Es tut mir leid, dass ihr jemanden durch Selbstmord verloren habt. Mein herzlichstes Beileid.
Ich habe nie einen Angehörigen durch Selbstmord verloren und kann mich deswegen auch nicht hineinfühlen, aber ich kenne die "andere" Seite. Ich hatte (?) eine Borderline-Persönlichkeitsstörung und es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich möchte nicht so sehr auf das Thema eingehen, aber tabuisieren sollte man es auch nicht. Es gibt so viele Faktoren, die einen Selbstmord auslösen können...Man sollte immer ein Auge auf seine Mitmenschen haben, wesentliche Veränderungen wahrnehmen und nicht darüber hinwegsehen....
Es gibt IMMER einen Ausweg. Das Leben ist ein Geschenk, welches man nicht mit Füßen treten sollte. Um diese Einstellung zu haben, musste ich viele Jahre zur Therapie. Wenn mir früher jemand gesagte hätte, dass das Leben einen Sinn hat, dem hätte ich den Vogel gezeigt. Wenn man selbst in einem so tiefen Loch gefallen ist, sieht man halt kein Licht mehr, nur Dunkelheit. Es ist schwierig, da allein wieder herauszukommen - klammert euch deswegen an jedem noch so kleinem Strohhalm. Es ist sehr mühsam, aber es lohnt sich. Ich bin sogar so weit zu sagen, dass ich froh bin, damals den letzten Schritt nicht gewagt zu haben.
Und jeder, der sich über verzweifelte Menschen lustig macht, ist in meinen Augen arm - gefühlsarm und einfach nur bemitleidenswert. An so einem Menschen würde ich keine Sekunde verschwenden.
Und an Jaroda the Assassin:
Ein Therapeut sollte dich nicht mit einem Fingerschnippen heilen können, er ist kein Dschinni. Er zeigt dir Wege, die du selbst beschreiten musst. Du schriebst, man hätte dich hingebracht. War's nicht freiwillig? Hast du es schonmal in Erwägung gezogen, freiwillig in Therapie zu gehen? Das bringt sicherlich mehr, als wenn jemand hinter dir steht und Druck macht.
Würde mich über eine Antwort von dir freuen, gerne auch per PN.
Lieben Gruß,
Mel