Mit Blick auf diese und deine letzten Maps kann ich dir sagen, dass du auf jeden Fall auf dem richtigen Weg bist. Der Detailreichtum nimmt langsam, aber sicher zu & du wagst dich Schritt für Schritt an größere Maps. Natürlich kann man trotzdem noch Vieles verbessern.
Beginnen wir einmal mit der grundlegenden Map-Ästhetik: Zwar hast du bereits gelernt, etwas Struktur in deine Map zu bringen, doch wirkt sie noch gezwungen, unvollständig und unnatürlich - was auch an der generellen Geradlinigkeit liegt. Ich verweise immer gerne auf das Tutorial von Mop (Gott hab ihn selig!), in dem er zeigt, wie man Flüsse, Seen, Wälder und Felsformationen natürlich und ansehnlich darstellen kann. Was die Baumsetzung angeht, lieferst du schon mal einen guten Anfang in der linken unteren Ecke, aber das ließe sich noch viel weiter ausführen. Du hast sehr viel leeren Platz auf der Map (z.B. oberes Flussufer, ganze linke obere Ecke), der sich dafür anbietet, mit Bäumen, Sträucheren und evtl. Deko-Elementen gefüllt zu werden. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Bäume gänzlich allein und mit großem Abstand zueinander platziert werden. Auch beim Map-Rand gibt es noch Luft nach oben. Erfahrene Mapper gestalten den Rand stets so, dass die Map als abgeschlossenes, harmonisches Werk erscheint, andererseits aber die nächste Kreation nahtlos daran anschließen könnte. Bei dieser Map z.B. überdeckt der variable Tile-Mix aus Bäumen, Gebirge und Wasser-Tiles die gerade Kante. Wenn du Felsformationen wie mit dem Lineal am Rand entlang ziehst, sieht das erstens schon einfach nicht gut aus und zweitens wirkt die Map zwanghaft beschränkt, wodurch die Natürlichkeit selbstverständlich baden geht.
Bezüglich der Map-Logik hilft es oft, sich ein paar Fragen zur Verwendung und Platzierung der Tiles zu stellen. Zu dir fallen mir da spontan ein: Warum wächst so viel hohes Gras am unteren Ufer des Flusses und auf der anderen Seite nichts? Warum werden zwei verschiedene, eher inkompatible Versionen von hohem Gras verwendet? Wieso wächst letzteres nur ganz oben auf dem kleinen Berg? Wozu die riesige Brücke, wenn man eine Ebene tiefer mit viel weniger Materialaufwand eine direkt über den Fluss hätte bauen können? Wohin führt die Treppe rechts oben? Passt der bewachsene Stein rechts unten wirklich in das Gesamtbild? Das mag weit hergeholt klingen, aber wenn du dir zu solchen Fragen Antworten ausdenkst, kannst du die Map viel spannender für den Betrachter machen. Erfrischend ist, dass es kaum echte Mapping-Fehler gibt. Lediglich zwei der verwendeten Bäume sind seltsam weiß unterlegt.
Zu deiner Frage mit der Brücke: Ich weiß nicht auswendig, ob Eck-Tiles für die Brücke existieren. Lösungsvorschläge wären entweder andere Brücken-Tiles suchen oder mit etwas Zeitaufwand die benötigten Tiles selbst erstellen. Ich würde dir außerdem empfehlen, Tiled einmal eine Chance zu geben. Ich hab zwar nie mit MapPainter gearbeitet und kann das Programm nicht beurteilen, aber aus langjähriger Erfahrung mit Tiled weiß ich, dass die Bedienung absolut easy ist und du praktisch alles mit deinen Tiles anstellen kannst, was du willst.
~Gibson