Beiträge von Quartilein

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Wie viel weniger bei Delta? Von mehr geschützt sehe ich aktuell auch nichts bei den täglich weiter explodierenden Corona-Zahlen. Das Infektionen von Geimpften und Genesenen weniger schlimm bei anderen Menschen ausfallen habe ich noch nie gehört.

    Kann es sein, dass du das falsch verstanden hast? Sirius spricht davon, dass Infektionen bei geimpften Menschen weniger schlimm verlaufen und Geimpfte selbst bei einer Ansteckung aufgrund der geringeren Virenlast im Mittel weniger ansteckend sind. Beides müsstest du eigentlich schon mal gehört haben, da das schon x-mal in diesem Thread erläutert wurde. Zur Frage "Wie viel weniger bei Delta?" hilft eine einfache Google-Suche, siehe zum Beispiel hier. Im Folgenden mal für BioNTech, direkt auch mit dem Vergleich zwischen Alpha und Delta:


    Alpha-Variante Delta-Variante
    Schutz vor Infektion 94% 64%
    Bei Ansteckung: Schutz vor Symptomen 92% 79%
    Bei Ansteckung: Hazard Ratio
    (Sterberate geimpft geteilt durch Sterberate ungeimpft, siehe hier)
    0,28 0,38


    Kurzfassung: Hilft zwar weniger gut, aber hilft.
    EDIT: Disclaimer. Aufgrund dessen, dass viele Daten aus einer Zeit stammen, in denen Alpha von Delta abgelöst wurde, ergibt sich bei diesen Zahlen eine etwas höhere Varianz als üblich. Die Richtung sollte aber stimmen.


    An und für sich sind Impfungen (vorwiegend Vektor Impfungen) wichtig und richtig. Aber man sollte den Menschen schon noch die Entscheidungsgewalt lassen ob sie es für sich für richtig halten und sie nicht zu einer Impfung zwingen die teilweise (ja in sehr seltene Fällen 1:100.000) zu stärken Nebenwirkungen führen können, die schlimmer sind als Covid-19. Jeder Mensch mit einem guten und gesunden Immunsystem wird covid-19 überstehen...locker

    Erstens: Nein. Ein gutes Immunsystem hilft, aber eben nicht immer (und im Übrigen auch seltener, als die meisten Menschen glauben).

    Zweitens: Die Nebenwirkungen von AstraZeneca hier als Gegenargument anzuführen ist nicht wirklich durchdacht. Wir sprechen da von einem sehr seltenen Symptom (wie von dir bereits angemerkt), das mittlerweile auch ziemlich gut behandelbar ist. Davon einmal abgesehen wird in Deutschland mittlerweile fast ausschließlich mit BioNTech geimpft, bei dem sich diese Frage gar nicht erst stellt.


    Und all dem steht halt noch immer Corona selbst gegenüber, das eine weit größere Bedrohung darstellt. Du möchtest hier also die "Entscheidungsgewalt" zwischen einer guten und einer schlechten Option offenhalten. Dass es diese gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Der Staat "zwingt" dich beispielsweise auch dazu, dich im Auto anzuschnallen, obwohl es selbstverständlich auch tragische Unfälle gibt, bei denen der Gurt eher geschadet als geholfen hat.


    Das ist genau der Punkt. Auf der einen Seite sind die Impfbefürworter, weil Freifahrtschein, weil Höher gestellt als nicht geimpfte, halt elitär.

    Am Moral predigen ohne Ende wie wichtig eine Impfung sei für ihr Leben, ihre Unversehrtheit, aber im selben Atemzug schön weiter Abgase in die Umgebung pusten und rauchen.

    - Lässt du dich auch gegen Influenza impfen? Jedes Jahr?

    Könntet ihr bitte solche Ad-Hominem-Kommentare unterlassen? Das vergiftet die Diskussion nur unnötig und geht komplett an den eigentlichen Argumenten vorbei. Der Impf- oder Gesundheitsstatus einer Person spielt hier nur dann eine Rolle, wenn es um persönliche Erfahrungsberichte geht.


    Wenn man auf diese Weise Ungeimpfte von öffentlichen sozialen Leben und Kultur auf diese Weise ausschliesst, dann verstößt das bereits gegen Paragraph 1: "Die Würde eines Menschen ist unantastbar."

    Das Zitat mal stellvertretend für die ganze Grundrechtsdiskussion. Ich will dazu eigentlich gar nicht so viel schreiben, sondern nur verständlich machen, dass es zwischen einzelnen Grundrechten eben auch Kollisionen geben kann und in solchen Fällen abgewogen werden muss (nennt sich auch praktische Konkordanz). Das beste Beispiel sind die Corona-Lockdowns, in denen die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung gegen die körperliche Unversehrtheit der durch Corona gefährdeten Menschen aufgewogen werden musste. Weitere Beispiele dazu wurden ja schon von anderen hier genannt.


    Wer sich hier also über einen finanziellen Mehraufwand bei Schnelltests echauffiert sollte vielleicht davor erstmal darüber nachdenken, an welchen Stellen alles die Grundrechte anderer "eingeschränkt" werden, damit man selbst ein sorgenfreieres Leben genießen kann.

    Weil ich einfach glaube, dass ich kein Corona bekomme.

    Du hast aber schon verstanden, dass das Virus wahrscheinlich nicht mehr verschwinden und hier heimisch werden wird, oder? Ich weiß ja nicht, wie lange du noch planst zu leben, aber gerade für einen jungen Erwachsenen ergibt sich da eben genug Zeit, um sich anzustecken. Du könntest natürlich von einer Herdenimmunität profitieren (sofern sich diese ergeben sollte), besser wäre es aber natürlich, zu dieser selbst auch beizutragen.


    Wichtig ist für mich auch das Wohlbefinden im Kopf. Und das gibt mir mehr Zufriedenheit ohne eine Impfung. Ich weiß garantiert, dass eine Impfung mich unzufrieden machen würde, weil ich gegen meinen Kopf handeln würde.

    Da würde ich persönlich vielleicht eher damit anfangen, andere Gedanken zu denken. Sorry, aber was du da beschreibst ist entweder eine akute Beratungsresistenz oder tatsächlich eine Phobie, die du jetzt über irgendwelche seltsamen Argumente versuchst zu rationalisieren.


    Ich sags ganz offen: Mein Arzt hat mir nicht dazu geraten und es obliegt mir ob ich es wirklich will. Das nehme ich aber definitiv nicht als Argument einher um meine Meinung besser zu machen.

