Beiträge von Shayminchen

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    Bewertung für Dove (Verkäuferin):


    Kontakt: +++ ("perfekt" - hat auf alle Fragen schnell und freundlich geantwortet und mich auch von sich aus immer über den Stand der Bestellung auf dem Laufenden gehalten)


    Versand: +++ ("perfekt" - schnell und gut verpackt)


    Zustand: +++ ("perfekt" - alles in einwandfreiem Zustand)


    Fazit: Definitiv zu empfehlen & gerne wieder!

    Kinder desselben Schicksals - Tom Vorlost Riddle



    31. Dezember 1926



    In jener kalten, dunklen Nacht, die das Ende des sterbenden Jahres markierte, fegte ein gnadenloser Schneesturm über das Land und hüllte es in seine frostige, weiße Decke. Das Heulen des Windes und das Grollen des Donners hallten gespenstisch über den leeren Hof jenseits des imposanten schmiedeeisernen Doppeltors. Ein leuchtender Blitz zuckte grell und verzweigt über den schwarzen Nachthimmel und zerriss gewaltsam den weißen Schleier aus Eis und Schnee.


    Die dunklen steinernen Mauern des mächtigen Gebäudes am anderen Ende des menschenleeren, sturmumtosten Innenhofes schimmerten schwarz vor dem weiß verschleierten Horizont, die harten Konturen des wuchtigen Gemäuers ragten düster und kantig vor dem stürmischen Hintergrund empor. Umgeben war das düstere Bauwerk, das in jener scheußlichen, bitterkalten Nacht bedrohlich wie ein beutehungriges Raubtier am Ende des verwaisten Innenhofes in der Dunkelheit hockte und lauerte, von einem hoch aufragenden Gitterzaun, dessen speergleiche Spitzen in der gewittererleuchteten Finsternis glühten wie Blitzableiter.


    Die klamme, klirrende Kälte griff mit eisigen Fingern nach dem wuchtigen Gebäude. Zuerst bohrte sie vorsichtig und zaghaft, als ertastete sie sich ihren Weg, dann bewegte sie sich zunehmend forscher durch die schmalen Schlitze in den alten, morschen Fenstern, an denen der beißende Wind beharrlich rüttelte, bewegte sich vorwärts wie frostiger Atem und kroch auch in die kleine, schäbige Kammer, die man dem zerlumpten Mädchen angeboten hatte, das vor etwa einer halben Stunde mit gehetztem Blick kraftlos die steinernen Stufen in die kühle, schwarz-weiß geflieste Eingangshalle hinaufgewankt war, ausgehungert und durchgefroren und kurz vor der Niederkunft.


    Erschöpft und mit ihrer Kraft am Ende schloss Merope Riddle die Augen. Der Schmerz trieb sie beinahe an den Rande des Zusammenbruchs. Doch noch war der Kampf nicht durchgestanden. Noch war es nicht geschafft.


    Ihr stumpfes, schwarzes Haar lag feucht und ungekämmt auf dem Kissen, Schweißtropfen glitzerten auf ihrem blassen, plumpen Gesicht, das vor Anstrengung verzerrt war, und die weiß getünchte Zimmerdecke der kleinen Kammer schien sich in der Dunkelheit auf sie herabgesenkt zu haben und sie zu erdrücken. Die Enge raubte ihr den Atem. Und der Schmerz … Wenn der Schmerz doch nur endlich nachlassen würde!


    Doch er ließ nicht nach.


    Als sie unter einer neuerlichen Welle des Schmerzes, stärker und gewaltsamer als zuvor, erschauderte und sich kraftlos aufbäumte, sah sie die Kerzen und Öllampen gespenstisch in der eisigen Zugluft flackern, die durch die Ritzen in den morschen, knarrenden Fensterläden erbarmungslos in die kleine Kammer peitschte. Tief atmete sie die kalte, frische Luft ein.


    „Pressen, Mädchen, pressen!“


    Ihre zitternden Hände umklammerten krampfhaft und haltsuchend das zerknitterte, verschwitzte Bettlaken. Sie kämpfte und presste, dann zerrissen schrille Schreie die Nachtluft, zerschnitten erbarmungslos den schweren, bleiernen Vorhang aus Stille und Kälte, wieder und wieder. Ihre Schreie. Bis der Schmerz endlich für kurze Zeit nachließ und sie keuchend Luft holte.


