Beiträge von Palres

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    So, auch hier noch einmal... Ich bin die nächsten acht Tage in Griechenland und fern von zugänglichem Netz. Ist zwar ein wenig unglücklich, da die Truppe ja gerade ausrückt, aber weil mein Faun nur einen Überwachungsauftrag hat, zumindest vorerst, hoffe ich, dass das in Ordnung ist. Ansonsten bitte ich darum, ihn mitzuziehen.^^

    Ich bin die nächsten acht Tage noch einmal weg, auf einer Projektwoche... Deswegen möchte ich darum bitten, Hawk mitzuziehen, wenn nötig, er hat ja zur Zeit sowieso nur 'nen kleinen Handlangerjob, also hoffe ich, dass das in Ordnung geht.

    Sorry, für den Doppelpost, aber ich wollte sicher gehen, dass das hier auch gesehen wird.^^"
    Ich bin ab morgen für volle acht Tage auf einer Projektreise in Griechenland und habe kein Netz, werde dementsprechend also auch nicht posten können. Aber man kennt meinen Chara ja, der wird sich nicht grossartig beteiligen und sollte eigentlich vor allem mitgezogen werden, wenn die Gruppe weitergeht.^^

    Obwohl die erste Patrone ihr Ziel nicht gefunden hatte, schien Joe völlig unberührt deswegen, ja sie freute sich sogar.
    "Hawk, du bist großartig. Ich hätte sehr viel Lust nach diesem Kampf mit dir zu trainieren. Was man aus der Kombo alles machen könnte...", meinte die Schützin grinsend. Dann griff sie an ihren Patronengürtel und fügte noch hinzu:
    "Du musst nur rechtzeitig treffen. Diese Kugel ist etwas schwerer als die andere, da das hier Haftsprengstoff ist. Wir wollen versuchen eine Naht des Ungetüms zu treffen, am besten die am Hals, da sollte es sehr empfindlich sein. Wenn die anderen so wie Lupus auch angreifen, hat es keine Möglichkeit die explosive Klebemassen abzustreifen."
    "Diesmal klappt's bestimmt. Durch das Gewicht muss die Patrone ja auch langsamer fliegen und ich habe mehr Zeit", dachte der Windmensch sich daraufhin sagte aber nichts.


    Joe machte dann Anstalten, ihre Augenklappe abzunehmen, wandte sich aber zuerst noch einmal an Frederic, der nicht mit dieser Aktion gerechnet hatte. Wie hätte er auch ahnen können, dass sie ihr Auge noch gebrauchen konnte?
    "Ich werde meine Augenklappe jetzt abnehmen, weil ich mit zwei Augen besser zielen kann, als mit einem. Mein rechtes Auge ist nicht blind, wenn du das gedacht hast, aber durch die Klappe kann ich damit in meiner Leuchtattacke normal sehen. Es ist durch die häufige Dunkelheit und etwas, das in meiner Vergangenheit liegt und ich nicht mehr weiß, verändert", erklärte Joe ihm zuerst noch, dann zog sie die Klappe weg. Darunter kam ein beinahe völlig weisses Auge zum Vorschein.Selbst die Pupille, die doch eigentlich hätte schwarz sein müssen, war kaum noch zu erkennen, von der Iris ganz zu schweigen. Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Anblick, doch momentan durfte Hawk sich von solchen Dingen nicht ablenken lassen.
    Joe begab sich nun nämlich nach einigem Blinzeln in Abschussposition. Sie gab ihm nicht zusätzlich noch eine Warnung, sie musste sich schliesslich völlig konzentrieren, und er war, nachdem er sich in die Knie begeben hatte und eine Hand nach vorn gereckt hatte, auch bereit.
    Schliesslich sauste die Patrone los, paralell dem Ungetüm entlang und kaum einen Augenblick später brüllte Joe schon in einer Lautstärke "Jetzt!" durch dem Raum. Hawk feuerte die Böe so schnell es ging ab, und ihr Plan funktionierte. Obwohl der Wächter versucht hatte, den ganzen Attacken nach oben zu entgehen und zu fliehen, trafen sie seine Naht gerade noch und die Explosion riss ihm eine tiefe Wunde. Als es dann schliesslich über dem Abgrund flog und die Piraten ihm aus der Höhle hinaus gefolgt waren, stürzte es plötzlich in die Tiefe.
    Aber als Hawk ihm nachschaute, erkannte er etwas, dass in ihm jede Freude im Ansatz verblassen liess. Er hatte keine Ahnung von Jacks Tod gehabt und war zutiefst geschockt, den neuen Freund schon tot zu sehen, neben dem Ungetüm, dass sie soeben getötet hatten. Er hatte Rache geübt, ohne davon zu wissen, zurückblieb nur Trauer und eine Weile lang gab er keinen Laut von sich.


    Allerdings musste sich der Pirat schon bald darauf wieder aufraffen. Yoshino war schwer verletzt worden, und wenn nicht noch jemand sterben sollte, mussten sie ein Gegengift auftreiben. Als die Frage aufkam, wer ihn den tragen sollte, zögerten alle ein wenig, dank ihrer vielen Verletzungen. Doch Frederic hatte noch keine, und so bot er sich schliesslich an:"Ich trag Yoshino gerne zu den Booten, ansonsten stünde ich wohl nur im Weg", meinte er, und ging dann auf den verletzten Gefährten zu.

    Remy interessierte sich nicht weiter für die zwei Damen, als Xi und Stefan sie überprüft hatten und Prophets Geschwätz musste er sich auch nicht zwingend an tun, also lief er einfach eine Weile weiter, bis man vor einer eigentümlichen Gestalt, scheinbar einem Ray Moo, Halt machte. Das Tier war eine Art Vogel und abgesehen von Flügeln und seinem langen Leib war alles an ihm klein. Die Äugelchen, der Schnabel und die winzigen Füsschen gaben dem Tier etwas sehr eigenartiges, aber der Feuermagier hütete sich, ein Geschöpf, das hier lebte, zu unterschätzen. Man erzählte sich vieles über Nekton, aber ganz sicher nichts, wonach die hier ansässigen Geschöpfe harmlos waren.
    In gewohnt routinierter Manier zog Remy seinen Kameramagnus aus seiner Jackentasche heraus und schoss ein durchschnittlich interessantes Bild des Geschöpfs, dass ihn zu diesem Augenblick kurz angestarrt hatte. Dann aber, kaum einen Moment später, musste der Vogel ganz im Kampf mit Nekula aufgehen, der dem Tier wohl zu nahe gekommen war. Schlussendlich gewann der Kämpfer mit seinem Dreizack aber, und Remigius wurde zum ersten Mal auf die kleine Versammlung aufmerksam, die um Prophet herum entstanden war. "Natürlich, wer auch sonst könnte die Gruppe derart aufmischen", seufzte der Feuermagier innerlich auf. Scheinbar ging es in dem Gespräch, wie so oft, um die wahre Religion und ausserdem auch um die Ausgeglichenheit Prophets, des grossartigen Massenmörders und so weiter und so fort.
    Lange hörte Remus jedenfalls nicht mehr hin, und er wurde erst wieder auf einige Beteiligte aufmerksam, als Xia und Eve begannen, zwei Rananiten auseinander zu nehmen. Xia bot allen Anwesenden Forschschenkel feil, was Remy ein Grinsen auf die Züge zauberte und Nekula scheinbar auf magengesteuerte Gedanken kommen liess.
    Trotzdem beschäftigte sich der Feuermagier nicht weiter mit ihm sondern besah sich besorgt Shadows Verhalten. Da stimmte etwas ganz und gar nicht. Kaum hatte er sich allerdings entschlossen, bei dem Kameraden vorbeizugehen und war einige Schritte vor geschlendert, da nahm er aus dem Augenwinkel war, wie ein weiterer Ray Moo angeschossen kam, dummerweise genau auf ihn zu. Remy blieb nicht viel Zeit, in der er den Kameramagnus wieder zur Hand hatte und ein Bild aus nächster Nähe schoss, bevor er sich mit einer Schulterrolle aus dem Gefahrenbereich begab.
    Der Ray Moo musste zuerst seinen Flug wieder abbremsen und sich umwenden, und die Zeit wollte Remy nutzen, um ihm einige Feuerschüsse zu verpassen. Also feuerte er noch auf dem einen Knie und dem anderen Fuss stehend drei Schüss von seiner Fingerkuppe aus ab, doch sie alle verfehlten trotz ihrer Geschwindigkeit das Ziel. Scheinbar war der Vogel schlau genug, es nicht drauf ankommen zu lassen, und die vermeintlich harmlosen Geschosse einfach mit dem Flügel abzuwehren, oder sich gar wehrlos treffen zu lassen, sondern bevorzugte die Fluch in die Höhe, in dem er sich mit einem einzigen Flügelschlag über die Angriffe hinweg beförderte. Remy, der inzwischen wieder aufgestanden war, wartete auf die nächste Aktion seines Gegners. Wenn er es einigermassen geschickt anstellte, konnte er den Vogel leicht erwischen, da dieser auf Nahkampf setzte und in diesem nicht allzu beweglich war. Als der Ray Moo also wieder angeschwebt kam, feuerte er ihm einen Flammenstoss entgegen, um ihn zu blenden und abzulenken, denn diesem würde der Vogel wahrscheinlich noch ausweichen können, und liess dann eine Flammenmauer zwischen sich selbst und dem Angreifer entstehen. Sein Plan ging auf. Der Vogel, der dem Flammenstoss ausgewichen war, hatte die Falle mit seinen kleinen Augen zu spät. Dadurch, dass er auch noch versuchte, zu bremsen, verlängerte er seinen Aufenthalt in den heissen Flammen nur noch, so dass er schliesslich mit bösen Verbrennungen zu Boden fiel und sich vergebens umherwälzte. Wie so oft wollte Remy sein Leid nicht ignorieren und machte der Sache ein Ende, um den Vogel zu erlösen. Mit einem Stein erschlug er den winzigen, noch brennenden Kopf, so dass die Schmerzen von einem Moment auf den anderen Beendet waren. Dass dabei eine gewisse Menge an Blut spritzte, war nur natürlich, aber durch die hohe Temperatur verdickte das Blut noch im Flug und fiel zu Boden, ohne Remy erreicht zu haben.
    Als der Feuermagier sich schliesslich aufrichtete und sich umsah, erblickte er zuerst Nekula, mit seinem gebratenen Rananiten, und als dieser meinte, das Fleisch würde fast wie Hühnchen schmecken, nur etwas schlimmer, grinste Remigius wieder in sich hinein, und dachte sich, dass er sein Geflügel ja schon erlegt habe. Aber die Absicht, es zu essen, die hatte er nicht. Einerseits liess sein Magen noch nichts verlauten, andererseits war das Fleisch inzwischen verkohlt.

