Beiträge von Sacolther

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    @Magnayel: Um es mal etwas klarer zu formulieren: Wenn es das Schicksal der Tiere auf der Roten Liste ist, auszusterben, war es auch das Schicksal der Juden und Zigeuner, von den Nazis im 2. Weltkrieg nahezu ausgerottet zu werden. Denn die Tiere auf der Roten Liste sind fast alle nur deshalb vom Aussterben bedroht, weil wir Menschen sie jagen (z.B. alle Bartenwale), ihren Lebensraum zerstören (z.B. alle im Rgenwald lebenden Tiere) oder das Klima derartig belasten, dass sich ihr Lebensraum zu verändern beginnt (z.B. Eisbär). Im Übrigen gibt es gar kein "Schicksal", das Wort ist eine Ausrede von Menschen, um ihr Gewissen zu beruhigen. Hunderte, wenn nicht Tausende von Tierarten können gerettet werden, wenn Regierungen effiziente Schutzprogramme beschließen, Naturschutzgebiete gründen und Jagdverbote erlassen würden. Man kann also durchaus etwas tun, um die Tiere vor dem Aussterben zu retten - jeder, der danebensteht und sagt "Hm, ja, traurig, aber wir können nichts tun..." belügt sich selbst und sollte darüber nachdenken, warum er das tut.

    Allen: In der Tat, Islands ganze Industrie ist beispielsweise auf Fischerei aufgebaut - ein Boykott würde das Land, vor allem jetzt in der internationalen Finanzkrise, wirtschaftlich völlig ausschalten. Norwegen ist auch in keiner sonderlich starken Position, und selbst Japan könnte mit solchen Boykotten in Bedrängnis geraten. Das würden sie aber auch, wenn die australische oder neuseeländische Regierung den Arsch in der Hose hätte, die Japaner vor einem internationalen Gerichtshof dafür anzuklagen, dass sie Wale in einem internationalem Schutzgebiet schlachten, in Gewässern, die Australien für sich beansprucht, und dabei zahlreiche Verträge bricht oder missachtet. Beide sind aber von Japan eingeschüchtert, weil sie ihrerseits Angst haben, Japan als Absatzmarkt zu verlieren, sodass sich ihr scharfer Protest der letztem Jahre allmählich in eine neutrale oder sogar befürwortende Einstellung wandelt - dieses Jahr zumindest wurde das Schiff von Sea Shepherd von australischen Polizisten durchsucht und eine größere Menge an Medienmaterial beschlagnahmt - nachdem Japan Druck auf die australische Regierung ausgeübt hatte!


    Nunja, es wäre eine gewisse Form der Heuchelei, einerseits auf die Zivilisation und Kultur hinzuweisen, die wir im 21. Jahrhundert erreicht haben oder erreichen wollen (und in die Walfang nicht hineingehört) und andererseits das gesamte Volk zu verdammen. Möglicherweise gibt es dort ja Widerstand - davon weiß ich zwar nichts, und du sicher auch nicht, aber wenn ein Großteil der Japaner gegen Walfang ist, kann es da durchaus zu Individualaktionen kommen. Finanzielle Unterstützung von Sea Shepherd oder ähnlichen Gruppierungen, Boykott von Walfleisch sowieso, Protestbriefe an die Regierung - die Möglichkeiten sind recht zahlreich, erwecken aber selten internationale Aufmerksamkeit. Im Dritten Reich kam es auch zu Widerstandsbewegungen gegen die Nationalsozialisten, aber diese Bewegungen konnten nicht viel erreichen, und ihre arbeit wurde erst, als alles vorbei war, aufgedeckt und ins internationale Interesse gerückt. Ihre Taten retten trotzdem die Ehre unseres Volkes, oder zumindest einen Teil davon, denn sie beweisen, dass keineswegs alle Deutschen mit dem Regime sympatisierten oder untätig blieben. In Japan kann sich ähnliches abspielen.


    Es gibt allerdings auch klare Befürworter! Wer sich über die jährliche Delphinschlachterei informiert, wird zweifellos von Abscheu erfüllt werden. allerdings ist diese "Tradition" auch nur in einigen Küstenorten präsent. Diese Mörderorgien rufen weltweit Protest hervor und lassen sicher jeden, der sie sich ansieht, daran zweifeln, ob Japans Bevölkerung wirklich gegen den Walfang ist... Allerdings bin ich trotz meiner sehr idealistischen Einstellung und meiner kompromisslosen Verachtung für die Tötung von Meeressäugetieren der Meinung, dass Japans Volk nicht voll für den Walfang zur Verantwortung gezogen werden darf.

