Beiträge von Shiralya

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    Willkommen in meinem Post. Zur besseren Übersicht stelle ich ein Inhaltsverzeichnis zur Verfügung. Wer diesen Post überspringen möchte, möge auf „Ende“ klicken. Es gibt dort allerdings keine Zusammenfassung. Wen es also interessiert, was ich zu sagen habe, der muss meine WoT wohl oder übel lesen.



    1. Du bist Forenhelferin, warum meldest du dich denn jetzt erst?

    Ich weiß, niemand hat mir diese Frage gestellt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie sich der ein oder andere selbst gestellt hat. Oder ihm einfach nur aufgefallen sein mag, dass ich relativ zurückhaltend war, was dieses Topic angeht. Das hat zwei Gründe, die aber absolut zusammenhängen. Ich weiß gar nicht, ob es sinnvoll ist, euch das so offen zu sagen, aber allen die einen offenen Austausch wollten: Ihr habt es so gewollt. Tatsache ist, dass ich in vielen Punkten mit @Musicmelon übereinstimme. (Sorry, dass ich dich hier erwähne.) Dieses Topic ist zum Teil unglaublich anstrengend und/oder frustrierend und es gab Tage, da habe ich mich gescheut, neue Beiträge hier zu lesen, weil ich es leid war, zum zehnten Mal die Märchendiskussion zu lesen oder zu hören, dass eh fast alles falsch läuft. Das mit den Märchen sollte inzwischen jeder kapiert haben, der auch nur ein kleines bisschen im Bereich aktiv ist, da waren wir nicht präzise genug, und Kunstmärchen sind keine Volksmärchen und es hätte alles besser laufen können, aber ich hoffe, dass diese Diskussion endlich abgeschlossen ist, weil es sich nicht lohnt, dort weitere Spitzen zu verteilen, und es auch für weniger Beteiligte anstrengend wird. Das mit den Fehlern im Bereich ist so eine Sache. Vielleicht gibt es Leute, die unzufrieden sind, das Problem ist nur: Ich bin es nicht. Ich hätte nie gedacht, dass es mal ein Problem werden könnte, dass ich mit etwas zufrieden bin, aber ganz offensichtlich ist es so, weil ich von den meisten Vorwürfen einfach komplett überrumpelt wurde, also keine Ahnung hatte, dass irgendetwas nicht gut laufen könnte. Eigentlich können sich alle Beteiligten, mich eingeschlossen, glücklich schätzen, dass ich nicht gleich am ersten Tag etwas geschrieben habe, denn das wäre von Spitzen nur so überladen gewesen und das wollte ich nicht. Ich will mir die Vorwürfe anhören und zunächst einmal sehen, ob ich sie nachvollziehen kann. Kann ich in diesem Fall eher weniger, was aber immer noch kein Grund dafür ist, dagegen anzugehen, allerdings die Lösungssuche deutlich verkompliziert. Damit kommen wir also zum zweiten Punkte, warum ich persönlich länger brauche, um irgendetwas irgendwo zu schreiben: Ich brauche Zeit. Ich schaffe es nicht, in fünf Minuten meine Meinung zu bilden und aufzuschreiben. Wenn ich nicht sofort eine Idee zu einem Thema habe, muss ich wenigstens eine Nacht darüber schlafen, um alles sacken zu lassen und mir ordentlich Gedanken darüber zu machen, um alle Seiten abzuwägen und ein zumindest für mich zufriedenstellendes Ergebnis zu finden. Und wenn mein Privatleben hinzukommt, welches ähnliche Vorgehensweisen verlangt, dann dauert es eben, bis ich hier etwas schreibe. Wer damit nicht umgehen kann, soll sich ärgern, aber ich bin kein ungeduldiger Mensch. Ich bin zu einer Zeit ins Forum gekommen, als es noch Gang und Gäbe war, FF-Wettbewerbe erst am Sonntagmittag starten zu lassen und sich niemand darüber beschwerte. Ich bin in manchen Fällen vielleicht zu entspannt, ja, aber das wird sich nicht so weit ändern, dass ihr am nächsten Tag eine Reaktion von mir erwarten solltet. Ich brauche das Forum nicht so schnell und werde mich nicht von ihm hetzen lassen. Ich habe genügend anderen Stress. Und wenn ihr mir aus meiner Persönlichkeit einen Strick drehen wollt, dann nehme ich ihn und bin weg. Und ihr seht mich nie wieder. Lasst ihr mir aber Ruhe und Zeit, dann kann ich euch versprechen immer so zu handeln, wie ich meine, dass es für den Bereich am besten ist. Dann kann ich mich beruhigen, wenn mich Diskussionen frustrieren, und mir Gedanken machen, was aus allen Möglichkeiten der beste Kompromiss ist. Ich verspreche nicht, dass ich keine Dinge vergesse oder dass ich immer alles schaffe. Aber ich hoffe darauf, weiterhin gerne ins BisaBoard kommen zu können und es nicht nur als Zwang und Arbeit zu betrachten. Denn meistens bin ich gerne hier. Wenn ich aber das Gefühl habe, dass mich keine hier haben will, dann ändert sich das schlagartig.
    Ich weiß, in diesem Absatz sind einige Allgemeinerungen drin, die so nicht hundertprozentig zustimmen müssen, aber ich möchte betonen, dass dieses Ganze mich persönlich nicht kalt lässt und ich somit durchaus auch persönliche Gefühle anbringe, auch wenn ich mich bemühe, möglichst ruhig zu bleiben. Wenn sich aber irgendjemand dafür bedankt, dass ich an der Diskussion teilnehme, drehe ich ihm den Hals um. (Persönliche Gefühle, sag ich ja.) Wenn ihr euch bedankt, dann wegen dem, was da ist, nicht dafür, dass etwas da ist. Letzteres sehe ich nämlich entweder als Selbstverständlichkeit oder als Zwang; bin mir noch nicht sicher, was von beidem.



    2. Meine Aktivität

    Wenlok hat da ja eine schicke Statistik erstellt. Sie ist wirklich schick, übersichtlich, leicht verständlich. Und doch können pure Zahlen nicht immer alles ausdrücken. Sheo hat das zuvor schon einmal erwähnt: An einigen Stellen hinkt diese Statistik ein wenig. Nein, ich will damit meine Aktivität nicht schön reden. Dennoch: Sie könnte schlimmer sein, ist aber mMn nicht gerade schlecht. Aber der Reihe nach:
    In eigener Sache: Wenlok meinte selbst, dass man das auch außen vor lassen könnte. Dennoch ein paar Worte dazu. Ich schreibe zu wenig. Das weiß ich. Dennoch könnte ich mit den noch nicht von mir in meinem E&S-Topic veröffentlichten Dingen bestimmt zehn oder mehr Updates füllen. Warum tue ich das also nicht? Zum einen weil es ein paar Texte gibt, die ich einfach nicht veröffentlichen will. Oder weil ich schon genau weiß, was als nächstes kommen soll, also der neue Text erstmal hinten anstehen muss. Zum anderen brauche ich bestimmt eine Stunde, um einen fertigen Text von mir in mein Topic zu verfrachten, je nachdem, wie lang mein Re-Kommi wird. Das ist meine Sache, das könnte ich ganz leicht ändern, aber ich will es nicht. Mir gefällt mein Topic momentan so, wie es ist, auch wenn es so halt etwas länger dauert. Außerdem möchte ich noch einmal erwähnen, dass ich nicht ungeduldig, sondern bei so was eher gemütlich bin. Mich hetzt da auch keiner, weshalb das als erstes hinten angestellt wird. Und das ist auch meine Sache. Wenn ich gerade nicht die Muße habe, etwas im Bereich auszustellen, dann ist das halt so. Das ist aber auch ein Grund, warum ich die Wettbewerbe immer so geliebt habe. Ich hatte ein festes Datum zum Schreiben und musste nur das tun.
    Wettbewerbe und Aktionen: Wenn ich die Wettbewerbe so toll finde, warum nehme ich dann nicht mehr daran teil? Weil ich schlicht und ergreifend nicht will. Punkt. Das muss mir auch niemand in meiner Aktivität negativ ankreiden, das ist meine Entscheidung. Wen mehr interessiert, der soll sich mit dem Ende der letzten Saison beschäftigen. Aber ich sehe mich nicht in der Pflicht, zu schreiben. Mir bleibt oft gar keine Zeit oder Motivation mehr dafür. Ich habe diverse Ideen für Geschichten, aber wann komme ich noch dazu, sie zu schreiben? Dass ich vote, sollte allerdings zeigen, dass mir die Wettbewerbe nicht egal sind.
    Votes: Das ist im Laufe der Jahre zu meiner Paraderolle geworden. Das war (vermutlich) einer der Gründe, warum ich ins Komitee kam. Ich vote. 2011-14 habe ich jedes Jahr (ich glaub mit einer Ausnahme) zehn reguläre Votes geschafft, Specials, Collabs oder SF zählen extra. 2012 kam ich ins Komitee. Mich hat meine Aktivität mit dieser Anzahl an Votes nie gestört. Und auch sonst niemanden. Warum? Weil wir mehr waren. Nicht im Komitee (wobei ich glaube, dass dort auch), sondern allgemein. Jetzt bleibt so gesehen die gleiche Arbeit an weniger Bereichsusern hängen und plötzlich ist die Aktivität zu gering. Allerdings nur wegen Personenmangels. Im Vergleich zu früher schreibe ich sogar mehr Votes. 2015 wollte ich die Medaille „Votevagabund“ haben und habe deshalb bei allen Wettbewerben, bei denen ich es konnte, gevotet. In den folgenden Jahren habe ich das beibehalten, weil es für mich zu einer Selbstverständlichkeit geworden war. Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, nicht zu voten. Es war: „Oh, am Sonntag endet der Wettbewerb, ich muss ja noch voten.“ Und so ist es immer noch. Dass ich die Awards verpasst habe, ist äußerst ärgerlich, aber ich habe noch immer mein gewohntes Pensum und sehe bei den Votes keinen Grund, irgendwas daran zu ändern.
    Kommentare: Wie also schaffe ich es, so viele Votes aber kaum Kommentare zu schreiben? Zunächst einmal sei gesagt, dass dies etwas ist, was ich gerne ändern würde. Ich schreibe nämlich eigentlich gerne Kommentare. Es ist nur nicht immer ganz einfach. Dafür muss ich aber etwas weiter ausholen. Als aller Erstes und womöglich Wichtigstes: Ich bewundere @Rusalka für seine Kommentare. Ich weiß nicht, wie er es schafft, so viele gute Kommentare zu schreiben. Ich freue mich immer, wenn ich ihn in meinem Topic sehe und ich möchte seine Leistung auf keinen Fall irgendwie schlechtreden und man sieht an Cynda, dass es auch anders gehen kann, aber ich kann nicht, was Patrick kann. Ich kann mich in Kommentaren nicht kurz fassen. Mein durchschnittlicher Kommentar ist über 1500 Wörter lang (knapp 1000 Wörter pro Werk/Kapitel, da ich auch häufiger mehrere Werke in einem Post kommentiere, was von der Statistik ja auch nur als eins gezählt wird). Und das beinhaltet vier Kommentare aus dem Jahr 2011 die noch nicht einmal fünfhundert Wörter lang waren. Wenn man sich nur meine elf Kommentare aus den letzten drei Jahren betrachtet, dann liegt mein Durchschnitt bei deutlich über 2000 (2364,9, wer’s genau wissen will). Und ja, elf ist nicht viel. 2014 alleine habe ich zwölf geschrieben, weil das mein Ziel für besagtes Jahr war. Aber mein Leben wurde danach auch nicht leichter und ich habe es ein wenig durch die Votes ausgeglichen. Votes sind für mich eben einfacher, weil ich dort die Texte eher oberflächlich behandle. Wenn ich kommentiere, gehe ich in die Tiefe. Gedichte kommentiere ich häufig strophenweise und komme so auf erstaunliche Längen von bis zu 5504, welches natürlich eine Ausnahme war. Dennoch sind es wieder die gleichen Dinge, die wichtig sind: Zeit und Motivation. Wenn ich weiß, dass ich teilweise Tage an Kommentaren sitze, muss ich mich manchmal wirklich überwinden, sie zu beginnen. Gleichzeitig werde ich mich über diese lange Zeit nicht mit einem Werk beschäftigen, dass mir nicht zusagt. Ich habe noch einige Texte, die ich gerne kommentieren würde, so ist es nicht. Nur weil ich ein Werk nicht kommentiere, bedeutet nicht, dass es mir nicht gefällt. Oftmals habe ich nur (noch) keine Zeit dazu oder konzentriere mich auf andere Texte, weil dieses oder jenes Werk schon einen Kommentar erhalten hat und andere „dringender“ Kommentare brauchen. Ich entschuldige mich an dieser Stelle auch, dass ich mich recht selten bei Texten bedanke. Ich lese hier viel mehr als es den Anschein hat. Ich kann allerdings leider auch nicht versprechen, das zu verändern, weil ich eine äußerst seltsame Beziehung zu dem Bedank-Button habe. Dieses ganze Zeug sollte jetzt nur aussagen, warum ich manchmal meine Probleme mit Kommentaren habe. Wie gesagt, ich bewundere alle, die das besser hinkriegen als ich, und ich habe wirklich vor, mich zu ändern. Ich habe noch mindestens vier Texte auf meiner Liste, die ich definitiv noch (dieses Jahr) kommentieren möchte. Wenn ich aber meine Zeit mit dem Schreiben von Diskussionsbeiträgen verbringe, die auch nicht gerade wenig davon beanspruchen (an dieser Stelle sitze ich bereits anderthalb Stunden daran), könnte es noch etwas dauern. Aber ich habe es fest vor.



