Beiträge von Blackdraco

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    [tab=Kapitel 7]


    Die schmale Straße war gefüllt mit Menschen. Sehr vielen Menschen, ob Alte, Teenager oder Kinder mit ihren Müttern und Vätern. So ziemlich jede Schicht der Stadt schien in dieser einen Straße, mit all ihren verschiedenen Geschäften und extravaganten Restaurants, vertreten zu sein, eingepfercht zwischen den riesigen Hausfassaden, die hoch in den grauen Himmel ragten. Doch trotz der düsteren Regenwolken empfand ich die Luft als angenehm warm, so warm, dass man problemlos mit einem kurzärmeligen Shirt durch die Gegend hätte rennen können. Gleichzeitig spürte ich jedoch auch ein Art Knistern, das die gesamte Luft um mich herum erfüllte; möglicherweise ein Vorbote eines anrauschenden Sturmes.
    „Es wird bald regnen.“, sagte ich tonlos, ohne irgendjemanden anzusprechen. Ich wollte diese Vorausahnung lediglich laut anmerken, das war alles. Mürrisch stapfte ich weiter über das verdreckten Pflaster unter meinen Füßen, während ich langsam meine rechte Hand aus meiner Hosentasche zog, um anschließend meine leere Handfläche nachdenklich anzustarren. Verdammt nochmal, und ich hab natürlich weder eine Jacke, noch einen Regenschirm mitgenommen, tolle Arbeit Kaptain Weise-Voraussicht.
    Genervt schloss ich meine Hand zu einer Faust und senkte sie wieder hinab. Meinen Blick hingegen ließ ich in der Zwischenzeit über die vielen Passanten wandern, die wie eine riesige Herde einheitlich in dieselbe Richtung durch die schmale Einkaufsgasse marschierten. Die Einzige, die gegen diesen Strom zu schwimmen schien, war ich. Im Vorbeigehen konnte ich flüchtig ihre Gesichter erkennen, bevor sie immer wenig später hinter meinem Rücken verschwanden und weiter ihren eigenen Wege gingen. Doch niemand erwiderte meinen knappen Blick oder wollte gar denselben Pfad wie ich nehmen, als ob die Richtung, die ich gewählt hatte, für sie überhaupt nicht in Frage käme. Mir konnte es egal sein, ich hatte ohnehin meine ganz eigenen Ziele. Wenn mir keiner folgte, umso besser. Ich teilte meinen Pfad ohnehin mit keinem anderen.
    Mit erhobenem Haupt bannte ich mir meinen Weg durch die Menge, selbst wenn ich dazu die entgegenkommenden Menschen achtungslos zur Seite rempeln musste. „Pass auf ... Sei gefälligst vorsichtig ... Hast du keine Augen im Kopf“ … das wären wohl die Worte gewesen, die ich als Reaktion erwartet hätte, doch die Passanten bevorzugten es mich zu ignorieren und mich mit schnellen Schritten hinter sich zu lassen. Stattdessen halte in meinen Ohren der dumpfe und unrhythmische Klang der vielen Schuhe und das ruhige Knistern, welches langsam lauter zu werden schien, doch das machte mir wenig Sorgen. Ich war ja bald da, bevor der Sturm losbrechen würde … Hoffte ich jedenfalls. Noch während ich mich durch die vielen Passanten kämpfte, bemerkte ich plötzlich eine alte Frau, die zusammen mit dem Strom aus Menschen direkt auf mich zu hinkte und mir dabei lächelnd zuwinkte. Mit erhobener Augenbraue ließ ich meinen Blick zu der Alten wandern, die mich in diesem Moment ansprach, als wäre ich ihre zehnjährige Enkelin: „Beeile dich, wir müssen die Fenster noch schließen!“
    „Jetzt halt mal den Rand ... Welche Fenster?“, murmelte ich entnervt und starrte die alte Oma an, die mich mit ihren in schwarzen Augenhöhlen versunkenen Augen anglotzte. Wieso sprach mich diese Alte überhaupt an? Ich konnte mich gerade nicht daran erinnern, sie von irgendwo zu kennen, also was wollte diese Frau von mir? Das Lächeln verschwand für einen Augenblick aus dem Gesicht der Frau, bevor sie in aber im genau selben Ton anmerkte, „Das ist aber nicht nett von einem Vulpix.“


    Abrupt hielt ich inne.
    Vulpix? Hatte mich diese Alte gerade als ein Vulpix bezeichnet? Ich und ein verdammtes Pokémon? Hatte die Oma vielleicht einen Sprung in der Schüssel, wie verwirrt konnte man denn sein und mich mit einem dieser Viecher verwechseln?!
    „Was soll der Mist!“, zischte ich die weißhaarige Oma gereizt an und warf ihr einen giftigen Blick entgegen. Die Alte konnte meinetwegen über hundert Jahre alt sein, ich ließ mich von niemand als ein Pokémon beleidigen, da war die Alte an der völlig falschen Adresse! Am liebsten hätte ich ihr Verbal noch etwas entgegen geworfen, doch da hob die Frau plötzlich ihren dürren Arm und deutete mit einem sanften Lächeln im Gesicht gemächlich zu ihrer linken. Ohne den leisesten Schimmer was mir die alte Frau damit sagen wollte, drehte ich meinen Kopf ruckartig in jene Richtung. Anfangs konnte ich jedoch nicht wirklich erkennen, auf was sie da hinaus wollte, denn alles was ich in diese Richtung erblicken konnte, waren weitere fremde Menschen, graue und alte Hausfassaden und ein Geschäft das mit Fahrrädern handelte. Rein gar nichts was es überhaupt die Mühe wert machte, sich überhaupt für diese Seite zu interessieren. Bevor ich mich jedoch wieder genervt der Alten zuwenden konnte, streifte mein Blick das schwarze Schaufenster dieses eigenartigen Ladens, in dessen Inneren gerade totale Finsternis herrschte. Was mich aber wirklich verblüffte, war das Spiegelbild, welches sich mir in diesem Fenster offenbarte. Von dem großen Zug aus Passanten, der gerade wortlos an mir vorbei marschierte war keinerlei Anzeichen zu entdecken, so sehr man auch suchte. Alles was sich in diesem finsteren Fenster spiegelte, war eine menschenleere Pflastersteinstraße, in dessen Zentrum ein mutterseelenalleines Wesen stand … ein Vulpix.
    Entgeistert starrte ich das Pokémon an, welches mir bösartig mit seinen spitzen Zähnen und rötlichen Augen entgegen grinste. Nein … das … das war nicht möglich! Das war bestimmt nicht mein Spiegelbild, das konnte nicht sein, ich war doch … ich war doch ein Mensch! Wieso zeigt mir dann dieses Schaufenster nicht mein wahres Spiegelbild?! Geschockt wandte ich mich hektisch von dem falschen Spiegelbild ab und starrte hinab zu meinen Händen, um mich davon zu überzeugen, dass ich noch immer ein Mensch war.


    Ein gellender Schrei jagte über die Menschenmenge und die gesamte Einkaufsstraße hinweg.
    Pfoten?! Wieso waren da plötzlich … Vulpixpfoten? Wo waren meine Hände und meine Füße? Warum hatte ich jetzt ein Fell und … und sechs Schweife? Fassungslos blickte ich über meinen ganzen Körper, doch nichts erinnerte an meine menschliche Gestalt, die ich noch vor wenigen Sekunden besitzt hatte. Ich hatte mich gänzlich in ein kleines Pokémon verwandelt, mit all Eigenheiten. Mein Spiegelbild hatte mich nicht belogen.
    „NEIIN!“, kreischte ich und wandte meinen Kopf verzweifelt zu dem grauen Himmel empor. Alles um mich herum war schlagartig angewachsen, die Häuser ragten nun wie riesige Wolkenkratzer hinauf ins grauen Wolkenmeer und auch die Menschen machten den Eindruck, als könnten sie mich wie einen mickrigen Käfer unter ihren Schuhen zerquetschen. Genau diese Menschen, die mich die ganze Zeit über ignoriert hatten, wandten sich in diesem Moment zu mir um und durchbohrten mich nun mit ihren leeren Blicken, nur um gleichzeitig langsam von mir zurückzuweichen.
    „Was passiert hier?! Erklärt mir das jemand gefälligst!“, rief ich panisch, während ich immer weiter zu schrumpfen schien. Mein Ruf blieb jedoch ungehört, die gigantischen Menschen schritten schweigend immer weiter von mir weg und taten so, als könnten sie meine Aufforderung nicht mehr verstehen. Wobei schweigend nicht ganz korrekt war ... Mit einem mal kapierte ich endlich, was dieses allgegenwärtige Knistern tatsächlich war, das mir in den Ohren gesurrt hatte. Es war nicht das Anzeichen für einen anbrausenden Sturm gewesen, es war das leise Flüstern und Murmeln in den Mündern der Passanten gewesen.
    „Dieses Pokémon … Dieses klägliche Ding … Hab ihr es gesehen ... Schockierend ...“
    Während diese Worte wie ein Raunen durch die gesamte Menschenmenge ging, begannen sie allmählich einen geschlossenen Kreis um mich zu bilden, sodass ich wenig später der Mittelpunkt einer leeren Straßenfläche war, als ob ich etwas wäre, von dem man mindestens fünf Meter Abstand nehmen musste. Zwischen Verzweiflung und Rage rannte ich auf die umstehenden Menschen zu und versuchte durch diese Blockade durchzubrechen, doch trotz meiner bereits winzigen Größe konnte ich nicht durch den dichten Wald aus Beinen hindurchschlüpfen. Ich war gefangen, gefangen in einem Vulpixkörper, umkreist von einer Mauer aus Menschen. Wieder drang mir das Geflüster der Menschen ans Ohr, dieses Mal mit etwas anderen Worten: „Dieses Vulpix … Bald wird es hingerichtet.“
    Hingerichtet? Mir klappte förmlich die Kinnlade herunter. Ein Vulpix … Ich?! Wieso … Ich meine, was quatschten diese Menschen für einen Müll? Was meinten sie damit, das konnte doch nicht ihr ernst sein? Warum sollte man mich hinrichten?
    „Nicht mehr lange ...“, fegte das Gemurmel wie ein leiser Windstoß über die Straße, „Die Hinrichtung beginnt bald.“
    Jetzt konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen, jetzt lagen meine Nerven fast endgültig blank. Entsetzt rannte ich auf und ab, während ich die gesamte flüsternden Menschen aus voller Seele anbrüllte: „SEID STILL! ICH HAB NICHTS GETAN!“
    Doch das Raunen wollte nicht ablassen, ganz im Gegenteil, es wurde nur noch lauter und hallte wie ein bedrohliches Echo zwischen den Häusern. Vergeblich raste ich weiter im Kreis herum und suchte vergeblich nach einem Ausweg aus dieser Irrenanstalt, nach einer kleinen Lücke, um diesem ganzen Quatsch zu entkommen.
    Wann hat man mich beschlossen hinzurichten? Warum überhaupt, ich war doch unschuldig, ich hab nichts Falsches getan, oder? Warum … warum wollte man mich töten?! Panisch nach Luft schnappend suchte ich mich dumm und dämlich, doch es gab einfach keinen Ausweg. Ich konnte meiner eigenen Hinrichtung nicht entfliehen, die bald starten würde.
    „Es hat keinen Sinn, Madam“, hörte ich plötzlich eine ruhige Stimme hinter mir, die mir erschreckend bekannt vorkam. Mit den Nerven völlig am Ende, wandte ich meinen Blick hektisch in die Richtung der Stimme, die ich aus der Mitte des Kreises stammte. Das erste was mir sogleich ins Auge sprang, war ein schwarzes Vogelpokémon, welches an jener Stelle scheinbar aus dem nichts einfach aufgetaucht war und mir nun einen kalten Blick zu warf. Zu seiner linken und rechten flatterten zwei weitere, etwas kleinere Vögel durch die Luft, die mich ebenfalls mit ihren rötlichen Augen angafften, als wäre ich das abscheulichste Wesen überhaupt.
    „Die Hinrichtung wird bald beginnen, genießen sie lieber die Zeit, die sie noch haben“, setzte das Pokémon komplett gefühlskalt fort und strich mit seinen rasiermesserscharfen Klauen über den Boden und hinterließ dort drei tiefe Kratzer Im Pflaster.
    „Ich bin aber unschuldig“, schrie ich ihn an und stampfte mit meinen Pfoten demonstrativ auf, doch meine Miene zeigte den Umstehenden ganz genau, wie sehr ich gerade unter diesem Druck und der Verzweiflung litt. Rasch drehte ich mich wieder zu den Menschen und appellierte auch da nochmals auf meine Unschuld: „Ich hab nichts getan, ich bin unschuldig! Glaubt mir doch, ich … ich … ICH BIN UNSCHULDIG!“
    Doch sie ignorierten mich. Sie alle schenkten meine Worte keinen Glauben, alles was sie taten, war lediglich im selben Ton immer den exakt selben Satz ohne Pause zu wiederholen: „Die Hinrichtung beginnt bald … Die Hinrichtung beginnt bald …“
    Als wäre das nicht genug der Folter, schien sich der Kreis wie eine Schlinge um meinen Hals, Schritt für Schritt, zusammenzuziehen. Vergeblich versuchte ich Wiederstand zu leisten, doch die Menschen verkleinerten meinen ohnehin winzigen Freiraum unaufhaltsam weiter und drängten mich immer weiter zu dem schwarzen Vogelpokemon, das geduldig zu warten schien.
    „Wir haben noch Zeit …“, begann dieser ruhig und schielte für einen Augenblick zu einem weiteren Wesen, dass ein Stück entfernt über mir und den Menschen schwebte, „Irgendwann werden sie schon kommen und dann bringen wir das alles schnell hinter uns.“
    Unruhig atmend gab ich keine Antwort auf diese Bemerkung. Meine völlige Aufmerksamkeit war für diesen Moment komplett auf dieses seltsame Wesen fixiert, das uns von dort oben zu beobachten schien. Allein dieser Anblick erzeugte in mir einen weiteren Anflug von Panik, denn wenn es ein Geschöpf gab, das den Tod wohl am besten repräsentieren konnte, dann diese Gestalt: Man konnte sagen, der Tod schwebte wortwörtlich direkt über mir. Sein Körper erinnerte mich an das schwarze und schattenhafte Gewand eines Geistes, wie oft in Geschichten und Filmen dargestellt. Das Gesicht hingegen war nicht mit einer Totenmaske verborgen, sondern hinter einigen roten Zacken, die ähnlich wie der weiße Kragen des Vogelpokémon seinen Hals umgaben. Doch auch diese konnten nicht die türkisfarbenen Augen verstecken, mit denen mich das Geschöpf mit einem undefinierbaren Blick anstarrte. Bevor ich mich selbst aus dem Bann dieses Wesens losreißen konnte, kam mir die umstehende Menschenmasse mit diesem Gefallen zuvor. Unsanft wurde ich von den vielen Beinen und Füßen weiter in die Mitte des Kreises gedrängt, sodass ich gezwungen wurde, meine Aufmerksamkeit von dieser finsteren Gestalt abzuwenden. Stattdessen rückte wieder das schwarzgefiederte Biest in mein Blickfeld, der nun mit seinen zwei Gefolgen keinen Mauzisprung mehr von mir entfernt war. Ich war völlig eingekerkert, es gab keine Möglichkeit mehr zu flüchten ... Ich war meinem Scharfrichter hilflos ausgeliefert, es gab daran kein Vorbei.
    „Haben sie vielleicht noch irgendeinen letzten Wunsch? Oder irgendwelche finale Worte?“, murmelte das Vogelpokémon gelassen und erhob seinen schattenartigen Flügel, wie das Beil eines Henkers.
    „Ich ...“, stotterte ich, meine Furcht und Panik förmlich ins Gesicht geschrieben. Letzter Wunsch, was half mir dieser jetzt noch? Damit gewährte man einem Todgeweihten nur noch einen kleinen Traum, um sein Ableben nur noch schmerzhafter zu machen. Für einige Sekunden versagte mir meine Stimme, während hinter mir die Menschen nur noch ungeduldiger versuchten mich in die Mitte zu drängen. Schließlich vollende ich ohne viel darüber nachzudenken meinen Satz: „ ... ich will ... noch meine Freunde sehen.“
    Ich hätte mir im Moment alles wünschen können, das Ende der Hinrichtung, meine menschliche Gestalt oder einen Kaugummi1*, doch rein intuitiv kam schließlich dieser eine Wunsch aus meiner Kehle. Wieso wünschte ich mir das ... Ich konnte es selbst nicht ganz begreifen.
    Unverhofft verstummte ohne Vorwarnung das Gemurmel und Raunen. Für einen kurzen Moment legte sich damit Totenstille über die gesamte Einkaufsstraße - deren Häuser mich nicht mehr an graue Betonklötze, sondern an die Wände einer Kirche erinnerten - als hätte ich gerade die Masse zu einer Schweigeminute aufgefordert, für einen Toten, der bald in der Mitte dieser Straße liegen würde. Obwohl dieses düstere Geflüster aufgehört hatte, hörte ich trotzdem noch immer in meinem Kopf ihre Worte, während ich zappelig und innerlich am Zerreißen auf eine Antwort wartete.
    „Freunde ...“, unterbrach schließlich das schwarze Vogelpokémon die Stille und betrachtete mich einem völlig verständnislosen Blick, „Madam … Welche Freunde?“


    Was?
    Verstört starrte ich das Pokémon an, immer noch nicht meinen Ohren trauend. Was meinte er damit, ich meine... Ich bin eine Einzelgängerin, aber ... jeder hat doch ... jeder hat ... Das machte doch alles keinen Sinn, oder etwa schon? Regungslos blieb ich wie angewurzelt in mitten der vielen Schaulustigen stehen, während ich mit der Antwort dieses Henkers kämpfte und sie zu verdrängen versuchte. Ich reagierte nicht einmal dann, als die zwei kleinen Vogelpokémon plötzlich auf mich losflatterten und mich mit ihren kleinen Klauen an den Vorderbeinen packten. Als ich mich schließlich von meinem Gefühlschaos wegreißen konnte, war es bereits für alles zu spät. Ich war komplett bewegungsunfähig, als würde mich ein ganzer Schwarm dieser schwarzen Bestien am Boden festnageln, da half auch kein Rütteln und kein Zerren weiter, ich war endgültig am Hinrichtungsplatz angekommen, das war mein offizielles Todesurteil.
    Nein ... Nein… NEIN, ich wollte nicht sterben! Ich war noch nicht fertig, ich konnte einfach jetzt nicht hingerichtet werden! Nicht einmal mein Wunsch wurde erfüllt, wo war da bitte die Moral?! Ich war verdammt nochmal unschuldig, glaubt mir endlich!
    „LASST MICH!“, brüllte ich, knapp vor einem Nervenzusammenbruch, „ICH HAB NICHTS GETAN! IHR TÖTET EINEN UNSCHULDIGEN!“
    „Madam ...“, murmelte der Scharfrichter in der Gestalt des Vogels, dessen schattenhafter Flügel direkt über meinem Kopf schwebte, „... schweigt.“
    Der Flügel sauste pfeifend herab.
    „NEEIIINNN!“, kreischte ich den Tränen nah, hysterisch meinen Kopf in die Höhe reißend, um anschließend … meine Augen zu öffnen.



