Runde Zwei!
„Rai…“, stellte Akari enttäuscht fest und sah zu dem größeren Junge auf. „Früher oder später musste das passieren… es sind nur noch acht Teilnehmer im Turnier und wir sind schon fünf… es hätte noch schlimmer kommen können.“, munterte Hiko sie auf und legte dem kleinen Mädchen ihre große Hand auf die Schulter.
„Lassen wir das einfach zu einem unvergesslichen Kampf werden, okay?“, zwinkerte Rai Akari zu um sie ebenfalls ein wenig auf zu muntern.
„Für diese Runde wird ein zweites Kampffeld aufgestellt. Paare Zwei und Drei kämpfen hinten am Fluss, Paare Eins und Vier auf dem Kampffeld der ersten Runde.“, fuhr der Sprecher fort.
„Denkt daran: Wir wollen nicht auffallen, haltet euch an die Regeln, testet lediglich ihre Kraft aus, damit wir sie besser einschätzen können. Wir haben hier bereits einen Gegner, der ihnen die Spirits abknüpfen kann, also braucht ihr euch nur auf eure Zeile zu konzentrieren.“, hörte man eine Stimme am Fluss.
„Ich kann es kaum erwarten.“, gab ein Wasserdigimon zurück. Das menschliche Digimon, welches die Statur eines kleinen Mädchens hatte trug eine Badeanzugähnliche Rüstung, die sich aber auch noch über Hände und Fußgelenke ausbreitete. Am Becken hatte das Digimon grün bis türkise Flossen, die die selbe Farbe wie der Körper hatten. Der blaue Kopfschutz war wiederrum in der Farbe der Rüstung gehalten und war wie diese mit Rubinen verziert. Im Großen und Ganzen konnte man allerdings sagen, dass das Fischdigimon bis auf die flossenähnlichen Ohren sehr menschlich wirkte.
Bei ihm stand ein Digimon aus Holz, welches nicht mehr so gut als menschlich definierbar war. Hier und dort ragten ein paar Zahnräder hervor, die genau wie die Rüstung aus Holz war und dementsprechend auch die Farbe von Holz hatte. Am Rücken hatte das Digimon zwei kleine Kanonen. Der Kopf war vollständig geschützt und nur die gelbglühenden Augen waren zu sehen. Der Mund dieses Holzdigimons glich einem Bleistiftanspitzer, denn außer klingenähnlichen Zähnen war nichts zu sehen.
„Ungeduld ist das erste Anzeichen für einen schwachen Charakter.“, Genauso verzerrt, wie der Mund des Digimons ausseh, klang auch dessen Stimme.
„Ach sei doch still“, Zischte das weibliche Digimon.
„Paare Eins und Zwei, begebt euch bitte an den Start.“
„Viel Glück Chiyo.“, wünschte Kenji der außerhalb der Hütte in die andere Richtung abbog. Auch Chiyo sah noch einmal zu ihm und lächerlte ihn nervös an. Beide nahmen sich fest vor diesen Kampf zu gewinnen um so die Gruppe zu entlasten. Auch wenn Chiyo das Kämpfen hasste, wollte er nicht schwach sein. Kurz bevor Kenji den Fluss erreichte, digitierte er:
„Kenji Spiritdigitation zuuuu Lobomon!“ Dann sah er sich etwas um. Der Fluss schien trotz der leichten Strömung sehr tief zu sein und breit war er auch. Auf die andere Seite konnte Lobomon kaum sehen. Das Kampffeld wurde von einigen Bäumen umgeben und wirkte so fast noch improvisierter als das andere Feld. Vögel waren allerdings keine zu hören - nur das plätschern von Wasser. Die Luft schien trotz der Anspannung sehr rein zu sein und die leichten Sonnenstrahlen sowie der sanfte Wind machten den Tag nahezu perfekt. Motiviert sah Lobomon dem Kampf entgegen und legte einen Zahn zu.
Ein Ikakumon stellte wie auch bei den Anderen den Schiedsrichter.
„Der Kampf beginnt! Wer den Kreis verlässt, der von Bäumen abgegrenzt ist oder das andere Ufer des Flusses betritt ist disqualifiziert!“, rief das Ikakumon. Die Explosion der Harpune, welche von Ikakumon hoch in den Himmel geschossen wurde bildete das Startsignal.