    Jemand wischte ihr mit einem feuchten Tuch die Stirn ab.


    Graupel und Eisregen trommelten weiter gegen die knarrenden Fensterläden, der Schneesturm fegte noch immer ungezügelt über London hinweg. Erneut zerriss das weiße Funkeln des Blitzes die Schwärze der Nacht, die Antwort war das Dröhnen des Donners, der aus den Wolken bellte wie ein hungriges Untier.


    „Noch einmal, Mädchen, noch einmal! Nicht aufgeben!“


    „Bei - bei … Merlin, ich - ich … sterbe …“, stöhnte sie verzweifelt und ein Teil von ihr wünschte, es wäre tatsächlich so, als ein neuerlicher scharfer Schmerz durch ihre entkräfteten Körper jagte. Wieder zerschnitt ihr hoher Schmerzensschrei die bleierne Stille in der kleinen Kammer.


    Die Flammen der Kerzen in ihren Halterungen zuckten und Merope spürte, wie ihr träger, ermatteter Geist auf Wanderschaft ging. Feuer … Flammen … Ja, sie konnte das gelb-rote Prasseln des Kaminfeuers in der verrußten Feuerstelle in der Mitte des heruntergekommenen, verdreckten Raumes in der kleinen Waldhütte jetzt deutlich sehen. In einem Sessel am Feuer saß ihr Bruder Morfin und vertrieb sich die Zeit damit, eine lebendige Natter durch seine dicken, schmutzigen Finger schlängeln zu lassen und ihr auf Parsel leise etwas vorzusingen. Sie selbst jedoch wandte sich rasch ab und kehrte dem Raum den Rücken zu. Dann tapste sie unbeholfen und voller Hoffnung hinaus in den verwahrlosten, überwucherten Garten, dorthin, wo die Hecke ein Loch hatte, groß genug, um verstohlen hindurch zu spähen. Denn in der Ferne hatte sie wie jeden Abend das Hufgetrappel eines sich nähernden Pferdes vernommen …


    Und tatsächlich, dort war er!


    Ihre sonst so stumpfen, in entgegengesetzte Richtungen blickenden Augen leuchteten, ihr plumpes Gesicht strahlte, als wäre es von einem gleißenden Sonnenstrahl berührt worden, als sie den jungen Mann auf dem edlen fuchsroten Pferd begierig musterte. Sein glattes schwarzes Haar fiel ihm in das hübsche blasse Gesicht mit den dunklen Augen, der geraden Nase, den hohlen Wangen und den schmalen, aber elegant geschwungenen Lippen. Trotz des unverkennbar spöttischen Zuges um die Mundwinkel und des Hauchs von Arroganz auf seinen ebenmäßigen, wie aus Marmor gemeißelten Zügen war er unbestreitbar schön, ja, geradezu unverschämt gutaussehend, und Merope Gaunt konnte ihren Blick gar nicht mehr von ihm abwenden. Und sie wollte es auch gar nicht. Sie wollte nur eines: Sie wollte ihn. Um jeden Preis. Wie auch immer sie es anstellen würde …


    Unsanft wurde sie aus ihrer Träumerei gerissen und wieder in die kalte Gegenwart zurückgeholt, als erneute Wogen des Schmerzes ihren Körper erbeben ließen. Doch zum Schreien hatte sie keine Kraft mehr. Nur mehr ein leises Stöhnen, ein gebrochener, gedämpfter Schmerzenslaut, entwich hin und wieder ihren zitternden Lippen.


    „Pressen, Mädchen!“


    In der Dunkelheit presste und kämpfte sie, vor Augen noch immer das geliebte Antlitz des Mannes, der sie allein in dieser Misere zurückgelassen hatte und den sie dennoch abgöttisch liebte, selbst jetzt noch, allein gelassen inmitten von Schmerz und Kraftlosigkeit und Verzweiflung.


    Sie spürte gar nicht, dass ihre stumpfen Augen inzwischen voller Tränen standen.