    Um mich herum war es mit einem Schlag still geworden, kein Murmeln, kein Geflüster, keine krächzende Stimme ... Alles was ich hörte, war mein eigener schwerer Atem und das dumpfe Klopfen meines aufgeregten Herzens. Begleitet wurde dieses Geschnaufe und Klopfen von einem leisen Rauschen, dass gelegentliches aus der Ferne zu kommen schien, doch das war alles. Schwer keuchend starrte ich perplex ins Leere, genau an die Stelle, wo vor wenigen Augenblicken noch eine massenhafte Ansammlung von Schaulustigen meiner Hinrichtung beigewohnt hatten. Jetzt konnte ich dort nichts anderes, als verschwommene Formen und Farben erkennen, für die meine Fantasie nicht ausreichte, um mir irgendetwas darunter vorstellen zu können. Wenn ich aber eins wusste, dann war es eines: Ich befand mich nicht mehr auf dieser gepflasterten Straße. Die Hinrichtung … war sie zu Ende? Was zum Hundemon war gerade passiert, wollte mich dieses Biest nicht gerade töten?
    Einige Momente lang lauschte ich ungewiss meinem schnellen Herzschlag, der sich nur zögerlich wieder beruhigen wollte. Doch egal wie lange ich auch wartete, das Flüstern der Schaulustigen kehrte nicht mehr zurück, ihre Stimmen waren endgültig verstummt. Dafür schüttelte allmählich die starke Benommenheit von meinen Gliedern ab und auch meine Augen begannen sich nach und nach zu erholen, sodass all diese unterschiedlichen verzerrten Farbflecken schnell zu ganzen Objekten verschmolzen.
    Konnte es sein ... War das etwa alles ...
    „ ... nur ein Traum“, stöhnte ich mit trockener Kehle, nicht ohne eine ungemeine Erleichterung in meiner Stimme. Diese ganze Hinrichtung war nichts weiter gewesen, als ein Albtraum. Keine unheimliche Menschenmenge, keine absurd großen Menschen, kein Henker in Pokémon-Gestalt. Und ich … Ich war noch am Leben!
    Beruhigt schloss ich meine Augen und senkte dabei meinen trägen Kopf wieder hinab. Jetzt wenn ich jetzt so darüber nachdachte, konnte ich mich nur noch darüber wundern, wie ich diesen Traum für real hab halten können. Eine Hinrichtung auf einer Einkaufsstraße und dann dazu noch durch so ein schwarzes Vogelpokémon, musste ich noch mehr sagen? Dann war da außerdem diese komische alte Frau, die seltsamen Passanten und dieser Spiegel und … ach ja, war da nicht so etwas wie ein letzter Wunsch gewesen aber ... was hatte ich mir genau gewünscht?
    Angestrengt bemühte ich mich doch noch daran zu erinnern, doch die Erinnerungen an diesen Albtraum verblassten schneller als erwartet und verschwanden ins Nirwana, je mehr ich Realität und Einbildung auseinander halten konnte. Bald war es mir unmöglich, mich an bestimmte Details und Abschnitte zu erinnern, sei es die einzelnen Gesichter der vielen Menschen oder eben meine letzte Bitte. Stöhnend öffnete ich allmählich wieder meine Augen.
    Was spielte das überhaupt für eine Rolle, alles war lediglich ein Traum gewesen, nichts, über das ich mir den Kopf zerbrechen sollte. Ohne einen einzigen Gedanken daran zu verlieren, verdrängte ich auch den Rest dieses Albtraumes aus meinem Gedächtnis und starrte nach unten … wo ich sofort zwei pelzige Dinger bemerkte, auf denen ich meinen Kopf gestützt hatte. Es waren meine Vorderpfoten.
    „Verdammt ...“, zischte ich und verzog missmutig mein Gesicht. Mehr sagte ich nicht dazu. Dieser Anblick hätte mich eigentlich mehr überraschen oder schockieren sollen, doch das tat er nicht. Im Moment hätte ich alles sein können, frustriert, genervt oder schlichtweg müde, doch verblüfft über den unerwünschten Handersatz … Nein, das war vorbei. Ich hatte es bereits kapiert, meine Seele steckte in dem verfluchten Körper eines Vulpix; meine Verwandlung war kein Traum gewesen, dieser Teil der Geschichte war real gewesen. Dies bedeutete aber bei weitem nicht, dass ich mich mit diesem verdammten Körper je abfinden würde, ganz im Gegenteil, ich hasste ihn von Minute zu Minute nur noch mehr für die vielen Schwierigkeiten und Qualen die er mir bereitet hatte. Trotzdem musste ich, obwohl alles in mir sich dagegen sträubte, akzeptieren, dass im Gegensatz zu meiner Hinrichtung, das hier kein Albtraum war, aus dem ich aufwachen konnte. Es war so real, wie alle Geschehnisse der letzten Tage, sei es mein Überlebenskampf im Fluss, mein Hunger, die Verfolgung oder … hatte ich nicht gegen ein schwarzes Vogelpokémon gekämpft? Mit gerunzelter Stirn versuchte ich mich an genauere Details zu erinnern, doch aus irgendeinem Grund klaffte an dieser Stelle noch eine große Lücke in meinen Gedächtnis auf ...
    Wieder hörte ich ein leises Rauschen, dicht gefolgt von einem gedämpften klingenden Tuten einer Autohupe, das jedoch wie ein flüchtiger Windstoß rasch davongeweht wurde.


    Für einen Moment ließ ich von dieser fehlenden Erinnerung ab und begann mich anfänglich eher passiv um den Ort zu kümmern, an dem ich irgendwie gelandet war. Meine Vulpixgestalt möchte mich vielleicht nicht mehr überraschen, der Ort an dem ich gelandete war, tat es hingegen sehr wohl. Im Gegensatz zu meinem letzten Erwachen, an dem ich mich auf dem harten und feuchten Grund einer Straße wiedergefunden hatte, fühlte sich der Boden alles anderes als kalt und unbequem an. Mein Schlafplatz war weich und warm wie ein Polster, eine Decke oder … ein Bett? Verwirrt erhob ich wieder meinen Kopf und blickte mich nun doch sehr verblüfft um.
    „Was zum Hundemon …“, murmelte ich etwas heißer und blickte erst einmal innerlich durcheinander umher, bevor ich wieder verwirrt zu Boden starrte, „ Wo bin ich?“
    Von einer dreckigen Seitenstraße konnte keine Rede sein, ich lag auf einer weichen Decke, die unordentlich über eine gefederte Matratze ausgebreitet war, auf welcher knapp zwei Personen Platz gehabt hätten. Vorausgesetzt, diejenigen hatten kein Problem mit direktem Körperkontakt, doch für eine klägliche Gestalt mit meinen Maßen, wirkte dieses Gestell wie das größte Himmelbett. Zögerlich fuhr ich mit meiner rechten Pfote vorsichtig über den sanften Stoff, als müsste ich noch einmal bestätigen, dass ich tatsächlich gerade auf einem richtigen Bett lag und nicht etwa auf einer nassen Zeitung inmitten einer leeren Gasse. So sehr ich es auch nicht fassen konnte, es war tatsächlich eine richtige gemütliche Decke … aber ganz sauber war sie auch nicht mehr. Um meinen Körper herum war das reine Weiß durch viele Flecken beschmutzt worden, die höchstwahrscheinlich von dem Vulpixfell stammten, welches gestern noch völlig durchnässt und verdreckt gewesen war. Nun war das braune Fell zwar mehr oder weniger trocken, aber sauber … davon konnte keine Rede sein. Und was den Gestank anging …
    Schlagartig verzog ich angeekelt das Gesicht, als mir der Geruch dieses stinkenden Felles in die Nase drang, den ich bis jetzt gar nicht wahrgenommen hatte.
    Verdammt nochmal, ich stank so erbärmlich, als hätte ich für eine Woche in einem fauligen Morast gebadet, wäh, ekelerregend! Wie konnte ich bloß so stinken, das war ja widerlich! So gut es möglich war, unterdrückte ich trotzdem meinen überempfindlichen Geruchssinn und versuchte einfach für den Moment den Duft von nassem Fell zu ignorieren. Stattdessen ließ ich nun meinen Blick durch die mir unbekannte Umgebung umherwandern, nach irgendwelchen Hinweisen suchend, wo ich hier gelandet sein könnte. Meine Augenprobleme waren mittlerweile gänzlich verschwunden, sodass ich nun sicher bestätigen konnte, dass diese Matratze nicht etwa draußen auf dem Sperrmüll deponiert worden war. Weder von einem grauen Himmel, noch von meterhohen Hausfassaden, Laternen oder blecherne Mülltonnen war die kleinste Spur zu entdecken. Spätestens nachdem man die Wände, die mit einer ausgebleichten Tapete überzogen waren und die weiße Zimmerdecke bemerkt hatte, müsste jeder Vollidiot kapiert haben, dass man sich nicht im Freien befand. Ich befand mich in einem menschenleeren Zimmer.
    Noch einmal starrte ich die besagten Wände an, die scheinbar zusätzlich noch als Zeichen- und Notizfläche für die Bewohner oder Besucher dieses Raumes, nach den vielfältigen Kritzeleien zu urteilen, zur Verfügung stand. Ein Haufen Namen und Sätze wie etwa, „Ich war hier“ oder „Mir ist langweilig“, wie auch diverse Zeichnungen, auf die ich nicht genauer eingehen wollte, zierten einen Großteil der Wände und gaben ihr ein noch schäbigeres Aussehen, als sie ohnehin schon hatte. Das Muster selbst war wahrscheinlich zum letzten Mal vor drei Jahrzehnten in Mode gewesen, wenn nicht sogar länger. Schnell hatte ich mich an der Tapete sattgesehen, so ließ ich kurz darauf meinen Blick weiter durch das unbekannte Zimmer wandern. Dabei bemerkte ich mitunter ein hölzernes Nachtkästchen, das sich direkt neben dem Bettgestell befand, sowie ein kleiner Tisch mit den dazugehörigen schlichten Stühlen. Gleich gegenüber von mir, stand an die Wand gelehnt ein niedriger Kasten, auf dem ein älterer Fehrnsehr seinen Platz hatte. Wie auch die Wände, wirkte das Gerät wie aus dem letzten Jahrhundert, sodass ich so meine Zweifel hatte, ob das Ding überhaupt noch funktionierte oder ob dieser bereits den Geist aufgegeben hatte und nun nur noch zur Zierde auf diesem Kasten stand. Allgemein konnte man sagen, dass diese Einrichtung alles andere als Modern war. Hier zu wohnen musste echt ätzend sein ... Ich für meinen Teil würde sofort ausziehen und mir ein ordentliches Hotel oder ähnliches suchen.


    Ein weiteres flüchtiges Rauschen zog anschließend meine Aufmerksamkeit zu einem Fenster mit gelblichen Vorhängen, die von einem schwachen Luftzug leicht hin und her geweht wurden.
    Zwischen den weit geöffneten Fenstertüren lachte mir ein übertrieben strahlendblauer Himmel entgegen, ganz anders als die grauen und bedrückenden Regenwolken, die sich gestern noch über meinen Kopf gesammelt hatten. Irritiert rollte ich etwas mit den Augen. Na klar doch, jetzt zeigte sich auf einmal der Himmel wieder, wie toll. Verdammt, die Regenwolken hätten gestern genauso gut verduften können, dann wäre mir so einiges sicher erspart geblieben. Und jetzt, wo ich im Trockenen saß, herrschte draußen schönstes Frühlingswetter und verhöhnte mich aus sicherem Abstand durch ein Fensterrahmen. Grummel … egal, über das Wetter konnte ich später auch meckern, jetzt sollte ich lieber herausfinden, wie ich überhaupt in einem fremden Bett, inmitten eines mir unbekannten Zimmer, gelandet war.
    Ein weiteres Mal blickte ich ratlos durch den altmodisch gestalteten Wohnraum, doch abgesehen von zwei Türen, einem kleinen gräulichen kompakten Kühlschrank und einen am Boden liegenden Wecker, der scheinbar den Geist aufgegeben hatte, konnte ich nichts neues entdecken.
    Stöhnend wandte ich meinen Blick von der schwarzen Digitalanzeige der funktionsunfähigen Uhr und starrte wieder hinaus zu dem wolkenlosen Himmeln. Vielleicht sollte ich einfach mal einen Blick aus dem Fenster riskieren, möglicherweise könnte ich mich dann schneller an die gestrigen Ereignisse erinnern. Meine Gedächtnislücke schien sich mit der Zeit langsam wieder zu füllen, so kehrte die Erinnerung an die Kramux und ihren Anführer zurück, wie sie mich auf diesem Dach umkreist haben … Was ist aber dann geschehen?
    Mit noch leicht tauben Gliedmaßen versuchte ich mich aufzurichten, während ich mein Gedächtnis nach weiteren Hinweisen durchkämmte.
    Genau, ich war nach oben geklettert, um mich an diesen verdammten Biestern zu rächen! Diese Vögel hatten mir unverschämt mein Essen geklaut, deswegen wollte ich ihnen diese Bosheit zurückzahlen, doch im letzten Moment ist aber dieses Kramshef aufgetaucht und …


    Ein ersticktes Quietschen entwich meinen Lippen, als sich plötzlich ein unangenehmes Kribbeln in meiner linken Vorderpfote breit machte. Ungalant ließ ich mich zurück auf die weiche Matratze plumpsen und blieb wenige Sekunden reglos auf ihr liegen. Schnell war das Stechen jedoch beinah verschwunden, auch wenn nicht vollständig, denn es schien sich irgendwie unauffällig im Hintergrund zu halten und darauf zu warten, bei meiner nächsten unüberlegten Bewegung wieder stärker zu werden.
    Was sollte das schon wieder ... Oh, natürlich, meine verletzte Kralle, wie konnte ich die vergessen. Die hatte ich mir ja auf die dämlichste Art und Weise verletzt, die möglich war; alles was ich eigentlich vorgehabt hatte, war mich auf diese verdammten Vogelpokémon zu stürzen, aber nein, diese auch so gefährliche Vulpixwaffe blieb in einem kleinen Spalt stecken. Wollte mir mein Körper aber jetzt allen Ernstes erklären, dass ich mich mit dieser verfluchten Kralle noch weiter plagen musste? Genervt ließ ich meinen Kopf langsam in Richtung meiner Vorderpfoten wandern. Doch bevor ich meine störende Pfote wirklich begutachten konnte, wurde meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gerichtet. Um meinen Bauch und Rücken hatte jemand in weiße Bandagen gewickelt, auch wenn nicht unbedingt viel.
    „Wer …“, murmelte ich verwirrt, doch bevor ich diese Frage beenden konnte, zuckte meinen großen Vulpixohren aufmerksam nach oben, aufgeschreckt durch ein näherkommendes Geräusch: Schritte.
    In diesem einen Moment wurde mir schlagartig bewusst, wie sorglos ich gewesen war. Ich lag gerade auf dem Bett, welches im Zimmer eines fremden Menschen stand, ohne einen Schimmer wieso … Hätte ich noch meine alte Gestalt, würde ich wohl annehmen, dass ich eine heftige Nacht hinter mir hatte, doch jetzt war es was anders. Ich steckte in einem Vulpixkörper fest, für Menschen war ich damit nicht mehr als ein streunendes Pokémon, wer würde mich dann also in seine Wohnung schleppen … Doch etwa nicht ein Pokémontrai …


    Die Schritte verstummten, jedoch kehrte keine entwarnende Ruhe ein. Stattdessen hörte ich ein Klirren, möglicherweise stammte es von einem Schlüsselbund, denn gleich darauf versuchte die unbekannte Person - dem Geräusch nach zu urteilen - einen Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    Panisch wich ich zurück und ließ meine Augen hin und her huschen, auf der Suche nach einem Ort, an dem ich mich verstecken könnte. Ich wollte aufspringen, doch mein Körper fühle sich noch viel zu taub an und schien sich nur langsam emporheben zu wollen. Verdammt, ich saß in der Falle! Ich hatte keine Zeit mehr mich zu verstecken, der Schlüssel wurde bereits umgedreht, das Schloss knackste; dann schwang die Tür quietschend auf.



    [tab=Wort zum Mittwoch]
    Es hat wieder einige Zeit gedauert … dabei wollte ich eigentlich jeden Monat mindestens einen Part heraus bringen^^; Außerdem wäre dieser Part eigentlich schon seit gut 4 Tagen bereit … Naja, dafür ist es ein längerer Kapitel, ich könnte dieses zwar theoretisch in weitere zwei Parts splitten, aber das lasse ich dieses Mal noch sein.


    Wer hier her gefunden hat, wird es wahrscheinlich schon bemerkt haben: „Fairy Tale of Nobody“ is nun im Profibereich!!! Vielen Dank nochmals an alle, die das möglichgemacht haben! Besonderen Dank gilt Vitali, der mich als Betaleser unterstütz und diese Fs auch für den Profibereich vorgeschlagen hat. Aber natürlich auch vielen Dank an alle Leser und Kommentarschreiber (besonders an Eagle aber auch Kleio! ), denn ohne diese wäre ich bestimmt nie so motiviert gewesen, weiter zu schreiben. Also nochmals vielen Danken an alle^_^



    Eagle:
    Ich weiß schon, warum diese Petition ungehört bleiben wird: „Helft mit, Niemand endlich aus ihren Qualen zu retten.“ XD
    Ähm, aber wieder vielen Dank für dein positives Feedback^^ Freut mich besonders, dass das höfliche Kramshef gut bei dir angekommen ist.
    Keine Sorge, sie kann viel einstecken (glaube ich jedenfalls *hust* ), also wird man sie nicht so schnell vom Boden aufschaben müssen. Das mit der feurige Wut … ehrlich gesagt hab ich daran gar nicht gedacht, weil ich da schon so meinen Pläne habe, aber ich das werde es im Kopf behalten. Natürlich hätte ich den Part splitten können, nur bin ich oft unfähig festzustellen, wo ich das genau machen soll xD Das mit dem zweiten Absatz hab ich fast befürchtet … Okay, ich werde versuchen, nächstes Mal so einen Übergang nicht ganz so unverständlich zu machen^^;


    @Kleio:

    Zitat

    „Was lange währt, wird endlich gut“


    Ich hoffe, dass kann man auch auf meine verspäteten Kapitel übertragen xD


    Auf jedenfalls, auch dir vielen Dank für dein Kommentar und das Fehlersuchen! Waren ja dieses ziemlich viele dabei, wie es aussieht^^;
    Okay, bezüglich der Länge sind die Gemüter etwas gespaltet … Hm, sieht danach aus, als müsste ich irgendwo so ein Mittelding finden. Ich hoffe ich finde da eine zufriedenstellende Lösung^^
    Das mit den verschiedenen Anredearten war mir ehrlich gesagt gar nicht bewusst, danke für den Hinweis. Hätte versucht das wenigstens ein bisschen auszubessern, aber irgendwie komme ich da trotzdem etwas durcheinander … Beim nächsten Mal werde ich aber darauf achten.
    Übrigens, die Zahlen, die manchmal im Text vorkommen, sind fürs Trivia. Ich sollte sie eigentlich kleiner machen, aber irgendwie funktioniert das nicht^^;



    [/tabmenu]

    Tut mir Leid das mein Kommentar so spät kommt … Wollte dir eigentlich schon früher dein verdientes Kommi schreiben, aber ist irgendwie nichts daraus geworden. Aber das hole ich jetzt alles nach.


    Ich fang dann einfach am besten da an, wo ich aufgehört habe, nämlich bei Part 2 von dem jetzigen Kapitel:


    Also war dieser „Unbekannte“ doch Eagle, also lag ich mit meiner (zweiten)Vermutung gar nicht so falsch. War ja eine Frage der Zeit, dass du dem nach Rache dürstenden Trainer wieder seinen Auftritt gönnst, überheblich wie je und je. Ich muss aber dem guten Rivalen in einem Punkt recht geben: Es muss wirklich ziemlich witzig sein, Stan und Sheinux bei Streiten zuzuschauen, wenn man die eine Seite nicht verstehen kann. XD


    Und wie lange ist es schon her, dass wir bei Pflicht und Ehre einen Pokémonkampf aus der Perspektive eines Pokémon hatten? Phu, war das nicht der erste Kampf gegen Eagle gewesen? Also kein Wunder das sich Sheinux so schwach fühlt, liegen ja im RL fast zwei Jahre dazwischen xD
    Okay, Scherz beiseite …
    Dabei kannst du Pokémonkämpfe wirklich fantastisch und spannend schildern, besonders wenn du Sheinux in den Ring lässt. Das erschöpfende Ausweichen, bis zu dem kurzen Moment der Stille, bis einschließlich der unfreiwillige Trip durch das Gebüsch (Letzteres schien ja ein bisschen schmerzhafter zu sein … autsch)
    Kurz vor dem Moment, bevor Sky unter Sheinux hervor gebrochen war, ist die Spannungskurve steil nach oben geschnellt, auch wenn ich schon so die Vermutung hatte, dass dieser Metallvogel jederzeit hinten auftauchen wird, nur wie war die Frage.
    Auch konfrontierst du den Helden deiner Geschichte mit einem neuen Problem: Wohin ist sein „elektrisches“ Kampftalent hin verschwunden? Hat ihn etwa die Zeit als Mensch so sehr zu schaffen gemacht? Ich schätze mal, dieses Problem, wird Sheinux noch etwa durch das Buch 3 begleiten.
    Über den nächsten Auftritt hab ich auch etwas gefeiert, denn Feurigel hatten wir ja auch ein Weilchen nicht mehr in Aktion erlebt. Das verfressene Kerlchen war ja seit seinem ersten Auftritt einer meiner Lieblingscharakter in Pflicht und Ehre und das wird sich wohl auch nicht mit seiner Entwicklung ändern … solange er uns noch als das Freu … Igelavar, das ich kenne und liebe vorhanden bleibt, jetzt nur noch mit zusätzlicher Feuerpower! Wo wir schon bei der Entwicklung sind, ein Thema das wir eigentlich bis jetzt hier noch nicht hatten, schon seltsam eigentlich. Der Aspekt, dass Sheinux Entwicklung eigentlich als einen Mythos sieht, gefällt mir wirklich sehr gut. So etwas hab ich mich ja auch ehrlich gesagt nie gefragt: Wäre Entwicklung tatsächlich selbstverständlich für ein Pokémon? Jedenfalls finde ich es eine gute Idee, auf das näher einzugehen. Außerdem … rieche ich da nicht etwas Eiversucht? xD


    Am Ende des Kapitels hab ich eigentlich fix damit gerechnet, dass der Kampf zu Ende ist und Eagle entweder dampfend davon saust oder … es zu den angedeuteten Ereignissen kommt. Deswegen war ich doch überrascht, als du uns doch noch mit einem weiteren Pokéball auf die Folter spannst. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir ja bereits alle Pokémon von Stans Rivalen bereits gesehen, also mit was wirst du uns überraschen? Etwa ein Wasserpokémon? Das bleibt wohl abzuwarten, ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den Ausgang dieses Kampfes.