    Emnori kam gar nicht dazu, Diana und Palres genaue Auskunft zu geben, da sich Platinex wohl entschlossen hatte, seinen allstündlichen Auftritt zu geben. Die Katze hatte einen Moment gezögert und war peinlich berührt von einem Vorderbein auf das andere getreten; natürlich konnte sich der Platiner diese Chance nicht entgehen lassen, und zog über alles und jeden her. Bei der Bezeichnung "nicht existentes Schwert" hätte den Faun wohl im Normalfall ein amüsiertes Lächeln überkommen, aber da der Platiner im gleichen Atemzug davon berichtet hatte, wie der Drache Emnori als Sklavin abgestempelt hatte und dass er diesem Entschluss durchaus beipflichte, war das Zucken der Mundwinkel nicht eingetreten.
    Schlussendlich zeigte Madaria dem Lord, der seine Nase ebenso hoch trug, wie er gerade flog, in welcher Richtung der Boden der Tatsachen lag und zögerte auch nicht, ihn auf die Reise zu schicken. Bevor es allerdings zu Protest seitens Platinex kommen konnte, hatte Jareth sie schon wieder alle zu sich gerufen, anscheinend war es Zeit für die Versammlung geworden. Zuerst verkündete der Kaabalist die Strafe, die er Sam auferlegt hatte. Sie sollte Temerair in die Gruppe einführen und ihm einen Blick in die Aktivitäten Sternenhimmels vermitteln. Obwohl die Tairis sich sicherlich grausam aufregen würde, hatte der Faun sich einzugestehen, dass Jareth einen guten Entscheid getroffen hatte. Auf diese Weise fiel die Strafe zwar an und er kam dem Wunsch des Diplomaten nach, aber er verletzte Sam nicht oder tat irgendetwas dergleichen, sondern schickte dem Drachen eher eine Retourkutsche. "Wahrlich stilvoll gelöst", dachte das Waldwesen amüsiert, zeigte das aber nicht.
    Dann, nach einer kurzen Ermahnung an den Donnerdrachen, die beinhaltete, dass man Emnori hier nicht als Sklavin betrachtete und auch er sich daran zu halten hätte, folgte der eigentliche Inhalt der Versammlung und Jareth erklärte, was er von der Sternschnuppe bereits alles wusste.
    "Sie wohnt mit ihrer Familie über der Schmiede und stellt einen feuerfesten Stoff her. Lardon, sie waren schon bei der Schmiede, sie führen die anderen dort hin und stehen Schmiere. Unter dem Vorwand ihre Wolle zu kaufen, werden sich einige von uns in das Haus begeben. Achtet darauf, dass die beiden Söhne der Sternschnuppe kaisertreu sind, während die Tochter mit uns sympathisiert. Vic, ihr Einfluss gegenüber Frauen ist nicht zu verleugnen, sie werden die Tochter umgarnen und mit ihr ins Gespräch kommen. Fintan, sie gehen ebenfalls mit, da die Sternschnuppe Ignatierin ist. Palres und Jan, sie sind ruhige, besonnene Wesen, sie halten die Beiden im Zaum. Madaria, Diana, sie haben den Auftrag die Brüder abzulenken und sich nicht einzumischen. Nehmt euch noch jemanden mit, Emnori zum Beispiel. Über sie könnt ihr vielleicht ins Gespräch kommen. Koru, sie sind auch mit dabei, als guter Kämpfer sollen sie im Notfall die Brüder aufhalten können, aber nur wenn es ernst wird. Sam, sie treffen sich mit ihren Freunden. Nehmen sie ihren Schützling mit und Vayu, der in der Luft ebenfalls auf Störenfriede Acht geben kann. Platinex, sie suchen Linos und bringen ihn gemeinsam mit Sshar hierher. Ich will genau wissen, was er alles in Erfahrung gebracht hat. Sarrlas, sie bleiben hier und bereiten mit mir alles für eine Zigeunervorstellung vor. Unsere Tarnung muss gewahrt bleiben. "Noch Fragen? Wenn nicht, dann macht euch endlich los!"
    "Hm, also muss ich nur auf Vic und Fintan Acht geben", dachte sich der Faun,"das sollte machbar sein, wenn wir die beiden nicht zu heiss laufen lassen."
    Palres hatte sich zuerst noch nicht zu Vic und Fintan gesellt, um das Vorgehen auszudiskutieren, aber Jan kam bald beim Faun an und fragte ihn auch sogleich um seine Meinung: "Mir ist nicht ganz klar, ob wir alle gemeinsam in die Stadt laufen sollen oder ob jede Kleingruppe einzeln los laufen soll. Zumindest da Lardon uns zur Schmiede führen soll klingt für mich so, als ob wir in einer großen Gruppe los laufen, aber wenn wir versuchen, mit einer Gruppe von neun bewaffneten Personen unterschiedlicher Rassen in die Stadt zu kommen, werden wir wahrscheinlich große Probleme bekommen."
    Obwohl der Niugnip kurz pausierte, musste er dann noch etwas loswerden und verschob so Palres' Antwort noch kurz, was diesen aber nicht dazu veranlasste, nicht hinzuhören: "Und da ist noch etwas. Ich bin zu Fuß leider nicht besonders schnell, da ich für jeden Schritt, den ein Mensch machen müsste, drei Schritte machen muss. Natürlich soll das nicht heißen, dass ich nicht mitkommen werde, aber falls wir nicht alle langsam unterwegs sein wollen, müssten wir uns schon aus dem Grund aufteilen."
    "Hm...", liess Palres erst nur verlauten, bevor er wirklich auf das Gesagte einging, "Ich denke auch, dass es so gemeint ist, dass wir zusammen gehen sollten. Schliesslich soll Lardon uns ja zur Schmiede führen, damit wir schneller dort sind. Das ist der Befehl und an den werden wir uns wohl oder übel halten müssen. Aber mach dir keine Sorgen, es ist nicht ungewöhnlich für einen Zigeuner, bewaffnet zu sein, da er auf den Landdtrassen durchaus Räubern begegnen kann. Abgesehen davon sieht man es zumindest mir nicht an, dass ich eine Waffe trage, der Umhang verdeckt sie ganz gut. Wenn du willst, kann ich auch deine Waffe verstecken, da sie an einem "Kind" wahrscheinlich auffallen würde."
    Der Faun pausierte kurz und erinnerte sich an die zweite Problemstellung, die der Niugnip ihm aufgegeben hatte. Nach kurzer Bedenkzeit sah er Jan wieder an."Gib mir eine Sekunde", murmelte er und ging dann in die Richtung von Diana, Emnori, Madaria und Koru.
    "Entschuldige, Emnori, könntest du uns einen Gefallen machen? Jan ist durch seinen Wuchs nicht dazu fähig, so schnell zu laufen, wie wir, möchte uns aber nicht aufhalten... Ich wollte dich fragen, ob du ihn vielleicht auf dir Reiten lassen könntest", mit einem Blick auf die Wunde fügte er noch hinzu, "Selbstverständlich nur, wenn es dir keine zusätzlichen Schmerzen verursacht."

