*hüstel* Es ist zwar zu einer unmenschlich späten Zeit, aber da ich (endlich) mein Kapitel fertig habe und mich die Müdigkeit noch nicht übermannt hat, dachte ich mir, dass ich das fünfte Kapitel dann auch gleich on stelle ^^ Und was die lange Wartezeit angeht... ich werde versuchen, meine Kapitel wieder regelmäßiger und auch ein wenig schneller on zu stellen. Das letzte Kapitel ist schon mehr als drei Monate her...
Oh man, als du geschrieben hattest, meie Charaktere würden dich an nichts erinnern, dachte ich einen Moment, dass jetzt etwas Schelchtes kommen würde, aber es freut mich doch zu hören, dass dir meine Charaktere gefallen *erleichtert sei* Hmm, das die Story ein wenig zusammengewürfelt scheint, mag wohl wirklich an den vielen Büchern liegen... ich selbst kann zumindest behaupten, Harry Potter nicht gelesen zu haben... da kommt das mit Eragon wohl eher hin ^^ Und danke, dass du mich auf den Fehler hingewiesen hast, den habe ich natürlich auch schon verbessert ;3
Es freut mich wirklich, dass du meine Fanstory entdeckt und auch gleich einen so tollen Kommi hinterlassen hast ^^ Den Startpost habe ich noch einmal überarbeitet und was die Warnung angeht, da werde ich mich auf jeden Fall im Rahmen der Forenregeln bewegen und nichts übertreiben. Der Begriff "Pokémoid" ist wirklich eine Zusammensetzung aus "Pokémon" und "Humanoid", ich wollte nämlich keinen Begriff wählen, wie "Chimäre" oder ähnliches, da diese schon in anderen Fs' vorkamen. Und im Prolog, was die Stelle mit dem Einbrechen betrifft... nun ja, ich werde wirklich noch ein wenig daran feilen müssen, überhaupt müsste ich noch ein wenig an den Beschreibungen feilen. Vor allem die Umgebung vergesse ich leicht mal...
Und die Verbindung von Latias ud Umiko scheint wohl wirklich an Eragon zu erinnern, es ist zwar schon eine Weile her, aber dass ich die Bücher gelesen habe scheint man ja zu merken, da doch mehr davon einfließt, als beabsichtigt (es war nämlich nicht wirklich beabsichtigt ^^). Das dir die Beschreibung von Kramshef gefallen hat, freut mich ^^ Es sollte ja authentisch rüberkommen, dieses Pokémon eignet sich wirklich perfekt für diese Rolle. Und an der Akademie gibt es wirklich Schüler, die keine Verbindung mit einem Pokémon haben, ich hoffe doch, dass man das in den nächsten Kapiteln merkt ^^ Und die Fehler habe ich auch schon verbessert, vielen dank :3
Bekanntschaften und Erklärungen
„Unglaublich, aber wahr. Wir haben tatsächlich Casius' Training überstanden, ohne aufzugeben, ich denke wir können stolz auf uns sein“, sagte die mittlerweile siebzehnjährige Umiko, während sie sich ein schlichtes, weißes Hemd anzog und nach einer roten Jacke griff. Lissianna saß währenddessen auf einem Stuhl und kämmte sich ihre langen, schwarzen Haare, Luxtra lag schlummernd neben ihr. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der Schwarzhaarigen, als sie an das harte Training dachte.
„Aber es hat sich für uns beide gelohnt, das war das harte Training wert und stolz können wir wirklich auf uns sein.“ Nachdem sie ihr Haar zufrieden ein letztes Mal mit der Bürste durchstrich, stand sie auf und drehte sich um. Lissianna trug eine blaue Bluse mit einer schwarzen Jacke darüber, sowie einer schlichten dunkelblauen Hose. Latias erhob ihren Kopf vom Bett und sah verschlafen zu ihrer Partnerin herüber, wie diese sich eine rote Hose anzog und dann mit einer Bürste durch ihre mittlerweile schulterlangen Haare fuhr. An ihrem Aussehen hatte sich nicht viel verändert, wenn man davon absah, wie sehr sie in die Höhe geschossen war. Lissianna war bisher immer größer als sie gewesen, doch mittlerweile waren sie ungefähr gleich groß.
