Beiträge von Cyndaquil

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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    Hallo!

    Ich find's sehr gut, dass über das Profi-Label noch einmal mit der Community gesprochen wird und möchte deshalb gern ein paar Gedanken dazu dalassen. (:


    Wie bekannt oder wie unbekannt ist das Profi-Label für dich?

    Es ist mir ganz gut bekannt, weil ich damals dabei war, als wir den Profi-Bereich abgeschafft und uns für das Label entschieden haben.


    Wie vertraut bist du mit der Möglichkeit, an der Profi-Jury teilzunehmen?

    Das war mir tatsächlich neu, dass es a) eine Jury gibt, die über das Komitee hinausgeht und b) dass man daran teilnehmen kann. Find ich grundsätzlich eine gute Idee, nur, wenn es sehr unbekannt ist, dann bleibt die Jury natürlich immer innerhalb des Komitees. Was nicht schlecht sein muss, weil das nicht automatisch bedeutet, dass Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Label zu voreilig gefällt werden oder, dass es Freunderlwirtschaft gibt. Aber es fehlt dann natürlich an der Vielfältigkeit der Meinungen.


    Wie findest du die Möglichkeit, dich aktiv an der Vergabe des Profi-Labels zu beteiligen?

    Awesome! Einbindung der Community in Entscheidungen find ich in den meisten Fällen sehr sinnvoll. Und gerade hier ist es schön, wenn man weiß, dass die Community des Bereiches eine Entscheidung mit bestimmen kann, auch ohne jetzt ein Teil des Komitees oder der Bereichsmoderation sein zu müssen. Sollte also durchaus mehr forciert werden. Meine erste Idee wäre gewesen, dass per PN einfach jede interessierte Person eine Meinung abgibt, weil niemand durch die Meinung einer anderen Person irgendwie beeinflusst werden kann. (Was ja bei Threads der Fall ist.) Aber genauso könnte man einfach nen allgemeinen Thread dazu machen und die Leut abstimmen lassen? Niederschwellig wär halt gut -- also keine ellenlangen Begründungen fordern. Imo.


    Wie wichtig oder unwichtig ist das Profi-Label für dich?

    Mhm ... mir persönlich ist das Label tatsächlich nicht mehr so wichtig.

    Fakt ist natürlich, dass es immer immer eine Ehre war und ist, wenn jemand das eigene Werk so gut fand, dass man als schreibende Person vorgeschlagen wurde. Ich hab aber auch die vielen Kritiken an dem Label verstanden, dass man das eigentlich gar nicht wirklich braucht und es auch wenig Aussagekraft haben kann. Als es noch einen extra Bereich für Profi-Werke gab, war die Abgrenzung ja sehr stark, jetzt muss ich sagen, fällt mir das Label im Bereich kaum noch auf. Ich finde die Vergabe als Würdigung aber durchaus wichtig. (Vor allem, weil es aufgrund der wenigen Kommentare ja manches Mal das einzige ist, wo man als schreibende Person bissl Feedback kriegt, dass das was man da in die Tasten haut doch irgendwem gefällt.)


    Was hat dich zuletzt davon abgehalten, ein Thema für das Profi-Label vorzuschlagen?

    Let me think ... öhm, ich glaube, dass mich noch nie was davon abgehalten hat, ein Topic -- egal ob Geschichte oder Sammlung -- für das Profi-Label vorzuschlagen. Außer vielleicht einfach meine gewandelte persönliche Einstellung, dass es mir selbst einfach nicht so wichtig war und ich dann der Person lieber durch Kommentare gezeigt hab, dass ich die Werke mag.

    Und vielleicht auch so ein Shift im Bereich, aber den kann ich mir auch eingebildet haben. Hatte allgemein den Eindruck, dass das Interesse an dem Label damals als Auszeichnung weniger wurde mit der Zeit, als an dem abgetrennten Profi-Bereich.


    Gibt es noch etwas, das du uns zum Profi-Label mitteilen möchtest?

    Ahm, ich glaube nicht. Ich meine, ich könnte jetzt allgemein die Sinnhaftigkeit des Labels infrage stellen, aber das wurde schon oft in der Vergangenheit gemacht und am Ende ging's doch immer für das Label aus, dass das wohl eine unnötige Diskussion wäre. Klar spricht für mangelndes Interesse an dem Label, dass in den letzten zwei Jahren nichts dazu passiert ist, aber hier sehe ich die Problematik nicht beim Label an sich, sondern an allgemein fehlender Aktivität im Bereich. Und dann ist es ja klar: wenn niemand liest was geschrieben wird, wie soll dann was vorgeschlagen werden? Es ist ja bewusst eine Würdigung die man als Autor_in durch andere Personen (Leser_innen, Autor_innen) erhält. Wenn es diese Personen aber nicht gibt ... nun, dann geschieht nichts.

    Bevor ich aber in die Aktivitätsdisku abrutsche, bleib ich lieber beim Thema. (:


    Kurzgesagt: ich find das Label nach wie vor gut, es wär mir aber persönlich wichtig, dass die Teilnahme an der Jury stärker forciert wird und man sich überlegt, wie man das niedrigschwellig aufbauen kann, damit wirklich jede interessierte Person sich beteiligen kann. Sei es durch eine direkte Disku im Vorschlagetopic oder ein Extratopic oder eben die Möglichkeit PNs zu schreiben. Vielleicht auch einfach die Gästeliste nach jedem Vorschlag posten?

    Hallo Wattmacks!


    Mir wurde dein Topic empfohlen und deshalb dachte ich mir, schau ich mal rein. Und wenn ich schon dabei bin, gibt’s auch gleich einen Kommentar. (:


    Affe des Jahres

    Zu Beginn muss ich sagen, dass es nicht ganz einfach war den Text zu lesen. Du hast zwar auf Absätze geachtet, aber normalerweise macht man auch bei der wörtlichen Rede Absätze. Deshalb bin ich manches Mal ein wenig durcheinander gekommen, wer jetzt was eigentlich gesagt hat.

    Ich fand den Text aber trotzdem spannend und bin jetzt durchaus neugierig, wer denn jetzt Affe des Jahres wird. Meine Meinung zählt zwar nicht, aber da mir finstere Personen mit zwielichtigen Geschäften grundsätzlich unsympathisch sind, würde ich Gor-Tom schon mal nicht wählen. Und ich mein, DK, also bitte, wer kennt ihn nicht?!

    Schade natürlich, dass er jetzt arbeitslos ist, nachdem er die Viehkinger in die Flucht geschlagen hat — aber wenn ihm das zu einer neuen Aufgabe verholfen hat, hat das auch wieder seine Vorteile. Seine Gehegespiele scheinen ja doch sehr beliebt zu sein, da hätte er sich den Titel durchaus verdient.

    Muss ja sagen, dass ich es witzig fand mir Chimpep und die Chimstix in Anzügen vorzustellen. Das hatte schon so bissl was von Mafia — aber nach der kleinen Rückblende in die Vergangenheit wunderte mich das auch nicht, dass das gewisse Tendenzen in die Kriminalität vorhanden sind, wenn mit Erpressung und Mobbing gearbeitet wird. Wattmacks und seine Brüder sind dann gleich Feuer und Flamme und basteln ebenfalls Flyer um auf DK aufmerksam zu machen. (Warum hatte ich gleich diesen Rap im Kopf? Es ist mir ein Rätsel …)

    Natürlich unpraktisch, dass sie von Chimpep und seinen beiden Bodyguards dabei erwischt wurden. Das klingt nach einer unschönen Auseinandersetzung die da folgen könnte. Hoffentlich tut sich keiner weh!


    Ich vermute, dass du mit „Affe des Jahres“ entweder auf die Aktion User des Jahres oder Mod des Jahres angespielt hast, weil das hier doch bissl wie Realsatire wirkt. Was ich durchaus ganz witzig finde, nur, da mir solche Sachen grundsätzlich verschlossen bleiben, konnte ich erst recht keinen Zusammenhang zwischen realen Ereignissen herstellen. Aber das macht nichts, denn ich fand deine Charaktere und deine Darstellung echt gut gemacht und witzig zu lesen. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Musicmelon!


    Cynda-Syndikat? Also, ich führe zwar Selbstgespräche — und schäme mich nicht dafür — aber noch bin ich nur eine Person. Und bräuchte ein Syndikat nicht irgendwie mehr Personen, um als solches zu gelten? xD

    Ausführlich ist bei meinen Kommis tatsächlich relativ, meist werden sie so an die 500 Wörter lang, manche länger, manche kürzer. Es kommt auch sehr auf das Werk drauf an, ob mir viel oder wenig dazu einfällt. Und manches Mal schwafel ich halt auch einfach bissl vor mich hin während des Kommentierens. Würde deshalb nicht sagen, dass meine Kommentare allein durch ihre Länge besser sind, als andere. I just talk a lot, that’s all. Die Kunst sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mit wenigen Wörtern viel auszusagen beherrsch ich leider nicht gut.

    Freut mich aber, wenn ich mit meinen Interpretationen von deinem Drabble gar nicht mal so falsch lag. Und Prinzessin Mononoke kann ich sehr empfehlen!


    Leidteiler

    Was für eine schöner Text! Ich mag es, wie du den Friedhof hier mit all den Pokémon belebt hast, auch wenn natürlich nicht alle davon durchweg freundlich gesinnt waren. Es begann ja mit den kleinen Lichtel, wo ich beruhigt war, dass die Trombork dafür sorgten, dass nichts zu schaden kam, wenn hier offensichtlich mit dem Feuer gespielt wurde. Mehr Angst hat mir tatsächlich das plötzliche Auftreten von Echnatoll gemacht — allerdings erschien Emily mir eher wie gelähmt? Es kam nicht ganz so rüber, ob sie einfach nur komplett ruhig war oder tatsächlich Angst hatte; erst als sie schrie und offensichtlich Hilfe von anderen Pokémon erhielt, war das deutlich. Als sie dann ihren Anhänger verloren hatte, hatte ich mich auch gewundert, ob er nun wichtig für sie war oder nicht, weil keine Reaktion kam, nachdem Echnatoll ihn ihr entrissen hatte. Erst später wurde deutlich, dass ihr der Anhänger fehlt.

