Kinui hörte plötzlich einen Lärm und sah einen Muskelprotz auf sie zurennen, der zwar einen Kopf kleiner als er selbst war, dafür aber umso breiter gebaut. Er rannte in einem Bogen hinter den Mann, die Wachen beachteten ihn eh nicht mehr da sie aufs flüchten fixiert waren. Anscheinend der Hauptmann dachte er und blieb stehen um sich einen Moment zu suchen. Dann sprach der Hauptmann: "So, du bist sogar an der Chimäre vorbeigekommen?", murmelte der Mann schwer verständlich, doch Kinui war fürs auskundschaften und abhören trainiert worden "Beeindruckend, wirklich beeindruckend."
Er trat ein paar Schritte zurück, in Kinuis Richtung. "Aber wie ihr das auch immer geschafft habt, ist jetzt egal. Ich bin nicht ohne Grund der Hauptmann dieser Kompanie geworden. Eure kleine Widerstandsbewegung endet hier und jetzt -"
"Wartet!", rief Arian dazwischen und trat auf den Platz.
"Solas, ich flehe dich an, mach nichts Unüberlegtes. Und du, Vater" - Arian wandte sich zum Hauptmann - "sei vorsichtig."
Arian zog den Hauptmann außer Hörweite, wieder weg von Kinui. Er folgte ihnen unauffällig.
"Ich habe diese Männer lange begleitet. Ihre Kräfte mögen zwar nicht besonders stark sein, aber sie vertrauen einander. Ich weiß nicht, ob du diesen Kampf überleben wirst."
"Woher kennst du diese Männer?", fragte der Hauptmann daraufhin zurück.
"Ich... bin einer von ihnen."
Der Hauptmann nickte nur. "Unter anderen Umständen müsste ich dich auf der Stelle töten. Dessen bist du dir hoffentlich bewusst?"
Ohne eine Antwort abzuwarten, trat der Hauptmann wieder Solas entgegen, und da stürmte Kinui los, sprang in die Luft und hörte kurz bevor seine Klinge den Nacken des Hauptmannes hätte erreichen können:
"Soso... Ich hätte nie gedacht, dass ihr meinen Sohn tatsächlichzu euch holen könntet. Nun, das wird euch auch nicht helfen. Ihr seid verloren!" Und schon wurde Kinui von einem starken Windstoss weggefegt konterte aber mit Windmagie und landete desshalb sanft auf den Füssen. Anscheinend hab ich ihn unterschätzt, schade hätte gern wiedermal ein schönes Attentat an einem starken Mann verübt.
Dann rief Solas plötzlich: "HALT!", Kinui wandte sich vewirrt an ihn. Auch der Hauptmann ließ seine Klingen sinken, die in den letzten Minuten von Blitzen umgeben waren. Erwar sehr mächtig. Beeindruckend Blitze? Ist das wirklich die wahre macht der Windmagie. Kinui blickte interessiert zum Hauptmann.
"Ich möchte nicht das Blut vom Vater eines Freundes an meinen Händen kleben haben. Und genauso will bestimmt ein Vater nicht das Blut der Freunde seines Sohnes an seinen Händen haben." "Ich schon, er gehört zu Setos und muss sterben." Murmelte Kinui leise. Der Hauptmann erwiderte: "Was empfiehlst du stattdessen, Solas?" "Wirgehen friedlich auseinander. Wir alle werden das Lager verlassen und unseres Weges gehen. Und wenn wir erneut aufeinander treffen, werden die Gegebeneheiten anders sein."
Der Hauptmann überlegte. Dann steckte er seine beiden Schwerter ein und verließ das Lager mit den Worten: "Ich hole mir Verstärkung. Ihr solltet schnellstnöglich verschwinden."
Solas drehte sich zu seinen Gefährten. "Durchsucht das Lager und schnappt euch alles Brauchbare: Pfeie, Verpfelgung etc."
Kinui sammelte rasch ein wenig Trockenfleisch und Brot und setzte sich dann beim Lagerausgang auf einen Baum. Die anderen verstauten die Sachen ins Haus und zündeten dann die Leichen an. Gut das ich hier in diesem Baum sitze, da ist der Gestank wenigstens auszuhalten.
