Beiträge von Blackdraco

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Alles Gute an die Neuzugänge! Auch tolle Änderungen ... nur wo ist der Aprilscherz, ich finde momentan keinen xD
    Hm, hatten wir nicht vor drei Jahren diesen Bedanke-Button schon mal gehabt oder täuscht mich da meine Erinnerung ...

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    [tab=Kapitel 6 Teil 2]
    Energisch schüttelte ich meinen großen Schädel und versuchte die schwarze Feder aus meinem Gesicht zu schleudern. Diese hatte sich jedoch in diesem zerzaustem Fell verheddert, sodass sie nicht auf Anhieb aus meinem Gesicht verschwinden wollte. Stattdessen wedelte die Feder wie ein Scheibenwischer vor meinen Augen hin und her, und kitzelte meine Nase. Verärgert senkte ich etwas mein Tempo, obwohl der Duft des nicht mehr weit entfernten Burgers mich weiter zu sich lockte, der dort wie auf dem Präsentierteller lag.
    Wie nervig, muss das jetzt wirklich sein? Weg mit dieser dreckigen Feder, so etwas hatte jetzt auf meiner Nase gar nichts verloren! Ich wollte jetzt essen verdammt ...
    Genervt schüttelte ich die Vulpixschnauze nur noch heftiger auf und ab, doch das schwarze Ding wollte einfach nicht die Fliege machen, sondern kratzte nur noch weiter an meine empfindliche Nase. Wie fest ... ha ... hatte sich diese verflixte Feder eigentlich verheddert? Wegen diesem ... ha, ha ... blöden Ding ... mache ich jetzt nicht ... ha ... halt. Ich will ja ... ha ... HATSCHI!
    Von dem Federding weiter gereizt, überkam mich plötzlich der starke Drang zu niesen, solange, bis ich diesen nicht unterdrücken konnte. Schlagartig hielt ich inne und stieß ein kurzes aber heftiges Niesen von mir, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. In diesem Moment wurde aber auch die Feder endlich mit einem Ruck von meinem Gesicht, hinauf in Richtung Nachthimmel geschleudert. Lautlos stieg die Feder ein Stückchen in die Höhe und wäre wohl, wenn da nicht noch das schwache Licht der entfernten Laterne gewesen wäre, mit dem finsteren Himmel einfach verschmolzen. Doch kaum einen Augenblick später glitt die schwarze Feder bereits auf den Erdboden zu. Eigentlich war ich gerade dabei, nachdem ich meine Nase genervt an dem braunen Vulpixfell gerieben hatte, meine Aufmerksamkeit wieder völlig meinem Essen zu widmen aber irgendwie blieb mein Blick bei dem Anblick der herabgleitenden Vogelfeder hängen. An irgendetwas erinnerte mich dieser Anblick … ein Déjà vu? Ach verdammt, wieso kümmert mich das eigentlich? Ich sollte mich lieber meinem Essen widmen, als so einer blöden Feder.
    Gerade wollte ich mich von der sanft herabgleitenden Feder abwenden, als ich etwas im Augenwinkel bemerkte. Es waren einige weitere schwarze Federn. All diese tauchten plötzlich hinter der einen auf und segelten ebenfalls vom dunklen Nachthimmel herab ... nur waren sie schnell. Und größer.
    Überrascht stieß ich einen entsetzten schrillen Schrei aus meiner Kehle und wich reflexartig zurück. Das waren keine Federn, das waren irgendwelche schwarze Wesen, die plötzlich aus dem finsteren Himmel herabstürmten. Gleich dutzende von ihnen und sie flogen alle direkt auf mich zu! Panisch zog ich den Kopf ein, während ich völlig überrumpelt zu den vielen schwarzen Wesen hochstarrte, die schnell auf mich zurasten. Sofort stachen mir die Umrisse ihrer Beine heraus, die mir, bewaffnet mit drei Klauen, entgegen gestreckt waren. Ein Angriff? Aber … aber wieso griff man mich an!? Ich hab … Ich meine, ich hab doch nicht …
    Die Schemen waren fast da.
    Mein Verstand kam momentan mit dieser spontanen Situation überhaupt nicht klar, wie damals bei der Begegnung mit dem Trainer. Mein panisches „Menschen-Ich“ wollte sich am liebsten unter den nächsten Müllcontainer zurückziehen und sich verstecken. Der Vulpixinstinkt hingegen fuhr sechs Krallen aus meinen zwei Vorderpfoten aus und flüsterte mir eindringlich ins Ohr: „Verteidige dich!“ So sehr ich auch diese Vulpixsinne und Instinkte verabscheute, in dem Fall hörte ich ein weiteres Mal auf den Ratschlag meiner Pokémonseite …
    Mit dem Schlimmsten rechnend, kniff ich meine Augen zusammen und hiebte reflexartig mit meiner rechten Pfote blind durch Luft. Gleich würde ich etwas treffen, gleich würde ich einen Schrei hören. Ein Schrei, der entweder von einem der getroffenen Wesen oder von mir selbst stammte, wenn sie mir das Gesicht zerkratzten. Wieder und wieder schlug ich wild durch die Luft, immer darauf wartend, gleich etwas mit meinen Klauen zu treffen. Es passierte jedoch nichts. Der erwartete Angriff blieb aus.
    Dafür wurde das Geräusch von flatternden Flügeln lauter, bis es plötzlich verstummte und wenig später von einem mehrstimmigem Krächzen übertönt wurde.


    Verwirrt öffnete ich meine zusammengekniffenen Augenlieder, während allmählich der Schreck von meinen Gliedern wich und ich wieder fähig wurde, logisch zu denken. Auch mein Herzschlag beruhigte sich, auch wenn dieser noch deutlich spürbar in meiner Brust pochte. Was war nun passiert? Wer waren diese schwarzen Monster und wieso haben diese fliegenden Wesen den Angriff einfach abgebrochen? Das ergab doch gar keinen Sinn.
    Kaum hatte ich meine Augen geöffnet, erhielt ich gleich die Antwort auf meine zweite Frage, eine Antwort, die mir ganz und gar nicht gefallen wollte. Der Himmel war wieder frei, keine Spur von irgendwelchen schwarzen Ungetümen, die sich auf mich stürzen wollten. Stattdessen befand sich nun ein Schwarm krächzender Vogelpokémon einige Meter von entfernt auf dem nassen Asphalt. Meine Miene verfinsterte sich schlagartig, als ich die Wesen betrachtete, die mir den Rücken zugewandt hatten und dicht aneinander gedrängt standen. Ihr Gefieder war kohlenschwarz, fast so dunkel wie der Nachthimmel selbst. Die dünnen Beine, mit denen sie sich auf dem Boden hielten, schienen nun kaum mehr eine Bedrohung zu sein, denn die vermeintlichen weißen Klauen wirkten nahezu lächerlich winzig. Auf ihren großen Köpfen thronte eine dichte Ansammlung von Federn, die auf dem ersten Blick an schwarze Hexenhüte erinnerten ...
    „Verdammte Pokémon“, zischte ich genervt, worauf augenblicklich in mir der letzte Rest Panik verpuffte. Nicht nur, dass da gerade ein dutzend widerwärtige Pokémon in meiner Straße gelandet waren, es waren dazu noch welche, mit denen ich bereits Bekanntschaft gemacht hatte. Jedenfalls mit einem von ihnen ...
    Da ertappte ich mich selbst, wie ich zögerlich einen Schritt nach hinten machen wollte. Unbewusst hatte ich meine rechte Hinterpfote angehoben und war gerade dabei, nach hinten zu weichen. Knurrend hielt ich den Vulpixkörper davon ab und blickte abwechselnd zwischen meinen Pfoten und dem Schwarm hin und her. Was soll das werden? Nur weil ich jetzt mehr Pokémon als sonst gegenüber stand, durfte ich keinen Rückzieher machen! Es war schon erbärmlich genug, dass ich mich von diesen Viecher überhaupt hatte erschrecken lassen … Ich durfte nicht vergessen, das waren nur einige schwächliche Pokémon, nicht mehr.
    Stur zwang ich meinen noch etwas widerwilligen Körper, einen großen Schritt nach vorne zu machen, während ich die vielen Pokémon anstarrte, die mich weiter ignorierten. Diese verhassten Viecher, am besten jage ich die alle fort, mit denen teile ich bestimmt nicht diese Straße, ganz zu schweigen von meinem Essen ... Moment mal, mein Essen!
    Plötzlich jagte wieder das Bild meines Burgers durch meinen Kopf, den ich wegen dieser Vogelpokémon kurzzeitig verdrängt hatte. Das Essen … Der Burger! Diese Mistviecher pickten doch nicht gerade auf …
    Einen kurzen Atemzug lang starrte ich die leise krächzenden Pokémon mit weit aufgerissenen Augen an. Nur ein Moment, dann ging in mir alles hoch, wie bei einer Bombe …


    „NEEIIIN! VERSCHWINDET!“, kreischte ich hysterisch und begann wie von einem Bibor gestochen auf diese verfluchten Viecher zuzustürmen, „VERSCHWINDET! DAS GEHÖRT MIR!“
    In meinen Inneren begann das Blut zu brodeln und zu kochen, während ich blind vor Zorn auf die vielen Diebe zustürmte. Nun war es mir egal, wie viele es von ihnen wirklich waren. Selbst wenn mir eine ganze Arme gegenüber gestanden wäre, für mich machte es nun keinen Unterschied mehr. Diese Mistviecher haben es gewagt, mein Essen anzufassen! Diese verdammten Viecher, das war unverzeihlich! Mich erst angreifen, dann ignorieren und jetzt mein Essen klauen, jetzt konnten diese dreckigen Pokémon was erleben! Ich schwöre, ich rupfe ihnen jede einzelne Feder aus, bevor ich sie anschließend zu Hackbrei verarbeite! Niemand klaut mir einfach so mein Essen … Niemand!
    Mein wutentbranntes Geschrei blieb nicht ungehört, auch nicht von den halbtauben Vogelpokémon, denn mit einem Mal starrten mir mehrere Dutzend rotglühender Augen entgegen. Vielleicht wäre ich durch diese vielen durchdringenden Blicke zurückgeschreckt, doch nachdem sie es gewagt hatten, sich über mein Essen herzumachen, ließen mich ihre Blicke kalt. Stur hielt ich ihren durchbohrenden Augen stand und erwiderte mit einem viel hasserfüllteren Blick zurück und wenn Blicke töten könnten, so hätten wir uns wahrscheinlich alle gegenseitig getötet.
    Fauchend stürzte ich mit ausgefahrenen Vorderklauen auf den nächstbesten Dieb zu, bereit ihm jede einzelne Feder auszureisen. Diese schwarzen Federbündel waren jedoch schneller, denn sogleich erhob sich der gesamte Schwarm mit einigen raschen Flügelschlägen in die Lüfte, weg von mir. Doch sie flüchteten nicht aus der Straße, nein, sie landeten anschließend provokant auf den Deckeln der herumstehenden Mülltonnen, völlig unbekümmert darüber, dass ich nur ein paar Meter von ihnen entfernt war. Die Stelle, an der sie vor ein paar Sekunden noch sorglos auf mein Essen gepickt hatten, war leer. Alles was sie zurückgelassen hatten, waren ein paar aufgeweichte Brotkrümel und Salatstücke. Alles andere, was von meinem Burger übriggeblieben war, hing in den großen Schnäbeln der schwarzen Diebe. Fassungslos stürzte ich den letzten Meter auf die verbliebenen Reste, am ganzen Leib vor Wut zitternd. Das war alles was diese Biester zurück gelassen ... Nur ein paar Krümel.
    Laut schnaufend starrte ich die kläglichen Überreste an und erhob langsam wieder meinen Schädel in Richtung der Diebe.
    Sie haben einfach … meinen Burger ... gefressen. Diese verdammten …


    „IHR VERDAMMTEN VIECHER!“, kreischte ich mit bebender Stimme, schlug mit meinen Pfoten auf den harten Asphalt, „Das war mein Burger, ihr DIEBE, ihr DRECKSPOKÈMON!“
    Mein Blut kochte schon derartig, mich hätte es nicht gewundert, wenn gleich eine Dampfwolke von meinem Kopf aus, in Richtung Himmel gestiegen wäre1*
    Da bekam ich endlich die Chance, etwas halbwegs Ordentliches zwischen die Zähne zu bekommen und dann kommen irgendwelche Drecksviecher angekrochen und fraßen mein Essen … Das war einfach nicht fair! Diese verdammten Viecher wollten mich wohl verarschen, oder?! Na warte … ich sorge schon dafür, dass dies ihr letzter Diebstahl war! Unbewusst fuhr ich auch die Krallen aus meiner Hinterpfoten aus, während ich wutschnaufend mit den Vorderkrallen über den rauen Boden scharte. Diese Klauen werden gleich etwas zu tun haben …
    „Kra“, kam es schließlich von einem der schwarzen Federbündel, da die Viecher wohl nicht fähig waren, etwas Intelligentes von sich zu geben, „Das ist unser Futter! Wir waren als erstes da, kra!“
    Alle anderen Pokémon des Schwarmes, die mich mit ihren roten Augen anglotzten, stimmten ihrem diebischen Kollegen mit einem einstimmigen „Kra“ zu und flatterten leicht mit den Flügeln. Ihr Chor aus Geschrei und Gekrächze dröhnte in meinen Ohren, genauso wie das Flattern ihrer Schwingen und brachte mich nur noch mehr in Raserei.
    „Nein!“, zischte ich verbissen zurück, während aus meinem Bauch ein grollendes Knurren zu hören war, „ICH hab ihn gefunden, also hat er mir gehört! Ihr habt ihn gestohlen, ihr dreckigen Mistviecher!“
    Eigentlich hatte ich keine Ahnung, was ich mit dieser Auseinandersetzung überhaupt erreichen wollte. Die verdreckten Reste des Burgers in ihren schmutzigen Schnäbeln interessierten mich nicht mehr und einen Ersatz würden mir diese schwarzen Vögelpokémon bestimmt nicht verschaffen. Das waren dumme Pokémon, mit denen konnte man nicht wirklich reden oder verhandeln ... Wieso redete ich überhaupt mich solchen Abschaum? Wenn ich aber eins wusste, dann, dass mir der Grund eigentlich völlig schnuppe sein konnte. Ich wollte mich irgendwie, egal wie, an diesen Viechern rächen. Das war alles, was für mich momentan zählte.

    „Nein haben wir nicht, Madam“, kam es von einem anderen dieser schwarzen Pokémon, welches mich mit schiefen Haupt betrachtete, „Sie sind selbst schuld, wir waren einfach schneller.“
    „Selbst schuld …“, begann ich und ging instinktiv mehr und mehr in eine Angriffsstellung über, während meine Stimme langsam einen hysterischen Ton annahm: „Sag das nochmal ... WENN DU UNTER MEINEN PFOTEN LIEGST!“
    Rasend vor Wut stürmte ich direkt auf die Mülltonnen los, um diese Viecher mit Gewalt von meiner „Meinung“ zu überzeugen. Hochklettern, nach einem von ihnen schnappen, die Mülltonnen umwerfen, irgendetwas, solange ich damit diese Frechheit vergelten konnte, war mir alles recht. Mein Auftritt zeigte nach nur zwei Schritten seine Wirkung, denn sogleich flatterten einige der schwarzen Vögel laut schreiend in die Luft, um sich vor meinem Zorn zu retten. Andere hingegen blieben ruhig auf den Mülltonnen stehen und betrachteten mich lediglich mit unbeeindruckter Miene, doch das würde ich ihnen gleich austreiben! Spätestens, wenn ich ihnen einige Kratzer in ihr stinkendes Gefieder verpasst hab …


    Doch gerade als ich auf die erste Mülltonne zuspringen wollte, wurde mein ganzes Vorhaben unterbrochen. Schlagartig schossen mir Tränen in die Augen, während ein jämmerliches Jaulen aus meiner Kehle drang und bevor ich bis drei zählen konnte, krachte ich unsanft zu Boden. Den Aufprall selbst nahm ich jedoch kaum wahr, denn ein stechender Schmerz, der durch meine linke Hinterpfote fuhr, überschattete alles.
    „Arg … Verdammt … Verdammt!“, fluchte ich mit zusammengekniffenen Augenliedern und zog die schmerzenden Pfote näher an meinen bebenden Körper. Was zum Hundemon ... arg ... war jetzt passiert? Haben mich etwa diese verdammten Vögel ... hinterhältig attackiert? Diese verdammten Drecksviecher ... verflucht sollen diese Biester sein!


