Beiträge von Alito

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“

    Vielen, lieben Dank an meine/n Wichtel/in, ich freue mich wirklich sehr über die Geschenke :heart:


    Welche Gründe sprechen dafür und seid ihr euch dessen sicher?
    Ich würde mal vorsichtig auf @October tippen. Ich habe ihr Topic mal etwas durchstöbert und finde, ihr Stil gleicht dem, der bei der Signatur verwendet wurde. (kann mich aber täuschen, bin nicht so gut im Vergleichen)


    Habt ihr so etwas als Geschenk erwartet und stimmt es mit euren Interessen überein?
    Ich habe überhaupt nichts geahnt, mir eigentlich auch keine Gedanken darüber gemacht, da ich mich über jedes Geschenk freue. Die Geschenke finde ich wirklich ober mega super geil :heart: Noch einmal vielen, vielen, VIELEN LIEBEN DANK dafüf, wer immer du auch bist^^


    MFG
    KiroUHaFnir

    Grias di^^


    Endlich mal wieder ein Österreicher hier^^ Obaöstareich is jo schen, oba Kärnten is schena x3 Naja, viel Spaß hier^^ Bei Fragen kannst du gerne mich fragen.


    MFG
    KiroUHaFnir

    Moin, Gin^^


    Ein verspäteter Kommi^^


    MFG
    KiroUHaFnir


    Update
    Das sind noch übrige Bilder von England/Schottland/Irland von letzten Sommer





    MFG
    KiroUHaFnir

    Nach langer, langer, LANGER Zeit; ein Update!



    Kleines Update



    MFG
    KiroUHaFnir

    Capitolo Undici
    Einfach=Besser?
    (Aus der Sicht von Alessandro Pompejii)
    Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz.
    William Faulkner


    Dienstag, 17.Juni
    Als die Morgensonne warm durch die Fenster des Zimmers brach, war ich schon lange wach. Mich plagten die ganze Nacht Alpträume, wobei „Nacht“ hier übertrieben ist. Ich bin sicher weniger als drei Stunden geschlafen. Zuerst streckte ich mich ausgiebig, dann sah ich auf mein Handydisplay. Es war erst sieben, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Meine Schatulle hatte mir Giacomo nach dem dritten Mal abgenommen und hatte sie auf sein Nachtkästchen gestellt. Ich stand seufzend auf und ging zum Badezimmer, das neben der Tür war. Während ich mir die Augen rieb, flog ich erneut über Giacomos Schuhe und küsste abermals lautstark den Boden.
    „Ich hab dich ja so sehr vermisst…“murmelte ich, um die Situation für mich selbst etwas lustiger zu gestalten.
    Fehlanzeige, meine Stimmung stieg doch nicht. Mürrisch stand ich auf und bog links ins Bad ein. Es war zwar klein, hatte aber eigentlich für jeden Geschmack etwas. Rechts beim Eingang war das Waschbecken mit dem quadratischen Wandspiegel, einem Handtuchhalter mit unseren eigenen Handtücher und zwei kleinen, steinernen Regalen an der verfliesten Wand, auf denen unsere Waschsachen waren. Links daneben war eine einbetonierte Badewanne, die gleichzeitig als Dusche diente, der Duschvorhang war strahlend weiß. Gegenüber von dieser war die Toilette, die einen hölzernen Toilettendeckel besaß. Ich griff in meine kleine, schwarze Tasche auf dem unteren Steinregal und holte meine Zahnbürste und Zahnpasta heraus. Müde putze ich mir die Zähne während ich im Zimmer herumging-dieses Mal flog ich nicht über Giacomos Schuhe-bis ich vor dem Fenster Halt machte. Als ich zum Horizont sah, lief ich sofort wieder ins Bad, spuckte die Zahnpasta ins Waschbecken und lief sofort wieder zum Fenster. Fast flog ich abermals über Giacomos Schuhe, aber dieses Mal konnte ich es gerade noch verhindern. Schockiert starrte ich gen Himmel auf die drei immer näherkommenden Militärflugzeuge, die mit ihren Kondensationsstreifen die Flaggenfarben Frankreichs hinter sich her zogen. Schnell ging ich zu meinem Handy, suchte nach einer Tageszeitungen-Seite und fand auch schnell eine. Als ich die Schlagzeile las, stockte mir der Atem. Ich las den kleinen Text darunter auch noch;


    Italien nun offiziell nicht mehr Teil der EU
    Schockierende Nachrichten für die Italienische Republik;
    Sie ist nun nicht mehr Teil der Europäischen Union. Die Begründung für den Rauswurf will der Kommissionspräsident José Janker noch nicht preisgeben, aber wird es in den nächsten Tagen tun.
    Der wahrscheinlichste Grund ist der Streit mit Frankreich, so ein Insider, aber ist das
    wirklich wahr? Wir klären sie über die Geschehnisse der letzten Tage auf.