    Allen: Doch, sie "checken" sehr wohl, dass die Wale aussterben könnten. Ein hochrangiger Sprecher der Walfangindustrie äußerte sich zu dem Thema wie folgt: "Wir wollen aus dieser Ressource so lange wie möglich Profit herausschlagen." Damit wird angedeutet, dass der Walfangindustrie das Sein oder Nichtsein der wale völlig gleichgültig ist, dass sie das Aussterben dieser Tiere sogar billigend in Kauf nehmen. Sie unternehmen auch nur das Nötigste, den Deckmantel der Forschungsgründe aufrecht zu erhalten. Die IWC (International Whaling Commision) verlangt seit Jahren Resultate der Forschungsprgramme, aber Japan legt keine vor. Stattdessen versuchen sie jedes Jahr aufs Neue, das Moratorium (das den kommerziellen Walfang verbietet) zu kippen. Sie bestechen dazu ärmere Staaten, vorrangig aus der Karibik oder dem Pazifischen Ozean, damit diese der IWC beitreten und im Sinne Japans abstimmen. Kürzlich ist sogar die Mongolei beigetreten, obwohl dieses Land nicht mal einen Zugang zum Meer besitzt! Jedes Jahr droht das Moratorium zu kippen; dieses Jahr haben so weit ich weiß nur eine Hand voll Stimmen gefehlt, um den kommerziellen Walfang wiederzubeleben. Im Übrigen ist der Walfang nicht lukrativ, das Fleisch landet in Luxusrestaurants (und die nicht verkauften Reste in schulküchen, um die "Begeisterung" des Volkes für Walfleisch zu entfachen - obwohl das Fleisch nachgewiesenermaßen durch Quecksilber und Umweltgifte hoch belastet ist) und ist somit nicht zur Ernährungssicherung des Volkes nötig. Die Tiere sterben sinnlos und werden willkürlich gemeuchelt, weil die Regierung Japans sich aus trotz gegen den Internationalen Widerstand stemmt. Sie unterstützt übrigens auch aktiv Gesetzesübertretungen anderer walfangenden Nationen, wie Island und Norwegen. Alle drei Länder unterzeichneten kürzlich einen Vertrag über den Handel mit Walfleisch - eine "Ware", die ähnlich wie Elfenbein aus Elefantenstoßzähnen, einem internationalen Handelsverbot unterliegt. Die EU schaut weg.


    Nichtsdestotrotz ist der größte Teil der Bevölkerung gegen den Walfang und darf daran nicht gemessen werden! Japan hat eine facettenreiche und faszinierende Kulter, eine großartige Geschichte und eine Philosophie (Stichwort Buddhismus; und ansonsten auch auf der Geschichte begründet), die unserem Kulturkreis völlig abgeht - unter anderem bezüglich Höflichkeit, Respekt, Arbeitseinstellung und Ehre. Japan ist ein Land mit strahlenden Licht- und tiefsten Schattenseiten. Ich persönlich bin der Ansicht, dass man keine dieser Seiten vergessen darf, wenn man ein faires Urteil über das Land und seine Bevölkerung abgeben will.

    Ich weiß, dass Tiere Spaß empfinden (auch am Sex), aber ich hätte nicht gedacht, dass sie dafür "freiwillig" darauf verzichten, ihr Erbgut weiterzugeben - immerhin ist dieser Trieb der wohl Stärkste in der Natur, auch beim Menschen. Im Prinzip hat der Mensch gegenüber den meisten Tieren zwar einige emotionale und rationale Züge mehr, hat sich dafür aber der Natur entfremdet und handelt kurzsichtig; nebenbei bemerkt ist er auch noch abhängig von seinen Trieben und kann sich selbigen nur schwer widersetzen.


    [Persönlich finde ich es ganz interessant, wohin sich eine Diskussion entwickeln kann, wenn man sie lässt. Solange das Niveau stimmt...]

    "Negativ" in dem Sinne, dass der natürliche Zweck des Geschlechtsaktes, nämlich die Fortpflanzung, nicht zustande kommt.


    Die Überbevölkerung können Tiere auch auf andere Weise lösen. Wenn in einem Gebiet z.B. prozentual sehr viele Tiere einer Art leben, lässt die Fruchtbarkeit der weiblichen Tiere dieser Art stark nach; dasselbe gilt auch in Krisenzeiten, wenn wenig Futter vorhanden ist. Tierpopulationen werden auch durch das natürliche Räuber-Beute-Verhältnis reguliert, außerdem sind die homosexuellen Vertreter einer Art zahlenmäßig vermutlich nicht stark genug vertreten, um eine ernsthafte Einflussnahme auf den Bestand ausüben zu können.


    Ich habe allerdings von der Theorie gehört, dass es den homosexuellen Tieren einfach mehr Spaß machen soll, sich mit gleichgeschlchtlichen Partnern zu paaren. Ich neige allerdings dazu, diese Theorie als unsinnig anzusehen.

    Meine Informationen sind ein paar Jahre alt, also nicht mehr auf dem neuesten Stand. Bezüglich der Bisexualität hatte ich mich ja nicht leugnend geäußert, aber mir wäre es neu, dass manche Tiere wirklich ausschließlich homosexuelle Interessen haben. Diese speziellen Exemplare dürften sich dann ja logischerweise selbst aus dem Genpool entfernen, daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass Tiere bereits so geboren werden ( EVO) - diese Genstruktur müsste ja, wie gesagt, mit der ersten Generation wieder ausgestorben sein. Bei Menschen wird die Erkenntnis der eigenen Homosexualität allerdings meistens in der Pubertät erlangt. Ich müsste psychologische Literatur konsultieren um festzustellen, ob Tiere (also auch Menschen) so geboren werden, glaube allerdings nicht daran. Es dürfte eher an fehlgeleiteten Reaktionen und falschen Hormonen oder so liegen (wer sich jetzt über "fehlgeleitet" aufregt - trotz des Vorkommens von Homosexualität in der Natur sollte ersichtlich sein, dass dies keinem speziellen Zweck dient und eigentlich sogar negativ ist).


    Wirkliche Notwendigkeit zum Kannibalismus besteht eigentlich nicht, die Echsen, Schlangen, Spinnen, Hundertfüßler und andere sehen kleinere Artgenossen einfach als leichtere Beute an. Viele Tiere fressen ja auch nicht ausschließlich aus Hunger, sondern auch auf Vorrat bzw. alles, was sie erbeuten können.


