Beiträge von Liu

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    Na endlich, das war doch mal eine Information, mit der man etwas anfangen konnte. Warum auch immer sie wanderte, die typische Wandererstatur hatte sie auf jeden Fall nicht.
    Gut, dann kaufen wir dir jetzt ein neues GPS. Komm mit!
    Damit ging er einfach los in RIchtung der Rolltreppen - etwas langsamer als normal, schließlich musste er ja auf ein langsames Mädchen warten. Dass er eben noch mit dem Mädchen in der Rüstung geredet hatte, war ihm schon wieder vollkommen aus dem Gedächtnis gelöscht. Jetzt musste er diese Situation lösen und dann war es auch dringend an der Zeit, weiterzuziehen, wie er es geplant hatte.



    Sichtlich verdattert starrte sie dem Fremden hinterher, welcher scheinbar zur nächsten Rolltreppe zusteuerte, ihr kaputtes GPS wie ein verlorenes Kind in den Händen haltend.
    Ging er zum nächsten Elektrogeschäft?
    Will ich hoffen, der schuldet mir noch etwas.
    Aber was genau macht der jetzt? Einfach hinterherlaufen? Ist das sicher?
    Nun lauf schon, Amber, was soll schon passieren. So schnell wird der HImmel dir schon nicht auf den Kopf fallen.
    Sie schüttelte den Kopf, ehe sie ihn, immer noch unsicher, hinterherstolperte, mit zwei Metern Sicherheitsabstand. Weil, nunja. Sie tat es.



    Oben angekommen ging er direkt ins erste Elektrogeschäft und schnappte sich das erstbeste Navigationsgerät. Dabei war es ihm völlig egal, dass er das teuerste Modell genommen hatte, was momentan zu haben war, Ob sie damit wohl zufrieden war? Na ja, sie wollte wohl auch so wenig mit ihm zu tun haben wie er mit ihr. Was wohl auch der Grund war, warum sie zwei Schritte hinter ihm blieb. Oder eskönnte an seiner Schrittweite von mehr als anderthalb Metern liegen, was bei den meisten Leuten wohl als Laufen durchgehen würde. Also ging er direkt zur Kasse und knallte das Ding hin.
    "Hier, Kartenzahlung bitte." Doch zum bezahlen kam er nicht mehr, weil ihn eine große Explosion und viele Glas-, Beton-, Metall- und Plastiksplitter daran hinderten, und obwohl er die meisten Splitter passiv abbremste, ging er zu Boden, als ihn ein handgroßer Brocken Wand auf die Schläfe traf und einen tiefen Schnitt hineinritzte. Ein Wunder, dass das GPS dabei bis auf ein paar Kratzer heil geblieben war.



    Der Rest ging erstaunlich schnell.
    Der Typ sprintete in ein Elektrogeschäft, nahm das erstbeste (welches wahrscheinlich wirklich das erste war, was er registrerte und nach dem Preis zu urteilen, auch tatsächlich das Beste) GPS aus dem Regal, ging zur Kasse (entweder er versuchte, Amber abzuhängen (verständlich), oder er war vor jemandem auf der Flucht (so, wie er einen Hang zur Destruktion fremden Eigentums hatte, ebenfalls nachvollziehbar), so, wie der hetzte). Ironie, dass er nicht schnell genug war, zu bezahlen: Der Himmel entschied sich dann doch, auf ihre Köpfe zu fallen. Und es ging sehr viel rascher als erwartet.
    Viel bekam Amber gar nicht mit. Ihr akustischer Horizont wurde komlett von einem unglaublichen Lärm verdeckt; Krachen, Splittern, Knallen, plötzlich schien da diese unglaubliche Hitze, dass sie sich am liebsten den Mantel weggerissen hätte, wäre sie nicht ziemlich ungeschickt unter dem plötzlich lebendig gewordenen Boden umgefallen. Und da war plötzlich dieser Schmerz von überall, und Amber hörte Menschen schreien und brüllen (und hätte sich nicht gewundert, wenn da auch ihre Stimme dabei gewesen wäre), und es war beissend warm, und etwas drückte ihr den Hals zu -
    Irgendwann traute sie sich, wieder die Augen zu öffnen.
    Das Elektrogeschäft war hin. Ihre Tasche hatte sich irgendwie unglaublich unpraktisch um ihren Hals gewickelt und nahm ihr fast die Luft, während sie irgendwie mit den Beinen unter ein Regal gekommen war, und durch energisches Strampeln verursachte sie sich selbst nur stechende Schmerzen.
    Und es war gottverdammt heiss. Und ihre Handfläche blutete, warum auch immer.
    In ihr drin war nicht mehr als ein Vakuum, gefüllt mit nichts als Ahnungslosigkeit.
    Was ist passiert?
    "Was ist passiert?"



    Dysons Kopf dröhnte schrecklich, als er wieder zu sich kam. Er bemerkte, dass der metallische Geruch in der Luft von seinem eigenen Blut stammte, das über sein Gesicht verschmiert und mit Staub verkrustet war, dass alles kaputt war außer dem GPS, welches er in der Hand hielt und dass ihm ziemlich heiß war, heißer als es in einem Kaufhaus sein sollte. Er sprang auf, fiel vornüber, fing sich, stand wieder auf. Dann merkte er, dass er noch nicht dachte und wachte richtig auf. Rannte zu den zersplitterten und überall auf dem Stockwerk verteilten Schaufenstern und sah nach unten durch das total zerstörte Kaufhaus.
    Ach du scheiße...
    Das Biest da unten wollte er ganz sicher nicht persönlich kennenlernen. Also, was jetzt? Er bemerkte das GPS in seiner Hand. GPS. GPS-Ersatz. Kaputtes GPS. Mädchen mit dem kaputten GPS. Wo war sie? Hektisch drehte er sich um, lief zurück zur Kasse und fand sie halb unter einem Regal liegend. Eigentlich wollte er seinen Root nur ganz leicht einsetzen, um das Regal leichter hochzubekommen, aber er steckte ein wenig zu viel Kraft rein und schleuderte das Möbelstück knapp zwei Meter durch die Luft, wodurch es noch mehr kaputtging, als es vorher schon war. Dann hielt er dem Mädchen zum Aufhelfen die Hand hin.
    "Wir haben ein kleines... großes Problem. Im Kaufhaus steht ein Monster und alles ist Kaputt. Komm schnell, wir müssen hier weg. Außer natürlich, du willst hierbleiben und gegen das Viech kämpfen."
    Seine Augen tränten stark, als ihm ein bisschen Blut ins Auge lief, aber er ignorierte es. In dieser Situation gab es wichtigere Gedanken als darum, ein wenig Blut aus dem Gesicht zu kriegen. Überleben zum Beispiel.



    Dramen, Nudeln und eine Wanderung zum Elektronikmarkt. Das alles hatte Shi gerade in einer sehr kurzen Zeitspanne erlebt. Der ungeduldige Typ hatte sich sofort für die andere interessiert, was auch verständlich war. Elektronische Geräte waren nunmal wichtig. Dyson war schon interessant... Jedenfalls interessanter als Amber. Und unter interessant verstand die Rüstungsträgerin sein Talent dafür, scheinbar alles andere vergessen zu haben, was nicht mit diesem GPS zu tun hatte. Sie war zwar die ganze Zeit mitgegangen, was man auch gehört hatte, jedoch blieb es dabei. Sie wurde nur gehört.
    Shizu sah sich im Elektronikladen ein paar Artikel an, als auf einmal die ganze Welt in die Hölle gestoßen wurde. Durch ihre Rüstung wurde sie zwar von schweren Verletzungen geschützt, doch selbst sie bekam Kratzer ab und die Rüstung wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Als sich Shizuh dazu zwang, aufzustehen, drehte sich ihr Magen um, und ihr Herz drehte sich um. Überall... Tote! Es war so plötzlich und... Unerwartet... Während alles so schön und friedlich gewesen war... Schnell eilte die junge Frau zu einigen der Leichen hin und kniete sich zu diesen. Tot... Hier und jetzt war sie kurz davor, den Verstand zu verlieren, sie hatte das schon einmal durchlebt, das war einfach nur-
    Ein lautes Knallen unterbrach die Gedanken der Stummen, und als sie in die Richtung sah, aus der das Geräusch gekommen war, hellte sich die Stimmung vom Shizu wenigstens etwas auf. Dyson hatte überlebt, und Amber genauso. Beide waren sie zwar verletzt, aber dafür gab es ja eine Lösung. Schnurstracks eilte Shi zu den Beiden Verletzten und drückte einfach eine ihrer Hände auf Dysons Stirn. Nach einer Sekunde vollster Konzentration schloss sich langsam die Wunde auf der Stirn ihres Ziels. Mit einem Nicken betrachtete sie ihr Werk. Gleich danach kniete sie sich zu Amber runter und heilte auch diese von ihren Verletzungen.


    No. #3



    Huhu
    . o/

    Ich bin elf Tage im Verzug, schnell schreiben bevor jemand was bemerkt


    Wie vergebt ihr Namen?[color=#000000].
    Kürzlich konnte ich mich kurz mit jemandem darüber unterhalten, wieso also nicht mal genauer auf das Thema eingehen.
    Einer der schweirigsten Teile in der Ausarbeitung eines Charakters ist für mich immer noch die Namensfindung. Ganz einfach, weil der Name für mich schlicht sitzen muss, ansonsten ist er absolut unpassend. Ich kann mich an manche Abende erinnern, die ich stundenlang im Netz oder meinen Büchern verbracht habe, nur um schlussendlich immer noch nichts passendes für eine bestimmte Persönlichkeit gefunden zu haben; oft arbeite ich von daher mit Arbeitsnamen, welche der Charakter erstmal temporär trägt bis was besseres auftaucht (so enstanden schon Personen mit aus der Luft gegriffenen Namen wie 'Echo'; einfach, weil ich mich mit nichts bisher so richtig zufriedenstellen konnte, was zugegebenermassen frustrierend ist, denn sie heisst immer noch so ^^'').
    Eines meiner Hauptkriterien ist immer die Namensbedeutung. Vielleicht bin ich in diesem Punkt schlicht pingelig, und ich muss ehrlich sagen, dass es mir des öfteren sehr unrealistisch vorkommt, dass jemand von Geburt an den Namen aller Namen besitzt - doch ich finde es ein faszinierendes Detail, wenn man als Leser irgendwann hinter Dinge über die Person (oder den Ort, Gegenstand etc.) kommt, die aus der Geschichte so wahrscheinlich nie herausgegangen wären - oder noch besser, epische Vorausdeutungen hinter der Namensgebung findet.
    An zweiter Stelle kommen für mich die Assoziationen, und ich spreche dabei grösstenteils von klanglichen. Lebt der Charakter in einer Welt und Epoche ähnlich unserer, sollte der Name vertraut und heimisch klingen - agiert er in einem anderen Milieu, sollte er dementsprechend auch etwas anders tönen. Exotische Namen für unbekanntere Herkunft, alte oder alt klingende Namen (gerne auch latenische) für frühere Zeiten, fremdklingende Namen besonders für alternative Universes in denen es Richtung Fantasy oder ähnliches geht, angenehmer Klang für eine angenehme Person oder zumindest eine, so rüberkommen sollte. Es ist immer wieder frustrierend, sollte ich einen geradezu perfekten Namen gefunden haben - der ziemlich unpassend klingt und schlicht nicht passt, rein kulturell bedingt.
    Meine meistgenutzteste Quelle ist hierbei das Internet, bestimmte Websiten habe ich immer irgendwo notiert, sollte ich die brauchen, notfalls muss Google helfen. Offline besitze ich sogar ein, zwei Bücher für Namensgebung, die mir öfter sehr geholfen haben und mittlerweile habe ich mir selbst auf meinem Smartphone Notizen angelegt, welche listenlang irgendwelche Namen haben, die ich irgendwo aufgeschnappt habe und umbedintgt mal verwenden möchte - besonders praktisch, wenn man irgendeine spontane Idee hat und schnell zum Handy greifen kann, sollte man eine passende Bezeichnung suchen.
    Spannend finde ich auch Anagramme bzw. Ananyme als Name. Selbst, wenn dies die eigentliche Bedeutung bloss verschleiert, macht es für mich die Sache meist fast spannender, wenn es sich um ein Geheimnis handelt.
    In letzter Zeit haben es mir aber auch namenlose Protagonisten angetan, grösstenteils in Kurzgeschichten, wo man sich meist weniger lang mit den Personen auseinandersetzt und sich vielleicht auch eher mit ihnen identifizieren kann (oder etwas mehr hineininterpretieren kann, da ein Name bereits sehr viel über die Bedeutung einer Person aussagen kann). Gerade mit solchen Charakteren habe ich jedoch etwas mehr Mühe zum schreiben - mit der Zeit kann man nicht mehr bloss 'er' oder 'sie' schreiben, und wenn dann auch noch passende Synonyme fehlen, na dann viel Spass, haha.