Danach liefen sie zum Tor hinaus richtung wald. Kinui war hinter dem Letzten abgesprungen und hielt ein wenig Abstand.
Dann kam plötzlich ein Mädchen aus dem Wald und warf sich Ayana um den Hals. Sie versuchte die Frau zu beruhigen und als sie das einigermassen geschafft hatte fragte sie sie was denn passiert sei.
Die junge Frau schniefte abermals, löste sich aber wieder von Aiyana. Sie strich sich mit einer Hand kurz über die Augen, die andere in ihre Bluse verkrallt. Sie schaute sich um und musterte die Gruppe kurz, Kini hatte sie aber nicht entdeckt, er war hinter Solas getreten und beobachtete sie elangweilt. „Mein – mein Name lautet Tasja. Eigentlich...,“ sie beruhigte sich langsam wieder und ihre Stimme klang nicht mehr so verzweifelt wie eben noch. „Eigentlich ist es gar nicht so ... so wild, aber ... aber ich dachte, ihr würdet mich als Feindin sehen und mich angreifen.“ Tasja schaute etwas verunsichert zu den Männern, aber wandte sie sich schnell wieder Aiyana zu. „Aber es ist sehr, sehr wichtig. Mein Vater. Er – er -“ Sie schluchzte abermals und wieder traten Tränen in ihre Augen. „Setos hat ihn umgebracht. Vor zwei Monaten. Wir ... wir haben nichts mehr von ihm. Unser Haus ist abgebrannt. Meine kleine Tochter und ich. Wir sind ganz allein. Sie wird nie erfahren, wie ihr Großvater war. Aber ... aber.“ Die Blonde blickte hoffnungsvoll die Gruppe an, ihre Hände vor ihrer Brust gefaltet. „Er hatte ein Tagebuch in einem geheimen Fach in seinem Zimmer. Ich wäre euch sehr, sehr dankbar, wenn ihr mir das Tagebuch aus der Ruine bringt. Ich würde es ja selbst machen.“ Ihr Blick wurde trauriger und sie senkte ihn etwas. „Räuber haben sich unsere Ruine als Versteck gesucht. Ich weiß nicht, wie viele es sind. Aber ich bin nicht stark. Ich bin eine einfache Bäckerin. Doch ihr!“ Tasja schaute wieder auf, abermals leuchtete Hoffnung in ihren meerblauen Augen. „Ihr seid stark, ihr habe es bewiesen! Es wäre kein Problem für euch, das Tagebuch zu besorgen. Doch ihr solltet vorsichtig sein. Ich weiß, dass die Räuber einige Fallen aufgestellt haben, um ungewollte Besucher abzuhalten. Und Späher sind auch in den Bäumen. Aber ihr seid meine einzige Hoffnung. Ich will nicht alles von meinem Vater an Setos verloren haben.“
„Leute, ich weiß, eigentlich bringt uns das nicht weiter, aber wir sollten der Frau helfen!“, meinte sie und schaute in die Runde. "Von wegen es hilft nicht weiter!", rief Akira den Anderen zu und stellte sich zu der Frau. "Wir helfen Ihnen ganz sicher. Sie können sich auf uns verlassen.", sie
ergriff sie bei der Hand und lächelte aufmunternd. "Können sie uns in etwa sagen wo die Ruine sich befindet?", fragte sie noch an Tasja
gewandt, drehte sich dann zu den Anderen um und begann schon mit den Planungen: "An den Spähern sollten wir mit Finlays Hilfe problemlos vorbeikommen, wir sollten aber besser kein zu großes aufsehen erregen und uns auf das Tagebuch konzentrieren. Leichen gab es heute bereits genug."
Kinui trat hinter Solas vor, und schenkte der Frau und den beiden anderen Mädchen einen Kühlen blick. "Und wie stellst du dir das vor, in ein Haus einzudringen, indem sich Banditen verstecken und dann noch etwas zu suchen? Ohne Tote und Aufsehen geht das nicht und wenn ihr euch scheut dann erledige ich das. Die Späher sind kein Problem, ich bin selbst zu einem Ausgebildet und bewege mich sowieso gut auf Bäumen die hab ich schnell ausfindig gemacht und eliminiert.
OT: So endlich mal wieder Zeit gefunden, nebst der blöden dauermigräne.