    Nö, ich habe nie behauptet, dass du dich negativ über Krieg oder Kannibalismus geäußert hättest. Ich hatte das nur als gute Beispiele mit angeführt. Bonobos sind übrigens deshalb interessant, weil sie alle Probleme und streitigkeiten durch Sex lösen, untereinander und in der Gruppe. In ihren Lebensgemeinschaften gibt es keinerlei Gewalt. Das wäre auch mal eine Idee für eine bessere menschliche Gesellschaft. xp


    Mit den schnellen Entscheidungen hast du den meiner Meinung nach entscheidenden Kritikpunkt der Demokratie getroffen. Die wochen- oder monatelangen Palavereien - oft über offensichtlich Nutzloses, wie jetzt wieder über die gewaltbeinhaltenden Computerspiele - führen noch dazu oft zu keinem (eindeutigen) Ergebnis. Aber was kann man schon dagegen tun?

    Allen: Dass du alles als krank ansiehst, was es in der Natur nicht gibt, unterstützte ich zwar, aber an einem Punkt widersprichst du dir selbst, nämlich wenn du im nächsten Post die Unterdrückung der Homosexualität durch den Islam anprangerst - bei Tieren gibt es gleichgeschlechtliche Liebe nicht. Manche weiblichen Tiere, z.B. Stabheuschrecken, könnnen zwar durch "Jungfernzeugung" unbefruchtete Eier legen, aus denen dann genetisch identische Nachkommen schlüpfen, aber das ersetzt nicht die Paarung. Schnecken sind sowohl männlich als auch weiblich und können sich daher auch mit jedem Artgenossen paaren, aber das ist auch nicht dasselbe. Und manche männlichen Tiere besteigen andere Männchen, aber erstens nicht im Sinne der Fortpflanzung, und auch nicht ausschließlich. Im Tierreich kommt also maximal Bisexualität, nicht aber Homosexualität vor.


    Kannibalismus und Krieg kennt das Tierreich auch. Viele Tiere fressen kleinere Artgenossen oder Nachkommen auf, weil sie einfache Beute darstellen. Schimpansenkolonien rotten manchmal benachbarte, schwächere Ansiedlungen aus - wieder ein Beweis dafür, dass die Delphine intelligenter sind (und der Mensch die Gewalt im Blut liegen hat)... Demokratie gibt es in der Natur auch nicht, die meisten im Sozialgefüge lebenden Tiere sind von einem eindeutigen Leittier dominiert, entweder auf friedlichem Weg oder durch Kämpfe bestimmt. Was die Tiere aber eindeutig wissen ist, dass Weibchen genauso wertvoll wie Männchen sind - die meisten derartigen Sozialgefüge werden von weiblichen Tieren geleitet oder dominiert, beispielsweise Bienen, Termiten, Ameisen, Elefanten oder Walschulen. Männliche Tiere leiten dagegen vorwiegend Raubtiergruppierungen oder Affenfamilien. Die Rückschlüsse daraus zu ziehen, überlasse ich dir. ;)

    Impergator: Keines der Fächer abwählen zu dürfen und sogar eines als LK machen zu müssen ist schon recht hart; Ich beispielsweise habe mich von Geographie getrennt, Sozialkunde nicht werten lassen (wir mussten nur Ethik/Religion oder Sozialkunde werten lassen, das andere Fach war dann quasi zum Ausruhen) und Geschichte auch nur als normales Fach gehabt. Ich durfte dann übrigens Religion als mündliche Prüfung machen, und das hat sich für mich auch ausgezahlt. Natürlich ist Geschichte wichtig, und Geographie und Sozialkunde haben auch ihre Daseinsberechtigungen, aber zwangsläufig in die LKs würde ich das nicht nehmen wollen; derlei Einschränkungen mag ich sowieso nicht. Da wird wieder gegen das Prinzip verstoßen, dass man selbst wählen sollte, allein schon, weil man logischerweise Fächer als LK nehmen sollte, in denen man besonders gut ist. Und für die mündl. Prüfung habe ich mir auch das Einfachste herausgesucht... =)


    Allen: Das streite ich nicht ab - vielleicht ist der Unterricht an anderen Schulen verkorkster. Aber Religion durch Ethik zu ersetzen ist hier ein unnötiger Schritt - beide Fächer würden nach "meinem" Unterrichtsplan genau dasselbe beinhalten, das eine für Kinder, in deren Familien Religion gepflegt wird, das andere für Kinder ohne diesen Hintergrund. Beide lernen dasselbe, aber allen muss die Möglichkeit eröffnet werden, es auf ihre Weise zu lernen. Vielleicht ein utopischer Gedanke, aber in jedem Fall ein Punkt, den ich im Schulsystem ändern würde. (Und ja, wir haben auch über Religionskritik gerdet, und zwar nicht zu knapp. Das waren durchaus interessante Stunden.)

    Prinzipiell stimme ich dir zu, Dragorantrainer, aber du begehst den Fehler, Orca mit Delphin gleichzusetzen. Der Orca ist nämlich nicht etwa ein Synonym für Delphin, sondern eine Delphinart, bekannt als Schwertwal. Dieser um die 8m große Wal ist der größte Vertreter der Familie der Delphine und hat keine natürlichen Feinde. Er frisst Haie genau wie Robben, andere Fische, Tintenfische und sogar andere Wale; selbst die großen Furchenwale werden von ihnen in der Gruppe attackiert. Dabei zeigen sie eine bestechende Intelligenz, wie sie für Wale typisch ist; ihre Jagdmethoden sind wie bei grundsätzlich allen Walen ausgereift und spezialisiert. Trotz ihres brutalen und diskriminierenden Beinamen "Killerwal" sind Orcas dem Menschen gegenüber ebenso verspielt und freundlich eingestellt wie kleinere Delphine, Berichte über angebliche Attacken sind gefälscht.


