Name: Aislynn Zeph ([ph] wird [f] gesprochen)
Alter: 16
Geschlecht: Weiblich
Aussehen: Aislynn sticht in der Menge kaum hervor, nichts unterscheidet sie von einem Durchschnittsmenschen. Es gäbe kein Detail, welches irgendwie im Gedächtnis eines anderen hängen bleiben würde, keine Eigenschaft, welche ihre Einzigartigkeit irgendwie zum Ausdruck bringen würde, kein Grund, eine solche Person weiterhin beachten zu müssen. Sie ist nicht die hübscheste Person, sicher nicht die gefährlichste, nicht auffällig, wahrscheinlich auch nicht sonderlich hilfreich: Aislynn ist schlicht nichts Besonderes.
Ihr Körper ist weder besonders zierlich noch muskulös. Man kann jedoch sagen, dass die Gute ziemlich drahtig aussieht, und wer genau hinsieht, erkennt überall herausragende Knochen und kann mit Sicherheit sagen: Besonders viel Nahrung hat diese Person bisher nie gehabt. Dies gibt ihr einen etwas kränklichen, schwachen Eindruck. Dazu passend ist ihr Teint auch eher bleich und erscheint durch ihr rabenschwarzes Haar noch heller. Jene sind etwas länger als schulterlang, eher strähnig, ansonsten auch nichts wirklich besonderes. Bevorzugt lässt Aislynn sie offen über ihre Schultern fallen, sodass oft einige Strähnen in ihr Gesicht fallen oder jenes umrahmen. Manchmal bindet sie sie auch zu einem hochgesteckten Pferdeschwanz, wobei sie auch dort gerne einige Strähnen übrig lässt.
Ihr eher schmales, leicht herzförmiges Gesicht wird mit blau-grauen, tiefliegenden Augen geziert, welche widerum von ein üppigen, schwarzen Wimpern umrahmt werden. Dadurch wird die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort auf ihre Seelenspiegel gelenkt, welche, egal zu welcher Tageszeit, oft müde und unaufmerksam aussehen. Die dunkelvioletten Augenringe, welche ebenfalls immer zuerst bemerkt werden, unterstreichen diese Eigenschaft zusätzlich. Ihr Blick wirkt hohl, nicht sonderlich angenehm.
Aislynns Kleidung ist simpel gehalten, zumindest in ihren Augen. Unter einem bodenlangen, dunkelbraunen Faltenrock trägt sie schwarze, röhrenförmige Hosen. Ihr Rock besitzt an ihrer linken Seite ein paar, ebenfalls braune, Schleifen. Öffnet man diese, besitzt das Kleidungsstück einen langen Schnitt, welcher die Bewegungsfreiheit deutlich erhöht. Für ihren Oberkörper genügt ein einst weiss gewesenes Hemd aus Wattefarn, welches einst ihrem Vater gehört hatte. Die Ärmel sind ihr ein wenig zu lange, weshalb sie sie oft bis zu den Ellbogen zurückkrempelt. Die Farbe ist mittlerweile deutlich weniger rein und intensiv geworden, zudem ist der Saum an manchen Stellen bereits etwas kaputt, was ihr jedoch nichts ausmacht. Darüber trägt sie nämlich die meiste Zeit einen pechschwarzen Mantel, welcher ihr ein gutes Stück zu gross ist und daher sowieso das Meiste verdeckt. Ihr Körper wirkt dadurch weniger schwach, auch wenn das Kleidungsstück ihr fast wie ein nasser Sack vom Leibe hängt. Die Ärmel sind ihr eine Handbreite zu lange, wodurch sie ihre Hände ohne Schwierigkeiten verstecken kann. Daher entdeckt auch niemand ihre Wurfmesser, welche sie mittels Verbände an ihre Unterarme gebunden hat. Schuhe oder dergleichen besitzt Aislynn keine.