    Ich will mich kürzer fassen als beim letzten Mal, von daher verschwinde ich ab hier erstmal. Schönen Tag euch o/

    Ich habe gehört, ihr sucht etwas Aktivität
    Erm - Hi!
    Unschwer zu erkennen, bin ich neu hier dazugestossen. Es ist mir eine Ehre, ebenfalls hier mitzumischen und freue mich au eine schöne Zeit hier ^_^)/
    Ich bin ziemlich furchtbar, wenn es darum geht, mich selbst vorstellen, weshalb ich diesen Teil vielleicht besser überspringe und man sich ein neutrales BIld meinerseits machen kann. Fest steht jedoch, dass ich - gerade, was den Bereich der Diskussion angeht - gerne sehr irritierende Schreibweisen habe (wie ich es eigentlich von mir in vielen Bereichen von mir gewohnt bin). Falls ich also irgendetwas sage/schreibe, was auf den ersten Blick keinen Sinn ergibt oder anderweitig Fragezeichen aufwirft, wäre ich froh, wenn man mich einfach kurz darauf aufmerksam macht, da ich solche Dinge meist für selbstverständlich halte. ^^''
    Vielleicht noch gut zu wissen wäre der Fakt, dass ich früher recht aktiv im Bereich Fanclubs war und teilweise auch in der Leitung stand, ich bin hier also nicht zum ersten Mal anzutreffen. Ursprünglich wegen des Spritings hierhergekommen, wechselte sich mein Fokus später auf die Plauderecke, FanFiction, heute bin ich praktisch nur noch im RPG-Bereich zu finden. Ich plane, wieder mehr in den FanFiction-Bereich (als ich damals noch drin war, nanne ich es noch FS, also Fanstory, fällt mir gerade ein) einzusteigen, wobei dies, so, wie ich mich kenne, wohl noch etwas dauern wird, haha.
    Damit ich doch noch irgendeine Vorstellung einbringen kann, pickte ich mir erst mal ein paar 'Einsteiger-Fragen', bevor ich tiefer in dei Materie gehe. Let'se go ~

    Seit wann schreibt ihr?
    Die ältesten Dokumente, an die ich mich erinnern kann, stammen aus meiner Kindergartenzeit. Besagte Dokumente sind ein, zwei kleine 'Büchlein' (sprich A5-Heftchen), selbstgebastelt, aus buntem Papier gebastelt und mit Zeichnungen illustriert. So, wie ich mich einschätze, war es nicht mehr als ein Zeitvertrieb in eine neue Richtung. Bei einem Werk handelte es sich um eine Art Zeitschrift mit vielen Rätseln und weiteren Bildern - das andere war eine komplette Geschichte über einen Engel und einer Zauberblume. Der amüsanteste Fakt darüber war wohl die Tatsache, dass die Batterien der Zauberblume irgendwann während der Story leer waren und besagter Engel sie dann an einer Steckdose an einem ordinären Parkplatz aufladen musste, was leider auch schon ziemlich alles ist, an was ich mich klar erinnern kann.
    Wie schon erwähnt war es damals noch nicht das, was es für mich heute ist. Während der Primarschulzeit (= Grundschule) kamen, sparodisch über die Zeit verteilt, immer wieder Kurzgeschichten in Form von diversen obligatorischen Schreibwerkstätten. Die Geschichten waren für ihre (damals) enorme Länge bekannt waren (ganze drei A4-Seiten, das war in den Augen meiner Klassenkameraden ein halber Roman, haha) und ernteten viele Komplimente, was ich einerseits meinen guten Deutschkenntnissen und meine, für mein Alter scheinbar fortgeschrittene Schreibweise zu verdanken hatte - letzteres, und dabei bin ich mir fast sicher, führe ich auf all die Bücher zurück, die ich damals im literarischen Heisshunger verchlungen hatte. Ich denke, es hat damals mit der Schreibwut langsam begonnen hatte, da es für mich immer ein sehr positives Erlebnis war und die Rückmeldungen für jemanden, der ein niedrigeres Selbstvertrauen als der "Muss ich noch Lesen"-Stapel zu meiner Linken besitzt, doch sehr fördernd waren.
    Dass ich jedoch bewusst in der Freizeit auf eigene Faust schrieb, startete - wenn ich mich nicht irre - schliesslich in der Sekundarstufe (7. Klasse, mir fällt spontan das deutsche Pendant dazu nicht ein), vielleicht auch bereits Ende der Primarschule. Der Wechsel an eine komplett neue Umgebung und in einen fremden Unterricht, vor allem aber die völlig neu gemischten Klassenkameraden hatten es mir damals sehr zu schaffen gemacht, ich hatte oft zu kämpfen mit dem Schulalltag. Ich entdeckte das Schreiben für mich neu, als ich realisierte, dass die Tätigkeit mir in dieser eher schwierigen Zeit sehr viel Last von den Schultern nehmen konnte und mir viele schöne Momente beschert hatte. Ich vergleiche Schreiben für mich immer noch gerne mit einem schweren Mantel, den ich ablegen kann, sollte man mir Papier und Stift in die Hand drücken.
    Nun ist einiges an Zeit vergangen, ich bin zum Schreibecken des BisaBoards gestossen, startete (leider nie beendete) FanFictions, ich wechselte an eine höhere Schule, entdeckte Kurzgeschichten für mich, arbeite nun an einem Topic für letzteres, habe mich entschlossen, hier mitzuschreiben. An meiner Einstellung an dieser Tätigkeit hat sich nicht viel geändert, ich sehe es immer noch als das Mantelablegen und Leidenschaft an, habe Freude darin, mich darin auszutoben, neue Dinge auszprobieren. Und ich hoffe, dass sich daran auch in Zukunft wenig verändern wird ~

    ... Halt warte, mir fällt gerade noch eine Kleinigkeit zum Thema ein: Erste Versuche in Richtung Gedichte stammen auch aus der Kindergartenzeit, und sie sind so grauenvoll, ich muss heute noch lachen, haha schade dass sich daran nichts geändert hat

    Euer Ziel beim Schreiben?
    Ich bin kein Mensch, der sich gerne Ziele setzt, vor allem keine so generalen; das einzige, an das ich spontan denken muss, sind eher kleinere Ziele, individuell, je nach Werk. Wenn ich eine Idee zu Blatt bringen möchte, ist das einzige, an das ich mich grob orientiere, das ungefähre Ergebnis, das ich im Kopf habe und so schön/originell/verblüffend/erschreckend/was auch immer mir dann vorschwebt wie möglich beschreiben möchte. Gesagt sei, dass ich mit dieser Einstellung sehr oft vom Pfad abkomme (wenig verwunderlich in meinen Augen), denn wenn die Idee nicht mehr als eine Wurzel ist oder ich während dem Schreiben auf eine viel bessere komme (was erscheckend oft der Fall ist), komme ich meist zu einem völlig neuen Ergebnis als ursprünglich gedacht, die reinste Überaschungstüte. Wobei gesagt sein muss, dass ich mich manchmal auch schlicht 'verschreibe' (sich literarisch zu verlaufen klingt viel zu hoch gehoben) und ungewollt an Orten gelange, die ich... Nicht vorhergesehen habe. Was auch schon zu Werken geführt hatte, die... Nein. Einfach nein. ^^'' (Berühmtestes Beispiel war mit Sicherheit jener Probeaufsatz, der, anstatt mit einem geplanten Happy End, mit Suizid aufhörte. Ja, ich war ein glückliches Kind.)
    Unschwer zu erkennen, habe ich es also auch nicht wirklich mit Planung - was ganz und gar nicht heisst, dass ich die plane, was ich schreibe, und gerade bei 'grösseren' Werken (aka Wettbewerbe, schulische Aufsätze, Ideen die mir ganz besonders zusagen) hole ich mir gerne ein Stück Papier heraus und werkle am Plot herum, bastle neue Ideen, baue meine Zeitlinie und versuche, alles so umzusetzen, wie ich es vorhergesehen habe. Zumindest versuche ich es, haha.
    Zurück zur Zielsetzung - Zum Thema Story habe ich das eine oder andere mal manchmal die Vorstellung, dass ich eine ganz bestimmte Reaktion hervorruffen möchte. Das kann sein, dass ich jemanden irritiert und nachdenklich zurücklassen möchte, dass ich jemanden ans Herz gehen will, dass man sich an der Originalität erfreut oder am Plottwist erschreckt (oh, ich liebe gute Plottwists, ich arbeite in letzter Zeit öfter auch daran). Dies ist bei weitem nicht immer der Fall, manchmal steht mein Schreiben nicht für den Leser im Zentrum, sondern soll nach meinen konkreten Vorstellungen verlaufen (bzw. wo diese Vorstellung dann endet, die reinste Überraschungstüte, wie schon gesagt).


    Ich denke, ich belass es erstmal hierbei. Einen schönen Tag wünsche ich ^o^)/

    流.

    Auf einmal schien alles ganz schnell zu gehen. Der Raum wurde immer leerer, die Menschen gingen alle, ihr Gesicht hinter Kapuzen versteckt wie Verbrecher. Aislynn sass relativ hilflos auf ihrem Stuhl, sah den Leuten nach, versuchte in ihrem Kopf zusammenzupuzzeln, was gerade geschah. Viel hatte sie nicht mitbekommen.
    Draussen herrschte Panik. Draussen wartete der Tod, kein Zweifel.
    Aber wieso machten diese Leute anstalten, nach draussen zu gehen?
    Aislynns Kopf forderte sie auf, aufzustehen, ihnen zu folgen. Alleine an einem Ort ohne direkten Ausgang oder gutes Licht? Nein danke. Lieber mit der Masse mitgehen, Teil von ihr werden, darin untertauchen, vielleicht das eine oder andere mitgehen lassen, wer weiss.
    Doch ihr ganzer Körper weigerte sich, ihre Muskeln protestierten, ihre brennenden Augen demonstrierten, ihre wunden Fusssohlen waren ganz und gar nicht einverstanden, als sie wieder den kalten Boden berührten und ihre Finger fühlten sich taub an, als sie nach dem Kapuzenmantel griff, der dort lag, ihn über ihren Kopf stülpten.
    Schlussendlich stand sie plötzlich wieder auf eigenen Beinen.
    Die Schmerzen töten dich nicht.
    Vorsichtig lief sie mit den letzten Menschen mitund bildete mehr oder minder das Schlusslicht.
    Was dich nicht tötet, macht dich ...
    Es machte sie wahnsinnig, sie wollte nicht mehr, sie wollte sitzen bleiben und Kandiszucker essen. Sie wollte nichts tun ausser dasitzen und vor sich hin vegetieren. Verrotten.
    Und zur selben Zeit trottete sie den Maskierten hinterher, als wäre sie selbst eine Verbecherin, und es war der pure Wille zum Überleben, der sie zwang, das zu tun, was ihren Lebenschancen momentan wohl am besten tat.
    Und während sie den anderen hinterher trottete wünschte sie sich selbst tausendmal den Tod für all die Torheiten, die ihr heute schon unterlaufen waren.


    Aislynn ignorierte jegliche Schmerzen, so gut es ging. Durch den kurzen Energieschub fühlte sie sich nicht zwingend besser, aber sicher ein bisschen vitaler, und nachdem ihre Gelenke langsam wieder in einen gewissen Rythmus kamen, glaubte sie, wieder ihren Motor am laufen zu haben. Es kostete sie alle Energie, alle Konzentration, um einigermassen gerade Linien zu laufen. Die riesigen Hagelkörner, die Kampfgeräusche in weiter Ferne, die lauten, geschrienen Warnrufe, alles verschwamm mit dem Wunsch, das alles schnell hinter sich zu bringen.
    Raus aus der Stadt. Irgendwann brannten sich die Worte in ihren Hinterkopf wie Feuer, und alle Gedanken schwirrten wie erfrorene Kinder darum herum.
    Wirklich zurück in die Gegenwart kam sie dann, als sie irgendwann plötzlich bemerkte, dass sie nicht mehr der Gruppe hinterhertorkelte wie zu Beginn, sondern unbewusst weitergelaufen war, als die Menschen scheinbar vor einem Hinderniss standen und stoppten.
    Waffenklirren. Menschenrufe. Irgendwo im Hintergrund eine lange Rede, der sie keine Beachtung schenkte, da sie zu lange herumrätseln musste, woher sie diese Stimme kannte.
    Doch erst, als in ihrer unmittelbaren Nähe das Eisen eines Schwert gewaltvoll auf dem harten Boden aufschlug, realisierte sie die Lage.
    Sie war draussen. War dem Tod in offene Arme gelaufen.
    Ich gib auf; lass es beenden gegen ich will nicht sterben, noch nicht jetzt, nicht hier.
    Mit einem Sprung hechtete sie vom Urspung des Geräusches weg, rannte zur nächsten Gruppe Mantelträger, welche es nicht gerade mit einem Gegner zutun hatte, um unterzutauchen.
    Ich will nicht will nicht will nicht ich will das alles doch gar nicht während verschwinde aus der Stadt.
    Öffnete eilig die Schleifen ihres Faltenrockes, um etwas Beinfreiheit zu bekommen.
    Renn so schnell du kannst. Und: Renn um dein Leben.
    Sie wollte nur noch weg.
    Doch kaum machte sie einen Schritt in die Richtung, in der sie glaubte, freie Bahn zu haben, egoistischerweise glaubte, irgendwie alleine allem davonrennen zu können, erkannte sie Lage erst komplett. Sah die Männer mit ihren Waffen, welche allen Anschein nach keinem Kapuzenträger den Durchgang gewährten.
    Wie wollte nicht hierbleiben, sie wollte nicht stehenbleiben, sie wollte keinen Muskeln rühren und einfach nur aufgeben. Doch sie wollte aus dieser Stadt raus.
    Hilf- und ratlos stand sie in der Gegend, ohne den Feinden die nötige Aufmerksamkeit zu zollen, welche für ihr Überleben nun wohl wichtig wäre. Ihr Kopf war irgendwo, ihr Blick trüb, ihre Beine fast zitternd.