    Um jeden Preis … Das hatte sie sich selbst damals geschworen … Um jeden Preis hatte sie Tom Riddle gewollt … Um jeden Preis … Nur, dass der Preis so hoch sein würde, das hatte sie nicht geahnt. Und noch viel weniger konnte irgendjemand in der kleinen Stube ahnen oder auch nur argwöhnen, wie hoch der Preis sein würde, den irgendwann in vielen Jahren die gesamte Welt bezahlen müsste. Am allerwenigsten ahnte Merope Riddle selbst irgendetwas von dem Schicksal, das in dieser Nacht mit der Geburt ihres Kindes seinen Lauf nahm. Sie war gefangen im Glück und Leid der Vergangenheit, während sie in der kalten Gegenwart kämpfte und presste.


    Der fruchtig liebliche Duft des Trankes, als dieser endlich geglückt war, stieg ihr in die Nase und sie sog sein verheißungsvolles Aroma begierig in sich auf … Und dann … „D-d-darf ich Ihnen … vielleicht einen - einen … Schluck W-w-wasser anbieten? Es … es ist doch so … so … h-h-heiß heute …“ … Vor Nervosität stotterte sie und Röte schlich sich auf ihr plumpes Gesicht … Um seine Mundwinkel zuckte es spöttisch … Seine perfekt geschwungenen Brauen bewegten sich skeptisch seine Stirn hinauf, während er ihre erbärmliche Gestalt in dem zerschlissenen, mausgrauen Kleid unverhohlen und herablassend von Kopf bis Fuß musterte … Doch die Sonne brannte unbarmherzig und mit einer alles versengenden Gluthitze vom Himmel an jenem verhängnisvollen Tag - war ihr und dem blinden Begehren ihres Herzens gnädig, der Welt und deren künftigem Geschick ungnädig, zutiefst ungnädig … Mit wild klopfendem Herzen sah sie, trunken vor Glück, zu, wie der Liebestrank seine Lippen benetzte, Schluck um Schluck … Und dann war alles um sie beide herum vergessen und sie glaubte, vor lauter Liebesglück platzen zu müssen … „Ich liebe dich, Merope, ich möchte mein Leben an deiner Seite verbringen. Lass uns gemeinsam von hier fortgehen.“ … Sie war am Ziel angelangt … Sie war selig … und so blind … so naiv …


    Dabei hätte sie es doch wissen müssen. Es war so offensichtlich gewesen.


    … „Sieh nicht hin, Cecilia, Liebling.“ … „"Liebling" … "Liebling" hat er sie genannt. Also will er dich ohnehin nicht haben …“ … Nie würde sie diese gehässigen Worte ihres Bruders vergessen … nie … Selbst jetzt noch verfolgten sie sie … Denn sie waren die reine Wahrheit gewesen … die bittere Wahrheit … Nur sie hatte der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollen … Wo das Gesicht doch so schön gewesen war … so verlockend …


    Die Tränen hatten sich längst von ihren Wimpern gelöst und rannen jetzt ungehindert über ihre Wangen. Irgendjemand strich ihr tröstend über den Kopf und versuchte sich an beruhigenden, aufmunternden Worten.


    „Nicht weinen, Mädchen, es wird schon alles gut. Es dauert nicht mehr lange. Gleich ist es soweit. Gleich ist es überstanden.“


    Dann wurde sie von einer neuerlichen Welle des Schmerzes überrollt, überflutet, und alles andere Fühlen und Denken wurde für einen Moment lang ausgelöscht. Ein letztes Mal kämpfte sie verzweifelt, kämpfte mit allerletzter Kraft, kämpfte, ohne überhaupt zu wissen, wofür sie da eigentlich kämpfte. Sie stöhnte stimmlos auf.


    „Nur noch ein wenig länger, Mädchen. Es kommt! Es kommt!“


    Die leidende junge Frau spürte, wie etwas in ihr schmerzhaft riss, als der Kopf des Babys sich seinen Weg nach draußen bahnte, dann glitt auch der Rest des kleinen Körpers aus ihr heraus. Eine merkwürdige Ruhe erfüllte sie, doch zugleich auch eine gewisse Leere und mit ihr die Gewissheit, dass ihre Kraft nun endgültig ausgeschöpft war. Die Nabelschnur wurde durchtrennt und das Kind stieß einen einzigen leisen Schrei aus, dann war es still. Vollkommen still. Der Kampf war überstanden, doch er hatte sie auch all ihrer Kraft beraubt. Es war nichts mehr übrig. Nichts.


