Beiträge von Lezard V.

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    (Ich habe versprochen, dass ich nach dem Abitur zurückkehren werde. Jetzt werde ich es halten... e.e")


    Name: Lucilius | Lucifer
    Geschlecht: Er betrachtet sich selbst als männlich, was man auch an Körperbau und Stimme festmachen kann.
    Alter: Mittlerweile bestimmt schon mehr als 500 Jahre, so genau weiß er das nicht mehr.
    Rasse: Lumarier



    Aussehen: [Bilder: Engelsform | Dämonenform | gezeichnet von: イツキ]


    Das Aussehen dieses Lumarier ist stark davon abhängig, mit welchem Aspekt seiner Persönlichkeit man es gerade zu tun hat. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass seine Erscheinung für einen Vertreter seiner Rasse erstaunlich humanoid ist. So könnte man ihn fast für einen Menschen Mitte seiner Zwanziger halten, wären da nicht seine langen, grünblauen Haare, deren Strähnen stets das rechte Auge verdecken und seine hellroten Augen, sowie die Merkmale, die stets mit seiner Form und seinem Namen wechseln. Tatsächlich hat es sich bei seiner Geburt so ergeben, dass statt einer Persönlichkeit zwei in seinem Körper hausen, die ebenfalls individuell adressiert werden wollen. Was sich dabei jedoch nicht verändert ist seine Kleidung, die stets aus einem schwarzen Gewand mit goldenen Verzierungen besteht, unter dem er ein weißes Hemd zusammen mit einem Paar schwarzer Hosen zu tragen pflegt. Zusätzlich benötigt er noch eine Brille, da er ohne sie aufgrund seiner stark ausgeprägten Kurzsichtigkeit kaum etwas erkennen kann. (Durchaus ein merkwürdiger Aspekt für einen Traum, aber letztendlich weiß er nicht, welchem unsinnigen Gedanken er das nun zu verdanken hat.) Insgesamt misst er eine Größe von 181 Zentimetern und ein Gewicht von 59 Kilo.


    Der tugendhafte Aspekt seiner Selbst nennt sich Lucilius und erscheint in der Form eines Engels. Bis auf vier schneeweiße Flügel, die seinen Rücken zieren, gibt es an dieser Stelle nichts, was ihn wirklich von seinem grundlegenden Äußeren unterscheiden würde. Die Spannweite dieser Flügel entspricht der seiner ausgestreckten Arme, wobei das untere Paar ein wenig kürzer ausfällt. Mit ihrer Hilfe ist er dazu in der Lage, sich in die Luft zu erheben und kann alleine problemlos fliegen.


    Seine diabolischere Form Lucifer hingegen scheint dem klassischen Bild eines Dämons durchaus zu entsprechen. Die schneeweißen Flügel des Lumariers klappen in diesem Zustand nach unten und nehmen die Form von zwei weinroten, ledernen Flügeln an, die zwar flugunfähig werden, auf der anderen Seite jedoch immer noch frei beweglich sind und aufgrund ihrer Schmerzresistenz und Robustheit zur Verteidigung genutzt werden können. Zusätzlich erhält er noch zwei große, rote Hörner in derselben Farbe, ebenso wachsen ihm scharfe Fangzähne undlängere, scharfe Finger- und Zehennägel, die fast schon Krallen gleichen und spitz zulaufende Ohren.


    Sein Kern ist im Übrigen auf dem Rücken zwischen seinen Flügelansätzen über der Kleidung sichtbar und besitzt eine weinrote Färbung.



    Eigenschaften: Zwei Seelen in einem Körper – so ließe sich der Charakter dieses Wesens wohl am ehesten beschreiben. Sie besitzen sowohl Unterschiede als auch ihre Gemeinsamkeiten, doch trotz allem wäre es wohl am einfachsten, beide als individuelle Personen anzusehen. Gemeinsam verkörpern sie das Engelchen und das Teufelchen, die manches Mal metaphorisch gesehen auf den Schultern der Menschen sitzen und wurden wohl auch aus einem besonders großen Zwiespalt heraus geboren.
    Lucilius verkörpert, wie man aufgrund seiner Erscheinung wohl vermuten kann, die „helle“ und gesittete Seite dieser Persönlichkeit. Er besitzt ein äußerst ruhiges Gemüt und lässt sich durch kaum etwas provozieren. Vielmehr wäre das Höchste, was man aus ihm herausbekommen würde in dem Sinne ein sarkastischer oder tadelnder Kommentar, doch er würde sich niemals auf ein niederes Niveau herablassen. Seine Natur ist äußerst stoisch, so sieht er es als seine persönliche Pflicht an, seine eigenen Gedanken und Neigungen zu kontrollieren und ihnen niemals freien Lauf zu lassen. Dazu macht er sich auch stets viele Gedanken, des Öfteren auch zu viele. Er philosophiert häufig über sein Dasein oder die Prinzipien der Welt, obwohl solche festgelegten Prinzipien an einem Ort, der allein aus Träumen und Wünschen geschaffen wurde, mit Sicherheit kaum vorhanden sind. Daher wirkt er auch gerne einmal niedergeschlagen und deprimiert, da er einfach nicht dazu in der Lage ist, die Geschehnisse um ihn herum systematisch einzuordnen. Außerdem verachtet er so gut wie alles, was moralisch nicht korrekt scheint. Er würde niemals Unschuldigen schaden oder Dinge rein zu seinem eigenen Vorteil nutzen, es sei denn, es ginge wirklich um sein Leben. Doch selbst wenn er seine Prinzipien in Extremsituationen hintergehen sollte, würde er sich nach überstandener Gefahr geradezu in Grund und Boden schämen und sich selbst verfluchen. Er empfindet sich und seine Existenz eigentlich als ziemlich nutzlos, da er kaum dazu in der Lage ist zu kämpfen und sich höchstens ein wenig zu verteidigen weiß, im Grunde könnte man ihn beinahe schon als Pazifisten bezeichnen. Doch trotz dieser Neigungen besitzt er eine Art zurückhaltender Arroganz. Eigentlich ist er nämlich kein dummer Bursche und sich seiner Intelligenz durchaus bewusst, weshalb er sich damit des Öfteren vor anderen geniert oder aber auch den Besserwisser spielt. Mit seiner Intelligenz kommt jedoch auch eine äußerst intensive Neugierde, die er stets befriedigen muss. Er findet an beinahe allem Interesse, was in einer Welt, die stets im Wandel ist, mit Sicherheit äußerst chaotisch sein kann. Doch als selbsternannter Gelehrter ist es nun einmal seine Aufgabe, den Dingen auf den Grund zu gehen…! Nicht? Nun ja, in diesem Sinne wäre letztendlich noch anzumerken, dass er sich manches Mal entsprechend seines Alters auch gerne einmal wie ein alter Sack aufführt, obwohl er äußerlich gar nicht wie einer wirken mag. Fakt ist leider, dass er gerne auch einmal dazu tendiert Dinge zu vergessen, die eigentlich essentiell waren oder aber plötzlich die Orientierung verliert, was aber eigentlich nicht mit seinem Alter zusammenhängt. So ist er schon immer gewesen. Vielleicht hängt dies auch einfach mit seiner verträumten Ader zusammen, wegen der er kaum etwas um sich herum wahrnimmt, da er mit seinen Gedanken einfach in sich kehrt. Obendrein liebt er auch alles Schöpferische und Kreative und ist insbesondere von diversen Arten der Kunst äußerst angetan. Eigentlich sieht er ja fast jeden Lumarier schon als eine Art Kunstwerk an…


    Was seine andere Hälfte Lucifer betrifft ist diese, wie man eventuell bereits vermuten konnte, fast das genaue Gegenteil von Lucilius. Meist zeigt er sich jähzornig und ist obendrein sehr leicht zu provozieren. Wo sein Gegenstück noch eine möglichst höfliche Ausdrucksweise wählt und eigentlich nie direkt jemanden angreifen würde ist er verbal äußerst schroff und schreckt vor keiner Beleidigung zurück. Obendrein ist er selbst auch noch sehr leicht zu beleidigen und äußerst nachtragend. Bei solch einer reizbaren Persönlichkeit ist es mit Sicherheit nicht wunderlich, dass Lucifer im Vergleich zu Lucilius auch keinerlei Probleme damit hat, auf Gewalt zurückzugreifen und Kämpfe auszufechten. Tatsächlich geht es sogar so weit, dass sein erster Vorschlag in Konfliktsituationen meist die absolute Vernichtung des Konfliktauslösers beinhält. Moral bedeutet ihm nämlich ebenso wenig wie die Konsequenzen seiner Handlungen, solange er selbst einen Vorteil daraus zieht und mit sich selbst glücklich sein kann, sind dem Lumarier alle anderen Dinge absolut egal. Gepaart mit seinem Sadismus und seinem Größenwahn gibt es so gut wie nichts, was ihn stoppen kann, sollte er sich einmal zu etwas entschlossen haben. Nun ja, fast. Im Grunde lässt er sich bei bestimmten Dingen nämlich doch erweichen, sollte man seine schwachen Punkte treffen. Schafft man es nämlich erst einmal zu ihm aufzuschließen, kann man doch einen äußerst kameradschaftlichen Kumpan an seiner Seite wissen. Vor allem mit Komplimenten lässt er sich leicht in Verlegenheit bringen und weiß nie so recht, was er auf diese entgegnen soll. Denn trotz seiner wirklich stark hervorstechenden Arroganz und Selbstsicherheit ist er es nicht gewohnt, Anerkennung von anderen zu erhalten. Obendrein ist er auch noch ein äußerst schlechter Lügner. Wenn er einmal nicht die Wahrheit sagen sollte, sieht man es ihm auf der Stelle an, da er dazu tendiert in solchen Situationen sehr schnell nervös zu werden und am Ende wohl doch noch unabsichtlich auf irgendeine Art und Weise die Wahrheit hinausplärrt. Auch im Allgemeinen ist er äußerst leicht zu stressen, insbesondere wenn es um soziale Dinge gehen sollte. Noch zu erwähnen wäre, dass er ebenfalls Lucilius‘ stark ausgeprägte Neugierde teilt, dabei jedoch fast schon abenteuerlicher vorgeht als sein „Mitbewohner“. Immerhin ist er auch risikobereiter, da kann man sich auch ein wenig Spaß gönnen, wenn man ansonsten ständig von seiner besseren Hälfte ausgebremst wird.