    Als sie mit den Driftlon schließlich davon geflogen ist, hatte ich fast Angst, sie würden sie zu weit tragen. Aber das waren sehr freundliche Driftlon und Emily schien auch ein häufiger Gast auf dem Friedhof zu sein. Wie du die Geist-Pokémon dargestellt hast, als kleine Frechdachse, als Wesen, die Angst in Spaß umwandeln und sich um das Vergessene kümmern, das fand ich sehr schön.

    Am Ende begegnet Emily noch einem Pumpdjinn, dass ihr mindestens genauso unheimlich ist, wie das Echnatoll, auch wenn es hier viel stärker rauskommt. Gengar kümmert sich dann darum, dass das Pumpdjinn Emily in Ruhe lässt. Schön, dass Gengar hier wohl ein besonders wichtiges Pokémon ist und Emily eine besondere Blume mitgibt. Es wirkt fast so, als wäre Gengar eine Art Kurier, der Emilys Erlebnisse ihrer Mutter berichtet. Ob es das nun wirklich tut oder ob Emily sich das nur wünscht, ist nicht ganz deutlich, aber es ist eine tröstende Vorstellung.

    Tatsächlich seh ich Friedhöfe auch nicht als gruselig oder deprimierende Orte an. Sie sind ein Ort an dem wir dem Ende einfach sehr nah kommen und ich denke, das macht vielen Personen einfach Angst. Aber es sind auch sehr ruhige Orte, genauso grün wie manche Parks und voller wildlebende Tiere.

    Bei Pokémon ist das natürlich was anderes, die können schon sehr gefährlich sein, deshalb war ich umso glücklicher, dass Emily am Ende nichts passiert ist!


    Eine schöne Geschichte über die Trauer und wie ein Friedhof in der Pokémonwelt sein könnte. Hat mir gefallen!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Flocon!


    Finde es ja eine sehr schöne Aktion, dass du die Werke anderer Autor_innen hier ausstellst. Und gerade das von Shiralya ist besonders schön. (:

    In diesem Kommentar wollte ich ein paar Gedanken zu deinem neuen Drabble dalassen.


    Ruheort

    Durch den Titel hatte ich mich schon auf eine ruhige Atmosphäre eingestellt, die du durch den Text auch schön transportiert hast. Tatsächlich fand ich das ganze Drabble sehr malerisch in seinen Beschreibungen. Die Enten, die Wärme durch das Tal tragen — vielleicht, weil sie neben dem Beobachter die einzigen Lebewesen sind, die er sehen kann? Die Einsamkeit des einzelnen Autos, das über die Brücke fährt, aber nur eine Randnotiz im Hintergrund, weil das Rauschen des Flusses alles überdeckt. Mir gefällt auch sehr dieser Kontrast, dass es auf der anderen Uferseite schon hell ist und auf der Seite des Betrachters noch nicht, weswegen er die Lichter der Kirche gut sehen kann.

    Und wie egal das den Enten ist, weil sie sich einfach nur treiben lassen. Von den Enten kann man durchaus etwas lernen, wenn es um Gelassenheit geht, würde ich jedenfalls annehmen. Sie genießen hier einfach die Ruhe des Flusses und der Tageszeit. Der Beobachter ist sehr passiv, beschreibt die Szenerie, aber äußert seine Gedanken wenig. Was für mich zeigt, dass er zur Ruhe gekommen ist und ganz entspannt diese Szene genießt. Wasservögel empfinde ich auch als sehr entspannend zu beobachten, ihre Art über das Wasser zu gleiten ist einfach besonders.


    Ein sehr schönes Drabble, das mir durch seine Atmosphäre und seinen Beschreibungen sehr gut gefallen hat!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Roach!


    Ich hab gesehen, dass dein Update noch keinen Kommentar erhalten hat, also wollte ich das mal nachholen. (:


    Verwirrung

    Der Titel passt sehr gut, denn ich bin von diesem Werk auch sehr verwirrt nachdem ich es gelesen hab. Wird vermutlich kein besonders hilfreiches Feedback werden, aber vielleicht sind meine Gedanken dazu auch schon etwas.

    Das ganze Werk besteht hauptsächlich aus Fragen, viele davon hab ich mir selbst noch nie gestellt, weswegen ich es spannend finde, diese hier alle aufgereiht zu lesen.

    In der ersten Strophe(?) schreibst du, dass es Horror sein könnte, wenn man sich darüber Gedanken macht, dass das Universum zufällig entstanden ist. Der Sprung zu „es ist eher Zufall, als dass es uns wirklich gibt“ fand ich überraschend. Weil selbst wenn das Universum durch einen Big Bang entstanden ist, schmälert das ja nicht unsere Existenz? Oder hab ich das falsch aufgefasst? Ich denke mir jedenfalls, dass ich sehr real bin — manches Mal zu real, weil das Leben halt genauso schön wie furchtbar sein kann — und deshalb konnte ich diesen Gedankengang nicht ganz nachvollziehen. Aber gut, er regte zum Nachdenken an, darum geht’s dir vermutlich auch!

    „Reductio ad absurdum“, die absurde Ermäßigung? Jedenfalls kam das beim Übersetzen heraus, aber so ganz vertrau ich der Sache nicht. Jedenfalls gehst du auch in der zweiten Strophe den Gedankengang weiter, dass unsere Existenz damit zu tun hat, dass jemand sich das alles nur ausdenkt. Die Frage nach „wie real ist diese Welt“ ist durchaus interessant. Vielleicht leben wir wirklich nur, weil jemand sich das alles ausgedacht hat? Oder ist das versteckte Religionskritik?

    Die Fragen überschlagen sich auch in der nächsten Strophe und das Lyrische Ich fragt sich, ob seine Existenz denn erstrebenswert wäre und wendet sich an einen abwesenden Beobachter. Dieses Werk scheint mir wie ein großes Selbstgespräch auf philosophischer Ebene — vermutlich der Grund, warum mir das alles etwas verschlossen bleibt. Aber das macht nichts, ich find es einfach spannend zu lesen!

    Interessanterweise fragst du in der vorletzten Strophe, ob etwas verschwindet, wenn wir daran glauben. Das hab ich nicht ganz verstanden, sollte etwas nicht realer für uns werden, wenn wir daran glauben? Hat Glauben an sich nicht damit zu tun, dass man etwas zwar nicht sieht, aber trotzdem davon überzeugt ist, dass es existiert? Dass du das umdrehst ist ein interessanter Gedankengang.

    Die letzten zwei Zeilen der letzten Strophe erinnerten mich irgendwie an dieses Zitat „bin ich verrückt oder sind alle anderen verrückt“, was Albert Einstein folgendermaßen gesagt haben soll: „A question that sometimes drives me hazy: am I or the others crazy?“

    Daran musste ich denken, denn hier stellt das Lyrische Ich ja quasi seine ganze Existenz in Frage und hält sich für einen Geist.


    Die ganze Thematik des Gedichts, wie viel ist real, wie viel von unserer Realität ist von uns selbst erschaffen und hat das alles sich eine höhere Macht ausgedacht, ist wirklich spannend. Der Titel „Verwirrung“ macht die wirren Gedanken deutlich, die zumindest ich auch nicht ganz erfassen konnte. Aber das Werk hat auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und ich mochte die Idee, hauptsächlich mit Fragen hier zu arbeiten ohne eine Antwort zu geben.


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Liu!


    Dieses Mal möchte ich mich der Epik zuwenden, die du gepostet hattest.


    Eines Nachts ist Isch entschlafen

    Ich nehme mal die erste Zeile als Titel, hoffentlich ist das nicht zu frech von mir.

    Ich bin von diesem Text sehr begeistert, aus vielen Gründen. Deine Art das alles zu erzählen sehr schön. Du hast die Gefühle der Gemeinschaft gut dargestellt, hattest durchweg so eine schöne Erzählstimme, überfordert, sorgenvoll, aber auch freundlich und ehrfürchtig, wenn es um Isch selbst ging. Du hast Isch und was es war und wie die Menschen waren sehr deutlich gegenübergestellt und damit für mich gut dargestellt, warum Isch für diese Menschen so wichtig war. Wie viel halt es ihnen gegeben hat, dass Isch da war. Und wie Isch überhaupt ein Teil dieser Gemeinschaft wurde.

    Zuerst hatte ich nämlich angenommen, dass Isch zuerst da war, wie auch immer das vonstatten gegangen ist und dann die Menschen für Isch ein Haus bauten. Aber anscheinend war es fast umgekehrt? Sie erbauten zuerst das Haus, in einer vagen Ahnung von Isch und hofften, es würde sich niederlassen? Und als Isch dies dann tat, hatten sie sich an die Präsenz gewöhnt. Dass die Präsenz von Isch spürbar war, sagst du ja schon zu beginn deiner Geschichte.