    3. Die Votes

    Ich bin mir gerade nicht mehr ganz sicher, ob das schon so erwähnt wurde, aber zur Sicherheit noch einmal kurz: Ich war nie gegen ein neues Auswertungssystem. Das war, soweit ich weiß, niemand. Nur ist das Ganze nicht so einfach. Zumindest aus meiner Sicht nicht. Das System aus dem Mapping-Bereich lässt sich nicht locker-flockig auf den FF-Bereich übertragen, zumindest nicht mitten in der Saison. Und das liegt daran, dass die einfach mehr Punkte vergeben. Ich weiß, ich weiß, das Thema ist vorerst vom Tisch, aber ich musste das einmal erwähnen. Außerdem missfällt es mir sowieso sehr, viel innerhalb der laufenden Saison zu ändern. Vor allem, wenn im Feedbacktopic des letzten Jahres vor Saisonstart eigentlich nichts in der Richtung abzulesen war. April ist dafür einfach unglaublich ungünstig. Da wäre es in meinen Augen sogar sinnvoller, die Saison abzubrechen und damit sozusagen einen Reset zu haben. Aber wir werden jetzt eh noch einmal allgemein gucken und Bescheid geben, wenn sich etwas tut.
    @Galileo sprach ein anderes Problem an, dass ich über die Jahre tatsächlich wieder vergessen hatte. Ja, es ist sehr frustrierend keine Punkte und keine Kommentare zu erhalten. Ich bin da auch nicht immer ganz unschuldig. Bei mir scheitert es wenn immer an der Zeit. Ich habe die blöde Angewohnheit, die DL immer stark auszureizen und erst am letzten Wochenende zu voten, wodurch es passieren kann, das irgendwas dazwischen kommt und ich nur noch schnell „die nötigsten Texte“ kommentiere, um wenigstens noch zu voten. (Ab und zu waren es mir aber auch einfach zu viele Texte. Dieses Jahr leider nicht, aber ich bewundere immer noch jeden, der 2/2014 im Zukunftsvisionen-Wetti alle 33 Texte kommentiert hat. Zu einer Zeit mit durchschnittlich über zehn Abgaben war das Kommentieren jeder einzelner auch noch eine größere Überwindung. Heutzutage ist das leichter und sollte eigentlich (auch von mir) häufiger gemacht werden. Zehn Abgaben sind echt nicht viel.) Das Problem, dass ich meinen eigenen Text bei manchen Wettbewerben auch bewerten musste, stellte für mich irgendwann keines mehr dar, weil ich sowieso selten mit meinen Texten zu hundert Prozent zufrieden war und somit immer etwas zu kritisieren hatte. Gleichzeitig war ich immer spät genug dran, um mich am Konsens der vorherigen Voter zu orientieren, was meine Abgabe betraf. Und ab und an habe ich mir den Spaß erlaubt, Hintergrundinformationen innerhalb meines Votes als Vermutungen darzustellen. Es ist also möglich und sollte gerade in einer weniger gut besuchten Saison häufiger praktiziert werden, da gebe ich absolut recht.



    4. Die „Kreativität“

    Ja, ich übernehme hierbei @Cassandras Schreibweise in Anführungszeichen. Das hat den Grund, dass ich dieses Wort an dieser Stelle auch etwas schwierig finde. Und bei mir ist es etwas anders als bei Cass. Ich verbinde innerhalb dieses Topics hauptsächlich Negatives mit diesem Ausdruck. Ich habe schon Gedichte geschrieben, die unter diese Form von Kreativität fallen. Eines davon wurde auch von Wenlok hier verlinkt. Und das hat mir gar nicht gefallen. Und das liegt daran, dass ich dieses Gedicht niemals so in einem Wettbewerb abgegeben hätte. Ich wäre noch nicht einmal auf die Idee gekommen, es zu tun. Hier findet man ein ähnliches Gedicht von mir, das so in einem Wettbewerb teilnahm. Abgabe 11 unter dem Titel „Das Ende des Regenbogens“ beschäftigt sich ebenfalls mit der Farbthematik und kommt wunderbar ohne die Unterstützung von Farbcodes aus. Ich wurde Siebte, aber ich bezweifle doch stark, dass Farbgebung etwas an der Platzierung verändert hätten.
    Die Grundlage eines Textes braucht keine sichtbare Form. Alles was auf die Wörter drauf kommt, ist nur Spielerei. Wusstet ihr, dass sogar gebärdete Vorträge als Texte zu verstehen sind? Das ist ein bescheuertes Beispiel, weil das natürlich eine visuelle Sprache ist, aber auch dort ist die Gebärdenpoesie ein Spiel mit den Möglichkeiten. Man braucht es nicht, um verstanden zu werden, es sieht halt nur anders aus (ob besser oder schlechter soll jeder selbst entscheiden). Was will ich jetzt damit sagen? Unabhängig von Konkreter Poesie sind Codes, die über die erlaubten hinausgehen, überflüssig. Sie sind Schnickschnack, mit dem man seinen Text aufhübschen will. Ich brauche das in einem Wettbewerb nicht. Es geht um das, was geschrieben wurde. Es geht darum, wie es geschrieben wurde. Es geht nicht darum, ob es grün ist oder blau, ob es in einer Tabelle steht oder neben einem Bild. All das ist in einem FF-Wettbewerb nicht wichtig. Es geht um das Geschriebene. Und ich habe kein Problem damit, Leute auf ihre eigenen Topics zu verweisen. Dort geht es darum, seine Texte zu präsentieren. Und es gibt mindestens ein Beispiel, bei dem sich Wettbewerbsabgabe und Topictext in der Form doch sehr unterscheiden. Und im Wettbewerb hat das kein Stück geschadet. Wer sich austoben will, hat sein Topic, wer sein Geschreibsel (und nur das) mit anderen messen will, hat die Wettbewerbe. (P.S. @Wenlok Holmes, mir gefiel deine Playlist so wie sie im Wettbewerb war sogar besser als so, wie du sie wolltest.)
    Wie gesagt, Konkrete Poesie ist noch einmal ein ganz anderes Thema. Das ist schwieriger. Ich meine, Farbe könnte bestimmt auch eine spezielle Funktion erfüllen, aber die lässt sich leichter weglassen, ohne den Sinn zu verfälschen. Dennoch muss ich bei meiner Meinung bleiben und sagen: Ja, Konkrete Poesie ist schön und darf auch verwendet werden, aber ich traue jedem einzelnen Voter zu, zu erkennen, dass es sich hierbei um Konkrete Poesie handelt und er sie womöglich nicht so sieht, wie er es sollte. Wie oft habe ich schon gedacht, dass ich dieses oder jenes Gedicht irgendwie seltsam fand, nur um mir dann an den Kopf zu fassen, als ich darin ein Haiku erkannte. Das hätte den Autoren auch fast Punkte gekostet und da hat sich niemand beschwert. Es existiert inzwischen ein allgemeiner Hinweis, aber ich bin nach wie vor nicht der Meinung, dass es mehr bedürfte. Konkrete Poesie muss für mich nicht unbedingt in die Wettbewerbe. Wie gesagt, am Ende geht es mMn darum, was geschrieben wurde, nicht wie es aussieht.
    Fandom-Erklärungen hingegen hielt ich immer für ganz praktisch, weil nicht jeder User sich die Zeit nimmt, zu googlen und man somit ein Werk grob missverstehen kann. (Zum Teil auch wenn man googlet, weil man nicht das findet, was relevant wäre.) Wenn das aber als Bevorzugung empfunden wird, habe ich kein Problem damit, das wieder abzuschaffen. Das finde ich als Voter zwar sehr schade, ist dann aber so.
    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich alle Meinungen zu diesem Thema gelesen und verstanden habe. Ihr braucht sie nicht zu wiederholen. Mich konnten sie jedoch nicht davon überzeugen, dass die Form in einem Wettbewerb irgendeine größere Rolle spielen würde. Auch nicht bei Gedichten. Aber ich bin konservativ, was das anbelangt. Selbst meine Konkrete Poesie reimt sich und besitzt ein durchgängiges Versmaß. Ich habe – keine Ahnung – drei Jahre gebraucht, mich zumindest ein wenig an freie Gedichte zu gewöhnen, ich ziehe andere dennoch immer zumindest unterbewusst vor. Meine Meinung in diesem Thema wird sich so schnell nicht ändern. Ich brauche diesen Schnickschnack bei Wettbewerben nicht. Ihr braucht nicht zu versuchen, mich umzustimmen, das kostet beide Seiten nur unnötig Nerven. Ich werde niemanden davon abhalten, Regelungen zu ändern, wenn die Mehrheit dafür sein sollte, aber ich werde in nächster Zeit immer die Gegenstimme darstellen.
    (Ich bin übrigens der festen Überzeugung, gerade irgendwas vergessen zu habe, komme aber einfach nicht darauf, was es war.)