    Fluchend öffnete ich meine noch etwas wässrigen Augen - obwohl weiterhin ein pulsierender Schmerz durch meine Pfote fuhr - und blickte zitternd zu dieser zurück. Auf dem ersten Blick schien jedoch alles in Ordnung zu sein, keine sichtbaren Verletzungen, ganz zu schweigen von Blut. Die drei Krallen waren noch immer ausgefahren, wobei eine von ihnen irgendwie leicht schief wirkte … und als ich gleich daneben eine kleine Rille im Asphalt bemerkte, wurde mir sogleich klar, was passiert sein musste.
    Stöhnend biss ich meine Zähne zusammen und fluchte innerlich weiter.
    Ich war lediglich mit einer Kralle in dem kleinen Spalt stecken geblieben, das war alles. Wie erbärmlich … Wieso machte mir dieser verfluchte Vulpixkörper auch immer und immer wieder so viele Probleme, verdammte Körper! Blindheit, Wasserschwäche, irreführende Instinkte und nun ein paar lächerlich empfindliche Krallen, das war eine reine Zumutung! Dieses unbrauchbare Stück ...
    „Das kommt davon, kra!“, unterbrach eine weitere krächzende aber weiblich klingende Stimme meinen inneren Monolog, welche aber schnell unter dem lauten Gekrächzte der anderen Pokémon unterging.
    Noch einmal schloss ich die Augenlieder und drückte die restliche Tränenflüssigkeit aus meinen Augen, bevor ich wieder grimmig hinauflugte, bemüht, den Schmerz weitgehend zu ignorieren. Über mir kreisten die schwarzen Pokémon chaotisch durch die Luft, wie ein Haufen Blätter, die durch den Wind im Kreis gewirbelt wurden. Alle von ihnen, egal ob sie noch auf den Mülltonnen standen oder durch die Luft flatternden, beäugten mich mit ihren roten Augen und sahen, wie ich gerade kläglich am Boden lag. Ich konnte keine einzelnen Worte verstehen, alles ging in dem wilden Gekrächz der dummen Pokémonmasse unter. Doch ich wusste sein genau: Sie machten sich über mich lustig. Jeder einzelne von diesen verdammten Viechern lachte über mich und blickten nicht nur wörtlich auf mich herab. Sie verarschten mich … Sollen sie doch alle von einem Auto niedergefahren oder von einer Mülltonne erschlagen werden!


    „… Glotzt nur, ihr Drecksviecher“, knurrte ich vom Boden aus mit verkrampfter Miene im Gesicht, zu den schwarzen Federviechern trotzig hochblickend „Ihr könnt ... alle noch was erleben, ihr idiotischen Viecher!“


    „Jaja ... kra!“
    „Kra!“
    „Versuch es doch“
    „Lass das sein, kra“
    „Was glaubt sie …“
    „Sicher, sicher, Madam“
    „Hier …“
    Wieder krächzte der gesamte Pokémonschwarm wild durcheinander und machte es mir unmöglich, die Worte aus ihren gelben Schnäbeln zu verstehen, doch das wollte ich ohnehin nicht. Was bedeutete schon das Wort eines Pokémon. Sie sollten lieber schweigen, wie jedes andere verdammte Pokémon auch …


    Als ob sie sich damit ein geheimes Zeichen gegeben hätte, schlugen auch die restlichen Diebe mit ihren schwarzen Schwingen und stiegen zu ihren Kollegen in die Lüfte. Die vielen dutzend roten Pupillen wandten sich von mir ab und starrten stattdessen in Richtung Straßenende, auf welches sie mit den verbliebenen Burgerfetzen in den Schnäbeln, zusteuerten.
    „BLEIBT HIER!“, schrie ich ihnen nach und versuchte mich keuchend aufzurichten. Als ich jedoch versehentlich mit der verletzten Pfote gegen den Boden stieß, zuckte abermals dieses pochende Stechen durch diesen Pfote, worauf ich wieder ächzend zu Boden stürzte. In der Zwischenzeit verschwanden mehr und mehr dieser schwarzen Vögel aus der kleinen Nebenstraße, zusammen mit dem Krächzen, dass nun mehr und mehr in die Ferne rückte. Eines der letzten Federbündel zog noch einmal seine Kreise über mirund ließ aus seinem Schnabel ein Stück des verdreckten Burgers genau vor meine Schnauze fallen, bevor er krächzend davon flog. Wutschnaufend schielte ich auf das bisschen Brot und Fleisch, bevor ich es mit einem Fauchen von mir schleuderte. Jetzt warfen sie mir sogar die ekeligen Reste vor die Nase, bevor sie abhauten! Diese Miststücke … diese verdammten Mistviecher! Das konnte ich einfach nicht zulassen, ich war mit diesen idiotischen Viechern noch lang nicht fertig, nicht nachdem was sie angerichtet hatten!
    Bebend biss ich mir auf die Lippe und stemmte mich keuchend vom nassen Asphalt auf, mit meinen Augen die übrigen schwarzen Pokémon im Visier, die mich kaum mehr einen Blickes zu würdigen schienen. Abermals fuhr ein leichter Schmerz durch meine Hinterpfote, doch ich biss mir einfach noch fester auf die Lippe und ignorierte die lächerlichen Schmerzen, so wie den metallischen Geschmack, der sich auf meiner Zunge ausbreitete. Dieser Schmerz war gar nichts im Vergleich zu den Qualen der Flucht ... rein gar nichts!
    Kaum stand ich wieder mehr oder weniger auf meinen vier Beinen, humpelte ich den türmenden Pokémonschwarm hinterher, durch den letzten Abschnitt der Seitenstraße. Mittlerweile hatten auch die Letzten von ihnen die kleine Straße verlassen und schlossen sich ihren diebischen Kollegen an, die über dem schwarzen Fluss ihre Kreise zogen. Wütend hastete ich aus der schmalen Straße heraus, um schließlich direkt im Schein der alten Straßenlaterne stehen zu bleiben, von wo ich zornig den großen Vogelschwarm anstarrte. Die schwarzen Pokémon schwirrte unbekümmert über dem rauschenden Fluss, so nahe bei mir, doch … so wütend ich in diesem Moment auch war, so konnte ich an dieser unausweichlichen Wahrheit nicht vorbei: Ich konnte diese Drecksviecher nicht mehr erreichen … Alles was mir nun übrigblieb, war ihnen nachzublicken, wie sie rasch den Fluss stromabwärts flatterten und langsam mit der Nacht verschmolzen. Sie entkamen …


    „IHR VERDAMMTEN MISTVIECHER!“, brüllte ich den flüchtenden Dieben in meiner Wut und Verzweiflung nach und trat mit einer Vorderpfote eine leere Zigarettenschachtel in die Luft. Das konnte einfach nicht wahr sein ... das war doch alles nur eine Verarschung, oder? Da schlendert zufällig ein Menschenduo ums Eck, genau an mein Versteck vorbei und hinterlässt mir einen Burger und was passiert? Ein paar verdammte, verfluchte, elendige Dreckspokémon tauchen auf und nehmen ihn mir vor der Nase weg! Das durfte doch einfach nicht wahr sein …
    Noch immer am ganzen Körper zitternd humpelte ich über den feuchten Boden, mehr in den Schein der Straßenlaterne. Das Licht beleuchtete nun mein noch immer wutverzerrtes Gesicht, welches weiter in Richtung der schwarzen Diebe gerichtet war.
    Unfair ... das war wieder einfach nur ungerecht! Mein ganzes Leben war verflucht, rein gar nichts wurde mir gegönnt! Ich hätte besser unter diesem Container liegen bleiben sollen, das wäre viel sinnvoller gewesen als mich nochmals von der Welt und ein paar widerwärtigen Pokémon erniedrigen zu lassen.
    Wieder stieß ich einen wütenden Schrei Richtung Himmel, um anschließend wie verrückt zu fluchen und schimpfen. Wieso habe ich diese Pokémon bloß entkommen lassen! Ein Vulpix müsste doch wenigstens stärker als so paar aaßfressende Vogelpokémon sein ... Aber nein, kaum bleibt eine Kralle irgendwo hängen, war es schon aus, lächerlich …


    Plötzlich hielt ich mit meiner Beschimpfungsserie inne. Die schwarzen Schemen ... Sie verschwanden nicht wie erwartet am finsteren Horizont. Stattdessen drehten sie, nachdem sie ein Stück dem Fluss gefolgt waren, scharf nach links, direkt auf ein niedriges Gebäude zu. Ehe ich mich versah wurden sie langsamer und ließen sich genau auf dem flachen Dach dieses Gebäudes nieder, bevor sie endgültig aus meinem Blickfeld verschwanden.
    Selbst jetzt machten sie sich über mich lustig … landeten einfach wenige Häuser weiter auf einem Dach und wiegten sich in Sicherheit ... Na warte, diese ganze Provokation werde ich ihnen schon austreiben! Entschlossen fixierte ich das graue Haus und machte demonstrativ einige humpelnden Schritte auf es zu. Nun fiel mir im Traum nicht mehr ein, einfach aufzugeben, denn wenn es nämlich ein Gefühl gab, das stärker als Mutlosigkeit und Hunger war ... dann Hass.


    [tab=Wort zum Donnerstag]
    Und hier kommt endlich der zweite Part von Kapitel 5!
    Eigentlich wollte ich diesen schon vor einer Woche online stellen, noch bevor ich für eine Woche im Ausland unterwegs war, aber das hab ich leider am Ende doch nicht so ganz hinbekommen^^; Eigentlich wollte ich es dann noch im Hotel posten aber dort war ich immer zu müde(/faul) um ins Internet zu gehen. Ja … und das ist so ungefähr die ganze Geschichte, wieso der Part etwas später als ein Monat online ist …
    Umso mehr hab ich mich aber darüber gefreut, nach einem Monat plötzlich zwei neue Kommis zu sehen, hat mich wirklich sehr gefreut! Also nochmal vielen Dank an alle Leser, das bedeutet mir echt viel^^


    Ach ja, hab außerdem vor einiger Zeit meinen inneren Schweinehund überwunden und ein kleines Trivia hinzugefügt. Da die ersten Kapitel schon etwas zurück liegen, steht nicht allzu viel zu diesen … aber bei den folgenden Kapiteln wird schon mehr dazu kommen. Aber nicht vergessen: Spoiler-Gefahr, besser erst lesen, wenn man mit dem aktuellen Kapitel durch ist xD


    Bevor ich es vergesse: Beim Vorherigen Part hab ich das Ende leicht abgeändert, da ich Probleme hatte, weiterzuschreiben ... ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen^^;

    Und wie bei den letzten Kapitel, mit freundlicher Unterstützung von:
    Betaleser: McNuke


    Jens:

    Zitat

    Eine Pause sei, so denke ich, uns, den Lesern, und auch deiner Protagonistin gegönnt.


    Ich geb euch allen genau fünf Minuten xD
    Aber erst einmal vielen Dank für dein Kommi und Lob! Freut mich wirklich zu hören, dass dir meine (gestreckten) Beschreibungen und Monologe so gut gefallen^^
    Wegen ihrer Kenntnisse zum Gebiet Pokémon: Ich hoffe das werde ich in einme späteren Kapitel erklären können aber ich fürchte das kann etwas dauern. Aber allzu übertrieben sollten ihren Kenntnisse auch nicht sein, vielleicht sollte ich darauf aufpassen^^
    Ja, das Bild nimmt natürlich die Spannung des Cliffhanger aber irgendwie wollte ich das Bild unbedingt jetzt posten, da es eh schon seit einiger Zeit fertig ist. Fürs nächste Kapitel kann ich es auch nicht nehmen, da ich meine Kapiteln immer gerne etwas ... länger gestalte, also könnt ihr noch mit etwa 2 Parts rechnen.



    Snake:
    Hallo Snake^^
    Schön wieder ein Kommi von dir zu sehen, vielen Dank!
    Macht ja nichts, wenn man gerade keine Lust hat, hilft es ja auch nichts, sich zu zwingen. Freut mich aber sehr, dass du wieder Motivation gefunden hast^^
    Auch dir danke für dein vieles positives Lob(auch wegen dem Titelbild), ich bin wirklich überwältigt!

    Zitat

    wie machst du das?


    Das wüsste ich selber gerne^^;
    Zeitlich spielt die Handlung nicht im Dezember aber ich war höchstwahrscheinlich sehr von Weihnachten inspiriert, der Part ist ja ungefähr zu dieser Zeit entstanden. Find aber Lustig, dass auch du keine Kirche erwartet hast : D
    Auf das Pokémon bin ich nicht wirklich eingegangen ... Naja, dachte mir einfach, dass sich eine Fledermaus eher im Schatten hält. Wegen der Kontrolle ihres Körpers und Abneigung werde ich hoffentlich später noch mehr wieder eingehen ... darf ich nicht vergessen^^;


    @Cilo:
    Bin gestern heimgekommen und sehe, dass in meiner Abwesenheit noch ein Kommentar von dir eingetrudelt ist. Vielen Dank für das Kommi^^
    Auch besonderem Dank für deine Fehlerkorrektur und die Verbesserungsvorschläge, habe die Fehler (jedenfalls von Kapitel 4) gleich mal ausgebessert.
    Zu deinen Vorschlägen: Stimmt die Pfote und den Tastsinn hab ich bis jetzt immer etwas vernachlässigt^^; Aber bei diesem (und nächsten) Parts wird auf die Pfötchen ein bisschen mehr eingegangen, das kann ich schon versprechen. Den Tastsinn hab ich auch eher links liegen gelassen, irgendwie find ich diesen persönlich am schwierigsten zu beschreiben aber ich werde daran arbeiten.^^ Geräusche (und Schluchzen) kann ich auch versuche eher zu Beschreiben aber auf mein gelegentliches „Klick“ Geräusche werde ich wahrscheinlich nicht verzichten xD Das mit dem „Hallen“ ist mir nicht so sehr aufgefallen aber vielleicht nur, weil ich ja genau gewusst hab, dass sie gerade in eine Kirche spaziert(falls sie irgendwann wieder blind werden sollte, werde ich darauf achten).
    Ach ja, die Zeiten ... ich werde versuche darauf zu achten aber irgendwie übersehe ich das so schnell^^;
    Keine Sorge, ich werde das Ganze nicht zu lang ziehen. So viel kann ich schon verraten, dass... Nein, ich bin einfach mal ein bisschen gemein und verrate fürs erste nichts xD Aber die Handlung wird schon nicht hängen bleiben (jedenfalls glaube ich das). Und nur zu, du kannst gern daweil einen vorläufigen Namen verwenden, "Niemand" passt da ganz gut^^


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    Bin vom 20.3 bis zum 28.3 auf Sprachreise und werde deswegen kaum ins Internet kommen, ganz zu schweigen zum Post schreiben.
    Betroffen ist nur das Sinnoh-2 RPG und das Kademes Turnier.


    /edit: Bin wieder zurück

    „Noch ... Noch ein Kampf“, stöhnte Kai unbewusst und suchte weiter in seiner Hosentasche nach Absols Pokeball, welcher in seiner Hosentasche aufbewahrt hatte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt ... aber was hatte der Trainer den erwartet, als er sich zusammen mit den anderen gegen diese Rüpel gestellt hatte? Das sie einfach Aufgaben und davon rannten? Nein, nicht bei so skrupellosen Kerlen wie diese zwielichtigen Gesellen. Da tauchte wieder ein etwas entschlossener Ausdruck in seinem Gesicht auf, als schließlich den Ball zu fassen bekam. Er durfte jetzt keinen Rückzieher machen, immerhin musste die Gruppe zusammenhalten, sonst würden sie starke Probleme gegen diese feindliche Gruppe haben ...
    Doch den Rüpeln schien es völlig egal zu sein, dass sich die Gruppe aus Trainern zusammengefunden hatte, ganz im Gegenteil, sie lachten nur. So würden sie sich alle auf einmal schnappen können ... so dachten es sich jedenfalls diese Typen. Mit diesen Worten zogen sie ihre Pokebälle und schleuderten diese gleichzeitig in die Luft, worauf in einem richtigen Lichtgewitter, ihre Pokémon auftauchten. Leider schienen diese nicht mehr ganz auf diesem Nivau zu sein, auf dem sie ihnen letztes Mal entgegengetreten waren ...
    „Haben sie sich irgendwelche Pokémon gestohlen ... oder haben sich ihre Pokémon wirklich weiterentwickelt?“, fragte sich Kai etwas besorgt und ließ seinen Blick über die von Team Terra gerufenen Pokémon schweifen. Diese schienen nun alle mindestens etwa so stark zu sein, wie die Pokémon, die ihr Anführer Adrian gegen sie in den Kampf geschickt hatte. Das war nicht gut. Für einen Augenblick schoss ihm genau derselbe Gedanke durch den Kopf, wie damals beim ersten Kampf gegen Team Terra: „Ich bin ein Züchter und kein Battler ... wie soll ich das schaffen?“ Doch verdrängte diesen Gedanken und konzentrierte sich lieber auf ihre Gegner, von denen bereits einer von ihnen zielstrebig auf Kai zuging.
    „Du schon wieder ...“, murmelte jener Rüpel und blitzte Kai böse an. Es dauerte kaum eine Sekunde, da erkannte Kai, wenn er da gegenüber stand: Es war der Kerl, den er damals in der Höhle besiegt hatte.
    „Oh ... du ...“, murmelte Kai und blickte dem Rüpel zögerlich in die Augen und erkannte sogleich, dass dieser Kerl eindeutig Rache wegen seiner letzten Niederlage wollte.
    „Ein bisschen mehr Begeisterung bitte“, erwiderte sein Gegner und zeigte mit einem leicht triumphierenden Lächeln auf seinen Lippen auf das blaue, kokonartige Pokémon, welches er in den Kampf gerufen hatte, „Unser letzter Kampf hat mir gar nicht gefallen ... deswegen werde ich mir mit diesem Pupitar eine Revange einfordern und diese gewinnen, na, was sagst du dazu?“
    „Toll ... wenn ihr anderes nicht verschwindet“, murmelte Kai etwas zerknirscht und warf Absols Pokeball in die Luft. Der Pokeball gab ein Zischen von sich und wie bei den letzten paar Malen tauchte in dem darauf folgendem Licht, das weiß schwarze Pokémon auf, Absol. Wie üblich zeigte es sich anfänglich desinteressiert, wahrscheinlich hatte er eigentlich gerade ein Nickerchen halten wollen, als ihm jedoch der Kerl ins Auge stach, der Kai und Vulpix gegenüber stand. Plötzlich wurde Absol hell wach, denn er sprang Ruckartig auf und schickte dem Gegner einige bedrohliche Laute entgegen. Das weiße Pokémon schien sich noch zu gut an diesen Mann erinnern zu können, denn es war mittlerweile das zweite Mal, dass Kais Team ihm gegenüber standen.
    „Na, dieses Mal schein ja dein Vieh wach zu sein, schön ...“, murmelte der Rüpel und schien nicht mehr lange auf eine Reaktion von Kais Seite zu warten, „Nun dann, Putitar, zeig es diesem Haufen!"