    Offtopic
    Das... Wurde länger als geplant. Ich entschuldige mich für ... Das.
    Editierte Version.

    Kurze Frage zu unseren derzeitigen Gegnern: Was tragen die kleidungs- bzw. rüstungstechnisch? Gibt es irgendwelche körperlich ungeschützte Schwachpunkte?

    Gähnend rubbelte Ilonie ihre Haare mit einem Tuch trocken, welches sie igrendwo in den Tiefen ihres Rucksackes herausgefischt hatte. Ihr Kopf glich nach dem Versuch, das ganze Regenwasser irgendwie wegzukriegen, eher einem Vogelnest als einer getrockneten Frisur, was sie jedoch nicht weiter störte. Hauptsache, sie vermeidet alle Chancen, einen Schnupfen zu kriegen... Worauf sie deifnitiv keine Lust hatte.
    Nachdem einige Chamäleons erfolgreich aus dem Weg geschafft wurden und die Viecher sich zurückgezogen hatten, hatte sich die Gruppe nochmals weiterbewegt. Sehr zum Unwollen von Nori, welcher nach seinem Einsatz im Eidechsenabmurkskommando eigentlich eine gute Portion Schlaf erwartete, stattdessen ebenfalls mit weniger Stimmung seinem Frauchen hinterhertrottete.
    Seufzend legte Ilonie ihr Tuch irgendwo hin, wo es einigermassen trocknen konnte, nahm ihren angefangenen Speer und betrachtete ihn prüfend. Sie konnte ihn zuvor glücklicherweise testen und war positiv überrascht; stabiles Holz, liess sich auch ganz gut mit ihrer Technik kombinieren - am besten wäre natürlich noch eine geeignete Spitze aus einem guten Matreal, aber woher sollte man das so schnell nehmen, mit dem bisschen Geld, mitten in der Wildnis.
    Im Lager hörte sie ein paar Leute reden, konzentrierte sich jedoch lieber darauf, ihre neue Waffe wieder ihren alten Wert zu geben und der bereits leicht abgenutzten Spitze wieder zu neuem Glanz zu helfen, als der Echsenmensch sich plötzlich zu einer Vorstellungsrunde äusserte, worauf auch ihr alter Bekannter Ki sich zu Wort meldete und vorstellte.
    Beides Sinner, was Ilonie doch sehr überraschte. Wieso, konnte sie sich selbst nicht genau erklären - es war wohl einfach ungewöhnlich, dass man sich in dieser Gesellschaft offen dazu äussern kann, sündig zu sein, ohne abschätzend angeschaut zu werden. Unter den Serkanen wäre das absolut unmöglich. Nein, es wäre das gesellschaftliche Todesurteil eines Serkanen.
    "Wenn wir schon dabei sind...", begann Ilonie in ruhigen Tonfall, legte den Speer kurz weg und stand auf, damit sie besser gesehen werden kann.
    "Ilonie Alioqui, aus Derya, Bodensee. Und Nori." Sie deutete kurz auf den verschlafenen Fellhaufen zu ihren Füssen. "Er ist harmlos, falls irgendjemand sich bedroht fühlen sollte. Ich bezweifle, dass er irgendjemandem hier etwas ohne Kommando antun könnte, er ist derbe feige."
    Als fühlte er sich verletzt, drehte er den Kopf weg und schien zu schlafen.
    "Ich besitze die wichtigsten Kenntnisse der Jagd und kann sogar sagen, ein bisschen 'was von Medizin zu wissen... Leider nicht viel, aber ich bin lernfähig." Sie verzog den Mund zu einem verlegenen Lächeln, strich sich ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht und dachte kurz nach.
    "Ansonsten... Beherrsche ich ein paar Sinner-Techniken, mit denen ich vielleicht nützlich sein kann. Mein Elementar ist Nocte, also Nacht. Für den Kampf ziemlich praktisch, aber etwas zeitaufwendig."

    Oh, wenn es jetzt noch - wehe, wenn es jetzt noch zu regnen beginnt...
    Ambers Blicke, welche sie gezielt den bittergrauen Wolken am Himmel richtete, könnten hasserfüllter kaum sein. Ihre bereits agbenutzten Schuhe schlurften antriebslos über den grauen Asphalt, ihre Hände versteckte sie tief in ihren Manteltaschen während ihre weissen Kopfhörer ihr akustisches Umfeld komplett mit schrillenden E-Gitarren überklangen. Und während eine junge Männerstimme laute, kraftvolle Worte sang - oder brüllte oder schrie - war ihr Kopf erfüllt von ihrer eigenen, absolut nicht amüsierten, alles bemeckernden Stimme gefüllt.
    Der Wetter? Absolute Katastrophe. Die Atmosphäre der Stadt? Unterste Stufe. Die Stadt an sich? Das letzte. Und die Menschen darin? Menschen waren allgemein ermüdend und zeitraubend, diehier machten keinen Unterschied. Oder doch, vielleicht einen. Einen klitzekleinen Unterschied. Sie sind noch viel ätzender.
    Müde richtete sie ihren Kopf zum Boden, wieder nach vorne, nach links, nach rechts, nur um neue Dinge zu finden, über die man sich aufregen konnte.
    Was zur Hölle suchte sie hier? Sie wollte nie in diese Stadt, nie in dieses Land. Was zum Geier haben ihre Eltern genau dabei gedacht, ihre Tochter in ihren wohlverdienten Ferien aus ihren vertrauten vier Wänden zu reissen, nur für etwas 'andere Kultur', etwas 'Abwechslung'. Zur Hölle mit dem Tapetenwechsel, und sei er nur für eine Woche. Eine verdammte Woche. Sieben, ganze sieben Tage einfach irgendwo in der Weltgeschichte sich von Ort zu Ort schleppen und ein paar Fakten aufschnappen, die man bequem über's Internet hätte holen können.
    Wieso sich aus dem absolut komfortablen Alltagstrott bewegen? Einöde war Ambers Paradies, Wiederholung bloss ein Lebensrythmus. Ein sehr vertrauter. Menschen, die ein regelmässiges Leben führten, lebten länger. Das war wissenschaftlich anerkannt. Und selbst wenn es nicht so wäre, selbst wenn es das Gegenteil wäre, Amber war mehr als zufrieden damit, ihr war's absolut recht, sie brauchte keine Unregelmässigkeit in ihrem mühsam zusammengeschusterten Lebensstil.
    Wow, klang das dramatisch. Die Wahrheit sah da ganz anders aus.
    Aber ihr alles sch... Herzlich egal. Amber passte dashier schlicht nicht. Ihr passte nichts hier.
    Das Leben spielt mal wieder Spielverderber, nichts neues, ganz typisch. Man kam damit klar oder verschwendete Lebensenergie damit, sich darüber aufzuregen.
    Was mache ich hier. Was. Genau. Mache ich.

    Sinnlos Energie damit verschwenden, alles und jedem einen Eiszapfenblick zuzuwerfen und sich alles und jeden - nein, das war nicht die Frage. Was machte sie hier?
    Achja, genau, das Einkaufszentrum!
    Die E-Gitarren schrummten ihren letzten Akkord, der Song war beendet, fortan nebelten Trompeten ihre Ohren ein.
    Das Einkaufszentrum! Darum war sie hier. Den ganzen verammten Tag hatte sie auf diese Chance gewartet - ein fremdes Einkaufszentrum mit akzeptablen Preisen. Da gibt's bestimmt einiges abzustauben. Ja, das war perfekt. Absolut grossartig. Sie konnte es kaum erwarten.
    Nachdem der letzte Ton Ironie aus ihrer Stimme verbannt wurde verstummten die nörgelnden Worte und ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit. Einkaufszentrum. Geld für schöne Dinge ausgeben. Viel besser als... Keine Ahnung. Museen. Hotelzimmer. Einkaufszentrum, genau das brauchte sie jetzt.
    Und als Amber endlich den Kopf in die Richtung drehte, die sie eigentlich eingeschlagen hatte, erkannte sie auch schon das kugelige Gebäude, welches scheinbar nur auf sie zu warten schien.
    Fantastisch, wahrlich fantastisch. Endlich eine Destination, die ihr wirklich zusagte.
    Ihr Schritt wurde leichter, ihr Gesicht wurde von einer wütenden Eule zu einem zahmen Hamster, der Himmel, die Stadt, die Menschen gingen vergessen.


    Mit einem mühsam zurückgehaltenen Grinsen betrat Amber das Gebäude und -
    Ach verdammt. Was suchten all die Leute hier.
    Zu viele Leute. Eindeutig. Zu viele.
    Sie kam hier her, um sich nach interessanten Schnäppchen umzusehen, nicht um sich von Fremden umzingelt zu fühlen.
    "Zu viele Menschen", hörte man sie leise murmeln.
    Und Hunger. Amber hatte Hunger. Und der kurze Blick auf die Uhrzeit ihres Handys (was soll das heissen, zwölf ist schon längst gewesen, sie hatte es heute endlich geschafft, sich vor zehn Uhr aus dem Bett zu zwingen und dann rennt die Zeit einem trotzdem davon?!) machte die Sache nicht besser.
    Essen. Etwas schnelles zu essen. Und dann irgendwo zwischen den Regalen verschwinden. Egal, welche. Bestimmt kann man hier irgendwo Bücher oder sicher irgendwelche Games finden. Vielleicht gab's ja auch einen ansprechenden Laden für irgendwelche Kleidung, Schuhe wären auch nicht schlecht - ja, eigentlich könnte sie wirklich neue Schuhe gebrauchen.
    Aber eigentlich brauchte sie wirklich Essen. Dringend etwas Nahrhaftes.
    Mit einem suchenden Blick durchkämmten ihre Augen das Erdgeschoss, blieben sogleich bei einem Nudelsuppenstand hängen und weiteten sich in Überraschung, begleitet von einem langsam, aber stetig wachsenden Lächeln der Zufriedenheit.
    Nudelsuppe. Sehr gut. Sehr gut. Das kannte sie von zuhause. Das war das beste, was ihr passieren konnte.


    ... Nun, wenn man von den Konsequenzen absieht, dann war's schon ziemlich cool.
    Aber das nette Erlebnis der Vorfreude auf ein baldiges Mittagessen und der bisher doch ganz zufriedenstellenden Tag (und sei er nur bisher knapp zwei Stunden alt für Amber) wurde sehr rasch zerschlagen, als sie mit hochrotem Kopf vor dem Kassierer stand, ihre halblaute Bestellung mindestens viermal wiederholen musste, weil man sie im Tumult der Etage kaum verstand und mit zitternden Fingern etwas Geld aus ihrer Geldbörse klaubte, ehe sie, schwitzend, völlig durch den Wind, mit einer dampfenden Suppe und trippelnden Schrittes das Weite suchte.
    Sie hätte einfach mehr im Hotel essen sollen. Oder wenigstens ihre Eltern mitnehmen. Warum machte sie sich die Mühe, einen wildfremden Menschen anzusprechen, mit ihm zu handeln, für etwas Suppe.
    Das war peinlich, einfach nur peinlich.
    Schnell weg. Ganz schnell weg.
    Fluchtartig verliess sie über die Rolltreppe das Erdgeschoss, erkannte ernüchternd, dass der erste Stock genau so menschenbevölkert war die zuvor, verschwand zugleich hin zum zweiten Stock, wo die Situation auch nicht wirklich besser war.
    Ach, vergiss es.
    Genervt trottete sie wieder zwei Rolltreppen herunter ins Erdgeschoss, platzierte sich auf die nächstbeste, möglichst menschenfreie Sitzmöglichkeit und machte sich über ihre Nudelsuppe her.
    Ihre Augen fixierten mal das eine, mal das andere Ding was ihr gerade auffiel, fokussierten jedoch nie und sprangen sogleich wieder weiter. In ihrem Kopf fielen die üblichen Beschwerden über alles, was sie in dem Moment gerade irgendwie nervte - über so ziemlich alles, was in ihr Blickfeld fiel - ihre Kopfhörer lullten sie in sanften Violinengesang und Klavierklänge ein.