    Eine Kleinigkeit am Rande:

    Zitat

    Auch wenn Eagle noch so sehr auf einen Glückstreffer plädiert hatte, hatte sich nichts an der Tatsache geändert, dass Sonja nach dieser halsbrecherischen Bruchlandung nicht mehr …


    Eigentlich Sora, oder? Ist mir nur so nebenbei aufgefallen …



    So, dass war es auch wieder von mir, noch einmal Verzeihung für mein verspätetes Kommi. Ich bin schon wirklich neugierig, wie du diesen Kampf zu Ende bringen wirst … Aber das wird sich noch zeigen, vielleicht sogar noch vor dem 28.8 : P


    Auf baldiges wiederlesen,
    Toby

    Bevor sich Kai zusammen mit JD auf machen konnten, um das nächste Pokemoncenter aufzusuchen, wurden sie von Yumi aufgehalten. Das Mädchen, welches gleich von mehreren Gruppenmitgliedern geschildert bekommen hatte, wer diese Typen von Team Terra gewesen waren, setzte ihren Rucksack ab und zog schnell eine Hand voll Kräuter hervor. Dabei erklärte sie den beiden, dass sie nicht unbedingt zu einem Pokemoncenter aufbrechen müssten, sondern einfach die Kräuter ihren verletzten und kampfunfähigen Pokémon geben mussten. Yumi kannte sich sichtlich auf dem Gebiet der Heilkräuter aus, eine wirklich praktische Begabung, besonders für solche Gelegenheiten. Kai hatte als Züchter sich ein bisschen mit Kräutern beschäftigt, aber nur ein klein wenig, deswegen fehlte ihm, um Kräuter zu bestimmen, die Kenntnissen bezüglich der Botanik. Für einen Moment zögerte Kai nach den angebotenen Kräuter zu greifen, doch als Yumi nochmals darauf bestand, nahm er diese schließlich doch dankend an.
    „Vielen vielen Dank!“, sagte Kai lächelnd und sah sich interessiert die Pflanzen an, die er seinen verletzten Pokémon verabreichen sollten. Für ihn wirkte es wie eine ganz unauffällige Pflanze, doch wer wusste das schon so genau, vielleicht steckte der Saft dieser Pflanzen in diesen Heiltränken, die man (für Kai) teuer in den Pokeläden verkauften konnte.
    Schließlich besinnt sich Kai wieder und rief sofort seine zwei vom Kampf verwundeten Pokémon, Absol und Vulpix aus ihren Pokebällen um ihnen die Kräuter zu verabreichen. Bei beiden war das jedoch mit kleinen Problemen verknüpft, denn Absol war wie immer sturrköpfig und wollte die Kräuter anfangs nicht akzeptieren. Bei Vulpix war eher das Problem, dass sie sich noch immer kaum regte, nur ihr Bauch hob sich und senkte sich ruhig, sie atmete also noch. Trotzdem ein sehr bedrückender Anblick für ihren Trainer, er konnte es nicht verkraften, seine Pokémon in einem derartigen Zustand zu sehen, ein Grund weswegen er eigentlich nie ein richtiger Battler werden wollte. Behutsam nahm er sie wieder in die Arme und verabreichte ihr die Kräuter, als wäre sie noch ein krankes Pokemonjunges, welches unfähig war, selbständig zu essen. Wie man das richtig machte, damit kannte er sich wenigstens aus.


    Noch während er damit beschäftigt war, seine Pokémon zu versorgen, meinte er, jemanden ganz leise „Pokemoncenter“ fragen zu hören. Als er sich umblickte, bemerkte er Euphie, die er aufgrund der ganzen Hektik um den Ruby Rider irgendwie bis ganz aus den Augen verloren hatte. Sie wirkte leicht besorgt, nach ihren Worten zu urteilen wollte sie wohl auch ihre Pokémon behandeln lassen.
    „Brauchst du Heilkräuter für deine Pokémon“, sagte Kai schließlich, nachdem er sie für einen Moment nachdenklich beobachtet hatte, „Die hat mir Yumi gerade gegeben, hier nimm, ich brauch sie nicht mehr“. Damit streckte er ihr freundlich die Hand mit den Kräutern entgegen und wartete auf ihre Reaktion.

    Frustriert blickte Kai dem Ruby Rider nach, der schließlich den Rückzug antrat, jedoch nicht, weil die Gruppe ihn besiegt hätte, eher der Gegenteil war der Fall. Sie waren nicht in der Lage gewesen, alle seine Pokémon im Kampf zu besiegen, besonders das Auftauchen des mysteriösen Pokémon Zoroark hatte ihnen nochmals massive Probleme bereitet. Kai hatte bereits eine Erfahrung mit einem Gestaltenwandler gehabt –Ditto – wobei dieses gummiartige Pokémon in der Lage war, einen Gegner zu imitieren und seine Fähigkeiten zu kopieren, bei Zoruark schien diese Verwandlung lediglich eine Illusion zu sein. Anfangs hatte Kai tatsächlich daran geglaubt, dass dieser Kerl im Besitz von Cresselia war, ein Pokémon das Bewohnern von Sinnoh durch verschiedene Sagen bekannt sein sollte. Doch der Fakt, dass es sich dabei nur um eine Illusion handelte, hatte nicht viel über den Ausgang des Kampfes geändert. Außerdem stellte sich dem jungen Züchter die Frage: Wie war dieses Pokémon in der Lage ein Pokémon zu kopieren, das gar nicht anwesend war … Das würde wohl ein Rätsel bleiben, wo ihm nicht einmal sein spezielles Buch weiterhelfen konnte.


    Besorgt warf Kai nochmals einen Blick auf den Pokeball in seiner rechten Hand, wo sich nun sein verletztes Vulpix befand, während er Cynthias Stimme vernahm, die – wie wohl die meisten hier – einfach nicht verstehen konnte, was es sich mit diesem Ruby Rider auf sich hatte. Außerdem schlug sie vor, dass sie am besten schnell weiter gehen sollten, wobei sich JD dieser Meinung anschloss. Auch Kai hatte nichts gegen eine Pause in der Herberge, das Geld dafür hatte er sich ja glücklicherweise bereits von JD ausborgen können, doch vorher musste er sich unbedingt noch um Vupix kümmer. Auch um Absol, den er auch zurück in seinen Pokeball geschickt hatte, doch dieser schien nicht wirklich groß verletzt zu sein.
    „Ich …“, murmelte Kai und schloss seine Hand fest um ihren Pokeball, „ … gehe erst einmal ins Pokemoncenter. Mein Pokémon ist verletzt und ich möchte nicht unbedingt … bis morgen waren.“
    Vielleicht nahmen andere so etwas lockerer hin, doch Kai gehörte zu der Sorte von Trainern, die sich relativ schnell sorgen um seine Pokémon machten. Kai verwickelte sich dazu einfach zu selten in Kämpfen, sein Talent galt ja nicht unbedingt dem Pokémonkampf.
    Eigentlich wäre er am liebsten gleich zum nächsten Pokemoncenter geeilt, doch da hörte er die Stimme des Mädchens, die erst gerade zu ihnen gestoßen war und ihn den Kampf hineingezogen worden war. Zögerlich wandte sich Kai um und blickte sie, soweit es ihm gerade möglich war, freundlich an und antwortete: „Das war Team Terra … ehrlich gesagt hab ich noch nicht ganz verstanden, was sie genau planen, irgendetwas mit 'Macht über die Erde und Ozeane zu bekommen' oder ähnlich. Sie sind in Schleiede in ein Forschungszentrum eingebrochen und ein paar von uns sind dann auf sie gestoßen, als wir eine Höhle durchsucht haben, in denen sie ein kleines Lager errichtet haben. Wer der Ruby Rider ist …“
    Bei den letzten Worten zuckte er mit den Schultern und kratzte sich nachdenklich den Hinterkopf. Schließlich kam ihm auch, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte, immerhin kannten sie sich ja eigentlich nicht.
    "Oh ähm ... Ich bin übrigens Kai."

    @ Soren
    Vielen Dank für dein Feedback, freut mich wirklich das du über meine bescheidene Galerie gestolpert bist^^ Erst einmal danke für die Komplimente, ich selbst bin ja nicht so sehr von meinem Zeichenstil überzeugt, aber es freut mich dennoch sehr, dass er dir gefällt!
    Schatten gehören wohl zu meinen größeren Schwächen ... Ich setze sie meistens wirklich falsch/furchtbar, bzw. drück ich mich auch gern davor, wie eben bei der Drachenzeichnung. Aber du hast recht, der Drache und die Flügeln sehen sehr flach aus, darauf werde ich beim nächsten Drachen mehr achten. Auch danke für dein kleines Tutorial, ich werde bei meiner nächsten Zeichnung bestimmt darauf zurückgreifen^^
    Schuld an der simplen Pose und Hintergrund ist mehr oder weniger meiner Faulheit, da hätte ich wahrscheinlich mehr draus machen können aber für seine Verwendung hat mir die gereicht ... Hab ja später sogar mit einer „dynamischeren“ Version von diesem Drachen angefangen, aber über eine Skizze ist dieses Bild glaub ich nicht gekommen.


    Nochmals Danke für dein ausführliches Feedback, ich werde hoffentlich bald wieder paar Bilder hier posten, vielleicht sogar einen Drachen, mal sehen^^

    Und noch ein kleines Update ... Fanart ist leider wieder keines dabei, aber das kommt schon noch^^
    Feedback erwünscht!


    [tabmenu]
    [tab=Kapitel 6 Teil 4]
    "Madam?"


    Für einen Atemzug erstarrte ich entsetzt in meiner schleichenden Bewegung. Diese Stimme ... deren Besitzer stand nicht etwa gerade hinter mir, oder? Das konnte nicht sein, diese Worte konnten doch unmöglich an mich gerichtet sein, niemand hatte mich beobachtet ... Unmöglich, ich konnte einfach nicht entdeckt worden sein!
    Doch da verstummte schlagartig der gesamte - über die Antennen, Lüftungsschächten und Satellitenschüsseln verteilte - Pokémonschwarm und richteten seine großen Augen in meine Richtung. Es waren nicht mehr diese stechenden Pupillen, mit denen sie mich in der Gasse angestarrt hatten, alles was ich nun in ihren Blicken las, war Erstaunen und Ehrfurcht. Noch bevor ich diesen einen Atemzug ausgehaucht hatte, war es offiziell: Man hatte mich entdeckt.
    Schließlich erwachte ich aus meiner Starre, um anschließend dem ersten Impuls nachzugeben, der durch meinen Körper schoss: Sofort um die eigene Achse wirbeln und mich diesem Unbekannten stellen. Was ich damit erreichen wollte? Das wusste ich selbst nicht, vielleicht folgte ich einfach dem zwanghaften Bedürfnis, mein Scheitern an diesem Mistvieh auszulassen, indem ich ihm sein verdammtes Gesicht zerkratzte … Oder es war nichts anderes, als ein Akt reiner Verzweiflung und Zorn. Bevor ich mich jedoch vollständig umdrehen konnte, wurde mir klar, wie idiotisch es von mir gewesen war, diesem Drang nachzugeben.
    Wie zum Hundemon drehte man sich überhaupt im Stand um, wenn man mehr als zwei Beine besaß? Auf allen Vieren hab ich so etwas noch nie gemacht, verdammt nochmal!
    Sogleich geriet ich aus dem Gleichgewicht und drohte jeden Moment wie ein nasser Sack umzukippen. Jedoch hatte ich keine Gelegenheit, dagegen zu steuern, zu schreien oder mich auf den Sturz vorzubereiten. Soweit kam es nicht.
    Ich sah nur ein paar schwarze Federn vom Himmel gleiten … gefolgt von einem Schatten, der auf mich zuraste … Dann wurde ich in völlige Dunkelheit gehüllt.


    ...


    Wie lange ich von dieser Finsternis eingehüllt blieb, wusste ich nicht. Was mir anschließend als erstes ans Gehör drang, war ein leises und aufgeregt klingendes Krächzen, doch es klang so, als wäre dieses noch weit von mir entfernt ... als ob es gar nichts mit mir zu tun hätte. Erst mit der Zeit wurde dieses Krächzen deutlicher. Nicht nur das, auch schienen sich immer mehr Stimmen anzuschließen, bis nach und nach ein ganzer Chor zustande kam, welcher laut krächzend seine Lieder trällerte. Regungslos lag ich mit geschlossenen Augenliedern in der Finsternis und lauschte teilnahmslos diesem Lärm, während ich darauf wartete, dass irgendetwas passierte. Was ... das konnte ich mir selbst nicht beantworten. Auch wenn ich nach und nach in die Realität zurückkehrte, in meinem Kopf herrschte weiterhin scheinbar endlose Leere. Alles was ich gerade wahrnahm, war der kalte Boden unter meinem Rücken … Und dass sich mein Brustkorb anfühlte, als hätte jemand ein gutes Kilo Ziegelsteine darauf gestapelt. Den Rest meines Körpers nahm ich anfänglich hingegen kaum wahr … Dieser Zustand der Benommenheit hielt jedoch nur wenige Augenblicke an, denn bald kehrte der Rest meines Körpergefühls zurück, gefolgt von meinem logischen Denkvermögen. Auf das Erste hätte ich jedoch im Nachhinein gerne verzichtet, nicht lange und ich konnte bereits ein – vorerst noch –harmloses Piksen in meiner linken Hinterpfote wahrnehmen. Begleitet wurde dieses Stechen von einem Pochen, welches sich immer mehr und mehr über meinen Rücken ausbreitete. Was anfänglich als ein sanftes Tippen begann, stieg schnell zu einem schmerzhaften Hämmern an, als ob mir jemand mit einem Ziegelstein die Wirbelsäule zertrümmern wollte … Demselben Ziegelstein, mit dem man mir anscheinend eine Ohrfeige verpasst hatte, demnach wie sich mein Gesicht anfühlte …
    Unbewusst entwich ein leises Stöhnen meinen Lippen. Ausgelöst durch die über meinen Rücken ausbreitenden Schmerzen. Ebenso intuitiv begann mein gequälter Körper mit den rechten Vorderkrallen über den Boden zu scharren, worauf ein leises metallisches Quietschen durch das Gekrächze hindurch zu hören war … Doch noch war mein Bewusstsein nicht vollständig zurückgekehrt, für mich erschien alles noch zu weit entfernt und so unwirklich, wie ein Tagtraum … Vielleicht war das ja alles wirklich lediglich ein Traum. Ja, wahrscheinlich träumte ich gerade und nichts war Realität gewesen … Weder meine Verwandlung, noch der Trainer ... oder diese schwarzen Diebe … die Feuerleiter ... mein Pirschversuch ... der schwarze Flügel! Mit einem Schlag kehrte mein Denkvermögen zurück, zusammen mit der bitteren Wahrheit, die wie ein heftiger Platzregen über mich hereinbrach.
    Eines dieser Viecher hat mich entdeckt, und das kurz bevor ich mich auf eines der Federbündel stürzen konnte. Mein Plan war durchkreuzt worden. Nein ... Verdammt nochmal, nein! Wieso hat man mich entdeckt, das ... das konnte doch nicht wahr sein ... Arg, dieser verdammte Rücken, was war jetzt schon wieder passiert?! Nun begann ich erst zu realisieren, wie sehr mein Rücken wirklich schmerzte, worauf ich meine Pfoten - so weit möglich – ächzend zusammenballte und meine Zähne fest aneinander biss.
    Nicht nur entdeckt hatte mich dieses verdammte Biest, es hatte es sogar so weit getrieben mich anzugreifen! Wie hatte so ein winziges Federbündel ... mich bloß wegschleudern können? Verdammt nochmal ...
    Schlagartig entfachte sich in meinem Körper erneut ein Feuer, entzündet durch den Gedanken an diese schwarzen Vogelpokémon, die bestimmt gerade hämisch krächzend über meinen Schädel schwirrten. Dieses brennende Feuer konnte man auch schlicht als puren Hass bezeichnen; Hass auf diese Diebe und auf mein verfluchtes Leben. Schnaufend öffnete ich meine Augenlider und starrte mit verzerrter Miene hinauf in den trostlosen Himmel. Statt Sternen bedeckten- wie erwartet - die schwarz gefiederten Aasfresser den Nachthimmel, die mich aufgebracht krächzend umkreisten. Wieder wurde ich an das Bild von aufwirbelnden Blättern erinnert, nur schien dieses Mal kein Windstoß, sondern ein Tornado sie durch die Luft zu fegen. Ihre großen roten Augen waren Großteils auf mich fixiert, doch alle hatten nun einen etwas anderen Blick in ihrem Gesicht: Entsetzten, Wut, Verwirrung ... Schadenfreude.
    „Ihr … verdammten …“, brachte ich angestrengt aus meiner Kehle hervor und versuchte frustriert und wütend gleichermaßen, meinen Körper aus dieser erbärmlichen Lage zu erheben, dem pochenden Rücken trotzend. Zwar würde ich mehr als eine Massage und Verbandszeugs benötigen, um diese Prellungen und sonstigen Verletzungen gänzlich wieder in Ordnung zu bringen, doch irgendwie reduzierten sich die Schmerzen für den Moment rasch auf einen – mehr oder weniger - erträglichen Bereich. Außerdem merkte ich nun, dass sich der Boden unter mir etwas nachgiebig und überraschend glatt anfühlte, ganz und gar nicht wie ein massiver Betonboden. Und dieses metallische Quietschen von vorhin ...
    Noch damit beschäftigt mich halbwegs aufzurichten, nutzte ich einen kurzen Moment und schielte in Richtung Boden. Tatsächlich, ich lag auf einem Lüftungsschacht, möglicherweise sogar der, an welchen ich mich eigentlich herangepirscht hatte, kurz bevor eines dieser Mistvieher hinter mir aufgetaucht war. Dabei war ich so nah dran gewesen … so nahe! Beinah hätte ich einem von ihnen das verdammte Gefieder … arg, verflucht! Dieser ganze Weg konnte doch nicht umsonst gewesen sein! Fünf Stockwerke hab ich mich hoch gequält, nur um plötzlich entdeckt und gegen einen Schacht geschleudert zu werden! Jetzt würden diese Viecher wieder abhauen, ganz wie zuvor ... Dass konnte doch nicht ernst sein … das war doch nur eine verdammt schlechter Witz, oder? Überhaupt, welches dieser Mistviecher hatte es überhaupt gewagt, mich zu attackieren? So ein kleines Federbündel konnte mich doch unmöglich mit seinen läppischen Flügeln …


    Entsetzt hielt ich in meiner Bewegung inne und sackte stattdessen zurück auf den kalten Metallschacht, während mir alle Farben aus meinem Gesicht entwichen. Mit einem fast schon fassungslosen Blick in den Augen starrte ich in die Höhe zu der großen finsteren Gestalt empor, die sich über mich aufgebäumt hatte. Mit seiner Größe überragte das Wesen mich und die schwarzen Vogelpokémon mindestens um das Doppelte, wenn nicht sogar um mehr. Gleichfalls entgingen mir nicht die rötlichen Augen, deren Pupille im Gegensatz zu den anderen schwarzen Pokémon eine kleine und eher rundliche Form besaß, doch darum wirkten sie nur noch umso bedrohlicher. Der Blick dieses Monstrum gab mir das Gefühl, als würde er mich mit diesem einfach durchbohren können und ich hatte keinen Zweifel daran, dass hinter diesen Augen die Bereitschaft steckte, ein kleines Vulpix zu töten. Unerwartet riss das Wesen seine zwei schwarz, rote Schwingen auseinander und ließ mich nur noch weiter zusammenschrumpfen. Entsetzt stieß ich einen erstickten Laut von mir und wollte rücklings das Weite suchen, doch der riesige Vogel schien diese gewaltigen Flügel nicht für einen Angriff zu benutzen. Vorerst nicht. Stattdessen öffnete das Pokémon seinen spitzen gelben Schnabel und rief in einem kratzigen, aber kräftigen Ton in die Runde: „Ruhe!“
    Im selben Moment verstummte das aufgeregte Geschrei über meinem Kopf. Die schwarzen Vogelpokémon, die vor wenigen Sekunden noch eifrig durch die Luft geschwirrt waren, flatterten schweigend zu der ihnen am nächsten stehenden Antenne, Satellitenschüssel oder Lüftungsschacht und ließen sich gehorsam darauf nieder. Panisch blickte ich zwischen den vielen kleinen Pokémon hin und her, die angespannt zu mir herab starrten, als wären sie genau im Klaren darüber, mit wem ich es hier gerade zu tun hatte. Als ich meine Aufmerksamkeit zurück zu dem riesigen Vogel wandte, kreuzten sich unsere Blicke, doch ich konnte diese stechenden Augen einfach nicht lange ertragen. Rasch wich ich diesen Augen aus.
    Bloß ... keine Angst ... zeigen. Das ist ja nur ein Pokémon ... nur ein normales Pokémon. Kein Grund ... in Panik zu geraten.
    Dennoch fühlte ich, wie in mir rasch ähnliche Gefühle emporstiegen, wie einige Stunden zuvor bei meiner Flucht vor diesem Trainer, egal wie sehr ich sie auch zu unterdrücken versuchte. Mir stand zwar kein Mensch gegenüber, der die Macht hatte, mich in einem Pokéball zu sperren, dafür ein Monster, welches mich möglicherweise allein mit seinem Blick töten konnte. Die Tatsache, dass es sich „nur“ um ein Pokémon handelte, konnte mich da nur wenig beruhigen. Egal wer oder was dieses Vieh aber wirklich war, es war bestimmt nicht seine eigentliche Absicht, mich hier freundlich zu empfangen, dass konnte ich alleine von der herrschenden Atmosphäre erkennen ...
    Nervös schluckte ich diese Befürchtungen hinunter und fixierte meinen Blick unentwegt auf das weiße Gefieder des großen Vogelpokemons, welches seinen Hals wie ein Pelzkragen umhüllte, um weiter direkten Augenkontakt zu vermeiden.
    Schließlich regte sich mein Gegenüber erneut und strich sich mit seinen großen Schwingen über sein ebenfalls hutähnliches Kopfgefieder - welches mehr an einen altmodischen Herrenhut, als den einer Hexen erinnerte - und begann mit einem ruhigen und, für ein Pokémon seltsam höflichen Ton zu sprechen: „Also nochmals Madam, dürfte ich bitte erfahren, was sie hier in unser bescheidenes Nest führt? Mit wem haben wir hier überhaupt die Ehre?“
    Zitternd versuchte ich die Flucht nach hinten anzutreten, in dem ich mich mit meinen Pfoten rücklings über den Metallschacht schob. Dieses Vorhaben funktionierte jedoch mehr schlecht als recht, denn meine Pfoten fanden auf dieser Oberfläche kaum halt, sodass ich nur sehr lahm vorankam.