    OT: Sorry das in diesem Post noch nicht der Kampf beschrieben ist … dieser wird hoffentlich nach meiner Abwesenheit folgen^^;

    Uff, seit meinem letzten Update sind genau 326 vergangen ... Ich entschuldige mich vielmals das ich so lange keine neuen Bilder hochgeladen hab^^;
    Leider hab ich auch keine wirkliche Rechtfertigung, warum ich in diesem Zeitraum nichts hochgeladen hab. Gezeichnet habe ich ja ... nur kaum etwas ins Internet geladen. Ich war wohl ziemlich faul und teilweise etwas uninspiriert. Aber nach fast einem Jahr hab ich endlich beschlossen, den Zeichendrachen wieder aus seinen Schlaf zu wecken!
    Erster Punkt: Endlich Heavens/Gwendolyn Kritik bezüglich dem Startpost zu erfüllen, indem ich diesen mal gründlich aufgeräumt (Könnte aber noch schöner sein ...) und die alten Bilder etwas nach hinten verschoben habe. Die "Neue Zeichnungen" Bereich ist damit noch sehr leer aber das werde ich hoffentlich dieses Jahr etwas ändern können^^
    Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen und ich hoffe, dass ich mich wenigstens etwas zu den letzten Bilder verbessert habe und ihr mir die Chance gebt, es noch weiter zu tun = )



    Und hier mache ich mal gleich den Anfang. Diesmal sind weniger Fanart dabei, sonder drei eigenen "Charaktere":





    Freudig und gleichzeitig erwartungsvoll eilte der kleine Delta auf die rothaarige junge Frau zu, die nun auch in dieser Dimension aufgetaucht war. Natürlich konnte er es nicht lassen, ihr ausgelassen zu zuwinken und sie mit einem „Hallo Freund“ zu begrüßen. Sie mochte vielleicht in dieser Runde sein Gegner sein, doch diese Tatsache störte den naiven Roboter herzlich wenig, beziehungsweise dachte er in seiner Aufregung gar nicht mehr wirklich daran. Genau so wenig störte es Delta, dass Lexanne ganz anders gekleidet war, als jede Person die er bis jetzt begegnet war. Kleidung war ja für ihm eher irrelevant ... Auch erzählte er ihr sogleich, wie toll er diesen seltsamen Ort und seine Metallkutschen fand, immerhin war dies das erste Mal, dass Delta eine derartig aufgebaute Ort gesehen hatte. Lexanne lächelte den kleinen Drachenroboter an und erwiderte seine Begrüßung, wobei sie meinte, dass er sie ruhig Lexy nennen könnte.
    „Lechsy ... Lexy ...“, wiederholte Delta ihren Namen, nun ohne gravierenden Sprachfehler und blickte die rothaarige junge Frau freudig an, „Merk ich mir!“
    Diese setzt so gleich vor und fragte ihm: „Du findest Städte ohne Menschen aufregend? Gibt es die da nicht wo du herkommst?"
    Delta legte wieder seinen Kopf leicht schief, während er mit seinem metallischen Schweif etwas hin und her wedelte. In seiner Welt kannte er lediglich Dörfer, von Städten hatte er zwar schon so einiges gehört, aber sein Freund Kanens hatte diese ganz anders beschrieben. Viel Mauern aus Stein, graue und braune Straßen, alte Häuser und viele Menschen. Dieser Ort war nicht wirklich das, was er sich unter einer „Stadt“ vorgestellt hatte ...
    „Das hier ist eine Stadt?“, antwortete Delta schließlich mit unschuldigem Ton in der Stimme und blickte Lexy mit großen weißen Augen an, „Freund hat mir die ganz anders erzählt ... Aus Stein, mit vielen Menschen.“ Dann tauchte auch schon wieder ein strahlen in seinen Augen auf, worauf er sich plötzlich spontan umwandte und auf eines der Metallfahrzeuge zu rannte, welches gleich neben dem Gehsteig geparkt war, lediglich zwei Meter von Lexy entfernt. Flink kletterte er auf das Dach der blauen Kutsche und stellte sich prompt auf dieses hinauf, um sich sogleich wieder begeistert Lexy zu zuwenden: „Aber das hier ist sogar toller! Fahrende Kutschen, durchsichtige, riesige Häuser, einfach toll!“ Mit diesen Worten ließ er sich auf das Dach fallen – wobei er eine kleine Delle in Metall hinterließ – und schaukelte nun mit seinen Beinen hin und her, während er so auf der Kutsche saß und Lexy neugierig fragte, „Kommst du aus einer Stadt?“


    Kurz darauf folgte auch schon die zweite Frage, doch diese hat dieses Mal nichts mit der Stadt zu tun. Lexanne erkundigte sich über den bunten Stein, der auf dessen Stirn saß und welcher in diesem Moment von dem Blau und Purpur auf ein helles Gelb wechselte. Im selben Moment fühlte Delta endlich wieder die Emotion, die sein Gegenüber gerade spürte: Neugier.
    „Das?“, fragte Delta mit heller blecherner Stimme und griff sich mit seiner linken Hand auf den nun gelblichen Stein, „Den hab ich schon seit immer! Damit kann ich Gefühle fühlen. Aba geht nur, wenn wenige da sind.“
    Delta wusste nicht allzu viel über diesen Stein, denn er besaß ihm schon seit dem er das erste Mal das Licht der Welt erblickt hatte. Er wusste natürlich nicht, dass dieser auch ein Werk seinen Vater war, denn jener hatte ihm nie wirklich viel darüber erzählt. Delta erinnerte sich lediglich schwach daran, dass sein Pa gemeint hatte, dass dieser Stein ihm von seine Vorgängern unterscheidet ... was er damit auch immer gemeint hatte. Der mechanische Roboter senkte wieder seine linken Arm und klopfte stattdessen etwas mit seinen Händen auf die blecherne Oberfläche der Kutsche. Wie aufregend, es gab ja noch so viel zu reden und zu sehen … weswegen waren sie aber nochmal hier? Delta war von den ganzen Eindrücken so beeindruck gewesen, dass er glatt verdrängt hatte, dass sie ja gegeneinander kämpfen sollten. Deswegen griff er schließlich nach dem gezackten Rad, welches immer auf seinem Rücken befestigt war und löste es mit einer kleinen Bewegung seiner mechanischen Finger. Doch der Drachenroboter hatte es eigentlich nicht sonderlich eilig mit dem Kämpfen, weswegen er die Waffe einfach neben sich auf dem Dach ablegte und weiter mit schaukelnden Beine Lexy musterte, bevor er sie etwas verwirrt fragte: „Lexy, hast du kein Kampfdings?“
    Das war für Delta ebenfalls neu, bis jetzt hatte er immer gegen ein Schwert oder eine ähnliche Waffe gekämpft, die sein Freund Kanes im Kampf führte. Waffenloser Kampf war ihm neu, wie sollte er da bitte aufpassen, seine Gegnerin nicht zu verletzen. Delta wollte ja wirklich keinem sehr wehtun …

    Ich bin zwar ab dem 20.3 für eine Woche nicht im Land, aber ich würde trotzdem gern Teilnehmen^^
    Hab auch noch keinen Partner, deswegen stelle ich mich hier mal als Zeichner oder Schreiber zu Verfügung. Mir ist es eigentlich egal, ob ich schreibe oder zeichne, ich richte mich einfach danach was gerade gebraucht wird, also wer Interesse hat bitte melden ^_^


    Hat sich erledigt, bilde ein Team mit Eryn^^
    Bestätige ^__^ ~Eryn

    Da denke ich heute erst: „Hm, hab schon lang nichts mehr von Pflicht und Ehre gehört. Wäre doch mal nett, wenn Jens einen neuen Part online stellen würde“
    Und was ist das Nächste was ich innerhalb der folgenden 5 Minuten sehen? Eine PN-Benachrichtigung für Pflicht und Ehre, also wenn das mal kein Zufall ist XD Wollte dir eigentlich sofort ein Kommi schreiben, aber mir ist - mal wieder - etwas dazwischen gekommen ... Also hab ich es leider nicht mehr „ganz“ am selben Tag geschafft. Es ist außerdem eine Ewigkeiten her, dass ich ein Kommi geschrieben hab, bin also vollkommen aus der Übung XD *hust*
    Fast so lange ist es auch her, dass ich was von den zwei Kollegen Sheinux und Stan gelesen hab, also musste ich mich erst einmal wieder etwas zurecht finden … Also da haben wir Shaymin, die sich dem Duo freiwillig angeschlossen hat, das seltsame verschwinden vom Haus der Großmutter und … ach ja Stan versteht die Pokemonsprache, genau.
    Also wie angekündigt, handelt es sich hier um einen Mini-Teil, ohne großes Voranschreiten der Handlung, dafür mit einer großen Portion Humor, Sprüche und Sarkasmus.
    Sheinux, wieder ganz in Höchstform, belegt gleich mit einigen schlagkräftigen Argumenten, weshalb das Menschsein so Sinnlos und traurig ist. Sein anschließendes Rätsel hab ich nicht knacken können, ich mag zwar Rätsel aber im Lösen bin ich oft die totale Niete. Geld war jedenfalls nicht mein erster Gedanke XD Wo wir schon bei Stichwort Kohle und Knete wären.
    Mit der anschließende Diskussion bezüglich ihrer Finanzen hast du auch wieder einmal ein paar schon etwas verdrängte Ereignisse wieder in den Kopf gerufen. Wie Stan in der Schiffsspielhalle sein ganzes Geld verprasset hatte, wie Sheinux anschließend das Turnier gewinnen musste und dabei im Finale gegen Voltenso kämpfen musste und aus Buch zwei das großzügige Trinkgeld für den Taxifahrer. Unglaublich das die ersten Geschehnisse bereits mehr als ein Jahr zurückliegen, also auf die Realität gesehen. Wenn ich so nachdenke, wie viel Zeit ist eigentlich in der Handlung seit her vergangen … naja, egal^^
    Jedenfalls hat mich das kleine Gespräch zwischen den beiden nicht nur einmal zum Schmunzeln und grinsen gebracht, mit den ganzen Sprüchen und nostalgischen Momente. Jetzt wo Sheinux ja mit Stan reden kann und sich offiziell seinem Partner gegenüber als Hüter der Reisekasse präsentieren kann … grins : D


    Dass war mal mein kleines Kommi, tut mir Leid dass es nicht länger geworden ist^^;
    Aber hoffentlich sehe wir in Zukunft wieder mal etwas öfters einen neuen Part zu Pflicht und Ehre, auch wenn du gemeint hast, dass es noch etwas dauern kann. Aber bis dahin werde ich geduldig warten^^
    Trotzdem, auf baldiges wiederlesen,
    Toby

    Nachdem sich Delta von den anderen verabschiedet hatte, begab er sich sogleich in Richtung der Tür mit der Aufschrift „Darwedon“. Eigentlich erhoffte der kleine Roboter, gleich auf seine Kampfpartnerin anzutreffen, doch von ihr war anfangs keine Spur zu sehen, doch sie würde wahrscheinlich bald kommen. Innerlich sehr aufgeregt über die Sachen, die auf ihm zukommen würden, stellte er sich neben die hölzerne Tür und drehte seinen Kopf in alle Richtungen, um die Geschehnisse im Hof zu beobachten. Schnell hatte er auf der gegenüberliegenden Seite Solin, Misaki und Tabok entdeckt, die sich kurz zu unterhalten zu schienen. Über was sie wohl da gerade sprachen? Delta winkte ihnen zu, doch es war nicht sonderlich wahrscheinlich, dass sie ihm aus der Distanz bemerkte, was ihm auch nicht wirklich störte ... sie würden bestimmt noch früh genug wieder aufeinander treffen und dann könnten sie endlich Fangen spielen. Glücklich und aufgeregt klatschte der mechanische Drache in die Hände, als sich unerwartet die schwere Holztür wie von Geisterhand öffnete. Aber nicht nur die Tür, die nach Darwedon führte, etliche weitere öffneten ihre Riegeln und offenbarten den Teilnehmern ein weiteres strudelartiges Portal. Es sah fast so aus wie jenes, durch welches der kleine Roboter von seiner Welt in diese Burg gelangt war. Neugierig, aber auch etwas ehrfurchtsvoll näherte er sich dem violetten Portal. Was dieses Mal hinter diesem wundersamen Tor lag war wieder völlig offen, Delta konnte es kaum noch erwarten, es endlich in Erfahrung zu bringen.
    Noch einmal Blickte er mit seinen weißen Augen über die Schulter und hielt nach einer rothaarigen Frau Ausschau, doch von ihr war fürs erste nichts zu sehen. Stattdessen näherte sich einer der emotionslosen Verstummten, auf welchen der Stein auf Deltas Drachenschädel keinerlei Reaktion zeigte, was dessen Träger immer noch leicht verunsicherte.
    „Du bist aber nicht Lechsanne“, meinte Delta betrachtete die schwebende Gestalt mit schiefem Blick, „Sie hat rote Haare ...“
    Doch der Verstummte zeigte abermals nicht die geringste Reaktion, sondern schien einfach darauf zu warten, dass der mechanische Drache endlich durch das Portal trat ... .
    Delta hatte schon verstanden, dass diese Wesen wohl nicht gerne redeten, weswegen er seinen Blick abwandte und sehr aufgeregt den ersten Schritt durch das Portal machte. Erst verschwanden die Spitze seines Schädels, gefolgt von seinem schlauartigem Hals, seinem metallischen Oberkörper, samt Arme und Beine, bis nur noch sein Schweif hervor lugte. Dann verschwand er endgültig durch das Portal, gefolgt von dem unheimlichen Verstummten.