    Die Beziehung der beiden zueinander ist insgesamt eigentlich recht ulkig. Man kann mit Recht behaupten, dass sie sich fast ständig in den Haaren liegen, immerhin bekommen sie die Aktionen des jeweils anderen stets mit und wissen, wann der andere nicht im eigenen Sinne handelt. Im Grunde besteht ihr Verhältnis eigentlich fast nur aus einem einzigen Kampf um die Vorherrschaft innerhalb ihres eigenen Körpers, weshalb die aktive Teilpersönlichkeit eigentlich nur selten mit Einverständnis der anderen mit der Außenwelt interagiert, es sei denn die Stärken des jeweils anderen wären in der momentanen Situation gerade von Vorteil. Immerhin können sie wiederwillig zusammenarbeiten… wenn man nur einen Körper zur Verfügung hat und unter Umständen manchmal sogar dasselbe Ziel teilt, dann wird man wohl auch eher darauf hinarbeiten, möglichst wenig Eigenschaden davonzutragen.
    Etwas, was beide jedoch in sich tragen, ist die tiefe Sehnsucht nach dem Schaffen. Zwar ist Lucifer bei weitem nicht so begeistert von der Kunst wie Lucilius, jedoch haben beide den unterbewussten Drang das Werk, zu dem Letzterer seinen Träumer inspiriert hat, zu vollenden. Egal ob es nun Malerei, Bildhauerei, Graffiti, Schrift oder irgendein anderes Medium ist, irgendetwas muss es gewesen sein und so widmen sie sich unbeholfen sämtlichen Arten der Kunst in der Hoffnung, dass etwas dabei herausspringt. Dabei wissen sie noch nicht einmal selbst, weshalb sie es tun. Lucilius ist dabei die treibende Kraft, die an dem Werk arbeitet, während Lucifer es aus Frustration und Enttäuschung meist zerstört oder schlicht und ergreifend verwirft, da es nicht seiner inneren Vision entspricht und noch einmal von Neuem beginnt. Seltsamerweise ist das eine der wenigen Dinge, in dem die beiden sich einig werden und einmal harmonisch miteinander arbeiten.



    Geschichte: Am Anfang war das Licht. So könnte man den Beginn des Lebens der beiden wohl am ehesten beschreiben, war es doch Lucilius, der zuerst Herr dieses Körpers war. Geboren wurde er aus dem Traum eines Künstlers in der Zeit der Renaissance, dem die fehlende Inspiration in Form eines Engels im Traum erschien. Doch trotz dessen kam er wieder an einen Punkt, an dem er mit Geldproblemen und sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die ihn in eine schöpferische Krise und einen inneren Zwiespalt trieben und ihn zum Aufgeben seiner Tätigkeit bewegten, was für umso intensivere, schlechte Träume sorgte. Der Geistesblitz wurde getrübt und Lucilius, der sich in der Welt verirrt hatte und bisher einsam und alleine auf Bargenst ohne wirklichen Plan und Zweck für seine Existenz umhergewandert war, begann urplötzlich seine eigene Stimme schwach aus seinem Inneren zu vernehmen, die dort eigentlich schon seit seiner Geburt geschlummert hatte. Zunächst hielt er sich für verrückt, da er als „Engel“ eigentlich nichts in dieser dunklen Umgebung zu suchen hatte und schon fast von seinen bisherigen Erlebnissen traumatisiert worden wäre, hätte er sich nicht in die spirituelleren Orte zurückgezogen. Doch als die verführerischen Versprechen und strengen Befehle immer lauter und deutlicher wurden, konnte er nicht anders als ihnen Folge zu leisten. So begann er innerhalb kürzester Zeit auf der Suche nach Inspiration die Tiefen der dunklen Insel zu erforschen, legte sich gegen seinen Willen manches Mal mit diversen Horrorgestalten an und kam des Öfteren nur knapp mit heiler Haut davon. Ihn selbst trieb ebenfalls eine starke Neugierde, selbst die dunkelsten Katakomben dieses Ortes zu ergründen und seine Erkenntnisse zu dokumentieren, doch war sein sanftes und schwaches Gemüt alles andere als geeignet für diese schwere Belastung. Irgendwann kam der Punkt, an dem die Stimme stärker wurde und immer mehr wollte. Der nun etwas älter gewordene Lumarier sträubte sich dagegen, doch schließlich begann diese nunmehr verfremdete Stimme die Geduld zu verlieren und urplötzlich war er nicht mehr Herr seines eigenen Körpers. Das war der Augenblick, in dem Lucifer endgültig Gestalt annahm, sich einen Namen gab und seine eigenen Interessen durchsetzte. Lucilius war selbstverständlich geschockt, doch nach einigen Jahren extremer Anfeindung kamen die beiden doch zu der Erkenntnis, dass sie nun als diese gespaltene Existenz weiterleben mussten und versuchten trotz ihrer Unterschiede miteinander auszukommen… was nicht hieß, dass sie nicht völlig ohne regelmäßigen Streit blieben.
    Schlussendlich richteten sie sich in einem verlassenen und eingestaubten Verlies ein… nun ja, nachdem Lucifer die dort ursprünglich residierenden schwächlichen Geister eiskalt rausgeworfen und vertrieben hatte, letztendlich war es aus Lumari-Sicht also doch nicht so verlassen gewesen. Dort widmeten sie sich die nächsten Jahrhunderte ihrem chaotischen Schaffen und produzierten dabei Unmengen an bizarren und grotesken Skulpturen und Gemälden, die jedoch allesamt unvollständig und geradezu angsteinflößend waren, dafür allerdings umso besser in das schauriger Ambiente der Insel passten. Währenddessen konnte man stets ihre fast schon wahnhaft anmutenden „Selbstgespräche“ durch die Flure hallen hören…


    Das alles hatte jedoch ein Ende, als die Nachtmahre auf den Plan traten. Sie versuchten sich mit aller Macht zu verteidigen, doch letztendlich blieb ihnen doch nichts anderes übrig als die Flucht zu ergreifen und Lumari auf anderen Inseln in der Schlacht zu unterstützen. Zumindest waren beide dazu in der Lage, der Sache etwas Positives abzugewinnen: Nach beinahe über 300 Jahren hatten sie so doch zwangsweise die Idee gefasst, den Rest ihrer Welt zu Gesicht zu bekommen. So schlossen sie sich einer Gruppe anderer, freundlicher Lumari an, denen sie in den Kämpfen zur Seite standen.
    Als nach der letzten, großen Schlacht wieder Ruhe einkehrte, zog sich das gespaltene Individuum schließlich wieder zurück und reiste auf der Suche nach Inspiration und neuen Mitteln umher, um endlich ein Kunstwerk nach seiner vagen Vorstellung vollenden zu können. Selbst nach 200 Jahren trug seine Arbeit noch immer nicht Früchte und wie es scheint ist es ohnehin dazu verdammt eine Ewigkeit in dieser Spirale aus Inspiration und Unzufriedenheit zu verbringen. Die weiteren Geschehnisse in ihrer Welt interessierten dabei sowohl Lucilius als auch Lucifer herzlich wenig, schließlich waren sie aufgrund der herrschenden Ruhe viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Der nötige Appell könnte sie jedoch wieder von ihrer sinnlosen Schaffenskrise abwenden.



    Primärfähigkeit: „Ordnung aus dem Chaos“ | „Chaos aus der Ordnung“
    Im Grunde bezeichnet diese Fähigkeit nicht mehr als den Gestaltwandel, der Eintritt, sobald die Persönlichkeit des Lumariers wechselt. Dementsprechend kann diese Fähigkeit auch in keinster Weise kontrolliert werden, da die Gestalt nun einmal von der aktiven Persönlichkeit abhängig ist, doch warum sollte es die beiden auch stören? Immerhin haben sie so zumindest einen äußerlichen Unterschied, ansonsten wären sie abgesehen von ihrem Verhalten wohl kaum zu unterscheiden. Und es ist ja nicht so, als wären Flügel oder Krallen absolut unbrauchbar.


    Sekundärfähigkeit: „Selbstregeneration“
    Nun ja… es ist praktisch.


    Waffe: Grundlegend könnte man Lucifers natürliche Veranlagungen wie seine Flügel, Krallen und Reißzähne zu den Waffen des Lumariers zählen. Der Körper des Dämons ist insgesamt sehr robust und so lassen sich diese ohne Weiteres für den Nahkampf einsetzen, was im Grunde auch Lucifers bevorzugte Art des Kampfes ist. Für einen humanoiden Lumarier kann er sich ziemlich flink und wendig sein, daher legt er großen Wert auf gezielte Tritte und Schläge und versucht seinen Gegner auf diese Weise mit roher Gewalt zu dominieren. Aufgrund der Auseinandersetzungen, die er zu den Zeiten der Schlachten bereits mit den Nachtmahren gehabt hat, kann man ihn als einen recht erfahrenen Kämpfer bezeichnen, jedoch gerät er gegen Gegner, die mächtigere Fähigkeiten besitzen, ohne Hilfe schnell an seine Grenzen.
    Lucilius besitzt all diese Optionen selbstverständlich nicht, dementsprechend wirkt er im Vergleich zu seinem Gegenpart auch weitaus hilfloser, zumal er es überhaupt nicht ausstehen kann, sollten seine gefiederten Flügel in irgendeiner Weise schade nehmen oder er anderen schaden muss. Da er jedoch auch nicht ohne jegliche Verteidigung auskommen kann, haben befreundete Lumari von früher ihm das Bogenschießen beigebracht. Er schafft es gerade so mit zitternder Hand die Sehne zu spannen und einen Pfeil abzuschießen, dem es etwas gehörig an Präzision mangelt, doch trotz allem trägt er stets Bogen und Köcher mit sich, da er nicht unnütz sein möchte. Ausreichendes Training könnte an dieser Stelle vielleicht dringend benötigte Fortschritte sehen lassen. Lucifer kann jedenfals mit diesen Waffen so gut wie gar nichts anfangen.