    Wie durch einen dichten Nebelschleier, der alle Geräusche um sie her verschluckte und dämpfte, hörte sie scheinbar aus weiter Ferne eine Stimme sagen, das Kind sei ein Junge. Mit kraftlos flatternden Lidern und mit sich nur noch schwach und unregelmäßig hebendem und senkendem Brustkorb presste sie zwischen zwei zittrigen, flachen Atemzügen die Worte heraus, die ihr noch auf der Seele brannten.


    „Hoffentlich … sieht er wie … sein Papa … aus.“


    Eine Weile war nur das Tosen des Schneesturms und das Grollen des Donners zu hören, untermalt vom geräuschvollen Flackern der Kerzen und Lampen im eisigen Windhauch sowie von Merope Riddles gequälten, schmerzvollen Atemzügen. Wieder zuckte ein mächtiger Gewitterblitz grell und verzweigt über den pechschwarzen Nachthimmel und tauchte auch die modrige kleine Kammer in sein gespenstisch weißes Licht. Es reflektierte schimmernd in Meropes stumpfen, dunklen Augen, während ihre bebenden Lippen noch einmal mit letzter Kraft Worte formten.


    „Das Kind … Es soll … Tom heißen, nach seinem Vater, und - und … Vorlost, nach … meinem Vater, und … mit Nachnamen … Riddle … Tom Vorlost Riddle … So soll er heißen.“


    Von fern versicherte ihr jemand, dass sie das Kind genau so nennen würden, wie sie es gesagt hatte, dann spürte sie, am Rande ihres Bewusstseins, welches zunehmend schwand und ihr Zug um Zug entglitt, wie ihr das Kind in die kraftlosen Arme gelegt wurde. Das einzige, dessen sie noch gewahr wurde, war, dass der Säugling seltsam kühl und reglos an ihrem entkräfteten Körper lag, und sie fragte sich, ob das womöglich ihre Schuld war. Denn alles Warme und Lebendige in ihrem Herzen, unter dem sie das Kind immerhin ganze neun Monate getragen hatte, war schließlich erloschen und abgestorben an dem Tag, da ihr Mann sich von ihr abgekehrt und sie verlassen hatte.


    Wieder schob sich das grausame, geliebte Antlitz in den kümmerlichen Rest ihres Bewusstseins, vertrieb jeden anderen Gedanken von dort, als hätte ihr jemand eine Fotographie über die milchig stumpfen, schräg stehenden Augen gelegt. Der Anblick quälte sie ebenso sehr wie er sie tröstete. Neben der alles verzehrenden Kraftlosigkeit und Erschöpfung der letzten Stunden und Minuten verspürte sie plötzlich ohne jegliche Vorwarnung einen scharfen, brennenden Schmerz in der Brust. Ob dieser Schmerz, dieser imaginäre Dolchstoß, nun von ihrem zerrissenen Herzen herrührte oder doch eher von der Tatsache, dass ihr das Atmen von Sekunde zu Sekunde schwerer fiel, das vermochte sie in ihrer Pein beim besten Willen nicht zu sagen.


    Verzweifelt nach Luft ringend warf sie einen letzten kraftlosen Blick auf den kühlen, reglosen Säugling in ihren Armen. Still und ausdruckslos und ohne einen einzigen Laut von sich zu geben blickte das kleine Wesen aus seinen dunklen Augen zurück. Dieser eine flüchtige Blick auf ihr Kind ließ Merope Riddle gerade noch erahnen, dass zumindest ihr letzter Wunsch vielleicht in Erfüllung gegangen war, und geborgen in diesem Wissen ließ sie endgültig los.


    Der letzte Funke Leben in ihren stumpfen, in entgegengesetzte Richtungen starrenden Augen erlosch, als wäre er von einem eisigen Windhauch ausgepustet worden, ihr letzter zittriger Atemzug strich sachte und kraftlos über das blasse, fein geschnittene Gesicht des winzigen Säuglings, über das Gesicht ihres Sohnes, und dann … Dann war Merope Riddle endlich von ihrem langen Leiden erlöst.


    Der kleine Säugling, kaum älter als eine Stunde, der auf den Namen Tom Vorlost Riddle getauft werden sollte, blieb alleine zurück und starrte aus seinen dunklen Augen stumm und ausdruckslos in das leblose Augenpaar seiner Mutter, ohne freilich begreifen zu können, was soeben geschehen war und was dies für ihn und sein Schicksal bedeuten würde.

