Beiträge von Alice

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    Hatte gelesen, dass in Norwegen über 80 % der Neuautos aufgrund der vielen Förderungen, die man erhält, Elektroautos sind ... und halte das für den absolut falschen Weg. Das wird allerdings als große Innovation dargestellt.

    Ja, Elektroautos sind der größte Scam. Die meiste Zerstörung an der Umwelt wird während der Produktion eines Autos zugefügt. Was am Ende das Auto antreibt ist anteilig in vielen Fällen vernachlässigbar. Neue Autos zu bauen und deren Verkauf finanziell zu unterstützen, um funktionierende alte Autos zu ersetzen ist wie ein Haus abzureißen weil die Tür kaputt ist.


    Solche Prämien und Anreize sind jedenfalls nicht für's Klima gut, sondern nur für den Kapitalismus. Natürlich will die Industrie, dass jetzt alle auf Elektro upgraden, damit sie einen riesigen neuen Markt haben, an den sie ihre Autos verkaufen können. Und das wiederholen wir dann einfach in 10-20 Jahren mit Wasserstoffautos, und geben dem Planeten damit den Rest.

    Man kann's halt auch ganz unaufgeregt mit "shit happens" bezeichnen. Wobei wohl selbst manchen dieser selbsternannten Aktivisten manchmal noch ein ganz kleines Licht aufgeht.

    Ist halt auch wieder so völlig typische gekünstelte Aufregung.


    Weißt du, wann die Gesellschaft "shit happens" sagt? Wenn jährlich tausende Menschen durch Fahrzeuge getötet werden und diese Fahrzeuge dabei das Klima und den Planeten zerstören. Aber kaum wagt es jemand, sich einem dieser Fahrzeuge in den Weg zu stellen, ist das natürlich das schrecklichste Verhalten, dass man sich vorstellen kann.


    Schließlich behaupten Politiker am Ende, dass das Leben einer Frau auf dem Spiel steht, weil Leute eine Straße blockiert haben. SIe sagen nicht, dass das Leben einer Frau auf dem Spiel steht, weil sie von einem LKW erfasst wurde. Denn dass LKWs Menschen überfahren und das Klima zerstören ist "shit happens"; das müssen wir als Tragödie hinnehmen, daran dass es LKWs gibt, kann man leider nichts ändern, die brauchen wir schließlich. Aber dass Klima-Aktivist*innen sich auf die Straße kleben, weil der Planet zugrunde geht, das ist eine STRAFTAT! Denn wie wir wissen: LKWs > Planet.


    Völlig erfundener Schock und völlig wirre Verhältnismäßigkeiten.

    Eben genau weil sich die Presse nur auf solche Fälle stürzt und dadurch dann alle unter einen Kamm schert und es in der Bevölkerung eben negativ af ankommt.

    Ok also bleibt Klima-Aktivist*innen die Wahl zwischen:

    • Protesten, die ignoriert werden
    • Protesten, die nicht ignoriert werden


    Und dein Punkt scheint jetzt zu sein, zusammen mit deinem zweiten Beitrag, dass die Leute dann doch lieber Proteste machen sollen, die ignoriert werden, um nicht in ein schlechtes Licht gerückt zu werden...? Aber ich mein, ja. Gibt natürlich nichts Schlimmeres auf der Welt, als dass ein paar Klima-Aktivist*innen von ein paar Leuten die "sich keine Gedanken machen" dann für "Idioten" gehalten werden. Schonmal daran gedacht, dass Leute, die sich keine Gedanken machen, überhaupt keinen Grund brauchen, um jemandes Aktionen zu verspotten, und dass sie sich überhaupt nie auf Seite des Klimaschutzes gestellt hätten, wenn das bedeutet, dass sie an Luxus einbüßen? Glaubst du im Ernst, dass es Personen gibt, die sich denken "Also ich hätte ja vor ein paar Sekunden mein Leben noch dem Klimaschutz verschrieben aber wenn sich 2 Leute an ne Straße kleben dann will ich doch lieber dass der Planet stirbt"


    Übrigens gibt es ja auch oft die Argumentation, dass es ja doof ist, Klimaaktivismus zu machen, unter dem dann Leute in ihrem Alltag leiden, die "eh nichts ändern können". Ich hab ja echt gewartet, ob man hier dann auch gleichzeitig dann Klima-Aktivismus hervorhebt, der es "richtig" macht, und der dann wirklich die Verantwortlichen trifft. Zum Beispiel wenn man direkt bei Öl-Investoren vor der Tür oder im Gebäude Aktionen macht (Beispiel, Beispiel).


    Über sowas wird dann hier natürlich nicht geredet. Wieso auch? Schließlich ist das hier ein Forum, wo man nur oberflächlich über Aktivismus meckert und nicht wo man sich ernsthaft mit diesen Themen auseinandersetzt lol (aber ich bin sicher, dass wir auch über solche Aktionen was zum Ablästern finden, wenn wir uns anstrengen. Wir schaffen das, davon bin ich überzeugt~ Irgendwann haben wir endlich bewiesen, dass kein Klimaaktivismus hilft und man es deswegen doch einfach gleich lassen sollte. Perfekt! Dann muss auch niemand mehr zu spät zur Arbeit kommen wegen Klima-Aktivismus-Stau. Auf zu einer besseren Welt)

    Die Frauen in Chainsaw Man haben, wenn man den Manga gelesen hat, kein romantisches Interesse an Denji, sondern benutzen ihren Körper, um ihn zu gewissen Sachen zu motivieren und Denji ist ein Charakter, der auf den Straßen gelebt hat und nur davon träumen konnte, eine Frau anzufassen oder in der Nähe einer Frau zu sein, weshalb er so reagiert, wie er halt reagiert.

    Ja, und jetzt überleg mal, wie das kommt. Denk mal 2 Sekunden darüber nach, warum ein Mainstream Manga mit riesigem Erfolg ausgerechnet -- aus allen unendlich verschiedenen Plots, die man sich ausdenken kann -- ausgerechnet von einem pubertierenden 16-Jährigen handelt, den alle Frauen in seiner Umgebung am einfachsten und letztendlich nur durch Verwendung ihres sexualisierten Körpers dazu bringen können, etwas für sie zu tun. Und denk mal darüber nach, warum die Männer in seiner Umgebung ihren Körper nicht dafür benutzen können.