    „NICHT MEHR TEIL DER EU?“fragte ich mich laut, worauf ich Giacomo aus seinem Bett fallen hörte.
    „Musst du so brüllen?“fragte er mich verschlafen als ich hörte, wie er sich am Boden bewegte.
    „Italien ist nicht mehr Teil der EU!“rief ich aufgebracht, worauf Giacomo aufstand und sich auf mein Bett setzte.
    „Das weiß ich schon lang.“
    „UND DU HAST ES MIR NICHT GESAGT?“meinte ich noch immer sehr laut, worauf mir Giacomo den Mund zuhielt.
    „Du hast nie danach gefragt. Außerdem habe ich dich noch nie so wütend gesehen.“sprach er gähnend.
    Er hatte in beiden Sachen recht, doch Letztere verwunderte mich etwas. Normalerweise war ich nicht so ein Mensch, der sich schnell aufregte. Ich regte mich eigentlich nie auf, da ich, wenn mich etwas nervt, einfach auf Durchzug schalte oder mich einfach von der Person oder Sache, die mich stört, abwende. Warum dieses Mal nicht?
    „ALESSANDRO!“sagte Giacomo laut, wodurch er mich aus meinen Gedanken riss.
    Er hatte seine Hand von meinem Mund entfernt und hatte seine Arme abwartend vor der Brust verschränkt. Ich saß mich neben ihn auf mein Bett und entschuldigte mich für mein vorheriges Verhalten.
    „Was hat das Orakel für eine Zukunft vorausgesagt?“fragte mich Giacomo neugierig, während er ins Bad ging.
    „Una cattivo futuro per Roma. Außerdem soll sich das Schicksal der Erde auf irgendwelchen Inseln abspielen. Und räum deine Schuhe vom Eingang weg, sonst grüß ich den Boden ein drittes Mal.“
    „Was heißt eine schlechte Zukunft für Rom und wie sahen die Inseln aus?“
    „Wir sahen im Orakel ein großes Stadion, dann zogen düstere Wolken auf und zerstörten Rom. Und bei den Inseln muss ich nochmal kurz nachdenken, wie sie aussahen … hmm … Ich erinnere mich nur mehr an die größte. Sie war S-förmig. Auf dem oberen Teil der Insel war eine Gebirgskette mit einem Vulkan, auf der unteren war eine riesengroße Stadt. An mehr erinnere ich mich nicht mehr.“sprach ich nachdenklich.
    „Sind das diese Inseln?“fragte mich Giacomo als er mir sein Handy vor meinen Kopf hielt.
    „Sí, das sind die Inseln! Wie heißen sie und wo sind sie?“fragte ich aufgeregt.
    Giacomo saß sich wieder neben mich hin und fing an zu erklären: „Die Inselgruppe ist nach der Hauptinsel Etior benannt. Die sechs kleineren Inseln heißen; Sonit, Aqueus, Harena, Ventosa, Insani und Falsita.“
    „Bene, nur … woher weißt du das eigentlich?“meinte ich etwas verwirrt.
    „Dort soll das dieses Jahr das erste FOT stattfinden.“
    „Das Football Origin Tournament? Dein Ernst?“fragte ich ihn ungläubig.
    Das FOT war vergleichbar mit der Fußball Weltmeisterschaft von Erwachsenen, nur war das FOT eben für Jugendliche von 13-17 Jahren. Das FOT wird diese Jahr das erste Mal abgehalten. Läuft alles glatt, wird es alle vier Jahre stattfinden. In die Nationalmannschaften kommen nur die Besten der Besten der jeweiligen Länder. Die Kader Zusammenstellung erfolgt nach dem Landesturnier, in Italien ist es z. B das Italia Turnier, in Österreich das Österreich Turnier, in Schottland das Scotland Turnier usw.
    „Sí, das ist mein Ernst. Dann wird sich das Schicksal der Erde also auf Etior entscheiden … wahrscheinlich“
    „... wird es während des FOT entschieden.“vollendete ich seinen Satz worauf er nickte.
    „Heißt also, wir müssen alles geben, um das Italia Turnier zu gewinnen!“sprach Giacomo enthusiastisch, worauf ich lächelnd zustimmte.
    Als wir noch eine Weile über Gott und die Welt redeten, klopfte es an die Tür. Giacomo ging zu ihr, stolperte über seine noch immer nicht weggeräumten Schuhe und flog mit lautem Knall, da er ja um einiges größer war als ich, gegen die Tür, worauf ich lauthals lachen musste. Giacomo stand, während er irgendetwas fluchte, auf und öffnete die Tür, vor der Paolo stand.
    „Buongiorno ragazzi! Was war das gerade für ein Knall?“begrüßte er uns und bei der Frage musst ich erneut loslachen.
    Paolo sah mich verwirrt an, Giacomo warf mir einen finsteren Blick zu.
    „Brauchst du was Paolo?“fragte Giacomo schließlich genervt.
    „Ich soll dir ausrichten, dass Michele mit dir reden will.“meinte Paolo, wenn ich mich nicht irrte, etwas enttäuscht, doch Giacomo schien das nicht zu merken.
    „Va bene, ist er in eurem Zimmer?“
    Paolo nickte, Giacomo verabschiedete sich von uns und schloss hinter sich die Tür. Paolo saß sich neben mich hin und lächelte mich an.
    „Wie hast du geschlafen?“wollte ich müde wissen.
    „Geschlafen? Ich hab die ganze Nacht kein Auge zugekriegt.“meinte er, als ich sah, dass er leichte Augenringe hatte.
    „Ich muss dir etwas erzählen.“sprach ich, worauf Paolo mich ernst ansah und ich anfing, ihn über die Geschehnisse des Morgens einzuweihen.