    // Offtopic
    Nun schon der dritte Versuch, einen guten Einstiegspost hinzukriegen - verdammt, ich bin spät, sorry Leute.
    Anyway - Auf ein gutes RPG, ich freu mich o/

    "Ich weiss es nicht genau, aber so wie die Stadt in Aufruhr ist, muss etwas grösseres passiert sein, und wenn ich die Wahl habe will ich nicht da sein, wenn das Ganze noch mehr eskaliert."
    Aha. Aislynn nickte halbherzig, räusperte sich, um ihren Trockenen Hals irgendwie zu säubern, war enttäuscht, nichts genaueres erfahren zu haben, aber gut - anscheind war sie immerhin der selben Meinung wie er.
    Ob überhaupt irgendjemand wusste, was los war? Auf jeden Fall war in der Stadt wahrscheinlich die Hölle ausgebrochen. Und der Gedanke, sich so schnell wie möglich von der Gefahrenzone entfernen zu wollen, war kein schlechter.
    Übel war bloss der Gedanke, was die Diebin machen sollte, sobald sie heir erstmal raus war.
    "Seraphine komm, und bleib in meiner Nähe, ich möchte dich nicht verlieren", hörte sie die Stimme des Rotschopfs. Die Worte galten nicht hier; rein abgesehen davon, dass sie nicht Seraphine hiess, war sein Kopf ihr abgewendet. Irgendwo in den Augenwinkeln erkannte Aislynn ein paar weitere Personen, doch ihr Blick war noch immer zu unscharf, um genaueres zu sagen.
    Also noch mehr Flüchtlinge. Nunja, ihr konnte es recht sein. Vielleicht hatten sie ja noch Wertgegenstände bei sich.
    Eine fremde Stimme mischte sich plötzlich noch sein - doch selbst wenn die junge Frau sich anstrengte, zuzuhören, verstand sie nur einzelne Fetzen davon, was der kleinen Menschengruppe mitgeteilt wurde.
    "... meiner Unternehmung mitzumachen. Letztendlich läuft ... Flucht ... gebrauchen könnte. Natürlich ... Nachteil sein, jedoch ... Mir zu folgen."
    Ihr Kopf war zentnerschwer und fühlte sich glühend heiss an; es fiel ihr schwer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Noch immer zerrte der Hunger an ihr, noch immer brannten ihre Füsse und sie fühlte sich müde.
    Wollte sie wirklich hier raus? Oder einfach in diesem Höllenfeuer sterben? Dann hätte sie das alles hinter sich.
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als sich ihr unfreiwilliger Retter in Bewegung setzte und dem Fremden scheinbar folgte. Nach kurzer Zeit erreichte die Gruppe ein Haus, wie es schien. Aislynn wurde etwas in die Hand gerückt - es fühlte sich nach Stoff an - und wurde weiter mitgezogen.
    Es folgte ein dunkler Gang, irgendwann eine Biegung, schliesslich ein spärlich erleuchteter Raum, in dem es nach Feuer roch.
    Wo bin ich?
    Sie drehte den Kopf hin und her, ohne, dass ihre Augen ein stimmiges Bild liefern wollten. Ihr wurde schwindlig.
    Ihr Begleiter bugsierte sie schliesslich auf einen Stuhl und lief wieder weg.
    Verwirrt sah Aislynn sich erneut um, versuchte, irgendetwas zu erkennen.
    Fackellicht. Weitere Stühle, viele Menschen. Irgendwo an der Wand hing ein Bild. Vielleicht ein Banner oder etwas der Art. Ihre Sicht war zu unscharf, um etwas erkennen zu können.
    Was war das für ein Ort, und vor allem: Was zur Hölle wird jetzt mit ihr passieren?
    Schwerfälig hob die Diebin ihre Beine und setzte sich in einer Art Schneidersitz auf die Sitzmöglichkeit; endlich waren ihre nackten Fussohlen wieder entlastet. Was für ein herrliches Gefühl.
    Sie atmete laut, erschöpft, kontrolliert und spannte abwechselnd ihre Hand zu einer Faust und zur offenen Handfläche. Noch immer war ihr warm; den Umhang, den sie am Eingang in die Finger bekommen hatte, liess sie achtlos am Boden liegen. Müde schloss sie ihre Augen, versuchte, sich zu konzentrieren.
    Was ist passiert?
    Aislynn ist endlich in einer Stadt mit wohlhabenderen Bürger angekommen, körperlich jedoch am Ende. Ein Fremder hatte ihr ein Stück Brot gegeben. Ein Turm kippte plötzlich um. Ein weiterer Fremder pickte sie von der Strasse auf und brachte sie hierher. Nun sitzt sie hier in einem ihr fremden, zwielichtigen Raum, ohne das Wissen, was nun passieren sollte.
    Und warum muss mir das passieren?
    Sie seufzte erschöpft, lehnte ihren Kopf zurück. Da war alles so sinnlos, so lächerlich. Was machte sie noch hier? Wäre sie bloss vorher verhungert oder von der Menge todgetrampelt worden oder von einem Vieh gefressen worden. Alles besser als mit all den Schmerzen und Plagen in einem fremden Raum voller fremder Leute zu sitzen und zu hoffen, dass man ihr nichts antun wird.
    Alles dein Fehler, alles deine Schuld.
    Eine Berührung auf ihren Schultern liess sie erschrocken zusammenzucken.
    "Los, iss das, die Dinger kosten ein Vermögen, aber sie bringen dich wieder auf die Beine."
    Der Mann, der sie hierher geschleppt hatte. Ihr wurde etwas hartes in die Hand gedrückt.
    "Wenigstens für eine Weile, du kannst mit den Gefallen ja dann später mal erwidern, wenn du wieder bei Kräften bist."
    Seine Schritte entfernten sich wieder.
    Irritiert starrte Aislynn auf ihre Handflächen. Kleine Gegenstände mit rauer Oberfläche glitzerten verräterisch im dämmrigen Licht. Vorsichtig nahm sie einen davon zwischen die Fingerspitzen und drehte ihn.
    Ein Vermögen, sagte er? Es erinnerte tatsächlich an einen Kristall, allerdings war die Farbe etwas ungewöhnlich. Es war braun, sehr leicht.
    Sie schnupperte daran und erinnerte sich. Kandiszucker. Natürlich. Die waren wirklich sauteuer, und daher ein wundervolles Beutegut. Allerdings eher selten zu ergattern - leider. Umso wertvoller waren die süssen Zuckergesteine, sollte man sie bei einem Einbruch in der fremden Kuche finden.
    Gierig stopfte sie sich ein Stück davon in den Mund, liess ihn langsam auf der Zunge zergehen und schmiss sich sogleich ein weiteres Exemplar in den Mund.
    Aislynns Magen knurrte leise, in ihrem Bauch flog eine Horde Schmetterlinge, als der süsse Geschmack sich ausbreitete.
    Essen - und dazu noch süsses Essen. Einfach so.
    Das heisst, offensichtlich erwartete man dafür noch eine Gegenleistung.
    Falls ich bis dahon nicht das Weite gesucht habe, dachte sie sich, gedanklich schulterzuckend, und verschlang den Rest der Delikatesse.


    //Offtopic Yes, Food (/*o*)/ - Uhm, ich meine: Auch mit von der Partie und ansprechbar. Nochmals Danke, Zeev ^_^

    Herzhaft sperrte Ilonie ihren Kiefer auf und gähnte leise. Wirklich müde war sie zwar nicht - bloss schrecklich gelangweilt.
    Desinteressiert drehte sie den Stock, der in ihrer Hand lag, ein paar mal, ehe sie wieder ihre Glasscherbe hervorzog und sich weiter daran machte, sich einen Möchtegern-Sper zu basteln. Nori lag neben ihr und schien zu dösen. Wie es der Rest der Truppe auch zu tun schien, zumindest herrschte nur rege Aktivität im Nachtlager. Die Überreste eines Lagerfeuers knisterten noch leise vor sich hin, doch die Nacht war still.
    Probehalber tippte die Serkane auf die Spitze ihres Stockes, um zu sehen, wie lange man die noch zuspitzen müsste und untersuchte ihr kleines Werk mit trübem Blick. Wenn man das mit der Schattensicht-Technik verbindet, könnte das kleine schlechte Methode sein, sich zu verteidigen - andererseits wäre ein Blasrohr sicher praktischer. Aber woher bekam man die zu einem einigermassen guten Preis?
    Sie sah überrascht auf, als ein Donner die nächtliche Ruhe durchschütteltel.
    Ein Gewitter?
    Nori gähnte mit einem leisen Winsellaut und drehte sich auf die andere Seite.
    Einen Moment später schüttete der Himmel Wasser auf das Lager herab - ein richtiges Unwetter.
    Seufzend wollte Ilonie sich wieder ihrem Zeitvertrieb wenden, schnitzte ein bisschen weiter, überprüfte die Spitze, hörte dem Regen zu, wie er leise seine Melodie säuselte und fühlte sich dankbar, dass sie hier ein gutes Lager unter den Bäumen gefunden haben -
    Da klatschte mit einem Guss eine geballte Ladung in der Baumkrone gesammeltes Regenwasser auf sie herab.
    Erschrocken japste der Strohkopf nach Luft, als sie plötzlich bis auf die Haut durchnässt dasass, die Kälte des Wassers hielt sie in einem eisigen Griff.
    Verdammt, ist das kalt!
    Sie schüttelte den Kopf, worauf weiteres Wasser in die Umgebung gecshleudert wurde, richtete sich mit einem genervten Stöhnen auf und streckte ihre müden Glieder. Wo sie zuvor gesessen hatte, plätschterte noch immer ein kleiner Wasserfall; Nori liess sich davon alelrdings wenig anmerken, da er zu weit entfernt war, um ebenfalls geduscht zu werden.
    Milde lächelnd strich Ilonie sich einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht, holte ihren Rucksack hervor und zerrte ein weisses Leinentuch hervor, mit welchem sie sich das den Kopf einigermassen Trocken rieb. Ihre Schultern, ihr Schoss, alles pflatschnass.
    Wundervoll, spottete Ilonie in Gedanken. Wirklich wundervoll.
    Ein Platschen erklang aus dem Hintergrund. Desinteressiert sah sie sich zum geräusch um und erkannte den Echsenmenschen, welcher eine Anführerposition für die Gruppe angenommen hatte. Jener streckte die Hand aus und entfachte eine Lichtkugel, welche die Umgebung matt erhellte.
    Ilonie hob die Augenbrauen. Was war los? Der Typ wirkte angespannt.
    Langsam ging sie in eine halb knieende Position, zog ihren Rucksack nochmals hervor und wühlte darin herum, während sie ihre Umgebung in Augenschein nahm. Es war nichts aussergewöhnliches zu sehen und durch den Regen war auch nicht viel zu riechen, doch die Atmosphäre war stickig. Etwas war da. Irgendetwas.
    Sanft rüttelte Ilonie ihren Halbwolf wach, welcher verschlafen blinzelte und sein Frauchen mit schwarzen Hundeaugen ansah. Mit einer Geste deutete sie ihn an, sich neben ihr hinzusetzten, ihren Blick noch immer auf die Umgebung gerichtet.
    Da - was war das?
    Kurz glaubte sie etwas wie einen Echsenschwanz gesehen zu haben, doch jener verschwand auch augenblicklich wieder.
    Was zur Hölle... ?
    Widerwillig stand Nori inzwischen auf, trottete neben Ilonie und setzte sich, drehte sienen Kopf jedoch interessiert zur Lichtquelle der menschlichen Echse.
    "Chamäleons, warum ausgerechnet Chamäleons?", fluchte jener gerade, seine Lichtkugel strahlte ein Stück stärker.
    Endlich zog Ilonie ein kleines Gefäss aus Glas hervor, in welchem eine dunkelrote Flüssigkeit schwappte. Vorsichtig öffnete sie es und tunkte ihren Speer hinein. Chamäleons, huh? Damit konnten wohl kaum die kleinen schielenden Dinger mit der tollen Tarnung gemeint sein, sonst wäre man nie so alarmiert.
    Aus den Augenwinkeln nahm Ilonie einen kleiner Gegenstand war, welchere ins Lagerfeuer fiel. Sogleich zischte ein helles, weisses Lichtspektakel aus der Feuerstelle und ein lautes Heulen erklang.
    Nori sprang auf und bellte energisch in die Richtung der weissgelben Flammen. Die nächtliche Stille war ruiniert; das laute Geräusch des Feuer und das Gekläffe des Halbwolfs musste für alle Beteiligten laut hörbar sein. Die Stimme der Katzendame konnte die Serkane allerdings noch hören, wenn auch nicht vollständig verstehen.
    Vorsichtig kraxelte Ilonie auf den Wurzeln so herum, dass sie eine bessere Sicht auf das Geschehen hatte, ihr Möchtegern-Speer mit der dunkel gefärbten Spitze lag locker in ihrer Hand.
    "Chamäleons? Diese geschuppten Heuschrecken mit der lästigen Zunge?", fragte Ilonie mit einem amüsierten Lächeln. Sie hatte von den Viechern gehört und hoffte, dass vielleicht eines in ihre Falle tappen könnte, allerdings hatte sie leider kein Glück. Vielleicht bekommt sie diesmal die Gelegenheit, die Dinger genauer anzusehen.