    Mangas entstehen nicht aus Zauberhand, sondern weil sich jemand hinsetzt und überlegt, was bei Leuten gut ankommt und was si*er gerne schreiben würde, und Autor*innen haben freie Wahl, was sie am Ende zu Papier bringen. Niemand sitzt mit einer Pistole hinter Fujimoto und sagt "schreib ne Story über Frauen, die ihren Körper benutzen um die Wünsche eines 16 jährigen zu erfüllen oder ich DRÜCK AB".


    Alleine schon das Framing in deinem Zitat. Ich mein. Im ernst jetzt? Bist du wirklich auf den Manga reingefallen? Glaubst du wirklich. Wirklich, wirklich. Dass eine Person, die ihr ganzes Leben lang auf der Straße & in Hunger gelebt hat. Am Ende sich nichts auf der Welt sehnlicher wünscht, als die Boobs eines Mädels anzufassen? Kommt dir das überhaupt nicht seltsam vor? Bist du einfach bereit, ungefragt und unkommentiert hinzunehmen, dass es völlig normal ist, dass ein 16-jähriger Junge sich nichts auf der Welt sehnlicher wünschen kann, als ungehemmten & uneingeschränkten Zugang zu weiblichen Körpern?

    Protestaktionen müssten halt gut durchorganisiert werden, viele, tausende Leute, die daran teilnehmen beinhalten und am Ende des Tages etwas bewirken.

    Ya, lass einfach immens hohe Ansprüche auf jegliche Form von Protestaktionen slappen. Wäre doch schade, wenn am Ende jede*r auf die Idee kommen könnte, irgendwas zu machen. Würde mich ansonsten auch sehr interessieren, welche durchorganisierten Protestaktionen mit tausenden von Menschen am Ende des Tages den Klimawandel besiegt haben, so in letzter Zeit.


    Ich habe es schon öfters im entfernteren Bekannten- und Familienkreis mitbekommen, dass dadurch in der breiten Bevölkerung eine Verbindung zwischen Klimaschutz und ... sagen wir mal "exzentrischen Verhalten", um es höflich auszudrücken, geschaffen wird, was absolut nicht zielführend ist.

    Kannst du mir die Peer-Reviewed Studie zeigen, die diese Position belegt, oder hast du diese Kritik einfach erfunden? Ich frage nur, weil du so klingst, wie ein Klimaschutz-Experte, und ich würde gerne von dir lernen.




    Insgesamt stimmen mich die Reaktionen von Leuten auf solche Protestaktionen immer sehr positiv und machen mich zuversichtlich. Manchmal denke ich, dass wir dem Klimawandel schutzlos ausgeliefert und dem Untergang geweiht sind, aber dann merke ich eben doch, wie viele Leute tatsächlich einfach wissen, wie man richtig gegen Klimawandel protestiert, und dass sie dann auch so bereitwillig ihre Weisheit mit anderen teilen. Kann kaum erwarten, dass all dieses Wissen bald Früchte trägt; diese essensverschwenderischen Protestierenden müssen halt nur endlich mal umsetzen, was die Leute im Bisaboard in ihre Tastaturen hauen, *sigh*... kann doch nicht so schwer sein, das Forum ist doch öffentlich :crying:

    Und kA, vielleicht hab ich noch Lust auf Chainsaw Man, aber irgendwie hat der Manga bisher auf mich den Eindruck erweckt, als säße ein 14-jähriger dahinter, der unglaublich horny und auch etwas edgy zugleich war und gleichzeitig meinte "I'm 14 and this is deep" ... und dann das geschaffen hat. xD

    Stimme dem so zu, und auch allem anderen, was du geschrieben hast. Es ist harte Wish-Fulfilment. Und ich frage mich ein bisschen, wozu ich 50% meines Beitrags aufgewendet habe, genau das zu kritisieren, wenn du jetzt so tust, als hätte ich das alles nie gesagt lol


    Aber ja, Chainsaw Man ist Wish-Fulfilment ist und sexistisch (nur Wish-Fulfilment wäre ja jetzt nicht das Problem weil das ja dem Genre inhärent ist). Wenn das für dich dazu beiträgt, dass du es nicht lesen willst bzw es auch keinen Spaß macht, dann kann ich das verstehen. Ging mir (wie ich ja auch bereits sagte) genauso. Dazu gehört schließlich auch, wie mit queeren Charakteren umgegangen wird. Lesbische Charaktere existieren; aber halt letztendlich auch nur zum Konsum für die male straight audience, quasi nur gratuitously. Meanwhile ist der Manga halt an mehreren Stellen homophob, wenn es um männliche Queerness geht. Auch eben typische Wish-Fulfilment, wenn man sexualisierten WLW content einbezieht aber es dann schön "no-homo" für die Jungs lässt, die das lesen.



    Dafür sind die Zenins und Nobara als Personen well, sehr viel glaubwürdiger und menschlicher, was imo ingesamt sehr viel mehr Wert hat. Zumal ich da noch nicht weitergelesen habe und sich durchaus noch etwas dran ändern könnte (no spoilers tho).

    Ich kann diesen "weibliche Charaktere sind nicht realistisch geschrieben"-Angle bei Chainsaw Man halt tbh nicht wirklich nachvollziehen. Jedenfalls aus Sexismus-Perspektive. Niemand ist in Chainsaw Man realistisch geschrieben. Kein einziger realistischer Charakter existiert da. Für mich hat sich da jetzt nicht die große Kluft aufgetan zwischen Charakteren verschiedener Geschlechter. Mir persönlich fällt jetzt halt kein männlicher Charakter ein, der zB. im Gegensatz zu Makima "menschlich und realistisch geschrieben" worden wäre.


    Aber auch Charaktere, die nicht den Riesenimpakt auf den Plot haben, existieren nicht einfach "pro Forma". Sie existieren, um das Setting lebendig zu gestalten, und weil sie von den Fans für ihren Charakter sehr gemocht werden.

    Ja und jetzt ist halt nur noch die Frage, warum der einzige Nutzen für weibliche & non-binary Charaktere in Battle Shounen ist, das "Setting lebendiger zu gestalten". (Ich hab btw auch nicht gesagt, dass das keine Existenzberechtigung hat.)