    Wenige Augenblicke später tauchte der Roboter mit dem weißen Drachenschädel auf der anderen Seite des violetten Tores auf. Delta hatte sich bereits versucht auszumahlen, wo er wohl landen würde, ein Wald, ein kleines Dorf, ein Berg ... aber „das“ ... so etwas überstieg bei weitem all seine kühnsten Vorstellungen. Die - bei ihm nicht sichtbare -Kinnlade klappte zu Boden, als er sich selbst auf einer riesigen schwarz, grauen Straße wiederfand. Delta kannte Schotterwege und hatte auch schon paar Mal in seinem Leben eine mit Steinen gepflasterte Straße betretten, aber eine schwarze Straße war ihm völlig fremd. Genau so unbekannt waren ihm die bunten, metallischen Dinger, die über auf dieser Straße verteilt waren, alle streng nach mehreren Line geordnet. Die seltsamen Gefährte hatten ebenso schwarze Räder mit silbernen Speichen, von denen viele mit mystischen Zeichen verziert waren. Was aber Deltas Aufmerksamkeit besonders auf sich zog waren die Gebilde, die wohl als Häuser bezeichnet werden konnten. Diese waren nämlich RIESIG! Sie überragten alles, was der kleine Delta je in seinem Leben gesehen hatte. Sie waren weder aus Holz, Stroh, Stein oder Ziegeln gebaut, sondern schienen gänzlich aus durchsichtigem Glass zu bestehen. Außerdem standen die Gebäude derartig dicht nebeneinander, dass ein Zwischenraum quasi nicht vorhanden war. Einen anderen Menschen aus einer mittelalterlichen Zeit hätte dieser Anblick vielleicht in Schrecken versetzt aber Delta ...
    „WOOOWWW, SO RIESIG!“, rief Delta und sein aufgeregter Schrei hallte durch die verlassene Straße. Sofort rannte er auf eines der gläsernen Gebäude zu und trommelte leicht gegen die durchsichtige Wand, welche tatsächlich standhielt und nicht zerbrach. Wissensbegierig starrte nebenbei mit großen Augen durch die Scheibe und betrachte den Raum, der sich dahinter befand. Im ganzen Raum waren viele fremdartige Tische und Stühle und etwas weiter hinten war eine Theke zu erkennen. Es erinnerte ihm irgendwie an ein Wirtshaus. Nur viel aufregender!
    Kaum hatte er sich satt gesehen, stürmte der mechanische Drache zum nächsten Gebäude und wollte sogleich durch die Scheibe lugen, doch erstaunt stellte er fest, dass dies nicht möglich war. Das war kein Glass, das war ein gigantischer Spiegel, wie er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Amüsiert betrachtete er sich selbst in dem verspiegelten Fenster, wie er selbst etwas herum sprang und mit den Armen hin und her winkte. Das war ja alles so aufregend, er musste einfach alles sehen und in eines dieser Häuser rein und ganz raufkletter und ...
    Schließlich fiel durch den Spiegel sein Blick wieder auf die dahinterliegenden metallischen Kutschen, die bewegungslos auf der breiten Straße standen, ohne irgendwelche Zugtiere. Auch diese musste sich Delta genau unter die Lupe nehmen, am besten jedes einzelne von ihnen.
    Begeistert stürmte Delta auf die blechernen Gefährten zu und begann sofort an die Außenfläche der Ungetüme zu klopfen. Es machte ein lustiges Geräusch und erinnerte leicht an den Laut seiner klatschenden Hände. Ohne irgendwie eine Pause einzulegen, hörte er mit dem Klopfen auf und ging stattdessen dazu über, auf die Vorderseite der seltsamen Fahrzeuge zu klettern. „Stark!“, rief Delta, als er von dort oben in das Innenleben des flammroten Gefährtes blickte. So etwas in dieser Art hatte er noch nie gesehen ... wobei, eigentlich hatte er alles in dieser Stadt noch nie gesehen. Schnell huschten seine Flammenartigen Augen über die lederüberzogenen Stühle, die sich hinter dem Glass befanden. Neben den paar Stühlen und einer breiten Sitzbank befand sich noch weiteres seltsames Zeug in dem bunten Gefährt, welches er am liebsten angefasst und genauer angeschaut hätte, doch wie? Geschickt sprang der Drachenroboter von der Fahrzeughaube wieder ab und rannte von einem Fahrzeug zu dem anderen, um sich alle kurz anzuschauen. Alle Kutschengefährten schienen einen ähnlichen Aufbau zu haben, sie waren völlig von Metall und Glass eingeschlossen und beinhielten bis zu fünf Sitzplätze. Auch stand immer vor der Frontalfensterscheibe ein Stück der Metallhülle hervor, doch warum, konnte er nicht herausfinden. Was er stattdessen aber entdeckte, war eine weiße Variante dieser Kutschen, die sich im ersten Punkt von den anderen unterschied: Sie hatte kein Dach! Enthusiastisch rannte er auch auf dieses Gefährt zu und kletterte ohne wenn und aber über den Rand des Dinges, direkt hinein auf einen der sehr bequem wirkenden Stühle.
    „Was ist das?“, fragte Delta sich selbst laut und beäugte das umfangreiche Schaltpult, welches direkt vor seinem Plätzchen angebracht war. Auf der braunen Fläche waren alle möglichen Bilder, Knöpfe und Schalter angebracht, aber was vor allem sofort ins Auge stach, war das große braune Rad, welches ihm leicht an seine Waffe erinnerte, die er steht’s auf seinem Rücken montiert hatte. Da es niemanden gab, der was etwas dagegen zu haben schien, drückte er auf einfach jeden erdenklichen Knopf und Schalter, doch zu seiner Enttäuschung schien das alles nichts zu bewirken. Das änderte sich aber, als er zufälligerweise einen silbernen Schlüssel zwischen die Fingerbekam und nach hinten kippte ...


    Auf einmal begann die ganze pferdelose Kutsche zu zittern und gab einen seltsame brummende Laute von sich, welches wie das Grummeln eines wütenden Hundes klang. Das Schaltpult begann teils zu blinken an und aus einigen Löchern wurde Delta kalte Luft entgegengeweht. Erschrocken stieß sich Delta von dem Schlüsseln und den Knöpfen weg, jedoch rutschte er darauf auf dem glatten Lederüberzug des Sessels in den Fußbereich und stieß mit seinen Beinen und Füßen auf irgendwelche merkwürdigen Platten, die unter seinem Gewicht sogleich nachgaben. In diesem Moment setzte sich unerwartet die weiße Kutsche in Bewegung, wie von einer unsichtbaren Kraft getrieben, ohne das Wirken von irgendwelchen Menschen oder Tieren.
    „Wahhh!“, rief Delta und versuchte rasch aus dem unteren Sesselbereich zu klettern. Doch so schnell die kurze Fahrt begonnen hatte, so schnell endete sie schon wieder bei dem nächsten der bunten Fahrzeuge, gegen welches Deltas Kutsche mit einem lauten Krachen dagegen prallte.
    Hin und hergerissen zwischen Schock und Freude kletterte damit der kleine mechanische Roboter wieder aus dem brummenden Gefährt, welches nun eine beachtliche Delle im Vorderbreich hatte.
    Etwas verlegen sagte Delta, an das blinkende Fahrzeug gerichtet: „Tschudligung, wusst nicht das du eigentlich lebst ...“


    Als sich Delta wieder in Richtung Portal begeben und die ganzen bunten Gefährten fürs erste hinter sich lassen wollte, bemerkte er endlich, dass abgesehen von dem Verstummten, eine weitere Person in der Dimension aufgetaucht war: Ein junge Frau mit roten Haaren. Sie musste wohl seine wirkliche Gegnerin der ersten Runde sein, Lexanne. Wie lange sie schon hier war und wie viel sie von seinen Aktionen mitbekommen hatte, wusste Delta nicht, doch es war ihm egal. Ohne Scham winkend er ihr freudig zu, während er auf sie zu eilte und traditionell begrüßte: „Hallo Freund! Hallo Lechsanne! Ich bin Delta!“
    Dabei winkte er ihr eifrig mit seinen beiden langen Ärmchen durch die Luft zu und schwang aufgeregt seinen Schweif hin und her. So sehr ihm diese fremdartige Stadt auf faszinierte und in ihren Bann zog, neue Bekanntschaften zu schließen machte ihm mindestens genau so eine Freude, wie neue Gegenden kennenlernen.
    „Findest du diesen Ort nicht auch super? Diese ganzen Kutschen sind toll!“, begann er sofort mit seiner blechernen und kindlichen Stimme, als er direkt vor ihr stand. Der Stein auf seiner weißen Stirn wechselte wieder die Farbe, dieses Mal auf ein Hellblau, gemischt mit etwas Purpur. Anders als bei den letzten Malen blieb der Stein fürs erste auch bei dieser Farbe, da nun keine anderen Wesen mehr in der Nähe waren, die Emotionen und Gefühle zeigen konnten.



    @Magic: Ich hoffe, du kannst mit dem Post was anfangen^^

    Kaum war der verspielte Delta wieder unter dem Tisch hervor gekrochen, stürmte er munter wie immer auf die anderen zu und wollte sofort wissen, was sie da alles aßen. Delta hatte zwar kaum einen Schimmer von Essen, doch das hielt ihm nicht davon ab, den Namen all diese fremden Sachen zu verfahren. Solin verriet ihm prompt den Namen der Suppe, die sie gerade in ihren Händen hielt: Evelon. Natürlich sagte das Delta genau gar nichts, doch das war ihm egal, Hauptsache er hatte ein neues Wort gelernt. Zur selben Zeit antwortete ihm auch Eita, doch da er gleichzeitig mit Solin sprach, bekam er nur einen Teil davon mit, doch wenigstens den Namen konnte er aufschnappen: Umibosch ... jedenfalls war das seine eigene Interpretation.
    „Evelon und Umibosch ... hört sich toll an!“, meinte schließlich Delta und zeigte ein freudiges Strahlen in seinen Augen. Von Misaki, der seine Mahlzeit schon gänzlich verspeist hatte, wollte er auch auf eine Antwort warten, doch da fragte Solin alle, ob sie sich nicht vielleicht setzen wollten. Eigentlich stand und tollte der kleine mechanische Drache viel lieber, als ruhig auf einem Stuhl zu sitzen, doch da er ohnehin von dort wahrscheinlich einen besseren Ausblick auf die Speisen des Saaltisch hatte, hatte er nichts dagegen. So sprang er gleich auf den nächst besten Sessel hinauf, der unter seinem Gewicht leicht zu knarren anfing und überblickte von dort den ganzen Tisch. Von hier war die Aussicht auf die ganzen unterschiedlichen Gerichte tatsächlich viel besser, als vom Boden aus. Neugierig ließ er seine weißen Flammenaugen weiter hin und her huschen und versuchte sich so viele von ihnen einzuprägen wie möglich, doch höchst wahrscheinlich würden er neunzig Prozent der Speisen wenig später vergessen. Es waren einfach zu viele. Als sich schließlich Solin neben ihm setzte und weiter an ihre Suppe löffelte, ließ sich Delta mit einem dumpfen Knall auf den Sessel fallen und betrachtete gedankenlos seine Tischnachtbarn beim Essen. Währenddessen kaute er weiter an der zähen, gummiartigen Substanz und schaukelte aufgeregt mit seinen beiden mechanischen Beinen hin und her, wie ein Kind, dass auf den Nachtisch wartete. Dabei bemerkte er auch nicht, dass der bunte Stein auf seiner Stirn sich allmählich etwas zu beruhigen schien, auch wenn er noch immer Taktweise die Farbe wechselt. Aber da die Teilnehmer sich mehr verteilt hatten und die Gruppe etwas geschrumpft war, konnte man den Farbwechsel wieder mitverfolgen. Auch Delta fühlte nun etwas besser die Emotionen der anderen, doch momentan war er kaum auf diese fixiert. Da meldete sich Eita mal wieder zu Wort und fragte die anderen interessiert: „Sagt Mal: Fragt ihr euch, ob wir nur einzeln gegeneinander kämpfen werden oder sogar, dass drei kämpfen werden, à la 'Jeder gegen Jeden'? Oder ob man auch im Team kämpfen wird? Fordert immerhin eine ganze Menge mehr als nur alleine für sich zu sorgen...“
    Der kleine Roboter blickte schräg gelegten Kopf zu dem blauen Licht, worauf sich ein Nachdenklicher Ausdruck in seinen Augen breit machte. Über die Kämpfe hatte sich Delta noch keine wirklichen Gedanken gemacht. Er selbst kannte ja fast nur Trainings und Freundschtskämpfe ... beziehungsweise hatte er noch sehr wenige Kämpfe in seinem Leben gehabt, wo er gegen einen wirklichen Feind antreten musste. Für ihn war der Kampf ja auch nur eine Art von Spiel, solange keiner sich schwer verletzte oder gar jemand den anderen töten wollte. Es sollte doch Spaß machen, ansonsten war die ganze Angelegenheit ja völlig sinnlos. Vielleicht spielte er deswegen meistens lieber Fangen und Verstecken ... mache nahmen das Kämpfen nämlich einfach zu ernst und verkrampften sich dabei.
    „Ich lass mich überraschen“, antwortete schließlich Delta und der nachdenkliche Ausdruck aus seinen Augen verschwand, „Hab noch nie Teamgekämpft, klingt aba lustig!“
    Während er sprach, bemerkte er gar nicht das grüne Wesen, das hinter Solin aufgetaucht war und sie fragte, was sie da gerade aß. Doch dieser Besuch weilte nur sehr kurz bei ihnen, den plötzlich schallte ein lauter Gong durch den großen Speisesaal und brachte eine ganz neue Stimmung in den Saal, sodass die Farben in dem Stein auf Deltas Stirn etwas zu flacker begann. Viele der Teilnehmer begaben sich, ohne das Delta eine Ahnung hatte weshalb, in Richtung des Außenhofes.
    „Was ist los?“, fragte Delta und blickte neugierig den anderen Wesen nach, wie sie der Reihe nach den Saal verließen. Was es auch bedeutete, alle wollten nun raus, was für den kleinen mechanischen Drachen bedeute, dass er allen natürlich folgen wollte. Alleine hier bleiben machte ja keinen Spaß. Delta wartete noch ein bisschen darauf, dass ein Teil seiner neuen Freunde Richtung Hof marschierte, um ihnen anschließend gespannt zu folgen. Er wollte nicht alleine los gehen, auch wenn ihm dieser Gong und die schlagartig gewechselte Stimmung sehr neugierig gemacht hatten. Die kühle Luft schlug ihnen entgegen (Die Delta nicht spüren konnte), als sie den geräumigen Hof betraten. Delta ließ wie immer seinen Blick durch die Reihen der Teilnehmer wandern. Alle von ihnen schienen gespannt auf den schwarzen Bildschirm zu starren ... der nun nicht mehr ganz so schwarz war. Überrascht bemerkte Delta, das nun ein anderes Bild auf der Fläche aufgetaucht war, besser gesagt, ein Haufen Text mit vielen kleinen Bildern, welche die Gesichter der Turnierteilnehmer zeigten. Ganz oben auf der Liste entdeckte die kleine mechanische Puppe sogleich seinen weißen Drachenschädel und daneben seinen Namen ... soweit Delta lesen konnte. Was nämlich lesen anbelangte, war Delta eigentlich noch recht ungewandt. Sowohl sein Pa, als auch sein Freund Kanens haben versucht, ihm das Lesen und Schreiben beizubringen, doch bis jetzt hatte Delta nur langsam Fortschritte gemacht. Besonders das Schreiben fiel ihm ziemlich schwer, da er meistens begann irgendwelche Bilder zu kritzeln ...


    Aufgeregt begann Delta wieder hin und her zu wippen und seine weißen Augen wurden größer, während er genau das Bild in derselben Zeile betrachtete. Der Drachenroboter schien schließlich die Bedeutung dieser Tabelle zu verstehen: Das musste wohl die Aufteilung sein, wer mit wem spielen durfte ... oder Kämpfen, je wie man es betrachtete. Zwar hatte Delta keine Ahnung, was wohl „Darwedon“ war, aber das würde er bestimmt bald erfahren. Bei seiner Gegnerin handelte sich um eine junge Frau mit langen und roten Haar, die Delta noch nicht kennengelernt hatte. Gesehen wahrscheinlich schon, denn ihr Haar war wirklich nicht zu übersehen. Ihr Name hingegen bereitete ihm etwas mehr Probleme ...
    „Le ... chs ... a ... nne. Lechsanne“, sprach Delta ihren Namen vor sich hin, ohne wirklich seine Stimme zu senken und blickte sich aufgeregt zwischen den Teilnehmern um und versuchte sie zu erspähen. Doch stattdessen bemerkte er, dass sich in den Wänden weitere Türen geöffnet hatten, die alle jeweils fein säuberlich beschriftet waren. So schnell er es mit seinen gebrochenen Lesefähigkeiten konnte, überflog er die verschiedenen Schilder, bis er eines bemerkte, dass eine Türe mit „Darwedon(Zentrum)“ beschriftet war. Dass musste wohl der Ort sein, an dem er warten müsste ... war das etwa eine Tür in diese Dimensionen, von dem der unheimliche Organisator gesprochen hatte? Das würde sich wohl erst herausstellen, wenn er dort wartete, so wie ein Teil der anderen Teilnehmer.


    „Tschüss Solin ... tschüss Minou und Eita ... tschüss Misaki“, verabschiedete sich Delta, plötzlich etwas wehmütig von den anderen. Wenn er die Chance hatte, würde er sich auch bei Tabok verabschieden, falls dieser zu ihnen stieß. Auch wenn Delta schon sehr auf das Folgende gespannt war, verließ er doch ungern seine neu kennen gelernten Freunde ... von denen zwei schon gegenander Antreten durften.
    „Wenn alle wieda da sind ...“, fügte aber der kleine mechanische Drache noch etwas mit den Augen lächelnd hinzu, „ ... spielen wir dann fangen?“
    So hatte Delta etwas auf das er sich jetzt schon freuen konnte und wer wusste es schon, vielleicht würde er ja jetzt noch weitere Freunde finden und dann könnten ja alle zusammen spielen. Ein Gedanke, der Deltas Miene wieder aufhellte, während er sich winkend von den anderen entfernte und noch etwas wie „Viel Spaß“ rief, bevor er auf seine Türe zuschritt. So sehr er sich auf den kleinen „Freundschaftskampf“ und das folgende Fangenspielen freute, so sehr konnte er es nun kaum erwarten die rothaarige Frau mit einem ausgelassenen: „Hallo Freund! Hallo Lechsanne! Ich bin Delta!“ zu begrüßen. Trotz Aussprachefehler.




