Hey!
Ich hab vor einigen Tagen einen Kommentar angefangen - und verloren. Darin habe ich dir bis zu dem Punkt bereits geschrieben, wie toll ich deine kleinen Einführungswerke am Anfang deiner Updates finde. Und dass die eigentlich einen eigenen Kommentar rechtfertigen könnten. Aber dass ich ja auf dein NaNo-Projekt eingehen wollte und deshalb nur einleitend sage, wie toll ich sie doch finde. Nur eins hatte ich konkret erwähnt: das französische in Post #27, bei dem ich nicht verstehe, warum das "du" nicht in der selben Zeile ist wie "chocolat", weil dann ja alle Verse sich reimen würden. Und vielleicht hatte ich was zum Startpost erwähnt, aber ich weiß nicht mehr, was es war. Dein SP ist schlicht, aber effektiv. Eine Werke-Übersicht ist natürlich immer schön, aber ansonsten ist er einfach eine gute Einführung in das Topic.
So, nachdem ich das jetzt ein zweites Mal geschafft habe, komme ich jetzt zu dem Part, den ich seit fast zwei Monaten schreiben wollte: Einem Kommentar zu Sonnentanz, weil ich es so faszinierend finde, deine Interpretation und Umsetzung der Liste in eine zusammenhängende Geschichte zu sehen.
Dein erstes Drabble wirkt erst einmal so, als könne es für sich selbst stehen. Es besagt weder etwas über den Ort noch aktive Personen. Das ist aber vermutlich auch einfach dem Thema geschuldet, weil "Wolkenlandschaft" wirklich schwierig ist, um eine Geschichte einzuleiten. Es geht halt mehr um ein Bild. Und dieses hast du hübsch gezeichnet. Und auch wenn der Titel später anders wichtig wird, ist es doch so, dass dieses Drabble einem fast komplett zeigt, was uns bis zum Ende erwartet.
An dieser Stelle hatte ich im November aufgehört zu lesen, um nicht von deinen Ideen beeinflusst zu werden. Als ich dann mit dem zweiten Drabble weitermachte, hattest du mich natürlich sofort. Teak City. <3 Und so schön beschrieben. (Auch wenn ich überrascht war, das Helena einfach so dort oben die Aussicht genießen konnte.) Der Glockenturm ist nun keine Burg und der Wald kein Ozean, aber es zeigt gleich, dass du kommend kreativ mit den Themen umgehen wirst und das finde ich auch gut so. Es ist schwierig genug, sie in eine kohärente Geschichte zu quetschen. Aber endlich bekommen wir eine Idee von Ort und Charakteren und können gespannt auf die folgende Geschichte blicken.
Auch wenn du schreibst, dass du Probleme mit dem Schokoladentanz hattest, funktioniert das Ergebnis gut, um die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken, ohne dass es aufdringlich werden würde. Und im vierten Drabble lernen wir dann gleich, dass die Kimono-Schwestern nicht einfach nur so erwähnt wurden, sondern dass eine direkte Verbindung zum Theater besteht. Wie unauffällig ein antiker Wandteppich für normale Besucher ist, ist vielleicht diskutabel (dass es kein Foto ist, sollte klar sein), aber ich mag seine Inkludierung sehr. Zum einen, weil er die Welt füllt, und zum anderen, weil auch er wieder den Grundstein für den weiteren Verlauf der Geschichte legt. Das ist mir alles beim ersten Lesen noch nicht so aufgefallen, aber jetzt kann ich nur sagen: Du machst das wirklich gut!
Der Paragraph aus dem fünften Thema wird erst im sechsten Drabble wirklich ersichtlich. Man lernt ja gerade erst, dass Helena dafür zuständig ist, die Pokémon während der Vorführung zu kontrollieren/koordinieren, aber wenn man die negativen Kommentare der Schauspielerinnen liest, erkennt man, dass es wohl einen eigenen Paragraph wegen Entons Kopfschmerzen zu geben scheint. Und ich finde das auch gar nicht schlecht. Drabble sind ja noch einmal schwieriger, wenn man so abwegige Themen sinnvoll verarbeiten will. Und trotz allem hast du auch den Salzwasserbrunnen kreativ umgesetzt. Es funktioniert wirklich sehr gut.
Zauberasche als magisches Puder ist vermutlich eine meiner liebsten Umsetzungen in der gesamten Geschichte (es ist noch kein Superlativ, weil ich nicht mehr alle im Kopf habe und nur nach und nach wieder lese). Und es passt auch noch so wundervoll ins gesamte Setting!