„Warum macht ihr euch so zurecht? Ist heute etwas Besonderes?“ Umiko legte die Bürste beiseite und sah verwirrt zu ihrer roten Freundin.
„Hast du das schon vergessen Latias? Heute ist doch unser Abschluss und da müssen wir wenigstens annehmbar aussehen. Wer weiß welche Leute heute kommen, der Abschluss an unserer Akademie ist ein besonderer Anlass, da hier nur die besten Soldaten ausgebildet werden. So heißt es zumindest. Vielleicht kommt ja ein hohes Tier hierher um unserer Zeremonie beizuwohnen“, beendete sie ihren Satz vor Aufregung in einem leicht quietschenden Ton. Latias gähnte ausgiebig und schwebte von der Matratze in die Luft, auch Luxtra erhob sich und strich um die Beine seiner Partnerin. Lissianna riss ihre Freundin aus ihrer Schwärmerei, indem sie Umiko an ihrem Arm hochzog und sagte: „Glaubst du allen Ernstes, dass diese Männer und Frauen in unserem Alter wären oder gut aussähen? Viele von ihnen sind zudem normale Menschen und haben kein Pokémon als Partner, so wie wir, deshalb halten sie nicht viel von uns. Mach dir nicht unnötig Gedanken über so etwas.“ Die Rothaarige seufzte, winkte Latias her und dann gingen die vier nach draußen auf den Versammlungsplatz.
Es hatten sich schon viele der anderen Schüler um das Podest versammelt, auf dem der Leiter Casius später verkünden würde, an welche Orte die neuen Soldaten geschickt werden würden.
Von ihren jetzigen Plätzen aus konnten die zwei Mädchen überhaupt nichts sehen, da die anderen Schüler ihnen im Weg standen, also mussten sie sich ihren Weg durch die Menge bahnen.
Mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht tippte Umiko den vor ihr stehenden Jungen an und fragte: „Entschuldige, aber könnten wir bitte durch, wir können von hier hinten nichts erkennen.“
Ein wütendes Schnauben ertönte, der Braunhaarige drehte sich um und als er die zwei Mädchen sah, weiteten sich seine blauen Augen vor Schock. Seine Erwiderung blieb ihm im Halse stecken und er nickte einfach nur zurückhaltend. Seinem neben ihm stehenden Freund rammte er den Ellbogen in die Seite, zeigte auf die zwei und dann traten sie zurück, um ihnen Platz zu machen. Der Rothaarigen wurde das Herz schwer, als sie deren Reaktion sah, mittlerweile waren sie schon seit Jahren zusammen auf der Akademie gewesen und jeder musste wissen, dass keiner der Pokémoiden so schlimm war wie sie es sich vorstellten und doch hatten sie immer noch Angst vor ihnen.
Einige umstehende Schüler bemerkten wie die zwei Jungs zurücktraten und sahen zu Umiko und Lissianna. Die Rothaarige vermied es in deren Augen zu sehen, es war doch immer dasselbe was sich in ihnen spiegelte. Nie versuchte jemand seine Gefühle ihnen gegenüber zu verstecken, sondern ließen immer erkennen, wie sehr sie die Pokémoiden hassten. Selbst nach den ganzen Jahren, in denen sie diesen Blick schon kannte, konnte sich Umiko immer noch nicht daran gewöhnen.
Mittlerweile hatten die anderen Absolventen einen kleinen Gang für die beiden Mädchen und ihre Pokémon gebildet und Lissianna zog ihre Freundin mit, bevor die anderen es sich noch einmal überlegten und sie dann gar nichts mehr sehen konnten. Vorne angekommen, bemerkte die Schwarzhaarige, dass es den anderen Pokémoiden anscheinend nicht anders erging als ihnen, alle anderen von ihnen standen aneinandergedrängt in der ersten Reihe. Da begriff Lissianna, warum sie vorgelassen wurden, nicht nur aus Angst da man ja nicht ahnen konnte was sie dann getan hätten, sondern um alle Pokémoiden im Blick zu haben.
„Das ist doch lächerlich! Als ob wir ihnen jemals etwas tun würden. Wir haben doch nie etwas getan, was andere Schüler verletzt hätte.“
„Mag sein, aber sie haben eben Angst, das ist doch bei euch Menschen normal. Ihr habt Angst vor Dingen oder Lebewesen die ihr nicht versteht und aus der Angst bildet sich dann der Hass. Vielleicht nicht bei allen, aber bei vielen“, sagte Luxtra und schmiegte sich an das Bein seiner Partnerin.