    Ich bin Charaktere wie Nobara und die Zenins in ihrem Genre halt völlig leid. Es ist für mich halt null nachvollziehbar, wenn Autor*innen "realistische weibliche Charaktere" schreiben um das "Setting auszuschmücken", den Charakteren dann aber keine entsprechenden gleichgestellten Rollen im Plot zuschreiben wollen, weil am Ende ja doch Cis-Männer alles wirklich relevante machen und nur sie die Welt verändern können. Es wirkt auf mich einfach heuchlerisch. Und es geht hier ja auch nicht nur um einen einzigen Manga. Es ist so, dass sie in quasi sämtlichen Battle Manga die gesamte Agency haben. Das ist nochmal ein klarer Unterschied. "Realistische weibliche Charaktere" gibt es überall. Weil das halt tatsächlich überraschenderweise auch nicht so schwer zu schreiben ist. Aber implizite Gesellschaftsstrukturen zu ignorieren und sie nicht versehentlich in das eigene Werk einzubauen ist halt einfach nicht so häufig (was man zB. auch daran erkennt, dass auch Autor*innen, die nicht cis-männlich sind, oft Schwierigkeiten damit haben; siehe Demon Slayer, Harry Potter oder sogar Fullmetal Alchemist; die big actors, die über das Leben au dem Planeten bestimmen, sind immer alle durchweg männlich gecodet).

    Ok also das hier ist eine Fortsetzung zu meinem Post vom Mai. Kurze Zusammenfassung ist, dass mich an Anime/Manga halt oft stört, dass weibliche Charaktere selten die stärksten Charaktere in Fantasy-Battle oder Sports Manga sind und was das insgesamt halt so für Implikationen hat.


    Ich bin in der letzten Zeit dazu gekommen, Chainsaw Man zu lesen, und da dieser Manga in meinem letzten Post nicht vertreten war, möchte ich das hiermit ergänzen. Ich habe bisher nur den ersten Teil gelesen und bin nicht sicher, ob ich weiterlesen werde. Aber nur dass ihr es wisst, ich spoilere jetzt gleich den gesamten ersten Teil von Chainsaw Man.


    Der eine, mit dem ich eine Diskussion hatte, meinte dann, es ginge beim Ersetzen von Lebensmittel durch vegane Alternativen nicht um den Klimawandel, sondern ums Tierwohl. Wtf bro?

    Ich mein, tbh, ich find's nachvollziehbar. Wenn es einem um's Tierwohl geht, dann ist es halt schwer, da Kompromisse zu machen.

    Wir leben in einer Gesellschaft, wo es total normalisiert ist, dass Tiere ein Produkt sind. Nicht nur im Sinne dessen, dass wir ihre Überreste im Supermarkt kaufen, sondern auch, dass es völlig normal ist, bei sich zuhause Tiere zu halten "die einem gehören", die man zB. in der Tierhandlung schlichtweg gekauft hat.


    Und ich mein, ja, die meisten sehen das als normal an. Aber warum eigentlich? Warum ist es normal, dass wir uns herausnehmen, dass wir über das Leben und den Tod von anderen Lebewesen entscheiden können? Wir tun das ja auch nicht (in diesem Ausmaß) mit Menschen. Manche Leute schauen sich eben diese Diskrepanz an und kommen zu dem Schluss, dass wir keinen guten Grund haben, so mit Tieren umzugehen. Und wenn du nach einer Menge Nachdenken und Reflektion zu so einem Schluss kommst, wie sollst du dann nicht mit Wut und Trauer und schweren Gefühlen damit umgehen? Ich würde das in den meisten Fällen nicht einmal emotionale Manipulation nennen. Es sind einfach Menschen, die ihre eigentlichen und wahren Gefühle zu dem Thema ausdrücken und verzweifelt versuchen, einen Missstand aufzuzeigen und zu ändern, den sie in ihrem Umfeld täglich sehen. Und es ist halt schon ein ziemlich heftiger Missstand.


    Ich persönlich hab sehr, sehr lange rein aus CO2-Gründen und zum Menschenwohl auf Fleischkonsum verzichtet. Aber mittlerweile ist es für mich schon sehr lähmend, mit anzusehen, wie viele Leute absolut ohne Hinterfragen der Situation bereit sind, andere Lebewesen für sich arbeiten und sterben zu lassen; letztendlich einfach zum Genuss. Ich bin zwar nicht an dem Punkt angekommen, wo ich Leute persönlich angehe deswegen, aber ganz ehrlich? Ich hab deswegen ein schlechtes Gewissen. ich hab das Gefühl, ich SOLLTE Leute deswegen persönlich angehen. Weil sich die Tiere selbst halt nicht verteidigen können. Und ich es mir irgendwie leicht damit mache, daneben zu sitzen und zu sagen "naja muss jede*r für sich entscheiden".


    Und das ist es leider auch: vegane Ernährung ist leider noch sehr klassistisch ...

    Naja, zum einen erhält die Fleischindustrie extrem hohe Zuschüsse von Staaten, die eben dazu dienen, dass immer automatisch genug Fleisch da ist und dass das Fleisch billig bleibt und alleine deswegen vegane Produkte oft nicht mithalten können; zum anderen ist es ja auch so, dass Personen eben wollen, dass die Produkte, die sie kaufen, Fleisch so ähnlich sind wie möglich, was auch zu den Kosten beiträgt (es reicht schließlich nicht, einfach Erbsen zu essen; nein man muss sie so zusammengequetscht und verarbeitet essen, dass sie wie eine Salamischeibe aussehen und schmecken).


    Ich mein, was soll man dazu sagen. Die Sachen so inhuman und effizient wie möglich herzustellen ist halt billiger, gerade dann, wenn die Gesellschaft will, dass es billiger ist, und es subventioniert. Frage mich nur, warum dann immer die Veganer*innen dafür verantwortlich gemacht werden, lol.

    Klar, dann kann man vielleicht wirklich einfach die Klappe halten, weil es damit auch sehr anstrengend wird, wenn dir jemand direkt sagt, wie du die Person anzusprechen hast und anschließend vielleicht noch Kommentare folgen, dass du das falsch gemacht hast, weil du mal nicht darüber nachgedacht hast. Das kann einfach sehr überrumpeln und wäre nicht sehr entgegenkommend.

    Du erfindest hier eine Situation aus dem nichts heraus, um die es in Bastets übersprünglichen Beitrag nichtmal ANSATZWEISE ging?


    Bastet hat mit einer Person geredet, die freiheraus gesagt hat, dass sie die Anwendung korrekter Pronomen für Quatsch hält und sowas nicht respektieren möchte. Dann sagt Bastet als Reaktion darauf, dass das Respektieren des Gegenübers das Mindeste ist, was man tun kann. Diesen Kontext ignorierst du vollkommen und fängst stattdessen an, darüber zu diskutieren, wie schwer es Leute haben, die transfeindliche Biases in ihrer Sprache haben. Wat??