    Besonderheiten: Selbstgespräche. Es kam nicht selten vor, dass man diesen Lumarier auf den ersten Blick für absolut durchgeknallt gehalten hat, da es scheint, als würde er stets energisch mit irgendwelchen Hirngespinsten sprechen. Doch in Wirklichkeit kommunizieren Lucilius und Lucifer lediglich miteinander. Selbst wenn einer von ihnen gerade nicht die aktive Persönlichkeit ist, ist er dazu in der Lage sämtliches Geschehen außen wahrzunehmen und gedanklich mit dem jeweils anderen zu kommunizieren und das Geschehen zu kommentieren. Da der andere jedoch nicht gedanklich antworten kann, muss dieser es stimmlich tun… was besonders in Situationen, in denen sich die beiden streiten, dazu führen kann, dass diese Person, die sie verkörpern, wirklich überhaupt nicht mehr geistig gesund wirkt. Ist eine Persönlichkeit nämlich „inaktiv“, nimmt diese den gesamten inneren Platz des Individuums ein, somit ist dort kein Platz für die Gedanken der aktiven Persönlichkeit und sie muss auch sämtliche andere Gedanken laut aussprechen oder vor sich hinmurmeln. Nicht gerade etwas, was sich in irgendeiner Weise positiv für die beiden umsetzen ließe.


    Größte Angst: Obwohl sie manchmal nicht wie ein und dieselbe Person wirken, teilen sich Lucifer und Lucilius jedoch auch ihre größte Angst. Diese wäre der Verlust sämtlicher Individualität und Kreativität. Sie sehen sich als autonome Personen an, jemals zu einem Wesen zu werden, wäre eine vollkommen abstruse und vor allem schreckliche Vorstellung für sie. Zwar ist es bis jetzt noch nicht geschehen, auch nicht nach all diesen Jahren, doch da die Wechsel ihrer Persönlichkeiten im Laufe der Zeit sich hin und wieder immer abrupter vollziehen fürchten sie sich davor, vor allem da sich keiner von beiden vorstellen könnte, wie dieses „geeinte Wesen“ nun eigentlich aussehen würde.
    Der Verlust der Kreativität erklärt sich ganz von selbst. Sie wurden aus der Kunst geboren, leben für die Kunst und würden vermutlich auch für sie zugrunde gehen… Wären ihre Gedanken mit einem Mal vollkommen leer und ohne jegliche Schöpfungsidee, hätte ihr Leben einfach keinen Sinn mehr.

    Prolog
    Eine seltsame Sache, die Zeit. Tag für Tag hat man sie im Blick und lässt von ihr das Leben beherrschen. Geregelte Tagesabläufe gehören zur Norm der heutigen Gesellschaft, Termine einzuhalten wird als eines der wichtigsten Fundamente unseres Zusammenlebens eingestuft. Dabei haben wir als Menschen doch keinerlei Einfluss darauf. Die Zeit als Maßeinheit ist unsere Erfindung allein, ein Mittel, um ein schwaches Gefühl von Sicherheit in unseren Alltag zu tragen. Und wenn der Mensch versuchen sollte sie zu beeinflussen konnte das einfach nicht gut ausgehen, wie man an der gescheiterten Aktion Team Galaktiks am Kraterberg sehen konnte.
    Ich erinnere mich noch ganz genau daran, das war der Gedanke, der mir an jenem Abend durch den Kopf ging, als ich die Kampfzone in Richtung Duellturm durchquerte. Den Blick immer wieder in fast schon neurotischer Manie zu der geöffneten Taschenuhr in meiner rechten Hand schweifen lassend, fast als würde irgendeine sonderbare Anziehungskraft ihn immer wieder auf das Ziffernblatt wenden. Meine Schritte waren dabei steif und hastig. Einer der Gründe dafür war, dass ich die Sache, die mir aufgetragen wurde, so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte. Der andere… nun ja, man konnte wohl sagen, dass mir der Park um diese Uhrzeit nicht mehr ganz geheuer war, insbesondere wenn ich ihn ganz alleine durchqueren muss. Ohne Herausforderer herrschte hier lediglich gähnende Leere und dabei war es sonst so überfüllt. Ein Gefühl, an das ich mich einfach nicht gewöhnen konnte, immerhin verbrachte ich die Abende sonst immer mit den Schlussarbeiten im Kampfpalais. Ich wurde einzig und allein von den wenigen, grellen Lichtern der Einrichtungen begleitet sowie dem Rauschen der Springbrunnen in der Nähe. Außerdem blies der Wind recht kühl, doch bis auf meinen Frack hatte ich mich nicht dazu bequemt noch irgendeinen Mantel überzuziehen. Es sollte ja auch nur schnell gehen, hatte man mir versichert. Das wollte ich auch schwer hoffen. Immerhin durfte ich Lady Kattlea nicht allzu lange ohne Aufsicht lassen.
    Diese Einstellung sorgte mitunter auch dafür, dass mir der Marsch zum Duellturm wie eine halbe Ewigkeit vorkam. Sicher, vom Kampfpalais aus war es auch quer durch den gesamten Park, aber so groß insgesamt war er dann doch nicht. Tief atmete ich also durch, als ich vor der gläsernen Tür stand, durch die ich bereits in den hell erleuchteten Raum sehen konnte. Der Rest der Koryphäen hatte sich bereits versammelt, sie saßen um einen der Tische in der Eingangshalle herum und schienen über etwas zu reden. So strich ich mit einer schnellen aber dennoch eleganten Bewegung meiner Arme meine Kleidung glatt und rückte kurz darauf meinen Frack zurecht. Wie lange war es schon her gewesen, dass ich an einem dieser Treffen teilgenommen hatte? Vermutlich zu lange. Denn die Reaktionen der anderen waren deutlich zu sehen, als ich durch die automatische Tür getreten war, da sie sofort in ihren Gesprächen verstummten. Es waren wohl ziemlich triviale Themen gewesen, wie ich ihren letzten Worten entnehmen konnte.


    „Perenus. Was für ein seltener Anblick.“, erhob Distmar sogleich das Wort, der Junge mit dem grün-schwarzen Haar und einem hellblauen Rekorder in der Hand. Er hatte nicht wirklich vertieft in das Gespräch gewirkt, vermutlich hatte er einfach die Daten des Tages ausgewertet, aber allein die Tatsache, dass er diese Tätigkeit wegen mir unterbrach, ließ mich realisieren, dass ich wirklich viel zu selten aus meinem Schneckenhaus herauskroch. Ich bemühte mich allerdings nicht darum diese Gedanken zu äußern.
    „Guten Abend.“, begrüßte ich sie also trocken, wenn auch möglichst freundlich und gesellte mich an den Tisch. „Abend, mein Guter!“, erwiderte Dahlia meinen Gruß sogleich enthusiastisch. Statt der Norm zu entsprechen und auf einem der Sitzflächen der um den Tisch aufgestellten Sofas Platz zu nehmen hatte sie sich einfach auf die Rückenlehne gesetzt, musterte mich schelmisch über die Schulter hinweg und hatte ihre Beine dabei überkreuzt. Ihre schwarzen Locken machten es jedoch schwer ihr Profil wirklich zu erkennen. Ich kommentierte dieses Verhalten lieber nicht, sondern lächelte einfach freundlich zurück. Man kannte es ja nicht anders von ihr.
    Argenta hingegen nickte mir einfach nur stumm zu, lächelte dabei jedoch auch. Eigentlich wollte ich in dem Augenblick schon das Wort erheben und darum bitten, dass wir die geschäftlichen Angelegenheiten endlich hinter uns bringen konnten, damit ich möglichst schnell wieder in den Palais zurückkehren konnte. Doch eine gewisse Person machte mir da natürlich einen Strich durch die Rechnung.
    „Mensch! Warum hast du eigentlich so lange gebraucht?!“, wurde ich sogleich von der kräftigen Stimme unseres Kampfkolosses Viktors angekeift, der dabei jedoch ein recht belustigtes Grinsen auf den Lippen trug. Da sprach wohl wieder einmal die Ungeduld aus ihm.
    „Verzeihung. Mein Galagladi war von den Kämpfen heute sehr angeschlagen, deshalb musste ich mir sicher sein, dass die Sicherheit von Lady Kattlea auch wirklich gewährleistet ist.“ Ein Hauch von Bedauern lag in meiner Stimme, während ich an meiner Brille rückte und dabei meinen Blick senkte. Es tat mir auch wirklich aufrichtig Leid. Aber wenn man wusste, zu was das Mädchen in der Lage sein konnte, sollte man es in den falschen Momenten aus den Augen lassen… nein, nicht auszumalen.
    „Hmpf. Du benimmst dich so als wärst du ihr Vater.“, war der herablassende Kommentar des Blondhaarigen zu dieser Angelegenheit, was mich abrupt aufhorchen ließ. Aus großen Augen sah ich diesen Mann an. Woher kam das denn so plötzlich?
    „Es ist nun einmal meine Aufgabe.“, warf ich also schnippisch zurück. Eigentlich müsste Viktor es besser wissen. Wir kannten uns immerhin schon lange genug und er wusste über die Gründe Bescheid, wegen denen ich zu diesen Treffen so selten aufkreuzte. „Und überhaupt ist es so, dass-“
    „Genug jetzt.“ Plötzlich wurde ich von Argenta unterbrochen, die auf unser Verhalten hin nur seufzen konnte. „Hier ist keiner von euch Vater. Ihr benehmt auch ja wie Kinder.“ Richtig. Viktor hatte einen Sohn, wenn ich mich recht entsinnte. Er hatte sich schon häufiger hier blicken lassen, wohl um ihm nachzueifern. „Verzeihung… nochmals.“ Nach dieser Entschuldigung ließ ich wieder einmal meinen Blick sinken. Die einzige Person, von der ich eine Zurechtweisung wirklich hinnehmen konnte, war Lady Kattlea. Von jeder anderen Person war es einfach peinlich und unangenehm.
    Was mir trotzdem nicht entging war die Tatsache, dass Viktor sich gar nicht dazu äußerste und stattdessen eher in Gedanken versunken schien. Das kannte man nun wirklich nicht von ihm. Fragend hob ich eine Augenbraue und musterte ihn erneut. Es interessierte mich, was diese Reaktion so plötzlich ausgelöst hatte, aber dafür war wiederum keine Zeit. Denn Dahlia machte uns sogleich wieder auf das Wesentliche aufmerksam: „Können wir diese Angelegenheit jetzt endlich hinter uns bringen?“
    „Das würde ich auch begrüßen.“, pflichtete Distmar ihr bei, nahm währenddessen jedoch nicht die Augen von seinem Rekorder. „Also gut!“ Enthusiastisch klatschte die Koryphäe des Duellturms daraufhin ihre Hände vor sich ineinander, was wohl andeuten sollte, das wir endlich anfingen. Nun war ich derjenige, der seufzte. So schnell hatte Viktor also wieder zu seinem alten Ich zurückgefunden… er war wirklich ein seltsamer Kauz.