„Mal sehen, was du drauf hast!“, rief Lanamon, das Wasserdigimon von eben, und machte eine kurze Handbewegung. Eine riesige Welle aus Wasser türmte sich hinter dem Digimon im Fluss auf, die sich langsam näher auf den Rand des Flusses zubewegte. Lobomon musterte seinen Gegenüber erstaunt. Ein selbstzufriedenes Grinsen zierte Lanamons Gesicht: "Du bist ja so still. Bist du überrascht? Das ist noch gar nichts - eine meiner leichtesten Übungen. Pass auf, es wird sogar noch besser!" Jetzt begann das Wasser ein paar Zentimeter in die Luft zu schweben - gerade so, dass es den Boden nicht berührte. Alamiert nahm Lobomon eine stabilere Kampfhaltung ein, in dem es seinen Fuß ein größeres Stückchen nach hinten setzte. Mit diesem Digimon war nicht gut Kirschenessen - das bemerkte Lobomon sofort. Um sich zu verteidigen zückte der Krieger des Lichts seine Beiden Schwerter und zog diese übereinander, um eine Klinge aus Licht auf das Wasser zu zulenken, welches immer näher kam.
„Zwillingslaser!“ Genau in der Mitte wurde das Wasser geteilt und fiel in sich zusammen. Es breitete sich über den ganzen Boden aus. Die Erde sog das Wasser sofort auf und wurde feucht, was auch Lobomon bemerkte. Der Boden war lange nicht mehr so wiederstandsfähig und so musste es aufpassen, wo es auftrat.
„Dann eben anders! Prasselnde Regenschauer!“, fuhr Lanamon etwas gereizt fort. Es machte einige komische Handbewegungen und ein dunkler Nebel erhob sich in die Luft. In Sekunden schnelle entstanden mehrere Wolken, die knapp zeh Meter hoch in der Luft schwebten und nun ebenfalls Kurs auf Lobomon nahmen. Über Lobomon strömte nun massenweise Wasser in die Tiefe, welches es auf den Boden drückte. Solche Wassermassen auf einer Stelle hatte Kenji bisher bei dem stärksten Unwetter nicht gesehen. Mühsam hielt Lobomon dem Wasser stand, während Lanamon nur daneben stand und mit dem Finger schnippte um den Wasserfluss zusätzlich zu beschleunigen. Als das Wasser langsam nachließ lag Lobomon reglos am Boden.
„Das war schon alles? Lächerlich!“, rief es und ließ eine hellere Wolke um Lobomon entstehen, die sich schnell um dieses drehte. Der Krieger des Lichts konnte nichts anderes zu tun als alles über sich ergehen zu lassen.
„Na los! Kämpf endlich!“, schrie Lanamon endlich sauer und löste die Wolke auf. Scheinbar langweilte das Digimon sich. Schnell sprang es in den Fluss und kam auf einer Wassersäule wieder heraus. Im Fluss hielt Lanamon weitere Wassersäulen bereit. Langsam stand Lobomon wieder auf und schnappte nach Luft.
Ich hab ja nichts gegen Wasser... aber das geht zu weit! Was glaubt das Digimon eigentlich, wer es ist? Aus einem Kampf so eine Show zu machen! Wir sind hier nicht auf einer Modenschau. ... Nur leider habe ich den Eindurck, dass es wirklich nur mit mir spielt. Wasser kontrollieren zu können... heir am Fluss hat es eine unvorstellbare Macht. Ich muss mir etwas einfallen lasse, wie ich das Digimon besiegen kann... Ich kämpfe nämlich nicht, weil es mir Spaß macht! Wir brauchen die Zugtickets. Wir brauchen die Zugtickets, um die Digiwelt zu retten und ich werde sie für meine Gruppe gewinnen. Wie kann man nur am Kämpfen Spaß haben?! Ich tue es weil ich muss, damit das Kämpfen endlich aufhören kann und die Digiwelt in Frieden ist... mir wird schon was einfallen... mir MUSS etwas einfallen.
„Nur weil du darauf bestehst.“, antwortete Kenji dann grinsend und nahm seine restlichen Kräfte zusammen. Er stürmte auf den Boden achtend auf Lanamon zu, neutralisierte alle Säulen auf dem Weg mit gut gezielten Zwillingslasern und stürzte Lanamon so auch von ihrer Wassersäule. Sauer kletterte das Digimon aus dem Wasser, wo es schon von Lobomon erwartet wurde, welches es einen Nahkampf verwickelte, in dem Lobomon offensichtliche Vorteile hatte. Lanamon schien keine Techniken zu haben, um sich zu verteidigen und wich deswegen zur Seite aus, von wo aus sie wieder eine dunkle Wolke entstehen ließ. Dieses Mal wich Lobomon dem Angriff aus und nutzte die Beschleunigung, die es durch den Sprung bekam für einen weiteren Zwillingslaser, der Lanamons rechten Arm streifte. "Na warte du! Das wirst du bereuen! Niemand verletzt mich ungestraft! Niemand!"