    Ja, die armen Leute mit ihren transfeindlichen und sexistischen Biases, die reden ohne nachzudenken und dabei andere verletzen indem sie falsche Pronomen verwenden, nachdem sie auf die korrekten hingewiesen wurden. Wie kann es Bastet wagen, nicht an diese Menschen zu denken und auf sie Rücksicht zu nehmen in einer Diskussion mit einem Anti-LGBT-Bigot. Ein Glück nimmst du dir die Zeit heraus, in einer solchen Situation auf diese erbarmungswürdigen Menschen und ihre schwere Situation hinzuweisen. Gott bewahre wenn trans und enby Leute mal 2 Sekunden lang über sich selbst reden können ohne dass cis Menschen und deren Leiden in den Vordergrund gedrängt werden lol

    Warum mir von Alaiyas Seite dann mansplaining vorgeworfen wird, ist mir schleierhaft. Mansplaining beschreibt den Umstand, als Mann Frauen eine Thematik in abwertender Art und Weise erklären zu wollen, von der er annimmt, Frauen hätten keine Ahnung von. Aber zuerst habe ich bereits im Ausgangspost den Beitrag eines männlichen users referenziert und habe danach mit einem weiteren männlichen und ansonsten mit sich als divers identifizierenden Usern diskutiert.

    Ich frage mich ja, wie wenig Selbstreflektionsfähigkeit und wie viel Overconfidence man haben muss, um so etwas schreiben zu können, ohne dabei rot zu werden. Ich mein. Gibt es da keine Alarmglocken im Kopf, so als cis Mann? Nicht den geringsten Sense of Danger? Wenn eine FLINTA*-Person einem Mansplaining vorwirft? Nichts, das einen denken lässt „Wait, ich hätte nicht gedacht, dass das, was ich tue, Mansplaining ist, aber wenn ein FLINTA*-Mensch mir das sagt; diese Person wird es wohl besser wissen als ich, vielleicht sollte ich es noch einmal recherchieren und mich dazu genauer belesen, damit ich anderen nicht nochmal so ein Gefühl gebe .... anstatt als knee-jerk Reaktion erstmal direkt zu erklären, was Mansplaining wirklich ist“?


    Anscheinend nicht. Und dann fragen sich Experten echt noch, warum Leute keinen Bock mehr haben, mit solchen cis Männern zu kommunizieren.

    Solche Social Media Plattformen wie Twitter haben allerdings auch nicht die alleinige Souveränität darüber, wen sie ausschließen, weil es ja auch oft so ist, dass Personen die Aufhebung ihrer Sperrung rechtlich erwirken können. Man kann durchaus darüber diskutieren, ab wann oder ab welcher Größe eine Plattform als öffentlicher Raum gelten sollte. Solche Social Media Plattformen wie Twitter, Facebook und Instagram haben hunderte Millionen von aktiven Usern und sind für den öffentlichen Diskurs und die politische Meinungsbildung praktisch alternativlos, demnach halte ich es durchaus für gerechtfertigt, dass man Leute nicht einfach so ohne triftigen Grund deplatformen kann und es andernfalls einer Zensur gleichkommen würde.

    Zunächst Mal: Der Ausschluss von Personen von diesen Plattformen passiert realistisch gesehen ja eben gerade nicht ohne „triftigen Grund“; es geht hier ja nicht darum, dass Twitter eine Lotterie abhält welcher User jeden Tag random gebannt wird. IdR geht einem Ausschluss eine Verletzung der Nutzungsbestimmungen voraus (fairerweise muss man allerdings zugeben, dass die Nutzungsbestimmungen oft so formuliert sind, dass man keinen triftigen Grund braucht, um jemanden zu bannen. Das wird aber meistens nicht so umgesetzt).


    Unabhängig davon; selbst wenn es keine triftigen Gründe gibt, sehe ich die Bezeichnung von Social Media Plattformen o.ä. als „öffentliche Räume“ kritisch. Zunächst mal, diese Plattformen gehören nicht der Öffentlichkeit. Es sind Privatunternehmen. Ein „öffentlicher Raum“ wie man ihn konventionell kennt, gehört der Öffentlichkeit, nicht Privatpersonen. Wenn Twitter ein staatliches Unternehmen wäre, würde ich diese Logik nachvollziehen können, aber das ist es halt nicht.


    Des Weiteren gelten in öffentlichen Räumen ja auch andere Regeln, die auf Twitter und Co. nicht gelten. Zum Beispiel bestehen in Deutschland Ausweispflicht und Vermummungsverbot; mit anderen Worten: Es besteht die Annahme, dass eine Person in Deutschland, die öffentlich unterwegs ist, eindeutig identifizierbar ist und nur einmal existiert. Nun ist es auf Social Media Plattformen aber mitunter sehr einfach, anonyme Accounts zu erstellen in beliebiger Anzahl. Auch in dieser Form unterscheiden sich Social Media Plattformen also von öffentlichen Räumen.


    Des Weiteren ist es so, dass Social-Media-Plattformen proprietäre Algorithmen verwenden um zu entscheiden, wer welchen Content auf der Seite zu Gesicht bekommt und wann. Teilweise weisen diese Algorithmen rassistische und andere *istische Biases auf. Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass konservative Inhalte mehr Eengagement bringen und daher z.B. auf Twitter besonders vom Algorithmus gepusht werden. Auch derartige Diskriminierungen sollten in öffentlichen Räumen nicht möglich sein.


    Worauf ich hinaus will: Die Argumentation, dass der Ausschluss aus großen Social Media Plattformen einem Auschluss aus der Gesellschaft gleichkommt und damit klagbar ist, greift etwas kurz, wenn man das eben nur dann so sieht, wenn es darum geht, Plattformen dazu zu zwingen, weiterhin Bigots mit deren Communities interagieren zu lassen, und man sie ansonsten weiter als Privatunternehmen betrachtet, die tun können, was sie wollen, weil sie ja privat sind. Bevor man diese Logik tatsächlich sinnvoll anwenden kann, müssten mmn. großflächige Änderungen im Umgang mit Social Media erfolgen, die sie tatsächlich entsprechenden öffentlichen Räumen ähnlicher machen. Ansonsten ist es eben (mal wieder) nur eine Ausrede, um es (privilegierten) Leuten leichter zu machen, gegen andere vorzugehen.

    Mittlerweile ist der Begriff „Cancel Culture“ so überladen und gekapert, dass es schwer ist, darüber eine produktive Diskussion zu führen.