Ich habe mich bei ihrem Aussehen grob an folgenden Bildern orientiert: Blick, Kleidung (ohne Schal, andere Jacke) || Gesicht, Hochsteckfrisur, Figur
Eigenschaften: Aislynn ist wahrlich nicht die Person, der man am meisten Vertrauen entgegenbringen würde. Ständig befüchtet man, dass sie auf der Stelle umkippen und einschlafen würde, so müde, wie sie die ganze Zeit aussieht. Sie scheint sich förmlich in ihrem Mantel zu verstecken, was nicht von sehr viel Mut oder Selbstvertrauen spricht. Dass sie kaum Geld hat und nur vom wenigsten lebt, kann man schon von weitem riechen. Dazu käme ja auch ihre unheimlich niedrige Präsens, welche dafür sorgt, dass ihre Anwesenheit praktisch nicht wahrgenommen wird und ihre Existenz von anderen oft unwillkürlich ausgeblendet wird. Oft bemerkt man die stille Person gar nicht, welche ebenfalls das Gespräch mithört oder die Situation irgendwo in einer einsamen Ecke beobachtet. Kein Wunder, reagieren die meisten Menschen überrascht, wenn Aislynn sich mal zu Wort meldet - wobei dies auch eher selten geschieht. Eine Person, die ständig übersehen wird und praktisch Luft zu sein scheint - zum Überleben keine schlechte Eigenschaft.
Allerdings grenzt es wahrlich an Wunder, dass die Strassendiebin noch immer am Leben ist in einer Welt, die ganz und gar keinen Platz für unsichere Persönlichkeiten wie sie hat. Zweifel plagen Aislynn, wo sie ist: Zweifel, ob ihre Taten die richtigen sind, Zweifel, ob ihre Zukunft wirklich in ihrer Hand liegt, Zweifel, ob sie das Recht und die Lust hat, weiterhin um das bisschen Leben zu kämpfen, welches sie noch hat. Hinter jeder Entscheidung, die sie fällt, erkennt Aislynn sofort ihren eigenen Fehler, und egal, was auf sie zukommt, sie sieht immer zuerst die schlechten Seiten darin. Solange sie denken kann, solange wird es in ihrem Kopf wohl immer ziemlich finster aussehen. Hinter Schönheit erkennt sie nur Vergänglichkeit, hinter Macht Gefahr, hinter Verbündeteten Verräter. Eine Pessimistin ist die junge Dame, kein Zweifel, doch vielleicht ist es genau das, was sie bisher am Leben hielt. Der Zweifel an die Zukunft lässt sie automatisch vorsichtiger werden, lässt sie aufmerksam werden und lässt Misstrauen in die Welt entstehen. Kein Wunder, fällt es Aislynn schwer, Vertrauen zu anderen Personen aufzubauen, selbst, wenn sie es gerne können würde. Mit ihrer zurückgezogenen Art fällt es ihr nicht leicht, Freunde oder Gleichgesinnte zu finden, was sie zu einer Einzelgängerin gemacht hat. Ihre Wortkargheit und Angst davor, zu sehr aufzufallen, hilft ihr dabei ziemlich wenig, wobei dies für sie ganz in Ordnung ist, wie sie behauptet. In ihren Augen ist es sicherer, alleine unscheinbar zu bleiben, anstatt sich eventuell unbeliebt zu machen und mögliche Feinde auf sich aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt zu stehen ist wahrlicht nichts, was Aislynn gerne hätte, ganz im Gegenteil. Je weniger Menschen sie kennen, desto besser. Selbst, wenn sie Einsamkeit sie schliesslich auffressen wird, lieber durchlebt sie Depressionen als ein Leben voller Angst. Doch was sie sich selbst nicht gestehen kann: Das tut sie bereits die ganze Zeit.
Aislynn kann jedoch auch anders. Erstmal aus ihrer Schale gekrochen, zeigt sich rasch, dass selbst sie manchmal Lächeln kann und selbst sie irgendwo noch ein Stück Hoffnung aufbewahrt. Wenn sie andern dadurch einen Gefallen tun kann, nimmt die Diebin gerne mal das eine oder andere Risiko in Kauf, denn nur, weil sie anderen nicht vertraut, heisst das nicht, dass sie andere Menschen nicht leiden kann. Aislynn ist respektvoll und höflich, will niemandem im Weg stehen. Dass Vertrauen anderer Personen geniesst sie, und für jede Aufmerksamkeit, sei es ein einfaches Kompliment oder einfach die Gesellschaft eines anderen Menschen, ist sie mehr als dankbar. Ihr würde es nie einfallen, jemanden um Hilfe zu fragen, jemanden anzusprechen, sich bei jemandem einfach fallen lassen, falls es ihr nicht gut geht, um ihre Schwäche offen zu zeigen, doch im Geheimen wünscht sie sich nichts sehnlicheres. Sollte es irgendjemand schaffen, Aislynn als Freund für sich gefunden zu haben, hat einen loyalen und treuen Weggefährten an seiner Seite - doch dann kann sie schnell zu einem Klammeraffen mutieren.