    // Offtopic
    Ouhwey, es lebt, es lebt ~
    Sollte das kleine Feuerwerk nicht als Wecker genügen, wird ein Halbwolf den Rest schon noch aus dem Schlaf zehren.

    流.

    Das klingt nach einer Menge Unterhaltung, der Plot. Diese Truppe wird aus einer Menge Psychos bestehen, ich seh's kommen ... Und notfalls sorge ich dafür, dass wenigstens einer 'nen Flicken ab hat.
    Beim Lesen sind mir ein, zwei Fragen aufgetaucht;
    Ist der Rootcontact auch für den Betroffenen in keiner Weise nachweisbar, sprich, ist man theoretisch ohne 'Nebenwirkungen' von einem Tag auf den andern plötzlich immun gegenüber schwächeren Roots? Ist besagte Immunität der einzige Effekt des Rootcontacts?
    Im siebten Lebensjahr wird jeder Mensch untersucht, welcher Kategorie sein Root angehört. Woran kann man die Kategorie des Roots erkennen? Durch Fragebögen, Blutproben, Tests?
    Und zu den Todesfällen bei den Expeditionen der unbewohnbaren Wildnis: Habe ich es richtig verstanden, dass solche Expeditionen von den frei herumlaufenden Opfer eines Rootbursts (haben jene eigentlich eine konkretere Bezeichnung?), welche anscheinend mehr dem Tier als dem Menschen ähnlich sind, vereitelt werden? Oder hat das andere Gründe?


    Würde mich sehr freuen, sollte der Vorschlag angenommen werden; meinerseits herrscht auf jeden Fall Interesse.

    流.

    Renn!
    Die lauten Rufe der Leute um sie herum waren nichts im Vergleich zu der Stimme in ihrem Kopf.
    Renn verdammt nochmal, wenn du überleben willst!
    Menschen in Panik, verschwommene Farben. Vor ihrem Auge tanzten noch immer lauter Linien, welche kein Bild ergeben wollten, das Rauschen in ihren Ohren, durchsetzt von ihrem eigenen Befehl an ihre leicht zitternden Beine, das Brennen ihrer Augen -
    Warum war sie nicht bloss an dem Punkt von zuvor eingeschlafen, neben dem Typen mit dem Brot, dann hätte sie jetzt ihre Ruhe. Wäre sie nur irgendwann zuvor auf den Strassen eingeschlafen und nie wieder aufgewacht.
    Was nun?
    Ihr Kopf fühlte sich zentenerschwer an, als sie sich langsam umsah. Nicht, dass sie sich mit dieser Aktion irgendwie einen Vorteil schaffen würde, ihre Umgebung war noch immer ein wilder Tanz aus verschwommenen Umrissen und Farben. Dennoch drehte sie sich langsam in irgendeine Richtung und setzte sich in Bewegung -
    Ehe sie von irgendjemandem fast umgerannt wurde.
    Leise fluchend blieb sie kurz stehen, taumelte kurz, ehe sie wieder weitergehen wollte -
    Prompt wurde sie erneut umgerempelt von der Masse, sodass sie um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte.
    Doch kaum konnte sie wieder einigermassen stehen, wurde sie auch zu Boden geworfen. Hart prallte sie auf dem Boden auf, eilige Füsse wirbelten über ihren Kopf, stiessen an ihren Schultern, traten auf ihre Arme. Gequält schrie die Diebin auf, kugelte sich zusammen, hoffte, dass todgetrampelt zu werden nicht der allzuschlimmste Tod sein würde.
    Das ist lächerlich. Von der panischen Masse todgetrampelt werden ist so lächerlich.
    Der perfekte Tod für eine jämmerliche Existenz wie ihre.
    Sie hielt sich ihre Ohren zu, um dem Lärm irgendwie entgegenwirken zu können, kniff sich die Augen zusammen, liess die Schmerzen über sich ergehen. Hoffte, dass alles schnell ein Ende fand. Dachte nach, wie es sich wohl anfühlte, auf ihr jetzt herumzutrampelt, über ihren Körper zu stolpern während man in völliger Angst wegrennt.
    Angst vor was konnte sie sich noch immer nicht ausmalen, dieser Turm ist ja schon längst zusammengebrochen, vor was rannten die Menschen jetzt noch weg.
    Was war das überhaupt für ein Turm?
    Gott, sie war wahrscheinlich schlimmer als jeder Tourist. Dabei wollte sie hier reich werden, bei den wohlhabenden Bürgern. Was um alles in der Welt hatte sie bloss falsch gemacht.
    Wie viele bekannte Türme gab's denn in der Stadt? Da war doch sicher dieser eine Turm, von dem alle erzählten... Was war da schon wieder? Irgendetwas mit der Regierung? Vielleicht ein Beobachtungsturm? Nein, da war irgendetwas anderes.
    War da nicht dieser Gefänngnisturm?
    Warte. Wenn das der Gefängnisturm war, und der gerade umgekippt ist...
    Heilige Scheisse, entweder, die Stadt verliert nun ziemlich viele Kriminelle oder sie wird gerade von ihnen überrannt. Und Aislynn vermutete mal eine Mischung aus beidem.
    Vorsichtig hob sie ihren Kopf leicht, während gerade irgendjemand über ihren daliegenden Körper stolperte, sie laut anbrüllte und dannach weiterrannte.
    In der Ferne... Glänzte etwas.
    Als hätte man einen Diamanten in die Sonne geworfen.
    Warte, was?
    Wenig später glänzte erneut etwas. Was, wenn 'etwas' diese seltsame Person von vorhin war? Die, die das Sonnenlicht so wundersam reflektierte? Mit dieser schneebleichen Haut? War sie nicht eben noch in dieser Gruppe von vorhin?
    Wann auch immer 'vorhin' war, Aislynn hatte keine Ahnung, seit wann sie nun schon am Boden lag.
    Aus irgendeinem unerklärlichen Grund versuchte sie, sich aufzustämmen, wobei sie dieses Vorhaben ganz schnell mit einem Schmerzenslaut aufgab. Ihre Glieder taten weh, ungeheur weh.
    Aber was suchte diese Person irgendwo beim anderen Ende der Menschenmenge? Wollte sie dem Ärger entkommen? Gut möglich, vermutlich flüchtete sie. Vielleicht hatte sie gerade irgendeine Möglichkeit gefunden, dem ganzen Schauspiel hier den Rücken zuzukehren und rief mit ihrem Funkeln die andere Gruppenmitglieder zusammen? Möglich wär's.
    Du reimst dir doch nur gerade zusammen, was du gerne hättest. Ja. Ja, so war es wahrscheinlich.
    ... Egal.
    Erneut versuchte Aislynn, sich auf die Füsse zu stemmen, was ihr sogar einigermassen gelang - abgesehen davon, dass sie schwankte wie ein junger Baum im Wind und in diesem Moment wohl nichts dringlicher brauchte als ein gut funktionierendes Gleichgewicht. Und etwas zu Essen. Als ob der Hunger sich von selbst auflösen würde.
    Falls irgendjemand eventuell die Möglichkeit eines Hinterausgangs aus der Hölle entdeckt hätte, dann sollte man die Möglichkeit nutzen. Es ist nicht unmöglich. Es ist verflixt unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
    Sie sah nochmals in die Richtung, von der das Funkeln gekommen war - oder wo sie glaubte, es gesehen zu haben - kämpfte mit der Gravitation und wollte einen Schritt machen.
    Der Kampf mit der Erdanziehungskraft verlief nicht so toll, jedenfalls hatte Aislynn das Gefühl, gleich nochmals dem kalten Boden einen Besuch abstatten zu müssen. Aber ausnahmsweise meinte es das Leben mal gut mit ihr.
    Sie spürte, wie sie jemand packte. Irritiert sah sie sich um.
    Rotes Haar. Kantiges Gesicht. Grober Griff. Eine tiefe, männliche Stimme, die irgendetwas sagte.
    "Keine Ahnung wer du bist" - eine menschliche Stütze, ein paar Worte - "Vertrau mir" - und ohne gross auf eine Reaktion abzuwarten, lief er los, sie im Schlepptau.
    Völlig überrumpelt stolperte sie den Typen hinterher, ihr Gesicht auf den Boden gerichtet. Ihre Füsse brannten, doch sie verdrängte den Schmerz irgendwie, versuchte stattdessen, mit der Situation klar zu kommen.
    Ihr wurde gerade - erneut - von einem Fremden geholfen. Oder wollte er ihr gar nicht helfen? Wohin schleppte er sie? Was wollte er von ihr? Was um Himmels Willen ging hier vor?
    "Vertrau mir." - Zur Hölle mit dem Vertrauen, erklär mir erst, was das soll, dann reden wir miteinander.
    Was will man mit einer halbtoten Strassendiebin gross anfangen? Den Tieren verfüttern? Oh Gott, lieber todgetrampelt werden als am lebendigen Leibe gefressen zu werden. Am liebsten hätte sie sich irgendwie von dieser Person losgerissen, um zu beweisen, dass sie nicht von Hilfe abhängig war, um ihrem unerwünschten Helfer in die Augen zu sehen und zu fragen, wozu er sie hier durch die Gegend schleppte, am liebsten wäre sie jetzt irgendwo weit weg von all dem Lärm, ihren eigenen Weg gehend.
    Doch egal, welche Pläne sie gerade schmiedete, sie konnte nicht an der Kraftlosigkeit ändern, die ihren Körper schwer wie Blei werden liess und all ihre Gedanken lächerlich wertlos erscheinen. Und wenn sie ehrlich war, so war im Grunde doch nur unglaublich froh, nicht alleine laufen zu müssen und die Last irgendwie auf zwei Personen verteilen zu können.
    Der junge Mann - zumindest schätzte Aislynn diese Person so ein - blieb irgendwo stehen, und als die Diebin müde ihren Kopf hob, erkannte sie, dass sie sich in einer engen Gasse befanden. Es war ungewohnt warm, wärmer als auf dem Platz. Woher das? Lag hier irgendwo ein Haus im Flammen? Hat sich das Wetter geändert? Oder war sie schlichtweg nervös?
    Ihren Begleiter schien diese Tatsache jedoch nicht zu jucken, nach einer kurzen Pause lief er unberührt weiter.
    "Los, verschwinden wir von hier."
    Gute Idee. Falls auch er einfach weg von der Gefahr wollte, schien er ihr doch nicht ganz so unsympathisch.
    Sie hustete leise, um den Kloss in ihrem Hals irgendwie loszuwerden, ehe sie ihren trockenen Mund öffnete. Erst kam nur heisse Luft raus, ehe ihre Kehle wieder warm wurde.
    "Was... Ist vorhin passiert. Auf dem Platz", fragte sie leise, fast in einem Wisperton.


    Offtopic // Jau, ich lebe wieder! Aislynn allerdings weniger, huh.
    Jedenfalls, Danke, @zeev, für die Hilfe ^_^