    Hold up. Wenn es bei dir medizinische Gründe gibt, die gegen eine Impfung sprechen (und dieser "Rat" nicht von einem Arzt kommt, der einem auch Globuli verschreibt oder ein Attest gegen Masken ausstellt), dann.. gibt es da doch eigentlich nichts zu diskutieren? Ich komm auf deine Argumentationsstruktur manchmal echt nicht klar. Das ist doch quasi DAS Argument, was deine (!) Impfentscheidung wunderbar rechtfertigt und womit hier in dem Thema glaube ich auch noch nie jemand ein Problem hatte. Nur anstelle dessen zu sagen "ich mach das aus politischen Gründen" ist halt, um ganz ehrlich zu sein, einfach ziemlich dumm.

    Wie hätte es ausgesehen, wenn die STIKO nun "Nö" gesagt hätte? Natürlich stand die STIKO unter Druck nun endlich ihre Zusage zu geben wie lange sollte das denn noch dauern. Die Bundesregierung hat schon längst auf deren Meinung gepfiffen. Hätte mich wirklich interessiert was bei einem "Nein" passiert wäre. Hatte ein bisschen was von der Astra Zeneca Geschichte.

    Was kümmert die STIKO das bitte, "wie das aussieht"? Wir scheinen ein fundamental anderes Verständnis davon zu haben, was die STIKO eigentlich ist. Übrigens sagt die STIKO nicht aktiv "Nö", sondern spricht einfach keine Impfempfehlung aus.


    Den Satz, den du da gepickt hast bezog sich allgemein auf die Maßnahmen die getroffen wurden. Wenn also die Meinung unserer Regierung ist, dass diese Maßnahmen so richtig sind, dann sollen sie es bitte auch auf alle anwenden um dem Infektionsschutz gerecht zu werden. Diese dauerhafte Ausnahme von der Ausnahme oder die unterschiedliche Handhabung von Maßnahmen führt zu keinem Ziel.

    Selbstverständlich kann auch das zum Ziel führen. Wieso ist es für dich eigentlich ein so schweres Konzept, dass Maßnahmen nicht immer gleich effektiv wirken müssen? Wenn die Regierung die absolut gleichen Maßnahmen für alle aussprechen würde, unabhängig von Alter, Impfstatus, Beruf oder sozialer Situation, wie verhältnismäßig wäre das, deiner Meinung nach? Sorry, aber ich lese aus deinen Posts da halt einfach raus, dass du primär angefressen bist aufgrund von Maßnahmen, die dich benachteiligen und andere nicht. Da ist es dann auch ganz egal, ob sich diese Menschen in einer anderen Situation befinden als du, die diese Freiheiten möglicherweise rechtfertigt. Lieber willst du gleiche Maßnahmen für alle, weil es kann ja nicht sein, dass man sich gerade eventuell selbst falsch verhält oder jemand anderes mal mehr bekommt.


    Aber apropos gleiche Maßnahmen:

    Zu a) Das sehe ich nicht so. Jeder war stark eingeschränkt auch die älteren Menschen. Im Gegensatz zu diesen sind die jungen Menschen sehr mobil und auch eher bei Corona-Hotspots zu finden.

    Hast du dich während der Pandemie eigentlich mal mit einem Schulkind unterhalten? Irgendeinem? Den Zustand des Schulsystems und dessen Reaktion auf die Pandemie kann man nur als desaströs bezeichnen. Mal ganz davon abgesehen, dass du hier in diesem Thema wiederholt "gleiche Maßnahmen" mit "gleichen Nachteilen" gleichgesetzt hast. Auf wen hat ein Lockdown beispielsweise denn im Mittel schlimmere Auswirkungen, deiner Meinung nach? Auf Menschen mittleren Alters oder auf sich in der Entwicklung befindende Kinder, die stärker auf soziale Kontakte angewiesen sind? Die Antwort sollte sich erübrigen. Und jetzt argumentierst du hier gegen Regelungen, die ebendieser Gruppe, die sich primär aufgrund der Älteren selbst einschränken musste, wieder wenigstens ein kleines Stück Normalität erlauben würden? Komm schon, das muss dir doch auch irgendwo als Egoismus auffallen.


    Zu b) Spricht nicht gerade das für eine schnelle Impfung, wenn man dazu keine Daten hat? Das war am Anfang der Impfungen auch recht egal und es sollte einfach losgehen.

    Weiß jetzt nicht, was du mit dem Anfang der Impfung meinst. Da war halt eigentlich für alle Altersgruppen klar, dass der Nutzen der Impfung das Risiko weit überwiegt (von AZ bei Jüngeren ausgenommen, aber viel Glück, eine so seltene Nebenwirkung in P3 zu finden). Und auch im Fall von Kindern und Jugendlichen ist der Nutzen einer Impfung höchstwahrscheinlich höher als das Risiko, sonst hätte die STIKO keine Empfehlung ausgesprochen. Da das von Delta und Long Covid ausgehende Risiko auf diese Altersgruppe allerdings noch nicht abschließend geklärt ist, kann man in dem Fall aber eben nicht so eindeutig sagen, wie hoch der Nutzen im Vergleich zum Risiko ist. Dementsprechend ergibt sich hier auch wieder eine Frage nach der Verhältnismäßigkeit: Wie sehr willst du ungeimpfte Kinder einschränken, obwohl du nur sehr schwer sagen kannst wie schlimm es ist, dass diese sich nicht haben impfen lassen?


    Zu c) Natürlich können die Eltern da noch mitreden. Das Virus interessiert sich jedoch 0 für deren Entscheidung. Schau dir doch mal die aktuellen Infektionszahlen an, wo sie gerade am Höchsten sind. Wenn die Eltern ihrem Kind widersprechen, dann muss eben die ganze Familie mit den Konsequenzen daraus leben.

    Ja Mensch, wieso sind die Infektionszahlen in Altersgruppen, die sich erst später (oder erst seit Kurzem) haben impfen lassen können, nur so hoch? :^) Das heißt doch nicht, dass das weiter so bleiben wird. Davon ab würde ich dir bei dem Punkt sogar grundsätzlich zustimmen, solche indirekten Impfpflichten hat man ja beispielsweise auch bei Masern-Impfungen. Und je nach Pandemie-Geschehen kann es natürlich notwendig werden, dass man auch ungeimpfte Kinder stärker einschränkt. Nur aktuell haben wir eben noch eine Situation, die das nicht wirklich hergibt und in der die negativen Auswirkungen der sozialen Isolation solcher Kinder wahrscheinlich schwerer wiegen.

    Die STIKO hatte doch gar keine andere Wahl mehr. Die Bundesregierung hat es eh schon ohne Empfehlung angewandt und klar gemacht, dass die STIKO endlich die Zusage geben soll.