    Hier kommt zum Reinschnuppern der Prolog - viel Freude damit! Über Feedback würde ich mich selbstverständlich freuen!




    Prolog


    „Auf den Spuren einer Schlange“ - Das ist die Geschichte des Erben Slytherins, die Geschichte des gefürchtetsten schwarzen Magiers aller Zeiten, die Geschichte des Dunklen Lords.


    Diese Geschichte beginnt lange vor der Zeit, da er zum Mörder unzähliger Menschen werden und die Zaubererwelt in einen blutrünstigen Krieg stürzen sollte. Sie beginnt lange vor der Zeit, da er die Grenzen der Menschlichkeit endgültig hinter sich lassen und seine Seele unwiederbringlich verstümmeln sollte. Diese Geschichte beginnt nicht als die Geschichte Lord Voldemorts - sie beginnt als die Geschichte Tom Riddles. Diese Geschichte beginnt nicht als die Geschichte eines Ungeheuers - sie beginnt als die Geschichte eines Menschen.


    Und doch wird sie irgendwann an eben jenem Punkt enden. Die Frage ist nur, wie es so weit kommen konnte. Die Frage ist: Warum?


    Unzählige wandelten im Laufe der Zeit den Pfad eben jener Geschichte entlang. Unzählige folgten blind den Spuren der Schlange.


    „Eine Mischung aus Schwachen, die Schutz suchten, Ehrgeizigen, die etwas vom Ruhm abhaben wollten, und aus Schlägertypen, die sich zu einem Führer hingezogen fühlten, der ihnen noch subtilere Formen von Grausamkeit zeigen konnte.“


    Keiner von ihnen fragte jemals nach dem „Warum“. Kein einziger.


    Nur Eine hob sich scharf von den Übrigen ab. Nur Eine fragte jemals nach dem „Warum“. Nur Eine war anders. Besonders. Das machte sie Ihm so ähnlich.


    „Kein Mensch fühlt im anderen eine Schwingung mit, ohne dass er sie selbst in sich hat. Wenn wir entdecken, wie viel Gemeinsames uns verbindet, wird nebensächlich, was uns trennt.“


    Sie war die Einzige, mit der ihn jemals Gemeinsames verband. Das schmiedete die Ketten ihrer beider Schicksale so eng zusammen. So eng, dass mit der Zeit eines daraus wurde. So eng, dass es kein Entkommen gab. So eng, dass es ihm Angst machte.


    „Kein Mensch ist eine Insel, in sich selbst vollständig; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlands. Und wenn wir Unbekannten aufgeschlossen gegenübertreten, entdecken wir vielleicht Berührungspunkte, wo wir sie nie erwartet hätten.“


    Er war so überrascht, auf einen Menschen zu stoßen, mit dem ihn tatsächlich etwas Unsichtbares verband, so überrascht, Berührungspunkte zu entdecken, wo er sie nie erwartet hatte, dass Sie unbemerkt an ihn herantreten konnte. Schritt für Schritt. Ganz sanft und leise und vorsichtig. Wie ein Einhornfohlen. Und plötzlich war sie ihm so nahe, dass sie einander berührten.


    Das machte ihm Angst. Große Angst sogar.


    Plötzlich war er ein Teil des Festlands, wo er doch nichts sehnlicher wollte, als seine eigene kleine Insel zu sein. Anders. Besonders. Unantastbar. Unnahbar.


    Das Einhorn in all seiner Unschuld und Reinheit näherte sich ihm trotzdem. Näherte sich ihm naiv und vertrauensvoll. Näherte sich ihm, obwohl es offensichtlich war, dass er diese Nähe weder wünschte noch schätzte. Er wusste nicht damit umzugehen und er wollte es auch gar nicht wissen.


    „Wenn etwas für Voldemort nicht wertvoll ist, macht er sich auch nicht die Mühe, es zu begreifen. Von [Einhörnern] und Kindermärchen, von Liebe, Treue und Unschuld weiß und versteht Voldemort nichts. Nichts. Dass sie alle eine Macht haben, die seine eigene übertrifft, eine Macht, die weiter reicht als jede Magie, das ist eine Wahrheit, die er nie erfasst hat.“


    Nein, von diesen Dingen verstand er in der Tat nichts. Nichts. Ihren Wert, ihre Macht und ihre Kostbarkeit erfasste er nie. Nie. Doch bedeutet dies keinesfalls, dass er nicht mit ihnen in Berührung kam. Denn er kam in Berührung mit Ihr. Und wenn er verstanden hätte, dann würde sie vielleicht noch leben.


