Dem Schicksal entgegen
Ruhezeit
Koron raffte sich auf und fuhr seine Klauen aus:“ Ich bin keine Marionette mehr, ich habe meinen eigenen Verstand und werde weder vor dir noch vor jemand anderen, IM STAUB KRIECHEN!“
Koron griff Dark an.
Doch seine Klauen prallten einfach von Dark ab, eine brach sogar ab.
Koron landete mit dem Rücken auf dem Boden, was wegen seinen Brandverletzungen noch mehr Schmerzen verursachte.
Selbst die Raupyfäden halfen dabei nicht.
Dark war amüsiert über Korons Hilflosigkeit:“ Koron Koron Koron. Was soll ich nur mit dir machen? Denn schnellen Tot hast du nicht verdient. Bei dir wäre ein langsamer und qualvoller Tot angemessen.“
Koron sprang auf:“ Angemessen? Ich werd dir gleich mal.....“
Der Schmerz in seinem Rücken unterbrach seinen Satz und verwandelten seine letzten Worte in ein schmerzvolles Stöhnen.
Rinja hätte Koron liebend gerne geholfen, aber sie hatte viel Mühe damit Dennis davon abzuhalten in den Kampf einzugreifen, er würde sich dabei nur unnötig in Gefahr begeben und dabei wohl noch schwerere Verletzungen erleiden.
Dark dachte darüber, wie er Koron am qualvollsten töten konnte.
Dann jaulte er plötzlich auf und krachte auf den Boden.
Diesen Moment nutze Koron, um Dark an den Hals zu springen,
Seine rechte Pfote näherte sich Darks Kehle und er war fest entschlossen diese mit seinen Klauen zu durchschneiden.
Doch dann zögerte er:“ Nein, ich kann nicht.“, Koron vergoss eine Träne und schrie Dark ins Gesicht:“ Warum kann ich dich Bastard nicht töten!?“
Dark lächelte:“ Du bist zu schwach, ohne mich bist du geistig zu schwach. Du kannst ohne mich einfach niemanden töten, wie ich es doch schon sagte, du bist nicht nur schwach sondern auch erbärmlich.“
Koron schlug ihm mit der blanken Pfote ins Gesicht.
Über diesen schlag konnte Dark nur lächeln.
Er entfernte Koron unsanft von seiner Brust und stand auf.
Er zuckte gleich wieder zusammen und seine Stimmlage veränderte sich wieder.
Masamune hatte sich wieder die Kontrolle erkämpft.
Er keuchte stark, der Kampf um die Kontrolle schien ihm viel Kraft gekostet zu haben:“ Koron, ich habe keine Zeit mehr, Dark will die endgültige Kontrolle erlangen.“
In Masamunes Hand erschien eine Dark Servia und er übergab sie Koron.
Aber es war keine gewöhnliche Dark Servia.
Sie verströmte eine vertraute Wärme.
Koron war sprachlos und er konnte Masamune nur fragend anblicken.
Masmune hatte ein paar letzte Worte an Koron, Rinja und Dennis:“ Ich werde mich auf die Spitze des Berg des Heiligen begeben und mich selber in eine Steinstarre versetzen. Das sollte euch ein Zeitpolster verschaffen. Um genauer zu sein Fünf Monate. Trainiert hart, denn Dark wird ein schwerer Gegner. Er wird vor nichts zurückschrecken. Koron, diese Dark Servia enthält deine alten Kräfte, es liegt ganz bei dir ob du sie nutzen willst oder nicht.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen flog Masamune davon, in dem Wissen Koron und die anderen nie mehr wieder zu sehen.
So platzierte er sich auf der Bergspitze des Berg des Heiligen und begann damit sich selbst in Stein zu verwandeln.
Von den Füßen aufwärts versteinerte er und glich immer mehr einer Statue.
Nun markierte sein versteinerter Körper den Ort wo das Letzte Gefecht zwischen Licht und Dunkelheit stattfinden wird.
Der Ausgang dieser Schlacht lag in den Pfoten von Charaldo, Koron, Rinja und Dennis.
Aber erstmal mussten sie sich Erholen um mit dem Training beginnen zu können.
Koron, Rrinja und Dennis konnten die Gildenruine auch schon erkennen, sie beschleunigten ihren Schritt.
Sie erreichten die Gildenruine und es war ein ganz schöner Akt Dennis die Leitern zu den Quartieren herunter zu bringen.