    Aber fangen wir mal an mit der mittlerweile wohl geläufigsten Interpretation bzw. Assoziation, die Leute heutzutage haben, wenn der Begriff fällt: Es geht dann meistens um Leute, die sich bigot verhalten oder äußern, und dann dafür von vielen anderen Leuten – insbesondere eben von non-celebrities – dafür in großem Stil kritisiert werden. Viele Celebrities wie eben Künstler*innen, aber auch Konzerne, sind in gewisser Weise vom Rückhalt der Bevölkerung abhängig, denn ein großflächiger Boykott kann dazu führen, dass sie Einbußen in ihren Einnahmen erhalten. Das gibt natürlich nicht für alle Konzerne & Personen; manche sind zu groß, um boykottiert zu werden (sie verdienen oder haben bereits genug, egal wie viele Leute sich aus Prinzip entscheiden, sie nicht zu unterstützen; zB. Dave Chapelle, Trump, Prinz Andrew oder JKR.


    Nun steht es aber natürlich Leuten frei, zu kritisieren und zu unterstützen, wen sie nunmal unterstützen wollen. Wenn sich eine Person als TERF geoutet hat, und man dann eben das doof findet und dann nichts mehr mit ihren Werken zu tun haben will, dann ist das halt, anders als Rechte das gerne aufmachen, keine Zensur. Leute verlieren ihre Plattform, ja, aber niemand hat das Recht auf eine Plattform, schon gar nicht wenn diese Plattform von Privatpersonen oder Konzernen zur Verfügung gestellt wird. Mit anderen Worten: Wenn Twitter oder eine Konzertveranstaltung entscheiden, dass sie Person X da nicht haben wollen, dann ist das keine Zensur, sondern einfach deren freie Entscheidung, mit wem sie assoziieren wollen und mit wem nicht. Zensur wäre es erst dann, wenn der Staat zu Twitter läuft und Twitter oder einem Konzertveranstalter sagt, dass sie Person X nicht dort plattformen dürfen, was aber in den meisten Fällen, um die es im Thema „Cancel Culture“ geht, eben nicht der Fall ist. Da geht es um Privatpersonen, die etwas nicht mehr unterstützen wollen oder es kritisieren, nicht um den Staat, daher ist jede Diskussion über „Meinungsfreiheit“ in diesem Kontext eine Nebelkerze (wie so oft).


    Es sei auch nochmal genau auf den Punkt aufmerksam gemacht, dass es bei Cancelling in obigen Fällen meistens um Einnahmen von Geld geht. Eine Person wird entplattformt, wenn die Instanz, die die Plattform gibt (Publisher, Social Media Networks, Produzenten, etc) sich entscheidet, dass die Person ihr Image mehr ruiniert als es ihnen einbringt. Und manchmal passiert das eben nicht. So hat Netflix für sich ausgerechnet, dass Dave Chapelle eben ihnen mehr einbringt, als die Kritik an Chapelle ihnen schadet, deswegen erhält er von ihnen weiter eine Plattform und Geld für neue Specials (nähere Infos zum Thema Dave Chapelle insbesondere gibt es zB. in diesem Video).


    Ich würde allerdings nicht so weit gehen, dass ich sagen würde, dass es „Cancel Culture“ nicht gibt. Das Phänomen, dass riesige Massen an Menschen, koordiniert oder unkoordiniert, mit wenig persönlichem Aufwand Kritik an etablierten Persönlichkeiten oder auch einfach Privatpersonen üben können, und im Anhang zu dieser Kritik auch Androhungen von Gewalt, Doxxing, und Bullying (zB. das Senden von extrem aversiven Inhalten wie Gore über DMs) & stochastischem Terror nicht weit entfernt sind, ist neu und erst mit einem wachsenden Anteil von Menschen, die aktiv in online Social Media aktiv sind, aufgekommen, und so etwas hat es derart vor Gamergate nicht gegeben – was tatsächlich so der erste wirklich globale Cancel-Angriff gewesen ist, den wir in dieser Form kennen (Nähere Informationen zum Thema Gamergate und zu konkreten „Cancelling“ Opfern).


    Insofern ist der Begriff eben tatsächlich realexistent relevant; er beschreibt vielleicht nicht direkt und absichtlich, aber doch in irgendeiner Form greifbar, ein neuartiges Konzept das die Digitalisierung mit sich gebracht hat. Gleichzeitig ist der Begriff auch ein wenig irreführend, da er eine gewisse Form von Koordination und von bewusstem Entscheidung im Sinne von „Wir canceln jetzt X“ impliziert, was oft eben einfach nicht der Hintergrund ist (abgesehen von gezielten Kampagnen wie das oben benannte Gamergate). Oft sind es einfach viele Leute, die unabhängig von einander etwas kritisieren, was jemand gemacht hat, und kein koordiniertes, absichtliches Verhalten.


    Ich würde auch nicht unbedingt so weit gehen zu behaupten, dass Celebrities von Canceling überwiegend keinen Schaden nehmen, oder dass es „nur in seltenen Fällen“ zu wirklichen Konsequenzen für sie kommen würde und das dann zum Anlass nehmen, „Cancel Culture“ zu trivialisieren. Die Konsequenzen hängen eben einfach sehr vom Einzelfall ab, und von was für einer Gruppe die gecancelte Person abhängig ist. Trump lässt sich beispielsweise eben einfach nicht canceln, weil seine Folgschaft jegliches Verhalten seinerseits einfach akzeptiert und unterstützt. Jemand, dessen Folgschaft andere Standards hat, lässt sich dann aber eben schon „canceln“. (Wobei, der Fairness halber sei gesagt, dass sich Trump schon canceln ließe, wenn er z.B. öffentlich White Suppremacy, Proud Boys, Oathkeepers oder andere Anteile seiner Plattform verurteilen würde, weshalb er das natürlich eben auch nie tun wird.)


    Gleichzeitig passiert „Canceling“, bzw. zumindest etwas, das als solches oft bezeichnet wird, eben auch bei Personen öffentlichen Lebens, die keine super große Plattform haben, sondern zB. eben nur ein paar zehntausend oder hunderttausend Followers. Im Bereich des Bread-Tubes habe ich bereits des öfteren von Canceling gehört, das fürchte ich dann doch sehr real ist (Hier sind drei Videos von drei unterschiedlichen Youtuberinnen, die sich alle drei mit diesem Konzept befassen, weil es ihnen u.a. selbst passiert ist: Philosophy Tube, Contra Points, Lindsay Ellis). Gerade diese Berichterstattungen sind teilweise sehr erschütternd und zeigen, wie schnell sich Leute von einer Mob-Mentalität zu schädlichem und unreflektierten Verhalten bewegen lassen können, und das eben auch in sehr linken Szenen, obwohl viele annehmen würden, dass das quasi blinde Anprangern von Leuten von Leuten halt eigentlich nicht dem Anspruch der linken Szene entsprechen sollte. Versteht mich nicht falsch; in den Fällen, in denen diese 3 Personen bzw. Channels „gecancelt“ wurden, haben es die Betroffenen halt immer noch ziemlich gut überwunden. Im Sinne von: Das Cancelling hat ihr Image beschädigt, aber, soweit ich weiß, nicht ihre Fähigkeit, einen Lebenshaushalt zu erwirtschaften, und alle drei sind auch immer noch öffentlich aktiv bzw. könnten es sein, wenn sie wollten. Das „Cancelling“ ist also auch in diesem Fall nicht wirklich ein „Cancelling“ im eigentlichen Sinne des Wortes (ohne dabei die horrenden Taten kleinreden zu wollen, die in diesem Rahmen begangen wurden; letztendlich, und dessen sind sich diese drei Personen auch bewusst, profitieren sie auch alle von White Privilege und davon, in Industriestaaten zu leben).