    Im Nachhinein fragte ich mich, warum Lady Kattlea mich eigentlich dazu beordert hatte, heute zumindest an diesem Treffen teilzunehmen. Die geschäftlichen Dinge waren nichts, zu dem ich wirklich etwas beizutragen hatte, zumal sie das Kampfpalais kaum betrafen. Und dabei hatte man mir versichert, dass meine Anwesenheit heute von dringendster Wichtigkeit war. Eine Zeitverschwendung war das! Mir entging jedoch nicht, dass die Atmosphäre doch recht angespannt war. Sicher, ich war hier nicht häufiger zugegen, aber trotz allem war ich kein Außenseiter in unserer Truppe. Und wenn wir außerhalb der Dinge, die die Kampfzone betrafen, einmal etwas unternahmen, war die Atmosphäre das komplette Gegenteil. Dabei waren die Themen noch nicht einmal wirklich ernst…
    Doch ich machte gute Miene zum bösen Spiel und blieb einfach still. Vielleicht hatte es auch gar nichts zu bedeuten und ich machte mir zu viele Gedanken. Umso erleichterter war ich, als die Sache dann auch endlich vorbei war. Zeitgleich mit den anderen verließ ich den Duellturm und wollte mich von dort an nun sputen, musste jedoch innehalten, als Viktor mich plötzlich noch einmal von hinten ansprach: „Äh, Perenus…?“
    „Ja?“ Ich wandte mich halb zu ihm um und erwartete beinahe schon etwas, das mit der kleinen Auseinandersetzung von zuvor zusammenhing, aber er schwieg zunächst einmal ratlos, was mich dann doch etwas ungeduldig werden ließ. Warum zögerte er denn so lange mit dem Sprechen? „Also, wenn es etwas mit vorhin…“, setzte ich an, wurde jedoch abrupt von ihm unterbrochen.
    „Ah! Nein! Ich, ich wollte einfach… gute Besserung für dein Galagladi!“
    Und schon war er weg. Für einen Moment sah ich ihm perplex hinterher, als er so plötzlich wieder im Duellturm verschwand und zuckte anschließend nur ratlos mit den Schultern. Der heutige Tag war auch wirklich noch nicht verwirrend genug gewesen.
    Daher war ich auch umso froher, als ich endlich zurück im Kampfpalais war. Ich wollte meine Herrin nicht länger warten lassen. Eigentlich wäre es schon längst Zeit für den Tee gewesen, den ich ihr abends routinemäßig servierte. So beschloss ich zunächst ihr Zimmer aufzusuchen, um ihr gegenüber mein Bedauern über diese Verspätung auszudrücken. Auch wenn sie mir aufgetragen hatte, auf dieses Treffen zu gehen, ursprünglich war trotz dieses Abstechers keine Verzögerung in meiner Routine vorhergesehen gewesen. So klopfte ich sachte an der Tür, um die Erlaubnis zum Eintreten zu erbeten. „Lady Kattlea? Ich bin zurück.“
    Keine Antwort. Ich wartete einen Moment, doch es schien sich nichts zu regen. Merkwürdig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie um diese Uhrzeit irgendeinen anderen Ort aufsuchen würde. Noch einmal klopfte ich vorsichtshalber, aber noch immer konnte ich nichts vernehmen. Weder ihre Stimme, noch irgendeine Bewegung. Besorgt verzog ich meine Augenbrauen. Ich versuchte mir nicht auf der Stelle das schlimmste auszumalen. Vielleicht war sie einfach erschöpft gewesen und früher zu Bett gegangen. Also öffnete ich die Tür, um nach dem Rechten zu sehen. Zu meiner Überraschung war das Licht im Raum allerdings angeschaltet. Unter diesen Umständen hätte sie sich bestimmt nicht schlafen gelegt. Sogleich bemerkte ich auch, dass ihr breites und mit reichlich Kissen ausgepolstertes Himmelbett auch so dort stand, wie ich es am Morgen dieses Tages nach meiner täglichen Putzaktion in diesem Raum hinterlassen hatte. Irritiert, beinahe schon ein wenig ungläubig, trat ich in den Raum hinein und sah mich genauestens um. Ich ließ meinen Blick über die verzierten Kommoden schweifen und roch den schwachen Duft von Lavendel, der hier stets vorhanden war. Meine sachten Schritte führten mich näher an das Bett heran. Das vollkommen unberührte Bett, dessen Decke nach wie vor straff über die Matratze gezogen war.
    Und da bemerkte ich es. Aufgrund des weißen Bezugs hätte ich dieses Objekt beinahe übersehen, doch ein heller Briefumschlag lag auf einem der Kissen, in dessen untere, rechte Ecke mein Name geschrieben worden war. Also war er folglich an mich adressiert. Ich wurde zunehmend unruhig, unsicher darüber, ob ich diesen Umschlag überhaupt öffnen wollte. Die Handschrift entsprach nämlich eindeutig der Lady Kattleas. Eine alte Befürchtung kam in mir hoch. Es würde zumindest erklären, warum sie mich so plötzlich weggeschickt hatte. Nur dieser Brief konnte mir Gewissheit geben. Aber würde ich ihn tatsächlich lesen wollen? Meine Augenlider senkten sich und ich seufzte einmal schwermütig. Es half alles nichts. Zwar konnte sich wirklich alles in diesem Umschlag befinden, solange ich ihn nicht öffnete, doch die Theorie Schrödingers würde eine ewige Stagnation voraussetzen, die ich nicht mitmachen würde. Die Zukunft war unausweichlich.
    So riss ich den Umschlag an der Seite auf und las den Inhalt. Nach wenigen Zeilen weiteten sich meine Augen, meine Hände begannen zu zittern. Das war es also. Unwillkürlich verkrampften sich meine Hände und knitterten leicht das Papier des zuvor noch so sorgfältig zusammengefalteten Briefes. Es war, als würde mit einem Mal ein Kloß in meinem Hals stecken. Unwillkürlich verzogen sich dabei meine Mundwinkel und mit deutlicher Aggression ließ ich abrupt meine Arme nach unten schnellen, als ich den Brief zu Ende gelesen hatte. Jetzt machte alles Sinn. Vor allem das merkwürdige Verhalten Viktors. Er musste es von Anfang an gewusst haben. Schließlich war er doch derjenige, dessen Pflicht es war ein Auge auf diese Dinge zu haben. Und niemand hatte mir Bescheid gesagt. Warum? War ich es nicht wert gewesen? Hatten sie Angst vor meiner Reaktion? So oder so, ich empfand diese plötzliche Überraschung als nicht besonders angenehm, wollte man es nun untertrieben ausdrücken. Das Maß der Überwältigung kam dem Walzer auf voller Stärke von mindestens tausend Miltank gleich. Tief atmete ich aus, in der Hoffnung, mich zu beruhigen, aber es gelang mir nicht. Ich konnte nicht so recht deuten, was ich gerade fühlte. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Manche Dinge musste man einfach ihren Lauf nehmen lassen.
    Zähneknirschend warf ich also die Tür in den Flur auf. Mir war, als könnte meine Brust jeden Moment explodieren.
    „VIKTOOOOOOOOR!“
    Der Schrei nach diesem Mann klang wütend, erniedrigt, verzweifelt. Ich wusste nicht, was ich tat. Alles, was ich damit bezweckte, war das unschuldige Personal aufzuschrecken. Aber es war mir egal. Steif stapfte wieder in Richtung Ausgang. Ich brauchte eine ausführliche Erklärung für dieses Ereignis und zwar sofort. Dieser Brief reichte nicht aus.
    Immerhin hatte sie mich einfach alleine gelassen.