Im Kampf zeigt die Strassendiebin jedoch eine extrem gefühlskalte und reuelose Seite. Von ihr, der man alles genommen hatte, sollte man keine Gnade erwarten, wenn es ums Überleben geht. Aislynn ist es egal, wie sehr ihr Gegner leidet, ob er überlebt oder nicht, Hauptsache, er kann ihr nicht mehr schaden. Im Kampf existieren für sie keinerlei Regeln, egal, wie ungerecht er dadurch wird, sie zeigt kein Mitgefühl und scheint ihr Herz weggeworfen zu haben. Probleme damit, anderen wehzutun, hat sie keine, sollte es nötig sein. Konflikte vermeidet sie dennoch, so gut es geht, und sie ist definitiv kein Mensch, der Streit mit anderen sucht - mit einer unscheinbaren, schweigsamen Person wie ihr sucht man bei Provokationen meist vergeblich nach Ärger. Aislynn hat eine Engelsgeduld mit anderen Leuten, ist weder nachtragend noch böse. Sie verletzt niemanden, ausser, es existiert ein für sie nachvollziehbarer Grund. Aislynn ist eine rational denkende Person, entscheidet nichts nach Bauchgefühl. An etwas wie Schicksal oder Bestimmung glaubt sie nicht. Das Leben ist ein schlichtweg unfaires Spiel mit einer einzigen Chance, die man schnell verspielt hat.
Geschichte: Aislynns wuchs nach ihrer Geburt einer winzige Stadt im Süden Aomizus auf, nahe der Grenze zu Fe'ir. Ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter und ihrer drei Jahre jüngere Schwester, verdienten ihr Geld mittels einer Schneiderei, welche schon lange in Familienbesitz war. Beide Geschwister kannten ihren Vater nur sehr kurz, welcher nach der Geburt des zweiten Kindes eines Abends nicht mehr nach Hause kam. Die Zurückgebliebenen nehmen heute an, dass er auf dem Weg von einem Tier angefallen und getötet wurde, doch egal, wo er heute ist, es kümmert niemandem mehr.
Die Witwe musste die Familie irgendwie alleine ernähren, brachte ihren Töchtern schon früh das Handwerk einer Schneiderin bei und schaffte es auch lange, alle Münder ausreichend mit Nahrung zu sättigen. Währen Aislynns ersten Lebensjahren ist nie wirklich etwas sonderlich Spezielles vorgefallen - sie half ihrer Mutter bei der Arbeit, kümmerte sich um ihre kleine Schwester, verbrachte ihre Freizeit in der Stadtbibliothek, wo sie sich mit dem alten Bibliothekar anfreundete und von jenem lernte, wie man liest oder schreibt.
Bücher wurden schon früh ihre grosse Leidenschaft, und musste sie ausnahmsweise nicht in der Schneiderei arbeiten, was leider oft der Fall war, steckte sie ihre Nase in irgendein Buch und vergass alles andere. Die Helden, von denen sie las, wurden ihre Vorbilder, sie bewunderte ihren Mut, ihr Geschick, ihre Überlebensfähigkeiten. Sie schwor sich, eines Tages genauso grossartig und herausragend zu werden, stellte sich in Tagträumen ihre eigenen Abenteuer vor, erfand eigene Geschichten, welche sie ihrer Schwester erzählte. Sie war eine Träumerin, ohne Zweifel, hoffte darauf, irgendwann in die Welt ziehen zu können und für viele Menschen eine grosse Hilfe zu sein.
Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr ging ihr Leben verhältnissmässig ruhig zu und her - bis das Geschäft mit den Kleidungsstücken immer schlechter verlief. Eine weitere Schreinerei war in die Stadt gezogen, welche eine starke Konkurrenz wurde und schon bald die alte völlig in den Ruin trieb. Vorsichtshalber erledigte die älteste Tochter immer öfter kleine Arbeiten in der Bibliothek, verdiente täglich ein bisschen Kleingeld, welches sie zum Familienbudget hinzufügte. Die Taktik ging allerdings nicht auf, da kurze Zeit darauf ihr Freund, der Bibliothekar starb und der Nachfolger nichts von der Aushilfe wissen wollte und Aislynn in hohem Bogen aus dem Gebäude warf. Die Kunden wurden weniger, das Essen und das Wasser genauso.