    OT: Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass die Gruppe ebenfalls hinaus zum Bildschirm gegangen sind, ich hoffe da ist ok^^

    Teil 2 ... keine Spezialedition ... Damit hab ich nun wirklich nicht gerechnet O.o
    Besonders nicht mit dieser neuen Kyurem Weiß und Schwarz Geschichte, aber wer konnte schon das erahnen (Eigentlich finde ich ja Zekrom cooler aber in dem Fall gefällt mir die Reshiram Variante besser^^)
    Aber es weckt eigentlich mein Interesse mehr, als eine Spezialedition, den immerhin könnte das ja bedeuten, dass die Story von Black und White fortgesetzt wird und sogar einige neue Gebiete zu Entdecken wären(nagut, bei Spezialeditionen auch, aber ihr wisst was ich meine) Wenn das der Fall ist, würde ich mir die Edition fix besorgen, besonders weil es noch für den alten Ds ist. Ich bin jedenfalls gespannt auf neue Informationen, hoffentlich überraschen die uns mit mehr positiven Neuigkeiten^^

    Da alle scheinbar damit einverstanden waren, in den Essenssaal zu gehen, marschierte die kleine Gesprächsgruppe in Richtung der neu geöffneten Türe. Die meisten schnappten bereits aus der Ferne den Duft der vielfältigen Spießen auf, nur Delta nicht. Sein Pa hatte keine Nase eingebaut, auch wenn er sogar Nasenlöcher in seinem weißen Drachenschädel hätte. Noch immer Eita in der Hand, betrat der kleine Roboterdrache den Saal und ließ seine weißen Pupillen neugierig hin und her huschen. Auch wenn für ihm Nahrung vollkommen irrelevant war und er mit seiner kleinen Größe gerade über den Tisch lugen konnte, war er fasziniert über die vielen Speisen, die auf dem riesigen Tisch ausgebreitet waren. Da Delta direkt neben einem Gasthaus lebte, kannte er so ein paar der Gerichte, welche die Menschen verspeisten, doch von diesen unglaublich vielen Speisen in diesem Saal … diese hatte der mechanische Drache noch nie gesehen. Während er so verwundert hin und her blickte, begaben sich Solin und Misaki auf Essenssuche. Auch die kleine blaue Lichtgestalt schien es kaum noch erwarten zu können, sich auf das Festmahl zu stürzen.
    „Hey, hat echt Spaß gemacht!“, verabschiedete sich Eito und sprang mit einem waghalsigen Sprung von Deltas Hand ab.
    „Tschüss!“, erwiderte Delta mit einem Lächeln, was sich wieder nur durch seine Augen bemerkbar machte und blickte dem blauen springenden Licht nach, wie es sich durch die vielen Gerichte durch schlängelte. Die kleine mechanische Puppe war nun doch sehr froh, dass er mitgekommen war, den draußen hätte er sich nun bestimmt sehr einsam gefühlt, jetzt wo sich fast alle Teilnehmer in dem großen Saal befanden. Auch wenn sich die Gruppe nun zum Essen etwas aufteilte, hatte er das Gefühl, noch mit ihnen zu sein.
    Während seine Augen weiter von Speise zu Speise huschten, entdeckte auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches zwei vertraute Gesichter: Der Zwerg Tabok und der bleiche Junge. Die beiden schienen sich gerade etwas zu unterhalten, während der Zwerg gerade sein Essen verspeiste.
    „Hallo Tabok! Hallo anderer Freund“, rief Delta über den Tisch hinweg, sprang wieder etwas auf und ab, während er mit seinen beiden mechanischen Arm freudig durch die Luft winkte. Dann, da er plötzlich Lust hatte, bei den beiden kurz vorbeizuschauen, legte sich Delta auf den Boden und kroch einfach unter dem großen Tisch hindurch um wenig später zwischen Tabok und dem bleichen Jungen aufzutauchen. Freudig blickte er erst zum bleichen Jungen, gegen den er - trotz seiner Worte - keinen groll hegte und anschließend zu Tabok, der sich an seinem vollgefüllten Teller bediente.
    „Was hast du da?“, fragte Delta und begutachtete mit neugierigem Blick die Speisen des Zwerges. Die meistens Speisen schienen ihm bekannt zu sein, da sie eher so aussahen, wie diese, die er aus seiner Welt kannte. Natürlich konnte er aber nicht sagen, was das für ein Fleisch war oder was für ein Getränk er da in seinem Glass hatte. Delta konnte gerade noch bestimmen, dass die hellbraunen Dinger auf dem Teller Karoffen (oder so ähnlich) waren, doch da hörte auch schon Deltas Essenskunde auf. Der bleiche Junge hingegen schien sich noch nichts zu essen geholt zu haben, weswegen ihm der Roboter neugierig fragte: „Isst du nichts?“
    Während er noch eine Antwort abwartete, ließ er seinen Blick wieder auf die andere Seite des Tisches wandern, wo Solin, Eita und Misaki scheinbar bereits ihr Essen ihrer Wahl gefunden hatten. Auch bei ihnen wollte er sehen, was sie wohl da gerade aßen.
    „Ich schau rüber, bis bald!“, verabschiedete sich der kleine Delta und kroch, so schnell wie er auch gekommen war,, wieder unter den Tisch hindurch. Als er jedoch auf dem halben Weg zurück war, fiel sein Blick auf ein längliches Etwas, dass auf dem Boden lag. Scheinbar ebenfalls eine Speise, welche jemand fallen gelassen hatte … und die Delta völlig fremd war. Interessiert schnappte er sich das Ding und betrachtete es genauer in dem schwachen Licht. In seinen Händen fühlte sich das bläulich, grüne Ding seltsam weich an, sodass er es schließlich probehalber etwas in sein kleines Maul steckte, und daran knabberte. Schmecken konnte er es nicht, den sein Pa hatte ihm nicht nur keine Nase gegeben, sondern auch keine Zunge. Belustigt stellte Delta fest, dass dieses unbekannte Stück Essen, sich nicht zerkauen ließ. Es war wie Gummi … nur das Delta so etwas wie Gummi noch nie in seinen Händen gehabt hatte. Weiter das längliche Stück Essen in seinem Maul kauend, kroch der kleine mechanische Drache auf der anderen Tischseite hinaus. Neugierig eilte er nun zu den anderen vier und wollte sofort wissen: „Was isst ihr da?“
    Einfach nur aus Neugierde.

    Man konnte wirklich sagen, dass der kleine Delta von dem klein blauen Licht fasziniert war. Umso mehr begeisterte es ihm, dass das Licht sogar sprechen konnte, besonders nachdem er es mit seinen zwei mechanischen Händen gefangen hatte. Neugierig öffnete er seine zwei hohlen Handflächen und begutachtete mit schiefen Kopf das zitternde Licht und fragte, ob es auch ein Freund sei. Die Wölfin fuhr für einen Moment alarmiert nach oben, doch als sie merkte, dass Delta ihrem Freundchen nichts Böses wollte, schien sie wieder beruhigt zu sein … Was man von dem kleinen Licht anfänglich nicht behaupten konnte. Das nervöse blaue Licht stotterte schnell vor sich hin, in einer Geschwindigkeit, in welcher der kleine Drache nicht folgen konnte. Lediglich das Wort „Freund“ konnte er aus dem Schwall aus Wörtern verstehen, der aus dem Mund des Kleinen heraus kam.
    „Also ein Freund!“, rief Delta freudig und sprang in der Hocke etwas auf und ab, als plötzlich eine weitere Person zu der Gruppe hinzustieß. Dieses Mal handelte es sich um einen schwarz haarigen Jungen, der zu Deltas Verwunderung ein Paar Katzenohren auf dem Kopf hatte, so wie einen länglichen Schweif. Auch diesen begrüßte die mechanische Puppe freudig und fragte ihn voller Naivität, ob er vielleicht eine Katze wäre. Interessiert starrte er den neuen Ankömmling mit seinen weißen Augen an und wartete seine Antwort ab. So manch anderer wäre wahrscheinlich mit den vielen Leuten und Begrüßungen heillos überfordert gewesen, doch Delta machte es Spaß, von Leuten umgeben zu sein. Es machte ihm glücklich, zu wissen, dass er hier wirklich Freunde gefunden hatte und nicht nur einen, sondern gleich viele. Der Katzenjunge stellte sich schließlich als Misaki vor und setzte nach einer kurzen Sprechpause fort: „Nein Ich bin keine Katze, jedenfalls nicht ganz ich bin nämlich
    ein Katzenmensch. Und du hast du Eltern also Eltern deiner Art die aussehen wie du oder wurdest du von einem Menschen erschaffen?“
    „Katzenmensch?“, wiederholte Delta mit seiner blechernen Kinderstimme und blickte nochmal hinauf zu dessen schwarzen Ohren. Welche interessanten Wesen er alle traf, alle so unterschiedlich, dass faszinierte die kleine mechanische Puppe enorm. Katzenmenschen schien es jedenfalls in seiner Heimat nicht zu geben, nur normale Katzen, wie die Katze des Schmiedes. Er mochte Katzen. „Hallo Misaki! Toll dich kennenzulernen!“
    Munter richtete sich der kleine mechanische Drache wieder auf, Eita noch immer in seiner Hand und wippte glücklich abermals hin und her, während er in seinem Kopf über die Frage des Katzenmenschen nachdachte. Bis jetzt hatte ihm diese Frage noch niemand gestellt, auch nicht in seiner Welt. Ebenso konnte er mit dem Wort „Erschaffen“ nicht sonderlich viel anfangen, denn er hatte nicht sonderlich viel Ahnung darüber, wie er eigentlich auf die Welt „gekommen“ war. Schließlich hörte Delta auf zu wippen und beantwortete Misakis Frage: „Ich hab einen Pa aber keine Mama. Er ist ein Mensch aber ich erinner mich nicht gut ... Hab viel vergessen“
    Für einen weiteren Moment war in seinen Flammenaugen ein trauriges Flimmern zu erkennen. Delta hatte einige Erinnerung an sein Leben verloren, bevor er auf seinen Freund Kanes getroffen war, der ihm bei sich aufgenommen hatte. Doch er hatte noch immer diesen alten Mann in Erinnerung, welchen er immer Pa genannt hatte, sein Vater. Delta vermisste ihm etwas …
    Schnell wich jedoch dieser traurige Ausdruck aus seinem Gesicht. Er sollte nicht traurig sein, nicht jetzt. Kanes hatte ihm gesagt, dass er viel Spaß haben und hier Freunde finden.


    In der Zwischenzeit schien sich das kleine blaue Licht, welches sich nun an Deltas Finger festklammerte, um nicht hinunter zu fallen, beruhig zu haben. Er stellte sich –nun in einem viel langsamerem Tempo- als Eita und seine Partnerin als Kinou vor. Die Wölfin schien sich aber nicht sonderlich für die Geschehnisse zu interessieren, denn sie lag nur leicht desinteressiert blickend auf dem Boden und stieß ein leises Stöhnen von sich, was Eita als „gelangweilt“ übersetzte. Auch Delta kapierte nun, dass die Wölfin wohl doch nicht sprechen konnte, was er etwas schade fand. Ein sprechender Wolf wäre echt toll gewesen, aber da Eita sie verstehen zu schien, war es nur halb so schlimm.
    „Hallo Eita! Hallo Kinou!“, begrüßte er sie nochmals, freudestrahlend darüber, dass er so viele neue Leute mit Namen dazugelernt hatte, „Toll euch kennenzulernen! Vielleicht können wir später alle spielen. Dann ist nicht mehr langweilig!“
    Delta bemerkte in seiner Aufregung gar nicht, wie weitere Verstummte in den Hof hinaus strömten und wie einer von ihnen mit einer Handbewegung eine neue Tür öffnete. Von den vielen Speisen, deren Duft nun durch den ganzen Ort strömte bekam als Erstes der Zwerg Tabok etwas mit.
    "So ich weiß nicht, was ihr noch so macht, aber ich hab so nen Hunger, dass ich nen Höhlenbär bei lebendigem Leib essen könnte. Az kohga wda. Möge euer Fels hart bleiben.", meinte Tabok und trennte sich damit von der Gruppe, gefolgt von dem bleichen Jungen, dessen Namen Delta noch immer nicht erfahren hatte, was Delta schade fand. Bevor der kleine mechanische Drache jedoch „tschüss“ sagen und ihnen „nachtrauern“ konnte, wandte sich Misaki an ihn und fragte, ob er vielleicht mit ihm essen mitkommen wollte.
    „Ich muss eigentlich nicht essen und trinken“, beantworte Delta und öffnete sein Maul, welches aber von den Umstehenden wohl keiner bemerken würde, da es unter dem Drachenschädel versteckt war und deutete demonstrativ darauf,„ ... Aber wenn du und Freunde hingehen, komme ich auch mit!“
    Mit diesen Worten blickte er noch einmal freudig zu Eita, Kinou und Misaki, bevor er sich, noch immer den kleinen Koropokel auf der Hand, mit leicht schleifenden Schritten umdrehte und auf Solin zu ging, die nun etwas abseits von der Gruppe stand. Er zog mit seiner freien Hand leicht an ihrem Arm und blickte sie erwartungsvoll mit seinen leuchtenden Augen an, „Kommst du auch?“


    OT: @♥Freak♥ - Kein Problem, dein Chara ist schon nicht zu aufdringlich^^

    Trotz der kurzen Stimmungsdämpfung, durch die Aussage des bleichen Jungen, blieb Delta weiterhin fröhlicher als wohl der Großteil der meisten Teilnehmer. Die kleine mechanische Puppe mit dem weißen Drachenschädel konnte gar nicht verstehen, wie die anderen so fixiert auf das Turnier sein konnten. Natürlich war er, wie die meisten hier, nicht ohne einen Herzenswunsch gekommen; Er hatte nicht nur einen, sondern gleich zwei. Wenn er das Turnier gewinnen würde, würde er sich den lang ersehnten „Frieden“ herbei wünschen, von dem sein Pa(pa) immer gesprochen hatte. Doch der weitaus wichtiger Wunsch den er sich durch dieses Turnier erfüllen wollte war, viele Freunde zu finden und dieser erfüllte sich soeben. An die Kämpfe, die noch folgen würden, dachte er noch gar nicht.


    Bevor der Junge mit der schwarzen Kapuze noch irgendetwas erwidern konnte, wuchs die Gruppe ein weiteres Mal um einen Gesprächsteilnehmer. Kaum hatte Delta freudig gemeint, dass sie lieber spielen, als töten sollten, vernahm er die Stimme des nächsten Ankömmlings. Nochmals drehte sich Delta mit plumpen Schritten um, ohne von Solins Seite zu weichen und erlebte die nächste Überraschung: Ein sprechender Wolf!
    Es war nicht das erste Mal, das Delta einem Wolf begegnete, doch er hatte noch nie einen Wolf mit weißem Fell und smaragdgrünen Augen gesehen. Ganz zu schweigen von einem, an dessen Nasenspitze ein blaues Licht leicht auf und ab hüpfte. Fasziniert blickte Delta das kleine Ding an und folgte geduldig mit seinen weißen Pupillen die Bewegungen des Lichtchen. Delta mochte Tiere … und auch kleine färbige Sachen, die sich bewegten.
    Noch bevor der kleine Drache den Wolf, welcher sich gähnend zu Boden gelegt hatte, begrüßen konnte, begann Solin schon die Frage des Wolfen (Delta ist noch immer davon überzeugt, dass der Wolf sprechen kann) mit einem freundlichen aber auch eindeutigem „Nein“ zu beantworten. Anschließend meinte sie jedoch, dass sie dadurch völlig neu ansetzen könnten. Auch übernahm sie die Arbeit, dem Neuankömmling erst einmal sich selbst, dann Delta und Tabok vorzustellen.
    Trotzdem konnte es sich der kleine mechanische Drache nicht verkneifen, den Wolf zu begrüßen. „Hallo Freund!“, sagte Delta freudig und nickte eifrig mit seinem Kopf, als wolle er so Solins Vorstellung noch einmal betonen. Dabei ließ er den sich bewegenden Farbpunkt weiter nicht aus den Augen. Er trat sogar einen Schritt auf die am Boden liegende Wölfin zu, hockte sich vor ihr auf den Boden und starrte weiter neugierig auf das kleine Ding auf ihrer Stirn. Was war das wohl …
    Plötzlich schnellten Deltas Hände nach vorne und fing das unbekannte Wesen mit seinen hohlen Händen, darauf beachtet ihm nicht zerquetschte.
    „Hallo … bist du auch ein Freund?“ , fragte Delta und legte wieder den Kopf schief, während er etwas seine Hände öffnete, um den kleinen Lichtpunkt betrachte, den er gefangen hatte. Er war sich noch gar nicht sicher, ob das Ding überhaupt ein Wesen war aber da es munter springen konnte, nahm das Delta einfach mal an. Aber es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er einen stummen Stein begrüßt hatte. Auch fing Delta das Lichtchen nicht aus böswillen, sondern aus purer Neugier. Ihm interessierte einfach färbige, leuchtende Sachen, besonders wenn sie lebten!


