So, nach langer Winter- und Weihnachtspause melde ich mich auch mal wieder. Heute gibt es endlich ein neues Kapitel meiner Fanstory. Tut mir mal wieder leid, dass es so lange gedauert hat. Nochmal möchte ich mich für die Kommis von Jirachi-Fan und flocon (;)) bedanken, ich hoffe, ich kann weiterhin auf euch zählen. Genug der Vorrede, hier ist das neue Kapitel:
Kapitel 5: It's Tea Time
Zum Glück hatten wir noch etwas Zeit, bevor wir in den nahe gelegenen Wald zur Nachtwanderung aufbrachen. Ich ging in unser Zimmer, wo schon die anderen warteten. Sie redeten alle aufgeregt durcheinander über die ungewöhnliche Aktion am Abend. Ich schlenderte herüber zum Tisch und setze mich auf einen der beiden Stühle. Gerade diskutierten Schiggy und Glumanda darüber, ob wir im Wald auch alleine gehen würden. Ich hatte keine Lust mich an der Diskussion zu beteiligen, also redete ich mit Illumise. „Was wollen wir jetzt in der Zwischenzeit machen?“, fragte ich mit immer noch angeschlagener Stimme. „Mann, deine Stimme ist ja immer noch so schlimm“, fiel Sodachita nebenbei auf. „Ja, das ist echt nicht gut, Pikachu“, meinte auch Illumise tadelnd. Dann schien ihr etwas einzufallen, denn sie flüsterte mit Sodachita. Ich beobachtete sie mit skeptischen Blick und fragte mich, was sie wohl vorhatten. Dann sagte Illumise: „Wir sollten dir einen Tee kochen! Wir haben doch genug Zeit und sonst wird deine Stimme einfach nicht besser!“ Schiggy und Glumanda hatten inzwischen mit ihrer Diskussion aufgehört und fanden die Idee von Illumise wohl auch gut, denn sie nickten eifrig und guckten mich zusammen mit Illumise und Sodachita erwartungsvoll an und waren gespannt, was ich sagen würde. Ich war sehr überrascht über die Fürsorge meiner Freunde und wusste erst gar nicht, was ich sagen sollte, doch dann meinte ich: „Das müsst ihr doch nicht machen, es geht schon! Ihr müsst euch jetzt nicht die Mühe machen“, während ich meine Hände als abwehrende Geste vor mich hielt. Aber trotz meiner Worte wusste ich, dass es nötig war und dass ich unbedingt etwas gegen diese Heiserkeit tun musste. Meine Freunde ließen sich von mir nicht abbringen und gingen schon begeistert aus dem Zimmer. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, freute mich über meine tollen Freunde und dann folgte ich ihnen in die Küche. Die Küche war gegenüber des Badezimmers vor dem Gemeinschaftsraum und wir durften sie jederzeit benutzen. Sie war sehr groß und bestand hauptsächlich aus einer metallischen Küchenleiste unter der einige Fächer für Geschirr waren. Über der Leiste hingen zwei Schränke, worin sich einige Zutaten befanden. In der Ecke war ein Kühlschrank, welchem ein Geschirrspüler und eine Spüle gegenüber waren. Hinten war noch ein Backofen und eine weitere Küche für die Parallelklasse. Als wir eintraten fanden wir in der Küche Herr Ferkorkel wieder, der sich wohl auch gerade einen Tee machen wollte. Er musterte uns mit überraschtem Gesicht und fragte, was wir machen wollten. „Wir wollen Pikachu einen Tee kochen, wegen ihrer heiseren Stimme!“, antwortete Illumise. Herr Ferkorkel war zwar immer noch überrascht, dennoch unterstützte er die Idee und half uns mehr oder weniger, den Tee zu kochen. Zuerst mussten wir uns einen Tee aussuchen, die Auswahl war sehr dürftig, es gab nur Pirsiftee, Marontee und Sineltee. Am liebsten wollte ich Sineltee, aber ich sprach es nicht aus, da Herr Ferkorkel sofort meinte, Pirsiftee würde am besten helfen. Innerlich verzog ich das Gesicht, da ich Pirsiftee überhaupt nicht mochte, aber ich ließ mir nichts anmerken und nickte nur. Schiggy nahm das Teepäckchen aus dem Küchenschrank und stellte es in einen der Wasserkocher, die auf einer Küchentheke in der Ecke standen. Während Sodachita schon einmal Wasser in den