    Gerade im Zuge der Mobs möchte ich dann aber auch noch darauf hinweisen, dass es heutzutage auch nicht mehr ganz so einfach ist, einen Internet-Mob tatsächlich eins zu eins einem realen Gefühl einer Gruppe der Gesellschaft zuzuordnen. In vielen Fällen werden Botnets benutzt, um z.B. auf Twitter Hashtags zu popularisieren, die dann vonn der Öffentlichkeit als eine reale Bewegung wahrgenommen werden und Leute dann wiederum davon überzeugen, dass sie darüber auch entrüstet sein müssen. So ist erst jüngst im Amber Heard Trial eine Troll-Kampagne mit Bots gegen sie geführt worden, was großflächig zum Anti-Amber-Sentiment beigetragen hat, was dann u.a. so aussieht:



    (Hier nachzulesen in einem Bericht)


    Ähnliche Psy-Ops hat es auch schon seit Gamergate gegeben, wurden genutzt um Trump zu unterstützen, werden von TERFs verwendet um TERF-Ideologie in die Trends zu bekommen und werden auch von Staaten für Propaganda verwendet (z.B. momentan, um die Sanktionen an Russland zu kritisieren und Pro-Putin Gedankengut zu streuen).


    Insgesamt muss ich daher sagen: Ich finde Verharmlosungen des Begriffs „Cancel Culture“, die so tun, als gäbe es das gar nicht, sehr schwierig, weil es das dann eben irgendwie doch in gewisser Weise gibt und dieser Aspekt durch die Reduktion verloren geht. Andererseits ist „Cancel Culture“ als Begrifflichkeit in der Form, wie es von den Reaktionären gekapert und auf eine Schiene mit Zensur gelegt wird, halt eben auch wirklich ein Strohmann, der mit der Realität nichts zu tun hat.

    Das Topic von Raito hatte durchaus seine Daseinsberechtigung.

    Nein, hatte es nicht. Die Sache fing damit an, dass Leute ihm die allgemein anerkannte Definition von Konservatismus erläutert haben, woraufhin er meinte, dass nicht alle Konservativen die gleiche Meinung hätten und dass man sie nicht über einen Kamm scheren kann.


    Daraufhin hat er dann ein Topic zum Thema "Ideologien" aufgemacht; was aber nicht wirklich ein Thema über Ideologien im allgemeinen war, wie sich sehr schnell (genauer gesagt: In seinem ersten Beitrag im Topic) herausgestellt hat. Der wahre Grund für das Topic war, dass er Leute aus dem BB für ihre Weltanschauungen kritisieren konnte, indem er Beiträge aus verschiedenen Themen von Usern gegeneinander aufstellt und sie aus dem Kontext reißt, um seine verqueren Interpretationen zu ermöglichen.


    Dabei macht er ganz bewusst genau das, was er vorher bei der Konservatismus-Debatte kritisiert hat: Er tut so, als wäre der linke Block ein Monolith und müssten alle Linken, und damit auch alle Linken im Forum, überall und immer die gleiche Meinung haben und vertreten. Glaubt bitte nicht für eine Sekunde, dass das Zufall ist. Er trollt. Das ganze Thema ist ein Trolltopic, wo er die Zeit von Nutzern im BB verschwenden und sie nerven kann, indem er ihre Beiträge misrepräsentiert, die er aus verschiedensten Ecken des BB zusammengekratzt hat. Und dann so tun kann, als würde er "helfen". Er hat es selbst in fast jedem Beitrag in dem Thema zugegeben, dass das genau sein Ziel mit dem Topic ist, lol. Sogar schon im Startpost.......


    Du findest, dass ein Topic, das nur existiert, damit ein einzelner User anderen Usern des BB Heuchelei vorwerfen kann, seine "Daseinsberechtigung" hat? Aber gut, du bist auch die Person, die Beiträge im Feedbacktopic löscht, weil du dem Feedback in dem Beitrag nicht zustimmst und es somit "nichts zum Thema beiträgt". Findet man wirklich keine Mods mehr im BB, die in der Lage sind, ihren Job zu machen?

    Zitat

    Dieser Beitrag wurde von Perfektion aus folgendem Grund gelöscht: Trägt nichts zum Thema bei. (Vor 3 Minuten).

    Der Beitrag von kingfisher, auf den ich mich bezog, vergleicht direkt zwei Fälle von Moderationsarbeit mit einander. Mein Beitrag, der auf genau diesen Vergleich eingeht und aufzeigt, warum er hinfällig ist, trug damit sehr wohl etwas zum Thema bei.

    (Im Übrigen enthielt mein Beitrag auch Kritik an der Moderation, die btw ernst gemeint war. Das Topic von Raito hätte gar nicht erst freigeschaltet werden sollen. Aber ich schätze wir sind an einem Punkt angekommen, wo ernst gemeinte Kritik an der Moderation in diesem Topic hier "nichts zum Thema beiträgt", lmao)

    Was ich hiermit bezwecken will? Ich bin der Meinung, dass es der eigenen Weltanschauung, politischen Einstellung, Philosophie, etc. hilft, dass die eigenen Argumente auch auf ihre Schwächen und Widersprüche hin überprüft werden, weil man sich sonst dementsprechend angreifbar macht. Da sollte doch jeder bestrebt sein, dass seine eigene Weltanschauung und Argumentationskette robust ist. Auch ich habe immens davon profitiert, auf Schwächen und Widersprüche in meinen Ansichten hingewiesen worden zu sein und werde auch in Zukunft davon profitieren.