    Zuerst erwiderte Joe nichts. Sie schien einen Augenblick nachzudenken, dann hob sie einen Finger, den sie zuvor angefeuchtet hatte und erspürte so scheinbar die Windrichtung und Stärke in der Höhle. Danach erst bat sie Hawk, zu zeigen, was er konnte, an der Höhlenwand. Er sollte seine stärkste Böe dagegen schleudern, und er hatte nicht vor, sie warten zu lassen.
    "Also dann...", dachte er noch, und liess im selben Augenblick seinen stärksten Windstoss los, der ihn sogar fest am Boden stehend selbst zurückdrängte. Natürlich gab der Fels nicht nach, aber Kiesel, die am Boden gelegen hatten bewegten sich mit grosser Geschwindigkeit auf das Gestein zu und zerschollen an ihm.
    Die Scharfschützin sah interessiert's zu, sagte aber vorerst nichts. Dann, nachdem sie wieder kurz geschwiegen hatte, teilte sie ihm ihr weiteres Vorgehen mit.
    "Okay, ich werde jetzt ein paar Steinchen werfen, die du dann auf meine Signale hin Richtung Monster schleuderst. Dann steig ich auf Munition um, so dass du schneller sein musst, ich aber auch. Wollen wirs versuchen?"
    "Meinetwegen gerne", erwiderte der Windmensch grinsend. Er war schon ganz gespannt, ob er mit seinen Kräften wirklich solche Dinge bewirken konnte, und wahrscheinlich ging es der Scharfschützin nicht anders.


    Sie starteten genauso, wie Joe es angeordnet hatte. Erst nahm sie sich eine Handvoll kleinerer Steine und schleuderte diese gerade aus, während Hawk auf ihr Signal wartete. Das Timing mochte bei den Steinchen noch einfach sein, aber bei Patronen würde es essentiel werden, also musste das ganze von Anfang an glatt laufen. Und das tat es auch. Zuerst warf Joe noch etwas zaghaft, um Frederic mehr Zeit zu geben.
    Zuerst liess sie den ersten Stein ein wenig fliegen, bevor sie mit einem kurzen aber deutlichen "Jetzt" den Zeitpunkt angab, in dem die Böe kommen musste. Aber da Hawk die noch langsam fliegenden Geschosse auf ihr Kommando, dem er dank guten Reflexen schnell nachkam, mit seinen starken Böen problemlos ziemlich weit umlenken konnte, warf sie bald heftiger, bis sie schliesslich an ihrem Limit an Wurfkraft war. Die Steine hatten kontinuierlich einen längergezogenen Bogen eingeschlagen, je schneller sie sie geworfen hatte, und Hawk hatte seine Böen immer früher los lassen müssen, aber nach wie vor trug der Wind die Geschosse gut. Glücklicherweise hatte sich das Mischwesen bis jetzt nicht von den Steinchen beeindrucken lassen, es war gänzlich mit anderen Angreifern beschäftigt und so fuhren die beiden noch mit einigen Steinchen fort, bevor es Zeit für die Feuertaufe wurde. Zuerst vergewisserten sie sich, dass auch ja niemand im Weg stand und so nicht von Joe getroffen werden konnte, dann folgte der erste Schuss. Aber sowohl das Kommando, als auch die Böe kamen zu langsam, und so schlug Joes Patrone in die Felswand ein, ohne dem Monster auch nur nahe gekommen zu sein. Das Problem war, dass die Böe zu wenig Zeit gehabt hatte, die Flugbahn grossartig zu verändern. Aber beide waren überzeugt, beim nächsten Schuss würden sie das richtige Timing erwischen und die Bestie treffen.


    Auftrag ausgeführt, Ma'am.^^ Ich hoffe, dir ist's so recht.

    Im ersten Moment reagierte Emnori ziemlich nervös und hektisch. Sie schien sich von dem Schock noch überhaupt nicht erholt zu haben und es war dringend nötig, dass man nun ein wenig Rücksicht auf sie nahm, so dass Palres froh war, nicht überstürzt gehandelt zu haben. Als sie ihn jedoch einen Moment angestarrt hatte, wandte sie ihm schon fast folgsam ihre Schulter zu, damit er sie ansehen konnte.
    Und er war froh, zu sehen, dass die Wunde nicht halb so schlimm war, wie befürchtet. Der Schnitt mochte gross sein, aber er war nicht tief und ausserdem war kein sichtbarer Schmutz hineingekommen. Als er allerdings begann, Verbandszeug auszupacken, versuchte Emnori schon, ihn davon abzubringen, ihr zu helfen:
    "Du musst das nicht tun, der Schnitt ist bestimmt nicht so schlimm. Ich hatte schon oft solche Wunden und die wurden nie behandelt und unter meinem langen Fell sieht man schließlich die Narben nicht", bevor Palres allerdings etwas erwidern konnte, fuhr sie fort, "Ich verspreche euch auch, dass ihr mir absolut nichts anmerken werdet. Glaubt mir, ich kann schmerzende Wunden ignorieren und trotz ihnen arbeiten. Schließlich haben die Stallknechte meines ehemaligen Herren nie gezögert, mir oder den anderen Zaeckran die Dornenpeitsche spüren zu lassen und die Wunden, die diese Waffe hinterlässt sind schlimmer, als ein Schwerthieb."
    Aber auch darauf konnte der Faun vorerst nichts antworten, da Diana ihm zuvor kam: "Emnori. Niemand erwartet von dir, dass du verletzt arbeitest oder dass du dir nichts anmerken lässt." Palres hatte die Dyrade nicht kommen sehen, da er sich zu sehr auf die Wunde, das Auspacken seines Verbandes und Emnoris Worte konzentriert hatte, registrierte aber, dass sie die Wunde nun genau wie er zuvor beäugte.
    "Genau. Ob man deine Narben sieht oder nicht, ist mir übrigens egal. Sie sind ein Schandfleck und ein Schwachpunkt deiner Haut", sagte er, während er sorgsam über eine solche strich,"Ich kann deinem Meister nur wünschen, dass er mir nie begegnet. Es ist grausam, was er dir angetan hat."
    Die nächsten Momente waren Palres und Diana dann aber damit beschäftigt, Emnori einen ordentlichen Verband anzulegen und ihn auch stark genug anzuziehen, so dass die Haut sich ohne das Entstehen einer Wulst wieder zusammenfügen würde, und die Zeichen des Schnittes so klein wie möglich ausfallen würden.
    Diana wandte sich unterdessen noch einmal an die Katze und erklärte ihr ernst, dass sie gar nichts ziehen oder anderweitig arbeiten würde, bis die Wunde verheilt war, weil der Schnitt sonst aufheilen könne. Palres musste unwillkürlich schmunzeln, Dianas Tonfall erinnerte fast an eine Mutter oder grosse Schwester, die einem Kind beibringen musste, was es zu tun und zu lassen hatte.
    Lange blieb dem Faun aber nicht Zeit, darüber nachzudenken. Denn nun wandte sich Diana etwas leiser an ihn.
    "Ich kam erst dazu als der Drache Sam angegriffen hat. Was ist denn eigentlich passiert?" Zuerst war dem Arzt der Gruppe nicht ganz klar, warum Diana leiser sprach als vorhin. Emnoris Katzenohren würden sie bestens hören, und so entschied er sich dazu, diese direkt zu fragen.
    "Nun, da kann dir unsere Patientin besser Auskunft geben als ich, denke ich. Stimmt's, Emnori? Schliesslich habe ich den Anfang der Geschichte auch nicht wirklich mitbekommen. Ich bin erst durch den Blitz unseres "Diplomaten" auf die Sache aufmerksam geworden..."

