Beiträge von Buxi

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    Let's comment Logoi (zu faul für Sonderzeichen).


    Es ist ein etwas älteres Werk, aber beim Stöbern durch die verschiedenen Topics ist es das erste, das mich gepackt hat. Schon die ersten zwei Verse sind toll, ich habe noch nie eine Schneider-/Schöpfer-Analogie gesehen, sondern eher Erbauer, Architekt vielleicht, etc. Doch der Schneider, der macht halt nichts Substantielles, sondern halt nur Kleider, also Hüllen, und das unterscheidet ihn auch vom Erbauer. Genau das sehe ich als Thema deines Gedichts: Was macht die Welt lebendig? Und zwar nicht im Sinne von Natur, Physik, Biologie und so weiter, sondern im Sinne von Kultur unter Menschen. Dies ist tatsächlich eben nur ein Kleid, die Erde würde genauso ein Himmelskörper sein ohne den einzigen Hauch von Leben, doch es ist der grosse Unterschied zu all den anderen Sternen und Planeten (zumindest denjenigen, die wir kennen). Diese Kultur lebt von gemeinsamen Mythen, von Fantasie, von irren, unsinnigen Gedankenkonstrukten wie eben Izanagi bzw. Religion im Allgemeinen. Und all dies ist nur möglich, weil man Worte hat, die solche Konstrukte über Raum und Zeit hinweg greifbar machen. Eine Kultur kann somit auch ohne persönliche Bindung zwischen den einzelnen Individuen entstehen, was letztendlich der grösste Erfolg des Menschen ist in seiner zivilisatorischen Entwicklung. Damit sind wir auch beim Titel angekommen, den Wörtern, Sprachen oder wie auch immer man das genau übersetzen will - kommt auch nicht so drauf an, es funktioniert gerade mit den verschiedenen Bedeutungen und das ist schön.


    Kurz, ein hübsches Gedicht über den Beitrag des Menschen an die Welt und die einzigartige Zutat, die dies möglich gemacht hat: Sprache.

    War lange nicht mehr aktiv. Hatte viel Militär und sonst auch dies und das um die Ohren, und Pokémon ist wohl das Letzte, womit ich mich beschäftige. Trotzdem will ich wieder eine kleine Geschichte posten. Das Kreative ist in meinem Leben in letzter Zeit massiv zu kurz gekommen und ich merke, wie das an mir nagt. Wie auch immer, hier ist eine eher one-shot-artige Geschichte, die ich vor bald einem Jahr in Peking geschrieben habe.






    From Facebook with Love


    „Komm mal her, Schatz, ja?”

    Ihre Stimme klang hell durch das Kolosseum, oder das, was von ihm noch übrig war.

    „Schatz, stell dich dahin, so”, meinte sie und wies ihrem Freund wild gestikulierend seinen Platz neben einer Statue, die wohl seit hunderten von Jahren kopflos auf Rom niederschaute.

    „Weisst du, Schatz, ich finde solche Statuen wie diese hier so romantisch. Diese hier zum Beispiel, sie ist fast wie...”, sie hielt inne und suchte nach den passenden Worten, „fast wie Venus. Vielleicht ist es ja sogar Venus, wer weiss! Auf jeden Fall, ich fühle mich irgendwie mit ihr verbunden, auf Herzesebene sozusagen, von Frau zu Frau. Ich muss einfach ein Foto davon haben. He, nicht rühren, Schatz! Noch ein wenig nach links, noch ein wenig... ja, perfekt! Excuse me, excuse me! Could you take a picture, please?”

    Das angesprochene, ältere Ehepaar blieb überrascht stehen. Sie eilte sofort hin.

    „You press this button here”, sagte sie mit einem triefenden amerikanischen Akzent, dem man die übertriebene Artikulierung eines Nichtmuttersprachlers sofort anhörte, und zeigte dem Herrn den Abzug auf dem Screen ihres in Louis Vuitton gehüllten Smartphones.

    „Yes, here. I'll give you a sign when we are ready, okay?”, sagte sie und setzte ihr charmantestes Lächeln auf. Ohne ernsthaft eine Antwort abzuwarten, liess sie den leicht überforderten Rentner stehen und eilte zurück zu ihrem Freund.

    „Ach Schatz, du hast dich schon wieder bewegt! Nach links... noch ein wenig, excuse me, we are almost ready, noch ein wenig... ja, so ist gut, we are ready."

