Hey Blutrose,
beim Ersten Lesen sind mir direkt die rhetorischen Fragen aufgekommen, die den ganzen Inhalt vielleicht etwas zu breit fächern.
Ich mein das Gedicht verstanden zu haben und versuch mich mal an ner groben Inhaltsbeschreibung, wenns dir nix ausmacht. Danach muss ich aber in die Infos gucken um eben den letzten Vers einzugrenzen.
Das lyrische Ich, die Mutter, wird vom Kind gefragt… Hätte auch ohne Blick auf dein Profil getippt dass du weiblich bist. Aber ne Mutter bist du nicht, denke ich. Dafür is der Stil zu jugendlich. Tippe mal so auf mmh 18/19, Soziologie Studentin oder Kunst?!
Oke- zum Inhalt… Alles hypothetisch und vielleicht auch in eine andere Richtung interpretiert als von dir gedacht:
Das Junge Kind frägt auf der Suche nach Erkenntnis die Mutter um Rat. Die Tür, die am Anfang benannt ist, gibt Ausblick auf die Zukunft des Kindes. Und möglich die Zukunft des Gedichtes. Was jedoch in der Zukunft geschieht kann die Mutter nicht wissen. Das Kind hakt nach mit dem Verweis auf das Dunkle. Angst ist hier hervorstechend- Kinder fürchten sich schließlich im Dunkeln, und vor dem, was sie nicht kennen. Ewig ist generationenübergreifend und passend gewählt.
Das Kind frägt in der 2. Strophe ebenfalls nach etwas Verschlossenem. Etwas "Verschlossenes" ist immer ein Hindernis. Da die Mutter aber auch hier nicht helfen kann, wird das Kind unabsichtlich im Stich gelassen. Die Herzen spiegeln die Breite menschheit wieder, vor der das Kind auch keine Hilfe erwarten kann.
Hier fällt mir noch auf, du hättest die Wahl des lyrischen Ichs eher auf das Kind legen sollen: Dadurch dass die Mutter antwortet ist etwas viel Distanz gegeben finde ich.
Back to toppic: Ewig zeigt auf, dass sich Menschen nicht ändern werden, da ihre Herzen verschlossen bleiben.
Das Tor ist ohne Zweifel das portal zur Hölle, was allerdings erst im 3. Vers klar wird. Falls das so ist, ist allerdings ein logischer Fehler enthalten. „Die Kinder“ schließt auch das Kind im Gedicht ein. Das wäre nicht so wenn das Kind im Gedicht ein kind über allen Kindern, beispielsweise Jesus wäre. Mit Mutter wäre in diesem Fall vielleicht ein Jünger angesprochen, oder Maria- ist doch etwas ZU weit interpretiert.
„bleiben“ verharmlost ein wenig. Die Kinder werden schließlich gezwungen. Wegen der Wiederholung aber oke. Generell hier nochmal anzumerken- deine saubere Versstruktur.
Das „Grab“ ist klar: Die Frage nach dem Tod der Verwandten. Da muss man nichts großartiges reinhauen.
Nun zur Letzten Strophe. Diese schwächt das Gedicht in meinen Augen etwas. Das „…“ zerstört die Versstruktur! Würdest du es weglassen würde man imemrnoch erkennen, dass die Mutter schweigt.
Mutter ist tot- im Grab unter der Erde. Hat die vorherige Strophe schön angedeutet und überführt. Das war gut. „im Ende“ funktioniert hier auf keine Interpretationsart die mir einfällt. Ich werde das daher als „am Ende“ interpretieren:
[nochn kleiner Nachtrag hierzu als ich bereits fertig war, dass du mich nicht gleich anfängst tot zu argumentieren: Das Ende ist etwas Absolutes. "Am Ende" ist der fertige Weg den du eher versuchst auszudrücken. Um "im Ende" agieren zu können, muss das Ende als solches erreicht werden, was nur durch das Wort "am" funktioniert. Hoffe mein Standpunkt ist dadurch etwas klarer geworden]
Am Ende des Lebens in einem Familiengrab wartet der Schlüssel zu all den Türen. Nämlich ihre Mutter, die nun Antwort auf alle diese Fragen geben kann. (Die Mutter weis, wie ihr Leben verlaufen ist; Sie weiß wie sich die Menschen verändert haben/oder nicht; sie weiß wie es im Himmel/der Hölle aussieht/oder nicht, und sie weiß wie es den Verwandten geht/oder eben nicht.) Die Spekulation des Kindes scheinen durch den Tod der Mutter ein Ende zu finden, bzw. durch den Eigenen und die Anschließende Vereinigung von Kind und Tochter.
Das Kind als Symbol der Unschuld zu nehmen und solche Fragen zu stellen ist mutig von der Autorin. Kleines Lob
Nach dem zweiten Lesen musste ich schon deine Informationen aufklappen. Mich hat zu stark interessiert, ob das „im Ende“ Absicht, oder ein Fehler ist. Müsste „am Ende heißen“.
Ich mach jetzt mal die Informationen von dir auf:
„Dies ist eigentlich weniger ein Gedicht als eine Konversation zwischen Mutter und Kind“
Ist Quatsch, da ein Gedicht auch eine Konversation sein kann. Mach Gedichte nicht schlecht!
„Am Anfang beginnt sie harmlos,“ oke dann hab ich mit der Unwissenheit da etwas zu hart agiert.
„Das zu öffnende Herz ist eigentlich nur ein Übergang zwischen den normalen Fragen und den tiefsinnigen.“ Pfff… Da machste den Vers schlecht!
Dann kommt im Groben eigentlich das, was oben steht. [btw. bin froh das so in etwa getroffen zu haben] Mitn paar Aspekten könnten wir vielleicht streiten. Aber ich hab Angst vor dir :P
So…
WAS MUSS ICH LESEN??? METRUM UNNÖTIG??? Wer so einen guten text verfasst sollte sich schämen sowas zu sagen!
Nochn paar Sachen:
Den 3. Vers aus Strophe 1 und 2 würde ich vom letzten Abschnitt her tauschen. Dass Türen verschlossen sind finde ich passender. Für das Herz dann vielleicht noch eine andere Metapher einfallen lassen, oder einen Rahmen bilden, indem du die Strophe mit dem herzen nach hinten stellst, (als 2. Letzte). Hierbei könntest du 2x verschlossen schreiben, was einen netten Beigeschmack von einem strukturierten textaufbau hätte, weil du ja die letzte Strophe durch das "..." schon massakriert hast. Funktioniert aber eben nur mit der obrigen Erläuterung von der Metapher (wobei man Herzen ja schon als Symbol bezeichnen könnte, wenn auch die Intention ne andre ist)
„Zu viel rhetorische Fragen erlauben zu viel Spielraum. Reduzier diese um etwas Klarer zu werden.“ Hab ich nach dem ersten Lesen mal hier unten hingeschrieben. Musst du aber nicht! Der Text ist noch recht einfach zu verstehen, wenn man in der Symbolik bewandert ist.
Der Trochäus ist oke, die Hebungen sind auch regelmäßig. Saubere Schule, auch wenn dus unbewusst gemacht hast. Unreine Reime… Normalerweise nicht so meins, aber in Ordnung.
Gedicht mit ner ernsteren Message. Hat trotzdem Spaß gemacht zu lesen und vielleicht kannst mit der kleinen Kritik hier was anfangen.
Bin normalerweise nicht so interessiert in Gedichten. Bin halt grad den Forenbereich am Durchstöbern… Ich schreib auch selber was ungedicht-mäßiges im Moment, also sorry wenn manches etwas forsch daherkommt.
LG
Max