Hierbei beziehe ich mich vor allem auf den Anime, teilweise auf den Manga, da die Spiele eben dort vieles haben, was eher mit der Spielemechanik zu tun hat - wie die Sachen, dass man Privathäuser reingehen kann, Wildfremde einem etwas schenken und man die Hälfte seines Reichtums abgeben muss, sobald man von jemanden besiegt wird.
Zuerst einmal eine kleine Sammlung, die wir über diese Poké-Welt wissen, beruhend auf Informationen aus den Romanen von Takeshi Shudo und den japanischen Guide-Büchern zum Anime.
Beim Erreichen des 10ten Geburtstages gilt man als volljährig. Damit darf man heiraten, Autofahren und - natürlich - auf Pokémon-Reise gehen.
In Kanto werden jeweils am 1. April eines Jahres Pokémon an Trainer ausgegeben, die zu dem Zeitpunkt 10 sind. (Ist angelehnt an das japanische Schulsystem wie es scheint)
Die Schulpflicht umfasst demnach das Alter von 6 bis 10 Jahren, also nur vier Jahre. Allerdings scheint es üblich zu sein die Kinder zwischen 4 und 6 Jahren in Vorschulen zu schicken.
Mit 10 Jahren können die „Kinder“ entscheiden, ob sie eine weitere Schule besuchen wollen oder auf Pokémon-Reise gehen. Die meisten gehen erst einmal auf Pokémon-Reise, die jedoch bei einem Großteil nur ein bis zwei Jahre dauert.
Wenn man an der Liga und Arenakämpfen, beziehungsweise am Festival und Wettbewerben teilnehmen will, muss man sich dafür registrieren. Im allgemeinen ist der Pokédex hierfür mit einer Trainereignene ID versehen und gilt damit gleichzeitig als Ausweis.
Nach ihrer Reise oder der weiterführenden Schule, gibt es die Möglichkeit eine Universität zu besuchen. Diese kostet allerdings recht viel. „Kinder“, die in der jeweiligen Pokéliga unter den ersten 16 waren, haben jedoch die Möglichkeit ein Stipendium zu bekommen.
PokéCenter gibt es in fast jedem Ort, teilweise auch auf längeren und viel genutzten Reiserouten. Jedoch arbeiten in diesen fast ausschließlich Joys, die alle aus einer Familie stammen.
Für die Polizei arbeiten neben Junsas („Rockys“) auch andere Leute.
Sowohl Champs, als auch Top 4 und Arenaleiter haben gewisse gesellschaftliche Verpflichtungen. Vor allem gehört es auch zu den Aufgaben des Champs, für Ordnung in seiner Region zu sorgen.
Das sind die Sachen, die offiziell bekannt sind.
Dazu lassen sich aus dem, was wir sehen noch folgende Annahmen machen, auch wenn dazu nie Stellung genommen wird:
Ein Trainer hat bei Herausforderung das Recht, diese abzulehnen.
Um den Platz eines Champs oder Top 4 einzunehmen, muss man diesen in einem offiziellen Match schlagen. Ein Kampf am Wegesrand reicht dafür nicht.
Um eine offizielle Herausforderung machen zu dürfen, muss man entweder selbst Top 4 sein oder die Liga gewonnen (bzw. gut abgeschnitten) haben. Alternativ kann man mit Turniertiteln sich ebenfalls das Recht erwirken.
Generell darf jeder eine eigene Arena eröffnen. Ob deren Orden offiziell anerkannt wird, wird jedoch von einem Ausschuss geprüft.
Es gibt weit über acht Arenen in einer Region. Allein in Kanto und Sinnoh wissen wir von jeweils mindestens knapp 20.
Generell lässt sich recht sicher über diese Welt sagen, dass ihre Wirtschaft stark von der Pokémon-Liga abzuhängen scheint. Sie scheint so etwas, wie die Olympiade oder Fußball-WM zu sein, nur dass sie jährlich in jeder Region stattfindet.