    Ich fand es so schön realitätsnah, wie du die Reaktionen der Gemeinschaft dargestellt hast. Wie manche es nicht schafften aus dem Bett zu kommen und die Realität ausblenden wollten. Andere wiederum konnten sich zu ihrem Alltag durchringen, aber die merkwürdige Leere und Stille blieb. Allgemein hast du das so eindrücklich beschrieben, das war wirklich beeindruckend. Wirklich der Realität stellen will sich die Gemeinschaft auch nicht, denn sie betreten das Haus nicht. Das Haus, das sie selbst erbaut hatten und so gut kannten, vermieden sie jetzt, weil Isch nicht mehr dort war. Ich finde, das zeigt den Trauerprozess durchaus sehr gut, diese Vermeidung des Bekannten, weil es nur noch mit Überforderung und Schmerz verbunden ist.

    War das Haus wirklich zu klein? Sollte man es abreißen, weil Isch nicht mehr da war? Ich weiß es nicht genau. Einerseits denke ich mir, dass Isch vielleicht irgendwie deutlich gemacht hätte, dass das Haus verändert werden müsste. Andererseits gehst du nicht auf spezielle spirituelle Lehrer ein, die der Gemeinschaft den Umgang mit Isch irgendwie erklärt oder gezeigt hätten. Eher schien es mir, als hätten alle dasselbe Wissen und dieselbe Verbindung zu Isch — etwas wofür sie keine spezifische Anleitung brauchten. (Was ich spannend fand, weil als christlich geprägte Person, ich natürlich gleich eine christlich angehauchte monotheistische Religion hier sah, aber im Christentum gibt es Lehrer, um die Gemeinschaft anzuleiten und die fehlten hier bei dir.) Es fühlt sich jedenfalls irgendwie gut an, dass die Gemeinschaft gemeinsam mit Isch gelebt hat, ohne, dass es jemanden gebraucht hätte, der ihnen alles erklärt. Und dass die Vorschläge zur Veränderung von einfachen Leuten wie dem Konditor und der Sattlerin kommen und nicht von Priester A und Pfarrer B oder so.

    Ich glaube ja, dass du bewusst den dritten Tag gewählt hast, was auch irgendwie wieder ins Christentum geht. Immerhin wurde Jesus nach drei Tagen von den Toten auferweckt. In diesem Fall kommt jetzt nicht Isch zurück nach den drei Tagen, aber die Gemeinschaft — oder zumindest einzelne — wagt sich in das Haus.

    Und das Haus ist voller Spiegel! Und ich glaube, das soll den Menschen zeigen, dass sie nicht so minderwertig sind, wie sie sich gefühlt haben und dass Isch, wenn es existiert hat, ihnen das hinterlassen wollte. Entweder, dass sie Isch selbst gar nicht brauchen oder, dass sie es auch ohne Isch schaffen werden. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ich fand es jedenfalls einen spannenden Abschluss, dass das Haus voller Spiegel ist und nicht etwa ein anderes Zeichen von Isch dort zu finden ist. Was ich mir auch hätte vorstellen können.

    Sehr spannender Text, der mir vor allem durch deinen Erzählstil sehr gut gefallen hat!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Mandelev!


    Bei deinem Update hat mir deine kleine Geschichte um das Glühwürmchen es gleich angetan, als ich allein schon den Titel gelesen hab. Deshalb wollte ich dazu gern ein paar Gedanken dalassen. (:


    Das einsame Glühwürmchen

    Ich finde es schön, wie diese kurze Geschichte sehr viel erzählt. Die Protagonistin Hero ist zwar ein Glühwürmchen kann aber nicht fliegen — dass weibliche Glühwürmchen dazu nicht in der Lage sind, wusste ich gar nicht, danke für’s Schließen dieser Bildungslücke! — und ihr Licht ist unstet. Zurecht fühlt sie sich da einsam, denn was kann ein kleiner Käfer vom Boden aus auch schon sehen? Und leider ist sie auch kaum in der Lage etwas zu verändern — obwohl ich es Hero durchaus zugetraut hätte, dass sie vielleicht auf eine Pflanze klettert, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber das passiert nicht, stattdessen bleibt sie am Boden. Und wird tatsächlich gefunden! Von einem anderen Glühwürmchen, Leander. (Was für ein hübscher Name!) Leander kann als männliches Glühwürmchen fliegen und anscheinend ist gerade Paarungszeit. Fand ich irgendwie niedlich, wie du die Nennung davon geschickt umschifft hast, sodass dein Text weiterhin so eine unschuldig, romantische Note behält. Leander ist so freundlich und beschreibt Hero, was er aus der Luft alles sehen kann und vergrößert ihre Welt damit enorm! (Und ich bin froh, dass es um Insekten geht, weil bei menschlichen Charakteren würde mich das stören, weil das so klischeehaft ist.) Hero erlebt jedenfalls durch die Erzählungen von Leander eine Welt, die ihr bisher verschlossen blieb, weil sie nicht fliegen kann und das ist doch eine schöne Vorstellung, wie sie sich darüber freut.

    Die beiden verlieben sich dann und leben leider gar nicht so lang. Aber in ihrem kurzen Leben, waren sie doch sehr glücklich, so hatte ich jedenfalls den Eindruck.

    Dass Hero und Leander aus der griechischen Mythologie kommen, wusste ich tatsächlich nur durch deinen Rekommi drunter. Bin da leider nicht besonders bewandert — ich kenne die Geschichte von Amor und Psyche in Grundzügen, aber das war’s auch schon.

    Ich mochte diese kleine Geschichte jedenfalls sehr, du hast sie einfach gehalten und doch Themen wie Einsamkeit und Zweisamkeit schön dargestellt. Hat mir sehr gefallen und nachträglich Glückwunsch zum dritten Platz!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Klimax!


    Ich hab hier mal reingeschaut und mich hat dein Elfchen „verschwinden“ angesprochen, sodass ich dazu gleich ein paar Gedanken dalassen wollte.


    verschwinden

    Ich hoff, es ist nicht zu frech, dass ich das erste Wort des Elfchens als Titel wähle.

    Tatsächlich kann ich deine Faszination von kurzer Lyrik — vor allem Haiku und Elchen — sehr gut nachvollziehen. Diese Restriktion die man durch die strengen Regeln der beiden Formen hat, die so auf die Länge fixiert sind, helfen mir tatsächlich auch, mich viel auf das Gefühl und die Worte zu konzentrieren. (Obwohl ich so manches Haiku gern anders geschrieben hätte, aber die Silben sind eben wichtig.)

    Was ich bei diesem Elfchen so schön find, ist die Sache, wie es so frustriert anfängt. Wie das Lyrische Ich für mich quasi schreit, dass das Lyrische Du aus dem Kopf raussoll.

    Die nachfolgenden Zeilen, dass das Lyrische Ich ständig an das Du denkt, klingen für mich etwas sanfter. Vor allem dieses „ununterbrochen“ am Ende, zeigt für mich schon, dass das Du dem Ich wichtig ist, aber trotzdem scheint es da eine Barriere zu geben zwischen ihnen. Etwas, was das Ich davon abhält wirklich zu dem Du zu stehen. Oder vielleicht verhält sich das Du auch auf eine Art und Weise, die das Ich verwirrt?

    Ganz klar ist das hier nicht und doch ist es spannend für mich darüber nachzudenken, ob dieses kleine Elfchen mit seinen elf Wörtern eine größere Geschichte erzählt. Oder eben auch nicht. Ich denke, dass ist auch so etwas, was mich an kurzen Lyrikformen so fasziniert: ob es etwas Größeres dahinter gibt oder eben nicht.

    In diesem Fall — und eventuell war es gar nicht so gemeint, aber ich hab da so eine hoffnungslos romantische Ader, I’m very sorry —, klingt das für mich sehr nach Verliebtheit. Da sind zwei Personen, die sich eigentlich mögen, aber weil das auszusprechen so ein großer Schritt ist und so verletzlich macht, wehrt sich das Ich dagegen. Da ist es einfacher zu versuchen das Du zu vergessen — was so leicht natürlich gar nicht ist.

    Wie es ausgehen wird? Keine Ahnung, das weiß ich selbst nicht, aber nachdem das Ich ununterbrochen an das Du denkt, wird vermutlich früher oder später etwas passieren.


    Ein sehr prägnantes Elfchen, wie ich finde — ich mag vor allem diese Sprechpause die durch den Gedankenstrich (und wahrscheinlich ist es nicht mal einer, aber ich kann mir die verschiedenen Arten davon leider nicht merken) hier so schön dargestellt wird.

    Das Elfchen hat mir jedenfalls sehr gefallen und ich finde, dass so kurze Werke dir auch sehr liegen!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Evo Lee!


    Ich wollte mir deine Sammlung mal ansehen und dein aktuelles Drabble zum Herbst hat es mir gleich angetan. Darum gibt‘s auch gleich einen Kommentar dazu!


    Herbstgedanken

    Ich mag wie du dieses Drabble mit der Natur und der Veränderung startest. Wie der Wind mit den bunten Blättern spielt und es ihm völlig egal ist, ob diese noch an den Bäumen hängen oder bereits zusammengeharkt sind. Er wirbelt sie durcheinander! Und dabei bringt er auch schon, wie du schreibst, ein wenig den Winterblues mit sich. Noch keinen Schnee, aber doch die Ahnung davon, in Form von Kälte, die man im Sommer einfach nicht spürt. Bei der Veränderung bleibst du auch gleich und sprichst davon, dass sich die Kleidung in den Schaufenstern ändert. Was ich hier sehr interessant fand, weil ich zuerst von einem Drabble ausging, dass sich viel mit der Natur beschäftigen wird, aber du gehst auch auf so alltägliche Dinge ein, wie die Schaufensterausstattung, die sich jetzt natürlich auch verändert. Und du gehst dabei nicht nur auf die Kleidung ein, sondern auch auf die Dekoration, die jetzt zu bunten Blättern, Kürbissen und Igeln (<3) übergeht.