    Das ist halt wirklich, wirklich grober Unfug. (Zunächst mal die schöne Nebelkerze: Ich greife eure Ideologien an, um sicherzugehen, dass ihr euch nicht angreifbar macht! Ähm, danke? Man merkt, wie besorgt du um die Leute bist, yep)


    Aber konkreter: Du gehst davon aus, dass andere Personen nicht von alleine ihre eigenen Weltanschauungen auf Schwächen und Widersprüche untersuchen würden, und dass es dafür dich braucht, mit deiner großartigen „Logik“, um diese aufzuzeigen. Du gehst davon aus, dass die Weltanschauungen von anderen Leuten nicht „robust“ sein können, nur weil du sie liest und aufgrund mangelnder Vorkenntnisse oder Empathie nicht richtig verstehst. Das interpretierst du dann als „Widerspruch“.


    Ich mein, alleine die Polizei/Corona-Parallele. Dass es vielen Linken primär darum geht, Menschengruppen zu schützen, die systematisch Opfer von Repression und Diskriminierung sind, und dass es deswegen eben kein Widerspruch ist, entsprechende Positionen in beiden Fällen zu vertreten, das kommt dir da gar nicht in den Sinn. Corona tötet und beeinträchtigt hauptsächlich Leute mit chronischen Erkrankungen, schwachen Immunsystemen und Personen im höheren Alter. Unter mangelnden gesellschaftlichen Maßnahmen gegen Corona leiden hauptsächlich diejenigen, die sowieso schon in ihrem gesellschaftlichen Leben eingeschränkt sind. Genauso wie bei der Polizei: Die Repression der Polizei betrifft hauptsächlich PoC, Obdachlose, LGBT+-Gruppierungen & Neurodiverse.


    In beiden Debatten setzen sich Linke im Forum für gesellschaftlich benachteiligte Gruppen ein, zu denen sie selbst in großen Teilen auch gehören, und deswegen ist ihre Position konsistent und robust. Statt diesen Zusammenhang zu erkennen, willst du unbedingt irgendwelche Widersprüche finden und versteifst dich daher auf logische Überlegungen, die nach deinen eigenen, selbst aufgedrückten Vorschriften & Definitionen stattfinden müssen, und vermischst dabei auch bequemerweise Positionen von verschiedenen Personen, um deine Argumentationsketten wirksam erscheinen zu lassen.


    Aber mal ganz abgesehen davon; selbst wenn das alles widersprüchlich wäre; selbst wenn du recht hättest: Niemand hat dich hier darum gebeten, ihnen dabei zu „helfen“ ihre Weltanschauung robuster zu machen. Das hast du dir einfach ausgedacht, dass du hier als Retter auftreten und anderen auf Basis deiner verzerrten Weltsicht aufzeigen musst, was sie alles falsch machen. Wirklich absolut lächerlich, dass gerade du hier anderen Leuten ständig „Erhabenheit“ vorwirfst.


    Ich mein, mal ehrlich. Die Leute, die hier diskutieren, haben ihre Weltanschauung über Jahre, in manchen Fällen Jahrzehnte hinweg entwickelt. Denkst du wirklich. Wirklich, wirklich. Dass ein Argument, dass dir beim Überfliegen eines Beitrags von Gott ins Ohr


    Mein Tipp an dich wäre: Versuch einfach mal zuerst die Positionen, auf die du dich beziehst, zu verstehen, bevor du anfängst, irgendwelche Löcher zu suchen. Ich habe nämlich persönlich gar keine Lust mehr, mit dir zu diskutieren, und meine Vermutung ist, dass früher oder später hier niemand mehr Lust haben wird, auf deine Beiträge einzugehen. Es ist nämlich sinnlos, mit Leuten zu diskutieren, die auf Bad-Faith-Basis argumentieren (sprich, insbesondere hier: Auf Basis von Strohmännern, und nicht mit dem Ziel andere Leute zu verstehen, sondern mit dem Ziel andere Leute zu widerlegen).

    Veganer*innen zerstören die Milch-Industrie in Großbritannien?!


    Lustigerweise pendeln Kritiker*innen von Veganismus ja immer dazwischen, wie Veganismus entweder überhaupt nichts erreichen kann und völlig sinnlos ist, und auf der anderen Seite gleichzeitig alles kaputt macht. Je nachdem, womit man sich gerade am besten über Veganismus aufregen kann, schätze ich.


    Daran, dass Veganismus jetzt tatsächlich Schuld am Untergang der Milchindustrie ist, würde ich anhand auch der im Artikel genannten Gründe zwar zweifeln, allerdings ist es natürlich insgesamt eine gute Entwicklung. Ich hoffe mal, dass sich der Prozess dort und überall sonst fortsetzt. Wobei es durch die immensen staatlichen Subventionen natürlich unwahrscheinlich ist, dass sich global groß etwas ändert. (Auch ein Grund, warum Veganismus letztendlich nicht so viel zun kann, um den Fleisch- und Milproduktindustrien zu schaden: Einen großen Anteil von deren Profit kriegen die einfach so von Staaten geschenkt, ohne etwas zu verkaufen, damit sichergestellt werden kann, dass wir immer zu viel Milch & Fleisch haben.)

    Ich würde ergänzend zu Alaiya noch sagen, dass meiner Ansicht nach Hierarchien hauptsächlich durch Ressourcenknappheit notwendig werden. Gibt da einiges an Forschung zB. in der Sozialpsychologie dazu (sicher auch in moderneren Strömungen). Viel antisoziales Verhalten begründet sich ebenso auf Ressourcenknappheit (und der Begriff "Ressource" kann hier gern umschweifend und abstrakt verstanden werden; dazu gehören Essen, Platz, Sicherheit, Soziale Interaktionen etc.).


    Wir leben in einer Welt, in der Ressourcenknappheiten völlig aus dem Nichts heraus erschaffen werden um Leute zu bereichern. Es gibt genug Nahrung und genug Platz für alle Leute auf dem Planeten. Sie werden nur nicht fair verteilt, weil die faire Verteilung niemanden bereichern würde. Der Hauptzweck, den die Polizei im System erfüllt, ist ebendiese künstliche Knappheit aufrechtzuerhalten. Deswegen wirst du von der Polizei aus deiner Wohnung geworfen, wenn du keine Miete bezahlst, denn Vermieter brauchen die künstliche Knappheit des Wohnraums, um Geld zu machen. Deswegen wirst du von der Polizei eingesperrt, wenn du in einem Laden Dinge klaust, die du zum Leben brauchst (selbst, wenn du sie aus deren Müll nimmst). Deswegen wirst du von der Polizei einkassiert, wenn du gegen bestehende Ungerechtigkeiten protestierst. Deswegen geht die Polizei gegen Urheberrechtsverletzungen vor; denn selbst dann, wenn es keine eigentliche Knappheit gibt (weil man digitale Medien ohne Kosten und Schaden unendlich oft kopieren kann) muss diese Knappheit künstlich erschaffen und durchgesetzt werden, damit sich einzelne Leute daran bereichern können (ebenso mit Patenten, siehe gerade was Impfstoffproduktion während der Corona-Pandemie angeht).