    ~-~


    „Capisco … Also wird sich also alles auf Etior entscheiden …“sagte Paolo während er gen Boden sah.
    „Und wir werden dabei sein! Wir werden das Italia Turnier gewinnen!“meinte ich aufmunternd, worauf Paolo lächelnd bejahte.
    „Wenn du heute nichts zu tun hast, dann kannst du ja zusammen mit Davide, Raffaele und mir den Trainer im Krankenhaus besuchen gehen, wenn du willst.“entgegnete Paolo, worauf ich nickte.
    „Wieso nicht.“erwiderte ich, worauf ich bemerkte, dass ich noch meinen Pyjama anhatte.
    „Gib mir zehn Minuten, dann bin ich fertig!“sagte ich, Paolo antwortete: „Va bene, ich warte dann in der Hotelaula mit Davide und Raffaele.“
    Paolo ging aus dem Zimmer, doch bevor er es tat, schob er mit seinen Füßen noch Giacomos Schuhe zur Seite, sodass man nicht mehr rüber stolpern konnte. Boden, es war schön, deine Bekanntschaft zu machen. Aber nun, auf nimmer wiedersehen!, dachte ich, als ich mich schnell fertig machte. Ich zog kurze, braune Shorts, ein ärmelloses, grünes Top und meine grünen Sneakers an. Schnell lief ich in die Hotelaula. Unten angekommen warteten die drei schon auf mich. Wir begrüßten uns kurz und gingen dann zur nächsten Bushaltestelle. Davide wirkte bedrückt, aber das war auch kein Wunder, wer wäre das nicht nach den Geschehnissen von gestern? Als wir zu einer Bushaltestelle kamen, sahen wir uns den Fahrplan an, warteten dann ein paar Minuten bis der Bus kam und stiegen dann ein, ich saß neben Raffaele. Erst jetzt fiel mir auf, dass der Bus fast komplett leer war, auch die Straßen, durch die wir fuhren, sahen nicht anders aus. Obwohl es Juni war, war es verdammt kalt draußen, obwohl es in Italien eigentlich selbst in der Früh und bei Regen warm war. Ich verfluchte mich jetzt schon dafür, dass ich ein ärmelloses Top angezogen hatte. Die ganze Busfahrt sprachen wir kein einziges Wort. Alles, was es über die letzte Nacht zu erzählen gab, hatten wir schon erzählt, außerdem würde mir jetzt auch kein anderes Thema einfallen … naja, außer natürlich die Geschehnisse von heut Morgen, aber das hatte Raffaele schon kurz erwähnt, doch die anderen wussten das bereits. Nach einer geschätzten halben Stunde kamen wir beim Krankenhaus an. Ich hasste Krankenhäuser wie die Pest. Alles war gleich, roch nach Desinfektionsmittel und das Essen war auch nicht gerade das Beste … besser gesagt, es war ein Fraß. Wir gingen zur Aufnahme und fragten nach Mario Vedi. Eine Krankenschwester suchte den Namen im Computer, und fand ihn auch prompt. Sie meinte aber, dass nur enge Verwandte ihn besuchen könnten.
    „Dann musst du dann allein gehen. Richte ihm gute Besserung vom Team aus.“sagte Paolo sanft lächelnd, worauf Davide nickte und sich bedankte.
    „Ich melde mich, wenn ich was Neues weiß.“sprach Davide.
    Er sagte der Krankenschwester, dass er sein Sohn sei, was sie dann wieder im Computer suchte. Nach einigen Augenblicken nickte sie und begleitete Davide zum Zimmer.
    „Was machen wir jetzt?“fragte Raffaele.
    „Erkunden wir etwas Rom.“meinte ich, worauf Paolo und Raffaele zustimmend nickten.
    Wir verließen das Krankenhaus und Raffaele holte aus seiner Umhängetasche einen Stadtplan. Wir suchten unseren aktuellen Standpunkt und die Innenstadt. Da diese nicht so weit entfernt waren, entschieden wir, den Weg dorthin zu gehen. Da Raffaele den besten Orientierungssinn von uns dreien hatte, ging er voraus.
    „Aber wenn wir falsch gehen, dann bist du schuld, vergiss das nicht.“meinte ich, worauf er schulterzuckend nickte.
    Nach einer gefühlten Viertelstunde kamen wir bei der Spanischen Treppe an, auf die wir uns setzten.
    „Che ore sono?“fragte ich, worauf Raffaele auf seine blaue Armbanduhr schaute.
    „Es ist erst Neun. Was sollen wir heute machen?“meinte Raffaele, worauf wir beide Paolo ansahen, der zwischen uns saß.
    „Ich hab heute in der Zeitung gelesen, dass im Kolosseum heute irgendetwas stattfinden soll. Ich glaube, es war irgendein Musikstück … Es hieß Carmen. Kennt ihr das?“meinte Paolo, worauf Raffaele nickte, doch ich sah nur gen Boden.
    „Alessandro? Alles in Ordnung?“fragten die beide mich, aber ich antwortete noch immer nicht.
    „Ist es schon wieder Doloma?“meinte Paolo, doch ich schüttelte den Kopf.
    „N-No … Es ist nur … ich hab mich nur an schlechte Erinnerungen erinnert, sonst nichts. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.“
    „Welche schlechten Erinnerungen?“sprach Raffaele neugierig.
    „O-Oh, d-dass ich d-doch e-egal …“stotterte ich, aber je mehr ich dies tat, desto mehr durchbohrten sie mich mit Fragen.
    „Alessandro, du kannst uns vertrauen.“meinte Paolo, worauf Raffaele nickte.
    „Ich weiß … A-Ach … W-Was solls.“sagte ich und erzählte ihnen über meine Kindheit.