Aus Angst, dass ihre Familie auf der Strasse landen würde, begann das Mädchen, das Geld von eben irgendwo anders aufzutreiben: Mithilfe ihrer jüngeren Schwester begann sie, Passanten zu bestehlen. Als Vorbild nahm Aislynn sich dabei einen Romanhelden, einen Meisterdieb, den sie über alles bewunderte und dessen Taktiken und Tricks kopierte. Die Jüngere der beiden war ein perfektes Ablenkungsmanöver, und mit ihrer Unauffälligkeit war es Aislynn ein leichtes, ihnen allen das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne, dass jemand es bemerkte. Später brachen beide in Häuser ein, um ihre Existenz wirklich sichern zu können, mit der Übung gelangen ihnen immer waghalsigere Manöver, sie trauten sich immer mehr. Entweder, die zwei hatten imenses Glück oder schlichtweg Talent, aber erwischt wurden sie nur in den seltensten Fällen, und dann waren ihre Beine immer schneller als die ihrer Verfolger.
Ihrer Mutter erzählten die zwei, das Geld verdienten sie, indem sie im naheliegenden Wald Fallen aufbauten und die gefangenen Tiere verkauften. Natürlicherweise misstraute jene jedoch dieser Theorie, hinterfragte ihre Töchter jedoch nie.
Das Geschäft ging immer schlechter, irgendwann lebten sie nur noch vom Diebesgut, welches jedoch auch irgendwann nicht mehr ausreichte. Die Familie lebte von fast nichts, die Schneiderei wurde geschlossen, sie versuchten, auf Erzknollen umzusteigen. Der Schuss ging jedoch prompt nach hinten los, das Geld war fast weg. Es kam soweit, dass sie ihr Haus verkaufen mussten und ihr zuhause die kalten Gassen der Stadt wurden.
Am Boden angekommen, hatten die drei nur noch sich selbst, und als sie dachten, es könnte nicht noch schlimmer werden, stellte sich alles gegen sie. Aislynns Schwester starb im Alter von elf Jahren an irgendeiner Krankheit, für dessen Heilmittel das Geld fehlte. Aislynn und ihre Mutter traf der Schlag schwer, sie wussten nicht, was tun. Aus der Träumerin wurde eine Pessimistin, eine vorsichtige, unsichere Person entwickelte sich, unwissend, wie sie noch bestraft werden sollte. Sie versuchte, ihr letztes Stück Familie irgendwie mit dem gestohlenen Geld und Essen am Leben zu erhalten, bis ihre Mutter sie schliesslich in ihrer Depression wegschickte, mit den Worten, sie solle sich gefälligst um sich selbst und nicht um die alte, sterbenskranke Frau zu kümmern. Ihre Tochter verstand den Wunsch nur geringfügig, doch als ihr letztes Familienmitglied schliesslich das Essen, welches sie bekam, liegen liess, liess auch sie ihre Mutter zurück und kämpfte sich alleine auf der Strasse durch.
Ihr Alltag besteht heute nur noch darin, irgendwie am Leben zu bleiben. Ihr Geld, ihr täglich Brot, ihr ganzer Besitz besteht nur noch aus Diebesgut, immer wieder kommt es zu Streitigkeiten zwischen ihr und den anderen Obdachlosen der Stadt. Das Leben hat ihren Charakter abgehärtet, liess sie stumpf werden, nagte an ihrem Körper wie an ihrem Mitgefühl.
Magie: Aislynn hatte nie das Geld, um zur Stadt der Magie zu ziehen und zu lernen, dementsprechend kam sie nie in den Genuss einer dementsprechenden Ausbildung. Die Grösse ihres Magiekerns ist ihr gänzlich unbekannt, und alles, was sie über die Magie weiss, ist, dass sie ihren Untergang sein könnte.
Waffen: Wie bereits bei den Äusserlichkeiten erwähnt, versteckt Aislynn unter dem Ärmel ihres Mantels einige Wurfmesser; pro Arm drei. Nur vier davon stammen dabei vom selben Erschaffer, die zwei anderen sind Diebesgut und unterscheiden sich damit auch von ihren restlichen Exemplaren.
- Ihre ersten vier sind aus einem stahlähnlichem Matreal und besitzen am Griffende einen kleinen Ring. Sie sind eher leicht und der Flug ist daher schwieriger, zu kontorllieren.
- Ein Messer besitzt eine wellenartige Klingenform und ist mit eingeritzten Mustern verziert. Kommt es in die Nähe eines starken Magieflusses, beginnen die Muster, zu leuchten, haben ansonsten jedoch keinen Effekt. Bisher ist ein solches Ereignis auch noch nie vorgekommen.
- Das letzte besitzt zusätzlich an der Klinge kleine Zacken und ist auch ein gutes Stück schwerer als die anderen.