    "Nun, nachdem du inzwischen auch ein Pirat bist, solltest du dir auch ein paar starke Nerven zulegen. Du hast dich einer Truppe voller Verrückter angeschlossen, also kommst du damit klar, oder du wirst einfach ebenfalls verrückt", meinte Joe, wobei Hawk nur schmunzeln konnte. "Wie wahr, wie wahr", murmelte er, bevor er auf das Angebot zum Händedruck der Scharfschützin, die kurz die Amseln betrachtet hatte, einging.
    "Das mit dem Stress tut mir Leid, ich habe einfach darauf vertraut, dass du es packst und du hast es geschafft."
    "Ach, lass mal, das war doch nur ein kleiner Witz", grinste Frederic, bevor er sich wieder dem Kampfgeschehen zu wandte.
    In diesem Moment schall Dereks Stimme durch die Höhle, und verlangt nach einer Gift oder Blutprobe des Mischwesens, wahrscheinlich brütete er etwas aus. Dabei bemerkte der Windfruchtnutzer verwundert, dass die Bestie den Arzt wohl nicht bemerkt hatte. Sie würdigte ihn keines Blickes, als hätte sie ihn gar nicht gehört.
    "Was ist da los? Hat Quella etwa Erfolg?", dachte Hawk, bevor er Zeuge von Ikes Versuch wurde, Dereks Anordnung auszuführen. Dessen Versuch, die Kreatur mit Plasma anzugreifen, ging aber schief, er verlor die Kontrolle über die Kugeln, als die Kreatur zur Seite schritt, um auszuweichen. Der Stein jedoch, den Ike zum Zweck des Blutgewinns gebrauchen wollte, wurde von dem Mischwesen zu spät gesehen, und so gelang es dem Piraten, etwas Blut zu gewinnen, indem er eine Naht ein wenig aufriss. Allerdings war er dem Ungeheuer, das nun ziemlich sauer war, schutzlos ausgeliefert und musste von Yoshinos Telekinese gerettet werden.


    Der Kapitän, Lupus, hatte eine Weile lang zu gesehen und scheinbar nachgedacht. Nun rückte er mit seinen Gedankengängen raus und wies seine Crewmitglieder an: "Leute, versucht das Wesen von hinten anzugreifen. Ich habe den Eindruck, dass es im Moment nur auf seine Augen vertraut, so dass ihr so deutlich bessere Chancen auf einen erfolgreichen Angriff habt als wenn ihr von vorne kommt. Außerdem scheinen mir die Nähte zwischen den verschiedenen Teilen die empfindlichsten Stellen zu sein."
    Hawk war noch dabei, zu überlegen, ob er nun schon losstürmen sollte, oder nicht, als Joe ihn noch einmal ansprach.
    "Sag mal Hawk, du kannst doch so kleine Böen kontrollieren, richtig? Mal angenommen, ich positionier mich "sicher" hinter dem Vieh und feuere von da, könntest du meine Patronen in Kurven lenken? Das ist der Traum eines jeden Schützen, von einem Platz aus, alles zu treffen..."
    "Nun... Du stellst dir das etwas zu einfach vor. Deine Patronen bewegen sich sehr schnell und lassen sich dadurch trotz ihres geringen Gewichts nicht wirklich gut steuern. Allerdings könnte ich ihren Weg dadurch, dass ich, noch knapp bevor du feuerst, eine Böe durch die Höhle fegen lasse, entscheidend verändern, das ist möglich. Aber ich habe keine Kontrolle darüber. Du wirst selbst herausfinden müssen, wie gross der Abstand des Geschosses vom Tier sein muss, um es an der richtigen Stelle zu treffen. Ausserdem wird es nicht möglich sein, es direkt ins Gesicht zu treffen, wenn es sich nicht gerade nach uns umschaut...", erklärte Hawk, gespannt, ob Joe ihren Plan noch weiterverfolgen wollen würde. Dieser hörte sich nämlich, trotz aller Vorbehalte, wirklich interessant an.

    Eine ganze Weile lang, konnte Hawk genauso wie Yami nichts anderes tun, als den kontinuierlichen Attacken des Mischwesens auszuweichen. Bald nach Frederic war zwar Lupus in die Höhle gekommen, und auch Yoshino hatte sich inzwischen eingefunden, doch an ihrer Lage änderte das vorerst nichts.
    Nach einer halben Ewigkeit, wie es dem Piraten schien, wendete sich das Blatt ein wenig.
    "HEY! WIR SIND AUCH DA!", brüllte es plötzlich, und Frederic wäre beinahe von einer Pranke des Unwesens getroffen worden, als er sich den Neuankömmlingen zuwenden wollte, konnte sich aber noch knapp retten. Da das Ungetüm sich die neuen nun aber auch besah, hatte Hawk Zeit, sich ihnen zuzuwenden. Scheinbar war Dereks Gruppe eingetroffen. Dieser war auch derjenige gewesen, der das nervige Gebrüll angestimmt hatte. Joe und Ike gingen auch bald zum Angriff über, und versuchten, ihrem Gegner Schaden zuzufügen, jedoch ohne Erfolg.
    Jeder einzelne Pirat musste weiterhin darauf aufpassen, nicht getroffen zu werden, und immer noch überlegte Frederic fieberhaft, wie er seine Windtechniken gegen dieses Wesen überhaupt einsetzen konnten. Die einzigen wirksamen Angriffstaktiken, die er gegen einen solchen Gegner hatte, waren rein physisch und beinhalteten Tritte, Schläge und ähnliches.
    "Meine einzige Fernangriffstechnik ist die Böe, und die lässt dieses Viech mal sowas von kalt", dachte Hawk verbittert, darauf bedacht, nicht von einem Angriff getroffen zu werden, wenn er plötzlich neues Ziel werden sollte.