    „Kramshef!“, erklang von wo anders eine mir bereits bekannte Stimme, „Das ist dieses Pokémon, welchem wir bei der Futtersuche begegnet sind und uns beschimpft und ...“
    „Schweig ...“, unterbrach ihn das Pokémon knapp, welches der kleine Vogel als Kramshef bezeichnet hatte, ohne seine Stimmlage zu ändern. Ohne zu widersprechen brach das Vogelpokemon ab und hielt gehorsam den Schnabel. „Seltsam, ich dachte immer, dass eure Art nicht viel von großen Höhen und langen Verfolgungen hält. Es ist also wahr, sie sind wegen meinen Schützlingen hier, hab wir nicht recht, Madam?“
    „Nein … also ich …“, stotterte ich und versuchte nur noch schneller von diesem gefiederten Monster weg zu weichen. Etwas Sinnvolleres wollte im Moment einfach nicht aus meinem Mund dringen, dazu blockierte mein Fluchtinstinkt mein logisches Denkvermögen zu sehr, der immer mehr Überhand gewann. Dieses Mal war es nicht nur dieser Vulpixinstinkt, sondern auch meine Menschenseite rief mich wiederholt zur Flucht auf. Dieses Vieh hatte sich immerhin lautlos angepirscht und mich mit einem einzigen Flügelschlag für einige Sekunden in die Welt der Finsternis befördert … Dieses Mal waren diese Warnungen wahrscheinlich nicht ganz zu Unrecht. Noch einmal zerrte ich mich mit meinen Pfoten über den Lüftungsschacht, doch dieses Mal rutschte ich gleich ruckartig mehrere Zentimeter über das glatte Metall. Und plötzlich musste ich feststellen, dass ich das Schachtende erreicht hatte. Überrumpelt stieß ich ein überraschtes Quietschen hervor, bevor sich mein Gleichgewicht nach hinten verlagerte und ich rücklings vom Lüftungsschacht kippte. Mit einem dumpfen Knall schlug ich unsanft auf dem Grund des Daches auf, jedoch nahm ich aus irgendeinem Grund die folgenden Schmerzen, wie die Prellung auf meinem Hinterkopf, nur halb war. Eifrig nach Luft schnappend versuchte ich möglichst schnell wieder auf meine Beine zu kommen, um nicht weiter deckungslos auf dem Rücken zu liegen. Während mich so bemühte, mich auf meine drei intakten Pfoten zu stützen, hörte ich ein dumpfen Klang, verursacht durch Kramshef, der sich mit einem einzigen Flügelschlag auf den Lüftungsschacht schwang, ohne mich nur einen kurzen Moment aus seinem stechenden Blick entkommen zu lassen.
    „Kommen Sie schon, Madam, wir können ruhig ehrlich zueinander sein“, krächzte der kohlrabenschwarze Vogel und plusterte seinen weißen Federkragen weiter auf, „Sollen wir vielleicht irgendwie behilflich sein, sollen wir Euch ein Nest bringen oder wollt ihr, dass man euch vielleicht direkt nach unten begleitet?“
    Bebend schaffte ich es schließlich auf meine Pfoten zu kommen, nur um mit eingezogenem Kopf hinauf zu dem völlig unbeeindruckten Kramshef hoch zu starren. Auch wenn ich jetzt wieder auf meinen vier Beinen stand, wirkte er nicht unbedingt weniger bedrohlich, auch wenn er nüchtern betrachtet kleiner war, als jeder durchschnittliche Jugendliche. In meinem Kopf wollte die Situation ebenfalls nicht besser werden, zwar löste sich meine Denkblockade etwas, doch wirklich viel half es mir nicht. Im Gegenteil, mein unterdrückten Emotionen schienen sich nun nur noch deutlicher bemerkbar zu machen.
    Nein, nur die Ruhe bewahren, ich war ja noch am Leben. Das Kramshef war auch nicht mehr als ein dämliches Pokémon was lediglich das dominanteste Mitglied dieser diebischen Bande war und dazu fähig, mich mit einem Flügelschlag bewusstlos zu schlagen ... Verdammt nochmal, wie sollte mir so ein Gedankengang in irgendeiner Weise beruhigen? Ich war verdammt, wenn ich nicht bald irgendeinen Weg aus diesem Dilemma fand, da war ich mir ganz sicher!
    Völlig am Ende strengte ich mein Hirn auf Höchstleistung an, doch mir wollte schlichtweg nichts Brauchbares einfallen, nebenbei weiter zurückweichend. Flüchten … das war momentan unmöglich, zwischen mir und der Feuertreppe, dem einzigen sicheren Ausweg von diesem Dach, stand dieser riesige Vogel, an dem kein Vorbeikommen war. Sonst gab es keine Möglichkeiten, die Dachränder waren zwar weder durch eine Mauer, noch durch ein Gitter gesichert, doch sich hinabzustürzen würde nicht gut ausgehen. Wenn ich jedoch hier blieb, würde es wahrscheinlich … auf dasselbe hinaus laufen …
    Völlig unbeeindruckt ließ sich Kramshef schließlich die paar Zentimeter vom Lüftungsschacht fallen und folgte mir mit ruckartigen Schritten. Unter anderen Umständen hätte diese Bewegung lächerlich und belustigend gewirkt, doch mir war gerade alles andere als nach Lachen zumute.
    „Also Madam ...“, begann Kramshef ungeduldig mit seinem Schwanzbüschel hin und her wippend, „wenn Sie keine Lust zum Sprechen habt, muss ich Sie wohl oder übel mit anderen Mitteln davon überzeugen ...“
    Dabei gab das Pokémon ein unerwartet amüsiert klingendes Gurren von sich, bevor er seine Schwingen wieder eng an seinen Körper legte, „Vielleicht werdet ihr aber danach überhaupt nicht mehr in der Stimmung sein, zu reden. Das wäre doch wirklich schade, findet ihr nicht auch?“


    Entgeistert starrte ich dieses übergroße Biest an, welches mich noch immer mit einem Hauch von Spott betrachtete.
    Komm schon … mach irgendwas! Wenn ich nicht bald etwas unternahm, würde mein erbärmliches Leben bald schneller vorbei sein, bevor ich bis drei zählen konnte ... beendet durch die Krallen oder Schwingen dieses Vogelmonsters! Und ich hatte geglaubt, der Trainer war das Katastrophalste, was mir je begegnen konnte ... Wieso musste mich die Welt immer eines Besseren belehren, verdammt nochmal! Nein ... Ich musste jetzt ... etwas unternehmen ...
    „Ihr …“, begann ich mit zitternder Stimme, während ich versuchte, das kleine bisschen Mut und Kampfgeist, das in mir steckte, heraufzubeschwören.
    „Ihr habt mir mein Fre … Fres … mein Essen geklaut …“, setzte ich nach einigen Sekunden des Stimmversagens fort und versuchte mir noch einmal vor Augen zu halten, weswegen ich hier war. Der Überfall in der Gasse ... Der Diebstahl meines Essens ... Die Erniedrigung. Als ich mir so diese Bilder und Emotionen durch meinen Kopf gehen ließ, fühlte ich schlagartig, wie ich stärker von einem unbekannten Mut gepackt wurde, der für einen Augenblick all meine Ängsten und Sorgen unterdrückte. Ich durfte nicht Schwäche zeigen … Ich durfte keine Angst vor diesen Viechern zeigen! Ich musste …
    „Ihr … Ihr Diebe! Ihr verdammten dreckigen Pokémon, ihr seid an allem schuld!“
    Die letzten Worte schallten über das Dach hinweg, ähnlich wie meine Worte, mit denen ich mich im Kirchengebäude über mein Leben beklagt hatte. Für den Moment war es mir egal, was für Konsequenzen meine Ausdrucksweise haben würde und dass mir diese Worte den Kragen kosten konnte … es kümmerte mich einen Dreck. Dieses verfluchte Vieh wollte den Grund für mein Kommen; nun, da hatte er ihn! Und dazu noch meinen gesamten Hass, meine Wut und alles, was ich ihm noch mit meiner Stimme entgegen werfen konnte. Für einen Bruchteil einer Sekunde konnte ich in Kramshef Gesichtsausdruck einen Ansatz von Überraschung und Verärgerung über meinen neuen Tonfall erkennen. Ich fühlte reichlich Genugtun über diese winzige Reaktion, endlich ließ er seine ruhige und überhöfliche Maske fallen, mit der er ganze Zeit über mich herabblickte. Jetzt konnte das Mistvieh sehen, dass ich nicht dieses schwächliche Vulpix war, für das er mich hielt! Doch bevor ich dessen Reaktion völlig auskosten konnte, nahm das schwarze Vogelpokémon schon wieder eine unbeeindruckte Ausdruck an und sprach weiter mit anormaler ruhiger Stimme: „Und deswegen seid ihr hier herauf geklettert? Statt nach anderer Nahrung zu suchen, wollt ihr nun uns beschimpfen und … fressen?“
    Bei seinen letzten Worten ging ein leises Raunen durch die Menge der schwarzen Vögel, die bis jetzt vollkommen lautlos ihrem Anführer und mir zugeschaut hatte.
    „Wirklich ungewöhnlich ... Ich hab noch nie zuvor ein so törichtes Pokémon getroffen, welches so weit gehen würde, in ein Kramurxnest einzudringen und ...“
    „Ich bin kein verdammtes Pokémon!“, schnitt ich dem Vieh wutentbrannt ins Wort und reckte meinen Kopf hoch gegen den Nachthimmel, „Ich bin ein Mensch, verdammt nochmal! Ich bin kein dreckiges Pokémon wie ihr!“
    Für einen Moment herrschte komplette Stille. Keiner der schwarzen Pokémon gab einen Mucks von sich, weder die – offensichtlich Kramurx genannten – kleinen Vogelpokémon, die mich verwirrt anstarrten, noch ihr Anführer, welcher mich weiter kühl betrachtete. Diese kurze Pause machte mir klar, dass es nicht Mut gewesen war, der mir die ganze Kraft geben hatte, meine Meinung zu sagen... Es war wieder reine Verzweiflung gewesen.


    Schlagartig wurde das Schweigen von einem amüsierten Krächzen beendet, welches nun von allen Seiten gleichzeitig losbrach. Die Kramurx schlugen belustigt mit ihren Schwingen und riefen sich spöttisch gegenseitig zu: „Ein Mensch, ein Mensch! Die da will ein Mensch sein? Krakrakra!“
    „Seid still“, kreischte ich völlig hysterisch, doch meine Stimme ging einfach in dem lauten Chor aus Gespött unter. Wie ein von einem Rudel Magnayen umzingeltes Pokémon drehte ich mich verzweifelt umher und versuchte irgendetwas gegen diese schwarzen Vögel zu unternehmen oder wenigstens ihrem Hohn zu entkommen.
    „Hört auf! HÖRT AUF!“
    Vergeblich brüllte ich mir meine Seele aus dem Leib, doch diese verfluchten Pokémon ignorierten mich einfach. Es war egal, dass wir im Moment dieselbe Sprache benutzten, anders als damals bei den Menschen auf der Einkaufsstraße. Nun erkannte ich, dass es keinen Unterschied machte, ob man mich verstehen konnte oder nicht, mein Aussehen nahm man eher für bare Münzen, als meine eigenen Worte. Solange ich in diesem verdammten Körper steckte, würde mir niemand glauben …
    Mit dieser Erkenntnis war der Mut, mich gegen diese Pokémon aufzulehnen, völlig verschwunden.
    „So, so, ein Mensch also ... Seid ihr euch sicher, dass wir dieselbe Definition von ‚Menschen‘ haben?“, bemerkte Kramshef mit einem wieder amüsierten Ton in der krächzenden Stimme, ohne sich um das laute Geschrei seiner Schützlinge zu kümmern. Nun etwas kleinlaut senkte ich wieder meinen Kopf und benahm mich so jämmerlich wie ein Hundemon, dem man den Schwanz eingetreten hatte, während ich weiter den Rückzug antrat. Unter der höhnenden Menge, deren Spott ich unmöglich entkommen konnte, schien ich nur noch weiter zu schrumpfen. Ich wollte einfach meine Ohren verschließen und mir wieder Mut zu zusprechen, doch da konnte ich im Augenblick machen was ich wollte. Ich wollte mich einfach nur irgendwo verkriechen, wo ich von diesen verdammten Pokémon und meinem „Schicksal“ in Ruhe gelassen wurde. Diese verdammten schwarzen Biester ... sollen sie doch alle einfach abstürzen und elend krepieren! Noch bevor ich aber aus dem Kreis der Kramurx entkommen konnte, erhob plötzlich ihr Anführer wieder eine seiner Schwingen, worauf krächzende Chor schlagartig verstummte. Endlich herrschten wieder Stille, doch Zeit diese wertzuschätzen blieb mir nicht …


    „Ihr seid wirklich ein sehr seltsamer Fall, wenn ich das so sagen darf“, bemerkte das aufgeplusterte Vogelpokémon noch immer im belustigtem Ton: „Ihr seid also ein Mensch im Vulpixfell und wollt nun ein paar Kramurx überfallen, sehe ich das richtig?“
    „Sei … einfach …“, murmelte ich und fühlte, wie mein ganzer Körper zu beben begann. Ich fühlte kaum noch Motivation, mich noch verbal gegen dieses idiotische Pokémon aufzulehnen; diese Kraft war wieder irgendwo ganz tief in mein Inneres versickert. Meine Frustration hingegen stieg nur noch weiter an, gefördert durch das hämische Lachen und den Spott dieser Diebesbande. Hilflosigkeit … Machtlos zu sein … Diese deprimierenden und frustrierenden Gefühle schienen mich von innen aus zu zerfressen. Sie waren im Moment sogar stärker als alle meine Warninstinkte, die wieder aufgeregt zu läuten begannen … Doch ich hörte ihnen nun nicht mehr zu. Lange würde ich das nicht mehr ertragen, ich drohte innerlich zu zerreißen, wenn ich bald nicht verschwinden oder …
    „… Still!“, beendete ich meinen Satz und sprang – soweit mit meinem verletzten Bein möglich – impulsiv auf den schwarzen riesen Vogel zu. Mein ganzer Hass, meine ganze Verzweiflung und Frust steckte in dieser einen Aktion. Ich wollte dieses verdammte Pokémon einfach damit in Stücke zerreißen, zerfetzen oder wenigstens seinen Schnabel unbrauchbar machen. Irgendetwas, damit ich dieser Hilflosigkeit entkommen konnte, ich wollte nicht lediglich ein Opfer von diesen Vogelpokémon sein … Wenn nicht Verbal, dann mit roher Gewalt, Größenunterschied hin oder her. Fauchend stürmte ich weiter auf das nur wenige Mauzisprünge von mir entfernte Kramshef zu und zückte schon meine weißen Krallen, während im Hintergrund erneut ein lautes – dieses Mal jedoch fassungsloses – Krächzen und Kreischen die Luft zerriss … Gefolgt von einem schwarzen Flügel.
    Bevor ich es überhaupt realisiert hatte, war mein Sichtfeld abermals gänzlich von schwarzen Federn verhüllt worden, sodass es mir wieder vorkam, als wäre schlagartig dunkelste Finsternis über mich hereingebrochen. Genauso wie vorhin wie bei seinem ersten Angriff.
    Für einen einzigen Sekundenbruchteil war ich weder fähig auf irgendetwas zu reagieren, noch meine eigene Bewegung zu stoppen. So konnte ich nicht verhindern, dass mir Kramshefs Flügel mit voller Wucht gegen mein Gesicht knallte und mich gewalttätig von den Pfoten riss. Entgeistert wollte ich einen Schrei von mir stoßen, doch bevor überhaupt ein Laut aus meiner Kehle kam, schlug ich bereits hart mit meinem Rücken auf dem Boden auf.
    „Urg …“, das war alles, was aus meinem Mund drang, während sich in mir schlagartig Übelkeit breitmachte, als müsste ich mich jeden Moment gleich kotzen. Ebenso durchflutete ein brennender Schmerz meinen gesamten Körper; sowohl mein Rücken, als auch mein Gesicht fühlten sich an, als hätten mir ein paar Leute gleichzeitig auf mich eingedroschen … Mit Ziegelsteinen. Das einzige was mich noch verschonte, war die verletzte Kralle …
    Hektisch atmend wälzte ich mich gequält auf dem Boden herum.
    Arg ... Mein Rücken … Verfluchtes Biest … Musste mich dieses verdammte Kramshef - physisch und psychisch - derartig fertig machen, nur weil ich mich rächen wollte? Das war mein gutes Recht, diese Kramurx haben damit angefangen, ich wollte ja nur ... Verdammt, das rechtfertigte das alles nicht! Was zum Hundemon hatte ich mir überhaupt dabei gedacht, diesen aufgeblasenen Vogel frontal anzugreifen?! An Selbstmord?
    Bebend vergrub ich meine Vorderpfote in meinem schmerzverzerrten Gesicht, mich nicht darum kümmernd, dass alle meine Krallen immer noch ausgefahren waren.
    „Ihr wolltet euch also alleine gegen all meine Schützlinge stellen?“, hörte ich Kramshefs ruhige Stimme ganz in der Nähe. Keuchend schielte ich mit einem vernichtenden Blick in den Augen zu dem riesigen Federvieh hinüber. Hau einfach ab, lass mich in Ruhe, geh einfach, verdammt nochmal! Lass mich …
    „Ein paar Krallen gegen unsere Schnäbel? Vielleicht etwas von unserem Gefieder mit einem Feueratem versengen? Ihr seid wirklich sehr töricht, Madam. Ihr seht ja, was ihr bis jetzt erreicht habt …“
    Als wäre damit irgendein Stichwort gefallen, riss das Pokémon plötzlich seine beiden Schwingen weit auseinander, doch dieses Mal musste ich mit Bestürzung feststellen, dass es mich damit nicht nur einschüchtern wollte. Das Vogelpokémon schlug kurz mit seinen großen Flügeln und katapultierte sich sogleich einige Meter in die Lüfte, worauf sein gesamtes Gefieder mit der finsteren Nacht zu verschmelzen schien. Lediglich seine roten Augen leuchteten in der Dunkelheit auf, die das schwach vorhandene Licht reflektierten, waren noch sichtbar und entfernten sich immer weiter … bis sie schlagartig wieder größer wurden. Entsetzt wollte ich einen Satz nach hinten machen und mich vor dem heranbrausenden Monster in Sicherheit bringen, jedoch war das in meinem Zustand unmöglich. Ich lag gerade völlig bewegungslos, wie auf dem Präsentierteller auf dem Rücken, was sollte ich da bitte tun? Kaum hatte ich diesen Gedanken beendet, blitzten schon direkt über meinem Kopf zwei Klauen auf und bevor ich mich versah, presste mich eine von ihnen mit einem festen Ruck gegen den harten Boden. Ein weiterer Laut meinerseits wurde sofort erstickt, ich konnte für einen Augenblick nicht einmal mehr Luft in meine Lungen füllen, derartig grob drückte mir das Biest seine spitzen Krallen in meinen Brustkorb. Noch einmal explodierten jeder erdenkliche Schmerz in meinem Vulpixkörper auf, meine Sicht begann zu flackern und ich drohte gleich aufs Neue das Bewusstsein zu verlieren ... Zitternd versuchte ich meine Vorderpfote zu heben und nach Kramshefs Klauen zu packen, doch nach wenigen Zentimetern versagte meine Motorik. Was aber die Schmerzen betraf … entweder wurde ich langsam resistent oder ich stand noch völlig unter Schock, denn sie verschwanden schneller als sonst und reduzierten sich bald auf ein erträgliches Maß … Wenn man von dem brennendem Schmerz absah, welches durch die weißen Krallen des schwarzen Monstervogels verursachte wurde. Vielleicht war das aber auch wieder ein Instinkt, der es diesen Pokémon ermöglichte, trotz Verletzungen weiter zu kämpfen … Was zum Hundemon zerbrach ich mir meinen Kopf darüber, ich musste hier weg! Verzweifelt versuchte ich weiterhin meinen Körper zu bewegen und mich aus der unsanften Umklammerung zu befreien. Vergeblich, Kramshef hatte meinen Oberkörper und Teile meines rechten Vorderbeines förmlich auf den Boden festgenagelt und ließ mir kaum Freiraum. Nicht einmal meinen Kopf konnte ich noch drehen, sodass ich mein Blick unweigerlich nach Oben gerichtet war, hinauf zu dem schwarzen Vogel, der mich weiter mit seinen stechenden Augen durchbohrte. Doch auch die großen Augen der Kramurx, die sich ganz in der Nähe auf einer Antenne oder einem Schacht niedergelassen hatte, betrachten mich mit einer Mischung aus Genugtuung und Ehrfurcht, als wüssten sie genau, was mit mir gleich geschehen würde.
    „Lass ... mich los ...“, zischte ich und versuchte noch etwas von Entschlossenheit aufzubringen, jedoch klang meine Stimme alles anderes als überzeugend, sodass meine Botschaft völlig den Bach runter ging. Nichts schien dieses Vogelpokemon zu beeindrucken.
    Bloß ... nicht ... verzweifeln ... Ich komme hier noch weg ... bestimmt ...
    Ein völlig bedeutungsloser Zuspruch, ich war schon längst in größer Verzweiflung. Über mir stand ein Monster, dass mich jeden Moment mit seinen Klauen oder Schnabel aufspießen konnte, wie sollte ich da nicht in Panik geraten? Verdammt nochmal, warum war ich einfach nicht unter dieser blöden Mülltonne liegen geblieben. Ich durfte doch nicht... Ich will doch nicht durch ein verdammtes Pokémon ste- ...
    Ich beendete diese furchtbare Vorstellung nicht, sondern versuchte - völlig mit den Nerven am Ende – einen anderen Weg aus Kramshefs Fängen zu finden. Als Antwort darauf, quetschte mich das Vogelpokemon nur noch fester ein und sprach wieder mit seiner krächzende Stimme: „Wissen Sie, meine Schützlinge sind keine richtigen Kämpfer, wir halten uns lieber in den Schatten der Nacht und agieren ... auf eine gewisse Art und Weise friedlich. Doch wenn es jemand wagt, uns anzugreifen, verteidigen wir uns vereint. Meine Schützlinge könnten es ihnen hier auf der Stelle beweisen und Euch die Augen auspicken!“
    Demonstrativ fuchtelte das große Vogelpokémon lässig mit seinen weißen Krallen knapp vor meinem linken Auge herum. Dass seine Schützlinge mir die Augen auspicken konnten, machte mir gerade weniger Sorge, ich hatte viel mehr Angst, dass mir Kramshef mein Augenlicht in seiner Unachtsamkeit sofort nehmen würde. Wenn das Vieh jedoch so weiter machte, waren nicht nur mein Sehsinn in Gefahr, sondern meine gesamte jämmerliche Existenz! Diese spitzen Dinger schienen nur so danach zu rufen, irgendetwas aufzuschlitzen ...
    Verbittert schlug ich meine Augenlider zu, als könnte ich so verhindern, dass mir das Pokémon meine Augen auskratzen könnte. Auch wollte ich diese Krallen nicht sehen … Ich wollte nicht mehr zu diesem Monster und diesen roten Augen empor blicken. Ich wollte aus diesem verdammten Albtraum aufwachen, in dem ich schon seit zwei Tagen gefangen war! Verzweifelt kämpfe ich gegen diese ganzen Vorstellungen, was wohl gleich mit mir geschehen würde. Augen auskratzen ... aufschlitzen ... mich in Stücke zerreißen ... oder gar Fressen, würg ...
    Mit all meiner Kraft, die mir noch zur Verfügung stand, wand ich mich unter dem festen Griff und versuchte irgendwie Gelegenheit zu finden, einen kurzen Moment der Unachtsamkeit, in der ich fliehen konnte. Doch je länger ich es versuchte, desto schneller verließ mich jegliche verbliebene Hoffnung zu entkommen, so wie der Sauerstoff in den Lungen … lange würde ich das Ganze nicht durchstehen können …
    „Doch sie müssen euch gar nichts beweisen ... Mensch“, hörte ich wieder Kramshefs Krächzen … als plötzlich der Druck auf meinem Brustkorb nachließ. Völlig überrumpelt rollte ich zur Seite, bevor ich prustend nach Luft schnappte, als wäre ich gerade wieder aus den Tiefen eines Flusses aufgetaucht. Keuch … Was zum … wieso … wieso bin ich wieder frei? Wie war das möglich …
    Überrascht öffnete ich meine fest verschlossenen Augen … und wünschte mir einen Sekundenbruchteil später, sie einfach geschlossen gehalten zu haben. Kramshef hatte tatsächlich aufgehört, mich mit seinen Krallen am Dachgrund festzuhalten; nun stand der übergroße Vogel gut zwei Meter von mir entfernt, seine Schwingen weit auseinander gerissen die er nun …
    Entsetzt strampelte ich panisch mit meinen Beinen herum und versuchte vergeblich meinen Körper in die Höhe zu zerren.