Alle sind etwa 15cm lang und werden von ihr vor dem Kampf mit dem Saft von Erzknollenblättern eingerieben. Jene sind bekanntlich giftig und sollten damit den Kampf etwas schneller beenden können - zumindest glaubt Aislynn, das dies so ist. Die wahre Wirkung des Giftes kennt sie nicht.
Zusätzlich besitzt die Strassendiebin einen bereits älteren Dolch (etwa 20cm), dessen Klinge jedoch noch scharf genug ist, um jemandem blutige Wunden zuzufügen. Der Griff ist mit abgewetztem, braunem Leder umwickelt, welcher keinerlei Verzierungen aufweist. Zwischen Griff und Klinge befindet sich eine kleine, runde Scheibe, wahrscheinlich als Parrierelement. Er ist zweiseitig geschärft und eignet sich mit der schmalen Klingenform wohl mehr als Stichwaffe, als als Schneidwerkzeug. Die Waffe ist, ebenfalls mit Verbänden, an ihren rechten Oberschenkel befestigt.
Kampffähigkeiten/-erfahung: Das Leben auf der Strasse hat Spuren hinterlassen. Aufgrund mangelnder Nahrung fehlt es Aislynn deutlich an Kraft oder Ausdauer. Lange Wanderungen, Kraftübungen oder dergleichen, alles Dinge, die ihr überhaupt nicht liegen. Dafür ist sie zäh und kann unter den widrigsten Umständen noch weitermachen, wenn sie will. Bis zu einem gewissen Grad machen permanente Schmerzen ihr nichts aus, wegen kleinerer Verletzungen ist sie noch lange nicht kampfunfähig. Ihr Körper erholt sich auch erstaunlich schnell von Hautverletzungen, sodass Wunden nach wenigen Tagen meist wieder verschwunden sind.
Mit ihren Wurfmessern ist Aislynn mittlerweile sehr geschickt geworden, auf eine Distanz von ca. 6 Metern schiesst sie erschreckend genau, doch bei grösserem Abstand hören ihre Fähigkeiten auch langsam wieder auf. Wenn sie an der richtigen Stelle trifft, ist der Gegner für den nächsten Moment oder für die Ewigkeit kampfunfähig, was für die Diebin bereits mehr als ausreicht. Der Umgang mit dem Dolch wurde ihr allerdings nie beigebracht, sodass sie mit dieser Waffe oft nur willkürlich in der Luft herumfuchtelt und sich in Sicherheit hofft. Sollte Aislynn ihre Wurfmesser verloren haben, ist sie praktisch kein ernst zu nehmender Gegner mehr.
Aislynn hat sehr ausgeprägte Reflexe, reagiert schnell und erkennt Gefahren oft früher. Offen in den Kampf zu gehen, ist gegen ihre Natur, lieber attackiert sie Feinde von einem Versteck aus, wo sie nicht direkt gesehen wird. Die Diebin fühlt sich erst dann am sichersten, wenn sie sicher ist, dass die Aufmerksamkeit nicht bei ihr, sondern bei einem Mitstreiter oder an einem anderen Punkt ruht. Sollte dies nicht der Fall sein, kann in ihr schnell Panik ausbrechen, was sie unaufmerksam macht.
Zudem ist die Strassendiebin eine schnelle Läuferin. Langsam ist sie nicht, im Gegenteil, aber an Kondition mangelt es ihr umsomehr. Lieber beendet sie einen Kampf möglichst schnell, sollte er sich in die Länge ziehen, flüchtet sie notfalls. Und wenn es ums Flüchten geht, so ist Aislynn eine wahre Weltmeisterin darin, ihren Verfolgern mit Haken und waghalsigen Abkürzungen das Leben schwer zu machen. Das heisst, solange sie noch Puste hat, welche, wie bereits genannt, schnell weg ist.
Besonders viel Erfahrung im Kampf besitzt Aislynn nicht. Gegen einen erfahrenen, kräftigen oder ausdauernden Gegner wäre sie hoffnungslos ausgeliefert, sie kennt weder gute Strategien noch Tricks, um sich bei gefährlicheren Feinden behaupten zu können. Einen richtigen Nahkampf hatte sie noch nie bestritten, sie bevorzugt immer die Weite, um mit ihren Wurfmesser attackieren zu können. Sie könnte sich vielleicht ein Zeitchen verteidigen, doch jemandem wirklich den garaus zu machen - mit viel Glück vielleicht. Und sie bezweifelt, dass sie weiterhin ein soewtas haben wird.