Beiträge von le drapeau rogue

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    Seit Beginn der Pandemie haben sich meine politischen Ansichten immer mehr nach links verschoben, aber wenn es um den IsraPal-Konflikt geht, habe ich es zunehmend schwieriger und ehrlich gesagt frustrierend gefunden, das Thema mit anderen Linken, insbesondere US-Amerikanischen, zu diskutieren. Es ist verständlich, das zu tun, was sie zu tun scheinen - dies als ein Schwarz-Weiß-Problem zu betrachten, bei dem Israel (der Unterdrücker) militärisch weit überlegen ist, die Unterstützung der USA hat und anscheinend zufällig Palästinenser (die Unterdrückten) tötet und ethnisch säubert, aber diese Menschen versäumen es, Israel in seinen politischen, geografischen und historischen Kontext zu stellen, was ich kurz erläutern werde.

    Twitter ist in dieser Angelegenheit toxisch - Völkermord-Fantasien sind an der Tagesordnung und man muss nicht zu lang suchen, um alles mögliche von Holocaust-Leugnung bis Holocaust-Verherrlichung zu finden. Dieser Diskurs wird von Linken mit weiter verstärkt - natürlich bringen sie das obligatorische "Nicht jede Kritik an Israels Politik ist antisemitisch!1!!1!!!", das an und für sich ein Strohmann ist, weil niemand das ernsthaft behauptet; als ich zum Beispiel neulich Hasanabi schaute (jemand, dessen Meinungen ich meist teile), hätte ich fast gekotzt - er brüllte mehrmals, der jüdische Staat sei "faschistisch" und stiftete "Pogrome" gegen Palästinenser an. Er schimpfte im Grunde genommen die Juden als die wirklichen Nazis, ohne es explizit so zu sagen. Dies ist nicht nur der verabscheuungswürdigste Täter-Opfer-Umkehr, sondern angesichts des Holocaust-Kontext auch schamlos unsensibel.

    Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Letztendlich distanzieren sich diese Menschen nicht richtig von den islamofaschistischen Organisationen Hamas, IJ und ja, sogar von der Fatah, ganz zu schweigen von ihren Brüdern in Gedanken - Erdogan, der Arabischen Liga, dem Ayatollah und so weiter. Ihre Antwort darauf wird sein, dass sie diese Gruppen und Einzelpersonen natürlich verurteilen, aber am Ende verwenden sie dieselbe Sprache: "From the river to the sea", "bewaffneter Widerstand", "die zionistische Entität ist ein Krebs, der entfernt werden muss ". Sie übersehen leicht die Tatsache, dass diese Art von Sprache mit Leichtigkeit Antisemitismus füttert:

    Juden weltweit leben derzeit in Angst. Es gibt Dutzende von Fällen, in denen gewalttätige Mobs Synagogen umgeben und israelische Flaggen vor ihnen verbrennen. Das hat nichts mit israelischer Politik zu tun, das ist widerlicher Antisemitismus. Nur eines dieser Beispiele (und ich möchte wirklich nicht weiter gehen, obwohl ich es absolut könnte) war vor ein paar Tagen in Gelsenkirchen, wo eine Menge überwiegend türkischer Männer eine Synagoge umzingelte und "Scheiß Juden!" brüllte. Und das ist auch kein Einzelfall, sondern passt zu einem Schema. 2014 wurde in Berlin der Slogan "Jude, Jude, feiges Schwein, komm raus und kämpf allein" gehört - ja, in f*king Berlin. In vielen Staaten wie Frankreich und Schweden ist es für Juden nicht sicher, auf die Straße zu gehen.

    Deshalb ist Israel so wichtig: Juden, die sich sonst nirgendwo sicher fühlen, Schutz und Zuflucht zu bieten. Wünsche ich mir, das wäre nicht nötig? Ja, sehr. Wünsche ich mir, Israel wäre nicht so aggressiv gegenüber gewalttätigen Palästinensern? Absolut. Aber ich kann die harte Linie verstehen. Israel ist seit seiner Gründung von feindlichen Völkern umgeben und es wurden viele Kriege begonnen, um es zu zerstören. Und als die Kriege aufhörten, waren es stattdessen Terroranschläge, Selbstmordattentäter und Zehntausende (!) Raketen. Dies ist kein Rollentausch, sondern eine Fortsetzung derselben Politik der arabischen Staaten seit 1948. Der einzige unterschied ist, dass diese Staaten sich jetzt nicht die eigenen Hände schmutzig machen müssen. Man möge mir einen einzigen Staat auf dem Planeten nennen, der in diesem Kontext nicht ... vorsichtig, gelinde gesagt, wäre, und wir können uns eventuell einigen.