Koron konnte dabei nicht viel helfen, da er seine Dark Servia hütete wie seinen Augapfel.
Zudem beschäftigte ihn die Frage:“ Warum konnte ich ihn nicht töten? Ich stand so kurz davor das alles hier zu beenden bevor es überhaupt anfängt.“
Diese Gedanken belasteten ihn schwer, was man gut an seinem Schweif erkennen konnte.
Diesen schliff Koron nur noch hinter sich her.
Die ganze Gruppe war müde, aber ihre größte Sorge galt immer noch Charaldo.
Sie erreichten die unterste Ebene, Dort waren die Quartiere wo sie Dennis ein bisschen Ruhe gönnen konnten.
Als Rinja flüchtige Blicke in die Quartierräume warf, erregte eine Flamme ihre Aufmerksamkeit.
Sie ließ sofort alles stehen und liegen und rannte in freudiger Erwartung der Flamme entgegen.
Sie fing an zu rufen:“ Chari! Oh Chari bin ich froh dich zu sehen.“
Ihre Freude wurde etwas gedämpft, als sie einen plötzlichen Schlag auf die Nase bekam:“ Seien sie doch bitte ruhig. Ich habe ihn gerade erst aus der Ohnmachtsunruhe befreit.“
Rinja blickte an dem Arm herauf , der ihr gerade auf die Nase geschlagen hatte.
Sie sah in ein ernst schauendes Gesicht von einer Rosanen Kugel:“ Wer bist du?“
Fragte sie vorsichtig.
Die Antwort war kurz gehalten:“ Mein Name ist Cassy. Lasst uns rausgehen Charaldo braucht jetzt erst mal sehr viel Ruhe.“
Mit leichtem Widerwillen verließ Rinja zusammen mit Cassy das Zimmer.
Als Cassy Dennis sah wurde sie etwas stutzig:“ Kennen wir uns nicht?“
In Dennis keimte etwas Freude auf:“ Cassy, ich bins Dennis.“
Cassy konnte sich vor Glück kaum halten
Sie nahm Dennis so kräftig in die Arme, dass dieser eine schmerzverzerrte Fratze zog:“ Ich bin ja auch froh darüber dich zu sehen, aber du tust mir weh.“
Cassy ließ ihn eilig los und sie wirkte peinlich berührt.
Sie räusperte sich und kam wieder zu den ernsten Themen zu sprechen:“ Also was Charaldo betrifft gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht.“
Koron rollte genervt mit den Augen:“ Musste ja kommen.“
Cassy störte sich gar nicht an Korons Kommentar:“ Die gute Nachricht. Er hat die Ohnmachtsunruhe überstanden aber er wird jetzt wohl noch ein oder zwei Tage durchschlafen . Jetzt zur schlechten Nachricht.“, Cassy hielt inne inne:“ Am besten ich sage es frei heraus. Archie und ich haben uns dazu entschlossen sein Gedächtnis zu löschen und zwar sein ganzes.“
Ich Schock ging in die Gruppe und es kam nur eine Frage auf, nämlich die nach dem Warum.
Cassy ließ den Schockmoment ausklingen bevor sie Weitersprach:“ Charaldo schien in letzter Zeit viele Negative Erlebnisse gehabt zu haben, was seine Psyche fast komplett zerstörte. Das war dann auch letztendlich der Grund für seinen schlimmen Zustand.“
Rinja trat zu Cassy heran:“ Darf ich jetzt zu ihm. Ich verspreche auch ganz ruhig zu bleiben.“
Cassy nickte:“ Ja darfst du, während dessen kümmere ich mich um euch zwei, ihr seht auch nicht gerade Gesund aus.“
Rinja betrat Charaldos Quartier sehr behutsam, sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand.
Sie wollte es einfach nicht glauben, dass wenn er wieder aufwacht sie nicht mehr erkennen würde.
Dieser Gedanke zerriss ihr förmlich das Herz und ein gigantischer Klos bildete sich in ihrem Hals.
Die meist Stolz erhobene Nasenspitze schien schlaff herunter zu hängen.
Die wurde langsam zu einem wimmernden Häufchen Elend.
Obwohl sie wusste, dass er wieder vollkommen Gesund wird und sie ihn bald wieder sprechen und Lachen hören konnte, konnte sie es einfach nicht ertragen, daran zu denken wie er sie fragen würde wer sie den sei.
Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und fing an zu weinen.
Koron, Dennis und Cassy konnten hören wie Rinja weinte.
Sie vergoss extrem bittere Tränen doch irgendwann wurde es ruhig.
Cassy ließ Koron nach dem rechten schauen, da sie sich voll und ganz auf Dennis konzentrieren wollte.
Rinja war auf Charaldos Brust eingeschlafen.
Koron lag seine Dark Servia beiseite, hob Rinja etwas an um sie neben Charaldo in das Schlafstroh zu legen.
Dann wischte er vorsichtig ihr feuchtes Gesicht ab und auch Charaldos Brust trocknete er ab.
Er hob seine Dark Srvia wieder auf und schlich aus dem Quartier.
Jetzt waren von den drei Quartieren zwei schon belegt.
Koron konnte aus dem Raum zu seiner rechten hören, wie Cassy an Dennis herumdoktorte.
Also ging er in das Quartier zu seiner linken, aber nicht um zu schlafen sondern um endlich eine Entscheidung zu Treffen.
Sollte er seine alten Kräfte annehmen oder nicht?
Er starrte die ganze Zeit auf die Dark Servia in seiner rechten Pfoten.
Sie gab ein summendes Geräusch von sich, als wäre ein winziges Bibor in der Kugel gefangen.
Was wäre wenn er die Kräfte nicht voll kontrollieren könnte?
Was wenn ihm die Macht zu Kopf steigt und er völlig die Selbstkontrolle verlieren würde?
Allen Zweifel zum trotz, er nahm die Kräfte an.
Zögerlich führte er die Kugel zu seinem Herzen.
Langsam verschwand sie in seiner Brust.
Jetzt bekam Koron doch etwas Angst aber er musste stark bleiben.
Als Die Kugel fast in seiner Brust verschwunden war, bekam er das große Verlangen sie wieder heraus zu ziehen.
Er schaffte es seine Pfoten von ihr fern zu halten.
So verschwand die Kraft spendende Dark Servia vollständig in seiner Brust.
Zuerst spürte er nichts aber dann wurde ihm schwarz vor Augen und er fiel ohnmächtig um.
Er fand sich in einer schwarzen leeren wieder und er sah sich selber:“ Dark? Bist du das?“
Korons Abbild schüttelte mit dem Kopf:“ Nein, zu deinem Glück nicht. Ich bin die Dark Servia, die du in dir aufgenommen hast. Du hattest starke Zweifel bei meiner Aufnahme. Ich will es endgültig Wissen. Bist du wirklich bereit meine Kraft auf zu nehmen?“
Koron zögerte kurz aber er musste sich jetzt zusammenreißen:“ Ja, Ja ich bin bereit für deine Kraft. Ich brauche deine Hilfe um Charaldo dabei helfen zu können Dark zu vernichten. Aber bitte kann ich dich bei einem Namen nennen?“
Die Dark Servia überlegte kurz:“ Nenn mich Chikara. Was wirst du mit meiner Kraft anstellen, falls ihr es schafft Dark zu vernichten?“
Diese Frage beschäftigte Koron schon, seitdem er Chikara von Masamune bekommen hatte.
Endlich wusste er eine passende Antwort:“ Ich werde in meine eigene Welt zurück kehren. Dort möchte ich endlich meinen großen Bruder Ikuji kennen lernen. Außerdem möchte ich eine Familie gründen.“
Chikara zeigte sich beeindruckt:“ Okay, hört sich gut aber du hast doch noch etwas auf dem Herzen.
Na los erzähl es mir.“
Koron wurde etwas ernster:“ Als Gott des Schicksals ist mir nicht nur die Unsterblichkeit gegeben sondern mir wird leider auch etwas verwehrt.“
Chikara wusste genau worauf Koron hinaus wollte:“ Du möchtest dich weiter entwickeln? Ha träum weiter.“
Da musste Koron widersprechen:“ Nein, das ist kein Traum, das ist mein Schicksal.“
Darauf hatte Chikara keine Antwort, stattdessen klatschte er in die Pfoten und sagte nur noch:“ Du hast gewonnen.“
Koron wachte aus der Ohnmacht auf und zwar so plötzlich, dass er jemanden aus versehen eine Kopfnuss verpasste.
Er sah Sternchen und fiel zurück in das Stroh.
Er rieb sich die schmerzende Stirn und öffnete langsam die Augen, um zu erkennen wen oder was er da getroffen hatte.