    Insofern war dein Beispiel etwas unglücklich gewählt, trifft aber auf normale Delphine bezogen voll zu.

    Wie ich in einem anderen Thread hier erwähnte, liegt das vielleicht einfach an der Auslegung der Bibel. Der Mensch als Gottes Stellvertreter auf Erden soll sich gefälligst auch wie ein Vertreter Gottes benehmen, d.h. darüber zu wachen, dass die ökologischen Kreisläufe nicht aus dem Gleichgewicht geraten (ohne manipulativ einzugreifen) und jegliches Leben mit Respekt zu behandeln. Sollten sich alle Menschen tatsächlich so verhalten, wäre unsere Rasse vielleicht wirklich würdig, über die Tiere erhoben zu werden. (Das habe ich im Religionsunterricht gelernt.)


    Stattdessen ist der Mensch ein Virus, dass seinen Wirt (die Erde) befällt, Zellen zerstört, um sich fortzupflanzen und weiter auszubreiten und am Ende nichts als eine tote Hülle zurücklässt.


    Was den weiteren Inhalt angeht: die Bibel ist erwiesenermaßen nicht Gottes Wort, sondern eine Sammlung von Glaubensbekenntnissen (das habe ich übrigens auch im Religionsunterricht gelernt). Sie sollte deswegen über die Maßen kritisch betrachtet werden, keineswegs wörtlich ausgelegt werden und muß immer gedeutet werden, d.h. einzelne Geschichten müssen entschlüsselt und in entsprechende Alltagssituationen interpretiert werden. Was den von dir zu Recht kritisierten Inhalt, z.B. zu dem veralteten Wert der Geschlechter angeht: vergiss nicht, dass diese Glaubensbekenntnisse schon zwei Jahrtausende alt sind. Sie entsprechen der damaligen Zeit. Du magst doch Geschichte, oder? Hier hast du eine historische Quelle zur Hand. Wie gesagt, derartige Fakten können schwer oder gar nicht in die heutige Zeit übertragen werden, aber die Bibel unterteilt sich ohnehin in einen pseudo-historischen und einen moralisch-philosophischen Teil, und der nur letzte ist eigentlich wirklich interessant. Letztendlich ist Gott auch nur ein Idealbild der Menschen, erschaffen, um die eigenen Fehler zu rechtfertigen und die Vollkommenheit anzubeten - im Prinzip verehrt jeder, der Gott verehrt, nur das, was er selbst gerne seien würde. Um zum Beginn meiner Ausführung zurückzukehren: Wenn alle Menschen sich wie Gottes Stellvertreter benehmen würden, wären wir praktisch auch alle wie Gott. Der Sieg der Religion bbezeichnet paradoxerweise auch ihren Niedergang, denn im Erreichen des höchsten Zieles wäre das Vollkommene Ich erreicht und eine Anbetung eines Gottes nicht mehr nötig.


    Wenn durch den Religionsunterricht dieser Gedanke den Menschen tatsächlich vermittelt werden könnte, wären wir der Lösung aller Probleme der Welt, ob Kriminalität, Krieg, Umweltzerstörung oder der drohenden Ausrottung vieler Tier- und Pflanzenarten deutlich näher gekommen. Insofern ist der Religionsunterricht eigentlich fast der wichtigste Unterricht überhaupt - wenn er richtig interpretiert wird. [Statt kindischer Verehrung des eigenen Ideals einen Weg finden, selbst zum Ideal zu werden und im Einklang mit sich und der Welt 8und allem Leben) zu existieren.]

    Witzigerweise sind das alles extrem viele Zufälle - es gibt ja neben dem Menschen noch andere, ebenso hoch entwickelte (und ebenso intelligente) Lebewesen - nämlich Delphine und Wale. Wie schon einmal erwähnt ist das Gehirn eines Wals differenzierter und höher entwickelt als das eines Menschen, und zwar in den Bereichen, welche die sozialen Kompetenzen und die emotionalen Fähigkeiten steuern. Delphine sprechen sich untereinander erwiesenermaßen mit Namen an und können sogar namentlich auf ein drittes Tier verweisen. Sie sind sich, anders als viele weniger intelligentere Tiere, ihrer Selbst bewusst und erkennen sich auch selbst (z.B. im Spiegel). Sie kommunizieren über gewaltige Distanzen mithilfe einer komplizierten Sprache, die Wissenschaftler seit Jahren vergeblich zu verstehen versuchen. Ihre Sozialgefüge sind beispielhaft - eine ganze Schule hilft sich in jeder Situation gegenseitig und steht treu füreinander ein. Die Tiere verteidigen sich gegenseitig, die Weibchen helfen einander beim Gebären und verletzte Tiere werden von der Gruppe getröstet. Die Tiere jagen gemeinsam und spielen zusammen. Selbst in Todesgefahr verlassen sie einander nicht. Kurzum, sie haben eine Gesellschaft gegründet, in der es keinen Streit, keinen Egoismus und keine Gewalt gibt, sie zerstören nicht die Natur, handeln nicht aus Profitgier, sind erfüllt von Liebe zueinander und führen keinen Krieg, sie rotten keine anderen Lebewesen aus und helfen sogar anderen Lebewesen (zum Beispiel verteidigen sie schiffsbrüchige Menschen gegen Haie oder tragen sie auf ihrem Rücken zur Küste), ohne dafür Geld, Nahrung oder andere Gegenleistungen zu erwarten. Sie haben etwas geschafft, was den Menschen noch nie gelungen ist und wahrscheinlich niemals gelingen wird - im Einklang mit der Natur zu existieren.