    Was kümmern die STIKO deutsche Politiker, die der Kommission bei der erstbesten Gelegenheit medial das Messer in den Rücken rammen? Keine Ahnung wo du da den Handlungsdruck hernimmst. Grund für die Zulassung waren die Daten aus Amerika, über die die Impfnebenwirkungen in der Altersklasse gut nachvollzogen werden konnten.


    Im Gegensatz zur STIKO finde ich aber schon, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt auch Jugendliche von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen werden sollten wenn sie nicht geimpft sind. Die Ausnahme von der Ausnahme kennt das Virus nicht.

    Die Gängelung der ungeimpften Bürger (die ja nun keine Minderheit darstellen) erreicht einen Punkt wo man wirklich überlegen muss ob man sich nicht an der nächsten Demo beteiligt.

    Ist immer einfacher wenn man selbst nicht betroffen ist, oder? :^) Ich persönlich kann zumindest nachvollziehen, dass man junge Menschen, die a) von den Einschränkungen durch die Pandemie mit am stärksten betroffen waren, b) ein bis jetzt ungeklärtes Risiko für Long Covid sowie schwere Verläufe bei Delta haben und bei denen c) oft nicht sie selbst, sondern die Eltern die Impfentscheidung treffen, nicht pauschal bestrafen möchte. Erst recht wenn man bedenkt, dass sich die STIKO auch aufgrund der psychischen Folgen einer Corona-Infektion für die Impfempfehlung entschieden hat.

    Sollte die Politik ihren geplanten Kurs umsetzen wird meine Entscheidung zum nicht impfen fallen und ich bin auch einer der Ersten der dann auf einer Demo stehen wird.

    Wieso machst du deine persönliche Gesundheit (und die deines Umfelds) abhängig von irgendeiner politischen Entscheidung? Wem wird dadurch geholfen? Solche Trotzreaktionen versucht man doch normalerweise schon Kindergartenkindern abzugewöhnen.


    Geimpfte haben eh nichts zu befürchten und Ungeimpfte haben sich selbst dazu entschieden sich nicht impfen zu lassen. Warum also will die Politik sich noch immer so drastisch in das Leben der Bürger einmischen?

    Wieso ist das über die letzten 5 Seiten eigentlich immer genau die gleiche Leier? Geimpfte sind nicht unsterblich. Es besteht ein (nicht triviales!) Restrisiko, sich anzustecken, das Virus weiterzutragen oder sogar an einem schweren Verlauf inklusive Folgeschäden zu erkranken. Ansonsten gibt es Menschen, bei denen der Impfstoff weniger gut wirkt (immunsupprimierte Menschen, darunter z.B. Krebspatienten) oder solche, die sich nicht impfen lassen können. Kurzum: Deine Entscheidung, dich impfen oder nicht impfen zu lassen, hat gesellschaftliche Auswirkungen. Sie kann darüber entscheiden, wie stark sich das Virus verbreitet, wie ausgelastet die Intensivstationen sind (An der Stelle ruhig nochmal eine Runde für das Krankenhauspersonal klatschen, gell?) und wie schnell sich neue, potenziell gefährlichere Mutationen entwickeln.


    Der Staat hat also durchaus noch auch weiterhin ein Interesse daran, das Pandemiegeschehen zu kontrollieren. Man kann sich jetzt natürlich über die Verhältnismäßigkeit der getroffenen Maßnahmen in den Haaren liegen, aber ganz ehrlich: Die paar Euro für Schnelltests dafür, dass man ansonsten sich und andere gefährdet, sind noch sehr moderat. Im Gegenteil würde ich sogar behaupten, dass das eigentlich das absolute Minimum (!) ist, das der Staat tun kann, ohne gegen das Grundgesetz zu verstoßen. Denn nur, weil die Mehrheit der Menschen mittlerweile geimpft ist und von einer Ansteckung nicht mehr ganz so viel zu befürchten hat wie zuvor, bedeutet das nicht automatisch, dass einem die Grundrechte der Restbevölkerung einfach egal sein können. Demokratie funktioniert anders, zumindest unsere.

    Und natürlich ist es auch ein großer Punkt zur sexuellen Befreiung. Sicher. Gleichzeitig hat sie aber auch die Wirkung, dass Kerle ständig von ihren Freundinnen erwarten, dass diese die Pille nehmen, weil sie sich zu fein für's Kondom sind. Sprich: Frau soll Pille samt Nebenwirkungen nehmen, weil der Herr ein Kondom etwas unangenehm findet. Uhum.

    Darf ich dich mal ganz allgemein fragen, wieso viele deiner Posts in derart generalisierende Äußerungen gegenüber Männern ausarten? Ich persönlich habe von vergleichsweise wenig langfristig funktionierenden Beziehungen gehört, in denen ein Mann so ein Mindset mitbringt. Selbst wenn geht es meistens weniger um die Pille direkt als viel mehr darum, Sex ohne Barriere haben zu können (wofür es genug Alternativen gibt). Und auch wenn du in diesem Thema regelmäßig etwas anderes propagierst: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich viele Männer darum auch selbst kümmern würden, wenn es entsprechende Alternativen gäbe. Dass hormonelle Verhütungen für den Mann nicht nur deswegen nicht existieren, weil sich die Männer zu fein dafür sind, hat MaiLab ja bereits im verlinkten Video angeschnitten.


    Achja, und als Randnotiz: Auch wenn du dir das vielleicht selbst nicht vorstellen kannst, für viele Männer (und einige Frauen) geht es bei Kondomen nicht nur um eine leichte "Unannehmlichkeit", sondern im Gegenteil um einen deutlichen Einschnitt der sexuellen Erfahrung (siehe u.A. Crosby et al., 2008). Das rechtfertigt selbstverständlich nicht, jemand anderes zu irgendeiner Verhütungsmethode zu zwingen. Aber dennoch wird dadurch das Bedürfnis nach barrierefreien Verhütungsmethoden sichtbar und wieso sich viele Paare am Ende dazu entscheiden, diese zu verwenden. Hier die Probleme der Männer als Kleinigkeiten abzutun zeugt gewissermaßen noch von alten Rollenklischees ("Männer müssen sowas aushalten", "Männer sind nicht so emotional", ...) und vergiftet diesen Diskurs nur unnötig. Unabhängig davon, welchem der Geschlechter man hier nun die größere A-Karte zuschreibt - seien es die Frauen, die falsch (bzw. gar nicht) über Verhütungsmethoden aufgeklärt wurden oder die Männer, die ihre Sexualität oft nicht in die eigene Hand nehmen können - kann man sich hier doch denke ich einig sein, dass mehr Möglichkeiten zur Verhütung für alle Beteiligten eine Verbesserung darstellen würden.