Nachdenklich sah sie zu dem schwarzen Löwen, eine Hand vergrub sie in seiner Mähne, wie immer wenn sie in Gedanken war.
„Du hast zwar Recht, aber wir sind doch trotzdem Menschen. Wir unterscheiden uns doch nur vom Aussehen, ungewöhnliche Haar– oder Augenfarben und nur manchmal etwas pokémontypisches wie Ohren oder Pfoten. Das sind doch nur Ausnahmefälle und es ist ja nicht so, dass ihr Pokémon gehasst werdet, nur wir.“ Das Elektro-Pokémon schnaubte und wedelte ungeduldig mit seinem Schweif. Es war ja nicht so, dass er die Beschwerde seiner Partnerin nicht verstand, er konnte es sehr wohl nachvollziehen. Doch was erwartete sie von ihm, dass er ihr eine Antwort geben könnte, die alles erklären würde?
„Wir Pokémon werden nicht gehasst, aber wir werden auch nicht unserer Intelligenz entsprechend behandelt. Die Menschen behandeln uns wie Tiere und nicht wie denkende und fühlende Wesen. Nun ja, fühlende vielleicht schon, aber sie denken doch wir wären dumm und hätten nicht auch Träume und Pläne. Es gibt auch bei unserer Art einige Wesen auf die diese Beschreibung zutreffen mag, aber betrachte doch einmal Latias und mich. Denkst du wir würden von anderen Menschen so behandelt werden wie von euch?“ Lissianna sah in den Himmel und dachte über Luxtras Worte nach. Er hatte Recht, nicht nur die Pokémoiden wurden schlecht behandelt, sondern auch die Pokémon.
Auf einmal schlug ihr jemand auf den Arm und sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Freundin zu, die sie wütend anstarrte.
„Ich habe jetzt seit ungefähr fünf Minuten versucht dich aus deinen Gedanken zu reißen, Casius beehrt uns mit seiner Anwesenheit“, beendete sie ihren Satz abfällig. Umiko hatte immer noch eine Abneigung gegen den schwarzhaarigen Mann, aber nach den ganzen Jahren in denen er ihnen das Leben schwer machte, war das nur zu verständlich. Die Rothaarige wollte gerade damit anfangen, sich über den Leiter lustig zu machen, da blieb ihr Blick auf einem Jungen hängen, der ein wenig weiter hinten auf dem Podest stand. Casius war völlig vergessen, nur der Junge zählte. Seine Arme waren verschränkt und sein Blick zu Boden gerichtet, anscheinend fand er die Maserung des Holzes interessanter als die Schüler, sie fand es nur zu schade, dass sie seine Augen nicht erkennen konnte, da er seinen Kopf gesenkt hielt. Er war groß, größer als sie auf jeden Fall und sie überragte viele Schüler um einiges und dann waren da noch seine Haare. Für einen Jungen in seinem Alter, sie schätzte ihn auf siebzehn oder achtzehn, er war zumindest in ihrem Alter und doch waren seine Haare weiß.
Ist er etwa…?
Casius fing an zu reden und riss Umiko somit aus ihren Gedanken, Lissianna sah sie auch schon fragend an, doch sie schüttelte nur leicht errötet den Kopf.
„Nun ist der Tag gekommen, an dem ihr die Akademie verlassen werdet. Viele werden dies wohl betrauern“, sagte er und alle Schüler hinter Umiko und Lissianna senkten solidarisch ihre Köpfe, um ihre Trauer zu signalisieren. Die Rothaarige schnaubte daraufhin nur angewidert und wandte ihren Blick wieder dem schwarzhaarigen Mann zu, der nun fortfuhr, „doch für andere wird heute wohl einer ihrer schönsten Tage sein, oder zumindest glauben sie das.“ Mit einem eindeutig provozierenden Ausdruck im Gesicht sah er zu Lissianna und ihrer Freundin, die sich von ihrer Wut aber nichts anmerken ließen. „Nun denn, ich werde euch noch über die neuesten Kenntnisse aufklären, bevor ihr in Gruppen eingeteilt werdet um eure Waffen und Rüstungen zu erhalten. Ihr wart ja von der Außenwelt abgeschnitten und ihr wisst gar nicht, wie die momentane Lage aussieht. Zudem solltet ihr wissen, dass wir uns nicht mehr nur gegen eine, sondern gegen zwei Mächte wehren müssen. Unser Hauptfeind, das Reich Bluetia, hat das östlich von uns liegende Yelida erobert.“
Die Schüler keuchten erschrocken auf. Jeder konnte sich denken, wie schlecht die Chancen standen, sich jetzt noch zu behaupten. Die Bluetianer verfügten nun über mehr Ressourcen und konnten ihre Streitmächte ausbauen.