Es gibt sowohl zu den berühmten Arenaleitern, als auch zu Top 4 und Champs meist einiges an Merchandise und es scheint allgemein oft großen Personenhype um diese zu geben. Sie sind sozusagen die Stars der Poké-Welt.
Da die meisten Arenen große Zuschauerränge haben, nehme ich an, dass es die Möglichkeit gibt, dort zuzuschauen und ich würde demnach annehmen, dass man sich Eintrittskarten kaufen kann für die Arenen. Was auch Sinn machen würde, denn immerhin müssen die Arenaleiter auch irgendwovon leben.
Gleichzeitig nehme ich an, auch wenn darüber kein Wort im Anime verloren wird, dass die Anmeldung zur Pokémon-Liga etwas kosten muss.
Der Grund dafür ist einfach: Alle angemeldeten Trainer haben das Recht diverse Angebote, wie die Pokémon-Center, die auch Möglichkeiten sich zur Waschen und Unterkünfte zur Verfügung stellen, auf ihrer Reise kostenlos zu nutzen. Dies muss jedoch auch irgendwie zumindest halbwegs bezahlt werden.
Nicht zuletzt kommt noch dazu, dass Pokémon-Center auch verwundete wilde Pokémon versorgen, wovon sie natürlich auch kein Geld bekommen.
Und irgendwie müssen die Betriebskosten und die Lebensunterhaltungskosten der Joys gedeckt werden.
Vieles in der Pokémon-Liga wird natürlich über Eintrittskarten und Merchandise-Verkäufe bezahlt. Zusatzeinnahmen werden wahrscheinlich über so etwas wie Arenaführungen reinkommen oder auch über Kurse, die von den lokalen Berühmtheiten der Liga gehalten werden.
Diese werden sicherlich ebenfalls Geld für gewisse Auftritte wie zur Einweihung von Museen oder in der Werbung bekommen.
Desweiteren nehme ich an, dass sämtliche Pokémonprodukte, wie Tränke, Pokébälle und dergleichen in den normalen Märkten eine Art Ligasteuer haben, so dass die Trainer die Liga damit eine weitere Einnahmequelle haben.
Was mich so nur ein wenig verwirrt, ist die Frage, wie es mit den Finanzen der Trainer aussieht.
Ich zweifle stark an, dass es irgendwelche Gesetze gibt, dass jemand Abgaben machen muss, nur weil er einen privaten Pokémon-Kampf verloren hat.
Natürlich kriegen diese Kost und Logie in den Poké-Centern kostenlos gestellt, aber wir sehen auch, dass sie normal Wahren wie Essen und Pokébälle und natürlich teilweise auch Tränke mit sich führen. Dieses werden alle kosten. Womit zahlen sie das?
Sicher ist anzunehmen, dass man von Eltern erwartet, dass diese ein wenig sparen, um den Kindern ihre Reise zu ermöglichen. Wirtschaftlich seltsam finde ich es jedoch trotzdem etwas.
Was dahingehend übrigens auch recht interessant ist, ist die Tatsache, dass die meisten Arenaleiter in Kanto, Johto, Hoenn und Sinnoh offenbar rein von ihrem Job als Leiter zu leben scheinen. Zwar haben einige, wie die Azuria-Schwestern, offenbar ein Nebeneinkommen, aber dies trifft nicht auf alle zu.
Dagegen haben alle der Isshu Arenaleiter einen Nebenverdienst, führen Nebenbei Museen, arbeiten als Model oder als Pilotin.
Hieraus schließe ich, dass die Isshu Region wirtschaftlich weniger auf der Liga aufbaut, als es in den anderen vier Regionen der Fall ist, weshalb die Leiter weniger offizielle Vergütung bekommen und sich somit ein weiteres Einkommen dazuverdienen müssen.
Ein weiterer interessanter Punkt ist die Ausbildung der Menschen in der Welt allgemein.
Wie gesagt: Die Schulpflicht umfasst nur vier Jahre, wobei zwei Jahre „Vorausbildung“ üblich zu sein scheinen.