    Oh Gott, die ewig Gestrigen habens doch immer geahnt: Der Osten ist schuld! Hatte man schon ganz zu Beginn der Pandemie versucht einen Zusammenhang zwischen AfD Wählern und Corona-Verbreitung nach Bundesland herzustellen und am Ende dann doch feststellen musste, dass es besonders in der ersten Welle irgendwie eher andersherum war und im Osten die Zahlen recht niedrig waren (und Corona sich von Westen her ausgebreitet hat), muss jetzt ein Zusammenhang mit der Impfquote hergestellt werden. Komisch halt, dass man auch im Osten teilweise sehr lange auf einen Termin warten muss, aber selbst das kann man mit Geschick sicherlich irgendwie ins große Gesamtbild einfügen.

    Äpfel mit Birnen. Erstens habe ich nicht gesagt, dass der Osten schuld an irgendwas wäre, sondern nur, dass es im Osten schwierig wird, eine Herdenimmunität herzustellen. Das ist in erster Linie schlecht für den Osten beziehungsweise die dort lebende Bevölkerung, der Rest Deutschlands ist dann ja trotzdem geschützt (Stichwort Clusterbildung). Zweitens habe ich einen Vergleich zwischen der Impfbereitschaft und dem Wahlverhalten gezogen - beides sind Haltungsfragen. Dein Vergleich mit der Corona-Verbreitung und dem Wahlverhalten ist nochmal was ganz anderes, denn logischerweise verbreitet sich das Virus bei geringer Bevölkerungsdichte langsamer. Dass man da dann keinen Zusammenhang mehr feststellen kann, sollte logisch sein.


    Zugegeben ist auch mein Vergleich ein wenig plakativ, da der zuletzt genannte Faktor natürlich auch bei der Impfbereitschaft eine Rolle spielen kann: Möglicherweise haben viele Menschen im Osten das Virus als weniger gefährlich empfunden, eben weil es sich bei ihnen lokal nicht so sehr verbreitet hat (dies klammert allerdings eine nicht unerhebliche Zeitspanne aus, in der die Verbreitung deutschlandweit auf einem hohen Niveau war - und insbesondere der Osten mit überfüllten Krankenhäusern und co. zu kämpfen hatte). Ist in etwa zu vergleichbar mit dem aktuellen Problem bei den Zweitimpfungen. Wenn die Menschen den Eindruck bekommen, Corona wäre vorbei (oder harmlos), sorgt das logischerweise auch für weniger Motivation zum Impfen. Aber drehe man es wie man wolle: Selbstverständlich trägt eine Partei, die irrationale Ängste vor Impfungen schürt, nicht zu einer höheren Impfquote bei. Und wenn ich den deutschen Durchschnitt mit einer Gruppe von AfD-Wähler:innen vergleiche sollte doch eigentlich klar sein, in welcher ich mehr Impfgegner:innen finde. Oder würdest du ernsthaft behaupten, dass beide Niveaus identisch sind? Auf welcher Grundlage?

    Ja, soweit ich weiss, gibt man das Virus weiter, sobald es im Körper ist. Die Impfung verhindert dies meines Wissens nicht, sondern sorgt lediglich dafür, dass das Immunsystem sofort reagieren, kann, wenn das Virus dann mal kommt. Es ist halt nicht sofort weg, sondern braucht etwas Zeit, bis es bekämpft wurde. Und in dieser Zeit kann man es weitergeben.

    Dennoch sorgt eine Impfung natürlich dafür, dass die Virenlast entsprechend geringer ist. Ob dies vor der Weitergabe des Virus schützt, hängt daher ganz entscheidend von der Stärke der Immunantwort ab.


    Dementsprechend ist auch die Entstehung einer Herdenimmunität in der Theorie möglich - und sogar auch in der Praxis, wenn man den jüngsten Umfragen zur Impfbereitschaft glaubt. Je nach Datensample gaben hier 80 bis 88 Prozent der Befragten an, sich gegen Corona bereits geimpft zu haben oder sich noch impfen zu lassen; um Herdenimmunität zu erreichen benötigt es laut aktueller Experteneinschätzung Werte von über 80%, Mutationen sei Dank. Dennoch ein Lichtblick, wo es zeitweise noch so aussah, als könnte man das in Deutschland komplett vergessen. Schwierig wird allerdings, Herdenimmunität gleichzeitig auch in jeder Region zu erreichen. Zur einfachen Veranschaulichung: Es gibt eine starke inverse Korrelation zwischen der örtlichen Impfbereitschaft und den Umfragewerten der AfD. Tja Osten, machste nix.

    Bin ziemlich enttäuscht von der Ansicht vieler LGBT Leute tbh. Denen ist es egal wie scheinheilig gewisse Konzerne und diverse Organisationen sind, Hauptsache sie pappen irgendwo die Regenbogenflagge dazu. Selbst wenn derselbe Konzern das nur in eher progressiven Ländern tut und in eher konservativ ausgerichteten Ländern die Regenbogenflagge aus deren Produkten und co weglässt.

    Hier mal die ursprüngliche Aussage zitiert, da ich nicht ganz verstanden habe, wieso sich die Diskussion so entwickelt hat. Wäre das Stadion in Regenbogenfarben nicht sogar ein Zeichen, das über das übliche "Rainbow-Washing" von Unternehmen und Organisationen hinausginge? Ich denke der Grund, warum viele Menschen über die Entscheidung der UEFA so aufgebracht sind ist doch gerade, dass damit tatsächlich öffentlichkeitswirksam ein Zeichen gegen Ungarns Politik gesetzt worden wäre. Sogar ein Zeichen, bei dem die UEFA ausnahmsweise mal etwas riskieren würde. Und dass das jetzt nicht geduldet wird zeigt eben, dass Menschenrechtsverletzungen im Notfall einfach gebilligt werden, solange man andernfalls um die Unterstützung mächtiger Despoten bangen müsste.


    Es sind also die wenigsten Menschen darüber enttäuscht, dass die UEFA kein Rainbow-Washing betreibt. Sondern dass das, was sie macht, nicht darüber hinausgeht.

    Ich würde ja jetzt sagen, dass du dreimal raten kannst, warum sie dafür keinen Plan haben. Betätigt halt ziemlich sehr, dass linke Regierungen nicht mit Geld umgehen können.