    Als er schliesslich einmal umsah, bemerkte er Quella, die ziemlich unsicher, aber trotzdem auf irgend eine Weise konzentriert schien. Sie musste irgendetwas am Laufen haben, um den Gegner anzugreifen, oder ähnliches, dachte sich Hawk, bevor im klar wurde, dass sie womöglich mit Lauten hantierte, die der Mensch nicht hören konnte und damit die Bestie angriff, oder ähnliches. Auch Joe kam scheinbar zu diesem Schluss, und fing an, ihre Freundin mit Ares zu beschützen, während sie aus irgendeinem Grund nicht auf sich selbst Acht geben konnte. Zu dieser Zeit stand Hawk blöderweise aber genau auf der anderen Seite des Monstrums, konnte ihnen also keinen Beistand leisten. Ständig auf die Pranken und den Stachel des Untiers achtend, umkreiste er es, vom Höhlenboden und den Höhlenwänden abspringend, um Attacken ausweichen zu können und trotzdem schnell anzukommen. Als er schliesslich auf der anderen Seite war, wurde er Zeuge davon, wie Ares Joe in die Luft schleuderte, diese auf das Monster schoss, und dann begann, zu fallen.
    "Scheiße! HAWK, HILF MIR! ICH FALLE!", brüllte Joe schliesslich noch, bevor sie von der Erde weiter angezogen wurde. Dem Windfruchnutzer blieb nicht viel Zeit. "Das ist leichter gesagt, als getan", fluchte er noch innerlich, bevor er anfing, zu handeln. Von direkt unten zu kommen, um sie zu fangen, war praktisch unmöglich, dazu war er erstens zu weit weg und zweitens würde sie 'nen heftigen Aufprall durchmachen, so oder so. Er musste sie also von der Seite erwischen, was wiederum nur eine Option offen liess.
    Blitzschnell sprang der Windfruchtnutzer an die Höhlenwand, stiess sich mit aller Kraft ab und schnellte auf die fallene Joe zu. Das Problem würde nun nicht mehr sein, sie zu erreichen, so viel war ihm klar, aber was das Unwesen tun würde, wenn sie direkt vor ihm durchflogen, war schwer einzuschätzen. Er hatte nicht gesehen, ob die Alchimistin die Augen getroffen hatte, oder nicht. Er sah nur noch, wie die drei restlichen Amseln seine Flugbahn kreuzten, scheinbar um die Bestie anzugreifen.
    Schliesslich bekam er die Alchimistin so zu fassen, dass er gerade in der Luft stand und sie in den Armen hielt. Nun musste er allerdings ihren Flug noch weiter bremsen, als es ihr Auffangen getan hatte, wozu er eine starke Böe nach vorne aussandte, die Joe auch erfasste, aber glücklicherweise nicht aus seinen Händen riss, so dass ihre Geschwindigkeit abnahm. Schlussendlich musste er nur noch ihren Aufprall auf dem Boden abfangen. Wie so oft stiess er eine starke Böe nach unten gerichtet aus und machte sich darauf gefasst, die Wucht der Landung mit seinen Knieen abzufangen.
    Er war froh, als er schliesslich den Schlag spürte, der ihm bestätigte, dass sie am Boden angekommen waren, ohne dass sie verletzt worden wären. Nun musste er aber, daran denken, dass sie sich immer noch viel zu nahe beim Gegner befanden, und machte einen weiteren Satz weiter nach hinten, wo er Joe schliesslich Gelegenheit gab, abzusteigen.
    "Du hast Nerven, mich derart zu stressen", keuchte er noch, die Hände auf die Knie gestützt. Bevor er sich die Situation genauer besah...
    Scheinbar hatte der Wächter versucht, Joe zu erwischen, denn Hawk sah die Amseln vom Giftstachel getroffen am Boden liegen.
    "Die armen Tiere haben sich in die Attacke geworfen, damit es überhaupt möglich war, Joe zu retten", dachte er bedauernd. Die Vögel gingen wirklich aufs Ganze, wenn sie sich ihre Ehre wieder erkämpfen wollten. Nun waren sie sogar alle dafür gestorben...

    Ich stufe mich defintiv als standhafter als mein Grossvater ein, danke. Und ob du's glaubst oder nicht, mich hat der Hund bis jetzt noch nicht umschmeissen können. Mag daran liegen, dass ich auch wegen der Warnung meiner Grosseltern darauf aufgepasst habe, mir keine Tiere auf der Strasse entgehen zu lassen, weil der Schäfer mich sonst im blödsten Moment eiskalt erwischt hätte - genau wie meinen Grossvater. Soll heissen, wenn ich eine Katze oder einen fremden Hund gesehen habe, hab' ich mich darauf vorbereitet, in die Klötze zu stehen, und dann konnte er zerren wie er wollte. Problem war allerdings, dass ich immer Angst hatte die Leine könnte ihn erwürgen... Das Halsband war nämlich eine Kette, die sich zusammenzog, und ich hatte keine Ahnung, wie schlimm das werden konnte, also widerstrebte es mir sowieso...
    Stärke ist ziemlich situationsabhängig. In dem Fall, indem du beschreibst, weswegen der Hund stärker sei, gibt es immer gewisse Voraussetzungen, die das überhaupt erst ermöglichen. Wenn etwas auf dich zugerast kommt, vervielfacht sich seine Stärke logischerweise und der Aufprall wird heftiger. Das ist auch bei Menschen so, verstehst du? Ein Hund würde einem Menschen, wenn es um normale Körperkraft ginge, ohne Anlauf und weiteres, nie das Wasser reichen können, beim besten Willen nicht. Höchstens in Bezug auf Bisskraft, aber auf der Ebene möchte ich mich mit einem Hund sowieso nicht messen. Ein anderes Beispiel: Ein Hund an der Leine erwischt sein Herrchen in einem unachtsamen Moment und reisst ihn von den Füssen. Wieso? Weil der Hund dadurch, dass er wusste, was er machen würde, im Vorteil gegenüber seinem Herrn war, der vielleicht noch in eine andere Richtung gestarrt hat und mit der Aktion seines Hundes nicht gerechnet hat.
    Und wenn du mir jetzt noch vorhalten willst, ich würde vom Thema abweichen, kann ich nur lachen, schliesslich wolltest du so verbissen über die Stärke der Caniden diskutieren.

    Zitat

    Und nein: Wenn ein Hund im vollen Tempo auf dich zugerannt kommt und dich anspringt kannst du nicht in 1 Sekunde berechnen wie er wann und wie hoch abspringt und wo er dich trifft. Auch hier zeigt sich das du es noch nich erlebt hast. Hast du ja gesagt, aber dann solltest du die Erfahrung von jemanden der es wie gesagt schon erlebt nicht in Zweifel ziehen.

    Und schon wieder beweist du meine Aussage, dass du dir die Fälle zurecht biegst. Es ist wieder genau das Gleiche, wie oben schon. Ich sage, mein Hund steht neben mir und ich will ihn erziehen. Also noch einmal die genau gleiche Frage: Woher holt er Anlauf? Ausserdem beschrieb ich, dass ich dann, wenn er sich nach mir ausrichtet, das heisst, sich zu mir umdreht, bemerken kann, was er vor hat. Es ging nicht darum, festzustellen, wo er mich trifft und wie hoch er springt, davon war nie die Rede. Schlussendlich würde mir das Wissen sowieso nichts bringen, da ich ja instinktiv handle. Aber dass ich erkenne, was er vorhat, gibt mir 'nen kleinen Zeitvorsprung, der mir helfen kann.
    Kannst du mir jetzt also erklären, wieso ich auf jemanden hören soll, der schon einen Hundeangriff erlebt hat, wenn dieser eine gänzlich andere Situation schildert?


    Ich denke, ich klinke mich jetzt sowieso aus der Diskussion aus. Die entwickelt sich für mich schon zu sehr in Richtung Streit, und den brauche ich nicht.

    Palres stellte nach kurzer Weile fest, das Koru in seine Melodie mit eingestimmt hatte, und so spielte er eine Weile lang mit dem Blutdämonen, was eine willkommene Ablenkung darstellte. Allerdings sollte der Frieden nicht lange währen... Von irgendwoher aus dem Lager hörte man wieder lautstark, streitende Stimmen, doch Palres achtete nicht darauf, es war doch sicher nichts Schlimmes.
    Allerdings sollte der Faun sich täuschen. Urplötzlich ertönte ein lauter Knall und gleissendes Licht blendete die Augen des Waldwesens. "Sag bloss..." , dachte Palres nur, bevor er sich so auf den Ast hinsetzte, dass er die Lage überblicken konnte. Was er sah, liess ihn nur die Augen verdrehen. Schon wieder hatte Temerair einen Streit angezettelt, diesmal mit Sam. Scheinbar hatte der Blitz auch diese getroffen, denn sie sass paralysiert auf dem Boden, während er zu einer Tirade ausholte. Neben Sam entdeckte der Faun auch noch die völlig eingeschüchterte Emnori. Es war nicht schwer, ihre Gefühlslage zu lesen, sie hatte den Kopf gesenkt und die Schultern hochgezogen.
    "Das darf nicht wahr sein, hat er sich nun das emotional schwächste Mitglied der Gruppe rausgepickt und es zur Schnecke gemacht?", dachte der Gitarrist wütend und sprang trotz der Höhe locker von seinem Baum hinunter; seine Ziegenbeine konnten so etwas locker abfangen.


