Beiträge von Palres

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    Ganz ehrlich, Platinex war rein schon durch den Unterhaltungswert, den er lieferte, von Anfang an ein spezieller Chara in der Gruppe, und Snob war, genauso wie ein paar andere, darunter auch ich, wirklich von Anfang an dabei, von daher kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sehr ihm das RPG ans Herz gewachsen ist, mir geht es nämlich genauso.
    Ich hätte also rein gar nichts dagegen, wenn Platinex noch weiter bestehen dürfte, wenn auch als Feind. Was mir allerdings noch nicht ganz klar ist, ist, was dann mit Platina passieren soll, denn so wie ich das sehe, könnte Platinex diese ja unmöglich verlassen...


    /edit: @Espi: Stimmt, auf die Weise wäre es logisch... Nur in Kontakt sollte er mit Platina dann nicht mehr kommen.^^

    "Also ist dein Grund Freundschaft, wie..?", der Faun nickte stumm und wandte seinen Blick wieder seinem Zimmergenossen zu, "Gar nicht so weit von meinem Grund entfernt, auch wenn ich für eine verlorene Beziehung kämpfe und du, um eine zu erhalten. Letztendlich führt beides zum gleichen Ergebnis: wir suchen nach Macht. Ob es nun für die Verteidigung oder Rache ist, diese Tatsache ändert sich dadurch nicht. Und das führt wiederum zu einer anderen Tatsache: wir suchen instinktiv den Kampf, weil wir wissen das das die einzige Möglichkeit ist, einen Zugriff auf diese Macht zu bekommen. Es gibt keinen anderen Weg, weder vor uns noch hinter uns. Der Grund ist egal, wir brauchen keinen Grund, weil es keine andere Möglichkeit gibt, als unsere Klinge zu ergreifen und den Gegner niederzustrecken. Es ist einfach so."
    Es folgte eine kurze Pause, in der Palres über das Gesagte nachdachte. Unterbewusst mochte ihm das schon länger klar gewesen sein, aber es nun von Koru zu hören gab der Sache mehr Handfestigkeit. Schliesslich meinte er:"Du hast Recht. Sobald man etwas beschützen oder Rache nehmen will, ist das Weglaufen keine Option mehr. Und wenn du weder weglaufen noch sterben kannst, weil beides dein Scheitern bedeuten würde, musst du wohl oder übel stärker werden...", erneut schwieg der Faun in seiner Rede kurz, "Ich mochte die Kampfkunst schon immer - früher aus anderen Gründen als jetzt -, aber das Schade an ihr ist, dass sie so blutig sein muss. Aber du sagtest es ja schon: es gibt nun mal keinen anderen Weg."


    In der Pause, die nun entstand, begann Palres, es sich im Bett bequem zu machen. Der Tatsache, dass er vorhin schon mal ein wenig geschlafen hatte, nachdem sie zum HQ zurückgekehrt waren, zum Trotz, fühlte er sich, als könne er keinen Schritt mehr tun und die Augen fielen ihm schon fast von alleine zu.
    "Naja, ich denke, ich lege mich jetzt schlafen. Wer weiss, was Rocco uns morgen alles zumuten wird...", seufzte der Faun, "Gute Nacht."

    Palres starrte nach wie vor an die Decke, bemerkte also den genervten Blick, den Koru ihm zuwarf, nicht, was vielleicht besser so war. Zuerst ertönte auf die Frage hin nur ein ausgiebiges Gähnen, danach folgte ein kurzes Schweigen, so dass das Waldwesen kurz seinen Blick von der Decke abwandte und registrierte, dass der Blutdämon es nachdenklich musterte.
    "Ich muss es nicht denken oder glauben, mein Freund. Ich habe es beschlossen ", meinte dieser schließlich düster, "Ich werde es nicht verschleiern oder verschönern, warum ich den Sonnenkaiser umbringen will, indem ich sowas erwähne wie 'Gerechtigkeit' oder 'Gut und Böse', denn tse, es spielt ja doch keine Rolle. Es ist reiner Egoismus."
    "Egoismus also...", dachte Palres, "das ist auch eine Einstellung..."
    Aber Koru fuhr bereits wieder fort: "Er hat mir etwas genommen, was mir das Wichtigste auf der Welt war und dafür werde ich ihn niederringen. Und der Ungebundene wird einfach deswegen niedergemacht, weil er so arrogant ist", es folgte eine kurze Pause, "Diese Welt ist wirklich eine harte... Ständig müssen wir uns abrackern, um weiterleben zu können, ohne Pause, ohne Ruhe, ohne eine Wahl."


    "Das stimmt. Aber trotzdem gefällt sie mir irgendwie, denn sie hat hier sogar 'nen Platz für mich gefunden, nach dem ich lange gesucht habe", Palres zögerte kurz, "Ich habe keine persönlichen Probleme mit Goscior, genaugenommen hatte ich noch nie etwas mit ihm zu schaffen. Aber mich gegen ihn aufzulehnen, weil er 'böse' ist, liegt mir fern. Was 'gut' und was 'böse' ist, ist rein subjektiv, und es ist ein viel zu schwacher Grund, um sich in dem Ausmass gegen jemanden aufzulehnen. Hass und Rachegedanken sind bessere Gründe zu Kämpfen, aber diese hege ich nun mal nicht", er hielt kurz inne und musterte wieder die Decke,"Ich glaube, der Grund, warum ich hier bleibe, obwohl ich in meinem Leben noch nie in derart schlechter Verfassung gewesen bin, wie in den letzten fünf Tagen, ist der, dass man mich hier auch wollte..."

    Roccos Stärke war wirklich erstaunlich. Die Manipulation des Wetters hatte Palres schon stark beeindruckt - und sogar sein Beinfell bis auf die Haut durchnässt -, aber dass er danach auch noch vier Gruppenmitglieder nacheinander derart souverän schlagen konnte, obwohl auch Koru und der Neuling Aries, der sich durchaus als Kämpfer machte, dabei gewesen waren, machte ihn eines Anführers für diese Gruppe mehr als würdig. Auch Korus Demonstration seiner Regenerationskräfte war durchaus interessant gewesen, vor allem, weil Palres diese komplett vergessen hatte, seit er das Buch über die Blutdämonen gelesen hatte.
    Schliesslich hatte Rocco aber vorläufig genug und er schien auch leicht angefressen darüber zu sein, dass seine Klamotten im Eimer waren, entsandte sie aber trotzdem mit einem Kompliment an ihre Gruppe.
    "Hier bleibt wirklich kein Auge trocken", schmunzelte Palres in Gedanken,"Ich hoffe, Rocco ist gut auf das Ganze vorbereitet..."


    Schliesslich machten sich alle Rekruten langsam auf und der Faun stand alleine da, unschlüssig, was er als Nächstes tun sollte. Während des Essens hatte er einen guten Teil seiner magischen Energie wieder aufbauen können, eine Trainingseinheit war keine verkehrte Idee... Und nach kurzer Überlegung griff er nach seinem Schwert und verzog sich in eine etwas abgelegenere Ecke der Halle, liess sich einen Holzstamm als Übungspuppe und ein Holzschwert, das seinem Anderthalbhänder sehr ähnlich sah, wachsen, und begann wieder damit, verschiedene Angriffs- und Verteidigungsstrategieen zu entwickeln.
    Nach einer Zeitspanne, die wohl ungefähr eine halbe Stunde gewesen sein dürfte, war er schliesslich schon hochzufrieden mit sich selbst und versuchte sogar kurz, mit einem dritten Holzschwert zu kämpfen, musste aber schnell einsehen, dass seine Angriffe dann ziemlich unpräzise und kraftlos wurden, weswegen er schliesslich aufhörte.
    "Naja, dafür ist die Zeit noch nicht reif... Aber zwei Schwerter kann ich durchaus schon gut genug kontrollieren, um sie in einem Kampf zum Einsatz zu bringen...", überlegte Palres,"Ich werde mir demnächst ein zweites Schwert besorgen müssen..."