    Insofern würde ich davon ausgehen, dass Delphine (und Wale allgemein) nicht nur sehr viel intelligenter sind als Menschen, sondern dass vielleicht in Wahrheit sie die auserwählten Geschöpfe Gottes sind. Ob man nun an Gott glaubt oder nicht - die Entstehung des Menschen ist weder einzigartig, noch sind wir eine besonders gelungene Kreation der Natur.

    Allen: Nicht ganz. Der Unterschied zwischen Sklaven und den heutigen Arbeitern ist der, dass letztere nicht geschlagen oder gefoltert werden dürfen und bezahlt werden. Sie dürfen sogar streiken. Zudem gab es in deutschland niemals Sklaverei, im Gegensatz zu den USA.


    Was Religion angeht, so finde ich das Fach eigentlich ganz nützlich. Ich weiß nicht genau, ob deine schlechten Erfahrungen damit auf eigenen Erlebnissen basieren, aber üblicherweise ist der Religionsunterricht keine Indoktrinierungsmaschinerie, sondern nur eine abgewandelte Form des Ethikunterichtes, bei dem es im wesentlichen um das Moralempfinden des Menschen geht - etwas, was vielen Leuten heutzutage fehlt. Dazu kommen dann noch historische Aspekte, die für die Einen vielleicht langweilig sind, andere aber interessieren. Die Geschichte unseres Landes verlangt zudem danach, dass religiös interessierten Kindern (ob gläubig oder nicht) die Chance eingeräumt wird, einen Religionsunterricht zu besuchen - dazu wird ja niemand gezwungen!


    [ Allen, bzgl. Geschichte: Geschichte ist tatsächlich an allen Gymnasien Pflichtfach, bis zum Abitur. Und ja, die Kriege sind tatsächlich das Interessanteste. Zu schade, dass die wirklich großen Kriege immer nur überblicksartig behandelt werden - zum Ablauf des 1. und 2. WK haben wir nie etwas gelernt (immer nur Ursachen, Folgen und den Holocaust). Ich musste mir mein Wissen selber anlesen.


    Wieso waren die Gesetze in der Antike "bescheuert"? Sie funktionierten hervorragend, und zwar vielleicht sogar besser als heute. :P ]

    Allen: Ich möchte hier nur kurz auf zwei Äußerungen von dir eingehen.


    1. die Mächtigen haben die Religion nur selten als Druckmittel in der Hand gehabt - im Mittelalter war es im Gegenteil so, dass der Papst die Könige und Kaiser in der Hand hatte und z.B. Bischöfe und Kardinäle selbst ernannt hat, sich z.T. auch in die weltliche Politik eingemischt hat. Denn schließlich war er der Stellvertreter Christi auf Erden, die Könige aber "nur" weltliche Herrscher, die somit auch unter Gottes Gewalt standen. Vielleicht hast du schon mal vom "Bußgang nach Canossa" gehört, wenn nicht, solltest du dein Wissen in diesem Punkt auffrischen. xD Möglich, dass sich zu diesem Punkt schon jemand geäußert hat, aber ich wollte das nicht so stehen lassen.


    2. Es gibt sehr viele Menschen, die christlichen Glaubens sind und trotzdem studiert haben. Zufälligerweise muss man nämlich Theologie studieren, um Pfarrer zu werden. :)


    Ich bin zwar laut meinen Papieren protestantisch und auch getauft und konfimiert, glaube aber nicht an Gott, ebensowenig wie an eine Hölle. Und generell wird die Religion von den allermeisten falsch verstanden. Prinzipiell geht es beim Christentum meiner Meinung nach weniger um den Glauben an Gott als vielmehr um den Umgang des Menschen mit Artgenossen und der Erde als Ganzes. Nächstenliebe und der Gedanke des Menschen als Gottes Stellvertreter auf Erden fordern eindeutig dazu auf, sich auch so zu benehmen, wie Gott es selbst getan hätte, und dazu zählt in erster Linie die Achtung und der Respekt vor jeglichem Leben - gerade von dem, das nicht für sich selbst sprechen kann, also alle Tiere und Pflanzen. Das ist ein Punkt, den kaum jemand sieht oder sehen will. Der Mensch hat seine Gaben von Gott nicht erhalten, um wahllos und willkürlich zu herrschen, sondern er trägt die Verantwortung für Gottes Schöpfung. Wenn man jetzt als Atheist "Gott" aus dieser Gleichung tilgt,bleibt die Essenz dennoch erhalten und bildet den Grundstein dessen, was in unserem 21. Jahrhundert das Fundament einer kultivierten menschlichen Zvilisation seien sollte!


    Der ganze Kult um Kirche, Papst, Moscheen, Feste, Bräuche etc. dient vornehmlich den Menschen dazu, feste Rituale in ihr Leben einzubauen, auch um Spaß zu haben, sich zu freuen und Traditionen fortzuführen. Es geht um Kultur. Und das ist meiner Meinung nach nichts, was wir verdammen oder abschaffen sollten. (Es gibt dagegen ja auch die "Tradition" auf den Färoer-Inseln bei Dänemark, jedes Jahr hunderte Grindwale (eine Delphinart) in die Buchten zu treiben und abzuschlachten - vorwiegend, wie viele Bewohner der Inseln bereitwillig zugeben, des Blutbades wegen, das vielen Freude bereitet. Zwischen diesen "Traditionen" gibt es also Unterschiede, und nicht alles aus der Vergangenheit sollte oder muss aufgegeben werden - manches aber schon.)