    Da kam plötzlich ein weiterer Teilnehmer zu der Gruppe, der sich mit der Frage, ob er sich zu der Gruppe stellen durfte, bemerkbar machte. Delta, der eigentlich noch immer auf das blaue Lichtchen konzentriert war, lenkte schließlich seine Aufmerksamkeit auf den schwarzhaarigen Menschen, der nun dazu gestoßen war. Dieser schien aber kein normaler Mensch zu sein, denn er hatte zwei leicht eingerissene Katzenohren auf dem Kopf und sogar einen länglichen Katzenschanz. Auch war eines seiner Augen grün, dass andere hingegen war durch seine Haarpracht verdeckt.
    Nun waren so viel Teilnehmer in Deltas Nähe, dass der Stein auf seiner Stirn aufhörte, bei irgendeiner Farbe innezuhalten. Die Farben wechselten nur noch rascher zwischen den verschiedensten Farbtönen, als ob der Stein das immer schon getan hätte. Aber das bemerkte der mechanische Drache ohnehin nicht. Aufgeregt schwenkte er seinen metallischen Schweif hin und her und blickte zu seinen Händen (egal ob das Wesen noch drinnen war oder nicht), dann zu Solin, die nicht sonderlich begeistert über die große Ansammlung zu sein schien, zu Tabok, zum bleichen Jungen, zur Wölfin und schließlich zum Katzenmensch. Am liebsten hätte sich Delta wieder zu Solin gestellt, jedoch wollte er der weißen Wölfin nicht das blaue Licht wegnehmen, jedenfalls nicht so weit weg. Deswegen begrüßte er erst einmal in der Hocke den nächsten Ankömmling, ohne das geringste Anzeichen dafür, dass ihm die vielen Begrüßungen nervten
    „Hallo Freund“, begrüßte und blickte ihm freundlich an, „Ich bin Delta! Wer bist du? Bist du eine Katze?“
    Anschließend zeigte er mit seinem Kopf zu Solin und Tabok und ahmte Solins Vorstellung nach, um ihr vielleicht eine Freude zu machen: „Das ist Solin. Das ist Tabok.“ Von den anderen wusste er noch nicht den Namen ... doch das würde sich bald ändern.

    Der Zwerg schien von dem überbegeisterten Delta leicht irritiert zu sein, jedoch schien er die erste Aussage des kleinen Roboters nicht als Beleidigung aufzufassen. Der bärtige Tabok erwiderte Deltas Begrüßung mit einem „Nett dich kennen zu lernen“. Glücklich blickte Delta zu dem Zwerg, während er wieder freudig leicht hin und her wippte, während er die Worte des Zwerg wiederholte und schließlich beantwortete. Saufen und Trinken waren für die kleine mechanische Puppe kein Thema … aber auch nur, weil er selbst kein Wasser beziehungsweise Essen brauchte, um zu überleben.
    Gleich darauf wollte aber Delta auch von dem Zwerg wissen, ob er vielleicht mit Solin und ihm spielen wollte. Solin selbst schien noch immer nicht sonderlich überzeugt von der Idee zu sein, auf einem Turnier zu spielen, was Delta aber nicht sonderlich zu bemerken schien. Die Antwort des Zwerges, er würde mit ihm spielen, sobald er ein Gasthof gefunden hätte, brachte den kleinen Delta nur noch mehr in Begeisterung. Ausgelassen, sprang er etwas auf und ab, während er freudig in seine metallischen Hände klatschte, was jedoch kein Klatschen, sondern ein dumpfes und metallisches Klopfen von sich gab.
    „Oh ja! Oh ja“, rief er munter und sich schon darauf freuend mit den ganzen neuen Bekanntschaften etwas lustiges zu unternehmen. Er war wirklich glücklich darüber, auf Solin und Tabok getroffen zu sein. Während Delta sich ausmahlte, was sie vielleicht spielen könnten, nannte die eher stille Solin dem Zwergen ihren Namen und schien noch etwas hinzuzufügen zu wollen, als sie plötzlich durch eine krächzende Stimme unterbrochen wurden.
    Abrupt hielt Delta mit dem herumspringen auf und blickte neugierig zu dem nächsten Ankömmling, der sie gerade nach Informationen zu dem Turnier fragte. Ein weiteres Mal blieb der Stein auf Deltas Stirn einen Augenblick bei der Farbe Schwarz stehen, jedoch ging diesmal die Farbe etwas ins bläuliche über. Bei dem Teilnehmer, dem diese Farbe zugeteilt worden war, handelte es sich um einen bleich wirkenden Jungen, der gut 30 Zentimeter größer als Delta war. Er hatte eine schwarze Kapuze tief in sein Gesicht gezogen, sodass seine Haare und Augen teils im Schatten lagen und war ansonsten nicht sonderlich Farbenprächtig angezogen. Jedoch ließ sich der kleine mechanische Drache durch seine naive Art von nicht sonderlich abschrecken.
    „Hallo Freund! Hallo Freund!“, begrüßte der Delta den Ankömmling mit seiner blechernen Stimme so freundlich, wie Solin und Tabok zuvor, „Ich bin Delta! Wer bist du? Willst du später mitspielen?“
    Deltas Laune war noch immer vollkommen ungebremst, denn jede neue Bekanntschaft machte dem kleinen Drachen nur umso mehr Freude. Aufgeregt blickte er wieder zu Solin hoch, die einen Schritt in seine Richtung getreten war, um für den Jungen etwas Platz zu schaffen. Das würde ein tolles Spiel werden, da war sich Delta sicher.
    Erst als der bleiche Junge meinte, dass es schade wäre, wenn er jemanden umbringen würde, obwohl es gegen die Regeln war, dämpfte sich Deltas Gemüt etwas.
    „Umbringen? “, fragte die mechanische Puppe leicht verunsichert und blickte den Jungen mit seinen weißen Flammenaugen an. Delta mochte dieses Wort nicht, denn auch wenn er gerne mit seinem besten Freund Kanes paar Kämpfe austrug … Töten und Kämpfen existierten für Delta nicht in einem Satz. Kämpfen - jedenfalls solange mit Freunden . war für ihm ein kleines Spiel, bei Töten kam ihm jedoch immer wieder die Erinnerung an ein Flammenmeer auf, ohne dass er sich so recht daran zu erinnern konnte, weshalb.
    Solin hatte währenddessen die Frage des Jungen schlicht und emotionslos beantwortet und schien nicht sonderlich dazu bereit zu sein, diesem noch eine freundliche Begrüßung zu schenken. Auch Tabok meldete sich zu Wort und erwiderte in einem ebenso kalten Ton, wie der Junge überhaupt glauben konnte, dass er ihm in einem Kampf umbringen konnte und wollte ebenso wiesen, wer dieser Junge überhaupt war.
    „Nicht töten … Nicht töten“ ,murmelte Delta noch etwas traurig klingend, doch dann erhellten sich wieder einmal seine Züge, „Lass uns lieber spielen! Ist lustiger!“


    OT: Kein Problem, für Delta können es nicht genug sein XD

    [tabmenu][tab=Kapitel 6]



    Jetzt war ich wieder dort, wo ich angefangen hatte …


    Lustlos starrte ich den nassen Asphalt unter meinen Pfoten an, der das matte Licht einer Wandlaterne reflektierte. Von der Laterne selbst konnte ich nichts erkennen … nicht verwunderlich, wenn man sich unter einem Müllcontainer verkroch …
    Der schimmernde Schein flackerte in unregelmäßigen Abständen - manchmal kaum merklich, ein anderes Mal so heftig wie die Sirene eines Polizeiwagens. Je länger ich den glänzenden Asphalt anstarrte - wie er einmal mehr und einmal weniger leuchtete - desto mehr begann mein Schädel zu brummen und meine Augen zu brennen. Obendrein wurden meine Ohren von einem Surren strapaziert, das wie eine lästige Fliege ununterbrochen durch die kleine Gasse schwirrte. Ein nervenaufreibendes Geräusch, am liebsten hätte ich irgendetwas gegen diese Laterne geworfen, damit sie endlich Ruhe gab, aber ich wusste, dass dies keine so gute Idee war. Nicht weil ich mich davor scheute diese Laterne in ihre Einzelteile zu zerlegen ... Ich wollte schlicht der Stille und Finsternis entgehen, die dann folgen würde.
    Über die Stadt war die Nacht eingebrochen, aber von Sternen war auf dem schwarz, grauen Himmelszelt nicht der kleinste Hinweis zu finden. Die Stadt schuf sich mit Lampen, Laternen und Scheinwerfern ihr eigenes Tageslicht, welches sogar schaffte, die Sterne zu verschlingen und nichts außer einem leeren und trostlosen Nachthimmel zurückzulassen. In der Stadt gab es keine einheitliche Zeit der Dunkelheit und des Schlafens, jeder setzte sich diese Zeit wie es ihm beliebte. So gehörte es sich in einer Stadt … doch für mich war das nun vollkommen bedeutungslos. Ich, die noch immer in dieser verfluchten Gestalt festsaß … für mich zählten nun andere Gesetze.
    Abrupt nahm das nervenzerreißende Surren ab, das Licht begann heftig zu flackern und bevor ich bis drei zählen konnte, brannte die Lampe aus. Die Finsternis griff um sich und verschlang die gesamte schmale Straße, in welcher ich mich verschanzt hatte. Der Asphalt glänzte nicht mehr; nun war er nur noch pechschwarz, beinah eins mit den Schatten, die sich über mich gelegt hatten. Lediglich ein kleiner gelblicher Lichtschein einer anderen Laterne, der am Ende dieser Straße zu erkennen war, versuchte etwas diese Dunkelheit zu durchbrechen, doch das Licht war zu weit entfernt, als dass sie mich unter meinem Müllcontainer hätte beleuchten können. Das Surren war ebenfalls verstummt, nun hörte ich lediglich das sehr leise Rauschen von fließendem Wasser, das gegen ein Ufer schlug. Das Rauschen des Flusses, in welchem meine Misere erst so richtig begonnen hatte.
    Alleine der Gedanke an dieses schwarze Gewässers löste in mir gemischte Gefühle aus, die jedoch alle eines gemeinsam hatten: Sie waren nicht sonderlich positiv. Eigentlich sträubte sich alles in mir, nur weil ich in der Nähe des Flusses liege, kein Wunder. Musste ich mich denn selbst daran erinnern, wie mich dieses mörderische Gewässer beinah getötet hätte? Wie es mich in seine Tiefe gezogen, gegen Felsen gerammt hatte und mir - wie der Regen - meine Lebenskraft entzogen hatte. Keine zehn Gallopa hätten mich dazu zwingen können, nur eine Pfote in dieses verfluchte Wasser zu stecken. Wenn es nach meinem alten Ich von heute Morgen gegangen wäre, hätte ich mich mehrere hundert Meter von diesem verdammten Fluss entfernt, doch nun fühlte ich mich kaum danach, noch weiter sinnlos durch die Gegend zu laufen. Und solange ich nicht zu nahe an diesen verdammte Strom ran musste …
    Seufzend schielte ich in Richtung Laterne, wo ich natürlich nur die verdunkelte Unterseite des Müllcontainers mehr oder weniger erkennen konnte. Verdammte Laterne … Natürlich erlosch sie, kaum hatte ich mich hier versteckt. Ja, ja, ärger du mich auch noch, mir war das mittlerweile so was von Wurst. Nachdem man stundenlang durch ein ewiges Labyrinth aus schäbigen und verlassenen Gassen geirrt, beinahe von einem Trainer versklavt worden war und anschließend an den Ort angelangte, an dem man am wenigstens sein wollte, wird einem schnell alles egal. Ich hatte einfach keine Lust, noch irgendetwas zu machen.
    Träge wandte ich meinen Kopf langsam weg von dem entfernten Laternenlicht und dem Rauschen des Flusses. Auf der gegenüberliegenden Seite gab es jedoch genauso wenig Interessantes zu sehen. Da waren nur paar andere Mülltonnen und leere Kartons, die durch die Finsternis hindurch nur noch als Schemen erkennbar waren. Das „Highlight“ dieser ganzen Straße waren wohl die Umrisse eines alten Fahrrades, welches an die gegenüberliegende dunkle Hauswand gelehnt war. Der Rest dieser Straße verschwand in den Schatten der Nacht, die diesmal nicht nur in meinem Kopf existierte.


    „Was mach ich hier …“, murmelte ich miesmutig und kroch unmerklich noch ein Stück weiter unter den Müllcontainer, als ob ich mich so besser vor der realen Welt verstecken könnte. Ja, was machte ich hier eigentlich? Warten, dass die Nacht verstrich und die Sonne wieder aufging, dass sich mein Körper gänzlich von den Anstrengungen des Tages erholte oder hoffte ich auf eine lächerliche spontane Inspiration ... Wofür denn?
    Selbst wenn die Sonne abermals über der Stadt ragte und ich körperlich völlig fit wäre … im Grunde hatte ich kaum noch Motivation, mich weiter durch die Straßen zu quälen, auf der Suche nach etwas, was ich nicht finden konnte. Auf einen Geistesblitz hoffte ich erst gar nicht, nicht in einer derartig elenden Lage. Und „Glück“ war das Letzte, auf was ich hoffen durfte.
    Eigentlich hätte ich die Dunkelheit ausnutzen müssen, um unbemerkt durch die Stadt zu schleichen … Sinnlos.
    Ja, ich war dem Hungertod, der Menschenmasse und einem Pokémontrainer entkommen, na und? War das irgendeine Errungenschaft? Hat mir das groß etwas für mein Ziel gebracht? Nein, ich hab gar nichts dadurch gewonnen, lediglich mein Leben hab ich dadurch verlängert. Für nichts, wie es nun aussah.
    Frustriert biss ich mir auf die Lippen, ließ es jedoch gleich darauf bleiben, da sich meine spitzen Zähne in meine Haut bohrten.
    Aus diesem Grund war mir das surrende Licht lieber … es hielt mich vom Nachdenken ab.
    Ich wollte gar nicht mehr über diese Sachen nachdenken, über die ich mir bereits am Morgen den Kopf zerbrochen hatte, doch nun in dieser Finsternis und Stille machte sich besonders ein Gedanke in meinem Kopf wieder breit: Machte es überhaupt Sinn, weiter zu leben und von einem Unglück ins nächste gejagt zu werden. Am Morgen hatte ich ja noch Hoffnungen gehabt, dass ich sofort einen Weg finden würde, wieder ein normaler Mensch zu werden. Ein paar Stunden später und all meine Lichtblicke waren in tausend Scherben zerschlagen worden … Ich hatte nichts mehr, an dem ich mich halten konnte. Die Menschen verstanden mich nicht mehr, weder Trainer noch Pokédex konnte erkennen, dass ich ein Mädchen war und die verdammten Pokémon … von denen erwartete ich mir ohnehin nichts. Ich wollte ihnen aus dem Weg gehen, aber ich musste ja immer wieder auf sie stoßen. Das bedeutete, alles was ich noch hatte, war dieser nutzlose Vulpixkörper, das war alles. Es war aussichtslos …
    Stöhnend schüttelte ich meinen Kopf und spürte für einen kurzen Moment das starke Verlangen, einfach spontan aufzuspringen, um all diese Gedanken aus meinem Kopf zu verdrängen. Eine idiotische Idee, denn statt meinem Schädel frei zu bekommen, stieß ich mir diesen an der Unterseite des Müllcontainers an. Hastig senkte ich meinen Kopf wieder auf die verschränkten Pfoten und gab abermals einen mürrischen aber gleichzeitig lustlosen Laut von mir, während ich mit meinen Augen die Umrisse des Fahrrad auf der gegenüberliegenden Wand anstarrte. Verdammter Müllcontainer, konnte der nicht etwas höher sein? Der Freiraum reichte gerade mal für so ein elendes Rattfratz …
    Das Einzige für was ich mich „glücklich“ schätzen konnte, war das meine Augen wieder halbwegs normal funktionierten, auch wenn sie sich nur langsam an die Dunkelheit zu gewöhnen schienen. Von allen Vulpixsinnen, die ich erhalten hatte, schienen meine Augen keine außergewöhnlichen Fähigkeiten zu haben. Zwar konnte ich etwas besser im Dunkeln sehen und Bewegungen erkennen, aber eine Nachtsicht oder derartiges schien ich nicht zu besitzen. Konnte mir recht sein … ich brauchte diesen Schnickschnack sowieso nicht! So … nützlich diese Sinne gelegentlich auch waren, ich bevorzugte tausendmal lieber die menschlichen Sinne, so wie zum Beispiel meinen menschlichen Körper. Das war alles was ich verlangte, doch wie sollte ich die jemals zurückbekommen?
    Der spontane Motivationsschub blieb aus, genauso wie jegliche Inspiration, wie ich wieder zu einem Menschen werden könnte. Ich kroch nur noch mutloser ein weiteres Stück weiter unter die Mülltonne, unter welchem der Regen ein klein wenig Asphalt trocken gelassen hatte und ließ meine betrübten Gedanken wieder und wieder durch den Kopf laufen, ohne dass es zu irgendetwas führte. Ich fühlte mich einfach … kraftlos.
    Das Rauschen des entfernten Flusses wurde in meinen Ohren leiser. Stattdessen begann wieder ein surrendes Geräusch in meinen Ohren zu schwirren und bevor ich mich versah, hörte ich über mir ein leises Klicken. Der Asphalt begann wieder leicht zu flackern, bis er kurz darauf wieder in voller Stärke das gelbliche Licht der Laterne zurückwarf. Die trüben Gedanken, die vor ein paar Sekunden noch durch meinen Kopf gejagt wurden, wurden größtenteils mit einem Schlag von dem Surren der Straßenlaterne überschattet, das abermals durch die Seitenstraße klang. Mürrisch kniff ich meine Augen zusammen, die sich nicht so schnell an das plötzlich helle Licht gewöhnen wollten.
    War dieses verdammte Ding doch noch nicht ganz ausgebrannt, wie toll …
    Vielleicht … sollte ich wirklich einfach hier liegen bleiben und schlafen. Ein konkretes Ziel hatte ich ohnehin nicht … Motivation fehlte mir auch … weswegen dann überhaupt jetzt weitergehen. Ich werde hier einfach liegen bleiben und …


    „ … das Zeug ist Kacke, Alter“


    Ich zuckte leicht mit meinem linken Ohr auf und ab und drehte es – unbewusst - in die Richtung, aus der ich diese männlich klingenden Stimme vernahm. Diese männlich klingende Stimme ... War das ein Menschen oder war das wieder irgendein Pokémon, dessen Unterhaltungen ich ungewollt mitbekam? Wobei, eigentlich war es ja völlig egal, was es von den beiden war. Mir persönlich waren momentan weder die ignoranten Menschen, noch die dämlichen Pokémon willkommen. Ich wollte einfach alleine unter diesem Müllcontainer vor mich hin faulen, das war alles.