    Für heute würde er es aber nun wirklich sein lassen müssen, und so steckte der Faun schliesslich sein Schwert in dessen Scheide, bevor er sich aufmachte, zu Korus und seinem Zimmer zu gelangen. Dank der ganzen Schilder, die nun im Hauptquartier hingen, konnte er es sich sogar leisten, ein wenig über seine neue Technik nachzudenken, während der gleichmässige Klang seiner Hufe auf dem Boden durch den Gang hallten. Dabei spielte diese aber schon auf ganz anderer Ebene, als sie es im Moment bei ihm noch tat. In seinem Kopf sah Palres bereits acht Ranken mit je einem Schwert, die ihn umgaben und ihm Angriffe in jedwede Richtung ermöglichten... "Halt... Acht!?", abrupt blieb der Faun stehen, und seine Schritte verhallten,"Sshar hatte acht Beine...", für kurze Zeit trat ein wehmütiger Ausdruck in Palres' Gesicht, aber schon bald wurde sein Blick wieder etwas klarer,"Ich werde diesen Kampfstil nach dir benennen, mein Freund, auf diese Weise wirst du mich immer begleiten. Ich nenne ihn... 'Sshars Guillotine'."


    Nachdem diese Sache nun beschlossen war, ging das Waldwesen zielstrebiger auf Korus und seinen Raum zu. Als er schliesslich die Tür sachte aufstiess, schien der Blutdämon aber noch wach zu sein. Palres grüsste ihn mit einem freundlichen Nicken, legte sich auf seine eigene Pritsche und den Beutel daneben, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und starrte kurze Zeit zur Decke empor.
    "Sag mal, denkst du, wir könnten irgendwann stark genug sein, um es mit dem Sonnenkaiser oder dem Ungebundenen aufzunehmen?"


    Ich hoffe, es ist dir recht, wenn Koru noch wach ist, drsnake. Ansonsten editiere ich den letzten Absatz natürlich.^^

    Als Palres endlich wieder aufwachte und sich ersteinmal gedankenverloren im Zimmer umsah, war das erste, was ihm auffiel, dass seine Magiereserven tatsächlich wieder zu einem kleinen Training ausreichen würden, und augenblicklich war auch der Feuereifer, den er früher als Jugendlicher stets fürs Training empfunden hatte, da. Die zweite Erkenntnis war dann, dass Koru fehlte; wahrscheinlich war auch der Blutdämon dabei, zu trainieren.
    Also rappelte sich der Faun nun auf und griff nach dem Hab und Gut, das er eigentlich immer mit sich trug, nämlich dem altbewährten Beutel und selbstverständlich seinem Anderthalbhänder. Im nächsten Moment fiel die Türe seines Zimmers schon hinter ihm zu und er machte sich auf zur Übungshalle, wobei er überrascht feststellte, dass nun überall Schilder hingen, die verhindern würden, dass man sich verirrte.


    Palres schien ein gutes Timing zu haben, denn zu ziemlich genau dem Zeitpunkt, in dem er in der Halle ankam, begann ihr neuer Anführer, ihnen ein weiteres neues Mitglied vorzustellen, Lys. Er erklärte, dass sie für die Schilder im Quartier verantwortlich gewesen sei und dass sie die Gruppe nun mit ihrer Kampfkraft unterstützen würde. Nur als Rocco erwähnte, dass sie mit Platinex im Zimmer schlafen würde, horchte der Faun auf.
    "Das könnte interessant werden... Sie hat die besten Voraussetzungen, mit Platinex klarzukommen, aber... das hat bis jetzt nun noch wirklich niemand von uns geschafft", dachte er leicht amüsiert.
    Das letzte, was der Gipfelmensch schliesslich noch verkündete, war, dass sie in eineinhalb Stunden gemeinsam essen würden, und dass er ihnen danach dann vorführen würde, womit er kämpfe. Natürlich war Palres neugierig darauf, aber vorerst standen andere Dinge im Vordergrund, er fragte sich nämlich, wie er in der Zukunft kämpfen sollte. Bis jetzt hatte sein Kampfstil darauf basiert, den Gegner bevorzugterweise mit dem Schwert auszuschalten, und die Ranken nur zu nutzen, um den Gegner zu fangen oder abzulenken, nicht, um ihn richtig anzugreifen. Und genau das sollte sich nun ändern. Er musste das Potenzial seiner Magie besser ausnutzen, wenn er in künftigen Kämpfen bestehen wollte, das stand für ihn völlig fest.
    Und als er dann darüber nachdachte, wie er es anstellen sollte, seine Schwertkampfkünste nicht verwelken zu lassen, weil er sich fortan auf Magie konzentrieren musste, kam ihm schlagartig die Idee zum neuen Kampfstil, nachdem er gesucht hatte. Aber zuerst wollte er natürlich ersteinmal sehen, ob das für ihn überhaupt möglich war. Deshalb machte er sich auf den Weg zu einer Attrappe. Dort angekommen, schmiss er einen Samen zu Boden und legte sein Schwert daneben. Den Samen liess er spriessen und zu einer kräftigen, widerstandsfähigen, aber verhältnismässig schlanken Ranke heranwachsen lassen, deren Spitze filigran genug war, dass er sie drei Mal um den Griff seines Anderhalbhänders schlingen konnte. Das Schwert nun nicht mehr in der Hand, sondern in der Ranke, begann er, probeweise verschiedene Basisangriffe auf die Attrappe auszuführen, und war sehr positiv überrascht. Die Führung des Schwertes war zwar noch ein bisschen unsicher und schlingerte manchmal ein wenig, aber die Hiebe waren durchaus kräftig und auch für den Anfang ziemlich präzise.
    Vom ersten Erfolg angespornt, übte der Faun nun weiter, wobei er sich schon bald einen Stock wachsen liess, der einem Schwert relativ ähnlich sah. Diesen nahm er in die Hand und übte nun, zur gleichen Zeit, in der er die Ranke und seinen Anderthalbhänder kontrollierte, auch noch mit dem Stock in seinen Händen Angriffe auszuführen. Das erforderte nun natürlich sehr viel mehr Koordination, und er musste aufpassen, dass er nicht sein eigenes Schwert zu spüren bekam, aber in Ansätzen funktionierte das Ganze schon und Palres war fest überzeugt, dass sich auf diese ersten Erfolge sehr gut aufbauen liess. Allerdings, so wurde ihm klar, würde er bald ein zweites Schwert brauchen, sollte er diese neue Art zu kämpfen tatsächlich meistern.
    "Wobei, wieso nur ein Zweites? Mit meinen Ranken könnte ich, solange ich meine Koordination stark genug verbessern kann, etliche Schwerter kontrollieren... Ich frage mich nur, wie ich die mit mir herumtragen würde. In 'ne Stadt käme ich mit derart vielen Waffen auch nicht mehr hinein, wenn ich an die Wachen in Ma'at denke... Aber mir wird schon was einfallen, falls es so weit kommt. Hoffentlich", sinnierte der Faun.


    Schlussendlich führte er noch ein paar mehr oder weniger koordinierte Angriffe auf die Attrappe aus, bevor er sich zum Gemeinschaftsraum aufmachte, wo ihr gemeinsames Essen stattfinden sollte. Es waren noch nicht gerade viele Rekruten da und Palres erkannte, dass er nun wieder einmal eine gute Gelegenheit hatte, zu seiner Gitarre zu greifen. Deren Klänge erfüllten dann auch bald schon den Gemeinschaftsraum, während die anderen langsam eintrudelten.