    Ob die Linkspartei jetzt mit Geld umgehen kann oder nicht, sei einmal dahingestellt. Glaubt man einigen internen Erfahrungsberichten, wurden Wirtschaftsthemen in der Partei in den letzten Jahren stark vernachlässigt und das dazu notwendige Fachwissen ist oft ebenfalls nicht vorhanden. Dennoch gibt es auch in der Linkspartei Ökonomen, und gerade das Thema Vermögenssteuer einfach kurzerhand als rein linke und unrealistische Ideologie abzutun, wird dem Thema nicht wirklich gerecht.


    Dadurch, dass global bereits einige Steuererhöhungen für Wohlhabende durchgeführt wurden, lassen sich deren Effekte eigentlich relativ gut messen. Der Großteil aller Studien für die USA kommt zu dem Ergebnis, dass eine höhere Besteuerung von Vermögen oder Einkommen primär nur zu einem kurzfristigen Abfall des besteuerbaren Vermögens/Einkommens führte, die allerdings größtenteils durch andere Effekte als eine Vermögensverschiebung ins Ausland entstanden. Langfristig betrachtet kann die so oft vorhergesagte Steuerflucht zwar auch gemessen werden, deren Effekte werden allerdings durch die neuen Steuereinnahmen mehr als kompensiert (siehe zum Beispiel Saez, 2017). Die Mehrheit aller Ökonomen, nicht nur die aus der Linkspartei (lol), befürwortet daher eine Vermögenssteuer (vergleiche unter anderem hier).


    Selbstverständlich kann eine Vermögenssteuer unterschiedlich umgesetzt werden, wodurch auch deren Effektivität schwanken kann. Gegner der Vermögenssteuer verweisen oft auf die gescheiterten Versuche aus Europa, so wie Frankreich schon mehrere hatte. Dafür, dass es europäische Vermögenssteuern in der Vergangenheit so schwer hatten, werden im Regelfall mehrere Gründe benannt (siehe hier): Der Steuerwettbewerb zwischen EU-Mitgliedsstaaten, die besonders leicht umzusetzende Steuerflucht innerhalb der EU und Schlupflöcher, die in den Gesetzen selbst enthalten sind. Diese Probleme ließen sich auf nationaler und EU-Ebene lösen, beispielsweise durch einen Austausch von Bankdaten und einer "Exit"-Steuer. Preisfrage: Welche Partei verhindert seit Jahrzehnten konsequent, dass Steuerschlupflöcher innerhalb der EU geschlossen werden? Die Antwort sollte an diesem Punkt niemanden mehr überraschen.

    Hey VotedStraw,


    das ist selbstverständlich möglich, ja. :smile: Für Entwicklungs-Tausche ist dieses Sammelthema hier gedacht (Regeln im Startpost beachten!). Wahlweise kannst du auch ein eigenes Kurzgesuch eröffnen, da wird dann allerdings erwartet, dass du deinem*deiner Tauschpartner*in etwas als Gegenleistung gibst und dein Tauschthema gemäß dem Tauschbasar-Regelwerk gestaltest. Generell: Solltest du bereits jemand mit einer Switch und Pokémon Sw/Sh kennen, geht es oft schneller, diese Person kurz um einen Gefallen zu bitten. Der Tausch selbst ist dann ja schnell gemacht!


    Viele Grüße

    Quartilein

    Sie hat halt auch keinerlei Erfahrung als Minister oder ähnliches vorzuweisen. Also schaut man sich halt mal ihren Lebenslauf an. Und mal ganz ehrlich: Wer da schon lügt (bzw. lügen muss), was ist von so einer Person dann im weiteren Verlauf noch zu erwarten?

    Empfindest du bei den Korrekturen, die an ihrem Lebenslauf vorgenommen wurden, "lügen" hier wirklich als das passende Wort? Kritisiert wurden, wenn ich nichts verpasst habe, überwiegend zwei Aspekte: Falsche Angaben zu Vereinsmitgliedschaften und Ungereimtheiten bei Ausbildung und Studium.


    Zu Ersterem: Das Problem war ein Abschnitt im Lebenslauf, der mit der Überschrift "Mitgliedschaften" versehen war. Unter diesem Punkt befanden sich Vereinsmitgliedschaften, aber eben auch Punkte, bei denen diese Bezeichnung so nicht wirklich passend ist. In der neuen Version wurde das zu "Beiräte, (Förder-)Mitgliedschaften, regelmäßige Unterstützung" korrigiert.


    Zu Zweiterem hast du selbst etwas geschrieben:

    Das ist ja nicht nur im Lebenslauf passiert, sie hat ja auch ihren Bildungsabschluss besser gemacht, als er eigentlich ist, zwischen Vordiplom und Bachlor liegen schon ein paar Welten.

    Zunächst mal ist es nicht korrekt, dass Baerbock selbst von sich behauptet hat, einen Bachelor gemacht zu haben (Quelle). Dies wurde nur auf einer Website der Heinrich-Böll-Stiftung geschrieben (im Jahr 2011, wtf) und ist schon lange als Übersetzungsfehler korrigiert worden. In ihrem tatsächlichen Lebenslauf wurde zum Abschluss vorher keine Angabe gemacht, jetzt steht explizit "Vordiplom" mit drin.


    Jetzt kann man sich hier natürlich vortrefflich über die Motivation Baerbocks streiten. Bei Punkt 1 sehe ich persönlich nicht wirklich die Absicht, zu lügen. Jeder, der schon mal einen Lebenslauf geschrieben hat, weiß, dass man sich da mit vielen Kleinigkeiten im Design auseinandersetzt, unter anderem geht es eben auch um prägnante Überschriften. "Mitgliedschaften" klingt hier einfach besser als irgendeine sperrige Bezeichnung oder gar eine Aufteilung des Abschnitts in zwei verschiedene Sektionen. Ich denke, der Gedankengang war hier mehr ein "Das passt schon so und wenn nachgefragt wird, präzisiert man das eben". Wenn ich so darüber nachdenke: Kann gut sein, dass ich in meinem Lebenslauf ähnliche Stellen habe. Hier jetzt direkt von einem bewussten Täuschungsversuch zu sprechen finde ich ein wenig übertrieben, erst recht, wenn die gemachten Angaben leicht nachzuprüfen sind (Ist jetzt keine große Enthüllung, dass man bei der UNO-Flüchtlingshilfe kein Mitglied werden kann).