    ~-~


    Ich sah Mammá auf der Bühne, wie sie gerade ihre Rolle der Carmen im gleichnamigen Stück vorspielte. Sie spielten gerade den vierten Akt. Die Kulisse war eine Stierarena in Sevilla, wo Frasquitas gerade vor dem eifersüchtigen José warnte, der sich im Gemenge der Leute befand, doch Carmen ignorierte seine Warnung. Als dann die Leute in die Arena gingen, blieben nur sie und José zurück. José liebte Carmen immer noch, aber sie wollte frei sein und nicht mit ihm ein neues Leben beginnen. Um dieser Aussage noch mehr Aussagekräftigkeit hinzuzufügen, schmiss sie den Ring, den sie von José zuvor geschenkt bekam, vor ihn in den Dreck. Aus Zorn darüber, tötete José Carmen mit einem Messer und bricht verzweifelt über der Leiche zusammen, dann kamen die Leute aus der Arena, vor denen José seine Tat gesteht und fordert, dass sie ihn verhaften sollen. Die Leute klatschten und normalerweise sollten sich jetzt alle Schauspieler verbeugen, aber meine Mutter stand nicht auf. Ich bekam Angst. Plötzlich brachen die Leute auf der Bühne in Panik aus. Sie schrien, machten schnell den Vorhang zu und meinten, wir sollen ruhig und geordnet die Arena verlassen. Ich lief panisch zur Bühne, kämpfte mich durch die drängenden Leute, kletterte auf die Bühne und ging schnell hinter dem roten Vorhang. Meine Mutter lag noch immer am Boden, um sie war Blut. Ein Doktor, ich erkannte ihn an seinem weißen Kittel, und einige andere Personen knieten um ihren leblosen Körper. Ich rannte zu ihr, umarmte sie, schrie wie wild, weinte einen Wasserfall. Die Leute versuchten, mich wegzuzerren, aber ich wehrte mich mit allen Mitteln. Klare Tränen rannen mein Gesicht herunter als die Leute mich immer gewaltsamer wegzuzerren versuchten, sie taten mir weh. Deshalb war ich wütend zum einen Teil, und traurig zum anderen. Als sie mich nun endlich von meiner Mutter weggebracht hatten, saß ich wieder in den Publikumsrängen, meine Schatulle in der Hand. Ich hörte sie mir immer und immer wieder an, doch das machte mich nicht fröhlicher.
    „Sei nicht traurig, ich kann dir helfen!“hörte ich plötzlich eine Stimme und sah in meine Schatulle.
    In den Spiegeln sah ich eine schwarze Gestalt, die eine graue Maske trug. Sie war spitz, hatte große, runde Augen und eine spitze Zunge, die gekrümmt war. Ich erschrak kurz, lauschte der Gestalt dann aber aufmerksam.
    „Gib mir deinen Körper als Hülle, dann werde ich deine Mutter wiederbeleben.“sprach sie in einem verführerischen Ton.
    Ich wollte einwilligen, dachte dann aber noch einmal nach. Außer Mammá hatte ich niemanden, mein Vater hatte mich und sie schon lange zuvor verlassen. Sollte ich das wirklich tun? Aber wichtiger war, konnte diese Gestalt sie wirklich wiederbeleben?
    „B-Bene … D-Du bekommst m-meinen Körper …“stotterte ich ängstlich, worauf plötzlich ein schwarzer Tornado aus der Box kam, der mich regelrecht verschlang.
    Das letzte was ich vernahm, bevor ich bewusstlos wurde, war, wie die Gestalt sagte: „Du bist so leichtgläubig! Niemand kann einen Menschen wiederbeleben! Aber du bist ja noch eine kleine Kröte, du verstehst das noch nicht … Ich bin Doloma, von nun an der neue Herrscher über deinen Verstand und Körper!“


    ~-~


    In diesem Moment rumorte Doloma wieder in meinem Körper. Ich wiedersetzte mich ihm, aber es tat immer mehr weh. Immer mehr unterdrückte ich es, doch Doloma war drauf und dran, meinen Körper wieder zu übernehmen.
    ‚Du wirst nie von mir loskommen!‘, sprach Doloma in meinem Kopf.
    ‚Das werden wir ja noch sehen …‘erwiderte ich, innerlich kämpfte ich mit aller Kraft gegen ihn.
    Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich meine Augen geschlossen hatte. Ich öffnete sie und sah Paolo in die Augen.
    „Bekämpf ihn! Du kannst es schaffen, ich glaube an dich.“sagte er und irgendwie machte er mir Mut.
    Als ich einen stechenden Schmerz in meinem Herzen spürte, zuckte ich zusammen. Paolo verfestigte seinen Griff um meine Schulter, ich weinte aus Verzweiflung.
    Nun spürte ich auf eine Hand auf meinem Fuß, als ich Raffaele hörte, wie er sagte: „Alessandro, du schaffst das.“
    Mir tat alles weh, ich hätte Doloma am liebsten meinen Körper überlassen, so schäbig fühlte ich mich in diesem Augenblick. Körperlich gab ich schon längst auf, aber mein Wille war noch nicht gebrochen. Und so kämpfte ich weiter gegen Doloma.
    ‚GIB GEFÄLLIGST AUF, DU BALG!‘schrie Doloma in meinem Kopf.
    ‚No, lass mich einfach in Ruhe!‘, erwiderte ich zornig.
    Mein ganzer Körper bebte. Mir wurde schlecht, mir war kalt, ich fühlte mich einfach erbärmlich. Aber, ich kämpfte weiter. Ein paar Augenblicke später ließ der Schmerz nach.
    ‚Fürs Erste hast du gewonnen … Aber das wird Folgen haben!‘meinte Doloma, doch das war mir in diesem Moment egal.
    Ich seufzte, öffnete die Augen, starrte gen Boden und lächelte. Paolo und Raffaele lachten und sagten, sie seinen stolz auf mich. Und irgendwie war ich das auch.


    MFG
    KiroUHaFnir

    Moin^^


    Nach zwei Wochen verspätung, nun mein Kommi:


    MFG
    KiroUHaFnir

    Herbstblatttanz
    Langsam fliegen die sich in der Luft wiegenden bunten Blätter umher, bewegen sich wie bei einem Tanz. Ihre Vielfalt scheint endlos; Braun, Orange, Gelb sogar Rote Blätter tanzen durch die neblige Herbstluft, in der sie wie bunte Sternchen leuchten. Doch nun liegen sie alle wie leblos am Boden, der Wind blies nun nicht mehr durch diesen kalten Herbsttag. Doch die Hoffnung auf das Fliegen hatten die Blätter nicht verloren, sie brauchen nur auf den nächsten Windstoß zu warten und schon tanzen sie wieder im kalten Nebel, versprühen abermals etwas Freude an diesem kalten, düsteren Herbsttag, den nur sie aufhellen.


    Der nächste Titel lautet: Erntedank


    MFG
    KiroUHaFnir

    Hallo, Caroit^^


    Danke für die Benachrichtigung, hier mein Kommi;


    MFG
    KiroUHaFnir

    Capitolo Dieci
    Das Orakel
    (Aus der Sicht von Alessandro Pompejii)
    Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean.
    Isaac Newton