    Schon bald, nachdem man die Toten begraben hatte, kam ein Teleportmagier der Organisation im Lager an. Das war zwar überraschend, aber sehr willkommen. Nach einer kurzen Erklärung der Umstände wurde dann auch der schnellste Weg ins Hauptquartier geöffnet und die Rekruten schritten einer nach dem anderen durch das Portal. Palres kam dabei als einer der letzten, denn er konnte seine traurigen Blicke immer noch kaum von den Gräbern abwenden. So bekam er auch mit, wie Diana eine reichliche Menge an Samen auf die Erde warf und spärlichen Bewuchs schuf. Diese Tat brachte ihn dann auch dazu, sich endlich einen Ruck zu geben und durch das Tor hindurchzuschreiten.
    Im HQ angekommen machte sich der Faun sogleich auf in sein Zimmer. Es war eine willkommene Ablenkung, sich mal nur auf den Weg zu konzentrieren, weil er sich sonst verirrt hätte, anstatt über Sshar und die anderen Opfer ihrer Mission nachzugrübeln. Aber nichts konnte die Erinnerungen abhalten, als er schliesslich in ihrem ehemals gemeinsamen Zimmer stand und das Bett des Spinnenmenschen sah. Eine Weile lang starrte Palres völlig gedankenverloren und melancholisch auf das Bett hinüber, bevor er sich endlich eines besseren besann, in seine Truhe griff und sein Wams hervorholte, um sich von dem mitgenommen grünen Umhang zu befreien. Zuerst allerdings musste er sich ersteinmal waschen, um den Staub und die Überreste des Öls loszuwerden, und so machte er sich auf zu den Waschräumen. Als er fertig war, streifte er sein gewohntes Wams über und auch seinen eigenen Umhang. Den, den er für die Mission gebraucht hatte, entsorgte er einfach; das Stück Stoff, falls es denn noch überhaupt so genannt werden konnte, taugte zu nichts mehr.


    Als er wieder auf sein Zimmer wollte, bekam er mit, dass sich alle im Gemeinschaftsraum einfinden sollten und begab sich somit auch dorthin. Viele hatten sich schon eingefunden und fragten sich, manchmal im Stillen, aber auch kollektiv, was sie denn erwarte. Schliesslich trat eine doch recht interessante Gestalt in ihren Kreis, gefolgt von Temerair, Dolchzahn und Emnori, die wohl von dem Gipfelmenschen, als den Palres ihn dank seiner Bücher erkannte, geholt worden waren.
    Dieser hatte auch nicht vor sich lange aufzuhalten und sprach frischfröhlich drauf los, was die Stimmung des Fauns nicht gerade glänzend traf, aber das konnte man dem Windwesen wohl nicht übel nehmen. Er stellte sich als Roccosario Schimmerflügel vor, ihr neuer Anführer, und bekundete zu allererst sein Beileid für die verstorbenen Mitglieder der Truppe, fuhr danach aber mit einem Lächeln wieder fort, was Palres doch ein wenig irritierte.
    "Weswegen ich Euch alle hierher rief, hat einige Gründe: Zuerst einmal möchte ich euch ein neues Teammitglied vorstellen: Aries!" Ein Windstoß öffnete die Tür zum Saal und ein Lotus trat ein, wobei der Faun sich wunderte, weshalb dieser einen Teil einer knöchernen Maske in seinem Gesicht trug. "Dank Madarias reizender Schwester, hat er vor kurzem in mein Büro gefunden und ich habe ihn sofort rekrutiert", Wieder strahlte der Gipfelmensch erfreut, "Wenn niemand was dagegen hat, kann Aries vielleicht Fintans Bett bekommen?"
    Die Frage löste bei Palres natürlich unvermeidlich die Frage aus, wer denn Sshars Platz einnehmen sollte. Er konnte nur hoffen, dass derjenige, der sich zu ihm gesellen würde, eine würdige Nachfolge für den Spinnenmenschen wäre, wobei er unwillkürlich zu Duona schielen musste. Nein, bei aller diplomatischen Einstellung, diesen Herrn wollte er nicht immerzu in seiner Nähe haben...


    Glücklicherweise ging die Sache mit der Zimmerverteilung aber auch ganz anders aus. Es stellte sich heraus, dass Koru in Palres' Zimmer einziehen würde, und das konnte diesem nur recht sein. Der Blutdämon hatte sich gut mit Sshar verstanden, in seinem Empfinden war das irgendwie einfach in Ordnung.
    Der neue Teamleiter schloss seine kleine Ansprache dann damit, dass sie sich doch ruhig in der Küche bedienen mögen und dass ihnen auch die anderen gewöhnlichen Möglichkeiten gegeben waren. Als er die Trainingshalle erwähnte, durchfuhr den Faun plötzlich eine merkwürdige Regung.
    "Training... Ich denke, ich werde in der Halle vorbeischauen, sobald sich meine Magiereserven wieder ein bisschen erholt haben. Die Mission hat uns allen gezeigt, dass wir stärker werden müssen...", dachte er sich.
    Zuerst allerdings besorgte er sich in der Küche einige nahrhaften Zutaten und ein bisschen Fleisch, bevor er sich irgendetwas zusammen improvisierte, das ihn möglichst wieder ein wenig auf den Damm bringen sollte. Nach dem Essen machte er sich auf ins Schlafzimmer, wo Koru bereits in Sshars... seinem Bett lag. Der Faun verhielt sich leise, um den Blutdämonen nicht zu wecken und machte es sich auf seiner eigenen Pritsche bequem, wo er rasch in einen unruhigen Schlaf fiel.

    Palres kam erst wieder zu sich, als Kuro gerade eine gedonnert bekam und hörte sich noch die verächtlichen Worte aus dem Mund des Ungebundenen an, bevor dieser verschwand. Dann rappelte er sich unter einiger Anstrengung auf und erblickte Vic, der bei den Toten stand und sich daran machte, Gräber auszuheben. Der Faun erblickte Sshar und sein Herz wurde ihm unendlich schwer. Zu gerne hätte er von Anfang an geholfen, die ganze Grube auszuheben, aber er wusste, dass es um seine Pflichten anders stand und so torkelte er langsam zu Diana, bei der schon der Lupaner und Madaria bereitlagen, um verarztet zu werden.
    Diana beugte sich kurz über Madaria, untersuchte sie und eilte dann schon wieder davon, um irgendetwas herbeizuschaffen. Palres hingegen hockte sich hin, nahm die nötigen Dinge aus seinem Beutel und begann, seine Mixtur anzurühren, wobei er ununterbrochen abwesend auf die anderen starrte, die sich daran machten, ein Grab auszuheben.


    Als die Dyrade zurückkam, flösste sie Madaria etwas Wasser ein und wandte sich dann dem Wolf zu, so dass Palres sich um das Windwesen kümmern konnte. Dieses hatte abgesehen von den schweren Verbrennungen im Gesicht durch den elektrischen Hieb auch welche am Bein davongetragen, die vom Feuer herrühren mussten.
    "Hm, ich hoffe für sie, dass sie sich nicht allzu viel aus ihrem Aussehen macht, in nächstet Zeit", murmelte der Faun mitleidig, als er begann, das Blut und dessen Reste behutsam aus dem Gesicht der Malfurie zu wischen und ihre verbrannten Gesichtspartien zu behandeln. Daraufhin kümmerte er sich um das mitgenommene Bein und strich es dick mit seiner Mixtur ein, nachdem er auch diese Verbrennungen gesäubert hatte. Nun mussten die Verbände angelegt werden, was vor allem das Bein und die Stirn der Malfurie betraf. An der Stirn hatte sie eine grosse Platzwunde davongetragen und das Bein stand sowieso ausser Frage. Darauf bedacht, ihr die Bandagen straff genug anzulegen, aber trotzdem so, dass sie der Malfurie nachher keine Schmerzen bereiteten, arbeitete er konzentriert und war froh darum, sich damit ein wenig ablenken zu können.
    Eine Überraschung gab es, als Dianas Hände, die sich gerade um die Schnauze des Lupaners kümmerten, plötzlich anfingen, grünlich zu leuchten. Palres schaute interessiert zu. Hatte sie etwa eine Art Durchbruch mit ihren Heilkräften erzielt? Wenn ja, dann war das eine wirkliche Bereicherung der Gruppe.
    Trotzdem fuhr Palres in seiner Arbeit wieder fort und war so zur gleichen Zeit fertig wie Diana. Diese liess das Wolfswesen nun in Ruhe und wandte sich wieder Madaria zu. Der Lupaner verschwand kurz, tauchte dann aber bald wieder auf, während die Blicke des Fauns praktisch jede halbe Minute wieder zu den Toten schweiften.