    Mit einem breiten Lächeln, das zwei schneeweisse Zahnreihen entblösste (selbstverständlich gebleicht), stellte sie sich neben ihren Freund. Im Hintergrund strahlte der abgewetzte Marmor der kopflosen Statue im Licht der italienischen Sommersonne, die aus dem stahlblauen Himmel gnadenlos auf Rom niederbrannte.

    Der Rentner machte einige langsame Schritte auf das Paar zu, während er, das Handy schon in Fotografierposition, mit unsicherer Miene den Bildschirm betrachtete. Dann tippte er einmal mit dem abgespreizten Zeigfinger und schaute noch unsicherer als zuvor auf das Gerät in seinen Händen.

    „Did it work?”, fragte sie mit aufgeregter Stimme und sprang neben den Fotografen. „Let me see!”

    Er reichte ihr das Telefon. Sie inspizierte das Foto, zoomte hinein und wieder hinaus und legte zur genaueren Betrachtung den Kopf schräg, während bei jeder Berührung die langen, aufwändig lackierten Nägel auf dem Glas klackten.

    „Could you take another one, please?”, fragte sie schliesslich und drückte dem Rentner das Gerät wieder in die Finger. Der Rentner seufzte und seine Frau warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr (nicht von Louis Vuitton), während ihr Fuss leise, aber hörbar auf dem antiken Stein auf und nieder tappte.

    „Schatz, du hast dich schon wieder bewegt! Nach links... noch ein wenig... perfekt.”

    Noch einmal strahlten ihre Zähne in der unerbittlichen Julisonne mit der kopflosen Statue um die Wette, der Rentner tippte noch einmal mit dem Finger, die Augen hinter den Brillengläsern zu Schlitzen zusammengekniffen, so dass er den „Button” auch sicher träfe.

    Diesmal genügte das Foto offenbar ihren Qualitätskriterien.

    „How kind of you, thank you so, so much!”, sülzte sie. Der Rentner winkte ab, nahm seine Frau an der Hand und ging eilig weiter. Dabei tupfte er sich mit einem zerknitterten Papiernastuch einige Schweissperlen von der Stirn. Roms Sonne war unnachgiebig.

    „Schau mal, Schatz! Ist es nicht umwerfend?”

    Er schaute nicht und nickte. Wieder klackten die Nägel auf dem Glas, als sie verschiedenste Apps sozialer Medien öffnete, um das Bild von ihr, der kopflosen Statue und ihrem Freund genug weit links mit der Welt zu teilen.


    Zwei Stunden später meinte sie mit konzentriertem Blick auf den Bildschirm: „Schatz, schau mal, wie viele Likes wir haben! Ist das nicht toll?”

    Er schaute nicht und nickte.

    #TeamAqua
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    ich weiss, dass du das nicht wirklich ernst meinst, aber aus einer rechtsstaatlichen Perspektive ist jegliche Einschränkung der Meinungsfreiheit problematisch. Wer unsere Demokratie mit ihren Freiheiten und Pflichten verkörpern will, der muss akzeptieren, dass nicht alle Leute die eigenen Meinung haben und muss vor allem akzeptieren, dass nicht alle jene eloquent formulieren können.

    Wenn sie Posts löschen, weil sie sonst eventuell horrend hohe Bussen zahlen müssen, dann tönt für mich das nicht nach Hausrecht. Wenn man sieht, was Trump so den ganzen Tag herumposaunt, so ist von Storchs Tweet geradezu harmlos. Und imo ist er nicht offensichtlich strafbar, ich bin sogar der Meinung, dass er überhaupt nicht strafbar ist. Diese Löschung ist nur Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulisten, Schadenfreude ist mehr als unangebracht.

    Ich fand die meisten Witze lustig, auch den mit den Haaren. Ist halt eine Anspielung auf Leias legendäre Frisur in der alten Trilogie. Ganz ehrlich, wenn Leute kritisieren, dass manche Leute Witze in gefährlichen oder wichtigen Situationen machen, dann finde ich das etwas merkwürdig. Ich zumindest habe es oft erlebt, dass Leute gerne Scherze reissen wenn die Situation sehr angespannt ist, da es alles etwas auflockert. Oft funktioniert es nicht so gut, aber ich finde es realistisch, dass man auch 20 Sekunden nach dem Tod eines Kameraden einen richtig dummen Spruch bringen kann.