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    Ein Schloss aus Glas
    „A great enough sorrow might stop time.
    But no matter how hard you try, one day time will start moving again.
    If you don't realise this, you are going to be left behind.“






    Vorwort


    Herzlich Willkommen zu dieser Fanfiction, die ich eigentlich nur Schreibe, weil ich gerade an ein paar überflüssigen Ideen leide, die zu Papier gebracht werden wollen und ansonsten alle anderen Ideen abtöten würden. Obwohl das Valetshipping (Perenus x Kattlea) und hier im Zentrum stehen soll, kann es vorkommen, dass ich aufgrund dessen auch hin und wieder in andere Richtungen abdriften werde. Der Fokus wird in der Geschichte insgesamt auf Perenus liegen, da ich seinen Charakter doch recht interessant finde. Insgesamt habe ich mir das Canon auch nach eigenen Bedürfnissen zurechtgebogen, es kann also sein, dass zeitlinien- oder umgebungstechnisch Dinge auftreten werden, die etwas fremd sind. Aber es ist ja nicht umsonst Fanfiction, hue.
    Kritik darf gerne geschrieben werden und wird auch beachtet, seid mir aber bitte nicht böse, sollten ReKommis sehr spät oder überhaupt nicht erfolgen. Ich bin... zu faul. Die Kritik werde ich mir aber dennoch zu Herzen nehmen und verarbeiten, versteht mich in dem Sinne also bitte nicht falsch.
    Und wo das abgehakt ist... frohes Lesen.






    Inhalt


    Lady Kattlea, eine angesehene junge Dame aus reichem Hause und Mitglied der Top 4 Einalls. Früher war sie vielen eher als Leiterin des Kampfpalais ein Begriff, ein Posten, den sie jedoch ablegte, nachdem sie nach Einall gereist war. Ihr Kammerdiener war zutiefst bestürzt über dieses Ereignis, obwohl sie trotz allem den Kontakt zu den anderen Kampfkoryphäen nicht abgebrochen hat. Da dieser jedoch nicht allzu intensiv ist, wissen sie kaum etwas über ihr neues Umfeld in der Liga. Aus diesem Grund kommt es zu einigen chaotischen Ereignissen als dieser bunte Haufen aufgrund eines Unglücks in der Kampfzone Sinnohs in Kattleas Villa in Ondula über einen längeren Zeitraum zur Not unterkommen muss. Insbesondere Perenus sieht sich mit Schwierigkeiten konfrontiert, da er seit längerer Zeit nicht mehr engeren Kontakt zu seiner Herrin hatte und wohl nur schwer damit fertig zu werden scheint, dass das hilfsbedürftige und verwöhnte Mädchen von damals allmählich zu einer starken und unabhängigen Frau heranwächst...







    Charaktere


    [tabmenu][tab='Info']Hier werden die wichtigsten Charaktere mit knapper Vorstellung aufgelistet. Im Laufe könnten noch ein paar hinzukommen.
    [tab='Die Kampfkoryphäen']Eine Gruppe von sehr starken Trainern, die außerhalb der Pokémon-Liga agiert und von denen jeder seinen eigenen, individuellen Kampfstil besitzt. Insgesamt pflegen sie untereinander ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis.


    Perenus

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    (Und mit heruntergelassenen Haaren, weil warum nicht.)
    Kattleas Kammerdiener, der in ihrem Namen im Kampfpalais gekämpft hat, doch seit ihrem Aufstieg in die Top 4 wurde es ihm ganz überlassen. Ein ruhiger und gesitteter Mann, der sich äußerst gut mit der Etikette auskennt und zudem noch viele haushaltliche Talente besitzt. Die äußere Fassade trügt jedoch. Vor allem während Kämpfen oder anderen belastenden Situationen kann es vorkommen, dass sich seine Persönlichkeit schlagartig um 180° dreht.


    Viktor
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    Als der Koloss des Duellturms sehen ihn viele als Anführer der Kampfkoryphäen Sinnohs an. Eine äußerst hitzköpfige Persönlichkeit, der es meist nicht schnell genug gehen kann. Häufig kann man Viktor dabei beobachten, wie er in seiner Hast aus Versehen andere Leute an- oder umrempelt, sein Verhalten scheint ihn selbst aber kaum zu stören. Er hat allerdings ein starkes Familienbewusstsein.


    Dahlia
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    Die geborene Partykönigin. Elegant und spielerisch schwingt sie gerne ihre Hüften und hat nicht umsonst den Ruf eines unzähmbaren Wildfangs. Extrovertiert wie sie ist geht sie gerne offensiv mit Leuten um und ist außerdem dem Glücksfaktor nicht abgeneigt, was man auch daran erkennen kann, dass sie der Star der Kampfarkaden ist. Außerdem scheint sie eine sehr optimistische und sorgenfreie Seite an sich zu haben.



    Distmar
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    Ein Wunderkind, das mit ziemlich hoher Intelligenz gesegnet ist. Distmar betrachtet alles stets möglichst analytisch und geht seinem Beruf beinahe wie ein Forscher nach und das mit einer fast schon beunruhigenden Präzision. Er kennt so gut wie jedes Pokémon in dieser Welt mit all seinen Stärken und Schwächen und ist zudem noch sehr bewandert mit der modernen Technik. Dafür lassen jedoch seine sozialen Fähigkeiten zu wünschen übrig.


    Argenta
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    Wohl die Älteste unter den Kampfkoryphäen, aber nach wie vor sehr jung geblieben. Sie genießt ihr Leben in vollen Zügen und sucht daher stets den Spaß in dem, was sie tut. Trotzdem ist sie sehr erfahren und möchte vor allem junge Trainer sowie das Band zwischen ihnen und ihren Pokémon stärken. Auch ist sie eine Person, der man vieles anvertrauen und auch mal um Rat fragen kann, sollte man in einer schwierigen Lage stecken.



    [tab=Die Liga Einalls]Vor allem gemeint sind damit die Top 4. Ein recht gemischter Haufen an äußerst starken Trainern, die untereinander zwar hin und wieder ihre Defizite haben, aber trotz allem stark zusammenhalten.


    Kattlea
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    Eine adrette Dame aus reichem Hause. Aufgrund ihrer enormen psychischen Kräfte wurde ihr in jungen Jahren das Kämpfen verweigert, da sie häufiger außer Kontrolle gerieten und zu großen Schaden anrichteten. Doch nun, wo sie diese im Griff hat, kann sie sich als eine der stärksten Trainer der Region behaupten. Trotz ihrer Weltoffenheit ist aber nach wie vor ein gewisses Maß an Arroganz in ihr geblieben, so genießt sie lieber ihren Schönheitsschlaf statt sich mit unwürdigen Gegnern abzugeben.


    Astor
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    Dieser Mann strahlt eine gewisse Aura der Hinterlist aus. Ebenfalls nobler Herkunft, doch seine Familie verlor fast das gesamte Vermögen im Glücksspiel und geriet in Verrufung. Astor ist der perfekte Vertreter dieser Mentalität und ist sämtlichen Glücksspielen und Wetten nicht abgeneigt, ist er doch der Meinung, dass das gesamte Leben vom Zufall gelenkt wird. Er weiß jedoch, wie er sich von seinen charmanten Seiten präsentieren kann.


    Anissa
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    Autorin mit Leib und Seele. Nur selten wird man sie außerhalb ihrer Schreibkammer antreffen und selbst wenn, dann nie ohne ein griffbereites Schreibutensil. Sie ist sehr neugierig und stellt häufig viele Fragen wenn sie etwas interessiert, um Dinge zu finden, aus denen sie Inspiration schöpfen kann. Zudem gibt sie gerne einmal ihren Senf dazu, sollte sie es für nötig halten und besitzt ein großes Allgemeinwissen. Ein paar Frauengeheimnisse hat sie jedoch auch...


    Eugen
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    Ein Schüler Lauros, der sich jedoch gut damit abfindet, dass Lilia nun den Posten des Champs von Einall inne hat. Er ist kein Mann großer Worte, besitzt jedoch ein großes Ehrgefühl und hält den Kampf für ein wichtiges Mittel, um es zu stärken. Aus diesem Grund stählt er nicht nur seine Pokémon, sondern auch sich selbst. Durch seinen hohen inneren Erwartungsdruck, den er auch gerne auf andere Personen überträgt, kann er häufiger auch sehr streng wirken.


    [/tabmenu]





    Kapitelübersicht


    Prolog




    Artwork by くまみみ | Frontier Brain pictures by muu | Elite Four pictures by よひ

    Leider muss ich jetzt mit einer etwas unschöneren Nachricht ankommen.
    Ich werde aus sämtlichen RPGs hier im Bisaboard, an denen ich momentan teilnehme, aussteigen. Ich kann kaum mehr Motivation dafür aufbringen mich hier überhaupt in dieses Forum einzuloggen geschweige denn irgendetwas für die RPGs hier zu tun, deshalb habe ich beschlossen, jetzt endlich einmal den Schlussstrich zu ziehen, ehe ich irgendetwas aufhalte oder mitgeschliffen werden muss.
    Nichtsdestotrotz war es eine schöne Zeit hier, auch wenn ich bezweifle, dass ich irgendwann wieder in diese Form des RPG zurückkehren werde. Vielleicht sieht man sich mal woanders wieder.