    Und ja, der Herbst ist auch die Jahreszeit, wo man sich wieder dem Lesen und allgemein Aktivitäten widmen kann, die drinnen stattfinden. Auch Halloween kommt bei deinem kleinen Rundblick nicht zu kurz und als wäre das alles noch nicht deutlich genug, sprichst du es am Ende auch noch einmal aus: es ist Herbst! Und ich finde, damit kann man dieses Drabble auch sehr schön abschließen.

    Hat mich wirklich überrascht, welche Facetten du hier für den Herbst hervorgehoben hast. Es ist wirklich eine schöne Mischung aus Naturbeschreibung und Alltag in dem die Veränderung gerade im Herbst eine recht große Rolle spielt. Ein gelungenes Drabble, wie ich finde!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Flocon!


    Ich habe mich in deiner Sammlung ein wenig umgesehen und bin über ein kleines Werk mit dem Namen „Im Sternenlicht“ gestolpert. Das fand ich so schön, dass ich dazu einen Kommentar dalassen wollte.


    Im Sternenlicht

    Ich finde diese Szene sehr schön, sie hat eine gewisse Sanftheit und doch auch Melancholie. Vielleicht, weil der Mittelpunkt dieser kurzen Geschichte ein sterbender Stern ist. Was natürlich durchaus traurig ist, aber das Universum ist eben nicht statisch sondern genauso im Fluß.

    Lino und Luna schauen sich also gemeinsam den Sternenhimmel an, allein das ist schon eine schöne Szene. Zuerst dachte ich, dass Lino vielleicht ein Sternbild zeigen will, als er auf einen Stern aufmerksam macht. Oder auf einen besonderen Stern, weil er ja extra sagt, dass dieser besonders hell leuchtet. Stattdessen ist der Stern gerade explodiert und damit gestorben. Die Explosion ist besonders deutlich zu sehen und aus irgendeinem Grund macht das Lino glücklich. Ist es vielleicht der seltene Moment, den sie da gemeinsam erleben dürfen? Ist es die Vergänglichkeit der Sterne? Ganz sicher bin ich mir nicht, was ihn so fasziniert, aber ich kann wie Luna verstehen, dass dieses Funkeln in seinen Augen sicherlich faszinierend sein muss. Die beiden scheint ja auch etwas zu verbinden, was genau, das sagst du nicht, aber sie scheinen sich schon eine Weile zu kennen, so wie sie miteinander umgehen. Da ist viel Selbstverständlichkeit in dem, wie sie aufeinander reagieren und doch auch etwas unterschwellig fremdes. Oder ich bin einfach hoffnungslos romantisch, daran könnte es natürlich auch liegen. (I really do appreciate a good, soft romance.)

    Lunas verwunderte Frage, warum sie sich da gerade einen sterbenden Stern ansehen, kann ich gut nachvollziehen, weil die Begeisterung von Lino schon ein wenig morbid wirkt. Er kann das allerdings auch nicht beantworten, stattdessen streckt er seine Hände gen Himmel — eine für mich etwas kindliche Szene. Aber vielleicht zeigt es auch seine Verbundenheit mit den Sternen?

    Vielleicht ist das der Moment, wo sich die beiden verlieben. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein besonderer Moment, den die beiden teilen. Wolken ziehen jedenfalls auf und es fallen ein paar Regentropfen womit das Beobachten der Sterne wohl vorbei sein dürfte. Ob der Himmel nun wegen dem verstorbenen Stern weint oder ob du die Kälte des Regens hier bewusst als Kontrast zu der unerklärlichen Wärme nutzt, die Luna spürt, kann ich nicht ganz sagen.

    Wie auch immer, ich fand diese kurze Szene jedenfalls sehr schön zu lesen. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Huhu!


    Halbzeit meiner kleinen Challenge in diesem November und nachdem dein Update so passend kam, kriegst du zur Halbzeit auch noch mal einen Kommentar. (:


    Endloser Konflikt

    Als ich den ersten Satz gelesen hab, musste ich zuerst an einen Totengräber denken, aber da hat die Nervosität irgendwie keinen Sinn ergeben. Das Bild des Schlachtfeldes kam mir beim Lesen der nächsten Sätze sehr deutlich, obwohl ich gerade die Erwähnung einer Königin besonders interessant fand. Erster Einfall hierbei war Alice im Wunderland — Ab mit dem Kopf! —, aber tatsächlich musste ich mehr und mehr an ein Schachspiel denken und das nicht nur, weil du den Begriff „Schlüsselfigur“ genutzt hattest.

    Ich hab mir dann überlegt: okay, wer ist dieser ältere Mann eigentlich in diesem Schachspiel, weil Spaten passen ja nicht wirklich als Waffe dazu. Der Turm? Unwahrscheinlich, das müssten starke gepanzerte Einheiten sein. Läufer? Auch nicht, die stell ich mir komischerweise entweder als Fechter oder als Schwertkämpfer vor. Schnell, gezielt und doch elegant. Der Springer kann es auch nicht sein, weil da fehlt ja das Pferd, also bleibt nur noch der Bauer übrig. Denen hätte ich zwar durchaus auch Schwerter zugetraut, aber jetzt wo ich so drüber nachdenke, machen Bauern bewaffnet mit Schaufeln, Mistgabeln und Rechen im Kontext eines „realen“ Schachs fast mehr Sinn.

    Die Angst des Bauern ist jedenfalls deutlich spürbar, selbst das kurze Durchatmen, als der Springer doch nicht ihn im Visier hatte, hält nur kurz an, als du das Niederstrecken seines Kameraden kurz beschreibst. Für so was hätte ich nicht die Nerven.

    Und ja, das unsinnige Gemetzel macht auch keinen Sinn! (Mag diese Kriegskritik hier sehr, weil, macht Krieg letztendlich wirklich Sinn? Also gerade wenn es um irgendwelche Territorien geht, find ich’s immer sehr sinnlos.)

    Der Bauer ist eine Weile nur Zuseher auf diesem Schlachtfeld, du nimmst ihn mitsamt seinen Ängsten als indirekten Erzähler. Schließlich muss er am Ende aber doch selbst handeln, als sein König ihn in die Schlacht schickt. Und da löst du dann schließlich auf, dass es sich um ein Schachspiel handelt, als der Bauer sich von G5 auf G6 bewegt. Wie weit er es schaffen wird, ist absolut offen. Du lässt auch offen, ob der Bauer zur weißen oder schwarzen Seite gehört, weil das auch absolut keinen Unterschied macht.

    Dieser kurze Text hat mir sehr gefallen und hat mal wieder gezeigt, wie gut es dir gelingt in wenigen Worten, aber durch prägnante Beschreibungen sehr viel auszudrücken. Ich hatte das ganze Geschehen jedenfalls sehr deutlich vor Augen und hab mit dem Bauern durchaus mit gezittert.


    Gute Idee, gute Umsetzung, gute Atmosphäre. Anders kann ich’s nicht sagen und freu mich schon auf weitere Werke. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Zeit für den vorletzten Part dieser Geschichte. (:

    Zuvor aber noch ein Danke an Rusalka für deinen Kommentar!