    5. Exkurs

    An dieser Stelle ein kleiner Exkurs, der rein gar nichts mit den hier angesprochenen Themen zu tun hat, wohl aber mit der ganzen Diskussion an sich. Es geht hierbei um eine Predigt zum Thema „Beten“, die ich vor ein paar Wochen gehört habe und die sich so wunderbar auf unsere Diskussion übertragen lässt. Ich will damit keine Religion beschönigen, noch irgendjemandem meinen Glauben aufzwingen oder, Gott/Arceus/Mewtu oder wer auch immer bewahre, behaupten, dass das das einzig Wahre wäre. Ich möchte euch nur mitteilen, was ich dort gehört habe. Wenn ihr ein Problem damit haben solltet, dass dies ein Exkurs über ein Thema der christlichen Kirche ist, dann lasst den Spoiler geschlossen und überspringt diesen Punkt.

    Auch wenn ihr den Inhalt des Spoilers nicht gelesen haben solltet, rate ich euch, zu überlegen, wofür ihr dankbar sein könnt und nicht nur, was ihr zu beklagen habt. Das erleichtert den Geist ungemein.



    6. Die Saisonpunkte

    @Wenlok Holmes fragte vor einer Woche, ob jemand meinen Post bezüglich der Saisonpunkte erklären könne. Die Antwort auf die Frage ist: Ja. Die Erklärung zu diesem Post lautet, dass in den vorherigen zwei Wettbewerben die Saisonpunkte falsch waren, dass sie statt aufwärts, abwärts vergeben wurden, da der Voterechner leider noch nicht angepasst und die Korrektur vergessen wurde. Was Wenlok auf diese Frage hören wollte, wäre die Antwort auf die Frage, warum das geändert wurde, was ich nur weiß, weil ich dachte, er hätte meinen Post nicht verstanden, und es ihm privat erklären wollte. Tut mir leid, dass ich das aus deiner Frage nicht herauslesen konnte, aber wenigstens konnte das geklärt werden.
    Wie werden aktuell die Saisonpunkte berechnet?
    Grob gesehen kann man es so zusammenfassen, dass man so viele Saisonpunkte bekommt, wie man Abgaben übertrumpft hat. Wenn man also erster von zehn Abgaben wird, erhält man neun Saisonpunkte, wird man erster von 23, erhält man 22, der zweite dann 21, der dritte 20 und so weiter und so fort, bis der letzte Platz leider nur noch Null Punkte erhält. Dies soll gewährleisten, dass anerkannt wird, dass es schwieriger ist, sich gegen 22 Konkurrenten durchzusetzen als gegen neun. Rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Wettbewerb mit geringer Abgabenzahl zu gewinnen, höher, da man weniger Konkurrenz hat. Auf die dadurch entstandene Punktzahl kommen bei jedem Wettbewerb noch zwei Mitmachpunkte drauf, die honorieren, dass man sich überhaupt die Mühe gemacht hat, einen Text zu schreiben und abzugeben. Nachzulesen ist diese Punkteverteilung auch hier in den Wettbewerbsregeln, wo allerdings übersehen wurde, die Neuerung nachzutragen, was soeben korrigiert wurde. Es tut mir leid, falls das zu Verwirrungen geführt haben sollte, das hätte nicht passieren dürfen. Besagte Neuerung bestand darin, dass es in der letzten Saison bei Wettbewerben mit weniger als zehn Abgaben immer so berechnet wurde, als hätte dieser Wettbewerb zehn Abgaben, um auch die Teilnahme an weniger beliebten Themen attraktiver zu gestalten. Da allerdings Wettbewerbe mit weniger als zehn Abgaben inzwischen eher die Regel als die Ausnahme sind, wurde das mit dieser Saison geändert, sodass in jedem Wettbewerb die Saisonpunkte auf dieselbe Weise berechnet werden, unabhängig davon ob es mehr oder weniger als zehn Abgaben sind.
    Ansonsten war der Post eigentlich nur dafür da, dass sich niemand wundert, dass z.B. Nexy plötzlich fünf Punkte weniger hat. Das war kein Vorstoß gegen Nexy, sondern einfach nur ein Fehler bei der Punktevergabe, der jetzt berichtigt wurde. Wäre ja auch unfair, wenn zwei Wettbewerbe mehr zählen würden als der Rest.



    So. Ich hoffe, ich habe jetzt alles gesagt, was ich sagen wollte. Bestimmt nicht. Aber mir fällt auch nichts mehr ein, was nicht schon erwähnt wurde oder mir stark auf der Seele brennt. Vier Stunden und viertausend Wörter später. Ich bin fertig.

    Ende

    Und wtf 65k für Noel was war da los

    Also am Ende war es einfach nur noch Spaß. Also wir wollten Noel wirklich und ich hoffe, sie hat sich auch ein wenig wohlgefühlt, aber nachdem wir unser Höchstgebot überlegt hatten, hat diese irre Auktion nur noch Spaß gemacht. Es war verrückt. xD (Und ich freue mich, zumindest indirekt in dieser Ausgabe vorzukommen.^^)


    Spiegel. Schon seit jeher üben sie eine Faszination auf den Menschen aus, ob als Zeichen des Selbst-Bewusstseins, wenn sich ein Kind zum ersten Mal im Spiegel selbst erkennt, ob als Vorbote von sieben Jahren Pech, sollte man ihn zerbrechen, oder auch als Übergang in fantastische (Parallel-)Welten. Nun ist es eure Aufgabe, eine kurze Erzählung zu schreiben, in der ein Spiegel im Mittelpunkt steht. Auf welche Art und Weise ihr dabei vorgeht, bleibt euch überlassen; auch ist es nicht zwingend notwendig, dass es sich tatsächlich um einen Spiegel handelt, sodass ihr auch andere spiegelnde Oberflächen behandeln könnt, solange der Themenbezug noch klar erkennbar ist. Ein Pokémonbezug ist hierbei nicht verpflichtend.


    Platz 1


    Platz 2


    Platz 3

    Ein kleiner Nachtrag an dieser Stelle (in einem Extra-Post, damit es auch jeder sieht): Leider wurden in den letzten Wettbewerben die Saisonpunkte falsch berechnet, weshalb es zu kleinen Änderungen in der Saisontabelle gekommen ist. Nun ist aber alles korrigiert und wir werden in Zukunft darauf achten, dass dies nicht noch einmal passiert. Ich bitte um Entschuldigung.

    Und damit ist auch der neunte Wettbewerb der Saison beendet. Ich gratuliere @Cáithlyn zum Sieg und danke natürlich allen anderen noch einmal für ihre Abgaben sowie @#shiprekt, @Cyndaquil, @*Miro*, @Kiriki-chan, @Akanee, @Wenlok Holmes, @Obscuritas, @Nexy, @Rusalka, @Flameheart, @Galileo und @Thrawn für ihre Votes! Nun aber zum Ergebnis:


    Platzierung

    Titel

    Autor

    Punkte

    Vote

    Prozent

    Saisonpunkte

    1.

    Abgabe 2: Der Mann im Spiegel

    29

    Nein

    29%

    5 + 2 MP

    2.

    Abgabe 3: Im Spiegel der Möglichkeiten

    23

    Ja

    25.27%

    4 + 2 MP

    3.

    Abgabe 1: Zerrbild, Wahrheitsbild

    20

    Ja

    21.74%

    3 + 2 MP

    4.

    Abgabe 4: Die Wahrheit

    13

    Ja

    14.13%

    2 + 2 MP

    5.

    Abgabe 6: Wunschtraum

    12

    Ja

    13.04%

    1 + 2 MP

    6.

    Abgabe 5: Der Probleme mit Spiegeln

    3

    Nein

    3%

    0 + 2 MP


    Wer jetzt noch nicht genug geschrieben oder gevotet hat, kann bei unseren aktuellen Wettbewerben vorbeischauen und entweder ein sonniges Drabble schreiben oder sechs lesenswerte Parodien bewerten. Oder natürlich beides. :3

    Ich will heute gar nicht nach Ausreden suchen, warum es schon wieder so spät ist - denn es gibt keine - sondern einfach anfangen. Los gehts.