Natürlich erforderte dies Zeit, aber wenn es nicht gelang, Yelida schnellstmöglich von der Herrschaft des bluetianischen Königs zu befreien, gab es nur noch zwei Alternativen. Die eine war Versklavung, die andere der Tod – beides keine Möglichkeiten die sie freiwillig wählen würde. Aufgeregt tuschelten die anderen Absolventen miteinander, während Umiko in ihre deprimierenden Gedanken versunken war. Casius ließ sie jedoch daraus aufschrecken, als er die Gespräche mit einem laut geschrienen „Schweigt!“, beendete. „Ich kann nachvollziehen, dass euch diese Nachricht beunruhigt, aber ich erwarte, dass ihr mit diesem sinnlosen Geplapper aufhört. Wir müssen in dieser verzwickten Lage auch noch unsere Truppen aufteilen und da ihr nun auch zu diesen gehört, oder es bald werdet, werdet ihr möglicherweise von euren Freunden“, das letzte Wort spie er verächtlich aus, „getrennt. Doch bevor ich euch sage, an welche Grenze ihr geschickt werdet, erhaltet ihr eure Waffen und Rüstungen. Ihr“, sagte er und zeigte auf die Mädchen und Jungen in den ersten zwei Reihen, standen dort doch alle Pokémoiden. „werdet mit ihm mitgehen.“ Damit machte er nun auch alle anderen auf den silberhaarigen Jungen aufmerksam, den Umiko vorher schon beäugt hatte. Dieser hob nun seinen Kopf und trat einen Schritt vor. Umiko konnte es knarzen hören als er sich bewegte, anscheinend war die Bühne in keinem guten Zustand, aber warum auch? Sie wurde immerhin nur einmal im Jahr verwendet und zwar bei der Zeremonie, an der Lissianna und sie anwesend waren. Einige der Mädchen seufzten verträumt, während sie den jungen Mann betrachteten und die Jungen grummelten unverständliches und warfen dem Silberhaarigen grimmige Blicke zu, zog er doch die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
Nur zu gerne würde Umiko seine Seelenspiegel mit dem faszinierenden Blauton aus der Nähe betrachten. Würde sie jemand nach einer genaueren Beschreibung seiner Augenfarbe befragen, würde sie diese als mitternachtsblau bezeichnen, wurde sie bei deren Anblick doch an den Sternenhimmel erinnert. Ob seine Augen wohl noch fesselnder waren, wenn sie erfreut leuchten würden? Nur zu gern stellte sie sich dies vor.
Ihre Aufmerksamkeit richtete sie jedoch wieder auf Casius, als dieser ein paar Schüler zur Raison rief und sich dann kurz räusperte. „Ich würde vorschlagen, dass wir uns nun aufteilen, du kümmerst dich um unsere… pokémonhaften Schüler, während ich die anderen einweise. Nachdem alle ihre Waffen erhalten haben, treffen wir uns wieder hier und ich werde verkünden, wie es im Folgenden weitergeht.“
Casius ging von dannen, mit erhobenen Haupt, stolzierte er über die Tribüne und ging eine kleine Treppe hinunter, von denen es an jeder Seite der Bühne eine gab. Seine Schüler folgten ihm, nicht aber ohne vorher noch einen Blick auf ihre nicht gemochten Kameraden zu werfen.
„Dämliche Pokémoiden“, flüsterte einer, als er vorbeilief, aber dies tat er so laut, dass es jeder Umstehende hören konnte. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie Lissianna wütend das Gesicht verzog und Luxtra fauchte verärgert, während Latias den Beitrag des Jungen mit einem Schnauben quittierte. Die Gruppe der „ausgewählten“ Jugendlichen folgte dem General in Richtung des Trainingsplatzes, auf dem er ihnen wohl weitere und genauere Anweisungen geben würde.