    Zuerst war es noch angespannt ruhig in den Straßen, als die Menschen begannen in den Häusern die wichtigsten Dinge einzupacken, doch schon bald erfüllten die Stimmen der Leute und die Laute der Pokémon die eiskalte Luft. Die Chevrumm standen eng beieinander im Schnee, zwischen ihnen blökten die Mähikel nervös. Das weiße, kalte Zeug unter ihren Hufen kannten die Pokémon nicht, da sie die Winter immer in ihren warmen Ställen verbrachten. Auch die Miltank waren sichtlich verunsichert, als sie aus den großen Gebäuden geführt wurden. Bissbark umkreisten die Herden, das ein oder andere Fukano bellte aufgeregt in den Straßen. Aus dem Gasthof traten ein paar reisende Trainer mit ihren Pokémon an der Seite. Gallopa und Pampross scharten im Schnee, als sie vor die Wagen gespannt wurden.
    Über dem Dorf begannen die ersten Vogel-Pokémon zu kreisen — Tauboss, Ibitak und Staraptor zogen über die verschneiten Dächer dahin. Der Ruf eines Washakwil hallte durch die Luft bevor die Glocken anfingen zu läuten und einige zusammenzuckten.
    „Beeilung! Beeilung!”, schrie jemand durch die Straßen. Die allgemeine Nervosität stieg sichtbar an, die Handgriffe wurden immer schneller und nachlässiger. Als eine Kiste mit Lebensmitteln von einem der Wagen zu kippen drohte, konnte nur die geistesgegenwärtige Psychokinese eines Morbitesse dies verhindern. Jedermann nahm so viel er tragen konnte und so viel gebraucht wurde. Die Trainer, die zu Besuch im Dorf waren, halfen tatkräftig mit und folgten gemeinsam mit den Bewohnern der Spur aus Irrlichtern zu Hoshiko und Kōun. Es dauerte eine ganze Weile bis sich alle dort versammelt hatten und bald standen die beiden einer großen Gruppe aus Menschen und Pokémon gegenüber.
    „Kennt ihr den Weg ins nächste Dorf?”, fragte die Feuerfüchsin telepathisch die Dorfbewohner.
    „Grundsätzlich ja”, gab jemand zurück, der sich aus der Menge löste und vortrat. Es war der Mann, in dessen Haus Hoshiko die letzten Monate gelebt hatte. „Aber der Weg ist im Winter beschwerlich und deshalb benutzen wir ihn nicht.”
    „Geh voran und zeig wo es lang geht”, erwiderte sie darauf. „Die Schwierigkeiten werden wir lösen, wenn sie auf uns zukommen. Hier sind genügend Leute und Pokémon um dabei zu helfen.”
    Niemand widersprach und Kōun war beeindruckt von der Zuversicht die Hoshiko ausstrahlte. Sie war gewillt die Dorfbewohner in Sicherheit zu bringen und langsam konnte er verstehen warum. Eine ganze Weile hatte sie bei ihnen gelebt und selbst, wenn es schwer für sie war, so gehörte es zu ihrer Art sich erkenntlich zu zeigen. So wie sie sich auch für die Rettung durch ihn dankbar gezeigt hatte.
    Der Mann ging an den beiden Pokémon vorbei und führte die Gruppe an, die sich nun nach und nach in Bewegung setzte. Flug-Pokémon schlugen mit ihren Schwingen, die Hunde-Pokémon bellten ab und an, um die Herden anzutreiben — einige Miltank muhten unsicher und auch die Chevrumm und Mähikel blökten aufgeregt. Doch das Vertrauen in die Menschen war für diese Pokémon genug und wiederum war das Vertrauen der Bewohner in Hoshiko und Kōun groß genug, um ihnen Glauben zu schenken. Die Kraft der Sonne schwand langsam hinter den grauen Wolken. Noch war von der Lawine nichts zu sehen, doch das Absol spürte, dass die Katastrophe nicht mehr fern war. Er und die Feuerfüchsin flankierten den Zug, obwohl er sich immer wieder ein wenig zurückfallen ließ um darauf zu achten, dass niemand zurückblieb. Eine angespannte Stimmung herrschte in der Menge und er konnte die Blicke auf ihm spüren. Noch wunderten sie sich über sein Verhalten; all das was passiert war. Kōun ertappte sich dabei, wie er sich die Lawine direkt herbeisehnte. Nicht, weil dadurch diese Menschen und Pokémon ihre Heimat verlieren würden, sondern um zu beweisen, dass er nicht dafür verantwortlich war. Dass er sie davor gerettet hatte. Doch schon im nächsten Herzschlag bereute er diesen Gedanken — viel lieber hätte er etwas gegen die Katastrophe unternommen, wenn er gekonnt hätte.
    Die kleinen Glocken, die die Chevrumm und Miltank um den Hals trugen, läuteten bei jeder ihrer Bewegungen und waren eine ganze Weile das einzige Geräusch. Der Mann an der Spitze führte sie auf einem Pfad einen Hügelhang hinauf. Aufgrund des vielen Schnees waren alle sehr konzentriert einen festen Halt zu haben. Die Trainer begannen die ersten Pokémon wieder zurück in ihre Bälle zu rufen, um sich ihrer Sicherheit gewiss zu sein. Plötzlich erklang ein Grollen in der Ferne und ließ alle erstarren.
    „Die Lawine”, hauchte Kōun, als er sah wie sich auf dem entfernten Berghang eine weiße Masse löste. Der aufgewirbelte Schnee bildete eine große Wolke, als wolle er das grausame Schauspiel verschleiern. Sie waren zu weit entfernt, um alle genau sehen zu können, doch als das dunkle Band von Bäumen auf dem Berg plötzlich nicht mehr da war, ging ein Raunen durch die Gruppe. Die Pferde-Pokémon begannen unruhig in ihren Geschirren zu tänzeln und die Hunde-Pokémon klemmten die Ruten zwischen die Hinterbeine. Das Grollen wurde immer lauter und die Lawine kam dem Dorf immer näher. Kōun und Hoshiko beobachteten von verschiedenen Positionen aus, wie die Menschen begannen sich gegenseitig an den Händen zu halten oder auf andere Art einen Halt zu finden. Schließlich trafen die Schneemassen auf den Dorfrand und ergossen sich wie eine riesige, weiße Welle über die Häuser mit den roten Ziegeldächern. Weißer Rauch verschluckte schließlich die Szenerie und es dauerte viele verängstigte Herzschläge, bis sich dieser verflüchtigt hatte und das Ausmaß des Schadens offenbarte.
    Die Wege zwischen den Häusern waren gefüllt mit Schnee und man sah nur noch wenige rote Häuserdächer. Die meisten waren von der weißen Masse verschüttet worden. Lediglich die Gebäude, die am äußeren Dorfwand und vom Berg am meisten entfernt waren konnte man noch erahnen. Betroffen blickten die Menschen und Pokémon auf ihr Zuhause zu dem sie nicht mehr zurückkehren konnten. Eine lange Zeit hatten viele von ihnen dort gelebt und die Älteren unter ihnen konnten die Tränen kaum zurückhalten, bei dem Anblick der Zerstörung. Nur noch schüchtern läuteten ein paar Glöckchen — auch den Pokémon war klar, was sie verloren hatten.
    Wie lange die Dorfbewohner und Trainer reglos auf dem Berg standen, sich gegenseitig trösteten und versuchten Mut zu machen, konnte Kōun nicht sagen. Es kam ihm wie eine endlos lange Zeit vor, aber es missfiel ihm sie anzutreiben. Obwohl es immer dunkler wurde musste er ihnen die Möglichkeit geben zu trauern. Er selbst wollte den Gedanken lieber nicht zulassen, wie er sich fühlen würde, würde man ihn seiner Höhle berauben. Und doch war ihm klar, dass es für ihn einfacher war ein neues Heim zu finden, als für die Menschen. Sie verbanden etwas anderes mit einem festen Platz, als er. Ganz verstand das Absol das nicht, immerhin nutzte er seine Höhle lediglich als Schlafplatz. Sein ganzes restliches Leben fand draußen in den Bergen statt, auf den Wiesen und in den Wäldern. Doch er konnte in den Augen der Dorfbewohner sehen, dass für sie mit der Zerstörung ihrer Heimat etwas geendet hatte. Sie hatten keinen Einfluss darauf und das machte ihnen Angst. Die Ohnmacht in ihren Gesichtern war ihm unangenehm und er versuchte den Anblick zu vermeiden. Er wusste sowieso nicht, wie er sie hätte aufmuntern sollen.

    Nach einer ganzen Weile erklang die Stimme des Mannes, der die Führung übernommen hatte. Kōun war in Gedanken gewesen und hatte seine Worte nicht verstanden aber daraufhin setzte sich die große Gruppe an Menschen zögerlich in Bewegung. Die eiskalte Luft war wieder erfüllt von dem Klang vieler kleiner Glöckchen und den verhaltenen Lauten der Pokémon. Blaue Flammen begannen neben den Menschen zu schweben und bäumten sich mit ihrem flackernden Licht gegen die aufkommende Dunkelheit. In dem Zug wurde eine Lampe nach der anderen entzündet, manche von Menschen getragen, andere hingen an den Wägen und schwangen hin und her. Je weiter sie gingen, desto mehr schienen alle auf ihr Ziel gerichtet zu sein. Das Tempo bekam eine Stetigkeit, die dem Absol gefiel. Zwar konnte er die Entfernung zum nächsten Dorf nicht gut einschätzen, aber hoffentlich würde so die Energie der Menschen lange genug für den Marsch reichen.
    Sie erreichten die Kuppe des Hügels, auf dem sich ein Forst ausbreitete. Kōun erkannte eine Schneise zwischen den Baumstämmen, die ihm ungewöhnlich breit erschien. Auf diese wanderte der Zug aus Menschen und Pokémon zu. Diese Gegend war ihm unbekannt, aber er machte sich nicht die Mühe diese genauer zu betrachten. Dieses Mal musste er wohl seinen einstigen Feinden vertrauen, dass sie den richtigen Weg wählen würden. Die Luft war erfüllt von dem Stapfen der Stiefel im Schnee und dem allgegenwärtigen Läuten der Glocken um den Hals der Chevrumm und Miltank. Die Gallopa und Pampross schnaubten ab und an, die metallenen Riemen ihrer Geschirren klirrten, wenn sie den Kopf bewegten. Das Absol war an das Ende des Zuges zurückgefallen und achtete darauf, dass niemand den Anschluss verlor.
    Hoshiko bedrückte die betretene Stille unter den Menschen. So ruhig kannte sie diese Leute nicht, schon gar nicht die Kinder. In ihren Augen sah sie den Schock, der ihnen die Stimme genommen hatte. Die Hunde-Pokémon, die den Menschen besonders treu ergeben waren, waren ebenso stumm geworden. Fukano und Bissbark liefen neben ihren Herren in derselben gebeugten Haltung her, wie diese es taten. Neugierig schaute die Feuerfüchsin zu dem Mann auf, in dessen Haus sie die letzten Monate verbracht hatte. Auch in seinem Gesicht saß eine Trauer, die sie nicht kannte.
    „Ist das schon einmal passiert?“, fragte sie ihn schließlich telepathisch. Es dauerte eine Weile, ehe sie eine Antwort bekam, der Mann schien tief in Gedanken gewesen zu sein.
    „Ja, ist es“, antwortete er schließlich. „Mein Urgroßvater hat davon erzählt. Als er in meinem Alter war, wurde das Dorf schon einmal durch eine Lawine zerstört. Damals war es noch kleiner gewesen, mit weniger Häusern. Ein paar Stunden, bevor die Schneemassen kamen, hatte er hier in diesem Wald ein Absol gesehen. Das war schon damals ein seltenes Ereignis. Er hatte seine Axt fallen gelassen und war sofort zurückgerannt um alle zu warnen. Deshalb war damals keiner zu Schaden gekommen. Sie hatten danach angenommen, dass es dem Absol missfallen hat, dass Bäume in diesem Wald gefällt wurden und es als Strafe die Lawine schickte. Deshalb wurde hier in all der Zeit kaum Holz geschlagen. Nur dieser Weg hier, die einzige Reiseverbindung zum nächsten Dorf, den haben wir in all den Jahren immer freigehalten.“
    „Aber das Dorf wurde wieder aufgebaut“, schlussfolgerte Hoshiko und erhielt daraufhin ein Nicken.
    „Als der ganze Schnee im Frühling geschmolzen war, sind alle zurückgekommen und haben getan was sie konnten, um das Dorf bis zum Winter wieder bewohnbar zu machen.“
    „Dann werdet ihr das dieses Mal sicherlich auch wieder schaffen“, versuchte die Feuerfüchsin den Mann aufzumuntern. Tatsächlich zeigte sich ein verhaltenes Lächeln auf seinen schmalen Lippen.
    „Auf jeden Fall. Wenn man hier lebt, weiß man, dass immer etwas passieren kann. In den ereignislosen Jahren, vergisst man das manchmal. Vielleicht werden nicht alle zurückkehren für den Wiederaufbau, so wie einst. Aber ich werde es tun“, erwiderte der Mann entschlossen. Er blickte hinter sich auf den Zug in der zunehmenden Dunkelheit und rief: „Bleibt zusammen, wir haben es bald geschafft!“
    Einige Hunde-Pokémon bellten daraufhin und ein paar Chevrumm blökten. Hoshiko sah über die Schulter und bemerkte, dass die Menschen anfingen miteinander zu reden und mehr und mehr Stimmen erklangen, die sich in das stetige Knirschen des Schnees unter ihren Füßen mischten. Die Bäume neben dem Weg blieben stumm, ihre Konturen verwischten in dem schwindenden Licht, bis ihre Stämme nur ab und an von den flackernden, blauen Flammen der Irrlichter erleuchtet wurden. Diese schwebten lautlos in einer langen Kette hinter der Feuerfüchsin und folgten ihr. Sie hätte gern Kōun an ihrer Seite gehabt, aber in der Menge an Pokémon und Menschen waren sie voneinander getrennt worden.
    „Er ist bestimmt weiter hinten“, dachte sie und versuchte sich damit zu beruhigen.