    „… Ey, hab doch g’sagt, das Zeug is die Kohle nicht wert. Hörst ja nie auf mich.“, hörte ich wieder eine Männerstimme, jedoch klang diese etwas dumpfer als die andere.
    „So’n Scheiß …“, erwiderte gleich darauf die erste Person, die ich vorhin gehört hatte.


    Uninteressiert ließ ich meine Vulpixlauscher wieder entspannt nach unten sinken, während ich langsam meine trägen Lieder öffnete. Für mich klang das irgendwie eher nach zwei Teenagern, aber sonderlich klüger als Pokémon, schienen die nicht gerade zu sein. Keinen blassen Schimmer über was die Zwei sich gerade unterhielten, mir sollte es egal sein. In diese kleine Nebenstraße voller Mülltonnen und leeren Kartons werden sie ohnehin nicht einbiegen und selbst wenn, würden diese Idioten mich nie unter diesem Container entdecken …
    Gerade als ich meinen Blick auf den viel beachtenswerteren Kieselstein richten wollte, der genau vor meiner Schnauze lag, schnappte ich etwas auf, dass doch meine Aufmerksamkeit erregte ... einen mir sehr bekannten Geruch. Der Geruch von fettiges Fleisch, Käse, Weißbrot …
    Unbewusst hob ich meine Nase etwas in die Höhe und kroch ich ein bisschen aus meinem düsteren Versteck hervor. Zu meiner Linken, in Richtung der entfernt stehenden Laterne, hörte ich bereits das Geräusch von zwei näher kommenden Paar Schuhen. Gleichzeitig wurde dieser verführerische Duft, der sich stark von dem Gestank der Abfälle abhob, ebenfalls von Sekunde zu Sekunde intensiver. Es gab für mich kaum noch einen Zweifel: Einer dieser Typen musste gerade einen Burger mit sich schleppen! Plötzlich nicht mehr ganz so kraftlos, kroch ich noch ein Stück nach links und äugte begierig auf die angrenzende Straße, wo jeden Moment diese zwei Kerle vorbeikommen würden, die sich gerade in „Wirtshaus“ Lautstärke unterhielten. Ahhh, dieser Duft … riecht so gut ...
    Unbemerkt floss etwas Feuchtes über mein Kinn und tropfte fast lautlos auf den grauen Asphalt. Ich war jedoch ganz und gar fixiert auf dieses wohlriechende „Aroma“, dass mir in diesem Moment alles andere schnurzegal war. Selbst der Zimtgeruch der Duftkerzen hatte nicht eine derartige Wirkung auf mich gezeigt, auch wenn er mir das Leben mehr oder weniger gerettet hatte. Aber der Geruch des gebratenen Fleisches war für meine Nase einfach viel betörender ... Deswegen war es für mich noch unverständlicher, wie dieser Vollidiot an diesen wundervoll riechenden Burger bloß so herum meckern konnte. Das Stück Fastfood roch genau so, wie es duften sollte! Der Trottel hatte wohl keine Ahnung von richtig gutem Essen … Erst das laute Grummeln meines Magen, der sich nach stundenlangem Schweigen wieder meldete, riss mich etwas aus meiner Schwärmerei. Verwirrt zuckte ich über dieses Knurren in meinem Bauch zusammen und legte mich reflexartig dicht an den Boden, um das Klagen meines Magens zu dämpfen. Klar, wo es etwas zu essen gab, wollte mein Magen natürlich mitreden … wieso ist mein Gesicht so nass? Leicht verwundert strich ich mir über das Gesicht und starrte anschließen stumm auf die nun feuchte Rückseite der felligen Pfoten. Für wenige Sekunden stand ich vollkommen auf der Leitung, bis es endlich „Klick“ machte und ich kapierte, dass ich die ganze Zeit über gesabbert hatte. Der Duft und der Gedanke an dieses wundervolle Essen hatten gereicht, um das ganze Verdauungssystem des Vulpixkörpers anzuregen, und nun sabberte ich, wie ein streunendes Fiffyen, welches gerade einen Knochen bekam. Hastig wischte ich den Speichel aus dem Mundwinkel und drückte mich noch eng zu Boden, als mein Magen abermals laut auf knurrte. Wäh ... widerlich, jetzt benahm sich mein Körper wie ein unzivilisiertes Vieh, dass nur mit seinem Magen dachte. Hör auf zu sabbern verfluchter Vulpixkörper ... ich war bestimmt kein derartig widerliches Pokémon! Bestimmt nicht … Doch der Gedanke, dass dort gerade etwas Essbares über den Gehsteig getragen wurde, war einfach zu verführerisch. Fastfood, angeblich das billigst produzierte Essen das es gab, doch mir war das völlig Wurst, was die anderen sagten, für mich roch das wie ein ganzes Fünf-Gänge Menü. Nicht das ich mich plötzlich wieder in der Stimmung fühlte, weiter durch die einsamen Straßen zu irren … doch wenn es ein Gefühl gab, das stärker als alle anderen Emotionen war, dann der Hunger und Appetit.
    „ … gutes Essen“, murmelte ich begierig und versuchte vergeblich den verdammten Speichelfluss zu blockieren und vergrub deswegen mein Gesicht etwas in das braune Fell der Vorderbeine. Mein Magen hatte bereits bei einer vergammelten Fleischkeule eine starke Reaktion gezeigt, aber bei einem Burger schien auch der Rest meines Körpers verrückt zu werden. Auch wenn ich eigentlich für diesen Tag genug gegessen hatte, um zu überleben, mein Magen wollte trotzdem, dass ich wieder etwas Leckeres in ihm hineinstopfte. Diesmal konnte ich es ihm gar nicht mal verübeln. Mich reizte der Gedanken an einen vernünftigen Burger so sehr, dass ich am liebsten hinaus gestürmt und einfach die zwei Typen angesprungen hätte. Doch zuvor schaltete sich rechtzeitig meine vernünftige und pessimistische Seite dazwischen. Ich hörte diese Stimme in mir, die mir nochmals in den Kopf rief, wie wenig Mitleid die Menschen mit einem Mädchen, dass in einem Vulpixkörper steckte, hatten und wie das enden könnte. Außerdem garantierte mir niemand, dass unter diesen zweien nicht vielleicht ein Trainer dabei war. Dieses Risiko war mir einfach zu hoch. Aber dieser Duft … ahh, das war zum wahnsinnig werden! Hin und her gerissen, zwischen Freude und Frustration starrte ich weiter in Richtung Straßenlaterne, wo sich gerade zwei dunkle Schemen vor das Licht der Laterne schoben. Es waren die Umrisse zweier Jungen, die etwas älter schienen als der verdammte Trainer, der mich durch die Straßen gejagt hatte. Einer von ihnen schien etwas längere Haare zu haben, der andere hingegen hatte entweder sehr kurze oder ganz eine Glatze, so genau konnte ich das nicht erkennen. Auch der Duft gewann an Intensität … Soll ich vielleicht doch raus rennen und mir irgendwie den Burger krallen? Nein ... das war mit diesem Körper unmöglich ... Aber dieser Geruch, ich will einfach das Zeug haben! Verdammt, sollte das wieder eine Folterung werden?!
    Die eine Person, die höchstwahrscheinlich gerade den Burger in der Hand hatte, meldete sich wieder laut zu Wort: „Ich schmeiß einfach den Mist weg …“
    Ich zuckte. Was ... er wollte das Burger wegschmeißen. Das wäre doch perf ...
    Darauf holte dieser mit der rechten Hand aus und schien auf eine Mülltonne zu zielen, die sich in der Gasse befand, in der ich mich verkrochen hatte. Mit einem Ruck schleuderte er etwas in die Luft, das in einem weiten Bogen in Richtung der Blechtonne flog. Die Richtung war jedoch das Einzige was stimmte, denn der Burger landete wenig später etliche Meter weiter weg auf dem Boden.
    „Zu besoff’n zum Treff‘n oder wie?“, prustete der andere laut und schien sich vor Lachen gar nicht mehr einkriegen zu können. Schien selbst nicht mehr ganz nüchtern zu sein.
    „Halt‘d Klappe, ich bin noch völlig dicht, du hättest selbst gefailt. Wen juckts, gammelt der Dreck halt am Boden …“, kam die schnaufende Antwort von dem Meisterschützen, der aufgeregt seine Schritte beschleunigte und hinter der linken Hausmauer verschwand.
    „Ja klar doch“, lachte noch der andere und folgte ihm gemächlich.


    Der andere rief ihm noch etwas zu, doch ich selbst hörte nicht mehr wirklich ihrem sinnlosen Geplapper zu. Mit großen Augen starrte ich nämlich auf das kleine Ding, welches der Kerl auf den nassen Asphalt zu Boden geschleudert hatte: Der Burger! Eigentlich hätte ab diesem Zeitpunkt ein Haufen Gedanken durch meinen Kopf schießen müssen. Waren diese Kerle wirklich weit genug entfernt, hatte sich der Inhalt des Burgers nicht schon über den ganzen Boden verteilt und den Dreck der Straße aufgenommen?
    Doch ich verschwendete nicht eine einzige Sekunde an irgendeinen dieser unnötigen Gedanken. Das Einzige was ich begehrte war etwas Ordentliches zu essen! Erwartungsvoll kroch ich unter dem Müllcontainer hervor und stürmte in Richtung des weggeworfenen Burger.
    Wie vor ein paar Stunden, wo ich der falschen Fährte des Gammelfleisches nachgejagt war, flitzte ich über den nassen Boden, mich abermals völlig von meiner Nase leiten lassend. Nur noch einige Meter, dann könnte ich mir endlich meine Magen vollschlagen, was dann kommen würde war mir noch völlig schnuppe. Obwohl ich noch etwas zu entfernt von dem Burger war, wollte ich bereits wie ein Raubpokémon losspringen und mich auf meine „Beute“ stürzen, als plötzlich etwas zwischen meinen zwei Augen flog. Was war das? Ich rannte weiter, doch ich schielte für einen Augenblick auf das Ding, dass nun an meiner Schnauzte festhing und etwas meine Nase kitzelte. Es war etwas schwarzes, längliches … etwas federleichtes … Eine schwarze Feder? Doch egal was es auch war ... es störte und hatte nichts zwischen mir und meinen Essen zu suchen ...


    [tab=Wort zum Freitag]


    Was kann ich euch dieses Mal Wünschen, hm ... vielleicht schöne Semesterferien, für diejenigen, die welche haben XD
    Nach etwas mehr als einem Monat gibt es hier endlich wieder ein Update. Gleich zur Entwarnung: Nein, der neue Part ist NICHT 12 Seiten lang XD
    Ehrlich gesagt wollte ich viel früher damit fertig werden und es noch im Jänner posten, aber ... faul war ich nicht, ich hatte nur ein bisschen viel um die Ohren. Schulisch ein bisschen, aber hauptsächlich wegen einem neuen (großen)Projekt, dass ich mit einem Freund begonnen habe und dass wohl auch noch einiges an Arbeit werden könnte. Mittlerweile haben wir aber das Gröbste hinter uns, womit ich hoffe, dass ich doch etwas mehr bei FoN zum schreiben komme. Immerhin haben wir endlich Kapitel 4 hinter uns, gefolgt von einem doch kürzerem Kapitel.
    Ach ja, wir wahrscheinlich „niemand“ von euch bemerkt haben aber ich hab entschieden, ein bisschen ... aufwändigere Titelbilder zu machen. Die kleinen waren ja ganz niedlich aber ich hab irgendwie plötzlich Inspiration bekommen, mehr Arbeit in diese zu Stecken. Ich hoffe das kleine Bildchen gefällt euch und wenn es gut ankommt, werde ich ab jetzt bei jedem Kapitel so etwas Zeichen^^ (Bild ist übrigens schon im Dezember entstanden. Jaja, würde ich alles so vorbereiten ... )
    Das angekündigte Trivia hingegen lässt noch auf sich warten, erst einmal sorry dafür^^; Hab bis jetzt noch nicht die Zeit dafür gefunden aber ich versuche, es in nächster Zeit einzufügen (auch zu den älteren Kapiteln ... jedenfalls was mir da noch einfällt)


    Betalesen hat wieder netterweise Vitali übernommen ... Fehler hab ich ehrlich gesagt wieder einige gemacht, ich sollte besser wieder ordentlicher Arbeiten XD


    Jens:
    Wieder einmal vielen Dank für dein positives Kommentar und dafür, dass du dich auch nicht vor 8.000 Wörtern hast abschrecken lassen^^
    Ganz ehrlich, wenn ich die Blindheit schneller hätte beenden können, ich hätte es wahrscheinlich gemacht. Leider ist das Gegenteil passiert, denn am Ende hab ich diese sogar noch länger beschreiben müssen als Geplant ... aber jetzt im Nachhinein bin ich echt froh, dass ich es durchgehalten habe XD
    Freut mich zu hören, dass dir Blindeflucht gefallen hat ... Auch wenn ich die arme Protagonistin dafür noch etwas durch die Gegend jagen muss
    Ich hab tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, wenigstens ab der Kirche einen neuen Part einzuleiten aber ich wollte unbedingt das Kapitel 4 hinter mich bringen. Immerhin wollten ja paar, dass Kapitel 5 bald kommt : P
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    Erfreut blickte Delta zu Solin hoch und redete begeistert auf sie ein. Ihm fiel anfangs gar nicht so recht auf, wie zurückhaltend sein Gegenüber eigentlich reagierte, dazu war er im Moment einfach zu aufgeregt wegen seiner neue Bekanntschaft. Während er Solin freudig begrüßte, wechselte der Stein für einen Moment auf Schwarz, in welche er einige Momente lang verharrte, bevor sich die Farben abermals im Sekundentakt zu änderten begann. Normalerweise spürte der kleine mechanische Drache, welche Emotionen der mystische Stein gerade anzeigte, doch die Farben wurden für seine Aufnahmevermögen viel zu rasch gewechselt.
    Am Ende fragte er Solin sogar, ob sie mit ihm spielen wolle.


    Erwartungsvoll blickte er das braunhaarige Mädchen mit den goldenen Augen an und wartete aufgeregt auf ihre Antwort. Diese schien jedoch sich ganz und gar nicht im Klaren zu sein, wie sie mit dieser Frage umgehen sollte. Gespannt legte er seine Hände auf seine metallene Brustkorb und wartete Geduldig auf ihre Reaktion, auch wenn er nicht ganz verstehen konnte, wieso sie so lange zögerte. Überlegte sie sich vielleicht gerade ein neues Spiel? Oder konnte sie sich nicht zwischen Fangen und Verstecken entscheiden?
    „Ich denke nicht, dass dies der richtige Ort ist, um zu spielen.“, kam schließlich Solins Antwort, während sie Delta begutachtete, als versuchte sie, von seinem Gesicht eine Reaktion zu erkennen.
    „Nicht?“, fragte Delta und senkte leicht enttäuscht seine Arme, „Warum darf wir hier nicht spielen?“
    Noch während er dies sagte, wurden die Flammen in seinen Augenhöhlen schlagartig größer. Die Pupillen begannen leicht zu flimmern und verliehen ihm einen etwas traurigen Ausdruck, sodass er wie ein kleines Kind wirkte, der gerade mit scharfen Worten zurechtgewiesen wurde.
    Delta liebte es mit anderen zu spielen, (meistens) egal wer und egal wo. Deswegen war es führ ihm vollkommen unverständlich, dass sie hier nicht spielen konnten. Sie hatten doch genug Platz zum herum rennen und es gab auch keine schlafenden Leute, die nicht geweckt werden durften. Das dachte jedenfalls Delta.
    Doch plötzlich wurden die weißen Flammen wieder kleiner und hörten auf zu flimmern. Stattdessen blickte er wieder freundlich zu Solin hinauf.
    „Dann spielen wir woanders!“, war seine glorreiche Antwort zu diesem Problem, welche er mit seiner blechernen Stimme hinaus posaunte.


