Wie ich dich damals schon fragte, wenn dein Vater dein Kind mal vergewaltigen und auf grausamste Weise umbringen würde (kann auch meinetwegen mal nur das Morden sein).
Und klar wäre es dir nicht egal, wenn er auf ewig ins Gefängnis wandert. Es sollte dich nämlich freuen. Klar kannst du traurig darüber sein, wie er das tun konnte, sein eigenes Enkelkind. Aber ganz ehrlich wie könntest du deinen eigenen Vater nicht hassen, wenn er dein eigen Fleisch und Blut, dein Kind, zu dem man als Elternteil wohl eine der engsten Bindungen pflegt, vorallem wenn sie noch jung sind, einfach vergewaltigt, quält und grausam ermordet.
Das ungünstige an deinem Beispiel ist allerdings, daß man in diesem Fall Angehöriger des Täters und des Opfers gleichzeitig ist, also nicht so ganz auf die vorherigen Aussagen paßt. Dieser Sachverhalt ist natürlich nochmal ein anderer.
Dennoch stimmeich da gut mit Vinum überein. Natürlich würde ich in diesem Moment meinen Vater hassen, ihm sonstwas an den Hals wünschen, aber das ändert nichts an meiner generellen Einstellung. Ich hätte nichts davon, wenn er hingerichtet werden würde und es würde mir auch nichts geben, zu wissen, daß er unendlich leidet, weil er im Gefängnis schlecht behandelt wird. Das einzige, was ich mir wünschen würde, ist Reue von ihm, ehrliche Reue und daß er seine Tat mit sich ausmacht. Ob ich ihm das verzeihen könnte, weiß ich nicht, vermutlich nicht. Aber glücklicher würde mich sein Tod nicht machen.
Wenn es ein fremdes Kind gewesen wäre? Ich wäre enttäuscht von ihm, erschüttert, was weiß ich. Aber der persönliche Bezug zum Opfer würde fehlen, was es mir natürlich etwas leichter machen würde, damit umzugehen. Und egal, wie groß der Ekel vor ihma uch wäre, es würde mich betrüben, ihn tot zu wissen.
Wir bräuchten sowas nicht, wenn die Welt nicht so verrückt wäre. Früher passierte sowas doch auch nicht. Ich bin der Meinung solches skrupelloses Verhalten haben sich die Menschen im Verlaufe ihrer Geschichte angeeignet und dafür gibt es keine Strafe.
Wann früher? Als man in KZs Leute zu Tode arbeiten ließ? Als man Ketzer und Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannte? Als die spanische Inquisition florierte? Als man in Rom Christen gegen Löwen kämpfen ließ? Als man mit Sklaven Pyramiden bauen ließ? Als Ötzi von einem Mitmenschen hinterrücks angegriffen wurde?
Naja, außerdem kann man sich sehr wohl ändern, denn es ist ja nicht so, als ob das man als etwas geboren wird und diese Rolle fest übernehmen muss
Ich stimme dir zu, daß Menschen in der Lage sind, sich zu ändern (selbst in ganz andere Richtungen), Fehler zu erkennen und daraus zu lernen. Das bedeutet aber nicht, daß jeder Mensch davon Gebrauch macht bzw. sich auch wirklich ändern kann. Änderungen sind häufig schwierig, gerade je älter man wird. Die Redensart "man kann nicht aus seiner Haut" kommt nicht von ungefähr. Vieles nimmt man eben mit und trägt es weiter, bewußt oder unbewußt, ob man will oder nicht. Natürlich ist der Gedanke schön, daß jeder eine zweite Chance bekommt und diese nutzt, aber das bedeutet leider nicht, daß es bei jedem so passiert. Es gibt Menschen, bei denen man absehen kann, daß sie "nicht aus ihrer Haut" können und da wäre es mehr als fahrlässig, sie wieder in die Gesellschaft einzulassen, eben weil sie wieder so handeln würden, wie sie es schon getan haben.
Nein, ich bin keine Psychologin, aber ich beschäftige mich recht viel mit Psychologie und bevorzuge es die Welt so zu sehen, wie sie ist und nicht, wie ich sie haben möchte, weil sie dann fluffiger und rosa ist
Also lieber im Dreck hocken als den Blick dahin zu wenden, wo es schöner ist und danach zu streben? ;)