    „Wenn er in der Lage gewesen wäre zu verstehen, dann könnte er nicht Lord Voldemort sein und hätte vielleicht nie gemordet.“


    Doch so machte die Berührung mit Ihr ihm einfach nur Angst. Und was ihm insgeheim Angst machte, das verhöhnte er nach außen hin, ehe er es gewaltsam zerstörte. Immer schon. Ohne Gnade und ohne einen Blick zurück. Ohne Erbarmen und ohne einen Moment des Innehaltens. Ohne die Macht und die Reinheit dessen zu erkennen, was er da zerstörte.


    „Achtung lässt sich erwerben; Liebe ist ein Geschenk.“


    Er zerstörte das Geschenk, das Sie ihm in die Hände gelegt hatte, warf es achtlos beiseite, ohne seinen Wert auch nur zu erahnen. Denn er wollte es nicht haben. Er räumte dieser Macht, die er nie begriffen hatte, keinen Raum in seinem Leben ein. Keinen. Und bis zu seinem letzten Atemzug begriff er nicht, was ihm dadurch entgangen war. Was er sich damit verwehrt hatte.


    „Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. Denn Glück ist Liebe. Wer lieben kann, ist glücklich.“


    Bis zu seinem letzten Atemzug war er nie glücklich. Hatte sich nie die Mühe gemacht zu begreifen, was Glück eigentlich bedeutete. Oder dass das Glück eben doch ganz in der Nähe der einen Macht wohnte, die er so sehr verachtete und fürchtete. Ja, fürchtete. Bis kurz vor seinem allerletzten Atemzug verspottete und verhöhnte er die Liebe mit einer geradezu fanatischen Angriffslust, mit einer geradezu krankhaften Besessenheit, die sich nicht anhand von schulterzuckender Verachtung allein erklären lässt, sondern nur durch eines. Furcht. Eine tief sitzende, vehement verleugnete Furcht. Ebenso stark wie seine Furcht vor dem Tod.


    „Das Geheimnis der Liebe ist größer als das Geheimnis des Todes. Und das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.“


    Er jedoch fürchtete beides gleichermaßen. Und vergaß dabei völlig, was es eigentlich bedeutete, wirklich und wahrhaftig zu leben.


    „Mögest du alle Tage deines Lebens wirklich leben! Denn das ist unser großes und herrliches Meisterwerk: richtig leben. Und es ist schön zu leben, weil leben anfangen ist, immer, in jedem Augenblick.“


    Ja, leben ist anfangen, immer wieder, in jedem Augenblick neu. Er jedoch war so blind und verbissen darauf fixiert, dem unvermeidlichen Ende zu entgehen, dass er nie wirklich anfing zu leben. Nie.


    „Man sollte Anteil nehmen an der Freude, der Schönheit, der Farbigkeit des Lebens. Denn wie es auch sei, das Leben, es ist gut.“


    Daran hielt er sich nie. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, alles um ihn her seinem Willen zu unterwerfen und gewaltsam nach seinen Vorstellungen neu zu formen, als dass er innegehalten und gemerkt hätte, dass es gut war, wie es war.


    Und irgendwann war alle Freude, alle Schönheit, alle Farbigkeit aus seinem Leben gewichen, mutwillig von ihm zerstört. Irgendwann war sein Weg nur noch gesäumt vom schwarzen Hauch des Todes und Verfalls, den er doch so fürchtete, von dem Blut, das scharlachrot an seinen Händen klebte.


    Und so wie er auf diesem Weg die Leben unzähliger anderer zerstörte, so zerstörte er auch sein eigenes. Stück für Stück. Auge um Auge, Zahn um Zahn.


    „Wenn der Mensch sich selbst bleibt, bleibt ihm viel.“


    Ihm jedoch blieb nichts. Nicht einmal seine eigene Menschlichkeit. Am allerwenigsten seine eigene Menschlichkeit. Denn er verstümmelte mutwillig seine eigene Seele, riss sie gewaltsam und brutal in Stücke, kaltblütiger und grausamer als alle vor ihm, weit über die Grenzen dessen hinaus, was man vielleicht noch als das gewöhnliche Böse bezeichnen könnte. In seinem Bestreben, übermenschlich zu werden, wurde er letzten Endes nur eines: Er wurde unmenschlich. Denn er zerstörte das kostbarste Gut, welches der Mensch besitzt. Er zerstörte seine eigene Seele.