    „Und du bist dir noch immer sicher, dass du das machen willst?“fragte ich Paolo während er, Michele und ich aus dem Bus ausstiegen.
    Wir waren gerade beim Kolosseum angekommen und blieben kurz vor diesem stehen.
    „Ist es jetzt nicht etwas zu spät, um mich das zu fragen?“erwiderte er während er das beleuchtete Kolosseum ansah.
    „Sí, da hast du auch wieder recht. Was meinst du, was das Orakel für eine Zukunft prophezeit? Una bella futuro o una cattivo futuro?“fragte ich ihn, worauf Michele etwas genervt antwortete: „Das werden wir dann sehen. Machen wir uns lieber keine falschen Hoffnungen.“
    Paolo nickte nur abwesend. Ich fragte mich, was er wohl gerade dachte.
    „Alessandro, warum bist du eigentlich an Davides Stelle mitgekommen?“sagte Paolo nach einigen Augenblicken des Schweigens.
    „Ich kann euch zwei doch nicht alleine lassen.“erwiderte ich lächelnd, worauf Paolo sich leise mit einem Lächeln bedankte, Michele sah mich nur misstrauisch an.
    „Was ist, Michele?“fragte ich ihn als er sich ohne Antwort von mir abwandte.
    „Forza, gehen wir zum Forum Romanum.“sprach Paolo als er ging.
    Michele und ich folgten ihm. Wir gingen auf dem Gehsteig neben einer breiten Straße, auf der kein einziges Auto fuhr, auch auf dem Gehsteig war keine Menschenseele.
    „Ich komme mir vor wie in einem Horrorfilm…“sagte ich etwas ängstlich.
    „Heul nicht rum und komm.“meinte Michele, worauf wir drei schneller gingen.
    Als wir beim Eingang vom Forum Romanum angekommen waren, war dort ein schwarz gekleideter Mann, der mit dem Rücken zu uns stand. Michele und ich blieben hinter der Ecke stehen, Paolo ging um die Ecke, als ihn der schwarze Mann bemerkte.
    „Bist du Paolo Passione?“fragte er Paolo, worauf der nickte.
    „Michele und Alessandro, kommt hinter der Ecke hervor.“ sprach der Mann worauf Michele und ich uns überrascht ansahen.
    Nach einigen Augenblicken des Zögerns gingen wir um die Ecke und standen nun neben Paolo und sahen den Mann an. Er hatte eine Kapuze ins Gesicht gezogen und trug eine weiße Montur, die mich an die von Davide erinnerte, als wir ihn zum ersten Mal begegneten.
    „Wer sind sie, und woher kennen sie unsre Namen?“sagte ich während der Mann zu mir sah.
    Er hatte blaue Augen. Als Paolo ebenfalls in das Gesicht des Mannes sah, weiteten sich seine Augen.
    „Du hast es scheinbar kapiert, o Paolo?“sprach der Mann lachend, worauf Paolo wie angewurzelt dastand.
    „N-No…D-Das kann nicht sein…T-Tu sei…“war das einzige, was Paolo rausbekam.
    Der Mann nahm seine Kapuze ab und umarmte Paolo, der darauf zu weinen begann. Der Mann sah Paolo wirklich ähnlich.
    „Könntet ihr uns vielleicht erklären, was hier los ist?“meinte Michele, worauf der Mann zu uns beiden sah.
    „Penso, das ist sein Vater.“sagte ich, worauf der Mann mit einem Lächeln nickte, Michele sah ihn ungläubig an.
    „Aber…wurden sie nicht bei einem Attentat getötet?“fragte Michele, worauf er erzählte: „No, wäre ich tot, wäre ich ja nicht mehr hier, haha. Aber ich werde es dir erklären; Als der Attentatsversuch startete, wusste ich bereits von diesem Bescheid. Paolo und Fortunato waren zu diesem Zeitpunkt auch bei mir im Büro. Als ich dann mit dem Attentäter kämpfte, schoss er mir in den Oberkörper, wichtige Organe wurden dabei nicht verletzt, aber ich war trotzdem in Lebensgefahr. Um meine Söhne zu schützen, sagte ich den Ärzten, sie sollen euch meinen Tod mitteilen. Von da an lebte ich sozusagen nicht mehr, deshalb baute ich mir eine komplett neue Identität auf und lebte im Ausland. Als ich dann erfuhr, dass ihr beide beim Italia Turnier teilnehmt, dann musste ich unbedingt hierher kommen. Außerdem muss ich mich noch bei Mario bedanken, dass er sich um euch alle gekümmert hat.“
    „Tre domande; Wer ist Fortunato und warum müssen sie sich bei Herrn Vedi bedanken, dass er sich um uns gekümmert hat? Und die wichtigste Frage: Wie heißen sie?“fragte ich während ich mir die Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    „Mi chiamo Giorgio.“sagte er.
    „Fortunato é mio fratello.“sprach Paolo, der mittlerweile nicht mehr weinte und die Umarmung mit seinem Vater gelöst hatte.
    „Che cosa? Il tuo fratello? Warum hast du uns nie erzählt, dass du einen Bruder hast?“fragte ich währen ich meinen Kopf schräg legte.
    Michele beachtete meine Reaktion nicht und sprach: „Was wollen sie hier? Wissen sie-“
    „Von dem Treffen? Sí, ich weiß davon. Und ich will euch davon abhalten, dorthin zu gehen.“erläuterte er uns.
    „Perché?“fragte ich ihn.
    „Wenn ihr dorthin geht, werdet ihr alle das nicht überleben. Wenn ihr vorhattet, das Orakel etwas zu fragen, dann werdet ihr vorher schon tot sein.“
    Michele und ich sahen ihn geschockt an, nur Paolo blieb ruhig.
    „Ich werde trotzdem dorthin gehen.“sprach Paolo als ihn sein Vater überrascht ansah.
    „Paolo, sie warten nur darauf, dich zu töten. Sie wollen alle, die sich gegen die Göttinnen stellen, umbringen. Niemand bleibt verschont.“meinte sein Vater, doch Paolo zuckte nur mit den Schultern.
    „Wir werden ihn beschützen.“sprach ich während Paolo mich dankbar ansah.
    „Voi? Könnt ihr überhaupt kämpfen?“fragte Giorgio etwas skeptisch.
    ,Jetzt bin ich dran´, hörte ich Doloma in meinem Kopf reden.
    Wiederwillig ließ ich ihn abermals Kontrolle von meinem Körper Besitz ergreifen. Innerlich zuckte ich kurz zusammen, doch äußerlich blieb ich ruhig. Als ich sah, dass Giorgio mich überrascht ansah wusste ich; ich hatte wieder gelbe Augen und hellblaue Haare. Wie ich dieses Aussehen hasste.
    „Alessandro ist Doloma und ich bin ein Caernus.“erklärte Michele.
    „Capisco. Es sieht so aus, als ob ich euch nicht davon abhalten könne…Va bene, geht zum Treffen. Aber ich komme auch mit.“sagte Giorgio während wir ihn konfus ansahen.
    „Bene, gehen wir.“erwiderte Paolo selbstbewusst.
    Sein Vater nickte und neben ihm tauchte plötzlich ein schwarzer Wolf mit feuerroten Augen auf. Der Wolf drehte sich zum Eingang vom Forum Romanum, welcher mit einem Eisengitter versperrt war. Der Wolf atmete tief ein und spie dunkle Flammen, worauf das Gitter sich in Schatten verwandelte und verschwand.
    „Kommt.“sprach Giorgio während der Wolf sich in Rauch auflöste.
    „Sie werden euch bestimmt sehen.“meinte Paolo.
    „Ich kann mich verwandeln, und ihr?“fragte ich Giorgio und Michele frech.
    „Ich habe jahrelange Übung darin, mich zu verstecken und nicht entdeckt zu werden.“erwiderte Giorgio.
    „Ich kann einen Zauber einsetzten.“antwortete Michele knapp.
    ,Nur einen Zauber? Ich dachte, er würde sich wieder in die erste Form versetzen.´, sprach Doloma enttäuscht in meinem Kopf.
    Das kann dir doch egal sein, wie er sich entscheidet!, dachte ich, als ich einen Schmerz in meinem Herzen spürte.
    Da Doloma von meinem Körper Besitz ergriffen hatte, zuckte ich nur innerlich zusammen. Denn mir wurde Schaden zugefügt, nicht ihm.
    ,Pass auf, Kleiner! Ich kann mir eine neue Hülle suchen, du bleibst tot.´, sagte er.
    „Forza, gehen wir los!“meinte Paolo und holte mich so aus meinen Gedanken.
    Schnell verwandelte ich mich in eine Ratte. Giorgio setzte seine Kapuze auf und Michele sagte irgendeinen Zauberspruch auf, den ich nicht verstand. Wir betraten das Forum und gingen zu dem Platz, wo das Orakel war.