Ein Junge neben Umiko blieb nicht so ruhig und fletschte daraufhin die Zähne. Ein Knurren entstieg seiner Kehle und der gerade noch ach so selbstbewusste Junge, wich zurück und verschwand in der Menge seiner Mitschüler. Hatte er gerade noch sehr gefährlich gewirkt, als der junge Mann neben ihr geknurrt hatte, sah er jetzt ziemlich nett aus. Seine verwuschelten, beigen Haare fielen ihm über die Stirn und bedeckten teils seine schokoladenbraunen Augen.
Während er dem „normalen“ Jungen noch hinterher sah, schnaubte er abfällig und wischte sich über sein weißes Hemd, so als würde er Dreck abwischen wollen – wenn dieser denn vorhanden wäre. Umiko vermutete, dass er damit nur sein Gemüt abkühlen wollte, er schien ein sehr stürmischer Junge zu sein. Ihr Blick wanderte von seinem Hemd über seine hellbraune Jacke und hinunter zu seiner ebenfalls braunen Hose und schwarzen Schuhen. Die Rothaarige musste widerwillig zugeben, dass sie von ihm fasziniert war, er hatte etwas an sich, dass ihn ihr sofort sympathisch machte. Sie betrachtete ihn ein wenig genauer und erst da fiel ihr auf, dass er mehr Dinge von seinem Partner an sich hatte, als sie selbst zum Beispiel. Er besaß ein paar Ohren, die stark an die eines Hundes erinnerten und nicht nur das, er hatte nämlich noch einen Schweif, der unruhig hin und her wedelte, während er sich weiter umsah. Das ebenfalls beige Fell umspielte sanft seine Beine und sie beugte sich unbewusst ein wenig weiter nach vorne, um ihre Hand in dem weichen Schweif zu vergraben, als…
„Na, gefalle ich dir?“, fragte der Junge und lächelte sie neckisch an, als sie überrascht hochfuhr. Ihr Blick war ihm keinesfalls entgangen.
Von der ungewohnten Situation ein wenig überfordert, errötete sie und wich seinem Blick aus.
„I-ich, also… äh, ich wollte nur…“, stotterte sie unbeholfen und richtete den Blick auf ihre ineinander gefalteten Hände. Leise hörte sie Lissianna und Latias kichern und das verleitete sie dazu, noch mehr zu erröten. Die zwei machten sich einen Heidenspaß daraus, sich über diese peinliche Situation lustig zu machen. Das werde ich ihr noch irgendwann heimzahlen… Von ihren Gedanken kurz abgelenkt, nahm die Röte in ihrem Gesicht ab und der Beigehaarige fuhr sich grinsend durch seine Mähne.
„Ich kann dein Interesse ja verstehen“, fing er an und sie richtete den Blick ihrer gelbbraunen Seelenspiegel wieder auf ihn, „ich sehe eben verdammt gut aus.“
Augenblicklich verschwand die Röte vollends und Umiko verschränkte ihre Arme. Sofort kam es ihr unverständlich vor, dass sie wegen diesem eingebildeten Kerl errötet war. Bevor sie ihn auf sein Verhalten ansprechen konnte, hob er entschuldigend die Hände.
„Entschuldige bitte, ich habe mir nur einen Scherz erlaubt. Sofern ich mich nicht schon völlig unbeliebt gemacht habe, möchte ich mich vorstellen. Ich heiße Alecchius, aber du darfst mich ruhig Alec nennen. Das ist kürzer und hört sich besser an, finde ich.“
Er lächelte offenherzig und hielt ihr freundlich die Hand hin. Verdutzt starrte sie ihn einen Moment an, Alec war für sie ein Rätsel. Aber vielleicht würde sie ihn ja besser kennen lernen, wenn ihnen das Glück hold war. Ebenfalls lächelnd nahm sie seine Hand und sagte: „Ich heiße Umiko, freut mich, dich kennen zu lernen.“
Bevor sie ihr Gespräch jedoch vertiefen konnten, klatschte der Silberhaarige kurz in die Hände und jeder wandte sich ihm zu. Einen Moment lang ließ er seinen Blick über die Menge schweifen und Umiko kam es so vor, als würde sein Blick länger auf ihr ruhen, als auf den anderen. Oder war das einfach nur ihre Einbildung?