    „Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst. Die Seele des Menschen ist eine auserlesene Landschaft; sie hat die Farbe seiner Gedanken. Und es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Menschen zu verleihen mag. Denn im Meer der Seele liegt die Insel Glückseligkeit.“


    Deshalb lag jene Insel Glückseligkeit für ihn am Ende außer Reichweite. Denn er selbst hatte die Bande, die dorthin führten, achtlos durchtrennt, als er in seinem Größenwahn und in seinem grenzenlosen Zorn auf die ganze Welt nicht einmal vor sich selbst und vor seiner eigenen Seele Halt gemacht hatte.


    Und doch …


    „Wahre Liebe besteht nicht darin, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist. Das muss man sowieso. Wahre Liebe besteht darin, ihn auch genau so zu wollen, wie er ist.“


    … Und doch gab es Eine, die stark und naiv genug war, ihn zu lieben. Eine, die ihn genau so wollte, wie er war, und die mit aller Kraft versuchte, ihn vor dem zu bewahren, was er eines Tages werden sollte.


    „Blicke in dein Inneres! Da ist eine Quelle des Guten, die niemals aufhört zu sprudeln, wenn du nicht aufhörst nachzugraben.“


    Sie war die Einzige, die nie aufhörte, nach der Quelle des Guten in seinem dunklen Inneren zu graben und zu suchen. Auch wenn sie sich zuweilen fragte, wie tief sie wohl graben musste, bis sie endlich fündig werden würde.


    „Wir leben in einem Wechselspiel aus hell und dunkel. Wenngleich der Schatten dazugehört: Verliere nie den Glauben an die Sonne, auch wenn sie sich hinter den Wolken verbirgt.“


    Sie widmete diesem Kampf um seine Seele und sein Herz, diesem Kampf um seine Liebe und Zuneigung, diesem Kampf im Wechselspiel aus hell und dunkel ihr ganzes Leben. Inmitten all der Schatten verlor sie nie ganz den Glauben an die Sonne. Bis zum Schluss nicht.


    Und doch bezahlte sie diesen Kampf, dieses gefährliche Spiel mit dem Feuer, letztlich mit ihrem Leben. Das Einhorn sank getroffen zu Boden und sein Blut benetzte die Hände des Einen, den es geliebt hatte.


    Denn wer mit dem Feuer spielt, muss damit rechnen, eines Tages selbst von diesen hell und heiß lodernden Flammen verzehrt zu werden. Und zurück bleibt nichts als kalte Asche.


    Wie wollen wir Sie nun nennen - Sie, die ihr Leben und ihre Liebe Demjenigen hingegeben hat, der die Liebe verachtete und der ihr Leben auslöschte? Dumm? Naiv? Mutig? Bewundernswert? Verachtenswert? Schwach? Stark?


    Ein Urteil können wir uns im Grunde erst erlauben, wenn wir Ihre Geschichte kennen. Die Geschichte Nelferch Sylvana Selwyns. Die Geschichte Tom Vorlost Riddles. Denn seine Geschichte ist ihre - so wie ihre Geschichte die seine ist.

    Auf den Spuren einer Schlange



    ~ Eine Harry-Potter-FF ~





    Titelbild by empyreal @ TDA



    Genres: Drama, Romanze
    Altersfreigabe: FSK 12 bzw. PG 13 ( =ab 12 Jahren )
    Status: In Arbeit


    Inhalt: Auf den Spuren einer Schlange … Auf den Spuren des Erben Slytherins … Auf den Spuren des gefürchtetsten schwarzen Magiers aller Zeiten … Auf den Spuren des Dunklen Lords … Auf den Spuren Tom Vorlost Riddles …
    Viele Menschen wandelten im Laufe der Zeit diesen Pfad entlang und folgten den Spuren der Schlange – „eine Mischung aus Schwachen, die Schutz suchten, Ehrgeizigen, die etwas vom Ruhm abhaben wollten, und aus Schlägertypen, die sich zu einem Führer hingezogen fühlten, der ihnen noch subtilere Formen von Grausamkeit zeigen konnte“.
    Nur Eine hob sich scharf von den Übrigen ab. Nur Eine war anders. Besonders. Das machte sie Ihm so ähnlich. Das schmiedete die Ketten ihrer beider Schicksale so eng zusammen. So eng, dass es kein Entkommen gab.
    Denn wer mit dem Feuer spielt, muss damit rechnen, eines Tages selbst von diesen hell und heiß lodernden Flammen verzehrt zu werden. Und zurück bleibt nichts als kalte Asche.