    In dieser Welt, in der die Knappheit von Ressourcen an jeder Stelle fabriziert und forciert wird, und man die Leute dann zwingt, gegeneinander wegen dieser Knappheit in Wettstreit zu gehen (zB. was Arbeitsplätze und damit das Bestreiten des eigenen Lebensunterhalts und Wohnraums angeht), treten dann natürlich haufenweise Konflikte zwischen Menschen auf, und dann stellt man die Polizei, die zu einem Großteil für die Aufrechterhaltung dieser Probleme verantwortlich ist, gleichzeitig gezielt als Lösung dieser Probleme dar (was sie natürlich in Wirklichkeit nicht sein soll und auch nie sein wird).

    Die ganzen Takes zu dem Verfahren zeigen halt enorm gut auf, wie misogyn die Gesellschaft nach wie vor ist. Besonders traurig macht es mich dann, wenn Leute -- gerade enge Freund*innen von mir -- das dann als Sieg für Gleichberechtigung bezeichnen und buchstäblich anfangen zu jubeln, wenn man mit ihnen im VC sitzt als das Urteil verkündet wurde, denn "auch Männer können ja Opfer von häuslicher Gewalt sein." Wieso sagt man das ausgerechnet in einem Fall, in dem der Mann der Täter war und nicht das Opfer? Es wundert mich natürlich nicht. Immerhin geben rechtskonservative Organisationen immense Summen aus, um solche Narrative zu pushen. Und wenn man nur diese cherrypicked Propaganda-Bits sieht, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man auf Depps Seite landet. Es ist schließlich für Leute, die selbst keinen jahrelangen häuslichen Missbrauch miterlebt haben, schwer nachzuvollziehen, warum das Opfer auch mal handgreiflich werden könnte, oder warum sie damit drohen würde, damit publik zu gehen.


    Ich werde mir nicht die Mühe geben, auf einzelne Beweispunkte, die hier genannt wurden, näher einzugehen. Mein Eindruck ist, dass Leute, die immer noch Schuld bei AH sehen, immer Schuld bei ihr sehen werden, egal wie die Beweislast aussieht. (Falls doch jemand interessiert ist, sich zu informieren, wären dieses Video und dieser Twitter Thread zumindest gute Startpunkte.)


    Ich war als Kind Jahrelang betroffen von häuslicher Gewalt und Stalking. Als ich damals das in der Schule mal erwähnt habe, war die Reaktion soziale Ächtung und Kritik dafür, es überhaupt angesprochen zu haben. Positive Unterstützung habe ich als Reaktion darauf nicht erhalten. Und heute sehe ich, dass sich in der Zwischenzeit nichts geändert hat. In meinem Umfeld hat ein Täter mal so fest zugeschlagen, dass er sich dabei den eigenen Arm gebrochen hat (bestätigt im Nachhinein sowohl vom Opfer als auch vom Täter). In einem Amber-Heard-Spektakel wäre daraus wohl geworden, dass das an psychischen Erkrankungen leidende Opfer ihm den Arm gebrochen hat und sie "beide nicht toll sind" und es sich um eine "Schlammschlacht" handelt. Traurig.

    Ich finde es schwierig, das Feedback jetzt mit "Was wäre wenn?"-Szenarien zu verwässern, die real in dem Fall gar nicht vorliegen. Genauso wie ich die Ansicht, auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmende Beiträge - im Gegensatz zu diesem - stehen zu lassen, schwierig fände.

    Und ich finde es schwierig, Leuten nicht die Möglichkeit offen zu lassen, zu entscheiden, welche Aussagen, die sie getroffen haben, später noch online zu finden sind. Hier muss halt eine Abwägung getroffen werden. Viele Leute schreiben irgendwann mal Dinge, die sie später vielleicht bereuen, und sie haben daher ein Interesse daran, dass diese Inhalte später vllt wieder entfernt werden. Mir ist klar, was die Nutzungsbestimmungen sagen, aber Nutzungsbestimmungen beseitigen keine bestehenden Interessen.


    Man muss hier abwägen zwischen:

    • Dem Interesse von Leuten, die sich evtl hier wohler fühlen würden, wenn man manche ihrer Beiträge hier nicht mehr finden kann, zB. weil sie aus Fehlern gelernt haben, oder wenn sie wissen dass sie auch später noch eine gewisse Kontrolle über von ihnen verfasste Inhalte haben
    • Dem Interesse von Leuten, die hier Beiträge schreiben, und wollen, dass diese Beiträge nicht einfach ohne ihre Zustimmung gelöscht und ihre Arbeit damit zunichte gemacht wird
    • Dem Interesse von Leuten, die nachträglich noch durch Themen lesen und die Konversationen vollständig nachvollziehen wollen

    Du bewertest offenbar Interessen 2 und 3 besonders hoch und scheinst das Interesse 1 zu vernachlässigen. Daher habe ich meinen Post geschrieben, da ich diese Einschätzung nicht teile. Meines Erachtens nach ist das Interesse Nummer 3 hier als am geringsten einzustufen; gerade deswegen, weil doch eher selten Diskussionen an Nachvollziehbarkeit verlieren, nur weil mal ein Bezug fehlt, und weil durch die Zitatfunktion einiges an Kontext erhalten bleibt (ich würde persönlich nicht Zitate auf Wunsch entfernen lassen, was auch wieder eine Interessensabwägung wäre).


    Mein Beitrag konzentierte sich aber grundsätzlich darauf, dass die Löschung der Beiträge falsch ist ganz unabhängig davon, ob man Beiträge auf Wunsch löschen sollte oder nicht und wie man Interessen 1 und 3 gegeneinander abwägt. Die Löschung ist falsch, weil das Interesse von Leuten, dass ihre Beiträge in einem beitragsbasierten Forum erhalten bleiben, extrem hoch ist und nur in absoluten Ausnahmefällen verletzt werden sollte. Die Nulltoleranzpolitik wertet das Interesse von Leuten, dass ihre Beiträge erhalten bleiben, aber ganz bewusst herab (zB. zugunsten des Interesses der Moderation, die sich weniger Arbeit machen will).