    Die Stimme des Wolfswesen riss Palres schliesslich aus seinen Gedanken: "Nutz' doch wieder deine leuchtenden Hände. Das würde doch bestimmt viel mehr bringen", meinte er, an Diana gewandt. Dann schaute er Palres an: "Kannst du auch so heilen?"
    Der Faun schreckte leicht auf: "Hm? Nein, nein, ich kenne mich nur mit Heilkräutern relativ gut aus, mehr nicht. Dianas Talent ist nicht allzu häufig", er schaute zum wiederholten Male zu den Toten hinüber, wo der Niugnip Jan inzwischen ein Gebet für diese abhielt,"Entschuldigt mich bitte", murmelte er,"es gibt da noch etwas, was ich erledigen muss..."


    Er stand langsam auf und ging dann zielstrebig auf Sshars Leiche zu. Dort angelangt, knieete er nieder, fasste die leblose Hand seines Freunds mit den seinen und wisperte:"Mach's gut, mein Freund. Ich werde dich vermissen."
    Dann hievte er den Leichnam seines ehemaligen Zimmerkameraden auf, wobei einzelne Tränen ihren Weg auf dessen Haut fanden, stapfte zu den Gräbern hinüber und bettete den Körper schliesslich sanft auf die Erde.

    Kaum entglitt das Bündel den Fingern Palres', da erstarrte es urplötzlich zu einem Metallklumpen und fiel zu Boden. Die Augen des Fauns weiteten sich leicht, als er sich daraufhin umwandte und den Ungebundenen auf dem Vormarsch sah.
    Zuerst traf es Madaria. Die Malfurie wurde mit einem einzelnen elektrischen Fausthieb niedergestreckt und es war völlig klar, wer das nächste Opfer war. Palres war unfähig, sich zu bewegen, als aus dem Nichts tiefschwarze Kügelchen aus Metall um den Ungebundenen herum auftauchten. In diesem Moment wusste der Faun, dass dieser Angriff in umbringen würde. Doch auch als die Kugeln sich rasend schnell in Bewegung setzten, konnte er keinen Muskel rühren und schloss in Panik lediglich die Augen.
    Aber er spürte kein Aufprallen vieler kleiner Geschosse, die seinen Körper durchlöcherten. Da war kein Schmerz. Er war nicht getroffen worden.
    Doch er fühlte einen Luftzug, als würde etwas vor ihm hindurchrennen. Und er hörte zuerst ein klirrendes Geräusch, mehrfaches Knacken und schliesslich einen schmerzgepeinigten Aufschrei, dann schlug er die Augen auf.
    Eine Handbreite vor ihm kniete der Körper Sshars auf seinen Spinnenbeinen, die bereits nachgegeben hatten. Palres sah das Blut seines Freundes und hörte das verzweifelte Schnappen nach Luft, mit der dieser seine zerfetzte Lunge füllen wollte. Namenloses entsetzen machte sich in ihm breit und völlig starr blickte er auf den Rücken des Kameraden, der soeben sein Leben für ihn geopfert hatte.


    Dann drehte Sshar sich um und fasste seinen Arm. Der Anblick seiner glasigen Augen und seiner schmerzverzerrten Züge brannte sich dem Faun in einem Sekundenbruchteil ins Gedächtnis, für immer. Es gab nichts, was er sonst noch sah. Da war nur noch sein Freund, dem Tode nah.
    "Dir…", setzte der Herok an und keuchte vor Schmerzen auf. Seine Stimme war leise und krächzend, "geht’s gut…"
    Der Spinnenmensch schloss kurz die Augen, aber bald öffnete er sie wieder und sah Palres mit einem Wunsch in den glasigen Augen an, den dieser nicht deuten konnte. Es verstrich ein kurzer Augenblick, bevor Elektrizität hell über den beiden aufblitzte und sich in den Augen des Heroks spiegelte und dieser wisperte: "Palres…", er hustete und aus seinen Wunden ergoss sich ein weiterer Schwall seines lilanen Lebenssafts, "Überlebe…!"
    Und in diesem Moment, nur für einen sehr kurzen Augenblick, stahl sich ein warmes Lächeln in das Antlitz des Heroks. Dann war er tot. Palres registrierte noch einen letzten Atemzug und ein Seufzen, bevor der Oberkörper des Heroks völlig erschlaffte und absank, nur seine Hand war noch verkrampft um den Arm des Fauns geschlossen. Dieser bemerkte erst jetzt die Gefahr, in der er sich noch immer befand und die Worte Sshars sowie die Erkenntnis, dass eben jene die letzten gewesen waren, drangen mit aller Macht auf ihn ein. "Überlebe!". Der Faun strich zärtlich aber rasch über den felllosen Arm des Freundes, bevor er die Finger quälend langsam aber bestimmt von seinem Arm löste.


    Er stand auf und sprang mit einem verzweifelten Satz aus der Reichweite des Angriffs von Kuro und stolperte mehrere Meter weiter bis zu der Gruppe, bevor er fiel und unweit von Jareth und dem Lupaner ohnmächtig liegen blieb.

    Mir war E'Athir ehrlich gesagt nicht zu stark. Schlussendlich sind unsere Charas nur ein paar neue Rekruten bei Sternenhimmel, die bis auf Jareth rein gar nichts zu sagen haben und auch noch nicht sonderlich mächtig sind. Jemand, mit dem es weder die hohen Tiere von Sternenhimmel noch der Sonnenkaiser höchst persönlich aufnehmen können, spielt in einer völlig anderen Liga und es ist für mich nur recht und billig, dass er uns in Grund und Boden stampft. Mein Kompliment an der Stelle übrigens, E'Athir, der Chara ist dir gut gelungen.^^


    Was einen Spezialangriff angeht... Ich spiele eher mit dem Gedanken an die Entwicklung eines neuen Kampfstils, ich denke, Pal wird 'ne Trainingssession einlegen, wenn unsere Gruppe wieder im HQ ist.


    Mein Post kommt übrigens frühestens morgen, will bei Sshars Tod nicht einfach schnell schnell was niederschreiben.

    Der Angriff des Fauns fand ein viel zu rasches Ende, als aus dem Nichts eine hässliche, dicke Metallwand auftauchte, in die er volles Rohr hineinrasselte. Dass er dabei nicht nur mit dem Schwert in die Wand knallte, sondern auch mit den Hörnern, hatte für Palres einen so heftigen Stoss gegen die Schädeldecke zur Folge, dass er ersteinmal nur völlig desorientiert zurücktaumelte und umstürtzte. Umnächtigung umfing ihn und er hätte wohl eine Weile geschlafen, wäre er nicht erst mit einer klebrigen Flüssigkeit zugeschüttet worden und wäre es dann nicht auch unversehens unerträglich heiss geworden.