Er sah Cassy, wie sie sich ebenfalls die Stirn rieb.
Koron lächelte:“ Da habe ich wohl einen Volltreffer gelandet Hahah Au.“
Als er anfing zu lachen pulsierte der Schmerz in seiner Stirn stärker.
Cassy behielt aber wie immer die Fassung:“ Ja das haben sie wohl. Ist es bei ihnen eigentlich normal, wenn sie im Schlaf sprechen.“
Korons blick wanderte trübsinnig in Richtung seiner Füße, die er im faden Licht von der Kerze, die Cassy trug, kaum erkennen konnte:“ Was ist bei mir schon normal?“
Ein Luftzug löschte die Kerze und auf einmal war es zappenduster.
Als wäre es das normalste der Welt, spuckte Koron sich einen Feuerball auf die Pfote.
In dem Licht des Feuerballs konnte Koron erkennen wie Cassy sich davor erschreckt hatte.
Jetzt wurde es Koron erst bewußt:“ Oh man, ich habe mein Feuer wieder!“
Bei seinem Freudenruf verlosch der Feuerball und es war wieder stockdunkel.
Koron hatte eine Idee:“ Ich glaube es wäre besser wenn ich die Kerze wieder anzünde.“
Er tastete sich in der Dunkelheit voran.
Plötzlich ertönte ein dumpfer Schlag und irgendetwas fiel zu Boden:“ Na ganz toll, jetzt habe ich den Kerzenhalter fallen gelassen.“
Cassy und Koron fingen an nach der Kerze zu suchen.
Das Ergebnis war ein Poltern und eine Beschwerde von Koron:“ Cassy könntest du bitte von meinem Rücken runtergehen.“
Die Suche ging weiter.
Koron wollte kurz eine Flamme spucken, um wenigstens etwas sehen zu können.
Leider bemerkte er nicht, dass er Cassys Schweif direkt vor der Nase hatte und so verpasste er ihr eine ungewollte Schweifflamme.
Cassy schwieg dazu und Koron löschte peinlich berührt die Flamme.
Plötzlich kam von Cassy ein erschreckter Ausruf:“ Koron! Sie Ferkel! Nehmen sie ihre Pfote da weg!“
Obwohl es Stockdunkel war landete die sonst so friedfertige Cassy eine gezielte Backpfeife bei Koron.
Ein weiteres Poltern erschütterte den Raum.
Jetzt kullerte irgendetwas auf dem Boden herum:“ Toll jetzt ist mein Ei aus meiner Bauchtasche gefallen.“
Prompt stolperte Koron darüber, es blieb zum Glück heil, was man von Korons Nase nicht behaupten konnte.
Endlich hielt er den Kerzenhalter in den Pfoten und konnte wieder für Licht sorgen.
Cassy hob zuerst ihr Ei auf und legte es erleichtert wieder in ihre Bauchtasche.
Koron hatte nun neben den Kopfschmerzen auch noch eine schmerzende Wange und zu allem Überfluss auch noch Nasenbluten:“ Ich glaube wir sollten das bei einem Gute Nacht belassen.“
Cassy kratzte sich am Nacken:“ Äh ja also gute Nacht Koron.“
Sie ging aus dem Raum und Koron konnte sich schlafen legen.
Am nächsten Morgen fühlte er sich nicht besser.
Auf seiner Stirn wuchs eine Beule, seine rechte Wange war angeschwollen, Sein Fell war mit Blut befleckt und völlig zerzaust dazu.
Koron quälte sich aus dem Stroh:“ Man war das eine Nacht. Ich brauch unbedingt Wasser. Ich hab schon seit einer halben Ewigkeit schon nicht mehr geschwommen.“
Mit einer Klaue kratze er sich etwas Blutkruste von der Nase.
Er trat aus seinem Quartier und hatte leider das Pech, dass Dennis, das im selben Moment vorhatte.
Er hatte von Cassy zwei Krücken bekommen, damit sich wenigstens etwas bewegen konnte.
Als sie sich sahen trat eine peinliche Pause ein.
Doch dann fing Dennis an zu prusten um dann lauthals zu Lachen.
Koron nahm es ihn nicht ganz so krumm:“ Ich geh an den Strand um ne Runde zu schwimmen. Falls Rinja fragt.“
Koron verließ die Gildenruine und machte sich auf in Richtung Strand.
Das Meerwasser lud einfach zum planschen ein.