    Aislynn schloss ihre Augen, legte ihren Kopf auf ihre angezogenen Knie, versuchte, den Lärm und die Kopfschmerzen auszublenden, mit mässigem Erfolg. Ihre Sinne wollten nicht mehr mitmachen, die Geräusche waren undeutlich, die Stadt unscharf, ihre Füsse taten noch immer entsetzlich weh. Daher nahm sie die Schrittgeräusche gar nicht wahr, welche langsam auf sie zukamen. Aber sie spürte Augen auf sich. Jemand beobachtete sie. Jemand starrte sie an.
    Sie, ein Häufchen Elend.
    Erschrocken hob sie den Kopf und starrte einem Fremden entgegen. Schwindel setzte von der schnellen Bewegung ein. Eine Stimme sagte etwas, vermutlich die des Herren vor ihr, doch sie verstand nur die Hälfte davon, was er sagte. Aislynn hatte nicht das Gefühl, ihm eine Antwort schuldig zu sein, sah ihn einfach weiter an, selbst, wenn sie mit ihrer niedrigen Konzentration eigentlich nichts wirklich wahrnahm oder sich einprägen konnte.
    Graue Haare mit komischen Strähnen. Schmales Gesicht. Durchdringende Augen. Dunkle Kleidung. Eine Hand. Eine Hand mit einem Brot. Eine Hand mit einem dargebotenen Stückchen Brot.
    Ohne gross darüber nachzudenken, ob die Gabe wirklich für sie gedacht war, schnappte sie sich das Nahrungsmittel und biss herzhaft hinein. Ihr Kiefer schmerzte, doch ihr Mund füllte sich seit langer Zeit wieder mit essbarer Materie. Kein Müll, kein Abfall, nichts verschimmeltes, nicht einmal etwas geklautes, ein ehrliches, gutes, schmackhaftes Brot.
    Ihr stiegen Tränen in die Augen vor Glück. Essen. Wie lange hatte sie nichts anständiges mehr zu essen? Ihr Magen knurrte zustimmend zu, während Aislynn rasch ihre Augen wieder trocken rieb und genussvoll das Stück zerkaute.
    Da fragte der junge Mann sie etwas.
    Müde betrachtete sie den Fremden und studierte. Was hatte er gesagt? Etwas mit ihrem Namen? Was wollte er mit ihrem Namen? Moment, er kannte ihren Namen nicht, oder?
    "Aislynn", antwortete sie mit brüchiger Stimme, unsicher, ob er diese Antwort erwartet hatte. Erst im Nachhinein realisierte sie, dass sie einer ihr völlig unbekannten Person, einfach so, ohne bestimmten Grund, ihren Namen verraten hatte. Warum? War sie jetzt völlig meschugge geworden?
    Naja, spielte keine Rolle mehr, lange würde sie dieses Stück Nahrung auch nicht am Leben erhalten.
    "Ich bin Florin." Er lächelte - er lächelte? Warum lächelte er sie an?
    Langsam schluckte Aislynn ihren Brotbrocken runter und versuchte, ihre Müdigkeit für einen Moment zu vertreiben, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Woher kam diese Freundlichkeit? Sie war aufrichtig verwirrt, von einem Fremden plötzlich gefüttert zu werden. Plötzlich kannte sie den Namen eines ihr völlig unbekannten jungen Mannes, er kannte ihren, ihr Magen hatte vorerst wenigstens etwas Beschäftigung und der Lärm schien für einen Moment nur noch halb so laut. Die Schmerzen konnten einen Moment warten.
    "E-entschuldigung, ich hätte dich warnen sollen, dass ich kein normaler Mensch bin", meinte Florin urplötzlich und wirkte nervös. Überrascht sah Aislynn ihn mit ihren hohlen Augen an. Von was redete er plötzlich? Kein normaler Mensch? Was war denn in seinen Augen bitteschön ein normaler Mensch?
    Da bemerkte sie einen Unterschied an seinem Kopf - aber sie hatte keinen Plan, welchen Unterschied, sie hatte sich sein Profil zu wenig eingeprägt. Wobei es ihr auch herzlich egal sein konnte, weswegen er gerade ein Theater veranstalten musste. Florin war Florin, mit seiner jungen Stimme, seiner einfachen Kleidung und dem komischen Haar. Er hat ihr was zu Essen gegeben. Das war doch ganz nett von ihm. Warum auch immer er das getan hatte.
    "E-es tut mir wirklich leid, d-dass ich dich erschreckt habe."
    Erschreckt? Ihre trockenen Lippen formten das Wort langsam und deutlich, aber ihr Hals war zu trocken, um irgendetwas laut auszusprechen.
    Nein, sie war nicht erschrocken. Weshalb auch?
    Sie sah aus den Augenwinkeln, wie er sich neben sie hinsetzte und sie ansah, fast beobachtete. Wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden. Es kam ihr unangenehm vor, als würde sie von Blicken durchbohrt werden. Gerne hätte sie ihm irgendwie entgegnet, dass sie kaum ein besonders interessantes Objekt zum anschauen wäre, doch ihre Stimme machte noch immer nicht wirklich mit.
    Müde lehnte sie ihren Kopf gegen die Mauer. Schloss die Augen. Wollte einschlafen und nie wieder aufwachen.
    Aislynn stellte sich diesen Tod furchtbar angenehm vor. Sie würde ja nicht einmal einsam sterben.


    Im nächsten Moment musste der Vorbote der Hölle an die Türe geklopft haben.
    Ein riesiger Knall schien Aislynn fast das Trommelfell zerplatzen zu wollen, die Leute wurden laut, als in scheinbar weiter Ferne etwas zu kippen schien.
    Etwas zu kippen schien...
    Die Diebin brauchte eine Weile, um die Information richtig verarbeiten zu können, während sie mit einer Schmerzensgrimasse sich ihre Ohren verdeckte.
    Aislynn, dort drüben kippt etwas um.
    Sie kapierte immer noch nicht.
    Ich glaube, dort stand mal ein Turm.
    Ein Turm kippte um.
    Verdammt, da hinten stürzt ein Gebäude um!
    Erschrocken riss die Diebin ihre Augen auf, sah auf und konnte gerade zusehen, wie der ganze Platz, welcher vor ihr lag, von einer riesigen Staubwolke verschluckt wurde. Die Leute wurden panisch, die Wachen wurden panisch, Aislynn versuchte mit aller Macht, nicht ebenfalls in Panik auszubrechen, selbst wenn ihr Herz jeden Moment aus ihrem Brustkorb springen schien.
    Was zur Hölle geschah soeben?
    Unwichtig.
    Wie zur Hölle überlebt man in so einer Situation am besten? Sitzen bleiben und hoffen, nicht überrannt zu werden? Ein Versteck suchen und dort bleiben, bis sich die Situation beruhigt hatte? Mit der Menge wegrennen?
    Moment - wovor rannte die Menge überhaupt weg?
    Fast hätte sie aufgeheult vor Schmerz, als sie sich auf ihre Füsse lehnte und sich, langsam, um ja nicht ihr Gleichgewicht herauszufordern, an der Wand hochstemmte. Ihre Glieder fühlten sich wieder bleischwer an, dass Aislynn sich am liebsten einfach wieder auf den Boden hätte fallen lassen. Doch sie blieb stehen, die Hand an einer Mauer stützend, und sah zum umgekippten Turm hinüber. Die Leute flüchteten, doch es waren zu viele Menschen auf dem Platz, als dass man erkennen konnte, vor was genau sie sich in Sicherheit bringen wollten.
    Allerdings erkannte man dafür etwas völlig anderes: Ein helles Gefunkel, als hätte man einen Edelstein direkt ins Sonnenlicht geworfen. Fasziniert blieb ihr Blick dort liegen. Es sah wunderschön aus. Und es wirkte wertvoll. Ob jemand den Gegenstand bei der Hektik fallen gelassen hatte? Bei dieser Schönheit musste er von hohem Wert sein...
    Die Chance war perfekt. In all dem Trubel würde niemand Aislynn bemerken, die sich das teure Stück unter den Nagel reisst und sich damit bestimmt einen guten Fang für heute getan hätte... Wie viel Brot war dieses Gefunkel wohl wert?
    Was aus Florin wurde, konnte ihr egal sein. Sie würde ihn wohl so oder so nie wieder in ihrem Leben treffen, wen kümmerte es dann noch, was er sich wohl dabei dachte, als Aislynn einfach in die Menge abtauchte, der Lichtquelle entgegen? Ihr Überleben war momentan wichtiger als ihre Höflichkeit gegenüber Fremden. Sie erwachte aus ihrer Totenstarre, biss sich tapfer auf die Zunge, um von den restlichen Schmerzen abzulenken. Dieses Gefunkel versprach geradezu Nahrung. Vielleicht ein Bad. Oder ein Hotelzimmer. Florin nicht.
    Gerade wollte sie sich in Bewegung setzen, da stoppte sie nach wenigen Schritten wieder und drehte ich trotzdem zu ihrer unfreiwilligen Gesellschaft um.
    "Danke", meinte sie mit heiserer Stimme, ehe sie in der Menge verschwand.


    Die Menschen um sie herum, der Lärm, die Panik, die Qualen, die ihre noch immer wunden Füsse mit jedem Schritt durchlebten, alles ignorierte die Diebin mit grossem Interesse, während sie mit einem leicht gebückten, doch zielstrebigen Gang dem Gefunkel entgegenlief. Dennoch konnte sie nichts an der Tatsache ändern, dass sie das Gefühl hatte, jeden Moment zusammenbrechen zu müssen vor Schlaflosigkeit und die Linien, die vor ihren Augen tanzten, nie ein komplett stimmiges Bild abgeben wollten. Nur das seltsame Lichtspiel schien einen festen Platz zu haben, während sich alles andere drehte und wendete wie in einem Fiebertraum.
    Aislynn war noch immer schwindelig. Sie hatte noch immer Hunger. Ihr Gleichgewicht wollte sie ärgern. Ihre Füsse machten bald nicht mehr mit. Ihr Atem wurde schleppend.
    Ihr Schritt wurde langsamer, unsicherer, bis sie aus Erschöpfung stehenblieb und gefährlich schwankte. Erschöpft wiegte sie kurz ihren Kopf in beiden Händen. Die Schmerzen meldeten sich zurück. Die Diebin fühlte sich elend.
    Warum war sie nochmals hier? Den Edelstein - oder was auch immer es war - schnappen? Klang ganz akzeptabel. Mit dem Geld, was sie damit verdienen könnte, wäre ein auf Dauer ein ziemlich angenehmes Leben möglich. Aber wenn es so weiterging, schlief sie ein, ehe sie ihn überhaupt je zu Gesicht bekam.
    Keuchend linste Aislynn zwischen ihren Händen hindurch. Ihr Blick fiel sofort eine kleine Menschenansammlung von knapp zehn Personen, welche genau auf ihrem Weg lag. Zwischen einer kleinen Personenlücke erkannte sie, eigentlich rein zufällig, eine zierliche junge Frau mit fast weisser Haut. Sie blickte, aus welchem Grund auch immer, unterwürfig auf den Boden, doch konnte nicht es vermeiden, dass die pralle Sonne auf ihr feminines Gesicht fiel und in hellem Gefunkel zurückgeworfen wurde.
    Das Sonnenlicht. Wurde von ihrer blanken Haut. Reflektiert.
    Aislynns Augen weiteten sich vor Überraschung, halb entsetzt, halb verzweifelt.
    Diese Person war es, die dieses wunderschöne Lichtspiel verursachte. Kein Gegenstand, den sie verkaufen könnte. Nichts, was in ihrer momentanen Lage irgendwie hilfreich sein könnte.
    Der Traum von viel Geld und Brot zerbrach wie hauchdünner Porzellan.


    Offtopic
    Ihr seid zu schnell für mich. Ich komme gar nicht nach mit schreiben ; - ;)/ ...
    Aislynn befindet sich ein paar Meter ausserhalb der Gruppe und ist noch immer ansprechbar.

    Da war sie nun. Ihre Glieder kaputt, ihr Hunger unstillbar riesenhaft, ihre Füsse wund von all den Stunden auf Wanderschaft, ihre Energie längst zu Ende, ihre Verletzungen noch immer unverheilt, und ihre Hygiene... Die war ohnehin am Arsch.
    Und nun?
    Ihre Augen wirkten leer und leblos, als sie ihren Blick über die Menschenmenge schweifen liess. In weiter Ferne erkannte sie einen riesigen Auflauf, als gäbe es etwas interessantes zu begaffen, doch Aislynn wusste nichts von irgendeinem speziellen Ereignis heute. Ihr Kopf fühlte sich ohne hin nicht dazu in der Lage, weitere Informationen einigermassen korrekt aufzunehmen, ihr Magen knurrte, um sein Bedürfnis nach Nahrhaftem irgendwie zum Ausdruck zu bringen, ihre Fussohlen brannten entsetzlich von der viel zu langen Reise. Die Diebin musste sich auf die Zunge beissen, um nicht lauthals zu schreien vor Schmerz, den sie am ganzen Leibe spürte. Zu gerne würde sie einfach lauthals losbrüllen, wenn sie dadurch die ganze Last von ihren Schultern schmettern könnte. Doch egal, was sie auch tun würde, es würde ihr nichts bringen als noch mehr Probleme. Sie schwieg, sah nachdenklich zur entfernten Menschenmenge und rieb sich ihre Augen.
    Ja, was nun?
    Es war eine törichte, kindliche, schlichtweg dumme und mörderische Idee gewesen, von Anfang an, von Anfang an war ihr dies klar gewesen. Die Entscheidung war ein Risiko, ein zu grosses Risiko für sie. Und trotzdem, aus irgendeinem hirnrissigen Grund entschied sie sich dann doch für ihren sicheren Tod. Tagelang war sie nach Moriseki gewandert, zur Stadt der reicheren Bürger, zu einer komfortableren Zukunft, zu einem letzten Hoffnungsschimmer. Jetzt aber stand sie hier, mit nichts ausser ihrer Kleidung und ihren Messern, mittel- und kraftlos. Hoffnungsschimmer? Wäre sie nicht so erschöpft, würde Aislynn bei diesen Gedanken lachen. Die Realität sah anders als ihre Zukunftsvisionen. Natürlich sah sie anders aus.
    Aislynn konnte nichts mehr ausrichten. Sie konnte nichts gegen die Schmerzen, den Hunger und die Müdigkeit tun, jeder weitere Schritt brannte wie Feuer, jede Bewegung kostete sie jedes bisschen Kontrolle, um nicht lauthals zu heulen, jede Minute machte ihren Magen noch leerer und ihr Wunsch nach Hilfe grösser. Nach Hilfe, die sie hier unmöglich erwarten könnte. Die Reise war schlichtweg zu viel, zu lange, zu schwer, zu kräftezehrend.
    Ja, jetzt stand sie hier, erst jetzt erkennend, in welcher Situation sie eigentlich steckte. In diesem Zustand konnte sie nichts mehr ausrichten, sie konnte weder erfolgreich einen Einbruch oder Diebstahl tätigen noch kannte sie irgendwelche anderen Möglichkeiten, um all diese Qualen irgendwie zu vertreiben. Zu müde, zu erschöpft, zu kraftlos. Tränen stiegen in ihre Augen, vor Schmerzen, vor Hilflosigkeit, vor purer Angst vor der Zukunft, auch wenn sie bezweifelte, dass sie noch besonders lange eine solche haben wird.
    Sie war zu schwach. Sie war zu schwach, um weiter in einer solchen Welt zu überleben, um noch weiter auf eigenen Beinen stehen zu können. Jeden Moment würde der Hunger die überwältigen oder sie würde zusamenbrechen vor Müdigkeit. Sie war überzeugt davon.
    Das ist alles deine Schuld.
    Ja. Und sie sah dies natürlich viel zu spät ein. Wie bei so vielen Dingen in ihrem Leben.
    Vorsichtig machte Aislynn ein paar Schritte, verzog ihr Gesicht dabei zu einer gequälten Grimasse, blickte müde auf den Boden. Der Hunger frass ihr ein Loch in den Bauch, und es machte verdammt nochmal weh, selbst, als sie ihre Hand auf die schmerzende Stelle drückte. Sie wollte sich nur noch irgendwo hinsetzen, hinlegen, Hauptsache, sie konnte ihre Füsse entlasten und wenigstens etwas Energie gewinnen. Doch sie fürchtete, dass, sollte sie einschlafen, sie niewieder aufwachen würde. Sie hatte keine Wahl mehr, sie konnte nur noch warten, bis ihr Körper von selbst aufgab. Bis dahin musste sie all die Qualen, all die Schmerzen irgendwie auf andere Weise beseitigen. Furcht, dass alles hier ein Ende finden wird, erfüllte ihre Seele.
    Sie wollte das nicht. Sie sollte das alles nicht.
    Die Säuselstimme der Menge verschwamm in ihren Ohren, die Landschaft wurde unscharf. Wofür hatte sie das alles verdient? War sie schlichtweg ein Pechvogel? Wenn sie zu schwach war, um weiterhin hier leben zu können, wofür hatte sie denn bisher gekämpft? Für das? Für nichts?
    Alles dein Fehler.
    Halb stolpernd, halb schleppend, trat Aislynn an die nächste Hauswand, stützte sich ab und atmete tief durch. Ihr war nur noch schwindelig, ihre Gedanken drehten sich im Kreis, ihre Glieder drohten, nachzugeben. Mit zitternden Knien rutschte sie der Wand entlang zu Boden, stützte ihren Kopf gegen die Wand und versteckte so ihr schmerzverzerrtes Gesicht, ehe sie sich umdrehte und mit dem Rücken anlehnte.
    Und nun?
    Gar nichts. Da war sie jetzt. Am Boden sitzend, mit nichts, für nichts. Die unscharfe Landschaft flackerte, Aislynn hatte Mühe, ihre Augen offen zu halten. Sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Sie würde einschlafen und niewieder aufwachen.