    Palres fand sich in einer Öllache wieder, und von allen Seiten kam Feuer auf ihn zu. Vor Schreck kam er in einem Sekundenbruchteil auf die Beine, griff in seine Tasche und zerstreute wieder einmal mehrere Samen, bevor er sich selbst mit einer dicken Wurzel über die Flammen hob. Aber diese Reaktion war nur mit bescheidenem Erfolg gekrönt. Die Flammen leckten eifrig an seiner Ranke und züngelten immer höher, so dass es für ihn kaum einen Ausweg gab.
    Doch bevor schlimme Dinge geschehen konnten, erschallte eine Stimme in einer fremden Sprache. Palres meinte den Begriff Besitz zu erkennen, war sich aber nicht sicher und schaute nur verwundert drein, als sich sämtliches Feuer sammelte und zu einer riesigen Feuersäule heranwuchs.
    Diese Säule verwandelte sich aber schnell in einen Phönix und schoss auf den Ungebundenen zu, so dass man Vic erkennen konnte, der scheinbar eine neue Stufe der Verwandlung erklommen hatte und dem Flügel gewachsen waren. Diese verschwanden allerdings bald wieder und Vic fiel in Ohnmacht. Der Feuervogel allerdings war noch da und stürzte auf den Ungebundenen zu. Diesmal lenkte dieser den Angriff jedoch nicht um, sondern bildete eine grosse Felswand um sich herum, die zuerst den Feuerangriff überstand und dann explodierte, so dass sämtliche Rekruten mit den Steinen bombardiert wurden.
    Palres erkannte die Gefahr früh genug: "Oh nein, ich brauch nicht noch eins auf die Birne geknallt zu bekommen...", dachte er zähneknirschend und liess der Ranke, auf der er noch stand, mehrere weitere kleinere Verzweigungen wachsen, die die Gesteinsbrocken aus der Luft peitschten.
    Aber sein Magielimit würde bald überschritten sein, er musste nun mit sehr grosser Sorgfalt wählen, wie er seine Reserven einsetzte.


    Inzwischen hatte Vayu, der Greif, der Palres schon einmal das Leben gerettet hatte, scheinbar die Steine ergattert, um sie in Sicherheit zu bringen. Sie waren nicht mehr zu sehen, weil er sie verschluckt hatte, aber der Ungebundene brachte sie zu Palres' Entsetzen wieder zum Vorschein. Der Oberkörper des Greifen wurde einfach aufgeschlitzt und entzweigeteilt. Der Faun hätte brechen mögen, vor allem, weil Vayu ein weiterer guter Kamerad nun auch den Tod gefunden hatte. Der Faun stieg oder stolperte viel eher von seiner Ranke hinab und sah fassungslos zum Geschehen hin. Zwei Tote für dieses kleine bluttriefende Säckchen. Der Ungebundene durfte es einfach nicht bekommen.


    Als Temerair diesem dann mit Lardon in den Weg trat, nahm Palres seine Chance wahr, aber Platinex war schneller und angelte sich das Säckchen blitzschnell von seiner Metallplatte aus. Seine Richtung war allerdings nicht die beste und so schepperte es im nächsten Moment ziemlich und der Platiner lag mit verkrampfter Hand vor einem Baum.
    Nun musste endgültig was geschehen und Palres warf einen Samen so nahe wie möglich an Platinex ran. Die Ranke, die daraus hervorschoss, um stahl diesem den Beutel aus der Hand und warf ihn in die Richtung des Fauns. Dieser seinerseits suchte nach einem Rekruten, dem er Säckchen weitergeben konnte, und fand Kuro, der von den Flammen verschont geblieben war. Mit einer schnellen Armbewegung warf er das so wertvolle kleine Ding weiter, direkt in die Richtung des Blutdämonen.

    Palres war stark erschöpft durch die doppelte Anwendung ausserordentlich kräftiger Ranken und die Flucht, als sie schliesslich wieder im Lager ankamen und völlig durch den Wind. Nun hatten sie schon einen zweiten Kameraden verloren, und die Tatsache, dass er es mit beiden gut gehabt hatte, machte die Sache nur noch wesentlich schlimmer. So stand er zuerst auch nur nutzlos herum und sämtliche Streitgespräche, die sich entwickelten und wieder einigermassen abflauten, waren ihm völlig egal.
    Erst als der Tuono äusserte, dass er der Sternschnuppe den Arm abhacken wolle, um an den Stein zu kommen, wachte der Faun ruckartig aus seiner Trance auf und verspürte grosse Lust, Temerair die Meinung zu geigen, aber das wurde ihm abgenommen und so begab er sich einfach still zur Patientin und begann, mit unnahbarer Miene seine Mixtur anzufertigen, während Diana und Jan mit dem Messer zugange waren. Dafür, ein Skalpell gescheit zu führen, fühlte er sich zur Zeit definitiv nicht in der Lage und so überliess er die heikle Aufgabe lieber dem Niugnip.


    Als der Stein mit einem erleichterten Seufzer Jans draussen war, verschwendete Palres nur einen kurzen Augenblick an die Betrachtung und machte sich sogleich mit Diana daran, die Wunde zu versorgen, während die Patientin zu sich kam und erst einmal bemerkte, dass sie ein ziemliches Loch im Arm hatte. Natürlich war Firella sogleich zur Stelle und verunmöglichte weitere Behandlung vorerst, doch als sie das einsah, liess sie die beiden mit ihrem Anliegen, die Mutter zu versorgen, fortfahren.


    Die anderen waren allerdings noch damit beschäftigt, sich um Jareth zu scharen, als plötzlich das Knacken eines verdorrten Ästchens alle aufsehen liess. Palres war gerade fertig geworden und musterte so auch selbst den Neuankömmling. Dieser war eine ziemlich imposante Erscheinung mit einem weissen und einem schwarzen Auge, abgesehen davon trug er einen seltsamen Armreif in dem Steine in der Farbe aller Elemente eingelassen waren.
    Der erste, der sich äusserte, war Jareth: "Der Ungebundene! Gott sei uns gnädig", wisperte er.
    Als mehrere Gruppenmitglieder wie Vic ungläubig fragen, was das zu bedeuten habe, liess sich Jareth auf eine kurze Erklärung ein: "Niemand weiß genau, welcher Rasse er angehört. Er scheint ein Mensch zu sein, doch seine Macht ist groß. Manche munkeln, er sei ein weiterer Vinear, aber so recht kann sich dieses Gerücht nicht halten. Er ist an keine Rasse, keine Elementklasse und an keine anderen Wesen gebunden, deswegen nennt man ihn 'Den Ungebundenen'."
    "Er ist an keine Elementklasse gebunden? So etwas gibt es tatsächlich?", wunderte sich Palres daraufhin. Er war durch sein früheres Hobby, sich durch Bücher zu bilden, ziemlich gelehrt, aber von so einem Wesen hatte er noch nie im Leben gehört.


    Schliesslich streckte der Fremde den Arm aus, so dass das Gemurmel in der Gruppe verstummte und verlangte ganz schlicht, als wäre diese Forderung die normalste Welt: "Den Stein."
    Damit war auch die leiseste Hoffnung, dass er nur "guten Tag" sagen wollte, zunichte gemacht.


    Augenblicklich machte sich auf diese Forderung hin natürlich empörtes Geschnatter breit, dass dem Ungebundenen scheinbar ziemlich schnuppe war. Palres seinerseits verwandte seine Aufmerksamkeit für anderes, als die Stimmen der anderen Rekruten. Er stellte sich viel mehr die Frage nach ihrer Chance, falls es zum Kampf kommen sollte, was quasi unvermeidlich war.
    Und damit hatte er zu seinem Leidwesen Recht. Es vergingen wenige Augenblicke, bevor sich mehrere Rekruten auf den Ungebundenen stürzten, doch das Ergebnis war niederschlagend. Der Fremde durchschaute sämtliche Angriffe und wandte sie gegen die Gruppe selbst. In der kurzen Pause, die entstand, versuchte er, Jareth zu überzeugen, dass er ihm einfach die Steine übergeben solle, weil sie sonst alle sterben müssten. Doch dieser gab sich davon mehr oder weniger unbeeindruckt und befahl allen Rekruten, anzugreifen. Die Erwähnung von Fintans Ableben hatte dabei beträchtlich Wirkung auf den Faun und er war nur allzu sehr gewillt, den Ignatier, der stets aufgestellt und herzlich gewesen war, zu rächen.