    Dass hinter dem "Versteckt Raketen in Schulen" politisches Kalkül steckt, ist außer Frage: Hamas zwingt oft die eigene Zivilbevölkerung, am Ziel des Angriffs zu bleiben, um so viele zivile Opfer wie möglich herbeizuführen. Zivile Opfer sorgen weltweit für Entsetzen und politischen Druck. Darum ist diese Taktik doppelt perfide: Man schickt Zivilisten an die Frontlinie und versteckt sich dann auch noch hinter ihnen.

    Ergänzend zu Bastet, hier noch eine kleine persönliche Anekdote rassistischer Denkmuster: Als ich vor ein paar Jahren mal per Zug in die Confoederatio Helvetica gefahren bin, wurde ich beim umsteigen als einziger von der ch. Grenzwache kontrolliert. Wieso? Nun, ich war der einzige im Zug mit einem halbwegs (!) langen Bart. War wohl genug für die Annahme, ich würde nicht dazugehören.

    Wahrscheinlich ist die Reisewarnung nicht auf Infektionsraten zurückzuführen

    Nicht nur wahrscheinlich sondern garantiert, wie ich in meinem ersten Beitrag geschildert habe. Urlaub in Kroatien macht die Bevölkerung seit Monaten, also ist der Zug, so etwas brauche Zeit bis es sich bemerkbar macht, lange abgefahren. Und dass ein Großteil der Ö. Neuinfektionen auf Kroatien zurückzuführen ist, halte ich für ein Gerücht. Die aktuellen Infektionszahlen in Österreich sind kein bisschen rosiger als in Kroatien. Ansonsten könnte ich dir tatsächlich Einblicke (inklusive persönlicher Geschichten) darin geben, wie Infektionszahlen manipuliert werden. Ob du mir dann glaubst, ist eine andere Frage.


    Übrigens ist es ein ziemlich weiter Sprung zu Egoismus-Vorwürfen, denn weder war ich im Urlaub, noch habe ich vor, in nächster Zeit Urlaub zu machen. Tu dir selbst einen Gefallen indem du keine Beiträge verfasst, die auf Edex ausgerichtet sind. Meine Kommentare sind hauptsächlich deskriptiver Natur. Die "handvoll" Leute, die du triffst, können dich und dutzende weiterer genau so Infizieren, wie der Kellner in Kroatien, denn ihre Handlungen kannst du nicht steuern. Ich will dich aber vor gar nichts abhalten. Mit dem Finger zeigen bringt sicher niemanden weiter. Ganz im Gegenteil - meine bisherige Erfahrung zeigt leider, dass Menschen gar noch trotziger reagieren, wenn man sie mit Fehlverhalten konfrontiert.

    Ich finde nicht, dass Urlaub etwas Selbstverständlches ist. Für mich war es dasauch noch nie.

    Freie Tage von der Arbeit und Schule sind natürlich zwingend notwendig, aber weshalb man dann mitten in einer Pandemie nach Kroatien und co. fahren muss, ist dann doch etwas zu hoch für mich.

    Wenn es den Leuten aufgrund der Pandemie und Lockdown und vielleicht Jobverlust psychisch schlecht geht, versteh ich nicht, wieso man diesen Zustand, der dafür gesorgt hat, wieder herbeiprovozieren muss.

    Es steht dir zu, Urlaub nicht als etwas Selbstverständliches anzusehen. Das Gegenteil trifft auf Urlauber zu, wie für mich auch. Und die Chance, sich zu infizieren, ist in Kroatien gleich groß wie in Österreich, Deutschland oder mittlerweile sonstwo in Europa und es zeigt nur deutlich, dass du die gleiche Propaganda in dir aufsaugst, die ich in meinem ersten Beitrag beschrieben habe (Urlaub in Kroatien führt zur garantierten Infektion). Für den Durchschnittsmensch ist Alltag mit Arbeit und somit auch mit Stress verbunden und dieser wurde durch die Coronakrise nur verstärkt. Urlaub ist eine der wenigen Gelegenheiten im Jahr, diesem Stress zu entfliehen - den Urlaub zuhause zu verbringen bringt nicht viel. Und wie schon gesagt ist es nicht entscheidend, ob und wo man Urlaub verbringt, sondern, ob man sich an Spielregeln hält. Und wer das nicht tut, wird sich in Österreich genauso anstecken wie in Kroatien, Deutschland und sonstwo.