Wasserkocher füllte, holte Illumise eine Tasse aus einem Fach und stellte ihn neben den Wasserkocher. Herr Ferkorkel redete immer wieder dazwischen und forderte uns auf, auch seinen Tee zu kochen. Ich stand nur wortlos daneben und beobachtete meine Freunde glücklich. Nach ungefähr einer Minute lockerem Gerede hörten wir ein Klicken, was bedeutete, dass der Tee warm genug war. Glumanda nahm einen der beiden Wasserkocher, der meinen Tee enthielt und füllte einen Teil vom Tee in die Tasse, die für mich bestimmt war. Den Rest füllte sie in eine Kann am Rand, die wir immer beim Essen benutzen. Währenddessen nahm ich den anderen Wasserkocher, in dem ein Teebeutel mit Marontee war, und füllte den Tee in die Tasse für Herrn Ferkorkel. Ich musste schmunzeln, als ich daran dachte, wie sich Herr Ferkorkel bisher auf der Klassenfahrt benommen hatte. Bisher hatte er nicht wirklich viel zur Klassengemeinschaft beigetragen, hauptsächlich hat er nur Fotos gemacht und uns herumkommandiert. Nachdem beide Tees lange genug zogen und wir die Teebeutel in den Mülleimer entsorgt hatten, fragte Sodachita Herrn Ferkorkel, ob wir den Tee mit auf unser Zimmer nehmen dürften. Dies bejahte er und wir gingen mit der Tasse und der Kanne in der Hand aus der Küche. Beim Rausgehen ließ Illumise noch eine Flasche Knurspsaft mitgehen. Ich schaute sie fragend an und sie erklärte: „Damit der Tee nicht so bitter schmeckt.“ Ich stimmte zu und wir gingen auf unser Zimmer. Ich setze mich mit der Tasse in der Hand auf mein Bett und versuchte vorsichtig daran zu nippen. „Und, schmeckt er?“, fragte Schiggy grinsend. „Er ist noch zu heiß zum Trinken.“, erklärte ich und grinste zurück. Nachdem Illumise die Kanne auf den Tisch gestellt hat, setzten sie sich auch auf ihre Betten und guckten ratlos im Zimmer herum. „Was wollen wir jetzt in der Zwischenzeit machen?“, wiederholte Sodachita meine Frage von vorhin. Wir wussten es auch nicht wirklich, bis Schiggy verkündete, dass sie mal in die anderen Zimmer gehen würde. Glumanda wollte mitkommen und so gingen sie auf den lauten Flur. Ich versuchte noch einmal an dem Tee zu nippen und verzog sofort das Gesicht. Das schmeckte ja grauselig! Nach einigen Minuten Stillschweigen wurde es noch lauter auf dem Flur und Schiggy und Glumanda kamen zusammen mit Elfun und Emolga aus dem 5-er Zimmer von Snibunna wieder ins Zimmer. Sie unterhielten sich laut, wobei sie auf eine Frage erklärten, warum ich eine Teetasse in der Hand hab, und schlugen vor, eine Kissenschlacht zu machen. Ich war nicht gerade begeistert von dieser Idee, da ich das laute Geschrei und Gelache nun echt nicht vertragen konnte, außerdem konnte ich mit dem Tee in der Hand sowieso nicht mitmachen. Allerdings wollte ich den anderen den Spaß nicht verderben also schwieg ich und schlürfte weiter meinen Tee, der trotz des süßen Knurspsaft immer noch eklig schmeckte. Also fingen sie an, sich mit den Kissen aus unserem Zimmer um die Ohren zu hauen. Nach einiger Zeit beschlossen sie, das Licht auszumachen und nur den Schein einer kleinen Taschenlampe anzulassen. Dadurch wurde es noch chaotischer und alle schrien und lachten laut durcheinander. Die Lautstärke ging mir langsam auf die Ohren und somit schlängelte ich mich vorsichtig und langsam aus dem Zimmer. Die Teekanne nahm ich dabei mit. Draußen auf dem Flur atmete ich kurz auf. Das war echt zu viel gewesen! Von drinnen hörte ich immer noch den Lärm und ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Ich beschloss zu den anderen aus Snibunnas Zimmer zu gehen, dort würde es wenigstens leiser sein. Mit der Tasse in der einen und der Kanne in der anderen Hand, schlenderte ich gemütlich zum Zimmer hinten links. Ich kündete mich durch ein kurzes Klopfen an und öffnete dann die Tür.
