Hhmm, noch kein Kommi, schade :/
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Kapitel 1 – Alltäglicher Wahnsinn
Kälte im Herzen
Erloschene Kerzen
Wut in der Seele
Und erstickende Leere
by me
Leere... und Schmerz, mehr spürte sie nicht... doch, noch etwas... Wut, unglaubliche, unbändige Wut. Doch warum? Warum war sie so wütend? Warum? Sie stellte sich immer dieselbe Frage, doch eine Antwort hatte sie nie bekommen. Was ist geschehen. Dass ihr Leben nur noch aus diesen drei Gefühlen bestand? Stille umhüllte sie und die Dunkelheit schien ihr den Atem zu nehmen. Sie wollte, nein, sie konnte es nicht weiter ertragen. Es war, als würde sie fallen, ein nie endender Sturz dem Tod entgegen. Klauen blitzten vor ihr auf, bohrten sich in ihre Kleidung, ihren Körper, ja sogar ihre Seele schienen sie zu durchbohren. Ein stummer Schrei kam von ihren Lippen. Diese eiskalten Klauen griffen nach ihr und zogen sie zurück. Die blitzenden Krallen sausten auf sie hinab...
Schwer atmend wachte das Mädchen auf. ...Warum?, hallte es in ihrem Kopf und kalter Schweiß lief ihren Rücken hinunter. Die Angst bohrte noch immer und ließ sie nicht in Ruhe. Blinzelnd öffnete Mouna die grasgrünen Augen, die eine kalte Einsamkeit ausstrahlten. Die Sonne tauchte das Zimmer in blutrotes Licht. Langsam beruhigte sich ihr Atem wieder, aber ihr Herz pochte noch unruhig und aufgeregt. Sie ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen, bis zu einem leeren Bett, auf der anderen Seite. Fein säuberlich zusammengefaltete Kleidung lag dort. Seufzend rieb sie sich die Augen und strich sich eine blasslila Strähne aus dem Gesicht. ‚Jede Nacht dasselbe’, dachte sie leicht verzweifelt und schob sich die Bettdecke vom Körper. Sekunden später kroch sie aus dem Bett raus und taumelte zum Spiegel. Mit zittrigen Fingern drehte sie den Wasserhahn auf und spritze sich das lauwarme Wasser ins Gesicht. Es lief ihr das Gesicht hinunter, bis zu ihrem Mund, wo sich salziger Geschmack verbreitete. ‚Hatte sie schon wieder geweint?’ Schnell verdrängte sie den Gedanken und wischte sich mit den Ärmel trocken. Mit geschlossenen Augen tastete sie nach der Kleidung und zog sie sich in Zeitlupentempo an. Am Ende griff sie nach der Bürste und begann sich ihr hüftlanges, blassviolettes Haar zu kämmen. Nachdem sie fertig war, schlurfte sie zurück zum Spiegel. Ihr blasses Gesicht kam zum Vorschein. Mouna fand, dass ihre grünen Augen nicht sonderlich gut zu ihren Haaren passten. Ihre Gesichtszüge waren hart, aber sie waren früher einmal weich gewesen. Ihr Körper war schlank und wohlgeformt, beinahe wie bei einem Model. Der flache Bauch und die ausgeprägten Rundungen ließen sie wie eine Frau wirken, dabei war sie doch gerade mal 16, ein Kind. Jedenfalls fühlte sie sich so. Klein und verletzlich wie ein Neugeborenes. Der schwarz-violette Anzug ließ sie noch schmaler aussehen, als sie eigentlich war. Alles zusammen, war sie sehr hübsch. Mit einem breiten, grünen Band band sie sich ihre Haare zusammen und legte einen breiten Waffengürtel mit mehreren Taschen und Laschen an, in dem nur eine kleine Schockpistole für Notfälle steckte. Sie sah aus wie ein waschechter Ninja, dachte sie sich zufrieden und verließ den Raum.