    Je mehr die Nacht an Stärke gewann, desto aufmerksamer wurde Kōun. Ohne viel nachzudenken half er Fukano und Terribark aus dem Schnee, wenn sie in eine Vertiefung geraten waren. Er schnappte nach Beuteln die von Wägen zu fallen drohten und wies neugierige Mähikel zurecht, die sich von der Herde entfernten. Obwohl es so unwirklich für ihn war unter all diesen Menschen zu sein, so selbstverständlich kam es ihm nach kürzester Zeit vor, dass er nicht mehr darüber nachdachte. Irgendwo weiter vorne ging Hoshiko und das war für ihn Sicherheit genug.
    Der Weg vor ihnen begann sich zu senken, als sie die Kuppe des Hügels überquert hatten und sich dem nächsten Tal näherten. Noch hörte der Wald nicht auf, weiterhin standen die Bäume stumm um sie herum, ließen nur den breiten, verschneiten Pfad frei, auf dem sie gingen. Er wand sich nach rechts, schlängelte sich den Hügel hinunter. Die Pferde-Pokémon schnaubte in ihren Geschirren, als sich das Gewicht der Wägen, die sie zogen nach vorn verlagerte. Sie gingen nun langsamer und vorsichtiger. Die ersten Menschen begannen die Feuerpferde zu führen und ihnen beruhigend auf den Hals zu klopfen. Immer öfter muhten die Miltank, denen es in ihrem kurzen, rosafarbenen Fell langsam zu kalt wurde. Mit energischem Bellen trieben die Bissbark sie weiter. Kinder wurden auf Schultern und Wägen gehoben, manch eines auch auf den Rücken eines Pampross, deren schwere Hufe tief in den Schnee einsanken, wodurch sie besonders langsam vorankamen. Kōun bemerkte, wie die Menschen immer langsamer wurden und begann sorgenvoll in den tintenschwarzen Himmel zu schauen. Doch dieser zeigte keinerlei Anzeichen eines baldigen Morgens. Ein wenig Angst bekam das Absol bei dem Gedanken, dass sie es zum nächsten Dorf vielleicht nicht für alle rechtzeitig schaffen würden. Gleichzeitig war er aber auch sehr beeindruckt von diesen Leuten. Auch wenn es für ihn merkwürdig war, dies zuzugeben.


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    Hallo Mandelev!


    Ich wollte dir auch mal ein wenig Feedback dalassen und mir wurde gesagt, dass du zu „Einschlafhindernis“ einen Kommentar bekommen möchtest. Also mach ich das gleich mal!


    Einschlafhindernis

    Ah, ein visuelles Werk, faszinierend! Ich vermag das jetzt nicht konkret einzuordnen, ob es jetzt eher Konkrete Poesie oder Visuelle Poesie ist, aber nun, ich glaub, ist an der Stelle auch eher Nebensache. Bei Konkreter bzw. Visueller Poesie muss ich ja immer gleich an Ernst Jandl denken, weil ich den da als einzigen kenne. Und ich mag Ernst Jandls Sprachspiele sehr gern.

    Zurück zu deinem Werk, bevor ich abschweife.

    Inhaltlich zählst du hier von eins bis elf, aber zusammen mit dem Titel und dem visuellen Aufbau hab ich gleich gemerkt: es geht ums Schäfchenzählen! Gefällt mir sehr, wie die fünf und die sechs gerade den Zaun überspringen und vor allem das o als Mond ist auch eine schöne Idee! Die Punkte sehe ich als Gras an und so ergibt sich sehr schnell das klassische Bild von Schafen, die über einen Zaun springen.

    Wo ist aber das Hindernis? Auf den ersten Blick sieht das doch alles recht … nun, geordnet aus. Aber dann ist mir aufgefallen, dass die sieben verkehrtherum steht und es staut sich auch ziemlich bei acht, neun, zehn und elf. Steht die sieben als symbolisches Schaf hier vielleicht mit dem Hintern nach vorn und kann deshalb nicht über den Zaun springen? Deshalb können die anderen Schafe nicht nachrücken und es ergibt sich ein Stau? War jedenfalls meine Sichtweise auf die Sache. Das hilft dem Zähler dann natürlich nicht, weil wie soll er denn weiterzahlen, wenn es nicht weitergeht?

    Eine schöne, bildliche Darstellung von Einschlafschwierigkeiten. Denn manches Mal hilft selbst Schäfchenzählen nicht.

    Fantasievoll wie ich bin, denk ich mir natürlich jetzt: vielleicht ist die sieben ja gar kein Schaf! Vielleicht ist es ein Widder und der denkt sich: Also wirklich, was soll ich da jetzt über den Zaun springen? Oder vielleicht flirtet der Widder sieben gerade mit dem Schaf acht und die hat aber gerade überhaupt keine Lust auf das Gesäusel von dem Typen, weil sie hat nämlich große Lust über diesen Zaun zu springen.

    Ja, da lassen sich so einige Geschichten spinnen … also, für mich jedenfalls.

    Hat mir jedenfalls sehr gefallen, auch, dass es mich zum Nachdenken und weiterspinnen angeregt hat! Ist dir sehr gelungen.


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Cassandra!


    Ich habe mal wieder bei dir reingeschaut und dachte mir, ich sollte hier noch einmal kommentieren. (: Zuerst dachte ich mir, ich schreibe etwas zu deinem aktuellsten Werk, aber da hab ich gesehen, dass du schon Feedback bekommen hast. Und da ich bei Gedichten ohnehin immer so bissl unsicher bin, hab ich mir eine deiner Kurzgeschichten herausgesucht.

    Eine der älteren, weil ich den Titel so hübsch fand und damals nicht kommentiert hab.


    Glühwürmchen der Stille

    Vorneweg muss ich vielleicht sagen, dass ich Sailor Moon gar nicht gut kenne. Ich hab als Kind ein paar Folgen gesehen, aber das war’s auch schon. Trotzdem sagen mir die meisten Charaktere, die du hier namentlich nennst, etwas. Nur Shingo sagt mir nichts, aber das macht ja nichts.

    Bevor ich zum Inhalt komme, muss ich sagen, dass mich die fehlenden Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede doch etwas verwirrt haben. Ich weiß nicht, ob das ein bewusstes Stilmittel war oder ob da beim Hochladen was verschluckt wurde.

    Es hatte schon eine komische Wirkung, nicht zu wissen, wer etwas sagt, obwohl ich die wörtliche Rede doch meist gut erkannt hatte, auch ohne die Anführungszeichen. Erwähnen wollt ich es trotzdem.


    Ich fand an dieser Kurzgeschichte vor allem die ruhige Art schön, wie du das alles erzählt hast. Es war so unaufgeregt, trotzdem detailreich, aber auch tiefgründig. Letzteres sicherlich vor allem, weil du Hotarus Persönlichkeit auch für Nichtkenner der Serie — wie mich — sehr gut darstellst. Ich finde diese starke Abhängigkeit von anderen Personen ein wenig bedenklich, kann es aber auch absolut nachvollziehen. So eine „Grundeinsamkeit“ kenn ich auch schon mein ganzes Leben.

    Und ich denke, dass es gerade für eine ängstliche Persönlichkeit, die scheinbar noch dazu ein geringes Selbstwertgefühl hat — so klingt das jedenfalls hier bei Hotaru — auch schwierig ist, Liebe zu akzeptieren. Selbst, wenn sie vor einem steht, denkt man noch, man habe sie nicht verdient oder sie löse sich gleich in Luft auf. Weil, wie kann so etwas wahr sein?!

    Und es ist sicherlich auch nicht leicht so eine Person zu lieben, deshalb fand ich Shingos ruhige Art mit Hotarus ungewöhnlicher Aktion umzugehen, doch sehr löblich.