    Memento Mori sagt mir irgendwie so gar nicht zu. Bzw. das ist schon etwas hart. Beim ersten Mal Lesen hat es mir gar nicht zugesagt, beim zweiten war es deutlich besser. Man muss ihm auf jeden Fall zu Gute halten, dass es sich reimt, denn es gibt andere Gedichte in diesem Wettbewerb, bei denen mir die fehlenden Reime Kopfschmerzen bereiten, also das ist schon mal sehr gut. Allerdings habe ich ein paar Probleme mit der Satzstruktur, was auch meinen doch etwas verwirrten Gesichtsausdruck beim ersten Lesen erzeugt hat. Manchmal verstehe ich die Zusammenhänge zwischen den Zeilen leider recht wenig. Wenn ich allerdings diesen strukturellen Punkt außen vor lasse und mir nur das inhaltliche ansehe, ist das Gedicht wieder gut. Es trifft den Memento Mori Gedanken sehr gut.
    Im Glockenturm da hängen sie hat das Problem, dass ich den Inhalt als einen Selbstmord interpretiere und dieses mir so gar nicht gefällt. Das liegt an mir, dass ich diese Thematik innerhalb dieses Gedichts sehr unschön finde. Davon unabhängig ist das ein mindestens sehr solides Gedicht, es hat ein paar holprige Stellen, ist sonst aber ziemlich gut geschrieben. Die Formatierung war zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Dann hab ich es auf klingende Glocken bezogen. Dadurch sind diese "Schwingungen" zumindest erklärt. Es passt nur nicht mehr zu dieser Selbstmordtheorie. Tut mir leid, ich weiß wirklich nicht, was genau ich mit diesem Gedicht anfangen soll. Stilistisch müsste es Punkte bekommen, ich weiß nur noch nicht, ob ich nicht subjektiv bin und nach persönlichem Empfinden doch keine gebe ...
    Bibliophil hat ein ähnliches Problem wie sein Vorgänger, nur andersherum. Hierbei gefällt mir der Inhalt wirklich sehr, dieses in der Buchhandlung/Bibliothek in neue Welten eintauchen und allein dieses wunderbare Gefühl, von Büchern umgeben zu sein. Das passt auch wunderbar zum Abecedarium. Dann allerdings ist es frei. Und ich hatte immer schon meine Probleme mit freien Gedichten. Es wird zum Ende hin tatsächlich besser, wenn ich es so laut vor mich hin lese, bin ich so ab K in einem Fluss und doch ... Es sind, glaube ich, gar nicht so sehr die Reime, die meinem Gehirn fehlen, sondern viel mehr der Rhythmus, den ich in einigen (nicht in allen) Versen vermisse. Dennoch ist das ein unglaublich tolles Thema. Warum macht ihr es mir nur so schwer?
    Playlist stellt mich vor ein riesiges Problem: Ich habe keine Ahnung, was ich damit anfangen soll. Zunächst einmal, die Idee finde ich geil. Es hat was, absolut. Und dann frag ich mich: Ist das ein Gedicht? Und ich weiß nicht, wie ich diese Frage korrekt beantworte. Gleichzeitig will ein Teil von mir diesem Werk einfach Punkte geben, weil es so innovativ und, ich wiederhole mich, irgendwie geil ist. Ich möchte allerdings sagen, dass ich unzufrieden damit bin, dass Kylie Minogue und Tom Jones doppelt vorkommen. Ich weiß natürlich nicht, wie wahr diese Playlist ist, aber ich hätte es noch etwas besser gefunden, wenn jedes Lied von einem anderen Künstler käme. (Und "von Jonas Brothers" klingt irgendwie falsch.) Abgesehen von diesen Kleinigkeiten habe ich noch keine Ahnung, wie ich mit diesem Werk verfahren werde. Wir werden sehen ...
    Unsterblich ist doch ziemlich sicher mein Favorit in diesem Wettbewerb. (Ich tu mich heute extremst schwer mit der Bewertung, deshalb nicht das "ziemlich".) Es hat genau das, was ich von einem Gedicht erwarte; ja, Punkte gehören ganz offensichtlich nicht dazu. Es hat schöne Reime, lässt sich wunderbar lesen - nicht mal die Waise am Ende stört in irgendeiner Weise - und beschreibt ein quasi zeitloses Thema. Ansonsten habe ich gar nicht so viel mehr zu sagen (außer vielleicht, dass ich glaube, dass "Takte" da nur des Ts wegen steht), es ist einfach ein sehr schönes Gedicht, vielen Dank dafür.
    Countdown finde ich unglaublich faszinierend. Schon von Anfang an. Auch die Tatsache, dass die Verse, den Zahlen entsprechend absteigend angeordnet auch noch Sinn haben. Also entweder ist das wunderbar eingefädelt oder ein sehr glücklicher Zufall. Die Gedanken, die innerhalb dieses Gedichts aufkommen, passen sehr gut zum Thema des Countdowns. Dieser hat offenbar kein so feudiges Ereignis wie bspw. Silvester, sondern wirkt auf mich ein wenig wie das Ende des Lebens (ob eines Indiviuums oder der Erde sei dahingestellt). Die Anordnung der Verse mit doch deutlichen Lücken zwischen den Buchstaben ist zwar nicht ganz so schön, aber bei Konzept und Umsetzung sehe ich darüber gerne hinweg. Einfach faszinierend.
    Viereckige Augen beschreibt etwas, was wir alle wohl zumindest ein bisschen kennen: Serien. Genauer gesagt scheint es hierbei um eine Serie zu gehen, die das Lyrische Ich eher widerwillig beginnt und meint, die sei ja eh schlecht, nur um dann am Ende doch vollkommen mitgenommen dazusitzen, wenn sie denn zuende ist. Ich kenne durchaus ein/zwei Sachen, die ich mehr gucke, weil ich irgendwann mal angefangen habe und wissen will, wie es weiter geht, als deshalb, weil ich sie wirklich gut finde. Dementsprechend konnte ich mich ganz gut mit dem Lyrischen Ich identifizieren. Und ein Serienende vernünftig hinzubekommen scheint manchmal ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Stilistisch habe ich auch nichts wirklich auszusetzen (und wenn, vergesse ich es gerade). Sehr gut.
    Alles Schwachsinn ist, würde ich mal behaupten, gesellschaftskritisch. Dabei stellt sich mir die Frage, ob man die -ähm- Versanfangswörter(?) am Anfang nicht noch etwas netter hätte trennen können (also Freiheit unf für), weil gerade das mit dem "...ähm..." in diesem Gedicht doch sehr besticht. Ich weiß, die hängen inhaltlich zusammen, aber trotzdem. Unabhäng von noch ein oder zwei Stellen, an denen ich kurz ins Stocken kam, ist dieses Gedicht sehr schön zu lesen, vom Klang wie auch inhaltlich. Aber du möchtest hier nicht wirklich "Sack" auf "Gesang" reinen, oder? Das funktioniert nämlich nicht. Auf jeden Fall gefällt mir dieses Gedicht sehr gut und bildet einen sehr schönen Abschluss für den Wettbewerb.


    Okay Leute, ihr habt es mir seit Ewigkeiten nicht mehr so schwer gemacht, meine Punkte zu verteilen. Im Endeffekt wäre ich wohl erst zufrieden, wenn ich jedem einen Punkt geben könnte, aber dann brächte mein Vote wohl auch herzlich wenig. Also hab ich jetzt nur sechs und es tut mir schrecklich leid, aber ich werde jetzt wohl sehr subjektiv und konservativ sein. So wichtig die Botschaft in Memento Mori ist, so gut der Autor von Im Glockenturm da hingen sie auch schreiben kann, so sehr ich den Inhalt von Bibliophil liebe, so unkonventionell Playlist mit Erwartungen spielt, ich hab mich jetzt doch anders entschieden. Tut mir leid. Wie gesagt, am liebsten hätte ich acht Punkte für acht Abgaben gehabt, aber so ist es leider nicht. Aber danke für das Kopfzerbrechen, das ihr mir bereitet habt.^^
    ID: 57311
    A5: 2
    A6: 2
    A7: 1
    A8: 1

    Ein fremder Junge mit blauen Haaren erhob sich - seine Kontrabassstimme spielte zögernd, als hätte er vergessen, wie es weiterging - und sprach über Zusammenhalt, der gerade in ihren Reihen besonders groß sein sollte. Emma starrte auf die Reste ihres Frühstücks und versuchte, das schlechte Gewissen zu vertreiben. Es gab immerhin genug andere Jugendliche, die sich ebenfalls hier einen schönen Tag machen würden und nicht mit auf eine bestimmt gefährliche Mission gingen. Warum musste sie dann ein schlechtes Gewissen haben?
    Dann war Leira an der Reihe und rief zu einem Treffen in fünf Minuten am Bus auf. Fünf Minuten nur? Wobei sie ja eigentlich schon Recht hatte; wenn es beim letzten Mal zu spät war, durften sie keine Zeit verlieren und mussten sofort aufbrechen. Aber sie …
    Welch ein interessantes Muster doch die Schale dieses Apfels hatte. An der Stelle, an der sich Rot und Grün trafen, wirkten sie ausgefranst, ja fast schon künstlerisch verlaufen. Und winzige rote Punkte waren noch im grünen Teil des Apfels zu sehen. Marika redete unterdessen davon, dass sie sich einen Plan überlegen sollten und es wohl eher weniger mit Bestien zu tun bekommen würden. Angestrengt versuchte Emma, ihr nicht zuzuhören, aber so beeindruckend die Schale dieses Apfels auch aussah, es funktionierte nicht. Und immer wieder meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Warum konnte sie nicht einfach ein ganz normales Leben haben? Wieso musste sie eher aufgefordert werden „Menschenpack“ zu verletzen, als einen langweiligen Beruf zu ergreifen? Warum –
    Ich will niemanden unnötig in Gefahr bringen, aber um es für alle Sicherer zu machen: Gibt es hier jemanden, der Menschen spüren kann? Oder Lebewesen allgemein? Mir geht es darum: Gibt es jemanden, der uns warnen kann, ob hinter der nächsten Ecke sich eventuell Menschen aufhalten? Dabei wäre es natürlich optimal, wenn derjenige auch sagen könnte ob Gefahr besteht. Also Stimmung, etc. oder eine Kraft, die man irgendwie in diese Richtung verwenden kann. Ich weiß nicht wie ich es erklären kann, aber gibt es jemanden hier, der helfen kann, alle wieder sicher nach Hause zu bringen?
    Schlagartig schnellte Emmas Kopf nach oben und blickte Marika entgeistert an. Ihr Herz begann wie wild zu rasen und sie musste sich zwingen, normal weiterzuatmen. „Nein“, meldete sich wieder die Stimme in ihrem Kopf, „lass das doch Lewis machen, der hat da bestimmt Spaß dran.“ Aber als sie sich in der Mensa umsah, konnte Emma Lewis nirgendwo entdecken. Und er war nicht unbedingt ein Typ, den man leicht übersehen konnte. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie ihn länger nicht gesehen und auch sein E-Piano eine ganze Weile nicht gehört. Seit gestern Morgen am Kirschbaum. Ob er ihr aus dem Weg ging? Nein, wieso sollte er. Er hatte sicher nur verschlafen. Aber wenn dem so wäre, würde er sicherlich nicht rechtzeitig zum Beginn der Mission am Bus sein. Und auch sonst schien sich auf Marikas Frage hin niemand zu melden. Plötzlich wurde Emma eiskalt. Ihre Melodien gehörten ihr. Sie hatte bisher nur einer Person davon erzählt, dass sie überhaupt existierten. (Auch wenn sie damals noch davon ausgegangen war, dass jeder sie hören konnte; war das wirklich erst zwei Tage her?) Nachdem sie die Bedeutung ihrer Melodien erkannt hatte, waren sie für Emma immer so etwas wie ihre Geheimwaffe gewesen. Die konnte sie jetzt doch nicht einfach so aufgeben. Und doch wusste sie, dass sie mitkommen musste. Sie würde es niemals mit ihrem Gewissen vereinbaren können, wenn Leira, Marcello oder einem der anderen etwas geschah, nur weil sie zu feige war.
    Bei all ihren sich überschlagenden Gedanken war Emma gar nicht aufgefallen, dass Marcello zu ihr gekommen war. Erst als er direkt vor ihr stand und sie fragte, ob sie nicht mitkomme, bemerkte sie den Erleuchteten. Es war seltsam, seine Flötenstimme zu hören, auch wenn Emma sich nicht sicher war, ob das an ihm oder an ihr lag. Sie brauchte ein paar Sekunden, um seine Worte in dem Chaos in ihrem Gehirn zu sortieren und darauf reagieren zu können.
    Doch, ich werde wohl mitkommen“, entgegnete sie dann. „Aber …“ Ja, was aber? Sie warf einen kurzen Blick auf Marika, konnte jedoch ihr Jagdhorn nicht erfassen. Wahrscheinlich war Emmas Reaktion ihr schon Antwort genug gewesen und Emma hätte sich am liebsten dafür geohrfeigt, aber wie hätte sie schon anders reagieren sollen. Jetzt gerade wollte sie eigentlich nur mit Leira sprechen. Sie wollte Rat von ihrer Freundin, was sie tun sollte. Freundin … dieses Wort hatte sie ja ewig nicht genutzt … Seit … nein, zurück in die Gegenwart.
    Etwa fünf Sekunden hatte Emma geschwiegen, dann wurde ihr schlecht. Es war, als würde sich ein Knoten in ihrem Magen bilden. Zu allererst musste sie hier raus. „Tut mir leid, ich …“, wandte sie sich nun wieder an Marcello, „… ich muss … ich muss mal.“ Mit einem entschuldigenden Lächeln stand Emma möglichst ruhig auf. Sie versuchte so zu wirken, als wäre eine volle Blase tatsächlich das einzige, was sie zum Gehen zwang; nur wie sah man eigentlich aus, wenn man zur Toilette musste? Noch nie hatte sie darüber nachgedacht.
    Mit der Gewissheit, dass Marika sie sah und ihre Schlüsse zog, verließ Emma den Speisesaal, doch sobald sie außerhalb der Sichtweite … aller war, begann sie zu rennen und hielt erst an, als die Tür zum nächstgelegenen Waschraum hinter ihr zufiel. Völlig außer Atem stützte sich das Mädchen auf eines der Waschbecken und ließ langsam die Luft wieder in ihren Körper fließen. Der Knoten in seinem Magen war immer noch da, aber hier so alleine war er deutlich kleiner geworden. Stattdessen spürte es, wie sich die Tränen in seinen Augen sammelten. Darauf achtend, sich selbst ja nicht im Spiegel zu sehen, ließ Emma sich langsam auf den Boden sinken. Die Fliesen waren kalt unter ihren Händen.
    Nur ganz kurz“, sagte sie sich. „Nur ganz kurz, bis du dich wieder beruhigt hast. Dann gehst du zurück, bringst dein Tablett weg, holst deine Sachen und gehst zum Bus.“ Sie wusste selbst, dass es nicht so einfach war, aber sie versuchte, es sich einzureden. Nur ganz kurz …