„Nun denn, ich möchte mich gerne vorstellen, da es scheint, als hätte euer werter Herr General es ein wenig versäumt meinen Namen zu erwähnen. Ich heiße Leodas.“
Die Schüler lachten schallend, jedes kleine Missgeschick, welches dem General wiederfahren sollte, war für sie ein wunderbarer Moment. Es zeigte immerhin, dass auch er unfehlbar war und auch nur ein Mensch – was jedoch nichts daran änderte, dass er ein Tyrann war. Alec neben ihr grinste zufrieden und auch Lissianna und ihre Freundin begnügten sich damit, ihrer Belustigung nicht allzu sehr zu zeigen. Luxtra und Latias war dies jedoch egal, beide lachten schallend über die Worte des jungen Mannes auf der Bühne. Dieser schien sich darüber zu freuen, dass die Anwesenden seine Anspielung verstanden hatte, doch er brachte kurz darauf alle zum Schweigen, in dem er wieder fortfuhr. „Heute bin ich hier, um euch einzuweisen. Wisst ihr, in einem Kampf ist es wichtig zu wissen, woran man ist. Euch ist bewusst, dass ihr eine Verbindung mit eurem Pokémon eingegangen seid, doch manchmal hat dies auch noch größere Auswirkungen, als nur eine Veränderung des Aussehens. Umso enger eure Verbindung wird, desto größer ist die Chance, dass eure versteckten Fähigkeiten zutage treten. Über diese verfügt nämlich jeder von uns, doch diese Fähigkeiten basieren auf Typ und Rasse des Partners. Bei einer Partnerschaft mit einem Psycho-Pokémon ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr eine psychische Fähigkeit habt und keine physische. Versteht ihr was ich meine?“ Während er dies alles erzählte, hatte er sich von den Schülern abgewandt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Niemand traute sich, darauf zu antworten, denn das was er sagte, war doch überraschend.
„Wir haben besondere Fähigkeiten? Wusstest du das Latias?“, fragte Umiko ihre Partnerin und sah zu dem Drachen-Pokémon, welches neben ihr schwebte. Die weißen Ohren zuckten und die Drachin hatte ebenfalls nachdenklich die kurzen Arme vor der roten Brust verschränkt.
„Nun ja, wirklich etwas anfangen kann ich damit nicht, diesbezüglich bin ich genauso ahnungslos wie du. Woher weiß dieser Kerl nur so viel darüber?“ Den letzten Teil ihrer Überlegung behielt sie für sich, ihre Freundin musste nicht wissen, dass sie dem Silberhaarigen gegenüber misstrauisch war. Latias hatte sehr wohl gemerkt, dass dieser Mensch ihre Partnerin faszinierte und vielleicht war sie auch nur ein wenig zu misstrauisch.
„Wie es scheint, wusstet ihr nichts darüber, das habe ich mir schon gedacht.“ Er seufzte, so als würde ihm noch einiges bevorstehen.
„Da ich euch möglichst genau beraten will und ihr alle sehr individuell seid, nicht nur eurer Charakter wegen, sondern auch wegen euren Partnern, werde ich euch einzeln beraten und näher auf die Fähigkeiten und weitere relevante Dinge eingehen. Ich weiß, dass dies sehr zeitaufwendig ist, doch ihr sollt alle zur Genüge vorbereitet sein, deswegen geduldet euch dann ein wenig. Also, wer möchte denn beginnen?“ Zahlreiche Hände hoben sich und Leodas überflog die Menge. Er lächelte sacht und meinte dann: „Ich würde sagen, die Jungen zeigen ein wenig Benehmen und lassen den Damen den Vortritt…“ Sogleich senkten sich einige der hochgestreckten Arme und die Jungen murmelten beleidigt vor sich hin. Ihr Berater hier schien ein sehr… charmanter Gentleman zu sein.
Wo er wohl herkommt?, fragte sich die Rothaarige, als der Blick seiner Seelenspiegel wieder an ihr hängenblieb.
Er schmunzelte in freudiger Erwartung und fragte: „Na, wie wäre es denn mit dir, meine Hübsche?“