacht hatte, bezweifelte Kai nicht, dass er ein sehr fähiger Trainer war.
    Dann schätz ich mal, bist du dort genau richtig“, meinte Kai grinsend, „Ich bin kein wirklich guter Trainer, aber es ist trotzdem cool, einfach ins Kampfareal zu reisen …“
    … Auch wenn dies überhaupt nicht geplant war, aber das Leben war eben sehr unvorhersehbar, dass hatte er mittlerweile erfahren. Als nächstes fragte Scott plötzlich, ob er vielleicht mit ihnen mitreisen könnte, denn der Gedanke, Teil einer Gruppe zu sein, schien ihm recht zu gefallen, wobei weniger aus „Sicherheitsgründen“, sondern mehr gegen Langeweile und um etwas voneinander zu lernen zu können. Gleichzeitig erkundigte er sich über die Gerüchte, das „finstere Gestalten“ ihr Unwesen in der Gegend treiben sollen. Zunächst blickte Kai wieder etwas verdutzt aber dann hellte sich sein Gesichtsausdruck wieder auf.


    Ich bezweifle, dass jemand etwas dagegen hätte“, meinte Kai und lächelte, „In den letzten Tagen haben einige Trainer die Gruppe verlassen … aber es sind auch viele dazu gekommen, also wird schon keiner was dagegen haben. Solange die anderen darüber Bescheid wissen, wird das passen.“
    Bei seiner zweiten Frage war Kai jedoch etwas unsicher, was er eigentlich alles dazu sagen sollte. Erst nach einer kurzen Sprechpause setzte er mit etwas gedämpfter Stimme hinzu, „Ja, die Gerüchte sind war, wir selbst hatten leider schon paar Mal Bekanntschaft mit diesen Kerlen gemacht … Team Terra nennen die sich, wirklich schräge Typen und nicht gerade von der ungefährlichen Sorte.“
    Schließlich begann er jedoch wieder normal zu sprechen und meinte fröhlich, „Nun egal … vielleicht solltest du dich auch kurz bei den anderen vorstellen, wäre bestimmt nicht schlecht, oder?“


    OT: Tut mir wirklich leid, dass ich derartig lang zum Antworten gebraucht habe, es war für mich einfach nicht früher möglich zu schreiben. Nochmals sorry dafür

    Dieses neue Mew finde ich jetzt an sich nicht so tragisch ... Mal abgesehen davon, dass es so aussieht, als hätte man dem Vieh den eigenen Schweif an den Schädel geknallt und eine Portion Draganball Z darübergestreut xD
    Das schlimmste Design ist es jedenfalls meiner Meinung nicht ( dieses Platz behält vorerst Frigometrie für mich ), wenn ich ehrlich bin, gefällt es mir eigentlich nicht so schlecht.
    Bin aber eher enttäuscht, dass bisher nur dieses Pokemon enthüllt wurde, mich interessiert noch immer viel mehr, was die Entwicklungen der neuen Starter sind, die anderen Pokemon will ich ja gar noch nicht wissen >.<

    Interessiert beobachtete Kai am Rande des Kampffeldes den Kampf zwischen Shira und Yumi, bis plötzlich ein Sprecher aufkreuzte und diesen unterbrach. Dennoch wandte sich der junge Trainer nicht sofort einfach ab, denn falls der nächste Kampf bald anfangen würde, könnte er auch genauso gut diesem ebenfalls zusehen. Groß etwas anderes konnte er ja im Moment nicht machen um die Zeit tot zu schlagen …
    Während er so noch über das Kampffeld blickte, hörte er plötzlich eine fremde Stimme neben sich. Überrascht wandte sich Kai um und erblickte neben sich einen jungen schwarzhaarigen Mann, von dem er sich sicher war, dass er diesem bisher nicht begegnet war. Für einen Moment blieb der junge Trainer stumm, bis er erst realisierte, dass die Frage tatsächlich an ihn gerichtet war.