    OT: Tut mir schrecklich leid, dass Emma solche Schwierigkeiten macht. Sie sollte ursprünglich auch nicht ganz so ... extrem reagieren, aber wie Sheewa schon sagte, nach Planung fragt ja niemand. Also, wie gesagt, Emma wird bald auch wieder aus dem Bad rauskommen (dies ist übrigens nicht abgeschlossen oder so, sie sitzt einfach nur vor dem Waschbecken), allerdings wollte ich dafür erstmal die Reaktionen abwarten. Und sie ist zwar gerade völlig fertig, aber wir haben gewonnen, sie kommt mit.^^"

    Download-Post


    Wie gewohnt könnt ihr euch die Abgaben der Wettbewerbe hier im PDF- und ePub-Format herunterladen, um so auch unterwegs lesen zu können.
    Die PDF und das ePub wurden von @Kiriki-chan erstellt. Sollten Fragen und/oder Anregungen bestehen, dann zögert bitte nicht die Urheberin deswegen anzusprechen; konstruktive Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.


    Für eine kurze Einführung könnt ihr euch den Guide "Wie bringe ich meine Geschichte auf einen eBook-Reader?" ansehen.

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    Vote


    In diesem Thema habt ihr eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung, die ihr den Texten im nächsten Beitrag geben könnt. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl ausreichend begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Zudem ist zu beachten, dass Texte möglicherweise in der mobilen Version des Forums nicht richtig dargestellt werden, weshalb es sich empfiehlt, diese mindestens einmal am PC anzusehen.
    Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf Medaillen. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zu den Wettbewerben.


    Zitat von Aufgabenstellung

    Das Thema dieses Wettbewerbs lautet:
    Spiegel
    Spiegel. Schon seit jeher üben sie eine Faszination auf den Menschen aus, ob als Zeichen des Selbst-Bewusstseins, wenn sich ein Kind zum ersten Mal im Spiegel selbst erkennt, ob als Vorbote von sieben Jahren Pech, sollte man ihn zerbrechen, oder auch als Übergang in fantastische (Parallel-)Welten. Nun ist es eure Aufgabe, eine kurze Erzählung zu schreiben, in der ein Spiegel im Mittelpunkt steht. Auf welche Art und Weise ihr dabei vorgeht, bleibt euch überlassen; auch ist es nicht zwingend notwendig, dass es sich tatsächlich um einen Spiegel handelt, sodass ihr auch andere spiegelnde Oberflächen behandeln könnt, solange der Themenbezug noch klar erkennbar ist. Ein Pokémonbezug ist hierbei nicht verpflichtend.


    Insgesamt sind an mindestens 3 Abgaben 5 Punkte zu verteilen, maximal 3 an eine Abgabe.



    Schreibt in die Schablone bitte ausschließlich die Zahlen eurer ID und der Punkte ohne zusätzliche Begriffe. Achtet dabei darauf, bei der Schablone zwischen Doppelpunkt und ID/Punktzahl ein Leerzeichen zu machen, damit die Auswertung über den Voterechner ohne Probleme erfolgen kann. Wenn ihr nicht wissen solltet, wie ihr eure ID herausfindet, könnt ihr dies unter anderem hier nachlesen.


    Der Vote läuft bis Sonntag, den 28.05.2917, um 23:59 Uhr.




    Kleine Erinnerung: Ihr habt nur noch ein paar Stunden Zeit, einen Text zum Thema "Spiegel" zu schreiben. Nutzt die Zeit und präsentiert dann allen eure wunderbaren Ergebnisse!

    Ich habe mich heute für Stichpunkte entschieden, weil ich zu mehr gerade nicht fähig bin (ich sollte mehr trinken ...) Und ja, sie sind ein wenig durch *Miro* inspiriert. Eine kleine Erklärung dazu: Ich schreibe die Stichpunkte während des Schreibens, wann immer mir etwas auffällt, sodass einige Sachen später vielleicht weniger wichtig werden könnten. Es gibt drei Zeichen + für Dinge, die mir positiv auffielen, - für Dinge, die mir negativ auffielen, und ~ für neutrale Anmerkungen. Ich hoffe, ihr könnt meinen Gedanken folgen, sonst einfach nachfragen.


    Pompeii
    + Absol als Unglücksbringer/-verkünder sehr schön genutzt
    - Satzkonstruktionen; du hast manchmal ein paar Probleme mit Wörtern und ihrer Stellung
    ~ Überraschend, dass alle Pokémon sind, auch wenn man von "sprechenden" Absol darauf hätte kommen können
    ~ Warum war die Mutter gefangen? Das wurde irgendwie nicht aufgeklärt
    - Ich hätte mir so gewünscht, dass sie überleben, weil sie auf Absol gehört haben. Das ist ein sehr trauriges Ende. Eigentlich stellt das nicht wirklich einen negative Punkt in Hinblick auf die Geschichte dar, ist aber definitiv negativ für den Protagonisten. Armes Luxio )=
    + Ich fühle mich schlecht, weil sie sterben, bedeutet, du hast es mir sehr gut ermöglicht, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen.


    L'incendie d'Illumina
    + französischer Titel für ein französisches Ereignis (bin zu schlecht in Geschichte, um es aus dem Kopf zu wissen, aber eine Google-Suche nach dem Datum ergab: Französische Revolution - bitte nicht verurteilen, weil das etwas ist, was man wissen sollte ...)
    ~ Mal wieder hatte ich das falsche Geschlecht: Ich dachte zuerst, es sei aus der Sicht des Königs geschrieben.
    ~ Sie berichtete schon einige Male von ihm? Wem berichtete sie von Graf Hans Axel?
    + sehr ausgeschmückt geschrieben
    ~ zunächst kann man Mitleid mit ihr haben, dann wandelt sich ihre Stimmung und man bekommt eher Angst. Ich weiß nicht genau, was ich davon halten soll, aber es erscheint doch sehr plausibel, also ist das fast schon ein Plus
    - "Ein letztes Mal sehe ich aus dem Fenster, voll mit Rissen in ihrem Glas, wo die Steine sie trafen." Zunächst Singular, dann Plural
    - reine ist weiblich, weswegen es "vive la reine" heißen müsste


    Guams Sternstunde
    ~ Oh, schon wieder der zwanzigste Juni, nur gute hundert Jahre später. Vom Spanisch-Amerikanischen Krieg habe ich allerdings noch deutlich weniger Ahnung als von der Französischen Revolution, also lasse ich mich mal überraschen.
    + Wasserpokémon für Spanien, Kampfpokémon für Amerika (ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich die Typenverteilung auch so gewählt hätte, aber mir gefällt sehr, dass es eine solche gibt)
    + Ironischer Titel
    ~ Wenns nicht wahr wäre, würde ich die Geschichte doch für sehr seltsam halten. Das Leben schreibt halt die komischste Geschichten^^ Ich merke übrigens, dass ich diese Geschichte gerne als schlechter ansehen möchte, weil der Inhalt einfach so abstrus ist, ich das aber nicht darf, weil der Inhalt eben absolut korrekt ist. Das macht es absolut schwer, die Geschichte zu bewerten.