Koron wollte gerade freudig ins Wasser hüpfen, da hielt ihn irgendwer am Schweif fest und das nicht gerade sanft.
Koron fuhr seine Klauen aus, denn er hasste es wie die Pest wenn man ihm an seinem Schweif festhielt:“ Wer wagt es, MEINEN SCHWEIF AN ZU FASSEN!?“
Der Übeltäter bekam einen Schreck und lies Korons Schweif los.“
Es war ein Krabby, das nun hilflos Korons Zorn ausgeliefert war:“ Es tut mir leid Koron, ich habe dich zuerst nicht erkannt. Bitte tu mir nicht weh.“
Normalerweise war es ein Todesurteil, wenn man Koron am Schweif zog aber heute lies er mal Gnade walten und das Krabby verschwand so schnell wie es aufgetaucht war.
Endlich konnte Koron sich in die Fluten stürzen.
Er tollte herum und wollte einfach mal ganz Bamelin sein, es war ein herrliches Gefühl wie das Wasser sein Fell umspülte.
Einigen Pokémon versammelten sich am Strand und konnten einfach nicht glauben was sie sahen.
Koron, das gefährlichste Pokémon der Welt, planschte fröhlich direkt vor ihren Augen, als würde ihn kein Wässerchen trüben.
Als er wieder aus dem Wasser stieg, schüttelte er sich erst mal ordentlich trocken.
Die Blicke der anderen Pokémon störten ihn so gut wie gar nicht.
Am Gildeneingang traf er auf Cassy, die ebenfalls das Gebäude betreten wollte.
Koron gab ihr selbstverständlich den Vortritt und half ihr dabei die vier Körbe, die sie dabei hatte, mit herunter zu transportieren.
Als alles unten angekommen ist, drückte Cassy einen der Körbe in Korons Pfoten.
Der Inhalt wurde von einem orangen Deckchen verdeckt:“ Ich habe mir gedacht ihr habt Hunger.“
Cassy nahm sich die anderen Körbe und verschwand im Quartier von Dennis.
Koron ging in sein Quartier und nahm das Deckchen aus dem Korb.
Dieser war mit den unterschiedlichsten Beeren gefüllt, von denen Koron eine sofort in die Augen stach:“ Oh eine Seetangbeere. Ich liebe diese Dinger!“, rief er vor lauter Freude.
Mit einem breitem Lächeln verzehrte er die Beere.
Cassy machte sich unterdessen wieder sorgen um Dennis.
Sie tastete gerade seinen Bauch ab, dabei schüttelte sie mit dem Kopf:“ Hach Dennis. Du bist für ein Glutexo einfach zu mager. Du weißt doch wie sehr ich es hasse ein unterernährtes Pokémon zu sehen.“
Dennis schwieg, er wollte Cassy nicht noch mehr sorgen bereiten.
Er nahm eine Beere aus seinem Beerenkorb, betrachtete sie kurz und aß sie.
Ein Lächeln huschte über Dennis Mund und zum ersten mal seit drei Jahren fühlte er sich geborgen.
Cassy bemerkte Dennis Zufriedenheit und auch sie lächelte.
Als sie mit der Untersuchung fertig war schaute sie noch einmal bei Koron vorbei.
Dieser hatte schon einen Großteil der Beeren gefuttert.
Er lag zufrieden auf dem Schlafstroh und rieb sich genüsslich den Bauch.
Er lächelte Cassy einfach nur an und wartete darauf was sie ihm zu sagen hatte:“ Ich wollte nur wissen... wie ist ihr Nachname?“
Korons lächeln verschwand und sein Blick wanderte wieder zu seinen Füßen und er seufzte:“ Eigentlich sollte ich diesen Namen mit Stolz tragen, aber ich bin nicht würdig ihn überhaupt aus zu sprechen. Irgendwann musste das ja raus kommen. Ich bin Koron Daioh, der kleine Bruder von Ikuji Daioh.“
Cassy war geschockt:“ Ist das wirklich wahr? Du trägst das Blut des legendären Daioh Clans in dir?“
Koron würde am liebsten im Boden versenken:“ Ich wünschte es wäre eine Lüge aber es ist leider die Wahrheit, doch ich habe diesen Namen dank Dark beschmutzt.“
Langsam klang Cassys Schockstarre aus:“ Der verlorene Erbe der mächtigen Daioh Familie, deine Eltern sind doch vor elf Jahren unter mysteriösen Umständen gestorben, diese Nachricht hatte selbst hier in der Pokémonwelt für entsetzen gesorgt.“
Korons Blick ging zu seiner rechten Pfote, er betrachtete sie eingehend:“ Nein diese Umstände waren nicht mysteriös. Das war ich. Ich habe meine eigenen Eltern umgebracht. Lässt du mich jetzt bitte in Ruhe.“
Cassy ging Korons bitte nach und ließ ihn allein.