    Während Madaria und Emnori noch dabei waren, einen kombinierten Angriff zu starten, bei dem die Malfurie auf der Zaekran ritt, setzte Kuro schon zum Angriff an und es war klar, dass er Deckung brauchen würde, die man nicht allzu leicht gegen die Gruppe wenden konnte. Dafür waren Ranken Palres Meinung nach nicht schlecht geeignet, und so warf er rasch einige Samen auf den vom Ungebunden verkohlten Boden, und liess schlanke aber kräftige Ranken wachsen, die sich sehr schnell auf den Ungebunden zu bewegten, um seine Arme und Beine zu fesseln. Selbst stürmte er mit grossen Sätzen seiner kräftigen Ziegenbeine und gezogenem Schwert auf den Gegner zu, so dass er einen horizontaln Streich gegen seine Beine führen konnte, ohne in die Schlagrichtung von Kuros Sense zu kommen. Seine Hörner waren dabei bedrohlich auf den Körper des Ungebundenen gerichtet und würden diesen erreichen, wenn er den Schlag einfach nur mit roher Kraft blockte, ohne den Faun vom Kurz abzubringen.

    Remy war erst ein wenig verdutzt, als Shadow sich an ihn wandte und ihm eines seiner Katana zu warf und schaute dementsprechend erst einmal ziemlich fragend hinüber. Aber die Erklärung kam schnell: "Frag nicht, ich brauche einfach ein wenig Feuer, wenn du so nett wärst."
    Dem Feuermagier war rasch klar, was diese Aussage zu bedeuten hatte und während er noch nickte fasste er das Katana richtig und grinste in sich hinein. Das würde eine hübsche Attacke geben, egal, ob Shadow sein finsteres oder sein Chronoselement gebrauchen würde. Shadow hatte sich indessen schon in die luft behoben und wies Remigius den Platz zu, an dem er sich für den Angriff bereit machen sollte. Dieser tat wie geheissen und als der Schwertkämpfer selbst auch bereit war, und ihm ein Zeichen gab, hüllte er das Schwert in seine heissesten, hell auflodernden Flammen. Danach rannten sie beide von gegenüberliegenden Seiten auf das Ungetüm zu. Hierbei ertönte plötzlich Shadows Stimme in guter Lautstärke: "Sieh dich bloß vor, Mistvieh, denn deine Zukunft..." Wiederrum musste Remy grinsen, als ihm das passende Satzende einfiel: "...steht in Flammen!"
    Die letzten Meter überwanden die beiden Angreifer noch in höherem Tempo als die vorigen und beim Monster angekommen schwang der Feuermagier Shadows Klinge mit aller Kraft diagonal nach unten, genauso wie Shadow es hüben tat. Einer Eingebung folgend, brüllte er daraufhin mit Shadow zusammen: "Brennendes Schicksal!"


    Die Attacke hatte auch einen sehr viel grösseren Effekt, als man sich zu träumen erwagt hätte, doch bekamen dass die beiden Angreifer nicht direkt mit. Denn zuerst wurden sie von dem wurmartigen Geschöpf, dass scheinbar grosse Schmerzen litt, einfach weggeschleudert und prallten unangenehm auf dem Rücken auf. Remy presste es buchstäblich die Luft aus der Lunge und er blieb erst einige Sekunden stöhnend liegen, bevor er sich von Shadow aufhelfen liess und ihm sein Schwert zurückgab. Der Anblick des Monsters befriedigte die beiden zutiefst. Es hatte an den beiden Flanken je einen grossen Schnitt, aus dem eine blaue Flüssigkeit hervortrat und warf, seltsame Geräusche ausstossend den Kopf hin und her. Als Shadow daraufhin seinen Kamera-Magnus zog, erinnerte sich Remigius auch wieder an seine Pflicht dem Geldbeutel gegenüber und liess auch seinen auftauchen, um zwei Bilder zu schiessen. In einem lichtete er das Monster von vorne ab, im anderen von der Seite, so dass ein Schnitt sehr gut zu sehen war.


    Währenddessen war Graemey abgehauen und es waren schon ganze drei Mitglieder gestorben, wobei Ryan auch dem Tode nahe war. Aufgrund des Verschwindens von Graemey und einer Wunde, die er wohl vom Kampf mit diesen hatte, schien Prophets Blutdurst unermesslicher als sonst schon und so wandte sich der verrückte Priester in einer Spezialattacke gegen den Sikiri, in die auch Shadow und Stefan einfielen. der Feuermagier blieb dabei zurück, denn eher hätte er einen Kameraden in Brand gesetzt, als dass sein Mitwirken bei dieser Attacke geholfen hätte...

    Palres' Schauspiel verfehlte seine Wirkung nicht. Die Ignatierin biss fast augenblicklich an und das Gespräch ging in die gewünschte Richtung. Selbst ihre Zweifel, die dadurch entstanden, dass man ihr gesagt hatte, dass sie den Splitter ja nicht entfernen dürfe, konnten von Vic und Fintan zerstreut werden. Doch die Reaktion, die folgte, war die denkbar ungünstigste. Bevor auch nur einer der Gruppe reagieren konnte, hatte sie nämlich schon ihre Brüder gerufen, um mit diesen den Stein selbst zu entfernen, und dass das nicht gut gehen konnte, war die logischste Sache der Welt.
    Was sollte man nun tun? Scheinbar fiel keinem etwas ein und Vic versuchte lediglich, die Tochter der Sternschnuppe aufzuhalten, was höchstens Misstrauen schüren konnte.
    Doch die Lage wurde nur noch schlimmer, denn urplötzlich teilte Jan mit, dass Sam ihm auf telepathischem Wege gesagt habe, dass Soldaten des Sonnenkaisers vor der Schmiede aufgetaucht seien. Als er dabei erwähnte, dass man die Sternschnuppe schnappen und verduften solle, war Firella natürlich sogleich sehr misstrauisch und schaute das vermeintliche kleine Kind ziemlich verwirrt an.
    Um die Aussage des Niugnips zu bestätigen, ertönte schliesslich auch noch Lardons Stimme von draussen, die Jan als die eines Artzes des Sonnenkaisers ausgab. Und kaum einige Sekunden danach stürzte auch schon Koru in seiner Dämonengestalt ins Zimmer und warnte die Gruppe zum dritten Mal.
    Natürlich waren alle von der Neuigkeit ersteinmal ziemlich erschlagen und es wusste keiner so recht, was man nun tun sollte. Da half auch Madarias Vorwurf nicht, die selbst auch nichts Gescheites zustande brachte. Erst als plötzlich der Boden zu bersten begann und Emnori hindurchsprang um sich die Ignatierin Firella einfach so zu schnappen und sie mit ihren Fängen behutsam in die untere Etage beförderte, lösten sich alle aus ihrer Starre. Daraufhin seilte Diana die Sternschnuppe ab und man begann, selbst in das Erdgeschoss hinabzusteigen, auf den einen oder anderen Weg. Manche nutzten Dianas Ranken, andere sprangen. Palres konnte mit seinen Ziegenbeinen zweiteres ganz leicht wagen und stand seinen Sprung sicher. Die Gespräche der anderen beachtete er gar nicht, es galt nun, einen Ausweg zu finden.
    Er hörte nur noch Koru sagen, dass es vielleicht das beste wäre, einen unbeobachteten Ausweg zu machen. Der Faun wandte sich um:
    "Einen unbeobachteten Ausweg?", er warf einige Samen an den Boden," ich könnte mit einer Ranke ein Loch in das Mauerwerk auf der Seite, die den Soldaten gegenüberliegt, sprengen, aber das wird nicht geräuschlos vorgehen. Soll ich?"