    Idus
    ~ erinnert mich vom Titel spontan an die Ien des März; mal sehen, was es denn nun ist
    + Richtig geraten! Aber dennoch ist der Titel nicht zu eindeutig, das gefällt mir
    + Pokémonnamen "antikisiert" (oder einfach griechisch klingen lassen, was auch immer, es gefällt mir) und Legenden in griechische Götter gewandelt
    - "Aud dem Verhalten"" Leider doch nicht ganz ohne Fehler, aber auch ich hätte das fast überlesen
    - Ich komme leider ein bisschen mit den Namen durcheinander. Wer war jetzt Spurrina? Und wer Trebonius?
    + sehr schön geschrieben und sehr unaufdringlicher Pokémonbezug


    Enteis Heer
    + scheint ein natürlicher Pokémonbezug zu sein
    + Tiere spüren immer schneller nahendes Unheil als Menschen; und Pokémon wahrscheinlich noch mehr
    - geschichtliches Ereignis schwer zu erkennen; inshesamr sehr kurz
    ~Ist das eine zweite Pompeiigeschichte, in der aber der Vulkanausbruch (als Janusberg in Einall) durch Entei und sein Heer symbolisiert wird? Da hätte man noch deutlich mehr draus machen können. Das was du geschrieben hast, ist gut, nur leider etwas wenig


    Ein großer Sprung
    ~ Der Titel lässt mich ganz spontan an die Mondlandung denken, aber ich vermute, damit liege ich weit daneben
    ~ Wow, ich hätte echt nicht gedacht, dass ich richtig liege, die Namen scheinen aber eher erfunden zu sein; zumindest finde ich spontan nichts dazu außer einer modernen Sage, die du hier wohl verarbeitet hast
    - "die nur vom leisen Summen einiger Instrumente unterbrochen durchbrochen wurde" scheinbar überlesen
    + Moosbach City, welches ja bekannt für seine Raumfahrt ist
    + Abwandung des berühmten Satzes
    - verlöscht -> verloschen
    ~ Irgendwie kann mich diese Geschichte nicht recht begeistern, ich kann aber nicht genau sagen, woran das liegt :/


    Das talentlose Farbeagle
    ~ der Titel lässt an Künstler denken, van Gogh vielleicht oder ..... wenn man länger darüber nachdenkt, auch an Hitler, der ja nicht Kunst studieren durfte ...
    + Hitler. Bzw. Farbeagler. Bin mir nur nicht ganz sicher, was ich von diesem Namen halten soll; die anderen Namensspiele sind besser, wie ich finde. Allerdings halte ich die Kunst/Farbeagle-Anspielung für sehr gelungen
    + Caesurio; das passt da, wie ich finde, sehr gut rein
    - "Niemand wagte es, zu erwidern." da fehlt ein etwas - eine Kleinigkeit im Satzbau
    + Psychopokémon, denn du vermittelst überzeugend, warum du ausgerechnet diese gewählt hast
    - "„Machen Sie, was Sie wollen.“, sprach er müde und trat hinaus." bitte keinen Punkt, wenn der wörtlichen Rede ein Begleitsatz folgt


    Punkte
    ID: 57311
    A4: 3
    A2: 1
    A3: 1
    A7: 1

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    Vote


    Willkommen zum 9. Wettbewerb der Wettbewerbssaison 2017. Da dies ein Wettbewerb unserer Saison ist, erhaltet ihr für eure Platzierung entsprechende Punkte in der Punktetabelle 2017. Weitere allgemeine Informationen findet ihr in unserem Thema für Informationen und Regeln zu den Wettbewerben. Ihr solltet vor der Wettbewerbsteilnahme auf jeden Fall einmal in dieses Thema rein schauen und die folgenden Punkte verinnerlichen:

    • Haltet euch an die Nutzungsbestimmungen und den Verhaltenskodex!
    • Gebt nur eigene Werke ab und sagt niemandem vor Vote-Ende, welche Abgabe euch gehört!
    • Haltet euch an die Formalien in diesem Startpost und gebt nur Text in deutscher Sprache ab!
    • Die Übersetzungen anderssprachiger Titel werden, falls vom Autor eine Übersetzung eingereicht wird, in Schriftgröße 8 unter dem Abgabennamen hinzugefügt.

    Auch in dieser Saison sollt ihr in der Konversation an den Leiter bei eurer Abgabe das oder die Fandom(s) (wie z.B. Anime, Manga, Spiel oder Buch) angeben, aus dem/denen ihr Charaktere, Orte oder Ähnliches bezieht. Pokémon müsst ihr nicht angeben. Zudem dürft ihr eine kurze Beschreibung dazu verfassen, die nicht zur Wortbegrenzung zählt, um den Votern den Kontext besser verständlich zu machen.
    Die Gewinnertexte werden ab sofort auch vertont! Alle weiteren Informationen dazu könnt ihr in diesem Topic nachlesen.




    Das Thema dieses Wettbewerbs lautet:
    Spiegel
    Spiegel. Schon seit jeher üben sie eine Faszination auf den Menschen aus, ob als Zeichen des Selbst-Bewusstseins, wenn sich ein Kind zum ersten Mal im Spiegel selbst erkennt, ob als Vorbote von sieben Jahren Pech, sollte man ihn zerbrechen, oder auch als Übergang in fantastische (Parallel-)Welten. Nun ist es eure Aufgabe, eine kurze Erzählung zu schreiben, in der ein Spiegel im Mittelpunkt steht. Auf welche Art und Weise ihr dabei vorgeht, bleibt euch überlassen; auch ist es nicht zwingend notwendig, dass es sich tatsächlich um einen Spiegel handelt, sodass ihr auch andere spiegelnde Oberflächen behandeln könnt, solange der Themenbezug noch klar erkennbar ist. Ein Pokémonbezug ist hierbei nicht verpflichtend.


    Euer Werk (inklusive Titel) darf nicht mehr als 1500 Wörter umfassen. Dabei ist die Zählung der Website Woerter-zaehlen.de verbindlich.



    Eine Anmeldung in diesem Topic ist nicht weiter nötig. Schickt eure fertigen Abgaben bis Samstag, den 13.05., um 23:59 Uhr per Konversation an Shiralya.


    Falls ihr noch Fragen haben solltet, könnt ihr diese direkt in diesem Thema stellen. Wir bitten euch die Beantwortung aller Fragen dem Fanfiction-Komitee zu überlassen, um falsche Aussagen oder Verwirrung zu vermeiden. Bevor ihr eine Frage stellt, empfehlen wir euch allerdings, einen Blick in unser Topic für häufig gestellte und wichtige Fragen der Fanfiction-Wettbewerbe zu werfen.




    Willkommen im Geburtstagstopic für die unglaubliche @Caroit. Ihr solltet unbedingt auf "Antworten" klicken und ihr ganz herzliche Glückwünsche hinterlassen, denn sie ist einer der wundervollsten Menschen, die jemals dieses Board betreten haben. Und wenn ihr mir nicht glaubt: Sie hat Geburtstag, da gratuliert man ihr und hinterfragt nicht ihre unzweifelhafte Superheit. (Ja, das ist jetzt ein Wort.) Also, worauf wartet ihr noch?



    Fettlogik überwunden.
    Zunächst mein Lieblingsreview, bis es sich schließlich den Platz mit FFVII teilen durfte. Aber dieses Review hat mich so als einziges dazu gebracht, mir das Produkt zumindest einmal anzusehen und daran zu denken, dass man es sich ja auch kaufen könnte. Ich weiß, einige Reviews wollten das auch gar nicht und vielleicht spielt die Tatsache, dass es ein Buch ist, da mit rein, aber ich finde es trotzdem beeindruckend. Ein durchweg (aufrichtig) sehr positives Review zu lesen war in diesem Wettbewerb zudem sehr angenehm. Das mag natürlich auch am gewählten Objekt liegen, aber dadu freie Wahl hattest, muss ich mich nur positiv dazu äußern. Du (oder der Ich-Erzähler, den du das Review hast schreiben lassen, das weiß man ja nie) scheinst sehr überzeugt von diesem Buch zu sein und das gibst du auch wunderbar wider.


    Final Fantasy VII
    Zunächst einmal: Ich liebe diese Einleitung. Du hattest mich quasi schon nach dem ersten Absatz. Ich war zwar etwas unsicher, ob du diese Begeisterung meinerseits aufrecht erhalten könntest, aber du hast einen so wunderbar schlüssigen Grund gegeben, dich gerade mit diesem Spiel auseinanderzusetzen, dass ich kaum noch wirklich enttäuscht hätte werden können. Und das wurde ich auch nicht. Nach einer übersichtlichen Aufzählung der Daten kommt eine Zusammenfassung des Inhalts (fast etwas zu viel, falls man nicht hätte gespoilert werden wollen) und schließlich gehst du auf verschiedene Teilaspekte ein. Ich hab dabei sogar ein neues Wort gelernt (bzw. ich habe versucht, es zu lernen, denn ich weiß immer noch nicht hundertprozentig, wass "Lokalisierung" bedeutet). Du (oder der Ich-Erzähler, den du das Review hast schreiben lassen, das weiß man ja nie) scheist das Spiel durchaus, wenn auch nur aus Nostalgiegründen, zu mögen und zeigst trotzdem offen und ehrlich seine Schwachstellen auf. Das gefällt mir.


    Ich hab lange überlegt, wem ich den letzten noch verbleibenden Punkt geben soll. ( @Galileo: I feel you. ) Ich fand es sehr schwer, mich zwischen den Texten zu entscheiden, weil sie alle auf ziemlich gleichem Niveau geschrieben waren, weshalb ich jetzt nach dem Ausschlussprinzip vorgehen werde.
    Ich würde sagen, als erstes fallen Pong und Tales of Berseria recht schnell raus. Was, wie gesagt, eher an Kleinigkeiten liegt.
    Von Pong war ich zunächst sehr begeistert aufgrund der Tatsache, dass sich jemand dieses Spieleklassikers, einem der ursprünglichsten Spiele annahm. Auch die Tatsache, dass das Review zur Zeit der Veröffentlichung "spielt", empfand ich als schöne Idee. Dem Anfang stehe ich ein wenig kritisch gegenüber, weil ich nicht denke, dass eine solche Tennisbeschreibung sinnvoll in einem Review ist. Insgesamt ist dieser Text für mich ein wenig überspitzt. Klar, es ist eine sarkastisch-humoristische Sicht auf eine ehemals große Neuerung, die aus heutiger Sicht winzig erscheint, aber für mich hätte ein klein wenig mehr Ernsthaftigkeit dem Text nicht geschadet.
    Das Tales-Review hingegen besitzt diese Ernsthaftigkeit und zeigt das ganze Spiel augenscheinlich aus der Sicht eines echten Gamers. Gerade der Anfang gefällt mir dahingehend sehr gut, man kann positive sowie negative Punkte gut nachvollziehen, auch ohne das Spiel selbst gespielt zu haben. Wenn es dann allerdings zur Story übergeht, dann wirkt es auf mich etwas durcheinander. Du bringst eine Punkte immer noch verständlich rüber, aber es kommt mir so vor, als hättest du die klare Linie verloren. Vielleicht kann man besser folgen, wenn man das Spiel kennt, aber Reviews sind ja durchaus für "Unwissende" gedacht und irgendwas muss ich ja finden, um den letzten Punkt irgendwie verteilen zu können.
    Bleiben noch zwei. Und es wird nicht leichter. Und ich kann verstehen, dass das nicht unbednigt positiv aufgenommen werden muss, aber ich werde mich jetzt an nur einem Satz aufhängen:
    "Nun, nachdem jetzt hoffentlich jeder das Buch wegen der Charaktere hasst [...]" Wenn dieser Satz nicht wäre, hätte womöglich Harry Potter und ein Riesenhaufen Drachenmist meinen letzten Punkt bekommen, weil es gut zu lesen und nachvollziehbar geschrieben ist. Ich kenne das Buch nicht, war nie wirklich Harry-Potter-Fan, aber natürlich habe auch ich schon davon gehört. Es ist sicher schwierig, die wirklich hohen Erwartungen der Fans außerhalb der eigentlichen Hauptserie zu erfüllen und ich habe nichts dagegen, dass hier eine negative Meinung über das Buch abgebildet ist, aber dieser Satz ist zu viel. Es ist sogar nur ein Nebensatz, aber man sollte ein Review möglichst nichts in der Absicht schreiben, dass alle Leser die eigene Meinung annehmen, sondern sich einen Eindruck von deiner Ansicht verschaffen. Du darfst mich jetzt übrigens für den Rest des Monats hassen, weil ich mich an diesem Nebensatz aufgehalten habe, aber bitte nicht länger, das ist es dann auch nicht wert.


