Hi. :)
Ich bin eigentlich im Urlaub, also sollte alles tutti sein, aber naja, lest selbst:
Heute war ein phänomenaler Tag. Von der versprochenen Abkühlung der gelegentlichen Regenschauer am gestrigen Abend war in unserem Schlafzimmer wenig zu spüren. Entsprechend häufig bin ich aufgewacht und fühlte mich mäßig erholt, sobald der Wecker um 7:30 Uhr die Nachtruhe offiziell beendete. Heute wollten wir in den Zoo, aber davor mussten noch ein paar "Amtsgänge" erledigt werden. Ich hatte einen Termin in der Autowerkstatt, den ich extra für den Urlaub ausgemacht hatte, weil wir mal wieder in Österreich zugegen sind und meine Mutter bei besagter Werkstatt in der Vergangenheit immer recht günstig davongekommen ist. 8 Uhr liefere ich das Auto ab und es geht direkt weiter. Auto kann "gegen Mittag" abgeholt werden. Frühstück fassen und ab zur Bank, weil ich noch ein uraltes Konto endlich kündigen wollte.
Dort angekommen merke ich schnell, dass die Filiale (hoffentlich) urlaubsbedingt unterbesetzt ist. Ein einziger Sachbearbeiter ist für alle kontorelevanten Anträge zuständig. Die Dame vor mir, eine Kundin, macht auch einen eher problematischen Eindruck, weshalb ich da 20 Minuten ausharre, bis ihr Anliegen dann zurückgestellt wird und sie unbefriedigt heimgehen durfte, um weitere Unterlagen zu beschaffen. Endlich geht's los, denke ich mir, aber da meldet sich bereits lautstark ein aufgebrachter Rentner zu Wort, der hier seit 15 Minuten auf seinen vereinbarten Termin wartet. Folglich werde ich vertröstet und muss 30 Minuten warten. Da ich aber gebracht wurde und jetzt niemanden nochmal eine gute halbe Stunde im kochenden Auto warten lassen will, mache ich mir einen Termin für 12:30 Uhr aus, also eine Zeit, wo ich wieder über mein Auto verfügen kann.
Den restlichen Vormittag verbringt man in brütender Hitze. Die Werkstatt meldet sich natürlich keine Minute früher, also krieg ich Punkt 12 den Anruf, dass ich das Auto abholen kann. Mutter fährt ihren Wagen vor, ich schließe die Tür ab - zumindest wäre das der Plan gewesen. Denn der Schlüssel passt nicht ins Schloss. Meine Mutter dachte, dass ich ihren Schlüssel zum Abschließen nehmen würde und ließ ihn an der Innenseite stecken. Ich hab aber meinen eigenen Schlüssel und brauchte ihren Schlüssel dafür nicht, habe ergo auch nicht drauf geachtet, dass der im Schloss stecken könnte. Mega.
Auf dem Weg zur Werkstatt bin ich bereits am googeln, was man noch machen könnte, bevor man den Schlüsseldienst ruft. Bei der Sorte Schloss geht wohl nicht viel außer dem alten Kreditkartentrick. Einen Versuch ist es wert, aber erstmal das Auto aus der Wekstatt holen. Und naja: Von den günstigen Preisen hab ich jetzt nichts bemerkt, weil 'ne gewöhnliche jährliche Durchsicht 350 € gekostet hat. Mittlerweile ist außerdem schon Mittag, es stehen noch Termine an und im Zoo ist man noch lange nicht. Stau auf der Straße nach Hause, also auch noch irgendeinen lästigen Unweg fahren, wo dann auf der einspurigen Straße Kinder mit Fahrrädern vor einem fahren, weil die gewittert haben, dass man's eilig hat. Bin dann natürlich ausgestiegen, hab sie verprügelt und überfahren. Mit deutlicher Verspätung kommt man vor der verschlossenen Haustüre an.
Und natürlich funktioniert das mit dem Kreditkartentrick so überhaupt nicht. Wir hebeln uns da einen ab, basteln 'ne Viertelstunde dran rum, aber natürlich kriegt man das nicht hin. Zum Banktermin bin ich zu diesem Zeitpunkt natürlich auch schon zu spät. Herrlich. Schlüsseldienst muss also gerufen werden. Mutter kümmert sich, Freundin und ich fahren zur Bank.
Nachdem man dort mit deutlicher Verspätung angekommen ist, lief dann zumindest die Kontoschließung reibungslos. Rein und raus in 3 Minuten. So hielt es scheinbar auch der Schlüsseldienst, der sich für 3 Minuten Arbeitszeit und 2x10 Minuten Fahrt satte 170 € bezahlen ließ. Wundervoll.
Aber von solchen Kleinigkeiten soll man sich ja nicht aufhalten lassen. Wir fahren zur Stadtgrenze, um dort unser Auto zu parken und mit dem ÖPNV weiterzufahren. Wir stecken gerade 3 U-Bahn-Stationen tief in unserem Abenteuer, als dann die Hiobsbotschaft ertönt: Schienenersatzverkehr. Der Atem stockt mir nicht bloß ob der enormen Hitze.
Im überfüllten Bus geht es dann weiter. Jede Sekunde ist die reinste Tortur. Ob es 5 Minuten oder 5 Stunden waren - ich kann es nicht sagen. Mittlerweile spüre ich gar nichts mehr. Die restliche Fahrt ist egal, denn irgendwann kommt man ja doch am Ziel an. Aus dem erhofften Zeitfenster von 6 Stunden Tiergarten sind 3 Stunden übrig. Weitere 52 € Eintritt später kann endlich das Abenteuer losgehen.
Erinnert ihr euch, als ich sagte "ich spüre gar nichts mehr"? Schöne wäre es, wenn das so geblieben wäre. Wir stecken gerade einmal eine Stunde tief in unserem Besuch, als ich ein Stechen im Rücken vernehme. Und es findet den Besuch hier so toll, dass es auch für den restlichen Nachmittag nicht von meiner Seite weichen will. Bei jeder Gelegenheit setze ich mich also hin, trinke einen Schluck und hole tief Luft, da der Schmerz gerade auf einer Höhe sitzt, um bei jedem Stich das Atmen zu erschweren. Mein Glück, dass ich in meinem Leben nichts Außergewöhnliches vollbracht habe, also bleibt mir zumindest der Club 27 erspart.
Trotz Schmerzen war der Besuch im Zoo schön. Die Rückfahrt war natürlich trotzdem eine Katastrophe, weil ein nerviges Balg im Bus seine lautesten Schreie demonstrieren musste und die Eltern das natürlich auch noch befeuert haben. Bin dann natürlich ausgestiegen, hab sie verprügelt und überfahren.
...und jetzt bin ich endlich wieder in der Wohnung. Morgen erwarten mich 14 Stunden Autofahrt, denn der Urlaub ist vorbei. Na dann, gute Nacht.