Und keine Frau hätte im Männerfußball 109 Länderspieltore geschossen.
Das kannst du so nicht sagen. Bin jetzt kein Fußballexperte tbf, aber man braucht da ja schon mehr als rohe Kraft, um ein Tor zu schießen. Heißt auch wenn Cisfrauen tendenziell weniger Muskelmasse als Cismänner haben, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht dazu in der Lage wäre, 109 Tore im Männerfußball zu schießen.
Davon aber mal abgesehen wollte ich noch Senf zu dem vorherigen Thema hier bezüglich Outing gegenüber den Eltern abgeben. Gerade weil ich da, naja, eher die negative Seite erfahren habe, aber das auch dazu beigetragen hat, dass ich die Ansichten von Freunden da viel mehr wertschätze.
Dass ich trans bin (ftm), ist glaub ich zumindest für die Stammuser, die mich hier kennen, nichts Neues xD
Aber das hatte ich hier im Thread erwähnt bevor ich das meiner Mutter erzählt hatte. Hierzu sei gesagt, meine Mutter ist so oder so ein schwieriger Fall, da sie bei weitem nicht in der besten psychischen Verfassung ist und ich lange gebraucht habe, um mich davon distanzieren zu können und zu akzeptieren, dass so gerne ich sie da unterstützen möchte, ihre Wünsche sehr gegen mein eigenes Wohl gehen. Und das habe ich nicht zuletzt dann auch beim Transthema gemerkt. Zu dem Zeitpunkt des Outings selbst hatte ich noch nicht zuhause gewohnt und es per Whatsapp gemacht, was jetzt wahrscheinlich nicht die beste Option war, um sie es verarbeiten zu lassen. :'D Gleichzeitig war es für mich aber auch die sicherste Option und letztendlich wohl auch die bessere. Jedenfalls hatte "Outing Nr. 1" absolut nichts gebracht, es kam aha und jaja gut, aber nen Tag später war ich wieder ihr Prinzesschen und Püppchen lol.
Einige Monate später hatte ich aus persönlichen Gründen keine andere Wahl als temporär wieder zu ihr zu ziehen. War alles andere als schön, weil leider musste ich feststellen, dass ihr immer noch völlig egal war, ob ich meinen persönlichen Mindestabstand bekomme oder nicht. (aka die gute alte Kontrollsituation mit sie las ungefragt meine Post, gab mir keine Privatsphäre, versuchte mich davon abzuhalten, Arbeit zu finden, damit ich bloß immer zuhause bleibe usw.)
Zu meinem großen Glück hatte ich ambulante Betreuung und es war natürlich super, dass der Betreuer mich in jeder Form unterstützte und aufbauend, dass er halt auch kein Problem mit meinem Transsein hatte. (warum halt auch)
Mit seiner Hilfe haben wir es auch weiterhin versucht, meiner Mutter die Sache beizubringen, aber auch dann nur mit kurzzeitigen Erfolgen und dann im Privaten war es wieder "haha lol was hast du denn für dumme Vorstellungen wieder :D verwirrtes Mädel". (nicht mit dem exakten Worten natürlich, aber ja, sie hat sich über mich lustig gemacht lol)
Das machte es für mich natürlich umso klarer, dass sowas bei ihr keinen Sinn hat und das kein Fall von "versteht die Thematik nicht ganz, braucht Hilfe" war, sondern straight up unzerbrechliche Ignoranz.
Mittlerweile bin ich da auch wieder raus und keiner meiner aktuellen Mitbewohner oder sonstigen Bekannten/Freunden hat irgendwie ein Problem. Manchen Bekannten rutscht hier und da das falsche Pronomen aus, aber sowas ist für mich persönlich halb so wild, weil die Akzeptanz und der Respekt an sich trotzdem definitiv da sind.
Warum ich diese Textwall hier hinterlasse ist um Leuten, die vor dem Outing gegenüber der Eltern noch stehen, den Mut mitzugeben, die eventuelle Ignoranz der Eltern zu akzeptieren. Nicht, weil es okay ist, dass sie so denken. 100% nicht, meiner Familie war mein Leben lang abusive af und das werde ich ihnen nie verzeihen. Sondern, weil es wichtiger ist an sein eigenes Wohlbefinden zu denken. DU fühlst dich mit deiner richtigen Geschlechtsidentität wohler und die Leute, die nicht dein Wohlbefinden in der Hinsicht an erster Stelle sehen, Familie oder nicht, dürfen nicht die Macht darüber haben, dir so viel Stress darüber zu bereiten. Es ist nicht deine Aufgabe, das verquerte Weltbild deiner Eltern zu verändern, weil am Ende schadest du dir selbst damit mehr, wie als wenn du den Tag ausnutzt, an dem du nicht mehr abhängig von ihnen bist, und nie wieder zurückschaust. (Bzw gibt definitiv genug Fälle wo genau dieser Moment dazu führt, dass die Eltern ihr Verhalten reflektieren. War im Falle meiner Mutter leider auch nicht so, aber ist dann halt so. Ihr Problem jetzt.)