    Punkt 2 wiederum hat sich ja quasi erledigt, da es nicht Baerbock war, die die falsche Angabe von sich gegeben hat. Wäre auch irgendwie komisch, ausgerechnet beim Bachelor oder Vordiplom zu lügen, wenn man den Master of Laws von einer renommierten Uni als höherwertigen Abschluss vorzuweisen hat. Das, womit ich eigentlich in Bezug auf die Ausbildung noch das größte Problem habe, ist, dass sie sich in einigen Nebensätzen auch als Juristin bezeichnet hat. Dafür ist Baerbock aber zumindest in Deutschland nicht qualifiziert, da sie kein Staatsexamen abgelegt hat. Ich würde mal vermuten, sie bezog sich bei dieser Formulierung auf England. Da benötigt es wohl tatsächlich nur einen Bachelor of Laws, um als Jurist tätig zu werden (Quelle).


    Schaut man da zu Laschet, sieht man, dass er "wenigstens" Regierungserfahrung hat. Schaut man zu Baerbock, sieht man an dieser Stelle nichts. Sie hat halt auch keinerlei Erfahrung als Minister oder ähnliches vorzuweisen. Also schaut man sich halt mal ihren Lebenslauf an.

    Ja, wobei insbesondere in radikal rechten Kreisen da von Anfang an diverse Falschmeldungen kursieren, die offensichtlich das Ziel haben, Baerbock auf Basis falscher Fakten zu diskreditieren. Punkt 2 ist nicht zuletzt ein Beispiel dafür, das es sogar in die Mainstream-Medien geschafft hat. Und dass man dafür ausgerechnet die Rohfassung eines Artikels von 2011 verwendet wirkt auf mich schon so, als wird da unverhältnismäßig tief gegraben in der Hoffnung, auch noch das letzte Bisschen Information gegen Baerbock zu finden. Dass man Laschet auf Basis seiner Lehrtätigkeit an der RWTH Aachen viel eher einen Betrugscharakter nachsagen könnte (Stichwort "verlorengegangene" Klausuren) wird dagegen komischerweise seltener ins Feld geführt.

    Man kann ja gerne viel, glauben, aber dass gerade Geringverdiener auf dem Land bzw. in Wohnungen, die nunmal beheizt werden, wie sie beheizt werden von irgendwelchen Geldern profitieren würden, die aus der CO2 Steuer zurückgezahlt werden, halte ich für nicht sehr glaubwürdig.

    Wie gut, dass man sich da nicht auf den eigenen Glauben verlassen muss: Du unterschätzt massiv, wie viel die Größe des Wohnraums in so einer Frage ausmacht. Machen wir das mal an dem Beispiel der Schweiz: Die Schweiz verfügt bereits seit 2008 über eine CO2-Steuer, bei der es sogar so ist, dass nur 2/3 davon an die Bevölkerung zurückgegeben wird. Noch dazu stammt das Geld nur aus Privathaushalten und nur vom Heizen und Flugtickets. Eine Studie der INFRAS hat verschiedene Beispielhaushalte untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass keiner der einkommensschwachen Haushalte mehr als 60 CHF pro Jahr durch die CO2-Steuer mehr bezahlen musste, selbst bei Wohnungen mit extrem schlechter Energiebilanz. Zum Vergleich: Einkommensstarke Haushalte mit fossilem Energieverbrauch werden mit bis zu 1000 CHF pro Jahr belastet.


    Jeder Einwohner der Schweiz erhält aktuell 74 CHF pro Jahr aus dem CO2-Steuertopf zurück. Man muss kein Mathegenie sein um zu sehen, dass eine vollständige Rückzahlung der CO2-Steuer sogar dafür sorgen könnte, dass die einkommensschwachen Haushalte gar nicht belastet werden würden. Erst recht, wenn auch Unternehmen und der Verkehrssektor mit aufgenommen werden. Aber auch eine Aufteilung der Einnahmen nach dem Schweizer-Modell ist an sich nicht verkehrt, wenn die restlichen Gelder in Förderprojekte zur Energiewende gesteckt werden. Das Umweltbundesamt beispielsweise empfiehlt hier, analog zur CO2-Steuer großzügige Förderungen zum Heizungsumbau anzubieten und so zu erreichen, dass ein früher Umbau kostenmäßig sinnvoller ist als die alte Anlage einfach weiterlaufen zu lassen. Die Frage nach den einkommensschwachen Haushalten würde sich dann gar nicht mehr stellen, weil diese selbstständig ihre Energiebilanz verbessern könnten.

    Das mit dem Weihnachtsgeld hatte ich schon wieder ganz vergessen. Aber das ist sicherlich jedem von uns schon passiert, dass man 25.000€ vergisst anzugeben. Sowas kann schnell mal irgendwie irgendwo untergehen.

    Wenn du ein Gehalt von 10k monatlich bekommst durchaus, ja. Meine ich sogar unironisch. Das war zweimal Weihnachtsgeld, das über einen komischen Weg ausgeschüttet wurde, weswegen man dachte, dass das schon so passt. Ist also mehr eine Mischung aus Unwissenheit und Nachlässigkeit (weil, wird ja eh nicht kontrolliert). Empfinde ich aber zumindest als "menschlicheren" Fehler als irgendwelche Millionen-Deals im Hinterzimmer, ohne da jetzt groß Whataboutism betreiben zu wollen.


    Verbieten tun wir am besten Kohle und Kernenergie, ganz schnell. Und dann können wir Elektrizität und Wasser halt nur 2 Stunden am Tag nutzen, die restliche Zeit wird's staatlich verordnet abgestellt.

    Darf ich an dieser Stelle daran erinnern, dass der Ausstieg aus der Kernenergie durch die CDU beschlossen wurde? :^) Aber ja, das war selbstverständlich, um den Grünen Stimmen abzuluchsen und der Ausstieg aus der Kernenergie ist tatsächlich ein eher schlechter Move, der die Energiewende nur schwieriger macht. Da muss man aber sagen, dass sich die Partei mittlerweile gewandelt hat und sowohl Kernenergie als auch der früher so verhassten Gentechnik nicht mehr so kritisch gegenübersteht wie damals.


    Ansonsten finde ich, dass du hier (wie viele Gegner der Grünen) einfach nur über vermeintliche Verbote beschwerst und dabei ignorierst, dass die Grünen diese (wenn überhaupt) immer im Kontext mit Anreizen oder Alternativen fördern. Auch den Grünen ist klar, dass man das Stromnetz nicht einfach mit Nichts betreiben kann. Um Kohlekraftwerke abschalten zu können, benötigt es Energiespeicher und Quellen zur erneuerbaren Energieerzeugung. Die, welch Überraschung, die Grünen massiv ausbauen wollen. Die CDU hingegen verspricht auf dem Papier irgendwelche vermeintlichen Neutralitätsziele und sorgt hintenrum dafür, dass diese gar nicht zustande kommen können. Selbstredend unter Einflussnahme der Industrien, die einfach nur den Status Quo aufrechterhalten wollen. Also sag mir, wer betreibt hier tatsächlich Greenwashing?