    Offtopic
    Auf ein spannendes RPG ^_^)/
    Jederzeit ansprechbar. Aislynn befindet sich an einer Gebäudewand in der Nähe des Marktplatzes.

    Name: Aislynn Zeph ([ph] wird [f] gesprochen)
    Alter: 16
    Geschlecht: Weiblich


    Aussehen: Aislynn sticht in der Menge kaum hervor, nichts unterscheidet sie von einem Durchschnittsmenschen. Es gäbe kein Detail, welches irgendwie im Gedächtnis eines anderen hängen bleiben würde, keine Eigenschaft, welche ihre Einzigartigkeit irgendwie zum Ausdruck bringen würde, kein Grund, eine solche Person weiterhin beachten zu müssen. Sie ist nicht die hübscheste Person, sicher nicht die gefährlichste, nicht auffällig, wahrscheinlich auch nicht sonderlich hilfreich: Aislynn ist schlicht nichts Besonderes.
    Ihr Körper ist weder besonders zierlich noch muskulös. Man kann jedoch sagen, dass die Gute ziemlich drahtig aussieht, und wer genau hinsieht, erkennt überall herausragende Knochen und kann mit Sicherheit sagen: Besonders viel Nahrung hat diese Person bisher nie gehabt. Dies gibt ihr einen etwas kränklichen, schwachen Eindruck. Dazu passend ist ihr Teint auch eher bleich und erscheint durch ihr rabenschwarzes Haar noch heller. Jene sind etwas länger als schulterlang, eher strähnig, ansonsten auch nichts wirklich besonderes. Bevorzugt lässt Aislynn sie offen über ihre Schultern fallen, sodass oft einige Strähnen in ihr Gesicht fallen oder jenes umrahmen. Manchmal bindet sie sie auch zu einem hochgesteckten Pferdeschwanz, wobei sie auch dort gerne einige Strähnen übrig lässt.
    Ihr eher schmales, leicht herzförmiges Gesicht wird mit blau-grauen, tiefliegenden Augen geziert, welche widerum von ein üppigen, schwarzen Wimpern umrahmt werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf ihre Seelenspiegel gelenkt, welche, egal zu welcher Tageszeit, oft müde und unaufmerksam aussehen. Die dunkelvioletten Augenringe, welche ebenfalls immer zuerst bemerkt werden, unterstreichen diese Eigenschaft zusätzlich. Ihr Blick wirkt hohl, nicht sonderlich angenehm.
    Aislynns Kleidung ist simpel gehalten, zumindest in ihren Augen. Unter einem bodenlangen, dunkelbraunen Faltenrock trägt sie schwarze, röhrenförmige Hosen. Ihr Rock besitzt an ihrer linken Seite ein paar, ebenfalls braune, Schleifen. Öffnet man diese, besitzt das Kleidungsstück einen langen Schnitt, welcher die Bewegungsfreiheit deutlich erhöht. Für ihren Oberkörper genügt ein einst weiss gewesenes Hemd aus Wattefarn, welches einst ihrem Vater gehört hatte. Die Ärmel sind ihr ein wenig zu lange, weshalb sie sie oft bis zu den Ellbogen zurückkrempelt. Die Farbe ist mittlerweile deutlich weniger rein und intensiv geworden, zudem ist der Saum an manchen Stellen bereits etwas kaputt, was ihr jedoch nichts ausmacht. Darüber trägt sie nämlich die meiste Zeit einen pechschwarzen Mantel, welcher ihr ein gutes Stück zu gross ist und daher sowieso das Meiste verdeckt. Ihr Körper wirkt dadurch weniger schwach, auch wenn das Kleidungsstück ihr fast wie ein nasser Sack vom Leibe hängt. Die Ärmel sind ihr eine Handbreite zu lange, wodurch sie ihre Hände ohne Schwierigkeiten verstecken kann. Daher entdeckt auch niemand ihre Wurfmesser, welche sie mittels Verbände an ihre Unterarme gebunden hat. Schuhe oder dergleichen besitzt Aislynn keine.
    Ich habe mich bei ihrem Aussehen grob an folgenden Bildern orientiert: Blick, Kleidung (ohne Schal, andere Jacke) || Gesicht, Hochsteckfrisur, Figur


    Eigenschaften: Aislynn ist wahrlich nicht die Person, der man am meisten Vertrauen entgegenbringen würde. Ständig befüchtet man, dass sie auf der Stelle umkippen und einschlafen würde, so müde, wie sie die ganze Zeit aussieht. Sie scheint sich förmlich in ihrem Mantel zu verstecken, was nicht von sehr viel Mut oder Selbstvertrauen spricht. Dass sie kaum Geld hat und nur vom wenigsten lebt, kann man schon von weitem riechen. Dazu käme ja auch ihre unheimlich niedrige Präsens, welche dafür sorgt, dass ihre Anwesenheit praktisch nicht wahrgenommen wird und ihre Existenz von anderen oft unwillkürlich ausgeblendet wird. Oft bemerkt man die stille Person gar nicht, welche ebenfalls das Gespräch mithört oder die Situation irgendwo in einer einsamen Ecke beobachtet. Kein Wunder, reagieren die meisten Menschen überrascht, wenn Aislynn sich mal zu Wort meldet - wobei dies auch eher selten geschieht. Eine Person, die ständig übersehen wird und praktisch Luft zu sein scheint - zum Überleben keine schlechte Eigenschaft.


    Allerdings grenzt es wahrlich an Wunder, dass die Strassendiebin noch immer am Leben ist in einer Welt, die ganz und gar keinen Platz für unsichere Persönlichkeiten wie sie hat. Zweifel plagen Aislynn, wo sie ist: Zweifel, ob ihre Taten die richtigen sind, Zweifel, ob ihre Zukunft wirklich in ihrer Hand liegt, Zweifel, ob sie das Recht und die Lust hat, weiterhin um das bisschen Leben zu kämpfen, welches sie noch hat. Hinter jeder Entscheidung, die sie fällt, erkennt Aislynn sofort ihren eigenen Fehler, und egal, was auf sie zukommt, sie sieht immer zuerst die schlechten Seiten darin. Solange sie denken kann, solange wird es in ihrem Kopf wohl immer ziemlich finster aussehen. Hinter Schönheit erkennt sie nur Vergänglichkeit, hinter Macht Gefahr, hinter Verbündeteten Verräter. Eine Pessimistin ist die junge Dame, kein Zweifel, doch vielleicht ist es genau das, was sie bisher am Leben hielt. Der Zweifel an die Zukunft lässt sie automatisch vorsichtiger werden, lässt sie aufmerksam werden und lässt Misstrauen in die Welt entstehen. Kein Wunder, fällt es Aislynn schwer, Vertrauen zu anderen Personen aufzubauen, selbst, wenn sie es gerne können würde. Mit ihrer zurückgezogenen Art fällt es ihr nicht leicht, Freunde oder Gleichgesinnte zu finden, was sie zu einer Einzelgängerin gemacht hat. Ihre Wortkargheit und Angst davor, zu sehr aufzufallen, hilft ihr dabei ziemlich wenig, wobei dies für sie ganz in Ordnung ist, wie sie behauptet. In ihren Augen ist es sicherer, alleine unscheinbar zu bleiben, anstatt sich eventuell unbeliebt zu machen und mögliche Feinde auf sich aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt zu stehen ist wahrlicht nichts, was Aislynn gerne hätte, ganz im Gegenteil. Je weniger Menschen sie kennen, desto besser. Selbst, wenn sie Einsamkeit sie schliesslich auffressen wird, lieber durchlebt sie Depressionen als ein Leben voller Angst. Doch was sie sich selbst nicht gestehen kann: Das tut sie bereits die ganze Zeit.


    Aislynn kann jedoch auch anders. Erstmal aus ihrer Schale gekrochen, zeigt sich rasch, dass selbst sie manchmal Lächeln kann und selbst sie irgendwo noch ein Stück Hoffnung aufbewahrt. Wenn sie andern dadurch einen Gefallen tun kann, nimmt die Diebin gerne mal das eine oder andere Risiko in Kauf, denn nur, weil sie anderen nicht vertraut, heisst das nicht, dass sie andere Menschen nicht leiden kann. Aislynn ist respektvoll und höflich, will niemandem im Weg stehen. Dass Vertrauen anderer Personen geniesst sie, und für jede Aufmerksamkeit, sei es ein einfaches Kompliment oder einfach die Gesellschaft eines anderen Menschen, ist sie mehr als dankbar. Ihr würde es nie einfallen, jemanden um Hilfe zu fragen, jemanden anzusprechen, sich bei jemandem einfach fallen lassen, falls es ihr nicht gut geht, um ihre Schwäche offen zu zeigen, doch im Geheimen wünscht sie sich nichts sehnlicheres. Sollte es irgendjemand schaffen, Aislynn als Freund für sich gefunden zu haben, hat einen loyalen und treuen Weggefährten an seiner Seite - doch dann kann sie schnell zu einem Klammeraffen mutieren.


    Im Kampf zeigt die Strassendiebin jedoch eine extrem gefühlskalte und reuelose Seite. Von ihr, der man alles genommen hatte, sollte man keine Gnade erwarten, wenn es ums Überleben geht. Aislynn ist es egal, wie sehr ihr Gegner leidet, ob er überlebt oder nicht, Hauptsache, er kann ihr nicht mehr schaden. Im Kampf existieren für sie keinerlei Regeln, egal, wie ungerecht er dadurch wird, sie zeigt kein Mitgefühl und scheint ihr Herz weggeworfen zu haben. Probleme damit, anderen wehzutun, hat sie keine, sollte es nötig sein. Konflikte vermeidet sie dennoch, so gut es geht, und sie ist definitiv kein Mensch, der Streit mit anderen sucht - mit einer unscheinbaren, schweigsamen Person wie ihr sucht man bei Provokationen meist vergeblich nach Ärger. Aislynn hat eine Engelsgeduld mit anderen Leuten, ist weder nachtragend noch böse. Sie verletzt niemanden, ausser, es existiert ein für sie nachvollziehbarer Grund. Aislynn ist eine rational denkende Person, entscheidet nichts nach Bauchgefühl. An etwas wie Schicksal oder Bestimmung glaubt sie nicht. Das Leben ist ein schlichtweg unfaires Spiel mit einer einzigen Chance, die man schnell verspielt hat.