    Die Reisewarnungen an die Ex-Jugo Länder zu durchschauen ist ein leichtes:

    In Österreich lebt weit über eine halbe Million Ex-Jugos und wie es der Zufall will, fahren die meisten von ihnen jährlich in die "Heimat" - zum Urlaub machen, Familie besuchen usw. (mal abgesehen von den hunderttausenden nicht-Jugo Österreichern, die in diesen Ländern Urlaub machen). Österreich versucht verzweifelt, die eigene Wirtschaft am Laufen zu halten und die Gastronomie ist da nicht unwichtig. Bosnien und Kroatien haben die Coronakrise sicher nicht besser oder schlechter gemeistert als Österreich - die Fallzahlen sind zwar niedriger, aber gemessen an der Bevölkerungszahl gleicht sich das wieder aus. Die Reisewarnungen dienen nur einem einzigen Zweck: man will die heimische Bevölkerung dazu bewegen, den Urlaub in Österreich zu verbringen und die Ö. Wirtschaft anzukurbeln. Dass es funktioniert, ist nicht schwer zu erkennen: ich arbeite selbst in der Gastronomie und wir hatten diesen Sommer deutlich mehr Innerösterreicher zu Gast als die Jahre zuvor. Aktuell wird seitens der Politik viel Propaganda betrieben mit der klaren Botschaft: eine Reise zum Balkan ist einer garantierten Infektion zugleich. Es ist zwar kompletter Unsinn, aber im Hinblick auf die aussergewöhnlichen Zustände ist es das vermutlich beste, was die Politische Führung machen kann. Ich möchte jetzt auch keine grundlegende Diskussion über Urlaub an sich breittreten, denn für mich ist Urlaub etwas wohlverdientes und selbstverständliches. Und da Lockdowns und alles drum und dran viele Leute sicher borderline depressiv gemacht hat, ist es auch verständlich, wenn man Urlaub machen will. Das wichtigste dabei ist jedoch, dass man sich in diesen Zeiten - auch, bzw. vor allem im Urlaub - an gewisse Spielregeln zu halten hat, um nicht nur sich selbst, sondern insbesondere andere zu schützen.

    Alaiya

    Du kannst es dir schönreden, so viel du willst, ändert jedoch nichts an den Tatsachen. Es gab keine Anzeichen für Gefühle zwischen Korra und Asami, absolut keine Romantik und wenn es Anzeichen für ihre Bisexualität gab, habe ich die übersehen (kann sein, dass ich da ignorant bin, lasse mich aber gerne belehren), denn beide zeigten ein romantisch-sexuelles Interesse an lediglich einer einzigen Person während der Serie (Batman). Wo du eine Zweideutigkeit in “I’ve never had a girlfriend before…” siehst, sehe ich eine glasklare freundschaftliche Eindeutigkeit, insbesondere

    • wenn man “to hang out with” hinzufügt, was du praktischerweise ausgelassen hast,
    • mit der Erwähnung, dass Naga ihre beste, oder einzige, Freundin war und
    • weil sich Freundinnen im englischsprachigen Raum oft Girlfriends nennen

    Der größte Witz dabei ist jedoch die Tatsache, dass Korrasami während einem Statement von Bryke bestätigt wurde, denn selbst die finale Szene der Serie war nicht eindeutig genug, nicht nur für mich damals, sondern für den absoluten Großteil der Zuschauer.

    Was ich mit Trend meine, ist die Tatsache, dass Autoren sich in den letzten Jahren viele Mühe geben, Queer-Charaktere zwar zu erschaffen, sie jedoch so gut wie möglich zu verstecken und ihre Wirkung auf ein Mindestmass zu reduzieren, während sie sich als die großen LGBT-Unterstützer aufspielen.