    Jeder, der sich hier wünscht, Japanisch als Fach einzuführen, um Animes besser verstehen zu können sollte vielleicht mal darüber nachdenken, inwiefern das dem Staat nützen würde. Die Schule soll einem Menschen eine gesicherte Allgemeinbildung vermitteln und gleichzeitig eine Erziehungsinstanz sein, um den Charakter zu festigen und ein geordnetes moralisch-sittliches Weltbild zu schaffen (ok, das wird in der heutigen Zeit nur mehr selten erreicht, weil die meisten Eltern sich ohnehin nicht mehr um die Erziehung ihrer Kinder scheren). Eure Privatinteressen spielen da keine Rolle, ebensowenig wie die Ansicht von jemandem der sagt "Chemie mag ich nicht, das würde ich abschaffen". Es gehört in gewisser Hinsicht zur Allgemeinbildung und kann btw., zumindest auf dem Gymnasium, ohnehin nach einer bestimmten Zeit abgewählt werden. Wenn der Staat euch allen den Gefallen tun würde und Fächer wie "Animes auf japanisch verstehen", "Sammelkarten tauschen" etc. auf den Stundenplan setzen würde, dann hättet ihr zwar alle viel Spaß in der Schule, wärt aber am Ende genauso ungebildet wie vorher. Vielleicht solltet ihr euch einfach mal mit den bestehenden Verhältnissen anfreunden und die Dinge akzeptieren, wie sie sind? Diejenigen, die für den Lehrplan verantwortlich sind, haben sich ja vielleicht etwas dabei gedacht. Wenn ihr auch in Fächern, die ihr nicht mögt oder in denen ihr nicht gut seid mal versucht, aufzupassen und etwas zu lernen, dann verschwendet ihr zumindest nicht eure kostbare Zeit damit, euch 45 Minuten zu langweilen. Und im Übrigen: Wenn ihr in einem Fach Probleme habt, dann liegt das meistens nur an euch, weil ihr entweder keine Lust habt, euch für das entsprechende Fach anzustrengen oder schlicht faul seid.

    Leuten mit psychischer Krankheit gewaltsam helfen zu wollen geht immer nach hinten los - Magersucht ist nicht umsonst eine "sucht", und zwar eine genauso zerstörerische wie Heroinsucht; beide enden über kurz oder lang tödlich. Wie bei der Drogensucht kann man den Betroffenen nur dann effektiv helfen, wenn diese ihre Sucht erkennen und bekämpfen wollen.


    Natürlich resultiert Magersucht aus einem schwachen Selbstbewusstsein, denn wenn man sich von Sticheleien anderer dazu bringen lässt, sich selbst nicht mehr zu mögen und Nahrung bis zum Zusammenbruch zu verweigern, zeugt das nicht von großer innerer Stärke.


    Ehrlich gesagt bin ich unschlüssig, ob es hilfreich ist, Menschen mit Essstörungen in eine psychiatrische Anstalt einweisen zu lassen und zwangsernähren zu lassen. Nach der Therapie (dauert meist ein halbes oder ein ganzes Jahr) werden die Kranken zwar mit Normalgewicht entlassen, sind aber psychisch immer noch krank und in der Sucht gefangen. Sie sich selbst zu überlassen führt zwar häufig zum Tod, aber hin und wieder erkennen Verwandte, Freunde oder die Kranken selbst auch rechtzeitig den Ernst der Lage und versuchen, der Sucht zu entkommen. Diese Methode dürfte eine höhere Erfolgschance nach sich ziehen.

    Ich wollte damit nicht den allgemeinen Wert des domestizierten Lebens herunterspielen - aber im Prinzip haben diese Tiere denselben Nutzen für die Natur wie ein Mensch - nämlich keinen. Durch jahrelange Züchtungen sind die domestizierten Tiere der Natur entfremdet worden und in sie auch nicht mehr zurückführbar (sie dir mal einen Yorkshire Terrier im Vergleich zu einem Wolf an). Damit will ich aber nicht sagen, dass man sie behandeln kann, wie man will. Wir Menschen haben diese Tiere der Natur entrissen und müssen jetzt damit klarkommen. Daraus folgt dann aber auch, dass die Rettung der Wildtiere für mich einer höheren Priorität unterliegt. Und selbst mit mehreren Millionen Hunden und Katzen alleine in Deutschland, zusammen mit denen in allen anderen Ländern (zusätzlich kommen ja auch noch Hühner, Kühe, Schweine, Schafe etc. hinzu), überragen die domestizierten Tiere jede andere (Wirbel-)Tierart zahlenmäßig.


    Was Japan an sich angeht - die meisten Bewohner dieses Landes sind durchaus GEGEN den Walfang (oder befürworten ihn zumindest nicht). Kulturell ist Japan ein interessantes Land mit faszinierender Geschichte (abgesehen von der Phase des 2. WK). Das sollte man dabei nicht vergessen, auch wenn es natürlich keine kulturelle Leistung der Menschheit gibt, die wertvoller wäre als das Überleben einer einzigen Tierart. Ehrlich gesagt bezweifle ich aber ernsthaft, dass jemals eine Regierung den Tier- bzw. Naturschutz über die wirtschaftlichen Interessen stellen wird, es ei denn, ein Idealist würde die Regierungsgeschäfte übernehmen. (Den Walfang in Island könnte man übrigens ganz einfach stoppen, indem man isländische Fischereierzeugnisse boykottieren würde - einen anderen nennenswerten Wirtschaftszweig hat Island nicht.)