    Vorwort: Herzlich willkommen an alle Leser!
    Es freut mich sehr, dass ihr den Weg hierher gefunden habt, und vor allem würde ich mich sehr über jegliche Art von Kommentaren & Rückmeldungen freuen, damit ich weiß, wie die FF bei euch ankommt.
    Vielen Dank im Voraus! :)

    Disclaimer: Alle verwendeten Orte, Personen etc. sind nicht meiner Fantasie entsprungen, sondern geistiges Eigentum von JKR (mit Ausnahme einzig meines OCs), und ich verdiene mit dieser FF auch kein Geld.

    Bewertung für Ranku:


    Kontakt (+) nette und schnelle Einigung
    Versand (+) alles ist schnell und gut angekommen
    Zustand (+) nach anfänglichen Problemen beim Einlösen der Codes ist jetzt alles einwandfrei



    Bewertung für Riot!:


    Kontakt (+) sehr nett und geduldig
    Versand (+) schnell und sehr sicher verpackt
    Zustand (+) top wie beschrieben


    Hinzugefügt - achtanabl-ah! am 08.05.2013

    Hallo!


    Ich könnte dir Lucario Lv X und Wirbel-Rotom anbieten - beide sind auf deutsch und in sehr gutem Zustand.


    Ich bin vor allem an deinen PTCGO Codes interessiert. Wie viele würdest du denn dafür hergeben?


    Das einzige aus deinen Haves, das mich ansonsten evtl. zum Drauflegen interessieren würde, wäre noch das Vesprit aus Geheimnisvolle Schätze.

    Bewertung für Riot! :


    Kontakt (+) schnelle, nette Einigung
    Versand (+) schnell und sehr gut verpackt
    Zustand (+) sehr gut, wie beschrieben



    Hinzugefügt - achtanabl-ah! am 22.12.2012


    Bewertung für Don Huffe:


    Kontakt (+) nett und unkompliziert, schnelle Einigung
    Versand (+) schnell und in Schutzhülle
    Zustand(+) sehr gut, wie beschrieben; außerdem zwei kleine Bonuskarten


    Fazit: Zwei empfehlenswerte Tauschpartner - Gerne wieder!


    Hinzugefügt - achtanabl-ah! am 22.12.2012

    @ Don Huffe: Tut mir leid, ich kaufe nicht. Etwas vorzuschlagen ist natürlich schwer, wenn du schon schreibst, du brauchst von mir nicht wirklich was. Aber ich habe von deinen Wants 1x Professor Juniper in reverse und 2x Tynamo mit Thunderwave, davon ist 1 auch reverse. Reicht das unter Umständen für das Victini? Oder findest du noch was Kleines in meinen Haves, was ich drauflegen soll?


    @ Dark Kira: Auch aus deinen Wants habe ich eher nur Kleinigkeiten: 2x Revive, 1x Seeker, und einige Tränke. Reicht das für ein Keldeo?


    LG Shayminchen

    Tut mir leid, dass ich so lange inaktiv war und mich hier in meiner Tauschbörse nicht mehr gerührt habe - ich war gesundheitlich verhindert und nur so zum Spaß überhaupt nicht mehr am PC.


    Jetzt werde ich aber wieder regelmäßig auf Angebote antworten.


    Danke für euer Verständnis!


    LG Shayminchen

    Ich hätte auch Interesse an dem Zekrom Fullart.


    Aus deinen Mostwants hab ich schonmal: cerapendra (2x) , Zwottronin (mehrmals) , Teribark (mehrmals) , fasanob (auch in reverse)


    Außerdem kannst du dir ja noch ein paar Lv Xer aussuchen (u.a. Mewtu X, Zwirrfinst X, ...) und schauen, ob du von meinen Primes/Rotoms/ Arceus etc. noch was brauchen kannst ...