Ziemlich sauer hetzte Lanamon jetzt einen richtigen Sturm aus Wassersäulen auf Lobomon, denen es entweder auswich, oder sie mit seinen Schwertern zerstörte. Durch die letzte Säule sprang Lobomon mit einem Salto durch, in dem es das Wasser mit seinen Schwertern verdrängte und erwischte Lanamon mit einer Lichtkugel. Als Lobomon allerdings aufkam, gab der Boden unter ihm nach. Das Digimon rutschte aus und wurde vom Angreifen abgehalten. "Immer muss so etwas mir passieren!", schimpfte Lobomon leise und stand langsam wieder auf.
"Wie- Wie kannst du es wagen?", wütender als je zuvor richtete sich auch Lanamon wieder auf und schickte eine dunkle Wolke in Lobomons Richtung. Die Wolke drückte Lobomon mit dem prasselnden Regenschauer wieder auf den Boden.
Dann warf Lanamon ihn mit ihren Wassersäulen in den Fluss, wo sie ihn mit Strudeln unter Wasser festhielt.
„Niemand besiegt mich! Ist das klar?“, schrie sie ihm hinterher und wartete eine Minute ab. "Hm... obwohl Lobomon so schwach ist, schafft es es mich zu treffen? Ich verstehe das nicht... ich werde seine wahre Kraft austesten!", murmelte Lanamon leise vor sich hin, sodass es niemand mitbekam.
Durch eine Fontäne brachte sie Lobomon wieder an Land, wo es unsanft auf dem Boden landete und das Wasser raus hustete. Sein Körper zitterte und seine Lunge pochte, doch es hatte immer noch nicht vor aufzugeben. Lobomon musste einfach gewinnen. Der Gedanke, dass die Anderen die Zugtickets auch noch gewinnen können, reichte ihm nicht. Ganz im Gegenteil. Lobomons Stolz verhinderte es, zuzulassen, dass irgendjemand von den Anderen gegen so einen Gegner antreten musste. Wenigstens einen guten Treffer wollte es landen, sonst würde es sich das niemals verzeihen können. Schon zu oft hatte sich Kenji in seinem Leben geschworen stärker zu werden, um seine wenigen Freunde zu beschützen.
„Na los! Kämpf richtig!“, Lanamons Ruf riss Lobomon aus seinen Gedanken.
„Was denn… jetzt? Soll ich kämpfen… oder dich gewinnen lassen?“, gab Lobomon zischend zurück und stützte sich mit den Armen vom Boden ab.
Grummelnd ließ Lanamon eine dunkle Wolke um Lobomon, welches endlich wieder die Luftzufuhr regulieren konnte, entstehen.
„Dieses Mal nicht!“, rief Lobomon nun auch sauer und sprang aus dem Wolkentornado heraus.
Da es recht wackelig aufkam, nutzte Lanamon die Chance Lobomon mit einer Wassersäule wieder umzuwerfen und hetzte ihm gleich einen prasselnden Regenschauer hinterher.
Kaum noch in der Lage sich zu bewegen, versuchte Lobomon die Digitation aufrecht zu erhalten und die Orientierung zurück zu bekommen.
Wieder wurde es von einer Wassersäule erwischt als es gerade auf den Beinen war. Dieses Mal drängte Lanamon Lobomon ins Wasser und hielt ihn dort wieder mit ihren Strudeln fest.
„Übertreib es nicht“, ertönte eine Stimme neben Lanamon, worauf hin sie Lobomon grinsend wieder aus dem Wasser schleuderte. "Keine sorge, es ist in meinem eigenen Interesse ihn am Leben zu lassen... zumindest größtenteils." Ikakumon schien von dem 'Selbstgespräch' nichts mit zu bekommen, dass Lanamon mit der Luft führte.
„Na, hast du genug?“, fragte sie eitel und blickte zu Lobomon.
„Ich habe.. dann genug… wenn ich dich… besiegt habe….“, presste er beim Aufstehen hervor und zwang sich aufrecht zu stehen, obwohl seine Sicht verschwamm und sein ganzer Körper zitterte.
„Deine Sturheit hilft dir hier nichts! Ich bin dir überlegen! Sie es endlich ein! Du hast es geschafft mich zu treffen... eine reife Leistung, das schafft fast keiner, aber es braucht weit aus mehr als ein paar kleine Treffer, um mich zu besiegen.“, wiedersprach Lanamon mit einem Grinsen, welches Lobomons Willen zu Kämpfen nur weiter anfachte.
