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26.Oktober 1703:
2 Tage nach der Verbrennung kehrte in unseren Dorf wieder Ruhe ein, trotzdem blieb immer noch eine kleine Spannung in der Luft.
Die Dorfbewohner munkelten, das der Geist von der Verbrannten immer noch in den Straßen umher zog, völliger Unsinn.
Die Leute im Dorf hatten solche Furcht vor Geistern oder komischen Gestalten das sie alles verbrannten was ihnen irgendwie seltsam vorkam, so war es auch vor 2 Tagen.
Johanne, die Mutter meines Freundes, bekam vor kurzen ungewöhnliche, schwarze und anschwellende Pusteln auf der Haut, sie keuchte und konnte nur noch murmeln, nicht mal mich amüsierte es sie so zu sehen, das war schon zu widerlich.
Der Arzt unseres Dorfes, ein perverser alter Kauz, urteilte, das diese "Krankheit" ein Fluch war.
Ein Fluch der angeblich auf sie gelegt wurde weil sie über schwarze Magie verfüge, zu diesen Urteil gab es aber keinerlei Beweis, trotzdem wurde sie zum Scheiterhaufen gebracht, weil sonst die "Schwarze Magie" auch die anderen Dorfbewohner überfiel, was meiner Meinung nach eher einer Krankheit gleichkam, als einem Fluch.
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"Bist du endlich fertig?" eine Hand legte sich seicht auf meine Schulter.
"Fuschen weg, ich bin noch am schreiben, außerdem kannst du Sütterlin sowieso nicht lesen." kichernd legte ich die Feder wieder auf das Pagerment.
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Gott sei mit uns allen.
-Chita Sorna
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"So, jetzt bin ich für dich da." lächelnd drehte ich mich um und sah in seine großen, braunen Augen.
Ein trübes Lächeln durchzog sein Gesicht.
"Du bist froh das sie weg ist, oder..?" fragte er leise und setzte sich neben mich.
"Keineswegs, nun..naja..du weißt ja wie ihr Verhältnis zu mir war..es hat was Positives an sich."
Er nickte.
"Ja ich weiß.."
"Ludi? Sie wäre sowieso gestorben, das weißt du doch, oder?"
"Aber hätte es auf so eine grausame Art sein müssen? Übrigens.."
Er versuchte mir in die Augen zu sehen, doch ich wandte mich ab.
"Wieso hast du geweint?"
"..."
"Chita?"
"Du hast es gesehen? Aber.." zögernd blickte ich in seine Augen, wärend sich meine Mundwinkel immer weiter nach unten zogen.
"Ich stand direkt neben dir."
Es ist schwer eine Person zu verlieren die man sein Leben lang bei sich hatte..auch wenn man die Person hasste, sie war weg, für immer.
Nicht mehr in meinen Tagesablauf..ich würde sie mein Leben lang nicht mehr sehen.
"Was meinst du..kommt sie in den Himmel, oder in die 7 Reiche?" fragte er leise.
"Du machst dir Sorgen, oder?"
"Ja."
Ich atmete tief durch, und versuchte eine Antwort aus mir heraus zu quetschen, die vollends der Wahrheit entspricht.
Bei manchen Leuten die man liebte, war es wirklich so schwer die Wahrheit zu sagen.
"Weißt du..
ich glaube, es gibt weder Himmel noch Fegefeuer..
..oder überhaupt einen Gott."