    LG Sound of Silence aka "Lau"

    Alles ging für den Rothaarigen schneller als gewollt. Irgendein Vollidiot schlug ihm im Vorübergehen die Brille vom Kopf, er suchte sie und gerade, als er sie trotz seiner eingeschränkten Dicht gefunden und wieder aufgesetzt hatte, wurde er auch schon von Lilith mitgezerrt. Als er ihr verspieltes Lächeln erblickte, wurde er unwillkürlich rot und verstummte. Ja, er hatte sie zuvor schon mitgezerrt... dass eine Frau, die er erst seit so wenigen Augenblicken kannte ihm so schnell sympathisch werden konnte war ihm ein Rätsel. Es waren vermutlich irgendwelche männlichen Instinkte, die es weiter zu erforschen galt. Trotzdem ließ sie ihn dann doch sitzen, um einer Verwundeten zu helfen. Kurz hielt er inne, bevor er bestätigend nickte und den anderen dann doch in das Rebellenlager folgte. Wehe, sie tat sich hier etwas.


    Darin angekommen machte Nikolai sich nicht einmal die Mühe, die Umgebung genauer zu betrachten, sondern musterte genauestens alle bereits Anwesenden. Nervös rückte er sich dabei seine Brille zurecht. Ob seine Schwester wohl bereits hier war? Hatte sie es auch geschafft? Natürlich könnte es sein, dass sie nach wie vor in der Hauptstadt war, doch nach all der Zeit...
    Schließlich fiel sie ihm auf. Diese Person trug zwar einen Umhang und hatte ihm den Rücken zugekehrt, doch die Umrisse des riesigen Schwertes unter dem Kleidungsstück waren kaum zu verkennen. Ein Claymore. Wie Arista es trug. Vorsichtig näherte er sich der Person. Wehe... wehe, sie war es nicht...! "Ari...?", fragte er vorsichtig und hielt dabei unsicher seinen Kopf leicht geneigt, hoffnungsvoll auf eine Antwort wartend.


    Aufmerksam, beinahe argwöhnisch sah Arista zu, wie der Raum sich langsam füllte. Einige wirkten durchaus fähig, andere wurden kritischer gemustert. Bald aber verlor sie das Interesse und sah gelangweilt auf den Boden vor ihr. Was das hier wohl sollte? Sie mochte es, Bescheid zu wissen. Diese Unwissenheit nagte an ihr und machte sie geradezu nervös.
    Angespannt fuhr sie herum, als sie ihren Spitznamen hörte. Unbewusst war ihre Schwerthand zum Knauf des Claymores geschnellt. Langsam ließ sie ihren Arm sinken und betrachtete ihr Gegenüber mit vor Erstaunen erstarrten Gesichtszügen. Das war doch nicht möglich! Er? Sie hätte sich nicht zu wünschen erlaubt, ihn hier wiederzusehen und doch, er stand direkt vor ihr.
    Nach diesem ersten Moment der Ungläubigkeit breitete sie ihre Arme aus und umarmte Nikolai fest. Ihren Kopf verbarg sie an seiner Schulter, damit man ihr die aufwallenden Emotionen nicht ansah. "Nik ...", wisperte sie. Der folgende Laut glich einem Schluchzen. Ihr Bruder lebte!


    Abrupt drehte sich die Angesprochene um. Unsicher trat der Forscher dabei einen halben Schritt nach hinten zurück, zu groß war die Angst davor, dass er erneut eine Enttäuschung in seinem Leben ertragen musste und er sich doch in der Person geirrt hatte. Doch schon in der nächsten Sekunde war sie verschwunden, als er das ihm wohlbekannte Gesicht erblicken konnte, das ihm so vertraut war wie sein eigenes und in seiner Brust nach der harten Zeit doch wieder einen Funken der Zuversicht weckte. Während sie ihn verwundert ansah, legte sich ein familiäres und warmes Lächeln auf die Lippen Nikolais und ehe er zu einer Umarmung ansetzen konnte, kam seine Zwillingsschwester ihm unerwarteterweise zuvor. Als sie ihn umarmte blieb er zunächst perplex stehen, ehe er seinen gewisperten Namen vernahm und ihr schließlich sanft den linken Arm um den Rücken legte, während er ihr mit der rechten Hand einmal durch das Haar fuhr. "Ja...", wisperte er leise zurück und realisierte, dass Arista sich wirklich Sorgen um ihn gemacht haben musste. Sonst war sie nicht die Person, die andere stürmisch umarmte... Diese Tatsache machte Nikolai einfach unglaublich froh. Er hatte sich auch Sorgen um sie gemacht und obendrein auch noch unglaublich vermisst. Mit einem Mal schloss er seine Augen und Tränen rannten seine Augenwinkel herab, während er versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken. "...ich bin da.", knüpfte er leise murmelnd an zuvor Gesagtes an und konnte die Heiserkeit des Weinens in seiner Stimme doch nicht verbergen. Am liebsten würde er sein Schwesterherz nie mehr loslassen.


    Still zwang Arista sich dazu, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen. Die Tränen rannen leise ihre Wange hinunter. Schlimm genug, dass sie sich diesen Ausbruch erlaubte ... Egal. Es war ihr Bruder. Endlich hatte sie ihn wieder. All die nagenden Sorgen in ihrem Inneren hatten sich nicht bewahrheitet. Er lebte. Es ging ihm gut. Sie waren wieder vereint. "Gut", antwortete sie flüsternd. Noch immer fühlte sie sich nicht bereit. ihn loszulassen, als könne er sofort wieder verschwinden, wenn sie es täte. Nikolai bedeutete ihr viel, mehr, als sie sich eingestand. Die Trennung hatte sehr geschmerzt, umso mehr genoss sie nun das Wiedersehen. Selbst die Rebellen vergaß sie für einen Moment.


    OT: GP mit Polly-chan, Teil Numero Uno. Heartbreaking Sibling Reunion \o/

    Den weiteren Verlauf des Kampfes schenkte Cypher keine Beachtung mehr. Sie befand sich gerade im Chat mit einer ihr wichtigen Person, dem Surfstick sei Dank. Als das Lucario und das Glutexo austickten linste sie nur noch über den Rand des Bildschirms und kicherte kurz in sich hinein.
    'Lol, stell dir mal vor, die haben noch nicht einmal ihre eigenen Pokémon im Griff.'
    'Was isn los?'
    'Da greifen Pokémon die eigenen Mitstreiter an. Cloy blieb auch nicht verschont. Der Haufen hier ist voller Inkompetenz, so viel zum Thema Teamplay.'
    'Na, du bist auch nicht die Kooperation in Person, oder?'
    Bei der Aussage musste die sonst so gefühlskalte Blonde schmunzeln. Es stimmte tatsächlich, sie gab ihren Pokémon gerade noch nicht mal mehr Befehle. Dafür kotzte Grüniboy aka Green sie zu sehr an und das Konzept dieser Massenherausforderung war doch einfach nur lächerlich. Aber tatsächlich schützte das Elekid ihr Trasla noch etwas mit Lichtschild vor der heransausenden Attacke. Dieses Lucario war mit Imitator doch voll OP, was fiel ihm ein, so eine weite Variation an fremden Attacken einzusetzen? Konnte es nicht einfach bei dem bleiben, was die Natur ihm gegeben hatte? mochte jemand solche seltsamen Kampfstile doch nur verstehen.
    'Sam, du solltest weiterarbeiten. Sonst wird Mama böse.' Dabei grinste sie doch tatsächlich ein wenig tückisch in sich hinein. Die letzte Antwort, die sie erhielt, war ein kurzes '...yo.' ehe ihr Gesprächspartner auch schon offline ging. So viel zu ihrer Beschäftigung.


    Letzten Endes nahm dieser nervige Kampf auch sein Ende und Cypher rief ihre Pokémon schnell zurück. Sie sollten nicht weiterhin mit diesem minderwertigen Gesindel herumhängen, dafür waren sie ihr zu wichtig und schade. Konnte diese Mission nun losgehen? Erst einmal musste sie sich wohl diesen dummen Anstecker besorgen. Doch bevor sie dazu kam sich mal richtig in Bewegung zu setzen wurde sie auch schon von einem blauhaarigen Kerl angesprochen, der sich bei ihr für irgendeine Hilfe bedankte. Was für eine Hilfe denn? Nachdenklich legte Cypher ihren Kopf zur Seite, wobei sie ihren typischen emotionskalten und langweiligen Gesichtsausdruck trug. Schließlich fiel es ihr ein. "Bist du der Trainer des Elekid?", fragte sie monoton und wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern fuhr gleich fort: "Pass kurz auf meinen Laptop auf."
    Schnell stellte sie den Rechner auf ihrem Sitzplatz ab und ging zu Green herüber, um sich noch dieses Dingsbums abholen zu können. "Grüniboy, her mit dem Anstecker.", gab sie dabei unhöflich von sich und schnappte sich sofort eines dieser Teile. Sie hatte bereits genug Zeit mit dem viel zu jungen Arenaleiter verschwendet. Wieder an ihrem Laptop angekommen fuhr sie ihn erst einmal herunter und verstaute ihn, ehe sie sich wieder dem Blauhaarigen Kerl zuwandte. Was sollte sie ihm bloß sagen? Soweit sie es mit halbaufmerksamen Ohren mitbekommen hatte, hatte er bereits Kritik den anderen gegenüber geäußert. Da war sie wohl nicht die einzige Nörglerin hier. "Brauchst dich nicht zu bedanken. Jemand musste da ja mal was machen, das den geringsten Schaden anrichtet.", entgegnete sie kalt und schulterte dabei ihre Laptoptasche.

    Also, wenn ich das richtig verstanden habe... ist "Englisch" in diesem RPG einfach beides, Latein und Englisch? Dürfte man seinem Root also auch einen lateinischen Namen geben, sollte man wie in meinem Fall der Sprache ausreichend mächtig sein?