    Noch abschließend zum Thema CO2-Steuer ein kleines Fallbeispiel, damit das Konzept etwas besser nachvollziehbar ist.


    Eine CO2-Steuer bedeutet je nach Design eben nicht, dass die arme Bevölkerung das Nachsehen hat. Zum Beispiel dann nicht, wenn die Steuer an die Bevölkerung zurückgegeben wird. Sagen wir (ohne irgendwas auf realitätsnahe Zahlenwerte zu geben), Du verbrauchst ein Kilogramm CO2 und jemand anderes eine Tonne. Die CO2-Steuer, die ihr beide entrichten müsst, wird in einen Topf geworfen, und euch dann zu gleichen Teilen (sprich: Das Geld wird durch zwei geteilt) wieder ausgeschüttet. Effekt: Du bekommst mehr zurück als Du bezahlt hast und die andere Person hat einen finanziellen Anreiz, CO2 einzusparen. Da es so ist, dass Reiche (und Unternehmen) tendenziell auch mehr CO2 verbrauchen als der Durchschnitt, profitiert die arme Bevölkerung selbst dann noch, wenn sie vergleichsweise verschwenderisch mit CO2 umgeht.


    Und gerne nochmal erwähnt: Eine höhere CO2-Steuer ist eigentlich alternativlos, insbesondere nach dem Urteil des BVerfG und der Meinung zahlreicher Klimaökonomen. Die CDU schert sich aber um keinen sozialen Ausgleich, die Grünen zumindest im Ansatz.

    Ja, habs dann erst später mitbekommen, dass sie ihren Lebenslauf ... ähhh ... nennen wir es mal, geschönt hat. :haha: Tut mir ja fast leid, das zu sagen, aber das ist schlicht dumm und nicht verwunderlich, dass sowas früher oder später ans Licht kommt. Aber Politiker sind wohl schlicht unfähig Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und denken, dass sie mit allem durchkommen.

    Was mich nur wundert ist diese Vehemenz, mit der auf den vermeintlichen Fehlern von Baerbock rumgeritten wird. Am Anfang hört man aus "bürgerlichen" und vermeintlich aufgeschlossenen Kreisen sowas wie "Kinder und Kanzleramt? Das klappt doch nie!", dann diskreditiert man Baerbock über zahlreiche Fake News, wie etwa, dass sie ein Hundeverbot fordere. Irgendwann noch die Geschichte mit ihrem Lebenslauf und dem Weihnachtsgeld, dass medial so breitgetreten wird, dass man meinen könnte, den Maskenskandal habe es nie gegeben. CDU, SPD und FDP freuen sich in der Zwischenzeit über den "taktischen Fehler", beim Benzinpreis eine konkrete Zahl zu nennen und unterschlagen dabei mal ganz nebenbei, dass die aktuelle Regierung dies in ähnlicher Form bereits beschlossen hat (selbstredend ohne den sozialen Ausgleich, für den die Grünen ein Konzept hätten).


    Auch über Laschet gibt es Fake News. Im Vergleich zu Baerbock sprechen wir da aber von verschwindend geringen Mengen, die vor allem auch nicht so organisiert wirken. Jüngstes Beispiel bei Baerbock: Eine Schmutzkampagne durch eine von mehreren Arbeitgeberverbänden bezahlte Lobbyorganisation, die INSM. Mit riesiger medialer Reichweite (EDIT: Siehe auch Arrior). War man in den letzten Tagen auf irgendeinem Nachrichtenportal ohne Adblocker unterwegs, hat man das Banner mit den zehn Verboten wahrscheinlich gesehen. Spätestens damit sollte klar sein, dass es in Deutschland einige Player mit viel Geld und Einfluss gibt, die ein großes Interesse daran haben, die Grünen als Regierungspartei abzuwenden.


    Und das wirklich Traurige ist, dass ihnen das auch noch mit den einfachsten Mitteln gelingt. Mich persönlich lässt die aktuelle Situation irgendwie sehr an der Unabhängigkeit der Presse zweifeln. Natürlich nicht deswegen weil ich glaube, dass alle Medienhäuser von oben gesteuert wären oder dergleichen. Die ganze Geschichte zeigt aber, dass es in Deutschland mit genügend Geld noch immer ohne Probleme möglich ist, Einfluss auf die Politik und das Wahlverhalten der Bevölkerung zu nehmen. Die Zahl der käuflichen Journalist:innen scheint dafür auszureichen und bei den Kosten für Werbung sprechen wir von Peanuts im Vergleich dazu, irgendwelche neuen Umweltauflagen einzuhalten (wo kämen wir da nur hin!). Beides verschiebt schrittweise den Meinungskorridor und das, worüber aktuell diskutiert wird. Was letzten Endes dazu führt, dass sich die restlichen, bisher unbetroffenen Redaktionen daran anpassen und selbst dazu beitragen, dass sich bei der nächsten Wahl so wenig wie möglich ändert. Es ist frustrierend.

    Btw. Ich hatte gestern einen Arzt gefragt und nach der zweiten Covid-Impfung sollte man vier Wochen bis zur nächsten Impfung warten. Wollte FSME und auch Diphterie-Tetanus-Pertussis auffrischen, wollte er jedoch nicht.

    Nur falls sonst jemand noch die Info braucht. Ich schau jedes Jahr vorm Sommer, wann ich wieder FSME impfen gehen muss und well, da muss ich wohl noch etwas warten. Ist halt ein etwas ungutea Gefühl, wenn man am Wochenende dann picknicken und wandern geht ^^", aber normalerweise sind die fünf Jahre ja auch nur ein ungefährer Richtwert.

    Da an der Stelle auch als Tipp: Obwohl ein offizieller digitaler Impfpass noch aussteht gibt es genügend Apps, mit denen man seinen Impfstatus tracken kann. Die beste Benutzererfahrung im deutschsprachigen Raum bietet meiner Meinung nach diese App aus Österreich. Da kann man dann einfach alle Impftermine sowie Impfstoffe eintragen und die App zeigt einem automatisch, wenn eine Auffrischung fällig ist oder eine empfohlene Impfung noch nicht durchgeführt wurde. Lässt sich auch als Push-Benachrichtigung einstellen. Der einzige Wermutstropfen für deutsche Nutzer:innen ist, dass die Empfehlungen auf Basis des österreichischen Impfplans basieren, der allerdings kaum von dem der STIKO abweicht.