    … mit einem Mal zusammenschlug *2


    Ein heftiger Windstoß war die Folge, welcher mir an meinen großen Vulpixohren vorbei pfeifte und innerhalb eines Atemzuges die Stärke erreicht hatte, mit der man ein kleines Pokémon spielend umzureißen konnte. Dieses kleine Pokémon war ich.
    Gnadenlos riss mich die Böe vom Boden weg, ich hatte in meiner misslichen Lage nicht einmal die Chance, mich irgendwo festzukrallen, ganz zu schweigen zu flüchten. Keine Antenne, Satellitenschüssel oder Wasserspeicher befanden sich in meiner Reichweite, an denen ich Halt hätte suchen können. Alles was um mich herum lag war Abfall und nestartige Gebilde, die gleichzeitig mit mir durch die Luft geschleuderter wurden. Von Todesängsten erfüllt, ruderte ich zwanghaft mit meinen Beinen durch die Luft, kurz davor einen gellenden Schrei über das ganze Dach zu jagen. Einmal kreuzte ich noch einen Blick mit Kramshef, der noch immer diesen herzlosen Ausdruck in seinen Augen hatte, bevor sich alles um mich herum zu drehen begann, als würde ich gerade in einer Achterbahn sitzen. Das Dach und der Nachthimmel, Oben und Unten, der aufgewirbelte Müll ... Und ich war der Mittelpunkt dieser ganzen Drehbewegung. Doch noch bevor mir wirklich übel werden konnte, kehrte mein Körper ein weiteres Mal unangekündigt zurück auf den festen Grund des Daches zurück, doch von einem Ende dieses Höllentrips konnte noch keine Rede sein. Kaum hatte ich den Betonboden kurzzeitig berührt, federte ich schon wie ein Ball ab und überschlug mich infolge kopfüber. Als hätte ich schon nicht genug Verletzungen, Schürfwunden und Prellungen über meinen ganzen Leib verteilt ... jeder Aufprall fügte nochmals einen schmerzenden blauen Fleck hinzu, doch ich nahm diese immer nur für einen kurzen Bruchteil wahr. Was dauerhaft blieb, war diese unbeschreibliche Angst und Panik. Schließlich schien ich mich genug überschlagen zu haben, denn abrupt reduzierte sich meine Geschwindigkeit, mein Körper schlitterte nun nur noch über den grauen Boden bevor ... der Boden einfach zu Ende war. Meine Hinterbeine rutschten einfach ins Leere. Entgeistert fuhr ich wie ein aufgeschrecktes Haspiror zusammen, als mir klar wurde, was dies bedeutete: Ich hatte das Ende des Daches, welches weder von einem Gitter, noch von einer kleinen Mauer abgegrenzt war , erreicht ...
    Nun völlig in Panik versuchte ich alles, um einen Sturz zu verhindern und mit meinen Vorderbeinen irgendwo Halt zu finden, bevor es zu spät war. Intuitiv rammte ich meine ausgefahrenen Krallen in den harten Boden, um noch rechtzeitig abzubremsen. Trotzdem schlitterte ich noch weiter gegen das Ende zu, meine weißen Klauen hinterließen lediglich sechs längliche Kratzer im Beton. Nun musste ich auch gegen das Gewicht meines Unterkörpers kämpfen, welcher bereits von der Dachkante baumelte und mich hinunter zu zerren drohte.
    Halt … Halt sofort an! Stopp … Bitte! Ich will nicht runterfallen, ich … ich will nicht sterben! Wieso holt mich niemand hier raus?!
    Mit meinen Kräften und Nerven beinah am Ende, strampelte ich verzweifelt mit meinen Hinterbeinen durch die Luft, während ich oben mit meinen Vorderbeinen versuchte, zu retten, was noch zu retten war … Und dann passierte es: Mein Körper hielt tatsächlich an.


    Bereits mehr als die Hälfte meines Körpers hing über den Rand des Daches, alles was mich den dünnen Faden, an dem mein Leben hing, vom Reißen abhielt, waren meine Vorderbeine und meiner großer Schädel. Doch ich war noch da, ich war noch am Leben … doch … wie lange noch? Nach Luft ringend, krallte ich mich nur noch verbissener an das letzte bisschen Halt, der mir verblieben war, doch trotz aller Mühe und Anstrengung, rutsche immer wieder einen Millimeter weiter auf den Rand des Daches zu. Knapp an einem Nervenzusammenbruch, warf ich einen flüchtigen Blick in die Tiefe, nur um es kurze Zeit später zu bereuen. Um ein Haar hätte ich vor Schreck den Halt unter meinen bebenden Pfoten verloren, doch in allerletzter Sekunde konnte ich diesem Katastrophenszenario entgehen.
    Mochte vielleicht sein, dass ich mich hier „nur“ fünf Stockwerke über der von Straßenlampen beleuchteten Straße befand, doch hier hatte ich jedoch mehr den Eindruck, dass es mindestens doppelt so viele sein mussten. Die am Straßenrand geparkten Autos und die gelblich leuchtenden Laternen wirkten im Verhältnis zu ihrer wahren Größe winzig und verdeutlichten mir nochmals, dass ein Sturz nur mit einem Tod enden konnte.
    Durch den Schock begann meine Sicht wieder etwas zu flimmern und sich etwas zu verdunkeln, worauf ich meine Augen wieder einmal fest schloss.
    Nicht daran denken … einfach nicht an die Straße unter mir denken! Beruhig dich … bloß jetzt keinen Fehler machen, sonst bin ich dran. Lass einfach …. nicht los!
    Mein Atem raste wie verrückt und immer wieder drang ein verzweifeltes Wimmern aus meinem Mund, welches ich gar nicht mehr zu unterdrücken versuchte.
    Verdammt … Was sollte ich nun tun? Ewig konnte ich mich hier nicht fest klammern, in Fakt spürte ich längst meine ohnehin spärlichen Kraftreserven erschreckend schnell schwinden. Und hochziehen … Nein, nein, das würde ich nicht schaffen! Unmöglich, ich … ich konnte doch nicht … Unmöglich! Ich … konnte es einfach nicht, verdammt nochmal! Wenn ich meine Pfote ein bisschen hob, würde ich hinab stürzen! Ich wusste wie hoch dieses Haus war, diesen Sturz würde ich niemals überleben!
    Als ob ich nicht schon genug Probleme hatte, hörte ich plötzlich ein leises Krächzen direkt vor mir. Kaum hatte ich meine Augen einen Spaltbreit geöffnet, erkannte ich sofort ein Paar grauer Fänge, die nur einem einzigen Pokémon gehören konnte. Ein weiteres Mal rutschte mir mein Herz in die nicht vorhandene Hose.
    „Wisst Ihr Madam …“, begann Kramshef, der Besitzer dieser Vogelfüße, welcher seinen Blick mit völlig kalter Miene langsam über meine zitternden Pfoten schweifen ließ. Gleichzeitig strich er mit seiner rechten Klaue bedrohlich über den Beton und näherte sich langsam meinen Vorderpfoten.
    „… die meisten Menschen sind wirklich niederträchtige Kreaturen. Sie reißen sich alle Nester ... all unseren Lebensraum unter ihre Krallen …“
    Hilflos starrte ich seine Klaue an, mit der er nun meine Vorderpfote packte und langsam von ihrer krampfhaften Haltung in die Höhe hob.
    „Aufhören …“, hauchte ich, doch mir versagte meine Stimme.
    „… Zwar gibt es bei ihnen reichlich zu fressen … Doch zu welchem Preis frag ich dich?“
    Für einen Moment hielt er inne, als wartete er darauf, dass ich mich noch irgendwie zur Wehr setzte, doch als nichts weiteres passierte, ließ er schließlich – fast enttäuscht wirkend - von meiner Vulpixpfote ab. Völlig angespannt knallte diese zurück auf die Dachkante, doch ich hatte keine Möglichkeit mehr mich mit meinen Krallen daran festzuhalten. Sie glitt einfach an der Kante ab und baumelte nun wie meine Hinterbeine frei über dem Abgrund.
    „Nein!“, drang es letztendlich doch heißer aus meiner Kehle, während ich mich nur noch verzweifelter mit meiner verbliebenen Pfote an meinen Halt krallte. Diese rutschte jedoch unter der neuen Last nicht mehr wenige Millimeter Richtung Ende ab, sondern gleich ein paar Zentimeter. Doch noch hielt ich mich oben …
    „Wissen sie, ich hab mehr meiner Söhne und Töchter an Menschen verloren, als durch jagende Pokémon.“, setzte Kramshef seine Rede fort und packte unbarmherzig mein verbliebenes Vorderbein und vergrub dabei seine stechenden Klauen tief in meine Haut. Entgeistert starrte ich seinen grauen Vogelfuß an, wie dieser langsam meine letzte Pfote von meinem unsicheren Halt zerrte, so sehr ich mich auch dagegen stemmte. Ich hatte keine Chance … nicht die die Geringste.
    Noch während ich diesem Schauspiel hilflos beiwohnte, wurde meine Sicht immer miserabler, als würde ich gerade ohne Taucherbrille Unterwasser schwimmen. Auch schienen sich meine Augen etwas mit Tränenflüssigkeit zu füllen und dieses Mal konnte ich sie mir nicht aus dem Gesicht wischen. Doch um mein Leben flehen … konnte ich nicht. War es Stolz oder war es einfach Panik, die mir meine Stimme raubte? Was …
    „Wenn du wirklich ein Mensch wärst“, rief Kramshef nun plötzlich mit kräftiger und hasserfüllter Stimme „würde ich dich hier und jetzt in Stücke zerreißen!“


    Ruckartig riss er seine Klaue in die Luft … und trennte kurzerhand meine Pfote vom Dach. Im selben Moment rutschte mein großer Kopf von der Kante ab; ich stürzte. Meine aufgerissen Augen starrten hinauf in den verschwommenen Nachthimmel, während neben mir die trostlose Hausfassade vorbeizog. Der Himmel blieb wo er war, doch das Hausdach und das Kramshef, schienen sich wie in Zeitlupe von mir zu entfernen, immer weiter und weiter von mir weg, während mir die kalte Nachtluft in den Rücken wehte. Ich war völlig unfähig zu denken, meine Sicht begann endgültig zu verblassen, verdeckt durch viele schwarze Punkte, die wieder über meine Auge verteilten. Alles was ich zuletzt wahrnehmen konnte, war wieder dieser schwarzer Schemen, der von oben auf mich zu stürzte, zusammen mit einem immer leiser werdendem Krächzen: „Doch ich glaub nicht, dass ihr ein Mensch seid … Vulpix …“

    [tab=Wort zum Samstag]
    Soviel zu meinem Vorhaben, im Mai zwei Parts herauszubringen *hust*
    Im Gegenzug dafür, handelt es sich bei diesem wieder um einen längeren Part, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen. Das einzige was ich im Moment befürchte ist, dass manche Passagen etwas … zu lang gestreckt sind, kürzen wollte ich aber am Ende dann aber auch nicht. Wäre toll, wenn ihr mir sagen könnt, ob das die richtige Entscheidung war, oder nicht^^;
    Damit sind wir jedenfalls (endlich) beim letzten Teil von Kapitel 5 angelangt. Ich will noch nicht allzu viel verraten, aber so viel kann ich schon mal sagen: Ab jetzt sollte die Handlung allmählich vorrankommen. Bei mir stehen auch bald die Sommerferien an, deswegen werde ich hoffentlich mehr zum Schreiben kommen. Da ich mir dieses Mal doch recht viele Ziele für die freien Tage gesetzt haben und meine Motivationskurve recht unsicher ist, kann ich leider nichts versprechen. Allgemein Motivation für die Geschichte hab ich aber immer noch, keine Sorge. Immerhin stehen die besten Sachen dieser Fs uns noch immer bevor : D


    Besondere Musikbegleitung war dieses Mal unteranderem verschiedene Dark Souls und Dragon's Dogma Soundtracks, wie auch paar Lieder von Megurine Luka; für die es interessiert.^^
    Und dieses Mal glücklicherweise wieder als Betaleser dabei: Vitali



    Jens:
    Wieder vielen Dank für dein ausführliches Kommentar^^

    Dummerweise war die Lunte wohl doch zu lange (du genießt es, oder?).


    Oh ja und wie XD
    Wie es aussieht hab ich doch eine bisschen … sadistische Seite mit dieser Geschichte entwickelt. Aber ganz ehrlich: So Privat bin ich eigentlich ein ganz netter Mensch xD
    Aber keine Sorge, unsere Protagonistin wird schon ihre Pause bekommen, ganze Zeit nur Leid und Elend ist ja auch langweilig. Wie schon erwähnt hab ich ja für diese Fs genau Pläne, an die ich mich Großteils halte …
    Natürlich hätte ich die Sachen, wie das genauere Kennenlernen des Vulpixkörpers, gesondert in einen eigenen Part fassen können, aber ich versuche so etwas lieber flüssig in die Handlung einzubauen. Vielleicht wäre es aber wirklich nicht schlecht gewesen, wenn sich bei dieser einen Situation nochmal ihre Menschenseite gemeldet hätte …

    Ich bin zwiegespalten zwischen aufrichtiger Bewunderung und tiefem Abscheu ^.^


    Der Smiley am Ende macht die ganze Aussage auch nicht besser XD
    Kleiner Schmerz, also dieser Satz hat mich wirklich sehr zum Grinsen gebracht^^



    Damit wünsche ich allen viel Spaß beim Lesen^^


    [/tabmenu]

    Hm ... Wie soll ich das verstehen "kein Ladekabel im Paket enthalten"? Keine Ladestadtion oder überhaupt kein Aufladekabel? Wenn es das letztere ist, würde es mich doch sehr wundern, da sich einige Leute den XL besorgen wollen, die noch keinen normalen 3DS besitzen ... wie ich z.B. Außerdem finde ich es schade, dass Nintendo kein zweites Schiebepad eingebaut hat, einer der Gründe, weswegen ich eigentlich auf eine lite Variante gewartet hätte. Mal sehen, vielleicht besorge ich ihm mir den Handheld trotzdem, wenn ein Pokemon für das Gerät angekündigt wird^^

    So, wird wiedermal Zeit für ein Kommi meinerseits zu deinen neuen Parts^^
    Tut mir Leid wegen der Verzögerung, wie du ja weißt bin ich leider recht langsam, was Kommentare angeht ... Also, wo fange ich am besten an?