Würde ihn nicht nur noch das Adrenalin auf den Beinen halten, wäre Lobomon bereits losgestürmt, um Lanamon wieder einen Nahkampf zu verwickeln. So musste er sich allerdings zurückhalten und versuchte ohne große Sprünge Lanamons Wolken auszuweichen, was sich allerdings als sehr schwer erwies. Wieder wurde er durch einen Regenschauer zu Boden gedrückt.
„Du musst mir nur sagen, wenn du aufgeben willst! Dann stellte ich das Wasser sofort aus und dir passiert nichts!“, rief Lanamon provokant und hielt den Regenschauer mit einer Hand aufrecht, während es die andere in ihre Hüfte stützte.
„Ganz bestimmt…“, keuchte Lobomon. Lanamon stellte grinsend den Schauer ab. In ihren Augen hatte sie bereits gewonnen. „Nicht! Du bist viel zu überheblich und temperamentvoll um gegen mich zu gewinnen. Warte es nur ab, ich werde dich schon besiegen.“, fuhr Lobomon fort, sprang mit letzter Kraft auf und rannte auf Lanamon zu. Das Wasserdigimon wich allerdings ohne große Mühe zur Seite aus und warf Lobomon mit einer Wassersäule um. Wieder rappelte sich der Digikrieger des Lichts auf und warf Lanamon einen Zwillingslaser entgegen, indem er seine beiden Lichtschwerter übereinander Zog.
„Deine Erschöpfung ist dir anzusehen! Quäl dich doch nicht weiter! Sag einfach, du gibst auf und ich lasse dich zufrieden!“, widersprach Lanamon provokant.
„Eher sterbe ich!“, schrie Lobomon und drückte sich verzweifelt vom Boden ab. Was es sagte, war die Wahrheit. Auch, wenn Kenji selbst wusste, dass es reinster Irrsinn ist, konnte er es nicht abstellen. Wer nicht wusste, was seine Beweggründe waren, würde ihn für zu leichtsinnig halten - sprich so ziemlich Jeder - denn niemand außer ihm und seinen Eltern wissen über die Vorfälle Bescheid.
„Wie du wünschst! Prasselnde Regenschauer!“ Da sich Lobomon noch schnell zur Seite rollte, setzte Lanamon mit einer dunklen Wolke nach, die Lobomon in die Luft hob. Von dort aus gelangte er durch eine Säule ins Wasser und durch den Strudel wieder an Land. Auf dem Rücken kam Lobomon auf und blieb mit zusammengekniffenen Augen liegen.
„Hast du nicht vergessen etwas zu sagen?“, rief ihm Lanamon zu und hielt eine Wassersäule bereit. Keine Reaktion von Lobomon. „Wasserstrudel!“
Dieses Mal war zu viel für den Digikrieger, denn unter Wasser digitierte er zurück und verlor sein Bewusstsein.
„Lobomon kann nicht mehr weiterkämpfen! Lanamon ist die Siegerin!“, beendete Ikakumon den Kampf und rettete somit Kenji wahrscheinlich das Leben, da Lanamon keine Anstalten machte ihn wieder aus dem Wasser zu holen. Mit sich selbst zufrieden sah Lanamon zu, wie Ikakumon Kenji wieder an Land brachte und verließ das Kampffeld.
„Er wird kein Problem darstellen.“, teilte sie Mercurimon am Zelt von Arbormon und den Anderen Quereinsteigern mit.
„Der Kampf zwischen Grademon und Ankylomon beginnt!“
„Megatonnenpresse!“ Das riesige Digimon, welches einem uralten Dinosaurier glich, auf vie Beinen rannte und einen stachligen Panzer hatte stürmte sofort auf den Krieger zu und versuchte ihn unter sich zu begraben. Grademon sah das aber ganz anders und wich aus. „Cross Blade!“ Nun griff Grademon an, wurde aber von Ankylomons Schwanz, der einem Morgenstarn glich, weggeschleudert.
„Goldene Klinge!“ Grademon hielt sein Schwert kurz in die Lüfte, bis es golden strahlte und schleuderte die Energie, die das Schwert umgab in Ankylomons Richtung. Auch dieser Angriff aus der Ferne brachte nichts, denn Ankylomons Panzer schien undurchdringbar. Wieder warf sich das riesige Digimon auf Grademon, dem es nur dank seiner Schnelligkeit gelang auszuweichen. „Strahlende Rüstung!“ Schnell faltete Gradmon seine Hände und murmelte eine Art Zauberformel in einer unverständlichen Sprache. Seine Rüstung begann zu leuchten und die Zeit schien ihm nichts mehr anzuhaben. Mit einer immens hohen Geschwindigkeit bombardierte das Digimon seinen Gegner mit einem Sturm aus goldenen Klingen und anschließend direkten Angriffen, wobei es aufpasste nicht die Stacheln zu berühren.