    Mit deiner (aus meiner Sicht guten) Einstellung, Allen, solltest du dir vielleicht mal die Sea Shepherd Conservation Society ansehen.

    Ist natürlich eine abscheuliche Sache, die sich in keiner Weise mit Dingen wie Moral, Religion (wenn man daran glaubt) oder Kultur bzw. Zivilisation vereinbaren lässt. Allerdings muss ich gestehen, dass mir das Schicksal der wildlebenden Tiere viel näher geht als das der domestizierten Tiere.


    Der Gipfel dieser Brutalität ist in der Walfängerei und Robbenschlachterei erreicht. Gestern kam wieder in den Nachrichten, dass die kanadische Regierung über 50.000 Sattaelrobben und ihre Nachkommen zur Tötung freigegeben hat. Die Tiere werden auf dem Eis mit stumpfen Gegenständen und Fischerhaken erschlagen und aufgeschlitzt; das ganze wird als wichtige Einnahmequelle behandelt. Die EU ist glücklicherweise gerade dabei, ein Verbot über den Handel mit Robbenprodukten durchzusetzen, dem auch alle Mitgliedsstaaten schon zugestimmt haben. Viedeolinks zur Tötung der Robben: http://www.seashepherd.org/seals2008/video.html . Wem Videos mit Katzen und Hunden nahegehen, dem wird geraten, sich diese Bilder nicht anzusehen.


    Selbst die Robbenschlachterei wird noch durch den Walfang getoppt. Hier werden Methoden, die in keinem Schlachthaus der Welt akzeptiert würden werden eingesetzt, um die intelligentesten und emotionalsten Lebewesen der Erde systematisch auszurotten. (Anmerkung: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Gehirne von Walen und Delphinen in den Bereichen, die soziale Kontakte und Emotionen regulieren und ermöglichen, deutlich komplexer aufgebaut sind als die von Menschen. Diese Tiere sind uns also in den Punkten, die von Menschen gerne als Rechtfertigung für die scheinbare Vormachtstellung unserer Rasse gebraucht werden, überlegen!) Dabei werden die Wale zunächst mit einer Harpunenkanone angeschossen. Diese feuert eine Granate in den Körper des wales, die ihn eigentlich innerhaln von einer Minute töten soll, stattdessen aber nur seine Organe aufreißt. Der Wal, durch eine Leine mit dem Fangschiff verbunden, windet sich schreiend in seinem Blut, während er an das Schiff herangezogen wird und tausende von Volt durch seinen Körper gejagt werden. Die Qualen des Tieres sind unermesslich, sein Todeskampf dauert in der Regel fünfzehn Minuten, bevor er in seinem eigenen Blut ertrinkt (durch "konventionelle" Methoden kann der Wal nicht getötet werden, deshalb hängt man ihn meist am Ende kopfüber ins Wasser, sodass er nicht mehr zum Luft holen an die Oberfläche kommen kann). Die japanische Walfangflotte tötet auf diese Weise jährlich um die 1000 Wale. Sie verletzt dabei zahlreiche internationale Walschutzabkommen, wildert in einem Schutzgebiet, das sich in australischen Hoheitsgewässern befindet (Australien wagt es aber nicht, gegen die wirtschaftlich starken Japaner vorzugehen) und rechtfertigt diese Schlachterei mit angeblich wissenschaftlichen Zwecken - eine eindeutige Lüge, denn erstens wird das Fleisch der erlegten Wale in Japan an Feinschmeckerrestaurants verkauft, zweitens muss kein Wal getötet werden, um wissenschaftliche Daten über ihn zu ermitteln. Zudem ist Japan weder wirtschaftlich an den Walfang gebunden (dieser Wirtschaftszweig wirft tatsächlich mehr Verluste als Gewinne ab), noch wird das Walfleisch zur Ernährung der Bevölkerung benötigt. Die Wale werden aus purer Profitgier und aus Prestigegründen ermordet.


    Angesichts solcher Tatsachen sollte es verständlich sein, dass mich die Misshandlung domestizierter Tiere etwas weniger berührt. Denn, um ein Argument von Allen zu verwenden: Es gibt über 6 Milliarden Menschen. Und auch die Zahl der Hunde und Katzen geht mit Sicherheit in die Milliarden. Die Zahl der wildlebenden, für den Menschen nur durch ihren Tod "nützlichen" Tiere dagegen nimmt ständig ab. Manche Walarten zählen heutzutage nur noch um die 1000 Tiere, wo die Bestände früher an die 100.000 Tiere oder noch mehr gezählt haben.