    In der Zeit, in der sich Palres der Szenerie näherte, hatte der Donnerdrache mit seinem Wortschwall aufgehört und holte nun mit seinem Schwert aus, das wie ein einziger Blitz erschien. "Verdammt, ich bin zu weit weg", konnte der Faun gerade noch denken, als sich Emnori urplötzlich dazwischenwarf und Sam webschubste.
    Scheinbar hatte Duona nicht vorgehabt, Emnori zu verletzen, und so liess er die Magie augenblicklich verklingen, doch sein Schwert traf die Katze dennoch, durch die ein Beben ging, als sich die Klinge in ihre Schulter bohrte. Palres verzog das Gesicht, als würde er die Qual selbst spüren und er wollte schon zur Raubkatze eilen, als Temerair die ärztliche Behandlung selbst übernahm. Der Faun sah aus der Ferne zu, was der Donnerdrache da veranstaltete, erkannte aber, dass es durchaus Wirkung zeigen würde, dennoch, er hatte völlig vergessen, einen Verband aufzutragen, damit sein Kraut und die Flüssigkeit, die er auf die Wunde gepackt hatte, auch an Ort und Stelle blieben.
    Als der Donnerdrache sich schliesslich von der zitternden Raubkatze abwandte, wandte sich erst einmal Madaria an sie. Palres hatte aber keine Lust zurückzubleiben, und näherte sich der Gruppe von der Seite. Von Hinten zu kommen war nun ganz schlecht, wie er erkannte, Emnori brauchte jetzt defintiv nicht noch mehr Stress. Dementsprechend kündigte er sich auch an, indem er mit seinem Huf geräschvoll genug einen Kieselstein zertrat, als er auf sie zukam, bevor er die Katze, die sich gerade an Sam gewandt hatte, ansprach:
    "Darf ich mir deine Wunde mal ansehen, Emnori? Ich würde dir gerne einen Verband anbringen, desinfizieren muss ich sie ja nicht mehr", dann wandte sich der Faun an Sam,"Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dir gerne auch etwas gegen deine Verbrennungen verabreichen, die der Blitz dir verpasst hat", er überreichte ihr seine so oft benutzte Salbe,"du weisst ja inzwischen, was du damit anzufangen hast", lächelte er ihr ermunternd zu. Nun wartete er aber auf Emnoris Reaktion. Er hoffte, dass sie wieder über ihren Schock hinwegkam, und dass der Vorfall sie nicht wieder in ihr altes Misstrauen zurückwarf.

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    Bist du schonmal von einem Hund angegriffen worden? Auch wenn es nur gestellt war? Wir waren mal mit der Hundeschule auf nem Ausflug bei der Polizeihundestaffel. Was die Tierchen da lernen weiß ja jedes Kind, Biss in den Arm und dann niederhalten bis Hilfe kommt. Wenn dich so ein Vieh packt und es wirklich darauf abzielt dich unschädlich zu machen dann hast du verloren. Die springen dich nämlich nicht freundschaftlich an und wollen dir nur in die Augen gucken, die kommen in vollem Tempo auf dich zugehetzt und krachen wie ein Keulenschlag in dich rein.
    Das Nette bei diesen ausgebildeten Hunden ist, dass drauf trainiert werden sich im Arm zu verbeißen, aber bei einem normalen Hundeangriff zielen die Attacken auf Hals und Kopf. Dagegen hat keiner eine Chance.

    Nein, ich bin tatsächlich noch nie von einem Hund angefallen worden, und ehrlich gesagt auch froh drum. Erstens wegen meiner körperlichen Befindlichkeit, zweitens, weil es mir zeigt, dass ich mich den Tieren gegenüber nicht falsch verhalte. Aber ich find's seltsam, dass du dir die Fälle so hinbiegen musst, wie du sie gerne hättest. Ich ging vorhin ständig davon aus, wie ich als Erzieher des Hundes handeln würde und ich hab' schon erwähnt, dass ich kaum erwarte, dass ein Tier seinen Halter aus dem Nichts heraus und ohne die geringste Zurückhaltung angreift. Abgesehen davon, er soll mich mit grossem Tempo anspringen und wie ein Keulenschlag in mich hineinsausen? Wie denn? Wenn mein Hund sich dämlich aufführt, stehe ich neben ihm, und versuch' ihm beizubringen, was er zu lassen hat. Woher holt er dann bitte den Anlauf für eine solche Attacke? Ausserdem, wenn man äusseren Ausdrücken nicht völlig verschlossen ist, sieht man, wie sich der Hund zum Sprung ausrichtet, und dann ist es noch längst nicht zu spät.
    Aber das hat meiner Meinung nach mit Erziehung, von der wir zuvor mal sprachen, wie du dich sicher erinnerst, rein gar nichts mehr zu tun... Wenn ein Hund mir an die Kehle springen will, ist das ein Tötungsversuch; ein kleiner, aber feiner Unterschied. Da gelten meine Vorsätze, einem Hund keine Schmerzen zuzufügen, schon lange nicht mehr.


    Was die Sache mit dem Hund der Familie(wieder einmal dämlich ausgedrückt, eigentlich meinte ich meinen Grossvater und meine Stiefgrossmutter... Keine Ahnung, was mit mir gestern wieder los war.<.<) angeht, der ist in meinen Augen jetzt noch nicht gehorsam. Kommandos führt er aus, wenn er gerade Lust dazu hat, oder du ihm eben zeigst, wo's lang geht, was die Halterin - meine Stiefgrossmutter - beim besten Willen nicht hinbringt. Sie versucht's zwar ständig und so gut sie kann, nur hat der Bursche keinen Respekt vor ihr. Und von wegen nicht ziehen auf der Strasse kann ich bei ihm nur lachen... Wenn er eine Katze sah, hat er bis auf eine Ausnahme(da hatte er wohl schon schlechte Erfahrungen mit dem Tier gemacht, vor dem wollte er nämlich reiss aus nehmen...) so an seiner Leine gezerrt, dass er noch so einige Leute durch den Dreck gezogen hätte, wenn sie gerade nicht darauf gefasst gewesen wären, von seiner Reaktion bei Hunden ganz zu schweigen, was in Frankreich sowieso nicht gerade schön ist, da dort jeder meint, sein Tier frei auf der Strasse vor dem Haus rum laufen lassen zu müssen. Er ist übrigens ein Schäfermischling, und rate mal, wenn er erst diesen Sommer durch den Dreck gezogen hat? Meinen Grossvater, der doch noch ein wenig Gewicht auf die Waage bringt und abgesehen von einer nicht mehr ganz gesunden Wirbelsäule prächtig in Schuss ist. Mit dem Grundgehorsam kann man's bei ihm also sehen, wie man will...

    Zu pubertierenden Jungspunden kann ich mich in Bezug auf Hunde nicht allzu gut äussern. Ich kennen einen, aber der wird nur sehr selten frech und ist eigentlich die meiste Zeit nur auf Streicheleinheiten aus. Ansonsten reichten die Massnahmen, die ich erwähnte, sehr wohl aus, obwohl es eigentlich höchst selten dazu kam.
    Aber ich finde es ehrlich gesagt ein wenig dreist, dass du behauptest, ich könne nicht beurteilen, ob es nötig sei oder nicht. Soll ich dir jetzt vorwerfen, dass du nicht beurteilen könntest, wie der Jäger mit seinem Hund umgeht? Dazu aber später mehr... Jedenfalls, ich habe für einen Allergiker schon viele Erfahrungen mit Hunden gemacht, und wenn du mehrere Wochen bei einer Familie mit Hund verbringst, musst du ihm zeigen können, dass du in der Rangliste über ihm stehst. Sprich, du wirst auch auf gewisse Erziehungsmethoden, von denen wir hier sprechen, zurückgreifen müssen. Ich habe nie auf Mittel wie Schläge oder Bisse ins Ohr(wäre sowieso problematisch, denn ich müsste mich auch bei 'nem grossen Hund schon ein wenig bücken und bis dann hätte der schon längst reagiert, denke ich, auf gute oder schlechte Weise...) zurückgreifen müssen, was möglicherweise auch daran liegt, dass ich ein wenig Eindruck hinterlasse. Ist eigentlich 'ne seltsame Angelegenheit, da ich eher ein zurückhaltender Mensch bin und die Tiere wohl kaum gleich anbrülle, um mir Respekt zu verschaffen...
    Jedenfalls, was ich machen würde, wenn er frech wird? Ihn aufs Kreuz legen. Meinetwegen solange bis er einsieht, wo er steht. Du kannst sagen, was du willst, aber wenn ein Hund jedes einzelne Mal, wenn er frech wird, eine Retourkutsche kassiert, mit der er am Boden liegt und wehrlos ist, wird er es aufgeben. Nur schon, weil das Gefühl einem Hund völlig zu wider ist, wenn seine Position erzwungen wurde. Das liegt in ihrer Natur, es ist ihr Instinkt.