    "Ahhhhhhh, mein Kopf..."
    Stöhnend hielt der Schwarzhaarige sich den Schädel, als er sich mit zusammengekniffenen Augen aufrichtete. Es knirschte unter ihm und war eiskalt. Lag er etwa im Schnee? Ein kurzer Blick auf die Umgebung bestätigte die Vermutung. Schnee und Kälte, soweit das Auge reichte. Nur die Blockhütte etwas weiter in der Ferne wechselte die Landschaft etwas ab. leider konnte sich Samuel nicht weiter damit beschäftigen, denn direkt, nachdem er sich aufgerichtet hatte, vernahm er auch schon eine Stimme hinter sich:
    "Na, endlich aufgewacht, Dornröschen?"
    Abrupt drehte er sich um. Diese Stimme kam ihm unheimlich bekannt vor, obwohl er wusste, dass er sie noch nie gehört hatte. Ein Déja vu? Und tatsächlich, nachdem er sich umgewandt hatte, sah er ihn. "Holy mother of freakin' god...", stammelte er mit geweiteten Augen hervor, als er sich dem sieben Jahre älteren Mann mit hellem, blauviolettem Haar, der großen Brille und dem etwas merkwürdigen Kittel gegenübersah. Der Mund des Violettäugigen blieb sprachlos offen stehen. Das musste doch ein schlechter Scherz sein. Auf seine Sprachlosigkeit hin verschränkte sein Gegenüber lediglich argwöhnisch die Arme und musterte ihn mit einem amüsierten Schmunzeln. "Schön, dass wir mal die Gelegenheit haben, uns zu sehen. Ich wollte schon lange einmal mit dir reden.", meinte er anschließend und rückte an seiner Brille, während er etwas näher an Samuel herantrat und ihn ausgiebig von oben bis unten musterte. "Hmm, seltsam, irgendwie habe ich gedacht, du wärst etwas... grimmiger? Weißt du, so wie Iwamine Shuu..."
    Fragend hob der Schwarzhaarige daraufhin eine Augenbraue. Er fror und dann sah er sich auch noch dem Kerl gegenüber, den er als Letztes irgendwo erwartet hätte. Das musste doch ein schlechter Scherz sein! "Einen Moment!", abwehrend schwang der Forscher einmal seine Arme vor sich und sah den Mann vor ihm mit einem äußerst irritierten Blick an, "was zum Teufel macht ein Unknown Paths-Charakter hier im Bisaboard, hm?!"
    "Eine exzellente Frage!", erwiderte der andere Forscher mit gehobenem Zeigefinger und wirkte dabei so, als würde er zu einer etwas längeren Erklärung ansetzen, "das geht alles auf Laus Kosten." Irritiert neigte Samuel daraufhin seinen Kopf. "Was...?" Sein Gegenüber konnte auf die weitere Verwunderung hin allerdings nur amüsiert in sich hineinkichern. Das war nicht lustig! "Ja.", meinte er knapp und hob untermalend seine Handflächen, "ich glaube, sie wollte einfach nur, dass ich mal ein Wörtchen mit dir rede."
    "Ich brauche kein Wörtchen!!", fauchte der Schwarzhaarige daraufhin aggressiv und stampfte einmal in den Schnee auf. Erst recht nicht von diesem Kerl! Er kannte ihn zwar nicht, doch er hasste ihn. Sein Name war ebenfalls Samuel White, Arenaleiter von Teak City in einem Rollenspiel, das 70 Jahre in der Zukunft stattfand. Er konnte das Konzept dieses Charakters nicht ausstehen sowie die Tatsache, dass sich seine Spielerin nun lieber mit ihm vergnügte und ihn, den armen Schlucker im Bisaboard, fallen gelassen hatte wie eine heiße Kartoffel. Das war nicht fair. Überhaupt nicht fair!


    "Oha, meine Güte, komm mal runter...", meinte sein Gegenüber daraufhin langsam und hob beschwichtigend seine Hände, "ich bin doch auch nicht freiwillig hier." Aggressiv verengte der Schwarzhaarige daraufhin seine Augen. "Ach ja?" Sollte sein Double aus der Zukunft doch kommen, womit er wollte, er würde ihm ohnehin nicht zuhören. Er hatte keine Lust auf irgendwelche Predigten, für die sich der ältere Mann woanders einen Namen gemacht hatte. Überhaupt hatte er keine Ahnung, wo er hier war. Diese Situation war überaus verwirrend. "Komm mal her.", meinte der Hellvioletthaarige schließlich zu ihm und streckte mit einem freundlichen Lächeln einladend seine Hand nach ihm aus. Überrascht lockerten sich die Gesichtszüge des schwarzhaarigen Samuels auf diese Geste hin ein wenig. Sie mochten zwar denselben Namen tragen, waren aber von grundauf verschieden. Deshalb hatte er keine Ahnung, was sein Gegenüber im Schilde führen konnte. Dennoch trat er etwas näher an den anderen Brillenträger heran, worauf dieser plötzlich seinen Arm um ihn legte und ihn fest an sich drückte.
    "Was zur Hölle soll das?!" Geschockt stieß Samuel den Arenaleiter von sich weg und sah ihn extrem irritiert an. "Eine Umarmung.", war der trockene Kommentar des anderen, "das hattest du mal dringend nötig."
    "NEIN!", fiel der Schwarzhaarige ihm daraufhin stur ins Wort und sah ihn wieder erzürnt an. Seine Stimme bebte. Er brauchte allmählich eine Erklärung für all das. Ein Seufzen des Namensvetters folgte, während er bedauernd seinen Kopf schüttelte. "ich bin nur hier, um Frieden mit dir zu schließen. Ich weiß, dass es in den letzten Monaten Outgamezeit nicht einfach für dich war...", bedrückt sah er zu Boden und schien nach passenden Worten zu suchen, "selbst wenn ich dich in deiner Bevormundung abgelöst habe heißt das noch lange nicht, dass du vergessen wurdest, okay? Kopf hoch! Ich will nicht, dass du das Rollenspiel verlässt und deine Existenz verschwindet."
    Nachdenklich sah der Schwarzhaarige auf diese Worte hin zu Boden. Das alles hatte also Lau eingefädelt, ja? Wie erbärmlich... "Du solltest dich doch freuen.", entgegnete der Forscher daraufhin mit einem hinterhältigen Lächeln und funkelte sein Gegenüber böse an, "dann gäbe es nur noch einen Samuel White." Wieder einmal seufzte sein Gegenüber, ehe es erneut seine Arme hob und langsam an ihm vorbeischritt. "Weißt du was? Du bist ein hoffnungsloser Fall, ich verschwende hier nur meine Zeit mit dir." Nach ein paar Schritten sah er über die Schulter hinweg dann doch noch einmal zu dem Schwarzhaarigen und schenkte ihm ein aufbauendes Lächeln. "Weißt du, es gäbe sicher eine Menge, das wir uns erzählen könnten. Schade nur, dass wir so unerrreichbar voneinander sind. Aber wir sollten dieses Crossover nicht dafür missbrauchen, private Probleme auszudiskutieren." Schließlich steckte der ältere Kerl seine Hände in die Taschen seines Kittels und wandte seinen Blick wieder ab. "Geh erst einmal rein und wärme dich auf. Mache dir einen schönen Tag. Vielleicht kannst du dann einen etwas positiveren Gedanken fassen."
    Wieder einmal blieb der Schwarzhaarige mit offenem Mund stehen. Er fühlte sich in diesem Wortwechsel absolut unterlegen. Sein Gegenüber Schritt allerdings weiter und nachdem er einmal geblinzelt hatte war es auch schon verschwunden. Dieses Aufeinandertreffen war gruselig gewesen. War dies durch diesen sogenannten "Weihnachtszauber" ermöglicht worden? Pah, Humbug, wissenschaftlich gesehen war das alles doch absoluter Quatsch. "Auf ein Wiedersehen, du erbärmliches, altes Mopfer.", rief er seinem Namensvetter noch ins Nichts hinterher und wandte sich ab, in Richtung des Blockhauses. Er brauchte kein Trösten, er brauchte kein Mitleid und erst recht keine Belehrungen von Charakterkonzepten, die mehr Spaß beim Spielen machten. Er wollte lediglich von dieser Schmach erlöst werden, die ihm in der Handlung zuteil gekommen war. Er hasste es. Er hasste es von ganzem Herzen. Kurz vor dem Gebäude blieb er schließlich stehen und stöhnte. Ihm war kalt. Für einen kurzen Moment sah er in den klaren Himmel hinauf und schloss seine Augen. Sie war doch letzten Endes für all das verantwortlich. "Lau, du bist einfach gemein, mies, erbärmlich und viel zu sensibel. Das ist mein Ernst. Wenn du dich nicht allmählich zusammenreißt, werde ich es auch nicht tun.", murmelte er dabei vor sich hin. Er hätte wohl beinahe noch gemeinere Worte verwendet, doch wollte er die Atmosphäre nicht zerstören. Sie würde schon wissen, was er eigentlich hatte sagen wollen. Immerhin legte sie ihm hier die Worte in den Mund. Ja, sie durfte sich ruhig schlecht fühlen und mit den Entscheidungen kämpfen, die sein weiteres Schicksal bestimmten, ihm war das völlig egal.


    Aufmerksam sah sich der Brillenträger deshalb um und erblickte eine seltsame Bande von Wesen, die ihn ein wenig an Kronjuwild erinnerten, doch etwas weniger majestätisch. Wieder einmal war wohl die Frage angebracht, wo genau er sich nun eigentlich befand. Doch die Antwort lag sicher nicht hier draußen in der klirrenden Kälte. Deshalb trat er in das Haus ein und stieß einen beeindruckten Pfiff aus. Hier war es... gemütlich. Das erinnerte ihn an diese Filme, die er zusammen mit Mutter und Vater zur Winterzeit gesehen hatte, als er noch mit ihnen in Eventura City gelebt hatte. Fehlten nur noch die Botogel, die die kleinen Kinder beschenkten.
    Apropos Kinder. Er war hier nicht allein. Bei diesem rothaarigen Burschen handelte es sich doch um... "Hoi, Philip.", begrüßte er den Jungen schnell und trat langsam weiter in die Mitte des Raumes, seine Hände dabei in die Taschen seines Kittels gesteckt und die Decke aufmerksam betrachten, "ich dachte schon, ich wäre hier völlig alleine.