Ankylomon ließ dies problemlos über sich ergehen und hielt Grademon mit seinem Schwanz weiter von sich fern. Der fünfte Hieb traf das Digimon schließlich.
Verbissen kam Grademon auf dem Boden auf und überlegte, was es tun könnte. Aufgeben wollte es nicht - es wollte beweisen, dass es auch stark war.
Lange hatte es dafür allerdings nicht Zeit, denn Ankylomon näherte sich wieder mit seinem ganzen Kampfgewicht.
Immer noch flink dank der strahlenden Rüstung wich Grademon aus und sprang von hinten auf Ankylomon drauf. Mit seinen Schwertern schlug es danach auf Ankylomons Kopf ein, was leider nicht sehr viel zu bringen schien. Das riesige Digimon mit der dicken Schädeldecke schüttelte sich, um Grademon runter zu werfen, doch das kleinere Digimon hielt sich krampfhaft oben. Wütend stampfte das Digimon auf den Boden und rollte sich, worauf hin Grademon losließ, um nicht noch größeren Schaden davontragen zu müssen.
„Megatonnenpresse!“ Ein weiteres Mal holte das große Digimon mit einem Sprung aus um sich auf Grademon zu schmeißen, das gerade wieder seine Rüstung erstrahlen ließ. Dabei kam ihm die entscheidende Idee. Ankylomons Unterseite war nicht von einem Panzer geschützt. Schnell brachte Grademon mit einem Sprung nach hinten mehr Distanz zwischen sie. Dann schoss es von schräg unten viele goldene Klingen auf seinen Gegner. Ankylomon kam grummelnd auf und schüttelte sich wegen des Schmerzes. „Erdbebenschlag!“, wütend trommelte es mit seinem Schwanz auf den Boden. Grademon gab sein bestes den aufgewirbelten Felsen auszuweichen und kam dabei Ankylomon so nahe, dass es dessen Schwanz abbekam. Ziemlich verletzt kam Grademon weiter weg auf dem Boden auf. Jetzt rannte Ankylomon auf Grademon zu, ohne zu springen. Scheinbar wollte es seinen Gegner wie ein Rammbock vom Kampffeld drücken.
„Irgendwas muss ich tun können!“, zischte Grademon mehr verzweifelt als sauer und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Ankylomon war bereits ziemlich nahe und fast schon siegessicher. Dann schien es jedoch ziemlich irritiert, dass Grademon so schnell auswich. Mit seinem Cross Blade hämmerte Grademon nun aus nähster Nähe auf Ankylomons Schwanz ein, wurde hoch in die Luft geschleudert und nutzte den Schwung um Ankylomons Kopf mit Fernangriffen zu treffen. Wieder klammerte sich Grademon an Ankylomon fest und wieder drehte sich Ankylomon um Grademon loszuwerden. Dieses Mal nutzte Grademon aber seine Geschwindigkeit um aus der Luft mit Schwung Ankylomons Bauch zu treffen. Doch das gegnerische Digimon wollte einfach nicht aufgeben, schüttelte sich kräftig und rannte schließlich auf Grademon zu, dessen Rüstung langsam verblasste. Der beachtlichen Geschwindigkeit von Ankylomon auszuweichen wurde dadurch fast unmöglich, weswegen Chiyo einfach beschloss ihm stur entgegen zu halten. Biede Kontrahenten trafen aufeinander und versuchten den Gegner hinter die Linie zu drücken. Ein paar Meter vor der Linie krallte sich Grademon im Boden fest. Endlich fand es einen Vorteil an den grßen Spikeähnlichen Schuhen, die vorne Spitz zuliefen.
"Ich darf nicht aufgeben, ich will nicht aufgeben!", ermahnte sich Chiyo immer wieder selbst, der selbst überrascht über seine Sturheit war. Mit den Gedanken bei Rai und der Gruppe, die in dem Moment auch alles taten, um zu gewinnen hielt Grademon weiter dem riesigen Dinosauerier stand. Chiyo war erstaunt, wie viel Körperkraft er doch als zierliches Kriegerdigimon besaß. Ermutigt, doch noch gewinnen zu können drückte er Ankylomon durch bloße Willenskraft einige Meter weiter nach hinten - ohne Geschiwndigkeit bestand die Schwierigkeit nur noch in Ankylomons Körpergewicht - bis es schließlich ganz den Ring verlassen und als disqualiziert erklärt wurde.
"Gewonnen... gewonnen!", murmelte Chiyo noch leicht neben sich.