Der folgende Cafébesuch war ja ziemlich wahrscheinlich mit den gegebenen Themen. Ich meine, das ist bei mir ja nicht anders verlaufen. Nach den vielen kreativen und um die Ecke gedachten Umsetzungen ist das fast schon wieder ungewöhnlich. Aber auch mit dem Honignebel zusammen schaffst du eine schöne Einleitung für dein zehntes Drabble, in dem die flüsternde Seele Helenas Herzenswunsch verrät. Und selbst wenn man es schon im dritten Drabble hätte erahnen können, so ist es doch eine Neuigkeit und plötzlich wünscht man Helena und Cerise nichts mehr, als dass ihr Traum in Erfüllung geht. Nun, zumindest war es bei mir so.^^
Ich meine, mich zu erinnern, dass ich beim Zitronen-Thema tatsächlich kurz gebraucht hatte, um es zu verstehen. Ist natürlich etwas schade, dass die entspannende Stimmung dafür kippen musste. Ich verstehe aber auch, warum gerade bei Helena die Nerven blank liegen. Irinas Reaktion wirkt vielleicht etwas extrem, aber sie kennen wir auch einfach nicht so gut. Bzw. es ist auch nicht ganz klar, wie wichtig Helena im Speziellen in ihrer aktuellen Position für die Show ist. Aber so oder so ist ihre Versöhnung im nächsten Drabble sehr angenehm.
Ich liebe auch deine Themenumsetzung im dreizehnten Drabble. Ich bin (offensichtlich) nicht auf die Idee gekommen eine nicht-romantische Liebe umzusetzen, aber hier funktioniert die Kombination aus einer Liebe für die Schauspielerei und der Nervosität vor einem Auftritt einfach wunderbar zusammen. Fast etwas schade, dass wir dann nichts von dem Auftritt mitbekommen. Besonders, nachdem auch die ganze Geschichte ohne einen solchen endet. Aber ich schätze, das haben wir den Themen zu verdanken. Und inhaltlich kommen ja die Gedichte. Vorher aber wird die Apfelstadt so umgesetzt, dass Teak City voller Apfelbäume ist. Theoretisch eine ungewöhnliche Wahl, im Zusammenhang mit den Vorgaben aber absolut nachvollziehbar.
Der Wendepunkt im fünfzehnten und sechzehnten Drabble funktioniert wunderbar flüssig. Selbst das Fragezeichen der Lüge ist nachvollziehbar, weil es sich für Helena zwar wie eine Lüge anfühlt, dass sie erst angenommen wurden, dann aber doch nicht einfach so auftreten können, aber der grundsätzliche Gedankengang hinter der Nutzung eines Feuerpokémons nachvollziehbar ist (ich schätze, auch für sie), was diese leichte Unsicherheit mit hinein bringt. Und der folgende Weltuntergang funktioniert sogar doppelt. Einmal das Scheitern des Traumes und einmal das Verschwinden von Cerise. Sehr schön umgesetzt!
Ein Kritikpunkt, den ich bei deiner Geschichte habe, ist, dass die Gedichtfetzen nicht in die Handlung passen. Ja, die Beschreibung der Legende ist an sich nicht unwichtig, aber es unterbricht den Fluss der Geschichte. Gleichzeitig ist es aber nichts, was ich dir zum Vorwurf machen könnte, weil die Themenliste ja immer wieder fies ist. Gleichzeitig ist es immer wieder schwer, Gedichte in Drabble zu quetschen, also natürlich Hut ab für das Ergebnis. Und die Geschichte an sich finde ich auch immer wieder toll; so auch in dieser Form. Schön umgesetzt, unabhängig vom Handlungsverlauf.
(Ja, doch, man erkennt eine Rosenblüte. ;3)
Du hattest gesagt, dass das Blumenthema nicht gut passte, aber vielleicht hätte man es so zuschneiden können, dass sie einfach bisher die falschen Blumen hatten und Helena die richtigen besorgen sollte. Nun, da sie es aus verständlichen Gründen nicht getan hatte, mussten sie mit den falschen auftreten. Oder so. Aber keine Ahnung, ob man das in hundert Wörtern hätte unterbringen können. Vielleicht wäre das auch ein Kandidat für eine Aufteilung gewesen, immerhin hast du die Blumen ja im vierzehnten Drabble bereits eingeführt.
Ja, das Fragile kommt im neunzehnten Drabble nicht so gut hervor. Vielleicht hätte man dabei vorher in der Geschichte irgendwo etablieren sollen, dass die Gedichte alte Überlieferungen zitieren, die im Laufe der Zeit fast schon verloren waren und deshalb fragil sind? Aber wieder, ist die Frage, ob das in den kurzen Abschnitten überhaupt möglich gewesen wäre. Ich stelle mir das jetzt einfach als Headcanon so vor. Und darin unterbrechen die Gedichte den Verlauf, weil Helena sie rezitiert, um sich selbst zu beruhigen. Passt für das letzte nur noch bedingt, aber gut genug.
Lange Nacht und kaltes Lagerfeuer sind eine wundervolle Kombination. Auch wenn der folgende Mitternachtspudding schrecklich ist, ich stimme zu. Es ist nicht ganz ersichtlich, warum Helena ein Lagerfeuer macht, statt sich in die Turmruine zu schleichen und direkt dort zu suchen. Oder wurden die Sicherheitsvorkehrungen erweitert? So oder so, ist es schön, wie gut immer noch Helenas Verzweiflung spürbar ist.