    Es hat mich auch nicht verwundert, dass Usagi erstmal so reagiert, als er ihr die Szene schildert — hatte von ihr irgendwie nichts anderes erwartet, so wie ich sie in der Serie erlebt hab (wenn meine Erinnerung mich nicht trügt), aber ihr Rat war doch sehr erwachsen. Und ich mein, wenn es Hotarus Wunsch ist, eine Familie zu haben, dann lohnt es sich sicherlich es zu versuchen.

    Die Szene zwischen Hotaru und Shingo kurz vor dem Ende der Geschichte war so eine ganz spezielle Mischung aus Leichtigkeit, Unsicherheit und Romantik, dass ich gar nicht weiß, wie ich das konkret beschreiben soll. Es war jedenfalls so eine ganze eigene Mischung, die ich allgemein beim Lesen der Geschichte bemerkt hab. Durch Hotarus Charakter gab’s so ne Grundmelancholie, irgendwie, aber immer wieder diese Lichtblicke dazwischen.

    Das Ende war natürlich besonders schön, muss eine wundervolle Zeremonie gewesen sein! Allein die Beschreibung von Hotarus Kleid war wunderschön. Ein sehr schönes Ende, was ich Hotaru hier auch sehr gegönnt hab!

    Alles in allem also ein sehr schöner Text. Sicherlich hat sich dein Schreibstil über die Jahre etwas verändert, aber ich finde, er klingt immer noch schön und „nach dir“. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Kräme!


    Da bin ich wieder und möchte ein paar Gedanken zu deinem Werk „Wolfsgesang“ dalassen. Nachdem ich „Schwingenklang“ bei Musicmelon bereits kommentiert hab, bin ich nun sehr gespannt, wie es hier bei dir weitergehen wird. (:


    Wolfsgesang

    Bei Musicmelon hab ich ja bereits gesagt, dass ich mir einen Phönix oder Fenghuang hier vorstelle und bei dieser Vorstellung bleib ich erstmal. Obwohl ich auch denke, dass die Sonne selbst hier personifiziert ist, aber ich find das Bild eines großen, feurigen Vogels, der über eine Berglandschaft fliegt einfach zu schön. Ich konnte mir das tatsächlich sehr gut vorstellen, wie dieser große Vogel da durch die Täler fliegt, dem Sonnenaufgang voraus und mit seinem Ruf die Gestalten der Dunkelheit an den Anbruch des Tages erinnert.

    Du sprichst hier von denen die im Zwielicht verloren gingen und da fiel mir so einiges ein. Nachdem Musicmelon von Geistern geschrieben hat, könntest du auf diese anspielen, aber ich könnte mir auch vorstellen, dass du andere rastlose Wesen hier meinen könntest. Entweder den im Titel genannten Wolf oder andere Wesen, die auf sich selbst gestellt sind. Vielleicht auch Menschen. Das Leben auf so einer Alm kann mitunter vielleicht einsam sein — kann ich schlecht beurteilen, aber ich könnte es mir vorstellen.

    Jetzt kommt ein Du hinzu, welches sichtlich verloren ist, denn seine Seele klagte und war wie ein Wolf ohne Rudel. Schwer zu sagen, wie metaphorisch das hier gemeint war. Komischerweise hatte ich hier tatsächlich eher einen Menschen oder zumindest ein menschliches Wesen vor Augen, welches einsam in dieser Dunkelheit sitzt. Einsamkeit kann schon sehr an einem nagen. Deshalb konnte ich mir das gut vorstellen, wie sich das Beschäftigen mit Erinnerungen — vor allem, wenn’s gleich ein ganzer Berg ist! — wie eine ewige Nacht anfühlt, wenn man allein ist und das gar nicht sein möchte. Aber jetzt ist die Hoffnung da — ha, vielleicht ist das Ich ja gar kein Lebewesen, sondern die personifizierte Hoffnung? Kam mir gerade in den Sinn, wo du von der Wärme und dem Gesang gesprochen hast.

    Ähnlich wie bei Musicmelon bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das alles so richtig verstanden hab, aber ich mag diese abstrakte Darstellung tatsächlich hier sehr. Die sprachlichen Bilder sind detailliert und doch vage genug, dass sich vor meinem geistigen Auge kein konkretes Bild der Ereignisse formen kann. Fand ich jedenfalls sehr interessant gemacht von euch beiden und ich bin gespannt, was da noch alles kommen wird!


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Thrawn!


    Es ist der 11.11. und leider nicht 11:11 Uhr, obwohl ich sehr gerne um diese Uhrzeit diesen Kommi posten würde. Da das aber mitten in meinem Arbeitstag ist und ich mir sehr sicher bin, dass ich genau zu dieser Zeit vermutlich ein paar Studierenden werde sagen müssen, dass alle Lernplätze in der Bibliothek schon besetzt sind, gibt es diesen Kommentar eben schon früher.


    Ich habe mir „Das Herz des Waldes“ herausgesucht, weil ich deine Geschichten aus den Wettbewerben in guter Erinnerung hab und deshalb neugierig war, worum es hier gehen wird.


    Das Herz des Waldes

    Krankenhäuser sind wirklich so eine eigene Art von Gebäude. Entweder sehen die Zimmer sehr neu aus oder sind bei der Einrichtung irgendwo in den 80ern oder sogar 70ern steckengeblieben. Bei dir scheint es eher eine schlichte, relativ moderne(?) Einrichtung zu sein. Schon bevor du genau erwähnt hattest, dass Linas Mutter im Koma liegt, hatte ich den Eindruck, dass dies der Fall ist. Es kam für mich irgendwie nichts anderes in Frage, nachdem ihre Mutter nicht aufwacht.

    Interessant fand ich dann vor allem zu lesen, dass Lina ein künstliches Auge besitzt und ja, da frag ich mich auch: wie kann es in einer Welt so „einfach“ sein ein Auge zu ersetzen, während Koma immer noch ein großes Fragezeichen für die Ärzteschaft ist?

    Es wäre wohl auch zu schön gewesen, wenn Linas Mutter genau in diesem Moment aufwachen würde.

    Der Mann mit der Sonnenbrille, der im Titel auch genannt wurde, tauchte dann der Bushaltestelle auf, als Lina auf den Bus wartete. Hat mich irgendwie an einen der grauen Herren aus Momo erinnert, nur, dass dein Herr mit Sonnenbrille in schwarz gekleidet war und zwar dubios, aber nicht ganz so gruselig ist. Obwohl mir seine Freundlichkeit trotzdem nicht geheuer ist, aber sind Männer, die einen spontan an Bushaltestellen ansprechen jemals … ok? I don’t think so.

    Ich bin ja froh, dass Lina nicht antwortet und von dem Mann auch nicht dazu gezwungen wird. Das was er erzählt ist allerdings überraschend. Dass er anfängt von Fabelwesen zu sprechen und dass er weiß, dass Lina und ihre Mutter besonders sind. Die Aussicht, dass das Linas Mutter helfen könnte ist natürlich sehr verlockend, aber so ganz glaub ich nicht, dass es aus reiner Freundlichkeit passiert. Vermutlich hat die Firma vor daraus irgendwie Profit zu schlagen, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Allein schon, dass er bewaffnet war macht ihn halt weniger vertrauenswürdig, für mich jedenfalls.

    Ich bin froh, dass Lina noch ihre Tante hat, die sich um sie kümmert und sich der Sache annehmen möchte. Obwohl ich mir irgendwie noch nicht vorstellen kann, dass Lina wirklich so viel im Haus bleibt, wie sie sollte. Je mehr sie das sagt, desto mehr glaub ich, dass Lina demnächst rausrennen wird.

    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es hier weitergehen wird — der Anfang ist auf jeden Fall schon sehr gut gemacht und macht mich sehr neugierig, wie du das fortführen wirst. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Musicmelon!


    Ich habe mir dein neuestes Drabble durchgelesen und obwohl ich keine Ahnung hab, ob ich es richtig verstanden hab, möchte ich dir doch ein wenig Feedback da lassen. Hauptsächlich vermutlich meine verwirrten Gedanken und chaotischen Interpretationsversuche, aber hey, ich hoff, es ist unterhaltsam!


    Schwingenklang

    Allein schon den ersten Satz musste ich zwei Mal lesen, um ihn zu erfassen. Das ist nicht negativ gemeint, ich hab nur erst in die Stimmung und deine sprachlichen Bilder reinkommen müssen. Denn bisher hab ich die Weite der Berge und deren Zugänglichkeit für ein „Du“ noch nicht mit den offen stehenden Sinnen eines „Ich“ verglichen gelesen. Ist jedenfalls ein spannendes Bild, vor allem, weil Berge bei mir gleich das Gefühl von Mächtigkeit, Unberührtheit und, ja, auch Wildnis hervorrufen. Man legt sich einfach nicht mit Bergen an. Die im Titel genannten Schwingen haben auch schon im zweiten Satz des Drabbles ihren Auftritt und ich muss deshalb gleich an einen großen Vogel denken. Und nachdem du von Farben sprichst, die sich dem Farbspektrum entziehen — so hab ich das jedenfalls verstanden — musste ich an einen legendären Vogel denken. Vielleicht einen Phönix oder einen Fenghuang, die bunte Farbgebung haben.

    Jetzt wo ich so drüber nachdenke, könntest du aber auch die Sonne gemeint haben, deren „Schwingen“ in Form ihrer Strahlen sich über die Bergkette ausbreiten. Die geben zwar keinen Klang im eigentlichen Sinne ab, aber das Farbschauspiel verändert durch das Licht das Bild der Berge ja auch stark.