    Dementsprechend ist Assassins's Creed IV: Black Flag mein Gewinner und erhält den letzten Punkt meiner Liste. Die Kleinigkeit, die gegen dieses Review spricht (ja, auch hier gibt es eine solche), sind die vielen fetten Hervorhebungen, die das Lesen etwas erschweren. Manchmal hat man das Gefühl, es sei jedes dritte Wort hervorgehoben und das Gefühl sollte lieber nicht aufkommen. Das bezieht sich zwar mehr auf den Anfang als auf das Ende, aber nur so als kleine Anregung. Ansonsten konntest du mit diesem Review jemandem, der keine Ahnung von irgendwelchen Assassins's Creed-Teilen hat, die Welt ewas näher bringen; jetzt weiß ich endlich, was gemeint ist, wenn der Titel irgendwo steht. Ich denke zwar noch immer nicht, dass das ein Spiel für mich wäre, aber Reviews sind ja durchaus dafür gut, für sich selbst abzuwägen, dementsprechend hast du alles richtig gemacht und ich kann dir guten Gewissens diesen Punkt überlassen.


    ID: 57311
    A1: 1
    A2: 2
    A3: 2


    P.S. Ich hätte mir gar nicht so viele Sorgen machen brauchen, was mögliche Unwissenheit gegenüber den Titel anging. Die Texte waren sehr angenehm und schön zu lesen. Weiter so!

    Okay, da ich nicht am ersten April voten will (und irgendwie auch nicht am zweiten), hoffe ich, dass ich den Vote jetzt in den letzten Märzstunden noch hinbekomme. Die Fandoms kenne ich zum großen Teil kaum bis gar nicht, weshalb ich mich auf kurze Recherchen verlassen muss, verzeiht mir also, wenn ich irgendetwas nicht so verstehe, wie es gemeint ist, weil ich einfach keine Ahnung habe.








    Und das, liebe Leute, ist der Grund, warum ich zuvor noch nie bei einem Wettbewerb, bei dem Fandoms gefordert waren, gevotet habe. Ich habe mich wirklich immer davor gedrückt. Warum ist es also dieses Mal anders und ich tue den Abgaben unrecht, weil ich sie mit viel zu wenig Wissen bewerte? Weil ich mir in den vergangenen Jahren angewöhnt habe, bei jedem Wettbewerb zu voten. Das ist irgendwie normal geworden. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich nicht immer so gut bewerten konnte, wie die Gedichte es eigentlich verdient hätten.
    ID: 57311
    A2: 2
    A3: 1
    A4: 1
    A5: 1
    Das macht fünf Punkte und eine nicht ganz zufriedene Voterin. Und wahrscheinlich wird es bei den Reviews nicht besser ... ich entschuldige mich schon mal im Vorraus.

    XV

    Eigentlich sollte dieses Update im Januar kommen, spätestens im Februar. Wenigstens März bekomme ich noch hin und lasse euch nicht mehr weiter warten auf den vierten Teil Meereskinder. Wann es den letzten gibt, weiß ich noch nicht ... Spätestens im Oktober zum dreijährigen Jubiläum. Versprochen. Aber zumindest weiß ich schon, was als nächstes kommen soll. Es kann sich dabei also nur noch um Wochen handeln.