    Achja, und um noch auf Meitanteis Frage zurückzukommen: In einem solchen Fall würde ich generell das Tier befreien - ein Wirbeltier, egal welcher Art, ohnehin sofort, aber auch einen Skorpion. Auch gegenüber einem menschlichen Kind (Konsequenz ist gefordert - wenn ich an das Argument mit den 6 Milliarden Menschen glaube, dann sollte ich auch in so einer Situation dazu stehen.) würde ich das Leben eines Tieres höher schätzen. Zugegebenermaßen bin ich nicht ohne Fehler. Sollte ich das Leben eines Tieres gegen mein eigenes abwägen, würde ich mich für das meinige entscheiden, allerdings mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich mit meinem Leben durchaus zahlreichen anderen Tieren helfen kann. Und einige bestimmte Personen, die mir nahestehen, würde ich wahrscheinlich auch dem Tier vorziehen (es kommt dabei auch auf die Art des Tieres an - bei einem domestizierten Tier würde ich einen mir nahestehenden Menschen als wichtiger einschätzen, bei einem wildlebenden Tier müsste ich nachdenken). Hier kann man wunderbar den Dialog zwischen einem Fischer und dem Gründer der Sea Shepherd Conservation Society (SSCS), Paul Watson, einbauen:


    Fischer: "Was ist mehr wert, das Leben eines Menschen oder das eines Delphins?" Watson: "Beide sind gleich wertvoll." Fischer: "Wenn sich ein Mensch und ein Delphin in einem Netz verstricken, wen würden sie zuerst retten?" Watson: "Ich bin gekommen, um Delphine zu retten."


    Ein letzter Punkt: Jemand hat bemängelt, dass ein Tier nicht verstehen würde, wenn es gerettet worden wäre. Das stimmt nicht! Ein Buckelwal, der sich in einem Netz verfing und zu ertrinken drohte, wurde von einer Gruppe Menschen gerettet, die ihn aus dem Netz herausschnitten. Der Wal schwamm daraufhin um die Gruppe herum, kam zu jedem einzelnen und stieß sie unter Wasser sanft mit der Schnauze an, um sich zu bedanken, bevor er davonschwamm. Das außergewöhnliche Sozialverhalten der Wale ist schon lange bekannt und über die emotionalen und sozialen Fähigkeiten habe ich mich weiter oben schon geäußert. Es gibt also durchaus Tiere, die ihre Rettung aus Todesgefahr erkennen und zu schätzen wissen!

    Ich finde es recht witzig, wie Leute einerseits finden, dass es grausam wäre, ein Tier zu schlachten, aber andererseits kein Problem damit haben, Kühe, Hühner und Bienen als Nahrungsproduzenten für Milch, Eier und Honig "auszubeuten". xD Zu sagen, dass das dadurch gerechtfertigt wäre, weil es z.B. Eier aus Freilandhaltung sind, die gekauft werden, kann ich nicht akzeptieren - wenn Käfighaltung verboten wird, wird es keinesfalls genug Eier und Milch geben, um den hohen Bedarf der Menschen abzudecken.


    Veganismus hat im Hinblick auf den Umweltschutz übrigens einige Vorteile. Die großen Kuhherden in Südamerika beispielsweise werden auf Weideland gehalten, für das der Regenwald abgeholzt wird. Zudem produzieren die Kühe während ihrer Verdauung große Mengen an Methangas, eines gefährlichen Treibhausgases, und fördern damit die globale Erwärmung.


    Prinzipiell sollten die Menschen vielleicht einmal überdenken, wie wichtig wir uns auf diesem Planeten nehmen sollten. Als einzige Tierart sind wir in der Lage, bewusst unsere Ernährung zu kontrollieren und z.B. auf den Verzehr gefährdeter Tierarten zu verzichten (ich persönlich befürworte den Verzehr domestizierter Tierarten, wenn dafür wildlebende Tiere nicht mehr zum Verzehr freigegeben werden). Wer mit dem "Wert des Menschen" argumentieren will, sollte bedenken, dass keine andere Tierart freiwillig und bewusst seine Umwelt vergiftet und zerstört und andere Arten zu Schutzzwecken (wie bei Raubtieren), aus Prestige bzw. Spaß (Hochsee-Sportfischerei, Großwildjagd) oder aus Kurzsichtig- und Maßlosigkeit bzw. reiner Profitgier (Hochseefischerei, Walfang) bis zur Ausrottung jagt und vernichtet. Emotionen sind auch kein Monopol des Menschen. Das Einzige, was wir anderen Tieren voraushaben, sind gewisse geistige Fähigkeiten. Diese nutzen wir vorrangig, um uns gegenseitig umzubringen. Ob uns das zu der "Krone der Schöpfung" erhebt, sollte jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren.


    :)

    Isaak wartete, bis Kane mit dem Roserade zurückgekehrt war, um ihm auf seine Fragen zu antworten.


    "Vorerst habe ich gar nichts weiter vor. Nach Flori wollte ich eigentlich nur, um mir einige Proben des berühmten Honigs zu organisieren. Sobald ich das getan habe, hält mich hier eigentlich nicht mehr viel, und wohin ich dann gehen will... mal sehen." Er grinste. "Aus Jubelstadt komme ich aber eigentlich gerade erst. Aber prinzipiell ist es mir egal, wohin ich unterwegs bin, hauptsache, ich lerne etwas. Ach übrigens... wer dir die Geschichten über Pottrott erzählt hat, hat dir ein Ursaring aufgebunden. Tatsächlich sammeln wilde Pottrotts Beeren und vergären sie in ihrem Körper zu einem Saft, dessen Heil- und Regenerationskräfte doppelt so stark wie die einer gewöhnlichen Sinelbeere sind. Auf diese Weise heilen sie sich in der Natur selbst. Das hat nichts mit Korken zu tun und ist für Pottrott völlig harmlos. Mit dem richtigen Training kann man Pottrott aber beibringen, den Saft auch in gesundem Zustand zu produzieren und dann abzusondern, sodass man ihn nutzen kann." Er hielt Pottrott etwas höher, damit Kane es sich ansehen konnte. Pottrott streckte den Hals wieder aus dem Panzer und beäugte seine Umgebung neugierig.