    Achja, eine dennoch nicht zu unterschätzende Hürde bei der Digitalisierung des eigenen Impfpasses: Das Geschmiere der Ärzte von vor 20 Jahren aufwärts entziffern.

    Um auch mal einen Erfahrungsbericht dazulassen: Wurde mit J&J geimpft und hatte ebenfalls ein leichtes Taubheitsgefühl im Arm, das dann nach einigen Tagen abgeklungen ist. Ansonsten vielleicht noch leichte Müdigkeit, aber das kann auch nur Einbildung gewesen sein. Bei so wenig Nebenwirkungen und wenn man andere Erfahrungsberichte so liest macht man sich dann fast schon mehr Sorgen darüber, ob der Impfstoff überhaupt gewirkt hat. :^)

    3) Krankhaftes (gefährliches) Untergewicht ist wesentlich schneller erreicht, als krankhaftes Übergewicht.

    Im Bezug auf die Kilozahl, die dafür ab- oder zugenommen werden muss, stimmt das wohl. Wobei das am Ende wohl auch eine Definitionsfrage ist: Man sieht sehr wohl auch bei leichtem Übergewicht entsprechende gesundheitliche Effekte, siehe die Studien aus meinem letzten Post. Das sind dann am Ende eben nicht 19,1 gesunde Jahre, die dabei verlorengehen, sondern "nur" 6,3. Unabhängig davon verstehe ich gerade aber auch nicht, was es dir bringt, die eine Essstörung gegen die andere auszuspielen. Dass gesellschaftlich beides nicht gefördert werden sollte war hier ja denke ich nie ein Streitpunkt.


    Punkt 4) ist halt das leidliche Thema: BMI ist ein beschissener, unwissenschaftlicher und nebenbei auch noch rassistischer Richtwert. Das ist eigentlich auch schon weitreichend nachgewiesen und eigentlich sollte darüber nicht mehr diskutiert werden. Das "Hip to Height Ratio" ist ein weit besserer Richtwert, wenn es darum geht, ob jemand gesund oder übergewichtig ist.

    Also es stimmt, dass der BMI nur eine Approximation ist, die beispielsweise bei muskulösen Männern versagt (Rassismus hab ich jetzt bisher noch nicht gehört, but sure why not). BMI nun aber direkt als "beschissen" und "unwissenschaftlich" zu bezeichnen und die "Waist to Height Ratio" (WHtR) demgegenüber als heiligen Gral aufzuführen, wird der Sache aber auch nicht wirklich gerecht. Bei der WHtR wird das Bauchfett über den Taillenumfang gemessen und es wird (meiner Meinung nach zurecht) argumentiert, dass dies ein besserer Indikator für potenzielle gesundheitliche Folgen ist. Dennoch ist Bauchfett nicht alles und wer glaubt, dass adipöse Athleten (im Sinn des BMI) von gesundheitlichen Folgen verschont bleiben, den muss ich an der Stelle enttäuschen: Laut einer Studie des CDC war das Risiko eines Herzinfarkts bei Athleten mit einem BMI über 30 verdoppelt. Hurst et al. (2010) zeigten, dass schwere Footballspieler ein vergleichbares Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten wie Adipöse.


    Conclusio: Sowohl bei WHtR als auch BMI handelt es sich um Richtwerte, wobei der WHtR wahrscheinlich genauer ist. Dies macht Studien, die den BMI verwenden, allerdings keinesfalls invalide, sofern sich die Studie nicht explizit auf den (geringen) Bevölkerungsanteil bezieht, bei dem dieser versagt.


    Aber hab halt mal Disziplin.

    Puh, ganz schwierige Aussage. Das Problem an der Formulierung ist einmal, dass du da von vielen Adipösen eine Form von Disziplin erwartest, die normalgewichtige Menschen oft selbst nicht haben oder aufbringen könnten. Wem antrainiert wurde, gesund und die richtige Menge zu essen, der muss dazu keine wirkliche "Disziplin" aufbringen. Vergleichbar ist es mit der Bildung: Viele adipöse Menschen sind in Sachen Ernährung besser informiert als Normalgewichtige, schlicht, weil letztere sich noch nie Gedanken darüber machen mussten. Dem gegenüber steht außerdem das, was hier über die letzten Seiten immer wieder betont wurde: Übergewicht kann krankheitsbedingt sein und eine Essstörung ähnelt zumindest in einigen Punkten einer klassischen Sucht. Bei beidem ist es da mit "Disziplin" allein nicht wirklich getan.

    Kann als Schilddrüsenerkrankte sagen, dass es auch nicht so einfach darauf zurück zu führen ist.

    Ich habe bspw. Unterfunktion, welchen man nachsagt, dass sie etwas mehr Gewicht hätten und dicker seien. Ich selbst hatte aber nie zu viel Körpergewicht. Hab sowas im Normalbereich wahrscheinlich, zumindest hab ich das bisher immer gehört. ^^"

    Das Gegenteil, eine Überfunktion, gibts auch in meinem Umfeld. Die Personen sollen ja dünner sein und so weiter. Gar nicht der Fall bei dieser. Sogar eher dicklicher als ich.

    Eine Schilddrüsenunter- oder überfunktion hat durchaus einen Einfluss auf den Kalorienverbrauch, der allerdings geringer ist, als man gemeinhin annimmt. Selbst bei einer sehr schweren Über- oder Unterfunktion sprechen wir da von 10-15% (Was eigentlich bereits ein Zustand ist, der dringend behandelt werden sollte). Jemand mit einem Ruheverbrauch von 2000kcal am Tag verbraucht also bei Unterfunktion im worst case rund 300 kcal weniger, bei Überfunktion rund 300kcal mehr am Tag (Al-Adsani et al., 2013).


    Das ist an sich natürlich auch nicht zu unterschätzen. Ernährt sich ein Mensch mit Unterfunktion genau gleich wie ein Mensch ohne Schilddrüsenerkrankung, wird der Mensch mit Unterfunktion selbstverständlich zunehmen. Rechnet man hier grob mit 7000kcal pro Kilogramm Körpergewicht kommt man darauf, dass der Mensch mit Unterfunktion alle 23 Tage ein Kilo zunehmen wird. Zumindest so lange, bis sich sein Ruheverbrauch aufgrund des höheren Körpergewichts so weit nach oben verschoben hat, dass die Schilddrüsenfehlfunktion kompensiert wird. Was man aber sieht: Dass eine Schilddrüsenunterfunktion ein unüberwindbares Hindernis bei der Gewichtsabnahme darstellen würde, ist ein falscher Mythos - erst recht, wenn sie behandelt wird.