Moin zusammen.
Es ist wirklich super spannend hier mitzulesen, auch wenn meine Position klar ist. Als Vollblutnaturwissenschaftler kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es eine höhere Instanz geben kann, insbesondere wenn diese auch alleinstehend ist. Natürlich dürfen religiöse Überlieferungen nicht wörtlich genommen werden, sondern können besser als Stilisierung eines Thema dienen - verfolgt man die Schöpfungsgeschichte und dehnt die sieben Tage 'etwas', dann kann auch das sinnhaft sein.
Ein anderes bekanntes Beispiel sei wohl die Sinnflut, da es in der frühen Antike wohl wirklich so etwas gab, als der Vulkan Santorin (die Reste kann man heute gut besuchen) in einer Explosion einen Tsunami auslöste, der dann über das östliche Mittelmeer fegt.
Aber nun zu einer Frage, die sich mir sehr sehr lange stellt. Ich habe mich in meinem Leben oft mit alten Schriften beschäftigt und denke, dass ich verschiedene Stile kennen lernen durft. Was ist aber, wenn das, was gemeinhin als Heilige Schrift bezeichnet wird, schlicht weg eine Erzählung war? Wir sprechen schließlich von einer Zeit und einem Raum, in denen Leid und Not täglich waren. Wenn dort Erzähler eine Welt darstellen, in der eine Person all das Leid heilen könnte - wer mag da nicht in Hoffnung dran glauben.
Und wenn wir ehrlich sind, wer von uns hat sich nicht mal im Traum in die Welt seines Lieblingsromanes hineinversetzt. Wüssten wir nicht, dass es in Neuseeland aussieht, wie es aussieht, könnte man doch auch gut glauben, dass dort ein Schreckensherrscher eine Armee von Widerlingen gegen strahlende Burgen schickt, dass es in England eine geheime Schule für Zauberer gibt und so weiter.
Was ich sagen will: Wer sagt mir, dass beispielsweise die Bibel eventuell nichts weiter als eine bloße Geschichte ist, aufgeschrieben von Menschen, die anderen Trost in ihrer Vorstellungskraft geben wollten?
Liebe Grüße und ich freue mich auf eure Antworten.