Hier sah es nicht viel anders aus als vorhin, bis auf das Snibunna jetzt nicht mehr auf ihrem Bett, sondern auf dem Tisch saß und sich wohl grade mit Pachirisu und Hypnomorba unterhalten hatte, die auf ihren Betten lagen. Pachirisu lag unten auf dem Bett gleich neben mir und Hypnomorba direkt darüber. Ich musste wohl sehr lustig aussehen, mit der Tasse und der Kanne, denn Hypnomorba fing an zu lachen. Auch Snibunna und Pachirisu mussten bei meinem Anblick grinsen. „Das ist Pirsiftee, wegen meiner Stimme“, erklärte ich, noch bevor sie fragen konnten. „Oh, Pirsiftee also. Und, wie schmeckt er?“, fragte mich Snibunna. „Absolut widerlich!“, rief ich und verzog angeekelt das Gesicht. Da musste Snibunna auch lachen. „Aber du musst ihn austrinken, sonst wird deine Stimme nie besser!“, meinte Pachirisu von ihrem Bett aus. Dazu schnaubte ich nur beleidigt und setzte mich auf den Stuhl neben dem Tisch. Die Teekanne stellte ich auf den Tisch. Langsam und widerwillig trank ich die Tasse aus. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, hatte Snibunna schon die nächste Tasse eingegossen und den Knurspsaft, den ich mitgenommen habe, hineingetan. Ich seufzte tief und trank weiter. „Die ganze Kanne musst du austrinken, wir achten darauf.“, kündigte Snibunna mit einem Grinsen an. Pachirisu und Hypnomorba stimmten zufrieden zu, während ich schon die nächste Tasse eingegossen bekam. Mit einem Schluck trank ich diese aus, dann kam die nächste und die nächste Tasse… Es wurde immer ekliger, da ich jetzt die ganze Zeit den widerlichen Pirsiftee-Geschmack im Mund hatte und wir manchmal auch den Knurspsaft vergessen haben, sodass es noch bitterer schmeckte. Irgendwann wollte ich nicht mehr, doch Snibunna bestand unbedingt darauf. „Keine Chance“, meinte sie, „Am Besten machen wir dir danach noch eine Kanne.“ Das verschreckte mich so sehr, dass ich einen angewiderten Laut von mir gab. Inzwischen war Pachirisu aufgestanden und stand mir bei. Zum Glück klopfte es gerade an der Tür, die von Snibunna geöffnet wurde, sodass Pachirisu eine weitere Tasse in das Waschbecken schütten konnte. Das war wenigstens etwas! Mit unschuldigem Gesicht zwinkerten wir uns zu, als Snibunna mit Elfun und Emolga wiederkam. Sie war skeptisch darüber, dass ich den Tee so schnell ausgetrunken hatte, aber Pachirisu und ich ließen uns nichts anmerken. Die Ankunft von Elfun und Emolga bedeutete, dass die Kissenschlacht vorbei war und ich sicher in unser Zimmer zurückkehren konnte, doch Snibunna hielt mich auf und sagte streng: „Erst wenn du den Tee ausgetrunken hast!“ Stöhnend befolgte ich ihren Befehl und trank mit ein paar Schlucken die Kanne leer. Angewidert verzog ich wieder das Gesicht, was die anderen zum mehr oder weniger ernst gemeinten applaudieren brachte. Mit ein paar netten Worten und den drei Küchenutensilien ging ich aus dem Zimmer und betrat wieder mein eigenes. Dort fand ich natürlich meine Mitbewohnerinnen wieder, die erschöpft von der Kissenschlacht auf ihren Betten lagen. Wieder stellte ich die Kanne, die Tasse und den Knurspsaft auf den Tisch und setzte ich wiederholt auf mein Bett. Dort versuchte ich irgendwie den ekligen Geschmack aus meinem Mund loszuwerden, den der Tee verursacht hat. Leider hatte ich immer noch Halsschmerzen und an meiner Heiserkeit hat sich bisher auch nicht viel verändert. „Super, also hat der Tee nicht wirklich etwas gebracht.“, dachte ich mürrisch. Ich stützte müde den Kopf auf meine Hände und befürchtete schon die kommende Nachtwanderung. Wie auf Stichwort meinte Illumise, dass wir langsam nach draußen gehen sollten, um uns mit den anderen zu treffen. Wir nickten alle zustimmend und gingen auf den Flur. Auf dem Weg nach draußen wollten wir noch in die Küche gehen, um die Sachen abzugeben. Schlurfend gingen wir zur Haustür und zogen uns warm mit Jacken und Schuhen an.
Draußen vor der Jugendherberge warteten schon die anderen mehr oder weniger begeistert und die Teamer wollten gerade etwas ankündigen: „Alle mal herhören!“, rief Sandamer, „Wir gehen jetzt in den Wald zur Nachtwanderung, dabei bitten wir euch, ganz leise zu sein und nicht zu reden. Ihr werdet in 2-er-Gruppen losgehen, später, das sagen wir dann auch an, werden wir es kurz ändern. Bitte folgt uns jetzt in 2-er-Gruppen und seid ganz leise!“ Natürlich war das eine unnötige Ansage, da alle, zwar leise, aber trotzdem durcheinander murmelten. Ich wusste nicht, mit wem ich zusammen gehen würde, da sich meine Mitbewohnerinnen wie auf der Busfahrt eingeteilt hatten. Inständig hoffte ich, dass es bei mir nicht auch so sein würde, aber leider war keiner mehr übrig außer Rossana. Innerlich seufzend stimmte ich ihrer Frage, ob wir zusammen gehen, zu und wir gingen am Ende hinter allen her. Hinter uns waren nur noch Herr Ferkorkel und Frau Frosdedje. Wir gingen auf zum Wald, doch kurz davor machten wir noch eine Pause, in der uns die Teamer noch einmal ausdrücklich erklärten, dass wir leise sein sollten. Jetzt ging es auf in den dunklen, kalten, voller wilder Pokémon seienden Wald, in dem wir jetzt für die nächsten Stunden wanderten…
(Übrigens: Das nächste Kapitel wird endlich etwas spannender ;))