Auf dem Flur war noch alles still. Leise huschte sie ins Treppenhaus und rannte fast lautlos die Treppe hinunter bis ins Erdgeschoss. Dort angekommen fiel ihr Blick gleich auf die schwarze Feuerschutztür, auf der in klarer Schrift dick: ‚ZUTRITT FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN, LEBENSGEFAHR’ geschrieben stand. Sie durfte den Raum nicht betreten, aber sie würde es gerne tun, denn sie hasste es, wenn sie etwas nicht wissen durfte. Mouna blickte auf ihre Uhr. 5.30Uhr. Noch eine halbe Stunde bis zum Frühstück. Ihr Magen rebellierte gegen diese Tatsache und sie wollte unbedingt etwas essen. Am Ende des langen Ganges trabte ihr ein schlechtgelauntes Karadonis entgegen. Es beäugte Mouna kurz argwöhnisch und murmelte etwas, das sich ein wenig wie ‚Morg´n’ anhörte. Das Mädchen grüßte zurück und ging ruhigen Schrittes weiter. Nachdenklich drückte sie die Tür zum nächsten Gang auf und betrat ihn leise. Plötzlich, scheinbar ohne Grund schallte eine Sirene durch die Flure. Sie konnte hören, wie eine forsche, genervte, aber ursprünglich warme Stimme ertönte. „Alle Wachdienste zum Flur 7, Raum 1, Notfall der Stufe B, erbitte schnelle Gehorsamkeit.“ Mouna zuckte zusammen. Flur7? Die Tür? Sie blickte hinter sich zu der geheimnisvollen Tür. Immer wieder ertönte die strenge Stimme aus den Lautsprechern. Mouna hörte jemanden fluchen. „Verdammt! Warum denn? Haben die denn nicht zugehört? NICHT betreten!“ Ein Knacken und der Lautsprecher verstummte. Mit klopfenden Herzen rannte Mouna zu dem Flur und riss die Tür auf, doch eine unsichtbare Barriere hinderte sie daran, etwas näher heranzukommen. Seitdem sie hier war, ist das erst einmal passiert, na ja ERST ist untertrieben, eigentlich sollte man den Raum ja gar nicht betreten. Aufgeregt sah sie, wie bewaffnete Pokemon, hauptsächlich Ceasurio mit mehreren Menschen durch die Tür rannten. Das Mädchen drehte sich um. Immer mehr Menschen und Pokemon hatten sich um sie versammelt, riefen aufgeregt durcheinander und zeigten auf die Tür. Aus derselben kamen zwei große Männer, die einen Jungen, der aus einer klaffenden Wunde von Schulter bis Hals blutete, eilig in Richtung Krankenstation brachten. Mouna schluckte und blickte zu Boden. Die Tür ging auf und einige Gladiantri stürmten hinter den Männern die soeben durch die Barriere gelaufen sind, hinterher. Grummelig schauend verscheuchten sie die Neugierigen, die versuchten, ihnen zu folgen. Auch die restlichen verließen den Raum. Auf Fragen, die die anderen neben Mouna stellten, antworteten sie nicht. Mouna hatte gehört, dass allen, die den Raum betreten, die Erinnerungen daran gelöscht. Es klang realistisch, zumindest in ihren Ohren. Das rote Licht erlosch und die Tür wurde wieder verriegelt. Alles schien wie vorher, als sei nichts geschehen. „Das nächste Mal bringe ich dich höchstpersönlich um!