Dabei wird Schreiben, Rechnen, aber auch vor allem Umgang mit Pokémon unterrichtet. Wie weit die Ausbildung bezüglich Geschichte, Geographie und nicht zuletzt den Naturwissenschaften außer Biologie geht, ist dabei fraglich.
Fremdsprachen werden nicht unterrichtet, da es diese offenbar nicht gibt. Allgemein scheint die Sprache der Pokéwelt eine seltsame Mischung aus Englisch und Japanisch zu sein, wenn auch die Schrift eine andere ist, als in unserer Welt.
Dahingehend finde ich es durchaus interessant, dass Isshu erneut eine andere Schrift nutzt, als die vier anderen Regionen, es jedoch für Trainer von außerhalb kein Problem zu sein scheint, diese zu entziffern. Hieraus muss man schließen, dass zumindest die zwei unterschiedlichen Schriften in der Schule unterrichtet werden. Warum es zwei unterschiedliche Schriften, aber nur eine Sprache gibt, ist allerdings weiterhin unklar.
Nur ein geringer Prozentsatz der Kinder wird, auch wenn es im Anime anders wirkt, wirklich Trainer.
Natürlich, denn Erfahrungsgemäß werden pro Liga am Ende nur 64 bis 32 Trainer zugelassen. Dabei kann man davon ausgehen, dass trotzdem weit über 1000 Trainer jedes Jahr pro Region auf reisen gehen. Denn selbst wenn nur ein geringer Prozentsatz wirklich auf Reisen geht: Denkt an die enormen Großstädte. Und selbst wenn dort nur jede zweite Familie ein Kind hat, allzu wenige werden es nicht sein, zumal wir im Anime sicher nicht alle Städte gezeigt bekommen.
Ob wirklich nur so viele der reisenden Trainer es schaffen innerhalb eines Jahres alle Orden zu sammeln, ob nur diejenigen, die ihren achten Orden als erstes anmelden zugelassen werden ist erneut fraglich.
Fakt ist: Die meisten ohne Ligaplatzierung geben danach auf und gehen entweder weiter zur Schule oder widmen sich direkt einer Ausbildung.
Nur so, das ist ja auch klar, kann die Poké-Welt versorgt werden. Denn immerhin braucht man ja vor allem auch Leute, die Lebensmittel herstellen, Leute, die in Kraftwerken arbeiten, Leute, die Häuser bauen und Leute, die forschen.
Unsere Welt würde ja auch nicht funktionieren, wenn alle Leute Spitzensportler wären und genau das ist es, was mit dem Pokémontrainer-Beruf gleichzusetzen wäre.
Wobei es eben so ist, dass in den meisten normalen Berufen Pokémon helfen, wie wir ja mehrfach sehen.
Feuerpokémon helfen bei der Stahlverarbeitung, bei der Glasherstellung, beim Brennen von Ziegeln oder auch beim Backen von Brotwahren. Starke Pokémon wie Maschock und dergleichen helfen beim Häuserbau. Andere Pokémon, wie Bidifaz, helfen mit der Holzverarbeitung und Elektropokémon helfen teilweise bei der Stromversorgung.
Die gesamte Technik in der Welt ist darauf ausgelegt so zu funktionieren.
Man kann daher darüber auch streiten, ob die Energiekriese in der Pokéwelt daher nicht existiert, da sie zumindest um ihren Strom nicht bangen müssen. Inwieweit die Autos nun mit Benzin- oder Elektromotor fahren ist soweit unbekannt. Aber es scheinen allgemein wenige Leute Autos zu besitzen, da Motorfahrzeuge fast ausschließlich zum Transport oder von der Polizei genutzt zu werden scheinen.
Würde es von einem Tag auf den anderen keine Pokémon in der Welt mehr geben, so bezweifle ich, dass die Wirtschaft und damit auch die Gesellschaft noch weiter funktionieren kann. Immerhin ist sie von den Monstern einfach zu abhängig. Selbst Religion und dergleichen sind auf die Pokémon ausgerichtet.