    Meereskinder

    Dritter Teil



    Als die Sonnenstrahlen mir schon einige Minuten das Gesicht wärmten, öffnete ich die Augen. Hätte ich nicht das gleichmäßige Atmen meiner jüngeren Schwester neben mir gehört, hätte ich fast denken können, den gleichen Tag ein zweites Mal zu erleben. Allerdings war die Sonne nicht ganz so stark an diesem Morgen, sonst wäre ich bestimmt schon früher aufgewacht.
    Möglichst leise, um Tess nicht zu wecken, stand ich auf und ließ meinen Blick einen Moment auf der Siebzehnjährigen ruhen. Ihre braunen Locken verteilten sich über das Kissen, zu allen Seiten von ihrem Kopf abstehend. Uns trennten fünf Jahre. Manchmal erschienen sie mir wie nichts, manchmal wie eine Ewigkeit. Gestern Abend hatte ich mich in ihr wiedererkannt, wie sie unentschlossen die riesige Auswahl des Buffets betrachtet hatte, die noch immer nassen Locken glatt an ihrem Kopf anliegend. Irgendwie hoffte ich, dass sie mir heute nicht so ähnlich war, sondern eher auf ihre rebellische Art durch den Tag ging. Schon zu Tessas Grundschulzeit hatte unsere Mutter mit dem Sturkopf meiner Schwester zu kämpfen gehabt.
    Ich schluckte und drehte mich weg. Ich durfte nicht so viel denken. Nicht heute. Zielstrebig, als kannte ich den Weg zum Paradies, ging ich ins Badezimmer, zog mein Nachthemd aus und schlüpfte unter die Dusche. Ich stellte mir vor, ich stünde unter einem Wasserfall wie dem, den wir an der Westküste der USA vor drei Jahren gesehen hatten. Ich schloss die Augen und hatte vor mir das Bild des Pazifiks, der sich unendlich weit vor mir ausbreitete. Er ließ Raum zum Träumen.
    Als ich im schwarzen Kleid das Badezimmer wieder verließ, stand Tessa auf dem Balkon. Sie trug noch das weiße Top und die Jogginghose, die sie als Schlafanzug nutzte. Als sie merkte, wie ich hinter sie trat, drehte sie sich um. Ihre fuchsbraunen Augen waren gerötet. „Komm her“, flüsterte ich und breitete die Arme aus. Sie lag darin, scheinbar ohne sich zuvor bewegt zu haben. Ihr Gesicht in mein Kleid gedrückt, schluchzte sie so sehr, dass auch meine Augen sich mit Tränen füllten. Ich war schon immer sehr anfällig für die Gefühle meiner Schwestern gewesen.
    Nach ein paar Minuten, die sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlten, drückte ich meine Schwester von mir ab, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Hm?“, machte ich und sah sie fragend an. Sie lächelte, nickte und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln.
    „Ich hab' Angst“, flüsterte sie, ohne mich anzusehen.
    „Ich doch auch.“ Vorsichtig, fast als sei sie eine zerbrechliche Vase, strich ich ihr über den Oberarm. Sie war mir doch zu ähnlich. „Komm“, sagte ich und begann, mich zum Zimmer umzuwenden, „mit ein bisschen Frühstück im Magen wird es sicher gleich viel besser.“ Ich wusste, dass Frühstück mit das letzte war, was jetzt helfen würde, aber wir mussten wirklich etwas essen, bevor wir später keinen Bissen mehr herunter bekamen. Ich hoffte nur, dass Pfarrer Mente zu viel zu tun hatte, um auch heute zum Frühstücken in das Hotel zu kommen.
    Tessas Blick wurde starr, als sie sich die schwarze Kleidung anzog. Sie sah nur noch in eine Richtung, während wir in den Speisesaal gingen, und begrüßte noch nicht einmal Jenny und Großmutter. Sie starrte nur auf das Brötchen, das sie sich auf das Tablett gelegt hatte. Auch der Rest meiner Familie sah nicht gut aus. Es kam mir vor, als hätten sie in der Nacht kein Auge zugetan. Es gefiel mir nicht.
    Pfarrer Mente war nirgendwo zu entdecken. Als ich auf die Uhr sah, zeigte sie an, dass es neun Uhr morgens war. In anderthalb Stunden würde der Gottesdienst anfangen, der diesen Sonntag im Zeichen unserer Trauer stand. Ich verdrängte den Gedanken.
    Ich hatte das Bedürfnis, etwas zu sagen, ein Gespräch zu beginnen, um wenigstens eine ein klein wenig aufgelockertere Atmosphäre zu schaffen, aber ich wusste nicht wie. Meine Gedanken kreisten um den heutigen Tag. Wie würde es sein? Wie würden die Menschen hier reagieren auf eine Norddeutsche, die auf ihrem kleinen Friedhof begraben wird? Was würde ich fühlen?
    „Meint ihr, es wird regnen?“, durchbrach Jennys helle Stimme meine Gedanken. Die sonst so wunderschönen braunen Augen mit dem Grünstich wirkten heute matt und unbeteiligt.
    „Kann schon sein“, murmelte ich und stocherte in dem Obstsalat herum, der vor mir stand. Im Moment bezweifelte ich, dass ich heute überhaupt einen Bissen herunterbekommen würde. Den anderen schien es genauso zu gehen.
    Das Schweigen breitete sich wieder über uns aus. Wir hatten noch nie so viel geschwiegen; in all meinen zweiundzwanzig Jahren hatte ich noch nie so viel Schweigen erlebt. Und gerade als es absolut unerträglich zu werden begann, stand Großmutter auf.
    „Wir sollten los“, sagte sie bestimmt. Vor ihr lag ein angebissenes Brötchen. „Es gibt bestimmt noch etwas zu klären.“
    Ich hasste es, sie so zu sehen. Ich hasste es, zu wissen, dass sie nun ihre Tochter beisetzen musste. Keine Mutter sollte dies tun müssen. Warum diese dann gleich zweimal?
    Der Weg zur Kirche war länger als gestern, auch wenn wir nicht langsamer, vielleicht sogar schneller gingen. Jenny hatte sich an meinen Arm geklammert und sah beeindruckt zu den Bergen hinauf. Sie schien die Umgebung so sehr aufzusaugen, wie ich am Tag zuvor, doch jetzt bemerkte ich noch nicht einmal mehr, dass wir hier mitten in den Alpen waren. Ich bemerkte auch nicht die Hitze, die sich immer noch überall ausbreitete; ich sah nur das rote Kirchturmdach. Und musste an Christian denken. Aber das war immer noch besser, als an die folgenden Geschehnisse erinnert zu werden.
    Die Kirche war geschmückt mit Lilien. Überall standen die Lieblingsblumen unserer Mutter in ihren Vasen. Gelbe, rosafarbene, weiße, rote und ganz besonders viele orange Lilien. Orange war immer schon ihre Lieblingsfarbe gewesen. Und zwischen ihnen, vor dem Flügelaltar, der schon mehrere hundert Jahre alt war – ein kurzes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht – stand Pfarrer Mente in seiner schwarzen Robe. Hier wirkte er noch um ein Vielfaches bedeutungsvoller, als er es schon im Hotel als der Ansprechpartner meines Vaters getan hatte. Als er uns sah, kam er lächelnd auf uns zu. „Fräulein Torrent“, begrüßte er mich und gab mir die Hand. Dann wandte er sich zu Tessa und Jenny. „Und das müssen dann wohl Ihre Schwestern Jennifer und Teresa sein.“ Da weder die eine noch die andere Anstalten machte, ihm ebenfalls die Hand zu schütteln, versuchte er es gar nicht erst. „Und Sie“, wandte er sich nun an unsere Großmutter, „sind dann Frau Mares. Es freut mich, Sie einmal kennenzulernen.“
    Da ich nichts von Vaters Telefonaten gewusst hatte, ging ich davon aus, dass dies bei Großmutter genauso war. Allerdings hatte ich ja auch schon mit dem Pfarrer gesprochen. Sie reichte ihm die Hand und die beiden gingen zur Seite, um scheinbar noch etwas zu besprechen. Ich blieb mit meinen Schwestern zurück.
    „Gefällt euch die Kirche?“, fragte ich, in der Hoffnung sie ein wenig von den Lilien abzulenken. „Früher war sie einmal aus Holz gewesen und erst nach Jahrzehnten in Stein gebaut worden.“ An die genauen Jahreszahlen erinnerte ich mich zwar nicht mehr, aber das war wenigstens etwas.
    Die beiden Mädchen sagten nichts, sondern starrten weiter auf die Lilien. Nach ein paar Augenblicken ging Tessa zu einer der Vasen und strich sanft über die Blütenblätter. Jenny klammerte sich noch immer an meinen linken Arm. Mit der Zeit spürte ich den Druck schon nicht mehr. Es war so normal geworden wie das Gewicht der Haare auf meinem Kopf.
    Als Großmutter und Pfarrer Mente nach einiger Zeit mit der Urne zurückkehrten und sie vorsichtig auf dem dafür aufgestellten Tisch vor dem Altar platzierten, war mir, als hätte jemand jegliche Luft aus der Kirche abgelassen. Mein Hals wurde zugeschnürt und ich spürte, wie sich der Druck um meinen Arm verstärkte. Ich hatte sie vor Monaten das letzte Mal gesehen und selbst für Jenny und Tessa, die noch zuhause wohnten, lag das letzte Bild unserer Mutter bereits zwei Wochen zurück. Wer hätte auch ahnen können, dass sie in ihrem ersten Urlaub in Südtirol so unglücklich stürzt?
    Etwas klirrte, als würde es zerbrechen, und entband meinen Blick von der Urne. Die Vase neben Tessa, die zuvor noch stolz einen Strauß Lilien getragen hatte, lag nun in hunderten weiß-blauen Einzelteilen zwischen den wunderschönen Blumen auf dem Kirchenboden. Das Blumenwasser breitete sich in alle Richtungen aus. Tessa hielt sich die Hände vor den Mund. „Oh, das tut mir so leid, ich wollte nicht -“, begann sie, doch schon stand ein Messediener mit Besen und Kehrblech neben ihr, kniete sich hin, hob die Lilien wieder auf den Tisch und fegte die Scherben zusammen. Er war jünger als Jenny und hatte kurze, schwarze Haare. Nachdem er die Scherben weggebracht hatte, kehrte er mit einem Tuch zurück, um das Wasser aufzuwischen. Dabei lächelte er Tessa beruhigend an. Es war das Lächeln eines kleinen Jungen, das sagte: „Macht doch nichts.“ Verlegen zog sich Tessa hinter mich zurück und blieb dort, bis wir unsere Plätze einnehmen mussten.
    Es kamen mehr Menschen, als ich vermutet hatte. Die wenigsten davon kannte ich. Von ein paar von ihnen hatte ich schon Bilder in einem alten Bilderalbum unseres Vaters gesehen. Und genau mit ihm begann die Predigt.
    „Wir alle kannten Markus Torrent, den unerschrockenen, jungen Mann, der in die Ferne zog, um das Glück zu machen. Und er hat sein Glück gefunden, in Maria, die sich schon vor elf Jahren von ihm hatte verabschieden müssen, auch wenn sie es nicht geschafft hatte, hierher zu kommen.“ Der Pfarrer hatte noch nicht einmal zwei Sätze gesprochen und schon standen mir die Tränen in den Augen. Ich wünschte mir, irgendwo anders zu sein. Egal wo, nur nicht hier. „Genau wie sie es damals von ihrem Mann tat, so nehmen auch wir heute Abschied von ihr. Maria war ein wunderbarer Mensch und für Markus die beste Ehefrau. In all den Jahren, in denen er mit mir in Kontakt geblieben war, hat er unentwegt von ihr gesprochen und als ich sie schließlich persönlich kennenlernen durfte, konnte ich all seinen Umschreibungen nur zustimmen. Maria war eine Frau, die man einfach ins Herz schließen musste und wer immer sie gekannt hat, wird dies nur bestätigen. Es ist uns eine Ehre, sie neben ihrem Mann beisetzen zu dürfen, doch wir hätten uns noch viele weitere Jahre für sie zusammen mit ihrer Familie gewünscht. ...“
    Wir sagen fünf Lieder mit nur fünfzehn verschiedenen Tönen und sechs verschiedenen Notenwerten. Ich begann, sie zu zählen, als ich aufhörte, auf die Texte zu achten. Nachdem der Pfarrer seine Trauerrede beendet hatte, hatten keine neuen Tränen mehr in mir aufkommen können. Als wir mit der Urne die Kirche verließen, zählte ich meine Schritte. Achtundfünfzig und ich stand an genau derselben Stelle wie am Tag zuvor. Ich ließ meinen Blick über die Trauergemeinde streifen und entdeckte Christian in einer der hinteren Reihen, nahe der Kirchentüren.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass in der Urne, die gerade von zwei großen Männern in das Loch im Erdboden gelassen wurde, wirklich meine Mutter war. Konnte es nicht sein, dass sie sich doch irgendwie geirrt hatten? Konnte es nicht sein, dass ich es war, die dort verbrannt war? Das wäre doch viel einfacher. Dann hätten Tess und Jenny wenigstens noch eine Mutter.
    Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, woher ich die Lilie hatte, als ich mit der orangefarbenen Blume vor dem offenen Grab stand. Die gesamte Bestattung war in meinem Gedächtnis später nur noch ein Puzzle aus einzelnen Bildern, Geräuschen und Gefühlen, die scheinbar vollkommen unabhängig voneinander in meinem Kopf existierten. „Grüß Papa von mir“, flüsterte ich und hoffte so sehr, dass es niemand hörte. Ich wusste selbst nicht genau warum. Vielleicht wollte ich diesen Moment einfach mit niemandem teilen müssen. Eine Träne fiel auf die Lilie, bevor ich sie fallen ließ, auf die Urne, auf die sterblichen Überreste meiner Mutter, auf den letzten Teil einer glücklichen Kindheit.
    Als ich mich umdrehte, sah ich gerade noch Jenny und Großmutter hinter der Kirche verschwinden. Tessa, die vor mir ihre Lilie ins Grab geworfen hatte, stand so zusammengesunken und verloren da, wie ich mich fühlte. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie ganz fest an mich, während scheinbar wildfremde Menschen ihrerseits ein paar Blütenblätter in das bodenlos wirkende Loch warfen. Sie bekundeten ihr Mitleid mal durch einen vielsagenden Blick, mal durch ein paar Worte an mich und Tessa gerichtet, die aber nie in meinem Kopf ankamen, als müssten sie noch irgendwo vor mir in der Luft hängen. Ich hoffte, Pfarrer Mente hatte wie abgesprochen im Gottesdienst den Aufruf zum Leichenschmaus im örtlichen Café gebracht. Jeder der kommen wollte, sollte dorthin kommen. Die Besitzer waren in der Hinsicht sehr entgegenkommend gewesen.
    Christian war der letzte in der Reihe und stand schließlich vor dem Grab, als gerade Großmutter und Jenny wiederkamen. Ich wusste, er würde es schließen. Für immer. Dann war sie wirklich fort.
    „Brauchen Sie noch einen Moment?“, fragte er und vermied es dabei mich anzusehen, als wollte er vermeiden, auch mich zu siezen. Meine Mundwinkel schmeckten salzig. Ich musste schrecklich aussehen.
    Großmutter sah uns alle fragend an. Ich wusste keine Antwort. Ich wusste nicht, ob ich es ertragen könnte noch länger an ihrem Grab zu stehen, oder ob es nicht schlimmer war, würde er es jetzt schließen.
    „Ich würde gerne noch etwas singen. Sie wollte immer, dass ich für sie singe.“ Ohne irgendeine Reaktion abzuwarten, stellte sich Jenny vor das Grab, als hätte sie Angst, es sich noch einmal anders zu überlegen. Schon bei diesen Worten flossen meine Tränen stärker, als zuvor an diesem Tag. Und als sie anfing zu singen, fühlte ich mich, als wenn sie nie wieder aufhören könnten.
    „Would you know my name if I saw you in heaven?“
    Während sie das Lied von Eric Clapton sang, kniete sie sich langsam nieder, als wollte sie so näher an ihre Mutter herankommen, als würde sie sie so besser hören. Aus dem Augenwinkel erkannte ich, wie Pfarrer Mente langsam vom Grab verschwand. Im letzten Refrain knieten sich Großmutter und Tessa rechts und links von Jenny hin und legten ihr die Hände auf den Rücken. Nur ich konnte mich nicht bewegen, bis ich einen leichten Druck auf meinem Oberarm spürte. Christian war zu mir gekommen und als ich sah, dass dieser Gesang auch seine Augen nicht trocken ließ, musste ich lächeln.
    Sie würde auch weinen. Sie beide. Aber hoffentlich vor Freude.