    ~-~


    „Du bist also tatsächlich gekommen.“sprach Francesco als Paolo einen großen runden Platz betrat, von dem man auf den Circus Maximus sehen konnte.
    In der Mitte des Platzes war eine runde Vertiefung, in deren Mitte eine Art steinernes Tischchen war, auf dem ebenfalls eine kleine runde Vertiefung war. Es waren geschätzt ein dutzend Mafiosi hier, Valentina und Francesco eingeschlossen. Ich als Ratte war auf einen der unzähligen Bäume rund um den Platz gestiegen und beobachtete das Geschehen von oben. Giorgio versteckte sich hinter einem Baum der etwas weiter von dem Platz weg war und Michele sah ich nicht, da er sich ja durch den Zauber kurzzeitig unsichtbar gemacht hatte. Aber er versteckte sich sicher auch hinter einem Baum, falls der Zauber nachlassen würde.
    „Du weißt bestimmt über das Orakel Bescheid, o?“meinte Francesco mit bösem Grinsen als ein paar Männer in Schwarz Paolo mit Waffen bedrohten.
    Paolo nickte nur und Francesco machte eine winkende Handbewegung, worauf die Mafiosi mit den Waffen Paolo mit diesen anstupsten, damit dieser zu Francesco weiterging, der neben dem Steintischchen stand. Als Paolo bei Francesco und Valentina angekommen war, griff Francesco Paolos rechtes Handgelenk während ein Mann ihm ein Messer gab.
    „Dich zu töten würde nicht viel bringen, deshalb lassen wir es bei einer kleinen Wunde.“sagte Francesco, der noch immer böse grinste.
    Er legte das Messer bei Paolos Unterarmoberseite an und versetzte ihm einen tiefen Schnitt, aus dem viel Blut floss. Paolo kniff die Augen zusammen und formte seine Hände zu Fäusten. Francesco hielt Paolos Arm über der Vertiefung im steinernen Tischchen, in die das Blut von Paolo floss. Als die Blutung nachließ, schubste Francesco Paolo weg, der darauf unsanft auf dem Boden landete und seine linke Hand auf die Wunde hielt.
    „Oh, Orakel…erhöre meinen Wunsch! Ich gab dir das, was du wolltest. Nun beantworte meine Fragen und sage mir die Zukunft voraus!“rief Francesco, worauf der Boden zu beben begann.
    Ich krallte mich mit meinen kleinen Krallen am Baum fest und hoffte inständig, dass ich nicht runterflog. Um das Steintischchen bildete sich ein Lichtkreis, der immer heller wurde. Der Schein nahm, wie das Beben der Erde, immer weiter zu, bis plötzlich alles verstummte. Es kam mir vor, als wäre die Zeit stehen geblieben. Man hörte keine Geräusche, kein Gerede, keinen Wind…Totenstille hüllte den Platz ein, einzig allein das Mondlicht, das allmählich hinter den Wolken hervorkam, vermittelte den Eindruck, dass die Zeit nicht stehen geblieben war. Der Lichtkreis um das Tischchen war verschwunden, stattdessen saß nun eine mädchenähnliche, leuchtende Gestalt auf dem Steintischchen. Sie hatte eine goldene Lyra in der Hand, auf der sie göttlich spielte, und ein golden wallendes Kleid an. Ihre Haare erstrahlten in einem glänzenden Platin und ihre Augen funkelten wie zwei Diamanten.
    „Stellet eure Fragen. Aber wisset; Ich werde sie euch nur beantworten, wenn ihr reinen Herzens seid.“sprach die Gestalt in engelsgleicher Stimme und sah sich um, schließlich blieb ihr Blick bei Paolo hängen.
    „Fühlst du Reue für deine Tat?“fragte sie Paolo, worauf dieser sie zuerst konfus ansah, doch nach einigen Augenblicken betreten zu Boden starrte und nickte.
    „Dann bist du reinen Herzens. Neben dir sind nur zwei weitere reinen Herzens, aber anscheinend wollen sie mich nichts fragen, da sie sich verstecken.“
    Na toll. Jetzt wissen die, dass wir hier sind…Hat das Orakel ja toll gemacht, dachte ich als ich den Baum hinunterlief und nun neben dem Baum stand, als Ratte natürlich. Die Mafiosi sahen sich verwirrt um, Valentina und Francesco sahen in meine Richtung, worauf Valentina aufschrie.
    „Iiiih, eine Ratte!“rief sie ängstlich und zeigte auf mich.
    Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen, verschränkte meine Arme und meinte: „Wer ist hier eine Ratte?“
    Sie sah mich irritiert an, doch die anderen Mafiosi zielten prompt mit ihren Waffen auf mich.
    „Du bist doch der Junge von der Kirche!“sagte Francesco wütend und überrascht zugleich.
    Ich lächelte frech und nickte.
    „Tötet ihn!“rief Francesco, worauf die Mafiosi auf mich zielten.
    ,Jetzt werden wir so richtig Spaß haben!´, sprach Doloma erpicht in meinem Kopf.
    ,No…Dieses Mal nicht. Wir wehren nur ihre Schüsse ab, sonst nichts.´, erwiderte ich darauf, doch dies schien ihm nicht sonderlich zu gefallen, da ich abermals einen Schmerz in meinem Herzen fühlte.
    Vor mir tauchte plötzlich wie aus dem nichts eine Schattenwand auf, genau in dem Moment, als die Mafiosi schossen. Die Wand ließ die Schüsse zurückprallen, worauf die Mafiosi, die geschossen hatten, im wahrsten Sinne des Wortes tot umfielen. Die Wand verschwand und Michele trat neben mich, vor uns standen nun nur mehr Valentina und Francesco, die uns beide überrascht ansahen. Giorgio kam nun auch aus seinem Versteck, worauf Francesco ihn wütend ansah.
    „Wir sind in der Überzahl, was wollt ihr jetzt machen?“sagte Giorgio.
    Valentina griff an ihren Gürtel und warf irgendetwas Rundes auf den Boden. Plötzlich umhüllte die zwei Rauch. Als er sich legte, waren die beiden verschwunden.
    „Nun könnt ihr mir in Ruhe eure Fragen stellen.“sprach das Orakel als es aufhörte, auf der Lyra zu spielen.
    „Alessandro, fang du an.“meinte Paolo als Giorgio zu ihm kam und sich seine Wunde ansah.
    „Ich werde nur eine Frage von Alessandro beantworten, nicht von Doloma. Also verwandel dich bitte zurück.“sagte das Orakel.
    Leichter gesagt als getan. Aber zu meinem Überraschen überließ Doloma mir freiwillig die Kontrolle über meinen Körper.