    Geschichte: Aislynns wuchs nach ihrer Geburt einer winzige Stadt im Süden Aomizus auf, nahe der Grenze zu Fe'ir. Ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter und ihrer drei Jahre jüngere Schwester, verdienten ihr Geld mittels einer Schneiderei, welche schon lange in Familienbesitz war. Beide Geschwister kannten ihren Vater nur sehr kurz, welcher nach der Geburt des zweiten Kindes eines Abends nicht mehr nach Hause kam. Die Zurückgebliebenen nehmen heute an, dass er auf dem Weg von einem Tier angefallen und getötet wurde, doch egal, wo er heute ist, es kümmert niemandem mehr.
    Die Witwe musste die Familie irgendwie alleine ernähren, brachte ihren Töchtern schon früh das Handwerk einer Schneiderin bei und schaffte es auch lange, alle Münder ausreichend mit Nahrung zu sättigen. Währen Aislynns ersten Lebensjahren ist nie wirklich etwas sonderlich Spezielles vorgefallen - sie half ihrer Mutter bei der Arbeit, kümmerte sich um ihre kleine Schwester, verbrachte ihre Freizeit in der Stadtbibliothek, wo sie sich mit dem alten Bibliothekar anfreundete und von jenem lernte, wie man liest oder schreibt.
    Bücher wurden schon früh ihre grosse Leidenschaft, und musste sie ausnahmsweise nicht in der Schneiderei arbeiten, was leider oft der Fall war, steckte sie ihre Nase in irgendein Buch und vergass alles andere. Die Helden, von denen sie las, wurden ihre Vorbilder, sie bewunderte ihren Mut, ihr Geschick, ihre Überlebensfähigkeiten. Sie schwor sich, eines Tages genauso grossartig und herausragend zu werden, stellte sich in Tagträumen ihre eigenen Abenteuer vor, erfand eigene Geschichten, welche sie ihrer Schwester erzählte. Sie war eine Träumerin, ohne Zweifel, hoffte darauf, irgendwann in die Welt ziehen zu können und für viele Menschen eine grosse Hilfe zu sein.
    Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr ging ihr Leben verhältnissmässig ruhig zu und her - bis das Geschäft mit den Kleidungsstücken immer schlechter verlief. Eine weitere Schreinerei war in die Stadt gezogen, welche eine starke Konkurrenz wurde und schon bald die alte völlig in den Ruin trieb. Vorsichtshalber erledigte die älteste Tochter immer öfter kleine Arbeiten in der Bibliothek, verdiente täglich ein bisschen Kleingeld, welches sie zum Familienbudget hinzufügte. Die Taktik ging allerdings nicht auf, da kurze Zeit darauf ihr Freund, der Bibliothekar starb und der Nachfolger nichts von der Aushilfe wissen wollte und Aislynn in hohem Bogen aus dem Gebäude warf. Die Kunden wurden weniger, das Essen und das Wasser genauso.
    Aus Angst, dass ihre Familie auf der Strasse landen würde, begann das Mädchen, das Geld von eben irgendwo anders aufzutreiben: Mithilfe ihrer jüngeren Schwester begann sie, Passanten zu bestehlen. Als Vorbild nahm Aislynn sich dabei einen Romanhelden, einen Meisterdieb, den sie über alles bewunderte und dessen Taktiken und Tricks kopierte. Die Jüngere der beiden war ein perfektes Ablenkungsmanöver, und mit ihrer Unauffälligkeit war es Aislynn ein leichtes, ihnen allen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne, dass jemand es bemerkte. Später brachen beide in Häuser ein, um ihre Existenz wirklich sichern zu können, mit der Übung gelangen ihnen immer waghalsigere Manöver, sie trauten sich immer mehr. Entweder, die zwei hatten imenses Glück oder schlichtweg Talent, aber erwischt wurden sie nur in den seltensten Fällen, und dann waren ihre Beine immer schneller als die ihrer Verfolger.
    Ihrer Mutter erzählten die zwei, das Geld verdienten sie, indem sie im naheliegenden Wald Fallen aufbauten und die gefangenen Tiere verkauften. Natürlicherweise misstraute jene jedoch dieser Theorie, hinterfragte ihre Töchter jedoch nie.
    Das Geschäft ging immer schlechter, irgendwann lebten sie nur noch vom Diebesgut, welches jedoch auch irgendwann nicht mehr ausreichte. Die Familie lebte von fast nichts, die Schneiderei wurde geschlossen, sie versuchten, auf Erzknollen umzusteigen. Der Schuss ging jedoch prompt nach hinten los, das Geld war fast weg. Es kam soweit, dass sie ihr Haus verkaufen mussten und ihr zuhause die kalten Gassen der Stadt wurden.
    Am Boden angekommen, hatten die drei nur noch sich selbst, und als sie dachten, es könnte nicht noch schlimmer werden, stellte sich alles gegen sie. Aislynns Schwester starb im Alter von elf Jahren an irgendeiner Krankheit, für dessen Heilmittel das Geld fehlte. Aislynn und ihre Mutter traf der Schlag schwer, sie wussten nicht, was tun. Aus der Träumerin wurde eine Pessimistin, eine vorsichtige, unsichere Person entwickelte sich, unwissend, wie sie noch bestraft werden sollte. Sie versuchte, ihr letztes Stück Familie irgendwie mit dem gestohlenen Geld und Essen am Leben zu erhalten, bis ihre Mutter sie schliesslich in ihrer Depression wegschickte, mit den Worten, sie solle sich gefälligst um sich selbst und nicht um die alte, sterbenskranke Frau zu kümmern. Ihre Tochter verstand den Wunsch nur geringfügig, doch als ihr letztes Familienmitglied schliesslich das Essen, welches sie bekam, liegen liess, liess auch sie ihre Mutter zurück und kämpfte sich alleine auf der Strasse durch.
    Ihr Alltag besteht heute nur noch darin, irgendwie am Leben zu bleiben. Ihr Geld, ihr täglich Brot, ihr ganzer Besitz besteht nur noch aus Diebesgut, immer wieder kommt es zu Streitigkeiten zwischen ihr und den anderen Obdachlosen der Stadt. Das Leben hat ihren Charakter abgehärtet, liess sie stumpf werden, nagte an ihrem Körper wie an ihrem Mitgefühl.


    Magie: Aislynn hatte nie das Geld, um zur Stadt der Magie zu ziehen und zu lernen, dementsprechend kam sie nie in den Genuss einer dementsprechenden Ausbildung. Die Grösse ihres Magiekerns ist ihr gänzlich unbekannt, und alles, was sie über die Magie weiss, ist, dass sie ihren Untergang sein könnte.
    Waffen: Wie bereits bei den Äusserlichkeiten erwähnt, versteckt Aislynn unter dem Ärmel ihres Mantels einige Wurfmesser; pro Arm drei. Nur vier davon stammen dabei vom selben Erschaffer, die zwei anderen sind Diebesgut und unterscheiden sich damit auch von ihren restlichen Exemplaren.
    - Ihre ersten vier sind aus einem stahlähnlichem Matreal und besitzen am Griffende einen kleinen Ring. Sie sind eher leicht und der Flug ist daher schwieriger, zu kontorllieren.
    - Ein Messer besitzt eine wellenartige Klingenform und ist mit eingeritzten Mustern verziert. Kommt es in die Nähe eines starken Magieflusses, beginnen die Muster, zu leuchten, haben ansonsten jedoch keinen Effekt. Bisher ist ein solches Ereignis auch noch nie vorgekommen.
    - Das letzte besitzt zusätzlich an der Klinge kleine Zacken und ist auch ein gutes Stück schwerer als die anderen.
    Alle sind etwa 15cm lang und werden von ihr vor dem Kampf mit dem Saft von Erzknollenblättern eingerieben. Jene sind bekanntlich giftig und sollten damit den Kampf etwas schneller beenden können - zumindest glaubt Aislynn, das dies so ist. Die wahre Wirkung des Giftes kennt sie nicht.
    Zusätzlich besitzt die Strassendiebin einen bereits älteren Dolch (etwa 20cm), dessen Klinge jedoch noch scharf genug ist, um jemandem blutige Wunden zuzufügen. Der Griff ist mit abgewetztem, braunem Leder umwickelt, welcher keinerlei Verzierungen aufweist. Zwischen Griff und Klinge befindet sich eine kleine, runde Scheibe, wahrscheinlich als Parrierelement. Er ist zweiseitig geschärft und eignet sich mit der schmalen Klingenform wohl mehr als Stichwaffe, als als Schneidwerkzeug. Die Waffe ist, ebenfalls mit Verbänden, an ihren rechten Oberschenkel befestigt.


    Kampffähigkeiten/-erfahung: Das Leben auf der Strasse hat Spuren hinterlassen. Aufgrund mangelnder Nahrung fehlt es Aislynn deutlich an Kraft oder Ausdauer. Lange Wanderungen, Kraftübungen oder dergleichen, alles Dinge, die ihr überhaupt nicht liegen. Dafür ist sie zäh und kann unter den widrigsten Umständen noch weitermachen, wenn sie will. Bis zu einem gewissen Grad machen permanente Schmerzen ihr nichts aus, wegen kleinerer Verletzungen ist sie noch lange nicht kampfunfähig. Ihr Körper erholt sich auch erstaunlich schnell von Hautverletzungen, sodass Wunden nach wenigen Tagen meist wieder verschwunden sind.


    Mit ihren Wurfmessern ist Aislynn mittlerweile sehr geschickt geworden, auf eine Distanz von ca. 6 Metern schiesst sie erschreckend genau, doch bei grösserem Abstand hören ihre Fähigkeiten auch langsam wieder auf. Wenn sie an der richtigen Stelle trifft, ist der Gegner für den nächsten Moment oder für die Ewigkeit kampfunfähig, was für die Diebin bereits mehr als ausreicht. Der Umgang mit dem Dolch wurde ihr allerdings nie beigebracht, sodass sie mit dieser Waffe oft nur willkürlich in der Luft herumfuchtelt und sich in Sicherheit hofft. Sollte Aislynn ihre Wurfmesser verloren haben, ist sie praktisch kein ernst zu nehmender Gegner mehr.


    Aislynn hat sehr ausgeprägte Reflexe, reagiert schnell und erkennt Gefahren oft früher. Offen in den Kampf zu gehen, ist gegen ihre Natur, lieber attackiert sie Feinde von einem Versteck aus, wo sie nicht direkt gesehen wird. Die Diebin fühlt sich erst dann am sichersten, wenn sie sicher ist, dass die Aufmerksamkeit nicht bei ihr, sondern bei einem Mitstreiter oder an einem anderen Punkt ruht. Sollte dies nicht der Fall sein, kann in ihr schnell Panik ausbrechen, was sie unaufmerksam macht.
    Zudem ist die Strassendiebin eine schnelle Läuferin. Langsam ist sie nicht, im Gegenteil, aber an Kondition mangelt es ihr umsomehr. Lieber beendet sie einen Kampf möglichst schnell, sollte er sich in die Länge ziehen, flüchtet sie notfalls. Und wenn es ums Flüchten geht, so ist Aislynn eine wahre Weltmeisterin darin, ihren Verfolgern mit Haken und waghalsigen Abkürzungen das Leben schwer zu machen. Das heisst, solange sie noch Puste hat, welche, wie bereits genannt, schnell weg ist.


    Besonders viel Erfahrung im Kampf besitzt Aislynn nicht. Gegen einen erfahrenen, kräftigen oder ausdauernden Gegner wäre sie hoffnungslos ausgeliefert, sie kennt weder gute Strategien noch Tricks, um sich bei gefährlicheren Feinden behaupten zu können. Einen richtigen Nahkampf hatte sie noch nie bestritten, sie bevorzugt immer die Weite, um mit ihren Wurfmesser attackieren zu können. Sie könnte sich vielleicht ein Zeitchen verteidigen, doch jemandem wirklich den garaus zu machen - mit viel Glück vielleicht. Und sie bezweifelt, dass sie weiterhin ein soewtas haben wird.

    Ich möchte ebenfalls mein Interesse bekanntgeben. Klingt nach einem sehr interessanten Rollenspiel, wäre fantastisch, wenn es angenommen werden würde ~
    Ein, zwei Fragen... Wenn ich alles richtig verstanden habe, gibt es ziemlich alle Arten der Magie. In meinen Augen wirkt sie wie die stärkste Art, sich zu Verteidigen, also dass sie über Körperkraft und Waffen steht. Welche Mittel gäbe es denn gegen Magie, was wäre mächtiger? Welche Schwachpunkte besitzt die Magie/ein gewöhnlicher Megier?
    Du erwähntest, dass es möglich ist, Charakter animalische (oder einfach menschenuntypische) Merkmale zu geben. Ist es also auch möglich, ihnen dementsprechende verbesserte oder etwas anders funktionierende Sinne o.ä. zu geben? Natürlich nur in einem begrenzten Rahmen, ich meine keine Superfähigkeiten. Falls jemand beispielsweise die Ohren eines Luchses hat, dass er somit auch gut hört oder dass jemand Eulenaugen auch besser sehen kann als andere.


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