    Nur, damit man mich nicht falsch versteht: offensichtlich ist Korrasami in dieser Form kein Queerbaiting. Wenn man ein Mädchenpaar in der letzten Szene einführt, gibt es keine weitere Serie, um daraus baiten zu können. Wenn, dann ist Korrasami höchstens baiting für die Turf-Wars Comics (diskutabel) und ich kann besseres mit meiner Zeit machen, als diese zu lesen.


    Das traurige dabei ist, @‘Alaiya’, dass ich dir nicht widersprechen will. Ich hätte mir nur gerne eine Beziehung zwischen Korra und Asami gewünscht, die früher in der Story anfängt und für die es bessere Anzeichen gibt als freundschaftliches gequatsche. Was das angeht, ist nicht mal die Beziehung von Aang und Katara sonderlich gut gemacht (die zwei sind immerhin Kinder), aber die Serie hat nie darauf herumgetanzt, weil es offensichtlich war, wie es enden würde. LoK fiel um einiges kürzer aus als ATLA und die Art der Produktion der Serie machte es unmöglich, Beziehungen auf eine interessante Weise zu schreiben, wenn überhaupt.


    Bastet Sorry, aber das ist kein Argument?

    Die Rückkehr der Luftbändiger zieht einige Probleme nach sich. Die Luftnomaden wurden 100 vor Beginn der ATLA Handlung beinahe ausgerottet und einiges aus ihrer kulturellen Geschichte und Architektur vernichtet. Das hinterlässt eine Narbe auf die Welt und es würde im Normalfall Jahrhunderte dauern, bis sich die Menschheit davon erholt hat. Aber nein, dank der Geister-Magie kommen Luftbändiger wie aus dem nichts heraus und alles ist wieder ok. Natürlich ist man reflexartig erst mal froh, dass das Luftvolk zu neuem Glanz findet, aber so funktioniert die Welt nicht und Veränderung passiert nicht einfach magisch um über die Vergangenheit richtig zu reflektieren. Darüberhinaus wird mit den neuen Luftbändigern die gesamte Kultur der Luftnomaden auf das Bändigen der Luft reduziert. Null Spiritualität, null Körper&Geist-Quatsch, und innerhalb der nächsten Staffel sahen Luftbändiger wie Actionfiguren aus.

    Der Plot wird so ausgelegt, dass es Veränderungen innerhalb des Luftstammes geben muss: man kann nicht einfach Menschen aus allen Kulturen und Ecken der Welt zusammentrommeln und ihnen eine nomadische Mönchkultur aufzwingen. Tenzen ist der beste Charakter der Serie, weil er sein ganzes Leben im Schatten seines Vaters war und nach Aangs Tod enormen Druck spürte, die Kultur der Luftnomaden als einziger Bändiger zu erhalten. Dieser Druck ist durch das auftauchen der neuen Bändiger nicht weniger geworden, im Gegenteil: er hat das jahrtausendealte Erbe seines Volkes aufgegeben für die Chance, ein neues Volk zu gründen, das zwar den selben Vibe hat und um das gleiche Element aufbaut, aber sonst nicht viel gemeinsam hat. Das schlimme dabei ist, dass ich es ihm nicht verübeln kann, denn die Idee dahinter ist einfach schwachsinnig.


    Eine alternative Herangehensweise an die ganze Problematik wäre, wenn Korra als Avatar einzelnen Menschen Bändigungsfähigkeiten verleihen könnte. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, warum sie diese Fähigkeit nicht haben sollte. Es gibt im Avatar-Universum ohne Zweifel hunderte an Leuten, die froh wären, als Luftnomaden der alten Kultur zu leben, etwa wie Guru Pathik. Tenzens Frau hat ihr früheres Leben aufgegeben und das Leben der Luftnomaden gelernt. Was daran problematisch ist, kann ich nicht erkennen. Diesen Weg sind die Produzenten aber nicht gegangen, stattdessen wurde die Fähigkeit random Leuten verliehen, die vermutlich nichts damit zu tun haben wollen. Ach, ausserdem wird durch diesen Weg die Abscheulichkeit des Antagonisten und Idiotie der Staffel, Zaheer, komplett vermieden.


    edit:

    Powercreep ist auch real. Niemand schert sich drum das plötzlich tausend Blitzbendiger rumlaufen, oder Korra den Avatarzustand spamt.