    Edit: Ich meinte mit der Sprengung eigentlich nicht eine Explosion. Allerdings können Wurzeln durch den konstanten Druck, den sie ausüben, ganze Mauern aufbrechen. Es gibt also sicher keinen Knall, wird aber trotzdem lauter. Wär' ja schön, wenn Palres Dinge in die Luft jagen könnte, aber ich glaube, das lassen wir lieber.xD

    Hawk übertraf sich in seinen Schlafkünsten diesmal selbst. Sein Nickerchen dauerte ungefähr bis zum Mittag und selbst als Derek gegen die Tür hämmerte, als wollte er sich die Hände brechen und schrie "Aufwachen, Dornröschen! Wir gehen zum Hafen, um die anderen zu treffen!", döste der Windmensch erst noch, bevor er sich endlich dazu durchrang, aus dem Bett zu steigen.
    Die anderen warteten selbstverständlich nicht erst noch auf ihn, sondern gingen ersteinmal vor. Da Frederic aber nicht den Rest der Bande beim Schiff warten lassen wollte, beeilte er sich und war schnell abreisebereit. Das Geld für das Zimmer hatte er gestern Abend schon gezahlt und so griff er sich nur eben im Vorbeigehen etwas vom Buffet, das eigentlich schon für das Mittagessen gedacht war, warf dem Wirt den Zimmerschlüssel in hohem Bogen zur Theke hinüber, nickte ihm freundlich zu und begab sich auf die Strasse hinaus. Da er allerdings ständig von anderen Passanten angerempelt wurde, wenn er auch nur eine Sekunde auf das Essen und nicht auf die Umgebung starrte, was ihm zunehmend auf die Nerven ging, wich er schnell mit einem grossen Sprung auf die Dächer aus, und wandte sich nur wesentlich direkter dem Hafen zu, als es auf den Strassen möglich gewesen wäre.
    Beim Schiff angekommen, hatte er sein "Frühstück" verzehrt. Allerdings waren gar nicht so viele Leute anwesend, wie er erwartet hatte und er erfuhr, dass viele einkaufen gegangen waren.
    Da Hawk aber sogar seiner eigenen Meinung nach genug Ruhe gehabt hatte und ihm Shopping gerade nicht in den Sinn kam, nutzte er die Zeit viel lieber zum trainieren, wobei er sich vor allem den Bereichen der Geschwindigkeit und der Stärke seiner Böen zuwandte, die er zur Übung übers Meer sandte.


    Das Abendessen, das vor allem aus Brot, Suppe und Salat bestand, wurde von Lupus serviert und Hawk griff nur allzu gerne zu. Er hatte einen Grossteil des Nachmittags trainiert und bis jetzt kaum etwas gegessen, denn dafür war ja nicht viel Zeit zur Verfügung gestanden. Um diesmal nicht wieder bis zum Mittag durchzuschlafen, ging der Windmensch dann auch früh unter Deck und legte sich in sein Bett.


    Am nächsten Morgen durfe er erstaunt feststellen, dass er nicht der letzte Ankömmling an Deck war und wartete, bis auch die anderen aufgestanden waren. Der Kapitän Lupus veranstaltete dann ein Frühstücksbuffet im Freien, wobei man dann auch bald mal auf die aktuellen Ereignisse und Probleme zu sprechen kam, wobei Lupus ganz beiläufig erwähnte, dass sich zwei Lauscher angeschlichen hatten. Aber abgesehen davon, dass sie alle ein wenig wachsamer wurden, ging keine grosse Veränderung in der Gruppe vor. Der Windfruchtnutzer setzte sich lediglich so hin, dass er schnell aufstehen und reagieren konnte.
    Zuerst wurden dann sämtliche Hinweise zusammengelegt und Joe riss sich als erste um das Rätsel, dass sie auch im Handumdrehen gelöst hatte. Hawk war zwar durchaus auch immer wieder gerne für eine Denkaufgabe zu haben, liess aber diesmal lieber den anderen den Spass, da diese sich sehr viel schneller um er darum gekümmert hatten und deshalb eher berechtigt dazu waren, als er. Danach wandte man sich der Farbe des Schiffes zu. Die Favoriten waren eindeutig blau und grau, wobei die Kombination aus beiden sehr in Verruf geriet, weil sie an Marineschiffe erinnerte. Man hatte allerdings noch keine Entscheidung getroffen, als eine der Lauscherinnen nach einigen ziemlich flachen Seitenhieben von Derek und Quella hervorkam und darum bat, an Bord gelassen zu werden. Yami nahm sich ihrer an, in dem er sich hinter ihr materialisierte, aber schon tauchte auch wieder eine andere Person auf, die wohl dachte, die Bande wolle ihr an den Kragen.
    Als Mike dann schliesslich zeigte, dass er die Person kannte, war die Verwirrung komplett und Frederic wandte sich nur kopfschüttelnd ab.

    So, dann melde ich mich hier auch noch für die nächste Woche ab. Ich bin im Urlaub und werde nicht posten können. Falls etwas grossartiges passiert, zieht mich bitte mit, ansonsten kann Hawk auch noch 'ne Weile pennen, lol.

    Ich fahre morgen in den Urlaub und werde nicht in der Lage sein, zu posten. Das Mitziehen sollte kein Problem sein, da ich da schon etwas mit drsnake ausgemacht habe. Es tut mir leid, dass ich schon lange nicht mehr gepostet habe, aber die letzte Woche war auch zum Abgewöhnen.-.-

    So, ich muss mich dann mal wieder für 'ne Woche abmelden. Ich bin in Tunesien in den Ferien...
    Was die Handlung zur Zeit angeht, so wird Palres wohl nicht gross für sich selbst werben, zumindest sicherlich nicht direkt. Also denke ich, dass man das vorerst auch ohne mich hinkriegt.^^