    „Ähm hallo“, antwortete er schließlich und kratzte sich verlegen lächelnd am Hinterkopf, „Danke, mir geht es eigentlich ganz gut … kann mich jedenfalls nicht beschweren.“
    Dass er an chronischen Geldsorgen litt erwähnte er natürlich nicht, so verzweifelt war er nun wieder auch nicht deswegen. Jedenfalls redete er sich das selbst ein.
    „Jap, zufälligerweise bin ich sogar mit einer Gruppe unterwegs“, beantwortete er dessen Frage und deutete mit dem Daumen zu Yumi und Shira, die gerade gezwungenermaßen ihren Kampf eingestellt hatten, „Ursprünglich war das eine Sight-seeing Gruppe, aber jetzt sind wir eine einfache Gemeinschaft aus Trainern, die unterwegs zum Kampfareal sind.“
    Kai betrachtete für einen kurzen Augenblick Scott, der ihn um einige Längen überragte Er war definitiv besser angezogen als Kai, aber über seine Herkunft verriet diese nicht wirklich etwas. Was er aber erahnen konnte war, dass es sich bei ihm höchst wahrscheinlich ebenfalls um einen Trainer handelte. Natürlich hätte Kai wegen dessen Fragen misstrauisch sein und ihn sogar als ein Mitglied von Team Terra verdächtigen können, jedoch war das nicht so Kais Art. Außerdem wirkte Scott keineswegs wie jemand, der zu einer kriminellen Organisation gehörte.
    Schließlich entsinnt er sich, dass er sich selbst ja noch gar nicht vorgestellt, hatte, was er sogleich nachholte: „Übrigens, ich bin Kai, Trainer und Züchter aus Trostu. Wohin sind sie unterwegs, etwa auch ins Kampfareal?“


    OT: Hab schon glatt vergessen, dass Kai ein blaues T-Shirt trägt xD

    Dieses Mal kaum eine Verspätung beim Kommentar schreiben ... kann es selbst noch nicht fassen : D


    Schon mit dem ersten Satz ... nein, eigentlich schon mit der Überschrift kündigst du schon einen gewissen Stimmungsumbruch an. Wahrscheinlich hätte mich dieser mehr überrascht, wenn du mich zuvor nicht bereits über diese Wendung „gewarnt“ hättest. Sieht auf alle Fälle bereits sehr viel versprechend aus.
    Dafür hab ich mir anfangs wegen dem Titel und dem dazu passende Bild vorgestellt, dass sich die drei in einem altmodischen Dampfzug befinden, bis ich mich kurz darauf erinnert hatte, dass sie sich ja in einem modernen Schnellzug befinden. Die Vorstellung eines alten Abteils hab ich trotzdem den Rest des Pars nicht mehr aus dem Kopf bekommen können.
    Wie dem auch sei, die unheimliche Stimmung, die ab dem seltsamen Schrei eingekehrt ist, hast du wirklich fantastisch vermittelt, ich hab sogar während dem Lesen überall eine leichte Gänsehaut bekommen. Ich glaub die Bücher haben sich ausgezahlt, das gewünschte Horror und Grusel-feeling ist auf alle Fälle aufgekommen. War auch ungewohnt, einen derartig ängstlichen Sheinux zu sehen aber gut, wer würde in so einer Situation nicht auf völlig durchdrehen, besonders nach einem Albtraum.
    Die Spannungskurve hast du außerdem gleichzeitig steil in die Höhe gerissen, als die Schiebetüre sich das erste Mal geöffnet hat. Man war ich vielleicht begierig darauf zu erfahren, wer oder was da hinter der Türe verborgen war. In dem Moment hab ich nicht mal versucht, Vermutungen aufzustellen, es hätte immerhin wirklich alles vor dem Abteil stehen können und ich wollte einfach nur weiter lesen


    Also, den ersten neuen Charakter den du uns vorstellst heißt also Simon Freeman ... Ein interessant gewählter Name für ein Kind (besonders weil ich unter Freeman immer an zwei ganz andere Personen denken muss). xD Aber gut, ist ja ein üblicher Nachname.
    Dein nächste Streich war ebenfalls wirklich gelungen, ich als Leser hatte eigentlich erwartet, dass abermals ein weiterer Mensch in der Türe stehen würde... was zwar sich am Ende tatsächlich als wahr herausgestellt hat, aber erst nach dem du allen(oder zumindest mir) weis gemacht hast, dass da tatsächlich jetzt ein Geister oder etwas Ähnliches vor dem Abteil steht. Fand ich auf alle Fälle ebenfalls sehr gelungen. Einzig was mich etwas verwirrt hat, war die Beschreibung der Person:
    Eine Reihe perlweißer Zähne blitzten auf, zwei dunkle Augen starrten aus dem gesichtslosen Kopf einer vermummten Gestalt uns entgegen.
    Ich weiß nicht so recht, ich würde einen Kopf nicht unbedingt als gesichtslos bezeichnen, wenn dieser Augen und Mund besitzt. Aber vielleicht ist das nur eine Sache der Definition.
    Übrigens, irre ich mich, oder gehören viele deiner Charaktere zu der verbal schlagfertigen Sorte xD
    Dein letzter Schachzug muss ich sagen kam für mich völlig unerwartet: Alle Menschen um ihm können Sheinux nun verstehen oder dieser beherrscht plötzlich die Menschensprache. Was immer auch der Grund ist, mit dieser neuen Wendung hast du dir ja abermals einige neue Möglichkeiten geschaffen. Das schätze ich wirklich an deiner FS, du kommst immer wieder mit neuen Konzepten auf, ohne dass der Kern der Geschichte über Bord geworfen wird. Freu mich schon sehr darauf zu sehen, was du aus dieser neuen Situation machen wirst.