    Das Problem mit dem Avatarzustand ist nicht, dass Korra den ständig pullt, sondern dass sie trotz ihm ständig verliert. Ohne Witz, der einzige "Kampf", den Korra mithilfe des Zustandes gewonnen hat, war ein Luftkugel-Rennen mit Tenzins Kindern am Anfang der zweiten Staffel. Nicht nur ist das einfach lachhaft, sondern zeugt vom Respekt vor ihrer Verantwortung als Avatar. Bzw. dem Mangel davon.


    Es gibt im Avatar-Universum diverse spezielle Bändigungsformen. Aber wie sie beschrieben werden ist äusserst inkonsequent. In ATLA, der Blitz wird als Form genannt, die nur wenige "ausgewählte" Menschen lernen können - ziemlich sicher also davon auszugehen, dass es mit Genetik zu tun hat. Immerhin ist Zuko nicht in der Lage dazu, obwohl er einer der fähigsten Feuerbändiger ist. Blutbändigen scheint nicht von Genetik abzuhängen, ist aber wohl eine der schwersten aller Formen zu lernen, immerhin können/konnten sie nur 5 Charaktere anwenden. Metallbändigen wird in ATLA als fortgeschrittenes Erdbändigen vorgestellt, würde also theoretisch auch nichts mit Genetik zu tun haben, aber in LoK scheint Bolin es nicht zu beherrschen trotz hunderten an Versuchen. Stattdessen kann er die Lava-Form aber ob die Genetisch bedingt ist, ist fraglich. Schließlich bleibt noch die Levitation. Aber was es mit der auf sich hat, lasse ich mal offen. Die Produzenten haben entschieden, einem Charakter, der wenige Wochen Luftbändigen konnte, die schwerste aller Bändigungsformen zu geben und geben als Begründung irgendeinen spirituellen bullshit von wegen Habseligkeiten. Das trieft einfach nur von Respektlosigkeit.

    Schon als ich LoK das erste mal sah, war mir klar, dass die Serie um Längen schlechter als der Vorgänger war. Beim nachholen hat sich das nicht nur bestätigt, sondern massiv bekräftigt. LoK hat diverse Probleme und eins der grössten ist die Tatsache, dass sie nie eine eigene Selbstständigkeit aufbaut, sondern permanent eine Erinnerung an ATLA darstellt.


    Die interessantesten Charaktere (Lin und Tenzen) sind mit Hauptcharas von ATLA verwand oder sind sie selbst und die eigentlichen Hauptcharas von LoK bekommen entweder keine oder schlecht verarbeitete Story Arcs. Korra selbst sah auf den ersten Blick sehr cool aus vom Charakterdesign her, aber die Macher haben (ich muss sagen, aus offensichtlich sexistischen Gründen) dafür gesorgt, dass sie permanent zum scheitern verurteilt ist. Sie hat kaum Respekt für ihre Mitmenschen, kaum Respekt für Bändigungsformen, kaum Respekt für ihre Rolle als Avatar und wird mehrmals von Männern verprügelt. Sie ist impulsiv, lässt sich leicht reizen und hat das Bedürfnis nach Anerkennung (klingt bekannt?). Die Enthüllung ihrer Bisexualität (oder die Art, wie man da herangegangen ist) ist ein schlechter Witz. Es ist ein ziemlich miserabler Versuch der Macher, der LGBT Community eine Art der Unterstützung zu zeigen (übrigens ein Trend der sehr populär ist in letzter Zeit), denn die Enthüllung passierte im letzten Moment der letzten Staffel und es gab während der gesamten Serie nicht die geringsten Anzeichen darauf.