    Nach einigen Augenblicken des ängstlichen Zögerns fragte ich das Orakel: „W-Was kann ich t-tun, damit Doloma meinen K-Körper verlässt?“
    Michele sah mich überrascht an und wollte gerade etwas sagen, aber das Orakel kam ihm zuvor: „Du musst den Mut finden, ihn dich zu wiedersetzen. Ignoriere den Schmerz, den er dir zufügt. Nur so kannst du deinen Körper wieder selbst kontrollieren.“
    Ich sah sie ungläubig an, doch innerlich nahm ich diesen Rat dankbar an. In meinem Inneren wollte Doloma schon wieder meinen Körper an sich reißen, doch dieses Mal wiedersetzte ich mich ihm. Es tat zwar höllisch weh, aber ich überließ ihm nicht meinen Körper.
    „Du schaffst das, Alessandro.“sprach Paolo zu mir und lächelte mich an.
    Irgendwie machte mir das Mut und ich kämpfte mit noch mehr Elan gegen Doloma. Als ich spürte, dass der Schmerz nachließ und schlussendlich komplett verschwand, sah ich Paolo an und grinste schwach.
    „Caernus, nun darfst du mir eine Frage stellen.“sagte das Orakel und sah Michele an.
    „I-Io? Aber…“mehr brachte er nicht heraus.
    „Obwohl du ein Caernus bist, bist du reinen Herzens. Also, wie lautet deine Frage?“meinte das Orakel.
    „Ähm...Wie kann ich mich leicht in meine dritte Form versetzten?“fragte er, worauf ich ihn entsetzt ansah.
    „Wenn du das tust, dann ruinierst du dich komplett! Du könntest dabei sogar sterben!“schrie ich ihn schon fast an.
    „Er hat recht. Soll ich dir wirklich diese Frage beantworten?“sprach das Orakel etwas besorgt.
    Michele nickte selbstsicher und es sagte: „Nun gut. Um dich schneller und leichter in die dritte Form zu versetzten, brauchst du alle elf Seelensteine. Aber wie gesagt; Es ist trotzdem gefährlich, also denk darüber noch einmal nach.“
    „Grazie mille.“bedankte sich Michele, der über die Folgen wahrscheinlich gar nicht nachdachte.
    „Nun kommen wir zu dir. Dein Herz ist nicht schon lange nicht mehr rein, und das weißt du auch.“meinte das Orakel und während es auf Giorgio zeigte.
    Dieser nickte nur und sah sich noch einmal Paolos Wunde an.
    „Nun kommen wir zu dir, Vertreter der Menschen. Was sind deine zwei Fragen?“fragte das Orakel Paolo.
    „Wem kann ich wirklich vertrauen?“sprach Paolo und sah das Orakel hoffnungsvoll an.
    Michele sah Paolo irritiert an, ich tat es ebenso.
    „Diejenigen, die dich respektieren und die dir ebenso vertrauen. Nun deine zweite Frage.“
    Eigentlich hatte ich ja Namen erwartet, aber mit dieser Antwort vom Orakel musste ich mich selbst fragen; Respektierte und vertraute ich Paolo? Ja, auf jeden Fall respektierte ich ihn. Vertrauen kann ich ihm blind. Als ob Paolo meine Gedanken und Gefühle lesen könnte, lächelte er mich dankbar an. Da ich im Moment zu verwirrt war, lächelte ich einfach nur zurück.
    „Meine zweite Frage lautet; Mit wem werde ich die letzten Tage meines Lebens verbringen?“
    Wir drei sahen ihn überrascht an, doch keiner sagte etwas.
    „Die Person, von der du hoffst, dass sie es ist.“sagte das Orakel worauf Paolo lächelte.
    Michele sah Paolo durchbohrend an, aber er schien das nicht zu merken.
    „Und nun werde ich die Zukunft der Welt prophezeihen.“sprach das Orakel, worauf es sich in einen Spiegel verwandelte.
    Wir vier traten vor dem Spiegel und sahen erwartungsvoll hinein. Im Spiegel erschien ein großes Stadion, über dem dunkle Wolken aufzogen und die Stadt, in dem das Stadion war, zerstörten. Übrig blieben nur ein paar Häuserreste. Dann sahen wir eine Insel, um die sechs weitere, kleinere Inseln waren.
    „Auf diesen Inseln wird sich das Schicksal der Welt klären.“erläuterte uns das Orakel, bevor es in dichtem Nebel verschwand.
    „Die zerstörte Stadt war ohne Zweifel Rom.“sprach Michele ernst.
    „Sí, aber was waren das für Inseln?“fragte ich, doch keiner konnte mir darauf eine Antwort geben.
    „Che ore sono?“sagte Paolo gähnend.
    „L’una. Wir sollten schnellstmöglich ins Bett. Morgen spielen wir schließlich gegen I Lupi.“meinte ich worauf wir uns auf den Weg zum Hotel machten.
    Giorgio begleitete uns bis zum Hotel, er meinte so wäre es sicherer, was ich sehr zu schätzen wusste. Vor dem Hotel umarmte er noch Paolo, dann ging er. Wir betraten das Hotel und gingen sofort auf unsere Zimmer. Als ich das Zimmer von mir und Giacomo betrat, hörte ich Giacomo leise schnarchen. Während ich gerade zu meinem Koffer wollte, flog ich über Giacomos Schuhe und machte Bekanntschaft mit dem Boden. Obwohl es einen heftigen Knall gab, wachte Giacomo nicht auf. Schell stand ich auf, holte meinen Pyjama aus dem Koffer, zog ihn an und legte mich ins Bett. Ich sah auf mein Handy; schon fast Zwei Uhr früh, na toll. Während ich mein Handy auf das hölzerne Nachtkästchen legte, flog etwas von meinem Bett. Zuerst erschrak ich kurz, sah dann aber in die Richtung, von wo der Knall kam. Ich hoffte, dass Giacomo nicht dadurch aufwachte. Auf dem Boden lag eine kleine, blaue Schatulle. Ich legte mich auf den Bauch und hob sie auf, dann öffnete ich sie. In ihr tanzten zwei Schmetterlinge im Kreis, ein blauer und ein rosafarbener. Es ertönte die Melodie des Liedes ,River flows in you´ von Yiruma. Es war mein Lieblingslied, und ohne dieses konnte ich einfach nicht einschlafen.
    „Mach dieses blöde Ding aus!“sagte Giacomo und schmiss ein Polster nach mir.
    „Sag jetzt nicht, dass dich DAS aufgeweckt hat!“sprach ich genervt und verwundert zugleich als ich ihm den Polster zurückwarf.
    Als ich sah, dass ich seinen Kopf getroffen hatte, lachte ich und meinte schadenfroh: „Headshot!“
    „Ach, halt die Klappe und schlaf.“
    „Sí sí, buananotte.“meinte ich müde, doch als Antwort bekam ich nur ein dumpfes ,Hm‘.
    Ich schloss die Schatulle, stellte sie auf mein Nachtkästchen und kuschelte mich in meine Decke. Bald darauf schlief ich ein.