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    Erstmal: Ein Mensch ist garantiert nicht stärker als ein Hund (wobei ich Hund im Sinne von Hund meine und hier nicht von Ratten mit Halsband rede). Im besten Fall ist man körperlich ungefähr gleichstark, in meinem Fall ist mein Rüde zu 100% stärker als ich. Besser für uns alle wenn ihm das niemals im besonderen Maße bewusst wird. Der Hund "weiß" nicht was passieren könnte, soweit denkt er erst wenn es ihm wirklich schonmal passiert IST.


    Doch, ein Mensch kann sehr wohl stärker sein, als ein Hund(auch wenn kräftiger es eher trifft). Ich bin 1.85 gross, einigermassen breitschultrig, und bringe wesentlich mehr Gewicht auf die Waage, als ein ordentlich grosser Schäfer. Darin besteht auch mein Vorteil, obwohl ich nicht sonderlich muskulös bin. Ich bin grösser, stehe sicher aufrecht, aber bin durch mein Gewicht auch ziemlich standhaft. Und ja, ich bin schon genug oft von einem solchen Schäfer angesprungen worden, um genau zu wissen, dass ich mehr Kraft habe, als er. Wenn ich ihn loswerden will, dann pack ich mir eben seine Pfoten, mach 'nen Schritt zur Seite und er ist wieder am Boden. Wenn ich will zieh' ich ihm die Vorderläufe währenddessen ein wenig zur Seite, er ist aus dem Gleichgewicht und liegt auf seinem Rücken, so dass ich ihn an der Kehle packen kann. Bei 'nem stehenden Hund gestaltet es sich auch nicht viel schwieriger. Du packst ihn beim Halsband oder direkt beim Hals und bringst ihn mit 'nem Bein aus dem Gleichgewicht, indem du ihm beispielsweise die Läufe weg ziehst, da hilft auch sein niedrieger Schwerpunkt nichts. Und ich bezweifle, dass ein Hund so weit geht, mich als seinen Halter zu beissen(und damit meine ich richtig beissen, nicht schnappen). Dann gäb's sicher Scherereien, aber im Normalfall tritt sowas sicher nicht ein. Schlussendlich weiss der Hund ganz genau, von wem er Nahrung zu erhalten hat und über den Magen läuft bei Hunden defintiv so einiges...
    Das mit dem Wissen war dämlich ausgedrückt, entschuldige, ich dachte eher an Angst. Angst ist ein Instinkt, und gegen den wird sich ein Hund nicht wehren, wenn er nicht gerade allzu schwach geweckt wird.


    Zum Schlagen von Pferden muss ich nichts sagen, gegen einen leichten Klapps ist bei so grossen Tieren nichts einzuwenden, denke ich. Ich geb' dir einfach mal Recht, weil ich's sowieso nicht besser weiss.


    So, nun zur Geschichte mit dem Jäger. Ich kann dir sagen, dass ich den Herrn wirklich gut kenne, vor allem, weil er einer der besten Freunde meiner Eltern ist und unsere beiden Familien früher wirklich viel unternommen haben. Und er würde seinen Hunden nie im Leben etwas antun. Die Sicherheit, mit der ich das behaupten kann, ist mehr als gross genug, das kannst du mir glauben. Abgesehen davon... Die Sache mit "den Schwanz einziehen" war bildlich gemeint. Soll heissen, das was er vorher falsch gemacht hat, wird sein gelassen. War wohl missverständlich, wenn ich's auf 'nen Hund anwende, entschuldige deswegen... Und noch was, glaubst du, dass in drei Wochen soviel gelaufen sein kann? Er hat den Hund als Jungtier bekommen, ihn drei Wochen gehalten, und dann war das Tier so, wie ich's beschrieben habe. Folgsam genug, um es auf eine Jagd mitzunehmen. Stell dir mal das Verlangen eines noch wirklich jungen und verspielten Hundes vor, einem Reh hinterherzurennen... Kennt man ja gut genug. Und mit 'ner Trachtprügel bringst du ihm das nicht bei, wenn du vorhin noch nicht auf 'ner Jagd mit ihm warst. Da findet er den Bezug nämlich nicht, wie du das vorhin schon einmal irgendwo beschrieben hast. Seltsamerweise hat's aber schon auf der ersten Jagd geklappt.


    Mit dem Locken magst du Recht haben, gibt allerdings genug Hunde, die sich ablenken lassen. Vor allem, wenn der jemand der lockt, mein Vater ist... Der hat 'ne Affinität dazu, Hundehalter in die Verzweiflung zu treiben, weil die Tiere ihm besser gehorchen, als ihren Haltern, ohne, dass er seine Dominanz hätte beweisen müssen... Verstehst du jetzt, was ich mit natürlicher Autorität meine?

    Ich misch mich auch mal kurz in die Diskussion mit ein, da sie mich jetzt doch beschäftigt hat. Vorab, ich bin selbst dank einer Allergie und der daraus resultierenden Unsicherheit nicht dafür geeignet, einen Hund zu halten. Trotzdem hatte ich schon so einige Erfahrungen mit Hunden, und komme relativ gut mit ihnen aus, solange ich nicht auf ihr Fell allergisch bin.
    Ich habe früher auch einmal gedacht, dass es nicht falsch sei, einem Hund Dominanz durch einen Schlag zu demonstrieren. Mein Gedanke war damals, dass der Hund in seine Schranken gewiesen werden müsse, und das da Gewalt nun mal ein eingängiges Mittel für einen Hund ist. Mittlerweile denke ich anders. Meiner Meinung nach, ist es nicht nötig einen Hund zu schlagen, ins Ohr zu beissen, oder ihm anderweitig Schmerzen zuzufügen. Hunde sind keine kleinen Kinder, die ab und zu wirklich Schmerzen brauchen, um zu verstehen. Hunde reagieren schon auf ganz anderes sehr viel besser. Beispielsweise kann man einem Hund die Schnauze zu halten und ihn zu Boden drücken, das zeigt ihm seine Unterlegenheit und reicht bei Weitem aus, ohne ihm Schmerzen zuzufügen. Wenn er den Kraftunterschied bemerkt, der zwischen ihm und seinem Halter herrscht, weiss er, was man ihm theoretisch antun könnte, und das will er ganz sicher nicht ausloten... Es mag zwar ein wenig hart klingen, aber als Halter ist man für einen Hund meistens das Alphatier, soll heissen, er hat zu einem gewissen Masse Angst vor einem. Es ist nicht nur Respekt, denn der Hund weiss, was passieren könnte, wenn er zu weit geht. Es gibt natürlich auch Hunde, die schon glücklich sind und dich mögen, wenn du sie fütterst und dich anderweitig um sie kümmerst, und gar nicht erst auf den Gedanken kommen, sich gegen dich aufzulehnen, aber das andere ist doch sehr viel öfter der Fall, denke ich.


    Mit Pferden kenne ich mich nicht aus, das muss ich eingestehen, aber ich würde definitiv davon abraten, einen Kaltblüter mit einem Hund vergleichen. Der Grund ist einfach: Einen Hund hat man körperlich unter Kontrolle - wenn man ihm nicht gerade in die Fänge gerät, was bei dem eigenen Tier aber doch nicht aus dem Nichts von Statten gehen sollte, sonst macht man definitiv was falsch - , ein Pferd hingegen, und vor allem ein Kaltblüter, spielt da in einer ganz anderen Liga. Sie sind stärker als ein Mensch, und man muss einen anderen Weg finden, ihnen zu zeigen, wer der Chef ist.
    Trotzdem sollte es nicht nötig sein, ein Pferd zu schlagen. Ich weiss von meinem Vater, dass dessen Onkel viele Pferde hatte(und offenbar auch verdammt grosse) und dementsprechend auch einige Angestellte, die sich um die Pferde kümmern sollte. Allerdings, schlug einer dieser Angestellten auch nur ein einziges Mal ein Tier, war er beim Onkel meines Vaters unten durch und gefeuert. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Onkel durchaus Ahnung von Tieren hatte, und wenn er auf dergleichen so radikal reagiert, muss es sehr wohl möglich sein, die Tiere ohne Gewalt zu erziehen. Aber eben, meine Erfahrungen sind aus zweiter Hand, also muss man sich darüber nicht mit mir streiten.