    Die Bösewichte in LoK sind allesamt schlecht geschrieben. Sie sind entweder so dumm, dass sie selbst die Dummheit ihrer Ideologien nicht einsehen, oder sie Lügen und verdecken ihre wahren Absichten. Amon positioniert sich als fake-Kommunist und Bringer der sozialen Gleichstellung, aber eigentlich ist er ein kindischer Lügner, der die Welt von Bändigungsformen wegen seinem missbräuchlichen Vater befreien will, während er selbst ein Wasserbänder ist. Unalaq ist Korras Onkel und wird als Führer des nördlichen Wasserstammes mit Ahnung von Spiritualität vorgestellt. Er fängt an, Korra die geistliche Rolle als Avatar beizubringen und kurz darauf sorgt er dafür, dass ein Wasserstamm-Bürgerkrieg entflammt. Sein Ziel dabei!? Er will den finsteren Avatar-Geist erwecken, der alle zehn tausend Jahre wiederverschlossen werden muss um die Apokalypse zu verhindern. Und nicht nur das, er will selbst Avatar werden und die Welt beherrschen. Zaheer bezeichnet sich selbst als Anarchist. (Faktisch stimmt das nicht, denn er will, dass in der Welt Chaos herrscht. Können wir ihn "Chaosis" nennen?) Er ist jedoch so dumm, dass er nicht begreift, dass es immer eine Entität gibt, die Chaos und ein Machtvakuum ausnutzt und selbst zur Macht wird - ob das nun Faschismus, Kommunismus oder wasauchimmer ist. Mit anderen Worten: Chaos führt immer zu Ordnung. Nicht nur kommt Zaheer jedoch nicht zu diesem Schluss, er gibt in der vierten Staffel zu, nie erwartet zu haben, dass aus dieser chaotischen Situation jemand die Macht an sich reißt.

    Das Problem mit diesen drei Antagonisten ist, dass sie trotz dieser idiotischen Ideologien dennoch für positive Entwicklungen in der Welt sorgen: Nach dem Tod von Amon wählt Republic City einen nicht-bändigenden Präsidenten um Nichtbändiger besser zu repräsentieren, Unalaqs Handlungen führen dazu, dass sich Menschen und die Geisterwelt überhaupt näher kommen, Zaheer tötet die Erdkönigin und am Ende der vierten Staffel entscheidet sich der Erbe, die Demokratie einzuführen (übrigens nicht, weil er an Freiheit und Wählen glaubt, sondern, weil er nicht glaubt, in der Lage zu sein, die Nation zu führen). Was sagt uns das alles? - Die Serie glaubt, gegen Extremismus zu sein, sympathisiert jedoch nicht nur mit Kolonialisten, wie Alaiya anmerkt, sondern mit jeder Form von Extremismus und zeigt, dass Extremismus das einzig richtige Mittel ist, um für drastische Änderungen in der Gesellschaft zu sorgen.

    Kuvira ist in einer erheblich anderen Art geschrieben worden. Sie hat anfangs einfach ihren Job gemacht während sich der Avatar versteckt hat nach einer Niederlage, der nichtmal der schlimmste war, die sie erlebt hat. Kuvira dann zu einer Faschistin zu machen ist dann ziemlich fragwürdig und das ganze wird dann noch mit Konzentrationslagern und Massenvernichtungswaffen abgerundet. Sweet.


    All diese Probleme lassen sich zu einem massiven bündeln: Die Macher der Serie wollen komplexe Themen decken während sie dazu nicht in der Lage sind, für ein Publikum das nicht fähig ist, solche Themen zu absorbieren. Die Serie richtet sich an Teenager und es macht Sinn, denn sie beschreibt die Komplexität der Themen, wie Freiheit, Gleichheit, Chaos und Ordnung, auf einem Niveau das für Teenager typisch und angemessen ist. Und für die Serie, die versucht, sich als erwachsene Version von ATLA darzustellen, ist die Art der Präsentation ihrer Themen extrem kindisch. Ich könnte hier ewig weitermachen und vertiefen:

    • wieso die Rückkehr der Luftbändiger dumm und respektlos ist
    • wieso die Beziehung von Bolin und Eska nicht lustig ist
    • wie ekelhaft die Idee ist, dass man Trauma dadurch bekämpft, sich in eine gefährliche Situation mit der Person zu begeben, die für die Traumata verantwortlich ist
    • wieso Extremismus "schlecht", aber das einzige wirksame Mittel ist,
    • wieso die Serie versucht zu zeigen, dass Veränderung einen Effekt auf das Leben hat, um genau das nicht zu tun

    Aber fürs erste sollte das reichen. Wer spezifische Punkte diskutieren will, darf mich gerne Zitieren (meine Pinnwand ist dafür ebenfalls offen), sollte jedoch mitberechnen, dass ich im BB nicht mehr so oft auftauche. Werde mir aber Mühe geben.