    Der kurze „Dialog“ am Anfang des finale Part von Kapitel 4 hat mich anfänglich etwas verwirrt, bis ich schließlich verstanden hab, dass wir es hier mit einem guten alten Bekannten zu tun haben. Ach ja unser guter Müllmann, der wird wohl in keinem Pokemoncenter seine Ruhe von Meister Sheinux bekommen, abgesehen wenn er wirklich kündigt ... Auch wenn ich mir gut vorstellen könnte, dass er selbst in einer anderen Berufssparte vielleicht das Pech haben könnte, nicht von Sheinux verschont werden würde ... hehe.
    Hui und dann folgt glatt noch eine kurze Begegnung mit unserem Freund Fukano, dass hab ich jetzt gar nicht erwartet. Natürlich hat er Sheinux nicht als diesen erkannt ... Was ja eigentlich nicht falsch ist, immerhin steckt nun jemand ganz anderes in diesem Körper, der wirklich ganz andere Einstellung als Stan hat. Völlig misstrauisch. Auch nicht ganz zu Unrecht, wie man am ja sieht. Ha, das ist mein Junge ... Ähm ich meine, man ist das fies, Fukano kann doch nicht einfach so Sheinux Fressen klauen xD
    Hausmensch ... Na das ist auch mal eine interessante Ansicht. Hat mich irgendwie so an eine Unterhaltung zwischen einem Hundebesitzer und einem alten Bekannten erinnerte. Welpensitter, Stubenrein, richtiges Futter ... Da hast du dir wieder etwas wirklich Amüsantes einfallen lassen xD
    Und was wohl wirklich im Pokemoncenter während Sheinux Abwesenheit passiert ist ... Aber wie ich im Trivia lese, wirst du uns das erst später in einem Sonderkapitel verraten. Na gut, dann muss ich wohl noch warten, bin aber schon neugierig, was wohl die beiden Damen derartiges veranstaltet haben, dass Stan die Flucht ergreift ...
    Was bekommen wir also statt einer genauen Antwort? Ratschläge von Sheinux über Beziehungen. Na das nenne ich mal sehr ... „männliche“ Beziehungstipps aus der Pokemonperspektive ... Wobei sich wohl einiges genauso gut auf viele Menschen übertragen lässt. Ich sehe schon, Sheinux wäre wohl der beste Vater den sich ein Weichen für ihre Welpen wünschen könnte, er besitzt schon sehr vorbildliche Qualitäten, wie viel er von „Verantwortung als Männchen“ spricht xD Davon abgesehen, dass unser guter Sheinux sich vor nicht allzu langer Zeit von dem weiblichen Geschlecht durch die Gegend hat jagen lassen ... Also ich bezweifle fast, dass Sheinux seine Beziehungstipps selbst so leicht in die Tat umsetzten könnte, denn unsere liebe „Fuffi“ und der wandelnden Gemüsegarten haben ja selbst schon paar Mal die Initiative Ergriffen, ohne sonderliche Freund von seiner Seite xD
    Gegen Ende hatte ich aber das Gefühl, dass die Beschreibung mehr au Menschen zugeschrieben waren, als eine auf ein Pokémon, besonders was das mit Kumpels saufen angeht. Ich meine Wasser wird wohl nicht damit gemeint sein ... Auch wenn ich mich recht erinnere, dass Sheinux scheinbar schon eine Ahnung hat, was Alkohol ist. Fand ich trotzdem nicht ganz so passend, aber gut. Ansonsten hab ich mich eigentlich prächtig über Sheinux Ansichten über Beziehungen und Romanzen amüsiert und mal sehen ob bzw. wo sich das Ganze noch weiter entwickeln wird, aber da lass ich mich mal von dir überraschen.
    Wo wir schon bei überraschen sind ... endest du diesen Part einfach wieder mit einem Cliffhänger. Anfänglich hab ich wirklich gedacht, dass tatsächlich Sheinux diese ganzen Worte in den Mund genommen hatte, aber sieht wohl so aus, dass jemand anders diese Aufgabe übernimmt. Hm, jetzt ist die Frage ob es sich um eine unserer beiden Streithennen handelt oder um jemand anderes ... etwa um ein alter Bekannter? Das wirst du wohl bald auflösen^^
    Ich bleib jedenfalls mal gespannt, mal sehen mit was du uns wohl als nächstes überraschst!


    Mit freundlichen Grüßen,
    Toby

    Ist wirklich schade, dass das RPG bereits während dem ersten Kampf beendet werden musste ... Muss aber dazu sagen, dass ich leider selbst meinen Kampf nie fertig stellen können :/
    Aber das ist immer so die Gefahr, bei derartig großen RPGs, sie finden schnell großen Andrang, aber meistens vergeht den Spielern schnell die Lust. Ich selbst hätte noch Interesse für das Turnier gehabt, mir hat jedenfalls das RPGn mit den ganzen Leuten wirklich so viel Spaß gemacht, wie schon lange bei kein anderen RPG mehr^^ Auch hab ich hier einen Charakter erschaffen, der mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist ... Mal sehen, hoffentlich kann ich ihn irgendwo wieder verwenden.
    Auf jedenfalls vielen Dank an alle Beteiligten und alle Organisatoren, es hat wirklich Spaß gemacht^_^

    Hab seit letzten Samstag keinen Internetzugang und kann nur während der Schulzeit etwas online gehen. Angeblich wird das Problem bis zum 2.6 behoben sein, vielleicht auch früher ... trotzdem melde ich mich sicherheitshalber bei diesen RPGs abmelden:


    Sinnoh-2
    Kademes


    /edit: So, das Problem wurde wirklich früher behoben, ich hab wieder Internetzugang

    Sofort war der Kampf im Gange: Kais Vulpix gegen das Lohgock des Ruby Riders. Trotz des Größenunterschiedes zeigte sich Vulpix völlig unbeeindruckt, sie schien sogar entschlossener als sonst. Auf Kommando eröffnete das sechsschwänzige Pokémon den Kampf mit einem Konfusstrahl, der sogar das Ziel traf und das Gegnerische Feuerpokemon verwirrte. Trotzallem attackierte das Lohgock mit einem Turmkick, dem Vulpix jedoch leicht entgehen konnte, worauf es sich ein Stück in Sicherheit brachte, um anschließend mit ihrer einzigen Psychotechnik zu attackieren, nämlich Sondersensor. Doch diesmal spielte der Gegner nicht mit, zwar bekam das Lohgock die Attacke ab, doch da Vulpix selbst noch nicht sonderlich gut diese vererbte Psychoattacke beherrschte, nahm der Gegner nur wenig Schaden ab.
    „Pass auf!“, brüllte Kai, doch es war schon zu spät. Lohgock raste auf das kleine Vulpix zu und verpasste ihr unbarmherzig direkt einen Himmelsfeger, sogleich gefolgt von einem Ruckzuckhieb, der sie direkt vor Kais Füße schleuderte, wo sie bewusstlos liegen blieb.
    „Vulpix!“, rief ihr Trainer leicht schockiert und kniete sich zu dem kleinen Fuchspokémon auf den Boden und strich ihr vorsichtig über das Fell. Sie reagierte nicht, schien aber auf dem ersten Blick keine folgeschweren Verletzungen abbekommen zu haben ... Zum Glück.
    Eilig zog der Züchter ihren Pokeball aus seiner Rasche, während er leise zusprach: „Du hast dein bestes gegeben ... Danke Vulpix.“
    Während Vulpix in einem Lichtstrahl verschwand, hörte Kai neben sich das wütende Knurren von Absol, welcher scheinbar nur darauf aus war, Vulpix Niederlage zu rächen, doch wieder hielt sein Trainer ihn zurück. Absol hätte keine Chance gegen dieses Kampfpokemon ... Jemand anderer musste den Kampf beenden!


    OUT: Tut mir Leid für die Verzögerung ...
    Wegen dem Sondersensor: Ich hab mir einfach gedacht, dass man als Züchter vielleicht Erbattacken benutzen kann ... War jedenfalls damals mein Gedanke^^;

    Nachdem ich heute den Großteil meiner schulischen Aufgaben erledigt habe, wird es wirklich Zeit, dass ich auch wieder von mir hier hören lasse. Immerhin ist es schon ein Weilchen her, dass ich(wir) einen neuen Part zu deiner Fs lesen durfte, der letzte war im März und deine „Pflicht und Ehre-Vielschreibphase“ liegt sogar noch länger zurück. Aber schön dass du wieder „zurück“ bist, ich glaube Sheinux hat ohnehin schon lange auf seinen Einsatz gewartet^^


    Sehe ich da ein Kapitelbild … Nun, eigentlich ist es ja ein Partbild xD
    Auch ganz nettes Bild, die Baker Street, das Bild hat schon darauf hingewiesen, dass wir wahrscheinlich auf einen alten Bekannten antreffen werden. Wie sich es herausgestellt hat, hat das Bild nicht gelogen.
    Aber abgesehen von dem Bild, bekommen wir gleich einmal wieder eine von Sheinux liebgewonnenen Seiten zu Gesicht: Er hinterfragt gleich wieder eine Redewendung und gibt uns dabei auch wieder Hinweise auf die vergangene Handlung. Seltsam, obwohl der Malvenfroh Teil aus Buch Zwei eigentlich schon so bis Oktober zurückliegt, kann ich mich noch recht gut daran erinnern. Allgemein ist mir nach einer (fast) durchgehenden halbjährigen Pause noch viel im Kopf geblieben.
    Egal, zurück zum Kapitel. Damit kommst auch mal wieder auf eines von Sheinux Lieblingsobjekten zuschreiben … Fahrzeuge. Nach Taxi und Schiffen kommt mal die U-Bahn ins Spiel, die du vortrefflich und unterhaltsam geschildert hast, natürlich in feinster Sheinux Art. Besonders über die Stelle mit dem Sitzplatz und der dicklichen Frau hab ich mich köstlich amüsiert. Natürlich würde Sheinux als flachgepresster, blau, gelber Sitzpolster bestimmt wundervoll aussehen, aber das wäre doch ein zu tragisches Ende gewesen xD
    Aber über eine Bemerkung hätte es mich wirklich vor Lachen vom Stuhl hauen können:

    Zitat

    Vielleicht schauten die Leute meinen bleichen Kameraden ja gar nicht so seltsam von der Seite an, weil er mit mir, einem Pokémon, eine gepflegte Unterhaltung hielt, sondern weil karottenlose Schneemänner in freier Wildbahn und noch dazu zu dieser Jahreszeit einfach nur verdammt selten waren.


    Oh man, dieses Zitat muss ich unbedingt merken, der hat mir meinen Tag nochmals bereichert^^
    Auch hab ich mich über die Begegnung mit unserem alten Freund aus der Baker Street, gefreut, so kurz sie auch war. Besonders, als Stan dem dicken Verfolger ein Bein gestellt hat und sich Sheinux einfach nicht zusammenreimen kann, was in den blassen Jungen gefahren ist. Ich bin schon sehr gespannt, ob er das überhaupt mal erfahren wird …


    Abschließend landen unsere zwei Helden wieder einmal in einem Pokémoncenter, siehe mal einer an. Natürlich jetzt wieder jeder in seinem richtigen Körper, nicht das dies Sheinux davon abhalten würde, den Pokémonfrass abzulehnen. Und jetzt taucht auch noch unsere Freundin Shaymin und soll Stan füttern? Na ich bin ja noch immer gespannt, wo du das ganze hinsteuern wirst, aus dem grünen Igelpokémon werde ich noch immer nicht ganz schlau … natürlich nicht negativ gemeint, ich liebe Überraschungen xD


    Das war es nun wieder von mir. Kann eigentlich nichts negatives Anmerken, also werde ich es mit diesem positiven Kommi belassen^^
    Freut mich jedenfalls, dass Pflicht und Ehre wieder aktiv ist und bin schon sehr gespannt, wo du die „ein Mann/vier Pokémon“ Truppe wohl führen wirst … Bleib dran!
    Mit freundlich Grüßen,
    Toby^^

    Hab jetzt mal auf Youtube nach dem Video gesucht und ... verdammt ist dieser "Trailer" genial O.o
    Wäre das der Vorgeschmack auf eine (wirklich) neue Pokemonanime gewesen, ich hätte mir diese sofort angeschaut. Der Zeichenstil, die Animationen wirken einfach wirklich um einiges besser und reifer, genau so etwas würde ich mir für die Anime wünschen. Frag mich noch immer wieso Bell Cherens Brille auf hat ... *grins*
    Aber es ist ja eigentlich nur für das Spiel ... trotzdem finde ich das Video klasse. Jetzt kann ich es nur noch weniger erwarten das Spiel zwischen die Finger zu bekommen und Einall zwei Jahre in der Zukunft zu erkunden und zu sehen was sich wohl alles verändert hat : D

    Das plötzliche Erscheinen des seltsamen Team Terra Mitglieds war unerwartet, denn sogar die anderen Rüpeln schienen von seiner Ankunft nichts gewusst zu haben. Sie verlangten sogar nach der Antwort auf eine Parole, die der Typ im Scheroxaufzug zögerlich beantwortete.
    „Es zu versteh'n als Schlüssel zählt ...“
    Kai hatte das Gefühl, dass er sich diese Worte unbedingt merken musste, wer weiß, vielleicht würde ihnen dieser Spruch irgendwie mal weiterhelfen. Doch zu allererst müssten sie sich um diesen Ruby Rider kümmer. Gleich zwei Gruppenmitglieder, JD und ein Mädchen, welches erst dazu gestoßen war. Doch der Gegner erwies sich in diesen zwei Kämpfen als eine wirklich harte Nuss: JDs Hunduster, obwohl es eigentlich einen Typvorteil gegen den Metallkäfer besaß, wurde besiegt. Als nächstes folgte das Pokémon des Mädchens, bei dem es sich um ein kerzenartiges Wesen handelte, das Kai nie zuvor gesehen hatte. Auch dieses war ein Feuerpokemon und zwang Scherox zum Rückzug, doch dafür folgte ein Lohgock, welches schnell kurzen Prozess machte und den Kampf beendete. Es sah nicht allzu gut aus für die Gruppe ... Irgendwie mussten sie diesen Typen aufhalten.
    Natürlich wollte sich Kais Absol sofort in den Kampfstürzen. Er war zwar durch den letzen Kampf etwas verletzt worden, doch er schien sich nichts anmerken zu wollen. Trotzdem hiel Kai Absol –so gut es möglich war – zurück.
    Er war nicht wirklich ein kundiger Battler, doch so viel wusste er, dass in diesem Kampf das weiße Pokemon nur die schlechte Karte ziehen konnte. Ihr Gegner war ein Lohgock, ein Feuer-Kampf Pokémon, das würde das verletze Unlichtpokémon schneller besiege, bevor er bis drei Zählen konnte. Vulpix hingegen schien nicht beeindruckt zu sein, sondern nützte die Unaufmerksamkeit ihres Trainers und stellte sich prompt dem scheinbar überlegenen Feind entgegen.
    „Vulpix! Was machst du ...“, rief Kai und ließ schließlich von dem ebenfalls etwas verblüfft scheinendem weißen Pokémon ab. Vulpix gab jedoch als Antwort lediglich ein entschlossenes Knurren von sich, welches ihr Trainer schon einige Male gehört hatte: Das war das Zeichen dafür, dass sie unbedingt kämpfen wollte und nichts auf der Welt ihre Meinung ändern konnte. In manchen Fällen war sie sogar sturer als Absol, sehr zum Leid ihres Trainers.
    „Na gut“, murmelte schließlich Kai, blickte für einen Moment in die Runde, bevor er hinter Vulpix trat und dem Ruby Rieder zurief, „Dann werden wir deine nächsten Gegner sein!“
    Kai war kein guter Trainer, dass musste er offen und ehrlich sagen ... Doch seine Pokémon besaßen einige kräftige Angriffe, die sie von ihren Eltern zum Teil vererbt bekommen hatten. Hoffentlich konnte diese Vulpix zu ihrem Vorteil nutzen, um Lohgock zu besiegen. Er konnte ihr nicht viel helfen, sein Züchterbuch, welches er vor ein paar Stunden besorgt hatte, beinhaltete nur die ansässigen Pokémon von Sinnoh.
    „Los Vulpix“, rief Kai seinem Pokémon zu, „ Beginn mit Konfusstrahl!“
    Vulpix gehorchte auch dieses Mal ohne groß zu zögern und erschuf sogleich einen violetten Ball vor ihrem Mund, den sie sogleich auf das große Feuerpokemon feuerte. Jetzt war die Frage ob dieser Angriff treffen würde, doch egal wie das Ergebnis davon war, würde Kai ihr sofort als nächsten anweisen, den Gegner mit einem Sonderensor zu attackieren ... Solange ihr Gegner sie nicht irgendwie vorher vom Attackieren abhielt.


    OT: Ich hoffe der Post passt so ungefähr^^"

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    [tab=Kapitel 6 Teil 3]
    Laut schnaufend stand ich im Schein der Straßenlaterne, meinen Blick starr auf das alte Gebäude gerichtet, auf welchem sich der diebische Vogelschwarm verschanzt hatte. Mein gesamter Körper bebte vor Anspannung und mit jedem schweren Atemzug fühlte ich deutlich, wie sich mein Brustkorb auf und ab bewegte. Mein gesamter Vulpixkörper benahm sich, als wäre ich soeben von einem vierzig Kilometer Marathon zurückgekehrt. Nur war ich nicht erschöpft, ganz im Gegenteil, mein Körper sprühte nur so vor Energie und ich wusste ganz genau, an wem ich diese geballte Kraft auslassen würde. Sollten sich diese Biester dort oben nur sicher fühlen, irgendwie würde ich schon auf dieses Dach gelangen und wenn ich dafür an der Fassade hochklettern müsste …
    Selbstsicher humpelte ich einen Stück über den schmalen Gehsteig, in Richtung des grauen Gebäudes. Diese Viecher hielten mich wohl für dämlich, glaubten wahrscheinlich nicht, dass ich ihnen einfach zu ihrem idiotischen Versteck folgen würde … Ich war ja nur ein dämliches Vulpix, ja, ja.
    Wütend ballte ich meine Vorderpfote – soweit es möglich war – zusammen, bevor ich mich langsam weiter in Bewegung setzte.
    Aber da hatten sich diese Miststücke gewaltig getäuscht! Alles was ich tun musste, war dem Gehsteig zu folgen, an den parkenden Autos vorbei die Straße zu überqueren und einen Weg hinauf zu finden … Wie, das spielte für mich momentan keine Rolle. Jeder Weg war mir recht, solange ich es diesen verdammten Viechern heimzahlen konnte. Sie hatten mir mein Essen gestohlen, mich verhöhnt und nun verarschten sie mich noch aus der Ferne. Ich wollte Rache … und ich würde so lange nicht ruhen können, bis ich diese endlich bekommen hatte! Diese Biester würden schon die Konsequenzen zu spüren bekommen, die sie verdienten! Dann werden sie es sich nächstes Mal mehrmals überlegen, wenn sie da beraubten ... wenn es überhaupt ein nächstes Mal geben wird.
    Meine anfängliche Mutlosigkeit war völlig vergessen, das schmerzliche Aufwachen, meine Verwandlung, die Menschen und der Trainer waren für den Moment ebenfalls nebensächlich. Alles was ich jetzt wollte, war mit diesen Krallen ...


    Demonstrativ scharrte ich mit meiner Vorderkrallen über den nassen Boden und fühlte dabei den rauen Asphalt unter meinen Pfoten.


    … ihnen ihr dreckiges Gefieder über die Schnäbel zu ziehen. Wenn jemand glaubte, mich ungeschoren beklauen oder verarschen zu können, hatte sich dieser mächtig geschnitten, so etwas ließ ich mir einfach nicht gefallen. Ja, wartet nur ihre verdammten Federviecher, ihr werdet schon dafür bezahlen! Aus meiner Vulpixschnauze drang ein kurzes und trockener Lachen, welches selbst mit dieser jämmerlichen Vulpixstimme einen verächtlich Unterton hatte. Gleichzeitig beschleunigte ich meine humpelnden Schritte, plötzlich wieder ungemein motiviert. Ich musste schnellst möglichst dort hinauf, bevor die Vögel doch auf die Idee kamen, die Fliege zu machen ... wörtlich. Dies war meine letzte Chance! Doch ich würde diese nicht verschwenden, ich …


    Mit einem Mal verschwand der selbstsichere Blick aus meinem Gesicht. Stattdessen stieß ich mit gequälter Miene einen gellenden Schrei von mir, als ein stechender Schmerz durch meine verletzte Hinterpfote zuckte, die ich in meiner Unachtsamkeit auf den Boden aufgetreten war. Völlig verkrampft riss ich die brennende Pfote vom Erdboden hoch und stolperte, laut fluchend und jammernd, auf dem Gehweg hin und her. Es musste ein peinlicher Anblick gewesen sein, doch das war mir in dem Moment herzlich egal.
    Diese ... verdammte ... Kralle! Das durfte doch nicht wahr sein, verdammt! Wie konnte so ein winziger Knochen bloß derartig höllisch schmerzen ... Ich hasste es, ich hasste es, ich hasste diesen verdammten Körper! Gequält zwang ich meine Augenlieder offen zu bleiben, während ich am ganzen Körper bebend auf den Straßenrand zusteuerte, direkt auf einen roten Kleinwagen. Dort lehnte ich mich eilig gegen die silberne Felge des Fahrzeuges und wartete laut schnaufend darauf, dass dieses verdammte Stechen nachließ.
    Verdammt nochmal ... Ich hatte keine Zeit mich mit dieser dämlichen Kralle herum zu quälen, ich musste ein paar Mistviecher vermöbeln! Diese verdammten Vogelpokémon … Sie waren schuld an all dem, nur sie! Hätten sie mich nicht derartig provoziert, hätte ich mir nie diese … urgs … Kralle verstaucht.
    Zitternd zog ich das verletzte Bein näher an meinen Körper und war gezwungen, einen für mich lange anhaltenden Moment dieses Stechen zu erdulden … Doch siehe da, schneller als erwartet ließ schließlich dieser grässliche Schmerz allmählich nach. Für meinen Geschmack jedoch noch immer viel zu lahm …


    Schließlich wurde der Schmerz so harmlos, wie das Pieksen einer Nadel, doch ich wagte es weiterhin nicht, die verletzte Pfote nur ein kleinbisschen zu rühren, ganz zu schweigen, auf den Boden abzusetzen. Als ich endlich davon überzeugt war, dass der Schmerz mehr oder weniger Ruhe gab, warf ich sogleich einen wütenden Blick auf das nervende Hinterbein. Die verletzte Kralle ragte noch immer leicht schräg aus der Pfote heraus, doch ansonsten wirkte es nicht so, als würde dieses kleine Ding die ganzen Qualen rechtfertigen. Am liebsten hätte ich die verletzte Kralle einfach abgeschnitten, wenn damit das Problem aus der Welt geschafft wäre, denn um ein paar schwarze Vögel zu rupfen, reichten elf Krallen völlig. Momentan war diese lächerliche Nahkampfwaffe eines Vulpixes für mich nicht mehr als ein nervendes Hindernis, auf das ich getrost verzichten konnte. Wie schaffte es überhaupt ein wildes Vulpix mit diesen winzigen Klauen ein Kampf zu überleben? Die mussten mit den Dinger nur kurz irgendwo steckenbleiben und schon war es aus ... Wahrscheinlich war das ja der Grund, weswegen diese Viecher so selten anzutreffen waren, ganz einfach, weil sie leicht im Kampf krepierten. Na klasse und ich steckte von allen verdammten Pokémon ausgerechnet in so einem Körper...
    Ungeduldig wandte ich meinen Blick nun auf die übrigen unverletzten Pfoten, bei denen ebenfalls noch sämtliche Krallen ausgefahren waren. Mir war klar, wenn ich diese spitzen Dinger nicht demnächst zurück in diese pelzigen „Füße“ steckte, würden sie mir spätestens auf dem Dach in die Quere kommen. Das letzte was ich brauchen konnte, war eine zweite nervende Kralle ... Die Frage war nur, wie bewegte man dieses Ding?


