Dass ich hier einen Kommi schreibe hast du !Spunky! zu verdanken, denn normalerweise besuche ich den Shipping&Reise-Bereich nicht. Einfach deshalb, weil Shipping nicht gerade mein Lieblingsgenre ist und mir da schlichtweg das Interesse fehlt mir eines zum Kommentieren rauszusuchen. Ich verpasse dadurch sicherlich auch einige gute und lesenwerte Storys, aber da bin ich ja selbst schuld.^^
Der Prolog
"Immer wieder fuhren seine Finger über den morschen Holzboden um sich zu vergewissern, dass ihn die Dunkelheit nicht bereits mit sich getragen hatte und mit ihm in Darkrais Reich einkehrt war."
Es müsste eingekehrt heißen.
Bei dieser Gelegenheit spreche ich gleich mal an, dass ich bei deinen Sätzen manchmal Probleme hatte dir zu folgen. Es ließ sich nicht immer flüssig lesen und ab und an musste ich einige Absätze mehrmals lesen, um sie zu verstehen. Oft hatte ich auch das Gefühl, dass Kommas fehlen und der Satzbau allgemein ein wenig ungünstig gewählt war - sicher bin ich mir da nicht, denn in Sachen Rechtschreibung und Grammatik sieht es bei mir auch nicht so toll aus.^^
Was mir auch auffiel, sind die zwei wechselnden Sprachstile, die du in den Text hast einfließen lassen: zum einen hast du eine eher kindliche und einfach Sprache gewählt, wie in diesen Beispielen: "Wie sein Vater, der gegen die bösen Männer mit Erfindungen kämpfte und von jedem als Wissenschaftler respektiert wurde. Er war ein sehr kluger Mann!", "Er kannte diesen Knall nur aus dem Fernseher, wenn die Guten die Bösen jagten."
Dadurch hat man das Gefühl, dass der Charakter noch ein kleines Kind ist, was ja stimmt und auch passt, aber Zwischendurch sind die Sätze wieder sehr verschachtelt.
Ich würde es besser finden, wenn du entweder kindlich und somit aus der Sicht des Jungen schreibst, oder als allwissender Erzähler mit einer etwas gehobeneren Sprache. Das Kindliche würde ich dir aber mehr empfehlen, da es im Prolog um den Jungen geht und du durch eine personennahe Erzählweise seine Gefühle und seine Situation besser rüber bringen könntest.
Ansonsten ist der Prolog wirklich gut: man kann sich in den Jungen hineinversetzen und seinen Situation ganz gut mitfühlen. Außerdem ist es ein sehr Wichtiges Ereignis im Leben von Kazuya, was zum besseren Verständis des Charakters beiträgt. Es klärt Fragen seiner Vergangenheit und auch einige der Gegenwart - wirklich gut gewählt.
1. Kapitel
"Der Mond stand als kostbares Juwel am Himmelszelt."
Wirklich "als"? Ist der Mond ein Kostbares Juwel, dass am Himmel steht?
"Der Mond stand wie ein kostbares Juwel am Himmelszelt." würde meiner Meinung nach besser passen.^^
"Jede der über dreißig Etagen besaß ihr eigenes Dach, erbaut im Stil längst vergangener Epochen beindruckte das heimliche Symbol der Macht Einheimische wie auch Touristen."
Bei beeindruckte fehlt ein "e".
"In letzter Zeit dachte er auffallend oft über seinen Samariter nach, welcher ihn verhalf aus seiner persönlichen Hölle Anemonia City zu entfliehen."
"verholfen hatte" würde denke ich besser passen, denn jetzt klingt es so, als ob der nette Mann ihm immernoch helfen würde aus der Stadt zu kommen.
"Nachdem sein verfilztes Haar wieder in Ordnung gebracht war, reine Kleidung seinen Körper wärmte und er ein Bad genommen hatte, war der Schmutz von ihm gewichen. Daher trug er nicht, für ihn scheinbar offenkundig, mit sich, dass seine Seele verschmutzt war.
Seinen Körper umhüllte seit langer Zeit zum ersten Mal ordentliche Kleidung. Saubere Kleidung stellte Luxus dar, nicht den Luxus, welchen er als Sohn eines angesehen Wissenschaftlers und einer rebellischen Politikerin genießen durfte, aber in seiner dunkelgrauen Welt der Gegenwart stellte sie Reichtum dar. Vor zwei Wochen bekleidete sie die Farbe Schwarz. Nachdem er jenen wohlwollenden Mann angetroffen hatte, war sie dunkelgrau geworden, ihm den Glauben an die Menschheit zurückgegeben. Kazuya fror nicht mehr, denn eine Jacke kleidete seinen Leib. Er wollte mehr!"
Fast in jedem Satz kommt "Kleidung" oder eine Abart davon vor, was du vermeiden solltest. Ob du noch an anderen Stellen Wörter zu oft hinterneinander verwendest, ist mir nicht aufgefallen, aber hier dafür umso mehr.^^
"Euphorisch sprang er auf, gewillt, dass in dieser Nacht etwas anderes als ein Diebstahl glückte. Es war schon beinahe vorherbestimmt, dessen war er sich sicher, dass vor Anbruch des Morgengrauens ein Pokemon in seinen Besitz gelangen würde.[...]"
Auf der einen Seite mag er die menschliche Gesellschaft nicht, aber scheint eine Vorliebe für Pokemon zu haben. Bisher hast du Kazuya einzelgängerisch dargestellt, doch hier gibt es plötzlich einen großen Bruch, den du erklären solltest: Wie kommt es, dass er unbedingt ein Pokemon haben will und wo ist der Unterschied zwischen Menschen und Pokemon, dass er die einen nicht mag, aber die anderen umso mehr?
Hier sind mal zwei Beispiele, in denen die Sätze ein wenig unschön formuliert sind:
"Jener war für den Gebrauch silbern geworden und hatte wie Eisen aufgeblitzt. " und "Kazuya merkte wie sein Atem rasselnd ging. "
Die Eisenschweif-Attacke(habe ich doch richtig erkannt, oder) hättest du noch ein wenig schöner beschreiben können und "Gebrauch" empfinde ich persönlich als unpassend für die Beschreibung.
Bei dem anderen Satz klingt es einfach nur ein wenig komisch: "der Atem ging rasselnd"^^
Ansonsten ist das 1. Kapitel auch wieder ganz gut geschrieben, reißt mich allerdings nicht wirklich mit. Deine Geschichte ist schön geschrieben und du hast zweifelsfrei Talent, doch ich finde, dass da noch etwas fehlt - die Spannung beim Fangen des Mauzi war zum Beispiel nicht so spannend, wie ich es gehofft hatte. An einigen Stellen solltest du deine Beschreibungen noch ein wenig ausführlicher machen und tiefer in die Handlung und den Charakter gehen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Erstleseeindruck weiterhelfen.^^