Bei Rinja und Charaldo war die Stimmung nicht sehr viel besser.
Rinja saß neben Charaldo und hielt seine Hand, sie wirkte immer noch so betrübt wie am Vortag.
Cassy stellte die letzten beide Körbe ab und hockte sich neben Rinja.
Es brach ihr fast das Herz sie so traurig zu sehen.
Rinja begrüßte Cassy mit einer von Trauer verzehrten Stimme:“ Hallo Cassy. Was machst du denn hier?“
Cassy streichelte Rinja vorsichtig über den Kopf:“ Ich bringe euch etwas zu Essen. Du musst doch Hunger haben. Es ist ein so schön Sonniger Tag, warum gehst du nicht raus und genießt die Sonne? Ich passe so lange auf Charaldo auf.“
Rinja konnte wirklich etwas Sonne vertragen.
Der Hügel, auf dem die Ruine stand, eignete sich ideal für das Sonnenbaden.
So setzte sie sich an einen alten Holzpfahl, der wohl früher mal als Fackel diente, und ließ sich einfach von der Sonne bescheinen.
Nach wenigen Minuten nickte sie ein und bekam einen merkwürdigen Traum.
Er fühlte sich so unglaublich real an.
Sie saß zwar immer noch an dem Holzpfahl aber vor ihr schwebte Masamune, er war von einem lilanem Schiller umgeben.
Rinja richtete sich auf:“ Ma- Masamune? Aber wie kannst du mit mir sprechen? Du solltest doch versteinert auf diesem Berg stehen?“
Masamune verzog keine Mine:“ Das bin ich auch. Ich habe euch allen eine letzte Nachricht geschickt, die ihr dann im Traum erhalten werdet.“
Rinja konnte es einfach glauben:“ Ich träume wirklich? Aber.“, sie zögerte kurz:“ Es fühlt sich so echt an.“
Rinjas Verwirrung schien Masamune nicht zu interessieren:“ Was ich der also sagen wollte hat doch seine Wichtigkeit, den auch du besitzt eine besondere Gabe. Es fehlt nur noch ein bisschen und du könntest sie nutzen. Die Gabe nennt sich das Schicksalslicht.“
Rinja schreckte auf:“ Das Schicksalslicht? Meinst du damit das Lied, das ich von meiner Mutter gelernt habe?“
Masamune schüttelte mit dem Kopf:“ Du hast es nicht von deiner Mutter gelernt. Du beherrschst dieses uralte und mächtige Lied, schon seit dem du geschlüpft bist. Die Aussage deine Mutter hätte es dir beigebracht, ist ein vergeblicher Versuch deines Geistes einen Grund dafür zu finden warum du das Schicksalslicht beherrschst. Schon viele Pokémon haben versucht dieses Lied zu entschlüsseln, doch wenn sie schon alleine versuchten die Melodie zu summen, hat es sie umgebracht. Allein schon die Tatsache, dass du die Melodie so selbstverständlich summen kannst ist ein Hinweis darauf, dass du auch bald den Text beherrschen wirst.“
Masamune machte eine kleine Pause, um Luft zu holen.
Rinja bekam einen leichten Schock.
Sie soll ein Lied beherrschen, dessen Melodie Pokémon umbringen kann?
Ihr drängte sich eine Frage auf:“ Was muss ich tun um den Text zu lernen?“
Masamunes Antwort war kurz und warf weitere Rätsel auf:“ Finde deinen Platz in dieser Truppe und werde dich deiner Rolle bewusst, dann wird der Text dich für würdig halten.“
Rinja erwachte aus ihrem ungewöhnlichem Traum.
Sie schien wohl etwas länger geschlafen zu haben, denn die Sonne ging schon unter, sie leuchtete in einem intensiven Rot.
Ihr langes Sonnenbad gab ihr viel Kraft, genug um die schwere Zeit zu überwinden, die ihr und den anderen bevorstand.