    Palres' Vorschlag, den Niugnip auf Emnoris Rücken zu setzen, wurde schnell umgesetzt und so konnte die Gruppe schliesslich aufbrechen. Nach nicht allzu langer Zeit kam man dann auch schon bei der Schmiede an, ohne an Stadttor gestört worden zu sein. Palres' Gruppe musste allerdings einen Moment warten, bevor sie eintrat und ging erst ein wenig später als Diana, Madaria, Emnori und Koru hinein, als schon eine Unterhaltung zu hören war.
    Sie gingen an der eigentlichen Schmiede vorbei und steuerten das obere Stockwerk an. Dort angekommen machte Vic mit einem eindeutigen Grinsen und einer ebenso eindeutigen Aussage klar, was für ihn das wichtigste Objekt dieser Mission war: Die Tochter der Sternschnuppe...
    Daraufhin klopfte der Rucuome an.
    Von einer leisen Stimme wurden die vier Rekruten dann aufgefordert, einzutreten, was zuerst kleine Schwierigkeiten bot, da der Raum klein war und Fintan und Vic ersteinmal für Palres und Jan Platz machen mussten, bevor sie sich alle in dem Raum postiert hatten. Die Ignatierin, die dann auf sie zutrat, stellte sich als Firella Ismael vor und wurde vor allem von Vic eingehend betrachtet. Palres war allerdings viel eher an dem Bett im hinteren Raum interessiert, auf dem eine reglose Person lag, die Augen geöffnet. Es war die erste Sternschnuppe, der der Faun begegnete und so schnellte sein Blick immer wieder zu ihr hinüber, während Vic ihre Tochter nach allen Regeln der Kunst um den Finger wickelte. Das Waldwesen musste sich dabei mehrmals dazu ermahnen, die Augen nicht zu verdrehen, sondern einfach ruhig daneben zu stehen und abzuwarten.
    Als der Rucuome aber auch nach dem Kauf eines Ballens Feuerwolle noch nicht aufhören wollte, wurde es dem Faun zu bunt und er überlegte sich einen gute Weise, das Gespräch auf die Mutter zu lenken, die apathisch im Bett lag. Zu seinem Glück fiel ihm auch bald eine ein und er unterbrach zu einem günstigen Zeitpunkt Vics Flirterei mit einem Räuspern, um Firella dann anzusprechen.
    "Darf ich mich erkundigen wie alt Ihr seid, Firella? Es ist erstaunlich, dass ihr diese Geschäfte offenbar ganz selbstständig führt, was ist den mit eurer Mutter?"
    Die Antwort folgte schnell und bewirkte den erstrebten Themenwechsel, allerdings schien Firella gleich sehr viel unglücklicher.
    "Meine Mutter ist vor einiger Zeit krank geworden, sie ist nicht mehr ansprechbar und vegetiert vor sich hin." Ihr Blick huschte zu der Gestalt in der Nische. "Ich habe keinen Vater mehr, er ist für den Sonnenkaiser gefallen und die Arbeit meiner Brüder in der Schmiede reicht nur für das Nötigste."
    Daraufhin meldete sich Fintan und machte Werbung für Palres, der sich dabei Mühe geben musste, nicht verlegen zu werden, was allerdings mit dem an sich gerichteten Vorwand, das sei nur ein Schauspiel auch gut klappte.
    "Palres hier kennt sich ziemlich gut mit Kräutern und Salben aus, er ist unser Arzt. Vielleicht kann er eurer Mutter helfen." Doch die Ignatierin winkte ab: "Danke für das Angebot, aber durch Zufall haben wir das Angebot erhalten, dass ein kaiserlicher Arzt, den der Fall interessiert, sich bald ihrer annimmt. Er wird heute oder morgen hier eintreffen."


    "Jetzt ist Sense", dachte Palres nur, sie waren geradewegs in eine Sackgasse gerannt und es würde schwer sein, sich aus dieser hinauszumanövrieren. Wie sollte man sie nicht zu offensichtlich dazu bringen, ihm die Sache anzuvertrauen?
    Ein Blick zu den anderen zeigte, dass sie genauso ratlos waren, wie er. So verstrichen einige Sekunden, bevor ein Stupsen von Jan Palres aus seinen Gedanken riss. Der Niugnip wirkte plötzlich ganz unschuldig, wie ein kleines Kind, und der Faun konnte nur ahnen, dass das etwas zu bedeuten hatte, bevor Jan sich aussprach.
    "Die Frau ist nicht mehr ansprechbar und vegetiert nur noch vor sich hin? Das klingt doch ganz wie bei meinem Opa, und dem konntest du doch helfen."
    Palres brauchte kaum eine Sekunde, um zu merken, was der Niugnip erreichen wollte und lobte diesen in Gedanken in höchsten Tönen für diesen Einfall. Auch hatte es Jan verstanden, unauffällig laut genug zu sprechen, dass die Ignatierin mit bekam, was er fragte.
    Jetzt galt es, aus dieser Situation noch etwas mehr herauszuholen, ohne zu dick aufzutragen.
    "Das stimmt, Jan. Dein Grossvater hatte diesen bösartigen, funkelnden Splitter im Rücken. Nachdem ich den entfernt hatte, ging es ihm wieder besser", bei dieser Aussage bemühte sich der Faun um einen väterlichen Ton, der ihn wie eine Bezugsperson des "Menschenkinds" aussehen lassen sollte. Aber um jegliches Argwöhnen der Ignatierin gleich im Keim zu ersticken, dass er genau wüsste, was ihrer Mutter fehlte, wandte er sich in fragendem Tonfall an sie, "Aber ich glaube kaum, dass es sich hierbei um das gleiche Phänomen handelt, nicht wahr, Firella? Wahrscheinlich hat ihre Mutter etwas anderes, ein traumatisches Erlebnis zum Beispiel, dass sie in einen Zustand des Schocks versetzt hat."


    Das Waldwesen hoffte inständig, dass diese Anmerkungen nicht zu plump rüberkamen, musste sich allerdings erst einmal gedulden und auf eine Antwort warten.

    Die gesamte Bootsfahrt über schwieg Hawk. Auch als der fremde Arzt ankam und Yoshino schnell behandelte, sagte er nichts; er war viel zu beschäftigt mit dem Verlust des Menschen, der ihm schon nach kurzer zum Freund geworden war. Und dabei half ihm der Anblick eines weiteren todnahen Kameraden auch nicht wirklich.
    Nur gelegentlich sorge der Windmensch für eine Böe, die das Segelboot rascher vorantrug und machte sonst nicht auf sich aufmerksam.


    Auf der Insel angekommen, wurde Yoshino sofort in Untersuchung genommen, und man wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis berichtet wurde, dass der Telekinesenutzer nun über den Berg sei. Allerdings folgte die schlechte Nachricht auf dem Fusse; er war nicht mehr in der Lage, mit ihnen weiterzusegeln.
    Derek, der daraufhin die Initiative ergriff, entschied, dass man noch auf der Insel auf den Rest der Bande warten würde, um sich vom Freund zu verabschieden. Zu diesem Zwecke also war ein Gasthaus gefragt. Als Quella das hörte, verschwand sie kurz, was bei ihrem schelmischen Lächeln eigentlich nur eines bedeuten konnte, doch Hawk sagte nichts dazu.
    Er selbst hatte wundersamerweise noch Geld. Die Piraten, von denen er damals gefangen worden war, hatten ihn seiner Brieftasche nicht beraubt, weil dies für sie sowieso nur Kleingeld gewesen wäre. Immerhin hatten sie ja die Möglichkeit gehabt, ihn für sehr viel mehr Berry zu verkaufen.
    In der kurzen Zeit, die Quella weg gewesen war, hatte Derek Lupus kurz den Stand der Dinge geschildert, und dann begab man sich auch schon auf die Suche. Bald hatte man etwas Passendes gefunden, und die Gruppe betrat das Gebäude. Während Yami noch trainierte, stand Frederic hinter den beiden anderen an und fand seine Vermutung bestätigt, als Quella einfach mal eine ordentliche Summe Kohle auf den Tresen knallte, woraufhin Derek wieder seinen Lobgesang der Navigatorin zu Ehren anstimmte und der Wirt nur konfus auf die beiden sonderbaren Gäste starren konnte.
    Als Hawk schliesslich an der Reihe war, liess er sich noch kurz erklären, wo sein Zimmer sich befand, nickte Yami noch eben zu und verschwand dann die Treppe hoch. Im Zimmer angekommen, machte er sich nach kurzem Sitzen auf dem Bettrand auf, in die Dusche zu kommen.
    Nachdem er nun wieder sauber war, schlang sich der Pirat nur eben ein Handtuch um die Hüfte und liess sich dann in sein angenehm weiches Bett sinken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und auf dem Rücken liegend. Schon nach kurzer Zeit fiel er trotz der schlimmen Erlebnisse dieses Tages und seiner trüben Gedanken in einen tiefen, traumlosen Schlaf, den er wohl nur seiner Erschöpfung zu verdanken hatte.


    Von der kleinen Panne Quellas und den damit verbunden Reaktionen bekam Frederic nichts mehr mit und am nächsten Morgen, als Yami schon längst am Hafen stand, schlief er immer noch in der genau gleichen Position wie letzten Abend.