    Etwas was ich noch erwähnt haben wollte: Es gibt Menschen, die strahlen eine solche Autorität aus, dass sie bei extrem wenigen Hunden überhaupt handgreiflich werden müssen. Ich kenne einen Jäger, der seine Hunde gerne mitnimmt(das heisst, er nimmt nicht mehrere mit, aber er tat es sowohl mit seinem alten, der verstorben ist, als auch mit dem jetzigen), man kann sich vorstellen, dass das eiserne Disziplin von dem Hund verlangt, und ich wüsste nicht von einem einzigen Fall, in dem dieser Jäger seinen Hund auch nur hätte anfassen müssen, um ihm klar zu machen, was sich gehörte, und was nicht. Ein Blick reicht, und der Hund zieht den Schwanz ein und gibt Ruhe. Ausserdem kannst du seinen Hund locken wie du willst. Sobald der Jäger da ist, hat er nur noch Augen für ihn und folgt ihm auf Schritt und Tritt.

    Auf Palres' Bericht reagierten alle anders. Madaria versuchte ihre kleine Taktlosigkeit, die sie alle ausser ihr eigentlich schon vergessen hatten, zu entschuldigen. Der Faun, in sein Gitarrenspiel vertieft, nickte nur als Zeichen dafür, dass sie angenommen worden war. Diana erklärte Götter, die die Leben anderer forderten, als nicht berechtigt, Götter genannt zu werden, und Fintan schliesslich, machte seinem Namen als Feuerwesen Ehre. Genau wie Vic zuvor auch, konnte man ihm seine Wut und Bitterkeit gut ansehen und Palres zweifelte nicht daran, dass er jemanden mehr hätte zurückhalten müssen, wenn Fintan beim Tairisentempel gewesen wäre...


    Im Gegensatz zu einigen anderen, war Palres zu abwesend, um zu registrieren, was sich gerade zwischen Platinex und dem Minore Tuono abspielte. Dementsprechend erschrak er auch nicht schlecht, als Jareth plötzlich über das ganze Lager hinweg brüllte: "Jetzt reicht's!"
    Als der Faun sich dem Geschehen zu gewandt hatte, entdeckte er erst einen Platinex mit höchst interessanter Frisur; die Haare des Metallwesens standen in alle Richtungen ab. Aber auch ansonsten war sein Anblick seltsam: Sein Gesicht war zu einer merkwürdigen Fratze verzogen, die so gar nicht zu seiner sonstigen "Überlegenheit" passte. Er sah fast ehrgeizig aus, während er scheinbar gekränkt eine Metallplatte bildete. Damit hatte er scheinbar aber nicht weitergemacht, als Jareths Ausruf über den Lagerplatz gehallt war.
    Palres hatte keinen Zweifel daran, dass der Platiner Grund für die Aufregung war, konnte aber ganz in seiner Nähe einen schnaubenden Minidrachen erkennen. Zweifellos, der einzige, der sich an Grosskotzigkeit mit Platinex messen konnte, hatte diesen erstmals getroffen und war dabei scheinbar auch handgreiflich geworden, wenn man sich Platinex etwas genauer besah. Doch weiter kam Palres mit seinen Gedanken beim besten Willen nicht, denn nebenbei hatte Jareth mit einer beeindruckenden Schelte angefangen...
    "Ich hab die Schnauze gestrichen voll von all den Streitereien hier! Das gilt auch für die anderen, aber für euch beide besonders. Ich hab zwar weniger was für Waldwesen übrig, aber die vertragen sich wenigstens. Die anderen Neuen auch, nur du scheinst dich hier nicht wohl zu fühlen Donnerdrache! Wenn dir das hier nicht passt VERPISS DICH GEFÄLLIGST WIEDER!"
    "Der Teil mit uns war klar", dachte Palres sich, wartete aber gespannt auf eine Fortsetzung der Geschichte. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, und da er das Spiel auf der Gitarre schon aufgegeben hatte, packte er diese jetzt auch weg.
    "Platinex, du nervst mich am meisten", das liess Palres aufhorchen. Bekam der Platiner jetzt etwa auch zum ersten Mal richtige Schelte? "Du bist weder stärker als die anderen, noch hast du sonst irgendwelche Qualitäten außer der Fähigkeit unglaublich gut zu meckern. Wir sind nicht dein Hofstaat und auch nicht Untergebene. Ich bin dein Chef und die anderen sind dir gleichgestellt. Wenn die Platiner sich mit uns gut stellen wollen, dann sollten sie jemanden schicken, der sich in eine Gruppe eingliedern kann. Mir ist scheißegal, wie wichtig deine Familie ist, hier bist du soviel wert wie alle anderen. Und wenn ich höre, dass Cyrill tot ist, überlege ich mir ernsthaft ob wir sie nicht besser hätten gebrauchen können als dich!"
    Die ersten Worte gefielen der schadenfreudigen Seite Palres', der letzte Satz allerdings war überaus taktlos, und der Faun empörte sich innerlich darüber, dass man die Tote zu solchen Vergleichen verwandte. Trotzdem, alles, was Jareth gesagt hatte, war wahr. Man konnte dem Gruppenleiter in der Beziehung nichts anhängen.
    Als Platinex schliesslich versuchte, sich zu rechtfertigen, drohte ihm Jareth bereits still mit schwarzer Magie, so dass der Junge schnell verstummte. Beim Drachenwesen sah es aber anders aus. Scheinbar war der "feine" Herr nicht gewollt, seinen Stolz verletzt zu sehen, und packte sein Schwert aus.
    Völlig reflexartig rammte der Faun seine gespreizte Hand in den Boden, spürte in Sekundenbruchteilen einige Samen in der Nähe des Minore Tuono auf, liess sie spriessen und zu mächtigen Ranken heranwachsen, die den Drachen umschlangen, genauso wie diejenigen Dianas. Als der Faun aufblickte, verwunderte ihn der Anblick der gesamten Truppe, die sich zwischen Jareth und Duona aufgebaut hatte, doch ein wenig. Sogar der Platiner stand hinter dem Minidrachen, wenn auch hinter allen anderen. Während sich Palres die Lage noch einmal besah, darüber nachdachte, warum er dem Anführer gegenüber eine solche Solidarität verpürte, und sich aufrichtete, hörte er dröhnendes Gelächter seitens des Drachens. "Wenn er denkt, jetzt noch in der Lage zu sein, zu lachen, lasse ich gerne Dornen spriessen", kommentierte der Faun die Lage in Gedanken abfällig.
    Allerdings lag das Waldwesen falsch. Als sich der Donnerdrache wieder eingekriegt hatte, verkündete er:"Ich denke, ich habe verstanden, warum diese Gruppe so konfus und bunt zusammen gewürfelt ist. Sie hat durchaus ihre Berechtigung. Ich bleibe."
    Bei seinem momentanen Empfinden war Palres definitiv nicht in der Lage, die Situation positiv aufzufassen, und er dachte nur sarkastisch: "Man hätte es nicht zu hoffen gewagt..."


    Schliesslich verkündete Jareth in gewohnter Routine, als sei überhaupt nichts geschehen, nicht einmal mit einem überlegenen Lächeln, dass sie nun eine Stunde Zeit hätten, zu tun, was sie wollten, bevor sie sich wieder versammeln müssten. Palres war das Durchaus Recht. Er brauchte ein wenig Ruhe und Zeit. Während Platinex also diverse Dinge verkündete, und von allen ignoriert wurde, steuerte der Musiker auf den Baum am Rande des Lagers zu, auf dem er letzte Nacht geschlafen hatte, und kletterte über seine Treppe hinauf. Oben angekommen, lehnte er sich mit dem Rücken an den Stamm, fingerte die Gitarre aus dem Beutel, und begann wieder zu spielen. Diesmal war die Melodie nicht halb so traurig, aber immer noch sehr ruhig und regte zum Nachdenken an.