    ~-~


    „Such dir etwas aus! Oggí é il tuo compleanno.“sprach meine Mutter lächelnd.
    Sie hatte lange, lockige hellbraune Haare und zartgrüne Augen.
    „Wirklich? Grazie mille!“erwiderte ich und sah mich bei dem Stand um.
    Meine Mutter und ich waren auf einem Markt in Verona, meiner Heimatstadt. Jedes Jahr war dort ein Musikmarkt, wo man verschiedenste Instrumente, CD’s, Spieluhren und vieles mehr kaufen konnte. Fast an jeder Ecke standen Musiker, die die verschiedenste Stücke zu ihrem Besten gaben. Da mein Geburtstag immer zu diesem Markt war, besuchen wir ihn jedes Jahr. Wir blieben vor einem Stand stehen, der die verschiedensten Spieluhren hatte. Mein Blick blieb an einer blauen Schatulle hängen. Sie war mit silbernen Ornamenten geschmückt, wodurch sie wunderschön glänzte. Die Ladenbesitzerin merkte, dass ich meine Aufmerksamkeit vollkommen auf diese Schatulle gerichtet hatte und gab sie mir in die Hand. Neugierig öffnete ich sie. In ihrem Inneren war sie vollkommen verspiegelt, so sah man die zwei tanzenden Schmetterlinge in der ganzen Box. Zuerst hörte ich das Lied von ihr gar nicht, da um mich herum so ein Tumult war, doch dann konzentrierte ich mich nur auf das Lied und stellte alle anderen Geräusche um mich herum ab. Die Melodie war so wunderschön, so harmonisch, einfach wundervoll.
    „Mammá, die will ich haben!“sagte ich, noch immer auf das Lied fixiert.
    Meine Mutter streichelte mir über meine Haare und bezahlte. Dann gingen wir weiter, aber das interessierte mich nicht mehr. Das Einzige, was mein Interesse auf sich zog, war meine Schatulle.
    Doch was ich nicht wusste, war, dass die Schatulle ein Geheimnis barg, was ich nie hätte finden sollen.


    MFG
    KiroUHaFnir