    So, dass war‘s dann auch wieder von mir. Hab dieses Mal sogar zwei oder drei winzige Tippfehler entdeckt(wie auch immer ich das geschafft habe), aber die sind ja nicht einmal der Rede wert ... außerdem weiß ich nicht mehr, wo diese genau zu finden sind^^“
    Bleib jedenfalls dran, ich persönlich freu mich jedenfalls schon den Rest des Kapitels ... Ich will unbedingt erfahren, was wirklich in diesem Zug geschehen ist und wie es mit Sheinux plus Truppe weiter gehen wird. Ich hab das Gefühl das es noch spannender wird ... sehr spannend : D


    Auf wiederlesen,
    Toby

    Vier Stunden noch …
    In Gedanken versunken verließ auch Kai den Aufenthaltsraum, um wieder hinaus an die frische Seeluft zu kommen. Er musste sich jetzt noch eine Weile beschäftigen, bis sie endlich an ihrem Ziel ankommen würden, nur wie war die Frage? Glücklicherweise reisten sie aber mit einem Schiff, sodass er nicht wie etwa auf einem Autobus an seinen Sitzplatz gefesselt war. Naja, er konnte erst einmal einfach das Wetter und die Fahrt an sich genießen. So stand er eine Weile einfach in Gedanken versunken auf dem Deck und blickte den Wellen nach, die das Schiff hinter sich zog. Für ihn war das schon ein besonderer Anblick, denn es war immerhin das erste Mal, dass er auf einem Schiff über das Meer schipperte. Doch selbst der imposante Anblick des scheinbar unendlichen Ozeans konnte nicht ewig seine Aufmerksamkeit behalten. So wanderte er stattdessen wieder etwas ziellos über das Schiff und erkundete etwas die unterschiedlichen Orte auf dieser großen Fähre.


    So kam er zufällig an dem Kampfplatz vorbei, an dem gerade zwei bekannte Gesichter dabei waren, einen Kampf auszufechten: Yumi und Shira.
    Gerade stand dasihm unbekanntes Pflanzenpokémon im direkten Kampf gegen das Mauzi von Shira. Interessiert stellte sich Kai nah des Feldes und beobachtete die zwei Pokémon, wie sie einen spannenden Kampf ausfochten. Vulpix hätte es bestimmt auch gefallen, zu zuschauen oder gar selbst an einem Kampf teilzunehmen, doch Kai hatte noch immer etwas bedenken, sie aus ihrem Pokéball zu lassen, zu sehr hatte er Angst, dass er sie in der ungewöhnlich großen Menschenmasse verlieren würde.
    Der Kampf lief schließlich darauf hinaus, dass Mauzi besiegt wurde und Shira stattdessen ein Tyracroc in den Ring schickte, doch bevor der Kampf richtig beendet werden konnte, wurde er von einem Sprecher unterbrochen, der die nächsten Kämpfe ankündigte. Etwas enttäuscht blickte Kai von den zwei Pokémon auf, er hätte nur zu gern gesehen, ob Shiras Pokémon doch noch den Kampf hätte umreißen können. Sah wohl ganz danach aus, dass der Kampf damit ein abruptes Ende gefunden hatte.

    Dandelion:
    Vielen Dank für dein Kommentar, freut mich sehr, dass du dir die Mühe gemacht hast, zu der Zeichnung ein Feedback zu schreiben^^


    Sie wirkt wirklich etwas maskuline ... aber in diesem Fall ist das sogar beabsichtigt^^“ Aber dennoch danke für die Hinweise, wenn ich mal wieder einen femininen Charakter zeichnen, werde ich diese im Kopf behalten.
    Auch ihre Kleidung wollte ich eigentlich absichtlich etwas schlichter halten(Story begründet), aber stimmt schon, es wirkt insgesamt fad und platt. Und ja, selbst probieren ist in dem Fall wohl wirklich etwas ... schwieriger, aber gut, dafür gebe es Referenzen xD Jedenfalls werde ich beim nächsten Mal auch darauf mehr achten.
    Nun ... eigentlich sollte es eine Art Maske sein aber ich gebe zu das etwas schwer zu erkennen ist^^“ Ich fürchte die ist insgesamt etwas zu klein geraten.
    Okay, da war ich dann wohl doch etwas zu schlampig, was die Schatten anbelangt. Ich selbst bevorzuge strichartige Schattierungen, aber ich schätze mal, es kann kein großer Fehler sein, wenn ich diese vielen Striche feiner und dichter ziehe.


    Nochmals danke für dein Feedback und schön das dir die Zeichnung trotz ihrer Makel gefällt^^