“, brülle die weibliche Stimme durch den Lautsprecher. Scheinbar merkte sie nicht, dass es noch überall hörbar war, denn man hörte ein leises Fluchen, bevor es wieder knackte. Mouna hatte das Gefühl, von irgendwo ein verächtliches Schnauben vernommen zu haben. Kopfschüttelnd begab sie sich in Richtung des Speisesaals am anderen Ende des nächsten Flurs. Ihr Herz klopfte wieder aufgeregt, zum etwa tausendsten Mal an diesem Morgen. Was ist so Gefährliches darin? Wer ist dort drin? Und warum? Sie gab das Gegrübel auf, da es sowieso zu nichts führte und betrat den Essraum. Süßlicher Duft von Brötchen und anderen Gebäcken strömte ihr entgegen. Mouna lief das Wasser im Mund zusammen und sie setzte sich an einen der Tische. Wenige Minuten später hatten sich alle im Essraum versammelt, sowohl Pokemon, als auch Menschen. Alle Personen hier waren mit verbesserten Fähigkeiten ausgestattet und wurden zu Kriegern ausgebildet. Sie selbst wusste nicht so genau, welche Fähigkeiten sie besaß, aber dass sie unmenschlich schnell war, dass hatte sie schon festgestellt. Unter ‚Personen’ verstanden hier alle Menschen und Pokemon, denn alle wurden hier gleichberechtigt. Sie fand es anfangs etwas seltsam, aber mittlerweile gewöhnte sie sich daran. Es war hier eben so. Nachdem alle saßen – es waren etwa 150 Personen – erklang eine weibliche Stimme. Es war nicht wie die von vorhin, sie war viel weicher und strahlte doch Stärke aus. Aber irgendwie ähnelte sie doch sehr der von vorhin, fand Mouna seltsamerweise. Es war die Leiterin der Akademie oder wie man es auch immer nennen wollte. „Guten Morgen! Ich habe eine wichtige Ansage zu machen: Heute werden alle, die im letzten Monat hier her gekommen sind, eine Prüfung durchlaufen. Es dürfen alle des letzten Monats teilnehmen, egal welchen Rang sie haben.“ Mouna hörte aufmerksam zu. Es gab mehrere Ränge, bestehend aus Rang E-A und bestimmt noch weiter. Je nachdem, welchen Rang man besaß, durfte man bestimmte an Missionen teilnehmen. Sie wurde schon von Anfang an, als Rang C eingestuft und sie wusste selbst gar nicht warum, aber sie war stolz darauf. Aber bisher gab es nur Training. Vor einem Monat seit sie hier ohne jegliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit aufgewacht. Aber sie hatte es aufgegeben, sich zu erinnern, es ging nicht, egal was sie tat. Das Einzige, was sie von Anfang an ständig hatte, waren die seltsamen Albträume. Außerdem fehlte ihr auch die Ruhe über so etwas nachzudenken, also nahm sie es einfach so hin, wie es war. „Solltet ihr die Prüfung bestehen, erhaltet ihr eine Beförderung in den nächsten Rang. Falls nicht, werdet ihr bei der nächsten Prüfung um eine Beförderung kämpfen. Nach dieser Prüfung werdet ihr ieinem Partner zugeteilt und zusammen trainiert.“, sprach die Frau weiter. „Egal ob ihr besteht oder nicht,in Gruppen werdet ihr immer eingeteilt. Ach ja, eins noch: Ihr könnt durch die Prüfungen nur bis Rang C befördert werde, den Rest müsst ihr euch verdienen. Eure jetzigen Anfangsränge hängen mit der Stärke eurer verbesserten Fähig- und Fertigkeiten zusammen.“ Mouna seufzte. Also war es egal, ob sie nun bestand oder nicht? Scheinbar. Wieder ertönte die Stimme. „Da es einige unter euch gibt, die bereits zu Anfang Rang C hatten, haben wir uns gedacht, dass bei Bestehen der Prüfung ein Belohnungsorden winkt. Also strengt euch an. Treffen ist um 10.00Uhr im Prüfungsraum Flur 9, Raum 20. Euch und den anderen wünsche ich noch einen schönen Tag.“ Mit diesen Worten verabschiedete sie sich. Erleichtert atmete Mouna auf. Wenigstens ein Grund, bestehen zu wollen. Mit diesem ermutigenden Gedanken stand sie auf, holte sich ein Brötchen von der überfüllten Theke und biss herzhaft hinein. Sie brauchte genug Kraft für den Rest des Tages und das, was sie noch erwarten würde.