    Hin und hergerissen, zwischen dem unstillbaren Hass und dem Gefühl der Ratlosigkeit, erhob ich meine linke Vorderpfote und versuchte zweifelnd diese drei Krallen wahllos zu bewegen.
    Ich musste das so schnell hinter mich bringen wie möglich, wenn ich diese Viecher nicht entkommen lassen wollte. Doch das war leichter gesagt als getan, denn was waren „Krallen“ eigentlich? Zehen? Nägel? Knöchel? Wie zum Hundemon sollte ich bitte wissen, wie man Fingernägel oder Knöchel bewegen, ganz zu schweigen ein und ausfahren konnte? Ich war ein Mensch verdammt nochmal, Menschen hatte so etwas nicht ...
    Ratlos blickte ich von einer Kralle zur anderen und versuchte vergeblich, diese kleinen Knochen wieder in den Urzustand zu versetzen. Auch innerlich hatte ich zu kämpfen, denn mein unersättlicher Rachedurst schien mir keine Ruhe lassen zu wollen. Zwar hatte ich nicht vor, gegen diesen anzukämpfen, doch ich wollte mich nicht dazu verleiten lassen, eine weitere Verletzung zu riskieren. Jedenfalls nicht bevor ich diesen Vögeln ihr schwarzes Gefieder gerupft hatte. Immer wieder wanderte mein grimmiger Blick in die Richtung, wo sich das graue Gebäude mit den schwarzen Vogelpokémon befinden musste, doch im Moment konnte ich dort lediglich das verzerrte Spiegelbild eines Vulpix erkennen, welches mich von der roten Lackierung eines Autos anstarrte. Im Hintergrund dieses Spiegelbildes zeichneten sich die Umrisse eines - durch den Lack - rötlichen Gebäudes ab, mit vielen altmodischen roten Fensterrammen und Scheiben, welche, wie die vielen schillernden Karosserien der parkenden Autos, von dem Licht der Straßenlaterne beleuchtet wurden. Grimmig schnitt ich meinem falschen Ebenbild eine entnervte Grimmasse entgegen, was mir das Vulpix mit einem noch verzerrten Gesichtsausdruck erwiderte. Diese ganzen Spiegelbilder wollte mich heute wohl auch nicht in Frieden lassen, oder? Danke, das war jetzt echt genug, ich hatte schon kapiert, in was für einem verdammten Körper ich gerade feststeckte …


    Die Krallen wollten sich in der Zwischenzeit noch immer nicht dazu bewegen lassen, in die pelzigen Pfoten zu verschwinden. Würde ich selbst nicht besser wissen, ich hätte schlicht angenommen, dass man diese Dinger gar nicht bewegen konnte. Frustriert schüttelte ich die dämliche Pfote hin und her. Ich ging sogar so weit, sie wütend gegen das Rad zu hämmern, aber das zeigte genauso wenig Wirkung. Genervt schüttelte ich meinen großen Schädel und starrte wieder nachdenklich meinen pelzigen „Fußersatz“ an.
    Möglicherweise musste ich das ja etwas anderes angehen. Da Menschen keine Krallen besaßen, konnte ich mir logischerweise nicht im geringsten vorstellen, wie man diese Dinger einfahren sollte … Vielleicht musste ich mir etwas annähernd vergleichbares vor Augen führen.
    Etwas konzentrierter starrte ich nun auf die weißen Knochen und versuchte einfach so zu tun, als wären diese Dinger Finger, die ich zu einer Faust schließen konnte. Ja, ja, sehr einfallslos, aber Momentan fiel mir nun mal nichts besseres ein. Außerdem bezweifelte ich sowieso noch, dass dieser Plan irgendwie aufgehen würde … Umso mehr war ich überrascht, als diese drei Kratzdinger tatsächlich langsam zurück in der braunen Pfote verschwanden. Nicht lange und die kleinen Klauen waren – nach ein paar weiteren Anläufen – gänzlich zwischen den Ballen verschwunden.
    Also ich so die von Dreck beschmutzte Vulpixpfote betrachtete, jagte mir aber ein kalter Schauer über den Rücken, der mir die Fellhaare leicht zu Berge stellte. Was für ein ungewöhnliches Gefühl … als ob ich irgendetwas steuerte, was mir eigentlich gar nicht gehörte. Es fühlte sich irgendwie an, als hätte ich gerade mit meinen Fingernägeln über eine Tafel gekratzt, obwohl ich lediglich drei kleine Krallen eingefahren hatte. Gewöhnen würde ich mich daran nie können, nicht das ich das überhaupt wollte …
    „Na endlich“, stieß ich seufzend von mir, mehr genervt als erleichtert, bevor ich meine Vorderpfote zu Boden setzte und mich nun um die anderen kümmerte. Mit der exakt gleichen Methode ließ ich in den übrigen Pfoten die unverletzten Klauen rasch verschwinden. Obwohl ich diese Methode erst gerade entdeckt hatte, schien es bei jeder Pfote immer leichter zu werden … Doch gewöhnen konnte ich mich trotz allem nicht daran. Als ich mich um alle anderen Krallen gekümmert hatte, wandte ich schließlich meine Aufmerksamkeit abermals dem verletzten Teil meines Vulpixkörpers zu.
    So, jetzt waren diese Dinger dran, dann könnte ich mich endlich wieder um diese verdammten Diebe kümmern. Alles was ich tun musste, war dieses kleine Handicap aus dem Weg zu räumen und …


    Eine idiotische Idee.


    Die Kralle hatte sich noch nicht einmal im Ansatz eingefahren, doch das reichte für meinen paranoiden Körper völlig aus, in Panik auszubrechen. Aus dem unmerklichen Pieksen einer Nadel wurde auf einmal wieder die Spitze eines scharfen Schwertes, das unaufhörlich in meine Pfote gerammt wurde. Jaulend presste ich meinen gesamten Körper gegen die silberne Felge des Autos, während mir Tränen in die Augen schossen. Gleichzeitig schnellten ein weiteres Mal die weißen Klauen aus meiner rechten Pfote, mit denen ich mich keuchend und winselnd an dem schwarzen Autoreifen festkrallte, verzweifelt nach Halt suchend. Dabei drückte ich mich immer fester an das Rad des Fahrzeugs und versuchte zitternd die Schmerztränen, die mir mehr und mehr aus den Augen quollen, zu unterdrücken.
    Es ... reichte! Ich hatte ... heute schon genug ... Schwäche gezeigt ... genug Schmerzen erlitten!
    „VERDAMMT!“, stieß ich mit krächzender Stimme aus meiner Kehle und vergrub die Klauen nur noch verbitterter in den soliden Gummireifen. Mein Atem nahm wieder ein rasches Tempo an, wobei ich gerade so viel Luft in meine Lungen füllen konnte, dass ich gerade nicht aus Sauerstoffmangel zusammenbrach. Wahrscheinlich hätte ich das ohnehin nicht gekonnt, denn momentan war meine Muskulatur so starr, wie ein Stahlgerüst. Nur mein verletztes Bein bebte und zuckte leicht auf und ab.
    Die Sekunden schienen langsamer als sonst zu verstreichen, ich spürte förmlich wie sie quälend an mir vorbeischleppten und mich meinen Schmerzen überließen. Doch so langsam die Zeit auch verstrich, letztlich hatten die Qualen nach vielen Sekunden wieder ein Ende. Nach meinem Empfinden mussten jedoch schon wieder Stunden vergangen sein …


    Stöhnend öffnete ich abermals meine Augenlieder und wischte wütend die restlichen Tränen an meinen Vorderbein ab. Endlich … Diese verdammte Kralle! Nicht einmal mehr einfahren konnte ich dieses verfluchte Ding …
    Noch immer am ganzen Leib zitternd lockerte ich allmählich meinen festen Griff, mit dem ich mich verkrampft an dem Stück Gummi festgekrallt hatte, bis ich nach einige Atemzügen gänzlich abließ.
    In diesem Moment drang ein fast unhörbares Pfeifen an meinem Ohr.
    Stöhnend blickte ich hinunter auf die Stelle, an welcher ich vor wenigen Sekunden meinen Klauen vergraben hatte. Scheinbar hatte ich tatsächlich ein paar kleine Löcher in den Reifen gestochen … Wenigstens waren diese Dinger wirklich scharf, dann waren sie ja wenigstens für irgendetwas brauchbar … Abgesehen von dieser einen verdammten Kralle!
    Ohne mich weiter um den zerstochenen Reifen zu kümmern, wandte ich wutschnaubend meinen Blick zurück auf die verletzte Kralle, die unverändert schief aus meinem Fußersatz ragte.
    „Dann eben nicht“, flüsterte ich grimmig vor mich hin, bevor ich wieder die ausgefahrenen Klauen mit ein paar Anläufen in meiner rechten Pfote verschwinden ließ, „hinke ich halt die Fassade hoch, mir auch egal.


    Da der Schmerz schließlich endgültig nachgelassen hatte, stieß ich mich ohne lange herum zu fackeln von der Plastikfelge ab. Ich wollte nicht noch länger unnötig Zeit verschwenden und solange zu warten, bis sich mein verdammter Vulpixkörper erholt hatte, kam erst gar nicht in Frage. Pokémon konnten sich ja angeblich so schnell erholen aber davon merkte ich momentan wenig. Egal, das war für mich jetzt unwichtig, ich musste diesen verdammten schwarzen Viechern nachjagen … doch was war, wenn die Viecher in der Zwischenzeit längst über alle Berge waren? Was dann ...
    Wütend vertrieb ich diesen Gedanken aus meinem Kopf. Sie musste noch dort sein, es konnte nicht anders sein!
    In einem schleppenden Tempo humpelte ich den Gehsteig entlang, weiter auf das graue Gebäude zu. Es war richtig frustrierend, nicht fähig zu sein, schneller voran zu kommen. Kraft und Motivation hatte ich ja nach der Schandtat dieser Vögel reichlich erhalten, doch dieses verfluchte Pieksen in meiner linken Hinterpfote erinnerte mich daran, was passieren würde, wenn ich versuchte zu laufen. Dazu war es verdammt Kräfte und Geduld zerrend, sich mit lediglich drei Beinen über einen Gehsteig zu schleppen … Trotz allem näherte ich mich rasch dem Versteck der Diebe, welches auf der anderen Straßenseite in die Höhe ragte. Gleich neben an führte eine alte Brücke über den mörderischen Fluss, die auf den ersten Blick lediglich wie ein massiver Block aus Beton wirkte, der sich von hier bis zum anderen Ufer erstreckte. Auf der Brücke waren ebenso schmucklose, aber dafür massive Wände platziert, die Menschen und Fahrzeuge davon abhalten sollten, in das schwarze Gewässer zu stürzen. Kein sonderlich prunkvolles Bauerwerk, doch dafür hatte man nicht den Eindruck, als würde man auf einer unsicheren Hängebrücke spazieren.
    Zögerlich sprang ich vom Randstein des Gehsteiges herab und lugte misstrauisch zwischen den parkenden Autos hin und her. Was ich jetzt gar nicht brauchen konnte, war ein vorbei rasendes Fahrzeug, dass mich bei der Straßenüberführung wie ein eingerolltes Sandan niedermähte, so wie es um ein Haar auf der Einkaufsstraße passiert wäre. Und mich von irgendeinem Pokémon überraschen zu lassen, welches eventuell unter einem dieser Fahrzeuge kauerte, wollte ich genau so wenig …
    Doch die Straße schien völlig leer und sicher zu sein, sodass ich mich sofort wieder ungeduldig in Bewegung setzte, mit meinen Augen das graue Haus fixiert. Das Gebäude passte perfekt zu der alten Betonbrücke, denn es war auch nicht mehr als ein großer grauer Klotz, der - im Gegensatz zu der Brücke – in die Luft ragte. In fein säuberlichen Reihen befanden sich in der Wand rechteckige Einbuchtungen, in welcher man Fensterscheiben eingesetzt hatte, die größtenteils mit verschiedenfärbigen Vorhängen verdeckt waren. Trotzdem erkannte ich sofort, dass in vielen der Fenster noch Licht durch die Stoffvorhänge drang. Die wenigsten Einwohner schienen den Rest des Tages mit schlafen zu verbringen, sondern schauten höchstwahrscheinlich gerade fern, saßen am Computer oder nützten den späten Abend für etwas anderes. Wie gern ich mit einem von ihnen getauscht hätte …
    Die gräuliche Fassade war ebenso schlicht wie die Betonbrücke, nur die gläserne Türe mit Metallrahmen wies ansatzweise eine Art Verzierung auf. Kurz, ein stinknormales Mietshaus. Der einzige Grund, weswegen ich für dieses Haus Interesse zeigte, waren die schwarzen Vogelpokémon auf dem Dach, die auf ihre verdiente Abreibung warteten. Fast da … jetzt musste ich nur irgendwie einen Weg hinauf finden. Das Problem war, dass ich dieses Gebäude aus der Ferne etwas unterschätzt hatte, denn fünf Stockwerke wirkten aus der Nähe doch etwas überragender, als ich angenommen hatte. Selbst wenn ich das „Ich klettere die Fassade hoch“ ernst gemeint hätte, es wäre unmöglich gewesen, nur mittels der schmalen Fenstersimse hinauf zu kraxeln. Dazu hätte ich mich in ein verfluchtes Menki verwandeln müssen und nicht in ein unfähiges Vulpix.


    „Es muss doch einen Weg geben … Verdammt nochmal!“, murmelte ich verbissen und ließ meinen Blick weiter über den grauen Klotz wandern, während ich mühselig mit meinen drei noch intakten Beine über den nächsten Randstein hochkletterte. Kaum hatte ich den Granitstein überwunden, blieb meine Aufmerksamkeit sofort bei der gläsernen Eingangstüre hängen, die von dieser Seite aus der einzige Weg in das Gebäude war. Ich wusste nicht genau was ich mir erhoffte, doch ich hinkte einfach schnurstracks auf diese Türe zu.
    Erst als über mir plötzlich ein gelbliches Licht aufleuchtete, hielt ich für einen Bruchteil einer Sekunde inne. Anfangs befürchtete ich, dass vielleicht jemand von oben mit einer Taschenlampe herab leuchtete, doch schnell kapierte ich, dass dieses Licht lediglich von einem Bewegungsmelder gesteuerten Lampe stammte. Pah, nichts besonders, so etwas kannte ich schon aus meinem ehemaligen Menschenleben ... wahrscheinlich.
    Unbeirrt schritt ich foran und stand wenig später vor der – im Verlgleich zu mir – großen Eingangstüre. Wie ich aus der Ferne bereits bemerkt hatte, bestand die Türe hauptsächlich aus einem milchigem Glas, welches von einem weißen Metallrahmen in den Scharnieren gehalten wurde.
    So, jetzt war ich hier und wie weiter? Hatte ich vielleicht irgendwelche Hände, mit denen ich nach dem Türgriff packen oder einen Schlüssel ins Schloss stecken konnte?
    Mit diesem Problem konfrontiert stemmte ich mich mit meinem ganzen Körper gegen das kalte Metall und Glas und versuchte dennoch die Türe zu öffnen, doch vergebens. Ehrlich gesagt, hatte ich ohnehin nicht erwartet, dass dieser Versuch irgendwie funktionieren würde. Die Eingang war um diese Zeit sowieso verschlossen und das Einzige womit man sie jetzt öffnen könnte, wäre ein Schlüssel oder …
    Hoffnungsvoll blickte ich zu den vielen beschrifteten Knöpfen, die an einer der Wände angebracht waren und selbst im Licht der Eingangslaterne noch etwas leuchteten. Wenn ich ein paar dieser Knöpfe betätigte, würde bestimmt jemand so dumm sein und einfach die Türe öffnen aber …
    Schnaufend vertrieb ich diese dämliche Idee aus meinem Kopf. Aussichtlos, die Klingel war viel zu weit in der Höhe, die würde ich nicht einmal erreichen können, wenn ich meine beiden Hinterbeine zu Verfügung gehabt hätte. Wenn, dann müsste ich mir irgendeine Kiste unter die Klingel stellen, nur wie zum Hundemon sollte ich spontan so ein Ding finden und herschleppen?
    Frustriert hörte ich auf, mich sinnlos gegen die kalte Eingangstüre zu drücken und machte einige zögerliche Schritte nach hinten, wobei ich beinah abermals mein Gleichgewicht verloren hätte. Diese verdammte verletzte Pfote war in dieser ganzen Situation alles andere als eine Hilfe.
    Verdammt, ich war schon so nah dran und jetzt scheiterte ich an Haustüre! Es musste einfach eine andere Möglichkeit geben, vielleicht eine Hintereingang oder eine Feuertreppe …
    Mein Blick wanderte in Richtung der Brücke.
    … Hinter dem Haus.