Ob Cerise schüchtern ist, weil sie Ärger erwartet bzw. Angst hat, nicht genug zu sein? Wobei sie im vierundzwanzigsten Drabble ja dann sehr schnell zu merken scheint, wie sehr sich Helena über das Wiedersehen freut. Und es ist auch einfach ein tolles Gefühl, die beiden wieder vereint zu sehen. Da die Updates im Dezember kamen, habe ich da ja auch länger auf die Wiedervereinigung warten müssen. Das macht es natürlich nur noch schöner. Und der Mitternachtspudding ist dann einfach ein witziges Detail.
Das dreiundzwanzigste Drabble habe ich des Pacings wegen übersprungen. Und obwohl ich aus diesen Gründen die Inklusion der Gedichte krisiert habe und selbst meine Headcanon-Erklärung nicht vollständig auf dieses Drabble passt, so ist es doch wundervoll, wie gut gerade dieses inhaltlich die Gefühlslage unterstützt. Hoffnung und Neubeginn sind sicherlich Dinge, die mit dem Wiederfinden von Cerise ein wichtiger Punkt für Helena wurden. Und genau das beschreibt ja dieser letzte Teil der Legende. Und Ho-Oh als wilder Regenbogen ist wahrscheinlich die beste Interpretation des Themas, die man nehmen kann.
Da die nächsten beiden Drabble mit Himmelsthemen zu tun haben, frage ich mich, ob Ho-Oh und die Buntschwinge für die Erfüllung des Wunsches sorgen oder eine Erweiterung der Sternschnuppen-Metaphorik sind. Hoffnung und Zuversicht auf die Erfüllung der Wünsche. So oder so, die Umsetzung des sechsundzwanzigsten Themas ist so logisch; und ich wäre vermutlich trotzdem nicht selbst darauf gekommen. Im Gegensatz dazu bin ich gerade am Überlegen, ob das Thema der beschäftigten Fische nicht schlimmer ist als der Mitternachtspudding; zumindest haben wir beide keinen einzigen echten Fisch in den Geschichten. - Aber deine Umsetzung ist hübscher als meine. ;3 Und, wie eben erwähnt, passt sie sich auch besser in die gesamte Handlung. Und Stimmung.
Wie der Feuerstein der letzte Stein sein sollte, ist nicht ganz klar, aber vermutlich muss man das übertragen als "die letzte Möglichkeit" betrachten. Auch wenn gleich das nächste Drabble zeigt, dass es nicht die letzte Möglichkeit ist. Was ich etwas schade dabei finde, ist, dass Helena zwar sagt, dass Cerise die Entscheidung treffen soll, wir aber nie erfahren, ob sie denn überhaupt etwas dagegen hätte, ein Flamara zu werden. Hier wirkt es so, als nähme Helena das einfach nur an. Vermutlich fehlt einfach ein Teil zwischen den Drabbles, aber hier stört es mich mehr als an so ziemlich allen anderen Stellen, an denen etwas fehlen könnte. (Das siebenundzwanzigste Drabble ist übrigens mit 24 ausgestattet. Das hatte mich kurz verwirrt.)
Der Sprung des Schicksalssprungs scheint etwas zu kurz zu kommen. Ich verstehe, dass die Entwicklung zu Psiana noch einmal so gesehen das Schicksal ihrer Freundschaft unterstrichen hat, aber ist es ein Sprung, weil Helena vorher daran geglaubt hatte, dass ihr Auftritt im Tanztheater ihr Schicksal wäre und es jetzt "umgesprungen" ist? Irgendwie werde ich auch dieser Thema-Drabble-Kombination nicht ganz schlau.
Das Konzert mit Kirschen ist wieder etwas weiter interpretiert, aber definitiv erkennbar. Und es ist so schön, Helena am Ziel ihrer Träume zu sehen. Die Aussage bezüglich des neuen Traums erinnert mich übrigens an Disneys Rapunzel - war das gewollt? So oder so ein schöner Abschluss für eine schöne Geschichte. Ich habe jedes Drabble wirklich gerne gelesen und mir sind Helena und Cerise sehr ans Herz gewachsen!
Ich freue mich wirklich, eine alternative Geschichtsumsetzung der Liste zu haben und zu sehen, wie völlig anders sie aussehen kann. Das fand ich immer schon so faszinierend, wie Dinge gleichen Ursprungs so ganz unterschiedlich sein können. Ich hab immer das Gefühl, leicht beeinflusst zu werden und wenn ich eine Variante kenne, nicht mehr so viel in andere Richtungen denken zu können. Deshalb habe ich das Lesen (und womöglich in Folge dessen auch das Kommentieren) aufgeschoben. Doch inzwischen kann ich deine Variante vollständig bewundern. Ich finde, du hast einen tollen Job gemacht, diese "schlimmen" Themen in eine zusammenhängende Geschichte zu quetschen!
Und jetzt schicke ich den Kommentar lieber schnell ab. Nicht dass er wieder verschwindet. Das wäre grausam!^^'
Alles Liebe!
~Shira