    Als nächstes musste ich den „Sanguiniker“ in Wikipedia suchen, denn ich hatte das Wort tatsächlich noch nie gelesen. Konnte es dann besser einordnen, denn der Choleriker, Phlegmatiker und Melancholiker waren mir ein Begriff. Komisch, dass ich ausgerechnet von dem lebhaften Temperament noch nie was gehört hab … Egal! Ich glaube allerdings irgendwie nicht, dass du wirklich Menschen damit meinst, dafür scheint mir das Bild der Berge und der Wildnis nicht passend. Könnte mir natürlich vorstellen, dass du die Vögel meinst, die hier ihre ersten Lieder singen, um den neuen Tag zu begrüßen. Dass dazu dann auch noch ein Regenbogen durch die feuchte Luft und den Lichteinfall zustande kommt, macht das Bild für mich noch mal malerischer. Was für ein herrlicher Sonnenaufgang muss das sein! Nachdem du noch mal von prasselnden Federn sprichst, denke ich wieder an den mystischen Vogel, der vielleicht gerade im Sonnenaufgang über das Land fliegt. Vielleicht hat er magische Kräfte und kann die Fruchtbarkeit der Wälder so steigern? Vielleicht erwächst aus jeder heruntergefallenen Feder ein neuer Baum?

    Wie auch immer, eine gewisse Dunkelheit gibt es auch, denn du sprichst von Geistern, die sich tagelangen Märschen unterzogen haben, um das Schauspiel mitanzusehen. Ich weiß nicht, so wirkliche „Geister“ konnte ich mir an der Stelle nicht vorstellen, eher Schatten, die jetzt verdrängt wurden. Aber so magisch, wie du alles beschreibst, sind natürlich auch richtige Geister möglich, die jetzt gleich den Kodama aus Prinzessin Mononoke aus den Schatten kommen und sich den Sonnenaufgang ansehen. Muss ein ganz besonderer sein!

    Ich bin von diesem Drabble wirklich begeistert! Die Sprache ist blumig, aber auf einer besonderen Ebene, mit all den Vergleichen. Du bleibst abstrakt mit deinen Beschreibungen und bist durch all die Bilder doch sehr detailreich.

    Sehr spannend zu lesen und hat mir gut gefallen. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Neganymous!


    Ich hab „Twinkle, Twinkle Little Star“ gesehen und mich bei der ersten Strophe ein wenig gewundert, deshalb dacht ich mir, ich schau mir das mal genauer an.


    Twinkle, Twinkle Little Star

    Ich kenne das Lied, aber ich weiß nicht, ob die Strophe, mit der du deinen Text hier beginnst dabei ist. Müsstest du mich aufklären. (: Es ist jedenfalls ein interessanter Beginn, da die Strophe mit „ich werde enden, wenn dein Licht verlischt“ endet und damit die nachfolgenden Gedankengänge beginnen.

    Ein wenig reimen sich hier die Enden der einzelnen Fragen — müsstest hier allerdings aus „schaffe“ noch „schaff“ machen, damit es zu „schlaff“ davor passt — und das gibt der Sache einen interessanten Rhythmus. Irgendwie klingt’s bissl wie Hip-Hop. (Und ich hoffe, dass empfindest du nicht als Beleidigung!)

    Aber wenn ich schon bei Rhythmus bin, würde ich das „könnten“ hinter „ausüben“ streichen. Ich finde, dann passt es besser zu dem Satz zuvor, der ja mit „einbüßen“ endet.


    Wow, ich weiß eigentlich gar nicht was ich inhaltlich sagen soll, weil ich eigentlich nur zustimmend nicken will und dir gleichzeitig danke sagen, dafür, dass du ein Gefühl, mit dem ich selbst in den letzten Monaten sehr viel zu tun hatte, so unglaublich treffend beschreibst! Die Form dieses Gedichts — falls man es so nennen mag, aber ich verwende den Begriff gerne weitläufig — erinnert mich wirklich immer mehr an Sprechgesang und das gefällt mir sehr gut. Und ich mag auch, welche Geschichte du damit erzählst. Du beginnst mit Zweifeln, mit diesen Fragen, die sich sicherlich viele Menschen stellen, wenn sie das Gefühl haben, in ihrem Leben irgendwie festzuhängen. Da fängt mensch dann an sich zu fragen: warum mach ich diesen Dreck eigentlich? Und ich selbst war an dem Punkt auch sehr oft die vergangenen Monate. In den meisten Fällen ist es aber nur eine Phase, etwas, das vorbeigeht, auch wenn es erstmal nicht danach aussieht. Und du beschreibst das alles sehr treffend in den nachfolgenden Sätzen und Ellipsen. Bis zu dem Wendepunkt. Bis mensch quasi ein Licht aufgeht und ich kann das gut nachvollziehen, weil es bei mir genauso war.

    Irgendwann ging mir auf: hey, Moment mal! Wer sagt, dass ich mein Ziel nicht doch finden kann? Wer sagt eigentlich, dass ich nicht doch dahin kommen kann, wo ich hin will? Wer in aller Welt hat eigentlich das Recht mir mein Glücklichsein zu verbieten? Und dann kommt da dieser kleine Kampfwille, dieser Trotz auf.

    Und wie du schreibst, ist es dann in etwa so, als würde mensch endlich wieder atmen.

    Besonders schön, find ich das Ende dieses Gedichtes, weshalb ich das gern hier zitieren möchte:

    „Wir sind die Sterne, mit hellen und dunklen Tagen. Wir erleuchten die Himmel seit unzähligen Jahren.

    „Twinkle twinkle little star~“

    Dieses Lied handelt von dir und mir.“


    Ein wirklich sehr schönes Werk, nachdenklich machend, Hoffnung gebend und in meinen Fall hat es auch einen sehr genauen Punkt getroffen. Danke schön! (: Ich find’s auch schön, wie du so frei mit der Textform „Gedicht“ umgehst und dich wenig einschränken lässt. So was gefällt mir immer, weil ich dann dran erinnert werde, dass ein Gedicht sehr viel sein kann und ich mich nicht zwingend an irgendwelche Formen binden muss, um etwas zu vermitteln.


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Liu!


    Ich wollte dir einen kleinen Kommentar zu deinem Drabble „Farbenlehre“ dalassen.


    Farbenlehre

    Ich weiß nicht, ob ich zu viel hineininterpretiere, aber ich hatte den Eindruck, dass das Ich in diesem Werk von etwas belastet wird. Weil doch Kopf und alles auf dem Grund eines schwarzen Sees sind. Und als depressive Person fühlte ich mich gleich ein wenig daran erinnert, wie es mir in meiner zweiten depressiven Phase ging.

    Leider hat mir essen damals auch keine besondere Freude bereitet, deshalb beneide ich das Ich in diesem Drabble schon, dass es essen kann und damit die Dunkelheit ein wenig vertreiben. Und, dass diese sich dann tatsächlich auch abschwächt, sie ist deswegen nicht weg, deshalb fühlt das Ich sich am Ende ja auch grün, aber sie ist nicht mehr so deutlich vorhanden.

    Fand es übrigens spannend, dass du hier schreibst, dass gelb die Hoffnung ist; ich dachte, das wäre grün. Aber vielleicht hast du das hier auch einfach in Kombination mit dem Curry so geschrieben und der Hinweis auf die Hoffnung ist, dass sich das Ich am Ende „grün“ fühlt? (Oder interpretier ich zu viel?)

    Ich nehm jedenfalls aus diesem Drabble mit, dass eine dunkle Phase besser werden kann und dass Essen eine gute Copingstrategie sein kann. (Nicht auf Dauer und in allen Lebenslagen. Für manche Probleme zieht man eben doch besser Experten zurate.)

    Fand ich jedenfalls schön, diese kleine Farbenlehre, in Kombination mit Essen in hundert Wörtern. (:


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda

    Hallo Shiralya!


    Ich hab mich in deinem Topic ein wenig umgesehen und fand dein Drabble „Silbergold“ interessant und deshalb wollt ich dir dazu einen Kommentar dalassen. (:


    Silbergold

    Ich hatte hier vielleicht eine eigene Interpretation der Sache, die gar nicht deine Intention war, wenn ich mir dein Vorwort so durchlese. Aber gerade das ist das Spannende, wenn man Gefühlszustände beschreibt, dass sie auf andere Personen anders wirken können.

    Mich erinnerte das Drabble ziemlich stark daran, wie ich mich gefühlt hab, als ich in meiner depressiven Phase steckte. Da konnte die Umgebung noch so schön sein, es kam einfach nicht bei mir an. Und dabei ist gerade die Natur für mich immer sehr beruhigend, aber zu dem Zeitpunkt war ich konstant gefühlstaub. Und deshalb versteh ich gut, wie es sich anfühlt im Schein der Sonne zu zittern oder wie die friedliche Stimmung eher belastend ist.

    Besonders schön fand ich hier, dass das Ich am Ende in dem silbernen Licht des Abendsterns die Ruhe findet. In diesem kleinen Leuchten, das vielen Personen vielleicht gar nicht so auffällt und das im Vergleich zu einem Sonnenuntergang so furchtbar … banal und unspektakulär wirkt. Aber ich sehe darin wirklich einen Schritt nach vorn, einen Etappensieg für die Hoffnung. Auch wenn man sie noch nicht völlig fühlen oder zulassen kann, aber da ist dieser Funke. Und das ist am wichtigsten!


    Hat mir jedenfalls sehr gefallen dieses kleine Drabble, besonders auch durch deine Beschreibungen und wie sich das äußere Bild der Natur mit dem Inneren des Ichs abgewechselt hat. (Außerdem waren die kurzen Naturbeschreibungen einfach wunderschön!)


    Fröhliches Schreiben!

    — Cynda