    Glücklich wippte er hin und her und wollte etwas wie: „Spielen wir fangen“ rufen, als plötzlich ein anderer Turnierteilnehmer auf die Beiden zu trat.
    Anfangs bemerkte Delta in seiner Ekstase gar nicht diese Person, erst als diese sie mit tiefer Stimme begrüßte, wurde der kleine Drache auf ihm aufmerksam. Neugierig drehte Delta seinen Kopf nach rechts und staunte nicht schlecht, als er einen bärtigen Mann erblickte, der sich als Tabok Stahlblut vorstellte. Sein Haar und sein Bart hatten einen braun-weißen Farbton, seine Augen hingegen waren hellbläulich. Außerdem trug der Mann eine prächtig wirkende Rüstung, wie sie Delta noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Der Stein auf seiner Stirn blieb zum dritten Mal bei einer einzelnen Fabre hängen -diesesmal ein helles Braun- schaltete aber wie bei den vorherigen Male gleich wieder weiter. Doch was Delta besonders beeindruckte war ...
    „Du bist kleiner als ich!“, rief Delta und klang, als wäre er zwischen Erstaunen und Faszination hin und her gerissen, „Hallo Freund! Hallo Tabok! Ich bin Delta!“
    Obwohl Tabok nur wenige Zentimeter kleiner war als Delta, reagierte der mechanische Drache recht erstaunt. Bis jetzt hatte er noch nie einen erwachsenen Menschen (jedenfalls hielt er Tabok für einen) getroffen, der kleiner war als er selbst. Freudig blickte er von zu Solin, zu Tabok, der sich nach etwas zum Saufen erkundet hatte. Gleich zwei neue Freunde, das freute die mechanische Puppe sehr, was er auch ohne zu zögern durch seine Körpersprache zeigte.
    „Zum Sau - fen?“, wiederholte Delta schließlich und legte den Kopf leicht schief. Saufen war nicht gerade ein Wort, welches der kleine Drachenroboter oft in seinem Leben gehört hatte, auch wenn er es hin und wieder in Schmiede -sein Heim- aufgeschnappt hatte. Er erinnerte sich daran, dass man dieses Wort benutzte, wenn die Menschen etwas Flüssiges trinken wollten.
    „Wasser? Ich weiß nicht … Ich muss nicht trinken“ , beantwortete Delta die Frage des Zwerges wahrheitsgemäß. Der gruselige Organisatior hat nichts von Essen oder Trinken erwähnt, jedoch spielte es für ein mechanisches Wesen wie Delta auch keine Rolle. Munter fügte er noch an die neue Bekanntschaft hinzu: „Willst du vielleicht auch mit uns spielen? “

    Noch immer stand Delta reglos an derselben Stelle, von wo er den unheimlichen Mann beobachtet hatte. Sein Kopf hatte er aber mittlerweile von der nun wieder tief schwarzen Fläche abgewandt und drehte deswegen seinen weißen Drachenschädel neugierig in alle Richtungen. Noch immer hatte er sich an den zahlreichen Teilnehmern noch nicht sattgesehen, dazu waren es einfach zu viele. So viel neues und fremdes faszinierte Delta und am liebsten wäre er zu jedem einfach hingelaufen und hätte sie freundlich begrüßt. Egal ob es sich dabei um Menschen, Tiere -wie einen Wolf oder einen Pfau- oder gar um etwas ganz anderes handeltet, für Delta, der so lange wegen seinem seltsamen Aussehen gemieden worden war, war es gleichgültig, wie fremd alle auch aussahen. Genauso vielfältig waren die Emotionen und Gefühle im Umlauf. Der schillernde Stein auf seiner breiten Stirn wechselte weiterhin ständig seine Farbe, unmöglich sich lediglich an einer einzigen Emotion zu halten. Scheinbar war so ziemlich jede Gefühlslage unter der Masse vertreten, sei es Nervosität, Freude oder tiefste Gelassenheit. Es überrumpelte ihm beinah, besonders nachdem viele der Teilnehmer begannen sie untereinander zu unterhalten, doch seine Neugier war einfach viel stärker, als das er sich von dieser Masse hätte unterkriegen lassen.
    Delta murmelte gerade die Worte vor sich hin, welche der Organisator bei seiner Rede erwähnt hatte, während er mit seinen weißen Pupillen von einem Wesen zum Nächsten sprang, als er hinter sich ein zögerliches „Entschuldigung“ vernahm. Sofort hielt der kleine mechanische Drache inne und spitzte seine –nicht sichtbaren- Ohren. Hatte sich da gerade jemand entschuldigt?
    Verwundert drehte sich Delta mit leicht blechernen Schritten 180 Grad um und bemerkte schließlich, dass plötzlich ein Mensch (jedenfalls dachte er das) hinter ihm stand und ihm gerade angesprochen hatte.
    „Entschuldigung?“, fragte Delta leicht verwirrt und legte den Kopf leicht schief, „Du hast doch nichts Böses gemacht.“
    Neugierig betrachtete er das fremde Mädchen. Sie hatte braunes Haar und besonders auffällige bernsteinfarbenen –um nicht schon zu sagen, goldene- Augen, mit denen sie zu ihm hinunter blickte. Wie zu erwarten war sie etwa einen halben Meter größer als Delta, doch das störte den Kleinen kaum, das war er schon gewohnt.
    Die Farbe des Steines auf seiner Stirn wechselte für einen Moment auf einen Blau-Violett Farbton, behielt für einen Moment diese Farbe, doch aufgrund der vielen anderen Gefühle, wechselte die Farbe wenig später weiter.
    Nun in einem weniger zögerlichen Ton begrüßte sie Delta mit einem „Hallo“ und stellte sich unter dem Namen Solin vor und fragte ihm sogleich nach seinem. Sogleich verschwand aus den Augen der kleinen mechanischen Puppe der verwirrte Ausdruck und wich einem erfreuten Lächeln, dass sich nur durch seine Augen bemerkbar machte. Seinen Mund konnte man nämlich normalerweise nicht sehen ...
    „Hallo Freund! Hallo Solin!“, antwortete Delta in einem kindlichem Ton und winkte mit seinem rechten Arm ausgelassen durch die Luft, „Ich bin Delta! Toll dich zu treffen!“
    Er war ziemlich aufgeregt, endlich jemand neuen kennen zu lerne, wie sehr er sich doch gewünscht hatte, neue gute Bekanntschaften zu machen. Je mehr desto besser!
    Schließlich senkte er wieder seinen rechten Arm und fragte erfreut weiter: „Du hast lustige Augen … Kommst du auch aus Odeseit (Deltas Heimat)? Magst du vielleicht mit mir spielen? Du darfst auch das Spiel aussuchen.“



    OT: Misana: Kein Problem, bin ehrlich froh darüber, angesprochen zu werden^^
    Freut mich, dass dich mein kleiner RPG-Charakter interessiert^^

    Langsam lugte ein weißer Schädel durch das monströse Portal, dessen Tore sich wenig zuvor erst geöffnet hatten. Der große Kopf -der aussah, als gehöre er einem Drachenskelett- ließ die kleinen Flammen in dessen Augenhöhlen, welche die Pupillen des kleines Wesen waren, durch die ihm völlig fremde Umgebung schweifen. Riesige graue Wände erhoben sich um das Tor herum imposant in den Himmel und erlaubten keinem einem Blick auf die dahinterliegenden Hallen. Ein sehr eintöniger Ort, völlig von Grau dominiert, wären da nicht ein paar einsame Bäume und Blumenbette gewesen, die versuchten, dem ganzen etwas Leben einzuhauchen.
    Zögerlich folgte dem weißen Drachenschädel ein schwarzer schmaler Hals, der etwas an einen Schlauch erinnerte, der einen rostig wirkenden Kessel mit sich zogen. An diesem rundlichem Kessel waren zwei Kugelgelenke befestigt, an denen zwei lange, Teils hölzerne Arme montiert waren, die nun nach und nach aus dem wirbelnden Strudel sichtbar wurden. Diese waren dicht an den Kessel gepresst, als ob das Wesen befürchtete, dass er diese jeden Moment verlieren würde, wenn er sie zu weit austrecken würde. Gleichzeitig tauchte ein senkrecht an den Kessel befestigtes Zahnrad auf, an dem wiederum zwei Stück Beine, welche ganze Wesen gerade langsam in die fremde Burg trugen. Zuletzt folgte der Nachzügler: ein kurzer Schweif, an dessen Ende eine leicht verrostete Klinge befestigt war. Der Schweif schwang langsam von links nach rechts, wie der Schwanz eines Hundes, bei dem das Tier zwischen Unsicherheit und Freude hin und her gerissen war.
    Schließlich war er vollkommen aus dem Portal getreten und stand staunend da. Er war endlich angekommen, Delta war wirklich in dieser mystischen Welt, von dem ihm der fremde Mann erzählt hatte. Delta ließ weiter seine weißen Pupillen hin und her flitzen und betrachtete neugierig alles, was es zu sehen gab. An den Mauern hatte er sich jedoch schnell satt gesehen, denn so imposant diese Wälle auch waren, sonderlich interessant waren sie auch nicht. Seine Arme nun etwas lockerer hängen lassen, wandte er seinen Blick ab und bemerkte schließlich die schwebenden Wesen, die links und rechts vom Tor standen und eine Art Gasse bildet.
    „…hallo … Freunde?“ , sagte Delta fragend an, diese seltsam schwebenden Gestalten mit seiner hallend klingenden Stimme, die wie die eines Kleinkindes klang. Der Stein, welcher auf seinem weißen Kopf trumpfte, blieb tief schwarz. Das war wohl was Delta bei diesen Unbekannten so verunsicherte: Er spürte keine Emotionen. Normalerweise würde sich der Stein auf seiner Stirn je nach Gefühlslage des anderen, eine andere Farbe annehmen, doch obwohl so viele dieser schwebenden Wesen da war, fühlte er gar nichts. Jedenfalls nicht von ihnen.
    Den plötzlich begann der Stein schlagartig im Sekundentackt die Farbe zu wechseln: Rot, Grün, Blau, Gelb, Violett …
    Doch diese Gefühle stammten nicht von den Verstummten, sie stammten von den vielen Wesen, die so wie Delta, durch das Portal traten, mehr oder weniger bereit, sich diesem Turnier zu stellen. Überwältigt drehte Delta seinen Kopf zur Seite, wo die vielen Teilnehmern an ihm vorbei marschierten. Menschenartige- Tierartige- und andere Wesen schritten durch die von den verstummten gebildete Gasse, in Richtung einer großen schwarzen Fläche, welcher Delta kein sonderliches Interesse entgegen gebracht hatte. Anfangs blieb Delta noch neugierig stehen und begutachtete mit großen Augen einen nach den anderen und gab von sich ein hohes: „Hallo! Hallo?“
    Schließlich setzte er sich leise Scheppernd in Bewegung, die anderen noch immer mit seinen weißen Flammenaugen fixierend. Der fremde Mann hatte recht, hier gab es wirklich viele „Freunde“.
    Ein leises Knistern richtete die Aufmerksamkeit des kleinen roboterähnlichen Delta schließlich auf die schwarze Fläche, auf der plötzlich ein Bild auftauchte … das sich sogar bewegte. Erst vollkommen fasziniert starte er auf den riesigen Monitor, den so etwas hatte er in seinem Leben noch nie gegeben. Bildschirme … waren in seiner Welt noch nicht erfunden worden. Doch als er das Gesicht des grinsenden Mannes erkannte, der alle herzlich willkommen hieß, wich Delta leicht eingeschüchtert zurück. Obwohl keine wirkliche Emotionen aus der Richtung des beinah kahlköpfigen Mannes spürte, zeigte sich der kindliche Delta etwas verängstigt gegenüber dem Fremden. Normalerweise war Delta ein sehr offenherziges Wesen, dass mit allen nur spielen und Freude haben wollte, doch das unmenschliche Grinsen im Gesicht des Mannes … es verunsicherte ihn. Quietschend verschränkte er seine Hände über seinem metallischem Brustkorb und lauschte den Worten des Mannes, der sich als der Organisator bezeichnete. Delta konnte nicht behaupten, dass er alles genau verstanden hatte aber die Grund Nachricht hatte er kapiert: Das Turnier und die Kämpfe würden bald los gehen.
    „Gegner …“ murmelte Delta, das Wort hatte er noch nicht sonderlich oft gehört, ganz zu schweigen, benutzt „… hallo, Gegner.“



    Glücklicherweise erklärte sich JD bereit, Kai etwas finanziell auszuhelfen, sodass er sich doch noch ein Hotelzimmer leisten konnte. Kai solle sich einfach bei ihm revanchieren, wenn er die Gelegenheit dazu hatte.
    „Vielen Dank“, bedankte sich Kai freudig bei JD, „Ich werde mich so schnell es dafür geht revanchieren“ Wenn er Glück hatte und vielleicht in nächster Zeit noch eine kleine Arbeit fand, könnte er auch den Betrag zurückzahlen. Er mochte es eigentlich nicht sonderlich, anderen mit seinen Geldsorgen zu belästigen. Wenn er schon Geld borgte, wollte er es wenigstens zurückzahlen oder sich anders angemessen dafür bedanken.
    Jetzt musste er eigentlich nur noch dieses preiswerte Hotel finden und darauf schauen, dass er sich nicht völlig verirrte. Eigentlich wollte Kai deswegen einfach mal JD nachfolgen, doch Vulpix machte ihm anfangs einen Strich durch die Rechnung. Sie hat nämlich eine leere Dose erspäht, mit der sie nun ausgelassen herumspielte. Sie kümmerte sich gerade nicht sonderlich darum, dass ihr Trainer eigentlich schon weiter wollte. Wie sie bloß nach dem Marsch nach Sonnewik noch so viel Energie haben konnte, immerhin hatte sich auf dem Weg ebenso viel herum getollt. Kai selbst fühlte sich bereits leicht müde und wollte eigentlich sich in sein Hotelzimmer zurückziehen ... Auch wenn er den Großteil des Tages auf einem Stuhl gesessen war und Vorträgen gelauscht hatte.
    „Vulpix, komm schon, wir müssen weiter“ , drängte Kai seinen Pokemon.
    Es dauerte aber ein bisschen, bis sie sich endlich von der Dose losreisen konnte und sich mehr oder weniger freiwillig von Kai weiter tragen ließ. Aber da sie nicht in ihren Pokeball wollte, musste sie sich wenigstens das gefallen lassen.
    JD war mittlerweile war einige Meter weiter weg hinter einer Straßenecke verschwunden. Eilig rannte Kai ihm nach, darauf hoffend nicht den Anschluss zu verlieren.
    Schnell war er ebenfalls bei der Abzweigung angelangt und eilte um die Ecke, als er plötzlich überrascht innehielt. Nicht weit entfernt entdeckte er Shira, Cynthia und JD, die ein paar schwarzgekleideten Männern gegenüberstanden. Gleichzeitig hörte er JD diesen Typen drohen, dass sie lieber verschwinden sollten. Es dauerte ein bisschen, bis Kai kapierte, wer diese seltsamen Kerle eigentlich waren: Team Terra. Erschrocken zuckte er bei diesem Gedanken zusammen. Wollten sie sich etwa für ihre Niederlage in der Höhle rächen?
    Vielleicht wäre es klüger gewesen, vielleicht Hilfe bzw. die Polizei zu holen, doch stattdessen ließ Kai die knurrende Vulpix auf den Boden gleiten und griff zögerlich nach Absols Pokeball. Kai gehörte nicht wirklich zu den mutigsten Menschen auf dieser Welt, doch er konnte doch die anderen nicht alleine gegen diese Kerle antreten lassen ... auch wenn er selbst vielleicht dann nur im Weg stand. Als dann auch noch Alja zu den anderen gestoßen wurde, obwohl sie eigentlich nicht bei dem gegen Team Terra dabei war, trat Kai nun etwas entschlossener zu den anderen und blickte trotzig zu den schwarz gekleideten Kerlen hoch.
    „Ihr schon wieder ...“ murmelte Kai, während er neben sich Vulpix feindseliges Knurren hörte. Was hatten wohl diese elenden Kerle vor?