    Innerlich wollte ich dieser winzigen Hoffnung keinen Glauben schenken, doch was hatte ich schon zu verlieren? Lieber suchte ich die Rückseite dieses Mietshauses ab, als dass ich ganze Zeit sinnlos nach einer Kiste zum Hinaufklettern suchte. Rasch änderte ich die Richtung und hinkte dicht an der grauen Wand entlang, um mir etwas Halt zu geben. Mit dem braunen Fell streifte ich dabei leicht an der rauen Fassade entlang, doch ich ließ einfach unbeirrt meinen Blick immer wieder nach oben wandern. Ich wollte mich nur versichern, dass nicht gerade ein schwarzer Pokémonschwarm vom Dach segelte und davon flatterte ... Viel Lust und Geduld sinnlos ein Gebäude hochzuklettern war quasi nicht vorhanden. Meine Rache konnte ich einfach nicht mehr länger warten lassen!
    Rasch bog ich anschließend bei der Hausecke nach links und folgte weiter einem schmalen Weg zwischen Hauswand und Betonbrücke. Sogleich wurde auch das Rauschen des schwarzen Flusses in meinen Ohren lauter, der damit direkt in meinem Blickfeld auftauchte, was mir gar nicht gefallen wollte. Für einen kurzen Moment hielt ich inne und starrte das finstere Wasser mit einer Mischung aus Hass und ... Abstoßen an.
    Dieser verdammte Fluss … Eigentlich wollte ich alles anderes sein als in der Nähe dieses verdammten Wassers. Dieser Anblick, das Rauschen, die kühle Luft, der finstere Himmel, alles erinnerte mich an die gestrige Nacht, in welcher ich in diesem Fluss beinah ertrunken wäre. Die Fellhaare stellten sich mir ein weiteres Mal zu Berge, während all diese Bilder noch einmal durch meinen Kopf schossen. Die Realität wollte scheinbar tatsächlich nur eines: Mich ärgern und quälen, wo es nur möglich war. Widerwillig schüttelte ich meinen Kopf und zischte: „Da falle ich bestimmt nicht nochmal rein … Jetzt weiter!“
    Trotzdem leicht zögerlich, setzte ich mich wieder in Bewegung und hinkte weiter über den mit Gartenfliesen gepflasterten Weg, bis ich schließlich zu einem winzigen Garten gelangte, welcher auf zwei Seiten von den Wänden zweier Mietswohnungen, auf jeweils einer Seite von der alten Betonbrücke und einem Maschendrahtzaun begrenzt wurde. Mit einem Klicken meldete sich ein weiterer Bewegungsmelder und schaltete eine gelbliche Wandlaterne ein, die die Rückseite des Gebäudes, samt Garten beleuchtete ... Wenn man dieses Stück Grünfläche überhaupt so nennen konnte. Von diesen wenigen Quadratmetern Gras wurde ein gutes Viertel bereits von einer Schaukel und einer Sandkiste beansprucht und auch das Ende einer Feuertreppe, die im Gegensatz zum Gebäude recht neu wirkte, nahm einiges an Platz in An … Eine Feuertreppe!
    Bei dem Anblick dieses metallischen Gerüstes, welches sich bis zum Dach fortsetzte, konnte ich ein hämisches Grinsen nicht unterdrücken. Perfekt, endlich wendete sich das Blatt auf meine Seite, das war mein direktes Ticket zu diesen Mistviechern! Nach all den Ungerechtigkeiten würde ich doch meine Rache bekommen …
    Mit triumphierendem Blick starrte ich hinauf auf das Ende der Treppe, bevor ich rasch über leicht verwilderte Grass hinkte. Ich kümmerte mich nicht lange um die Absperrung, die Menschen davon abhalten sollte, die Treppe unerlaubterweise zu betreten - wie ein gelbes Schild warnte - sondern schlüpfte spöttisch unter dem kleinen Spalt unterhalb des Gitters hindurch. Diese Gefühl ... Es fühlte sich irgendwie … bekannt an.
    Da ich noch immer dieses verdammte Handicap hatte, welches sich „Kralle“ nannte, dauerte es aber ein bisschen, um die Absperrung zu überwinden. Langsam zog ich den Vulpixkörper unter dem schmalen Spalt hindurch, darauf achtend, dass ich nicht mit meiner verletzten Pfoten am Boden oder an der metallischen Absperrung anstieß. Das letzte was ich jetzt brauchen konnte, war ein greller Schrei, der die verdammten Viecher auf dem Dach vor meiner Ankunft warnte. Das grüne Grass strich durch das Vulpixfell und kitzelte mich etwas an der Nase, bis ich schließlich dieses lächerliche Hindernis überwunden hatte und nun direkt vor der ersten Stufe der Feuertreppe stand. Die metallischen Stufen wirkten relativ neu und unbenutzt, jedoch waren sie recht schmal und hatten - für Vulpixverhältnisse - doch recht große Abstände zwischen den einzelnen Steigflächen. Nicht, dass mich das jetzt noch stören würde. Lautlos setzte ich die erste Pfote auf die schmale Treppenstufe und begann meinen Aufstieg. Fünf Stockwerke plus Erdgeschoss, diese Höhe würde ich spielend überwinden! Nicht lange und diese Viecher könnten meine Krallen endlich so richtig kennenlernen! Jaja, wartet nur, bald bin ich da, ihr Biester ...
    Dieser Gedanke hallte unaufhörlich durch meinen Schädel und gab mir ein weiteres Mal Energie und Motivation zum Weiterkämpfen, aber vor allem fütterte er weite meinen Hass gegen diese verdammten Pokémon. Bis auf die Höhe des ersten Stocks zu gelangen war eine Kleinigkeit, auch wenn ich nach meinem Geschmack noch immer viel zu langsam unterwegs war. Doch ab der Hälfte des zweiten Stockwerk begann ich langsam zu merken, dass dieser Körper nicht fürs Treppensteigen ausgelegt war … Jedenfalls nicht mit drei Beinen. Allmählich fühlte ich ein Ziehen in meinen Muskeln und fühlte mich leicht an die Verfolgung zurück erinnert.
    Aber im Gegensatz zu damals war diese Treppe … ein Kinderspiel … keuch … aber trotzdem. Ich war noch … immer etwas von der Verfolgung erschöpft und Treppensteigen … verdammt … galt nicht umsonst als sehr anstrengend. Mit fletschenden Zähnen zwang ich mich über die nächsten Stufen, mir immer wieder mit dem Gedanken anfeuernd, dass ich bald oben war, dass ich bald meine Rache haben könnte. Am Ende des dritten Stockes konnte ich jedoch beinah nicht mehr, da konnte ich mir so viel Mut zu sprechen wie ich wollte ... Doch anhalten und rasten, konnte ich mir genauso wenig leisten. Hechelnd zerrte ich mich über die schmalen Treppenstiegen, immer nach demselben Schema. Zuerst steig ich mit meiner linken Vorderpfote auf die nächste Stufe, dann zog ich die Rechte nach und schließlich sprang ich mit der unverletzten Hinterpfote hinterher. Wieder und wieder … Bis ich bei einem Versucht mit dem rechten Hinterbein ausversehen im Spalt zweier Stufen landete. Ich wollte abermals laut aufschreien, doch ich bis mir fest auf beide Lippen und unterdrückte jeden Laut, der aus meiner Kehle dringen wollte. Ein weiteres Mal schmeckte ich Blut in meinem Speichel, doch es war mir völlig egal. Mittlerweile hatte ich … mich an den Geschmack von Metall gewöhnt …
    Sehr leise stöhnend und fluchend zog ich mein Hinterbein aus dem Spalt hinaus, bevor ich wenig später erschöpft die Treppe hoch kämpfte. Denn ich hatte noch ein bisschen vor mir …


    So quälte ich mich völlig fertig durch den dritten Stock …
    Anschließen kroch ich … durch den vierten Stock …
    Dann … fünfter … letzter Stock …


    Für mein subjektives Auffassungsvermögen kam mir dieser quälende Aufstieg wie eine halbe Ewigkeit vor aber letztlich konnte ich deutlich das Ende dieser verdammten Feuerleiter absehen. Endlich ... keuch … Ich … war fast da! Leise hechelnd zwang ich mich die letzten paar Stufen hinauf, meinen bebenden Kopf vorsichtig in Richtung des Daches drehend. Wehe … wenn diese Viecher … … nicht da waren, dann …
    Dieses Mal schien die Welt jedoch etwas gnädiger mit mir zu sein: Die schwarzen Vögel waren noch immer da. Mit erschöpften Augen beobachtete ich behutsam die diebischen Pokémon, wie sie völlig ahnungslos auf dem Dach ihren „Tätigkeiten“ nachgingen, soweit man davon bei Pokémon sprechen konnte. Der Großteil von ihnen stand mit dem Rücken zu mir auf ein paar niedrigen Metallschächten, in welchen hier und da eine schnell rotierende Lüftungsanlage eingebaut war, die ein leise surrendes Geräusch von sich gaben. Einige andere hatten sich auf einer großen Satellitenschüssel oder Fernsehantenne niedergelassen, von denen sie mit ihren roten Augen scheinbar in weite Ferne blickten. Auch auf dem Dach selbst lungerten ebenfalls einige dieser Biester herum: Manche von ihnen pickten auf irgendwelchen widerlichen Essensresten herum, die sie von irgendwo her angeschleppt haben mussten, andere flatterten sinnlos mit ihren Flügeln herum, stopften irgendwelchen Miniaturvögeln Essen in ihren gelben Schnabel oder saßen in irgendwelchen Müllgebilden, die man wohl auch als „Nester“ bezeichnen konnte. Von meinem Burger war hingegen keine Spur mehr zu sehen …
    Ich zuckte leicht zusammen, als mein Blick auf eines dieser kleinen gefiederten Biester fiel. Das Vieh, welches sich gerade von einem der größeren Vogelpokémon füttern ließ, erinnerte mich stark an das kleine Vogelpokémon, welches mir heute Mittag meine gammlige Fleischkeuel klauen wollte … Nein, das war sehr unwahrscheinlich, es gab bestimmt viel mehr von diesen Viecher in der Stadt, also wieso sollte ich ausgerechnet hier dieser Heulsuse begegnen?
    „Weil das ironisch wäre“, hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, doch ich vertrieb sie schnaufend aus meinen Schädel. Was spielte das überhaupt jetzt für eine Rolle, für meine Rache war das völlig irrelevant ... Jetzt, wo ich schon hier oben war, wie wollte ich es diesen Viechern eigentlich wirklich vergelten? Klar, ihnen das Gefieder rupfen, doch allen auf einmal …
    Ruhig beobachte ich weiter meine „Opfer“ und ließ dabei ein paar Minuten ereignislos an mir vorbeiziehen, innerlich noch am überlegen, wie ich am besten vorgehen sollte.
    Gut, ich würde unmöglich alle erwischen können, doch ich konnte mich wenigstens an die paar Vögel anpirschen, die auf einem Schacht saßen und mich um diese „kümmern“. Es würde schon reichen, wenn ich mir nur ein paar von ihnen vorknöpfte, dass würde mich fürs erste befriedigen.


    „Man bin ich heute voll“, hörte ich das Krächzen eines der Vogelpokémon.
    „Ja“, stimmte ihm ein anderes Vieh zu, „Essen ist der einzige Grund, weswegen ich in dieser Menschengegend bleibe, kra!“


    Parallel dazu unterhielten sich noch weitere dieser krähenden Biester, doch ich ignorierte ihre bedeutungslosen Gespräche. Statt ihnen weiter zuzuhören richtete ich zähnefletschend meinen noch etwas erschöpften Körper in eine geduckte Haltung auf und starrte behutsam in Richtung der schwarzen Pokémon, die weiter ahnungslos auf ihren Plätzen hockten. Intuitiv fuhr ich lautlos Vorderkrallen aus, mich langsam im Schutze des Schattens eines Art Wasserturms, auf sie zubewegend. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich so etwas noch nie in meinem Leben gemacht hatte, doch dafür schien das Anpirschen ganz gut zu klappen. Meine Schritte waren noch immer sehr Plump und ich musste immer noch mit meinem verletzten Bein hinterher hinken, doch diese Mistviecher waren derartig unaufmerksam, die hätten wahrscheinlich nicht einmal eine Herde Ponitas gehört. Außerdem surrte noch immer das Geräusch der Lüftungsanlage durch die Luft, die das Tapsen meiner Schritte völlig unterdrückte. Gleich würden sie wissen, mit wem man sich nicht anlegen sollten. Spätestens dann, wenn ich ihnen mit meinen Klauen ein paar ihrer hässlichen Gesichter zerkratzte!


    „Wo ist eigentlich der Boss?“
    „Keine Ahnung, kra, er war eigentlich gerade noch da“
    „Wird wahrscheinlich gerade nach den anderen schauen, kra“


    Meter für Meter näherte ich mich unbemerkt dem Schwarm. Zwischen mir und meinen Ziel lagen keine Äste oder Verpackungsmüll herum, welcher mich verraten hätte können, es war perfekt! Ich konnte schon förmlich mit meiner Nase ihr stinkendes Gefieder riechen, doch die Vogelpokémon blieben blind und unaufmerksam. Das Leben in der Stadt hatte diese Mistviecher wohl sehr abgestumpft.


    „Hier Liebling, esse das und du wirst irgendwann genauso groß …“


    Sie bemerkten mich einfach nicht, diese einfältigen Viecher. Abermals machte ich einen Schritt auf die schwarzen Vogelpokemon zu, die sich nur noch wenige Meter von mir auf dem tiefliegenden Metallschacht niedergelassen hatten. Wenn mein zweites Hinterbein intakt wäre, ich wäre jetzt schon losgesprungen, aber so musste ich mich ihnen noch ein kleinwenig nähern. Weiter, noch ein bisschen weiter, dann könnte ich endlich …


    „Dürfte ich frage, was sie hier machen … Madam?“





    [tab=Wort zum Freitag]
    Es geht langsam auf das Ende von Kapitel 5 zu^^
    Erst einmal Entschuldigung dafür, dass in April kein neuer Part erschienen ist, eigentlich wollte ich versuchen, jedes Monat mindestens einen Part online zu stellen … Ich werde aber dafür versuchen, im Mai einen weiteren Teil fertig zu stellen, damit ich meinen Zeitplan einhalten kann.
    Auch muss ich euch warnen: Da Vitali momentan abwesend ist, werdet ihr wahrscheinlich einiges mehr Fehler als sonst entdecken. Natürlich hätte ich noch zehnmal über meinen Text drüber lesen können aber ich bin leider ein etwas ungeduldiger Mensch, was Fehlersuchen angehet, besonders bei knapp 9 Seiten … Ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen^^;


    Was gibt es noch zu sagen … Auch ja, für die, die es noch nicht gesehen haben, ich hab wieder etwas zum Trivia hinzugefügt, also bei Interesse einfach im Startpost vorbeischauen^^


    @Clio: Vielen Dank für dein Kommi und auch für deine Fehlerliste^_^
    Hab schon fast befürchtet, dass man die Geste das Kramurx vielleicht missverständlich sein könnte… umso mehr freut es mich, dass dir diese Passage gefällt^^
    Langsam wird es in die Richtung „Kampf“ gehen, so viel kann ich auch schon sagen. Wahrscheinlich ist es nicht schwer zu bemerken, dass ich es einfach liebe, auf solche Sachen einfach ausführlich einzugehen : D
    Das mit der Feder ist mir auch schon etwas aufgefallen aber ich hab irgendwie keine richtig guten Umschreibungen auf die Beine bekommen … Das mit dem verheddern stimmt auch, aber zu Handlungszwecken hab ich dieses Mal etwas übertrieben, ich werde aber schauen, dass so etwas nicht zu oft passiert^^;


    Snake: Auch dir vielen Dank für dein positives Kommentar =)
    In der Tat, ich liebe es einfach Spannung aufzubauen, genauso wie irgendwelche Nebensächlichkeiten zu beschreiben! Bin glücklich zu hören, dass mir das halbwegs gelungen ist^^
    Ja leider … Ich hab gewusst, dass dieses Bild einiges an Spannung nehmen würde, aber ich wollte es einfach unbedingt zeichnen, aber bei den nächsten Kapitelbildern werde ich schauen, dass sie nicht derartig viel spoilern.
    Meiner armen Protagonistin werde ich schon noch etwas Entspannung gönnen, nur noch nicht jetzt xD Erst einmal wird sie noch etwas weiter kämpfen müsse …


    [/tabmenu]

    „Los Pupitar, jag über das Vieh hinweg wie eine Dampfwalze!“, rief der Rüpel seinem Pokémon zu, nicht ohne ein gewissen überheblichen Ausdruck in seinem Gesicht. Kai war sich sicher, dieser Kerl vertraute fest darauf, dass er ihm dieses Mal schlagen würde.
    Bevor Kai seinem Pokémon irgendeinen Befehl geben konnte, begann das gegnerische Pupitar seinen Angriff. Ohne eine Sekunde zu verschwenden, stürmte das blaue Kokonpokemon auf Kais Absol zu. Vielleicht war „stürmte“ doch ein bisschen eine Übertreibung, jedoch bewegte sich das Pupitar schneller, als es Kai erwartet hätte. Auf seinem Weg schien er jedes Hindernis einfach wegzuschleudern oder niederzuwalzen, sogar der Asphalt unter ihren Füssen schien unter dieser Attacke etwas ins Beben zu geraten. Gerade wollte Kai seinem schwarz, weißen Pokémon den ersten Befehl geben, doch ganz wie es aussah, war Absol wieder in der Stimmung, auf eigene Faust zu agieren. Er wartete erst gar nicht darauf, das sein Trainer sich zu Wort meldete, denn er wich mit einem schnellen Sprung aus Pupitars Angriffsradius aus. So mächtig dieser Angriff auch zu sein schien, Absol war trotz allem schneller und wich einfach dieser lebenden Dampfwalze aus.
    Während Absol den Angriff des blauen Pokémon umging, bemerkte Kai den entschlossenen Blick im Gesicht seines Pokémon. Er hatte scheinbar den Rüpel nicht sonderlich gut in Erinnerung und schien keinesfalls vorzuhaben, sich gegen diesen geschlagen zu geben.
    „Absol, Konter jetzt mit …“, begann Kai mit lauter Stimme, doch sein Pokémon schien kein Interesse daran zu haben, seine „Vorschläge“ anzuhören. Kaum war das weiße „Desaster“ ausgewichen, stürmte er wiederum auf das Pupitar zu und riss sein Maul auf. Bevor der Gegner reagieren konnte, vergrub Absol seine weißen und spitzen Zähne im Körper des blauen Pokémon.


    Neben sich hörte Kai Vulpix einen scheinbar anfeuernden Laut von sich geben. Für eine Bruchteil einer Sekunden blickte der junge Trainer zu seinem weiblichen Fuchspokémon herab, die den Kampf sehr emotional geladen verfolgte. Sie sprang auf und ab und bleckte immer wieder mit ihren Zähnen, während sie aufgeregte Laute von sich gab. Schnell richtete Kai wieder seinen Blick auf das Kampfgeschehen, innerlich – trotz dieser unangenehmen Situation- am Schmunzeln. Auch wenn seine Pokémon nicht immer gehorchen wollten, hielten sie wenigstens untereinander fest zusammen.


    In der Zwischenzeit hatte sich Absol nur noch weiter an seinen Gegner festgebissen, doch abgesehen davon, dass er diesen an seinen Bewegungen hinderte, schien er damit dem Pupitar nicht sonderlich viel zu schaden.
    „Lächerlich …“ hörte er dessen Besitzer auf der anderen Seite knurren wie ein hungriges Fukano, „Los Pupitar, Kreischer!“
    Bevor Kais Pokémon irgendetwas machen konnte, stieß auf einmal sein Opfer einen lauten, Trommelfell zerreißenden Schrei von sich, der auch Kai uns Vulpix dazu zwang, ihre Ohren zu verschließen. Doch am meisten traf es Absol, denn dieser ließ erschrocken von seinem Gegner ab und taumelte etwas perplex zurück.
    „Hah!“, rief der Rüpel triumphierend, „Jetzt Fuchtel mal ein bisschen herum, mal sehen wie es diesem Vieh gefällt“
    Absol“, rief Kai verzweifelt und gestikulierte wild mit seinen Händen, ohne das es etwas half, „Pass auf!“
    Doch es war schon zu spät, denn Absol war noch immer etwas von dem Schrei geschockt, sodass er seine Verteidigung vernachlässigte. Sogleich wirbelte das Pupitar um und takelte das weiße Pokémon mit seinem ganzen Körper, ganz ohne Pause. Absol stieß einen wütend Schrei von sich und wurde zurückgeschleudert, doch gleich war wieder der Gegner zur Stelle und verpasste ihm entlieche Hiebe … Und das ganz ohne Arme und Beine.
    „Nein, Absol! Du schaffst es!“, rief Kai und überlegte angestrengt, wie er seinem Pokémon aus der Patsche helfe konnte. Leider war er kein sonderlich erfahrener Kämpfer, er kannte sich zwar gut mit Pokémon aus und hatte auch Ahnung darüber, wie man diese Aufzog, doch sonderlich viel mit Strategien kannte er sich nicht aus. Auch sein Züchterbuch, welches er sich vor wenigen Stunden besorgt hatte, würde ihm nicht viel helfen. Was er aber wusste war, dass Pupitars Schale schwerz zu verletzen war, egal wie man es Angriff. Man musste es einfach mit einem starken Angriff attackieren.
    „Absol!“, schrie der junge Trainer ein weiteres Mal, als Absol ein weiteres Mal zurück geschleudert wurde, „Greif mit einem Tiefschlag an!“
    Absol schien zwar nicht sonderlich darauf aus zu sein, seinen Befählen zu gehorchen, doch dieses Mal sah er wieder ein, dass es wohl das sinnvollste war. Sogleich nutzte er diesen kleinen Abstand, den ihm Pupitar gelassen hatte und sputete auf es überraschenderweise in einer atemberaubenden Geschwindigkeit zu. Bevor das gegnerische Pokémon seinen fuchtelnden Angriff weiter ausführen konnte, traf Absol das blaue Pokémon mit seinem schwarzen Horn und fügte –trotz der harten Schale- dem Gegner scheinbar doch erhebliche Schaden zu. Um nicht gleich wieder von Pupitar getroffen zu werden, raste das etwas verletzte Absol an seinem Gegner vorbei. Pupitar, durch diesen Angriff überrascht, takelte noch etwas wild durch die Luft, doch schließlich hielt es inne und drehte sich etwas verwirrt durch die Gegend.
    Von der anderen Seite des Feldes hörte Kai wieder die Stimme des entnervten Rüpels: „Was soll das, dreh dich sofort um! Nochmal Dampfwalze!“
    Scheinbar war jedoch dessen Pokémon mehr verwirrt worden, als es anfänglich den Anschein gehabt hatte. Pupitar benutzte zwar Dampfwalze, doch Walzte es in eine ganz andere Richtung und knallte anschließend donnernd gegen eine Hauswand. Dann kippte es einfach um.


    „Was …“ stotterte Kai etwas verdattert und blickte zwischen seinem Stolzen Absol und dem Kampfunfähigen Pupitar hin und her, „… Ich meine … Toll gemacht Absol!“
    „Du …“, kam es wieder vom Rüpel, sein Gesicht hochrot vor Zorn, während er sein kampfunfähiges Pupitar zurück rief, „Das … na warte … das wirst du bereuen!“
    Doch egal was er auch sagte, er konnte nichts daran ändern, das der Kampf zu Ende war … Doch war er das?

    Wieder ein kleines Update ... diesmal aber ohne Fanart^^;
    Wie immer Feedback erwünscht = )