Sofort belegen, dass die Kirche sich jemals in die Festlegung unserer Grundrechte aktiv eingemischt hat. Beispiele wären auch nett.
Nur um EIN aktuelles Beispiel zu nennen: Gleichberechtigung von Homosexuellen. Das Grundrecht gibt allen Menschen Gleichheit vor dem Gerecht - die Sonderregelungen bezüglich Heirat und Adoption für Homosexuelle, für die die Kirche aktiv lobbyiert, widerspricht dem.
Auch die ganze "Pille danach" Sache kann als einschnitt in das vom Grundgesetz vorgegebene Selbstbestimmungsrecht gesehen werden.
Auch bezüglich Gleichberechtigung lobbyieren diverse kirchliche Institutionen dagegen - auch wenn das in Deutschland zum Beispiel nicht ganz so extrem ist, wie in den USA.
Die meisten "Christlichen Werte" sind übernommene Moralvorstellungen aus dem Jüdischen und bestehen folglich länger als die Kirche selbst. Mir fällt kein Beispiel ein, wann die berühmte "Nächstenliebe" einmal irgendjemandem geschadet hat. Hilf mir vielleicht auf die Sprünge.
Also erst einmal: Die Nächstenliebe ist etwas, das absolut nicht im Judentum vorkommt. Das ist wirklich etwas, dass nur Jesus geprädigt hat und dass die heutige Kirche leider auch entweder ganz übergeht oder sehr selektiv auslegt. Nach dem Motto "Liebe deinen nächsten, so lange er keine andere Religion hat, nicht schwul ist und nicht verhütet!" Oder einfacher gesagt: "Liebe deinen nächsten, solange er ein weißer, männlicher, heterosexueller Christ ist."
Die Werte im Judentum - aka, der ganz Schmu aus dem alten Testament - ist einfach nur furchtbar. Das geht so nach dem Motto: "Mord ist schlecht. Außer jemand macht mit deiner Frau rum: Dann ist Steinigung total angemessen!" - wie übrigens auch für Homosexualität oder dafür deinen Sohn nicht zu beschneiden - oder auch die Tatsache, dass das Alte Testament absolut PRO Sklaverei ist (etwas worauf sich übrigens in den USA damals berufen wurde, als man diese Diskussion hatte: "Bibel sagt, das ist okay, also muss es okay sein!") und gegen diese hat auch Jesus nichts gesagt.
Davon abgesehen, dass sich erfahrungsgemäß die Kirche bei egal welcher Diskussion öfter auf die Paulusbriefe und das AT beruft, als auf die Evangelien.
Keine Literatur kann man nach Belieben interpretieren wenn es an Belegen für die jeweilige Auffassung fehlt. Zudem ist die Bibel kein Werk der Kirche.
Die Bibel schon. Weil egal was du über das Christentum behaupten wirst: Irgendwo in dem Märchebuch wirst du einen Beleg dafür finden. Das hat es nun mal so an sich, wenn zig verschiedene Menschen über hunderte Jahre die Chroniken eines fiktiven Wesens aufschreiben - nicht selten mit dem Ziel zu ihrer jeweiligen Zeit passende politische Propaganda zu verbreiten.
Das Buch hat so viele Widersprüche, dass man sich immer seine Rosinen rauspicken kann und eben genau das behaupten kann.
Dass Diskriminierung an christichen Schulen schlimmer ist als an unabhängigen Schulen, ist zwar das typische Klischee, aber ich konnte nicht einen einzigen Beleg dafür finden.
Schau mal ins Gesetz zum Thema "Bekenntnisschulen". Dort steht, dass diese Schulen, die - wie ich noch mal betonen möchte, zu 70 bis 100% aus Staatskassen finanziert werden - allerhöchstens 30% Schüler anderer Konfessionen aufnehmen dürfen(!), es jedoch den Schulen frei steht, auch gar niemanden anderer Konfession aufzunehmen. Dabei gelten zwar alle Christlichen Religionen als eine Konfession, wenn man so will (also eine katholische Schule kann auch 50% Evangelische Schüler haben, ohne dass man dies als Widerspruch sehen kann), aber keine anderen Religionen und keine Atheisten (oder allgemein nur "nicht getaufte Kinder").