    OT: Der erste Teil ist ein Insider, den niemand zu verstehen braucht. Jedenfalls auf ein erfreuliches Weihnachtsspecial ^-^

    Es wurde schon langsam spät, und das bedeutete, dass sich auch William langsam zu Bett begeben sollte. Wobei Bett ja noch schön wäre, aber das hatte er ja leider der Lady versprochen, und daran würde er sich auch halten. Denn wenn er mit ihr in einem Bett schlafen würde, nachdem er solche Bilder von ihr gesehen hatte. Wer wusste schon, ob das gut kommen würde. Denn auch wenn er Sie vom Typ her nicht für so eine halten würde, und ihm Mitsuko sogar noch ein bisschen besser gefallen hatte, wollte er das Risiko nicht eingehen. Denn immerhin hatte er ja einen Ruf zu verlieren, und der Forschini hatte ja eh nichts gesehen, von dem her würde das schon passen. Denn bevor der was wirklich Männliches machte, würde die Hölle zufrieren, und es tonnenweise Honig regnen. Und da das Wetter dem Anschein nach noch immer auf normalem Regen war, musste er sich keine weiteren Gedanken diese Nacht machen.
    Nun hatten sie auch das Zimmer erreicht, und das Hindernis, auch gemeinhin besser bekannt als Türe wurde recht schnell geöffnet. So schnell wie möglich schlüpfte er an den anderen vorbei, wobei er dennoch darauf achtete elegant zu wirken. Dies weil ein Buttler nie schlief, und auch nie Freizeit hatte. Denn ein Buttler war ein Lebensstil, den legte man nicht einfach ab wenn es Zeit für den Feierabend war. Die Rolle lebte man in jeder Stunde, in jedem Atemzug. Und wer das nicht machte, durfte sich nicht ernsthaft Buttler nennen.
    Jedenfalls nahm er sich schnell eine frische Boxershorts und eine angenehm seidene lange Hose, und drehte sich wieder um, damit er das Zimmer frei machen konnte. Denn eine Dame durfte schon den ganzen Raum zum Umkleiden haben. Ein Oberteil an sich brauchte er nicht, denn erstens sah er nicht so schlecht aus, und zum anderen hatte er ein Problem mit der Hitze, ihm waren 15°C lieber als 25°C, von dem her mochte er es einfach oben ohne zu schlafen. Ohne große Umschweife wandte er sich mit einem süßen Lächeln an die umwerfende Dame: "Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden, ich ziehe mich kurz zurück, damit Ihr euch ebenfalls umziehen könnt." Kurz darauf wechselte sein Blick das Opfer und landete auf dem Typen der sich selbst Forscher schimpfte: "Ich glaube die Dame würde sich gerne umziehen, wären Sie also so freundlich, und würden sich ein bisschen beeilen, da es doch nun schon spät ist." Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, schritt er in den Gang und machte sich auf, sich in der Dusche, welche die vermutlich nächste Räumlichkeit war, in welcher man sich umziehen konnte.


    Serena gähnte herzhaft und verstaute zuerst ihr Zeug wieder in ihrer Tasche und holte dann ihr Schlafzeug sowie ihren Waschbeuten hervor. „Nicht nötig, ich muss eh noch ins Bad. Haarspray und Schminke machen sich nicht gut auf dem Kissen“, wehrte sie Willis Bemerkung leicht kichernd ab. Dieser war allerdings schon verschwunden, also tat sie es ihm gleich und schlüpfte aus dem Zimmer.
    Im Duschraum legte sie ihr Schlafzeug auf das Regal, wo beim Duschen ihre frischen Sachen gelegen hatten und wandte sich dem Waschbecken zu. Die Wimperntusche, die sie als einzige schminke trug, war schnell entfernt und auch das Spray in ihren Haaren war schnell ausgebürstet. Nun vielen ihr die Haare ohne den üblichen Strubbellook weich und glatt um den Kopf. Mit den Fingern führ sie sich durch die dunkel Nachtblaue Mähne und lächelte. Sie mochte es, wie samtweich ihre Haare waren, auch wenn ab und an Wehmut in ihr aufkam, Hatte sie vor einigen Jahren doch noch eine perfekt gepflegte Mähne bis fast zur Hüfte gehabt. Aber der Wunsch sich von ihrer Schwester, die ihren Haarschnitt nachgeahmt hatte, zu unterscheiden, hatte sie dazu bewogen, sich eine Kurzhaarfrisur schneiden zu lassen. Ein Schritt, den Luice nie getan hätte und eigentlich fand sie inzwischen, dass ihr die kurzen Haare sogar besser standen.
    Da ihr auffiel, dass sie schon wieder trödelte, griff sie zur Zahnbürste und putzte sich gewissenhaft die Zähne, ehe sie ihre Kleidung ablegte und ihre Schlafkleidung anzog. Diese bestand aus einem wirklich sehr kurzen Nachthemdchen aus Satin, welches weich und glänzend, wie Wasser um ihren Körper viel und wie eine zweite Haut an ihr lag. Den extrem leichten Stoff liebte sei zum Schlafen auf der Haut und es verbrauchte dank des Materials kaum Platz in der Tasche. Das einzige, was sie sonst noch trug war ein knapper Panty darunter.
    Nun fertig sammelte sie ihre Sachen wieder zusammen und machte sich auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Diesmal allerdings klopfte sie auch brav an und wartete auf eine Antwort, ehe sie eintrat. Alles in allem sah sie ungeschminkt nicht viel anders aus wie sonst. Ihre Wimpern waren so zwar weniger dicht und voll und ihr Haar deutlich braver, aber sonst…


    Etwas angesäuert reagierte Samuel auf die Ansprache des Weißhaarigen. "Siez mich nicht, Mensch. Ich weiß genau, was du denkst.", brummelte er vor sich hin und sah mit an, wie die beiden den Raum verließen. Super. Dann konnte er sich ja hier umziehen, es war ohnehin niemand mehr hier. Also kramte er seinen Schlafanzug hervor und begann, seine Kleidung zu wechseln. Es handelte sich dabei um ein Set aus einem schlichten, hellgrauen Nachthemd und einer in derselben Farbe gehaltenen Hose. Das einzige, was an dieser übermäßigen Schlichtheit wahrscheinlich auffiel, war, dass die Stücke schon etwas ausgewaschen wirkten. Früher war er meistens in vollen Klamotten am Schreibtisch eingeschlafen, so selten, wie er da ein Bett zu spüren bekam, hatte er nie wirklich daran gedacht, sich neue Schlafklamotten zu besorgen. Er hatte ja auch nie geglaubt, sich irgendwann in seinem Leben ein Bett mit jemandem teilen zu müssen....
    Leicht errötete er, legte seine Hand über sein Gesicht und seufzte, während er das Nitinol seines Brillengestells etwas drückte. Er würde einfach nur durchschlafen. Hoffentlich. Und selbst, wenn er nicht würde schlafen können, blieb er einfach liegen. Töten würde es ihn nicht. Nein. Ganz und gar nicht. Wieder musste der Schwarzhaarige seufzen und nahm seine Hand herunter. Menschen...
    Plötzlich klopfte es. War jemand zurück? Schnell holte er also sein Täschchen mit den Sachen zum Zähneputzen und ging zur Tür, um sie zu öffnen. Nachdem dies jedoch erledigt war, sah er wider seiner Erwartung nicht William ins Gesicht, sondern Serena. War sie also schneller fertig geworden? Unbewusst besah er sich, was sie zum Schlafen anhatte. Und mit einem Mal errötete er wieder. "Öhm...", machte er leise und stand wie angewurzelt da, ehe er das Täschchen leicht vor seinen Mund hob, seine Augen wurden durch die Reflexion seiner Brille überdeckt, doch die Röte auf seinen Wangen war unübersehbar. "Bin schnell Zähneputzen!", meinte er im nächsten Moment hastig und sprintete mit steifen Schritten leise den Gang entlang, stolperte jedoch kurz, konnte sich allerdings noch fangen und verschwand anschließend im Duschraum.


    Verwundert blickte Serena Samuel hinter her. Was war denn mit dem los? Und einen Mann im Nachthemd hatte sie auch noch nie gesehen. Sachen gabs, die glaubte man echt nicht. Fast hätte der Junge sich auch noch im Laufen platt auf die Nase gelegt, konnte sich aber gerade noch fangen.
    „Als wäre eine Horde Bibor hinter ihm her“, murmelte die Blauhaarige kopfschüttelnd und betrat nun vollends das Zimmer, wo sie sich wartend auf ihrer Seite des Bettes niederließ.


    Den Kommentar des Forschers quittierte er mit einem simplen lächeln, das wäre echt mal interessant, wenn Samuel wissen würde, was er wusste. Dennoch würde ihm die Gedanken, die in seinem Gehirn gespeichert hatte, zusammen mit dem Bildmaterial wahrscheinlich alle Leitungen kurzschliessen, und ihn ins Reicht der Träume verfrachten. Und auch wenn Serena es vielleicht anders sah, so gebot es ihm sein Anstand sich aus dem Zimmer zu entfernen, was er dann ja eben auch machte. So zog er sich in die Duschräume zurück, und wechselte mit schnellen Griffen, welche er auch blind konnte, wenn er irgendetwas anderes nebenbei machen musste. So sehr war ihm der Vorgang ins Blut übergegangen. So wechselte er seine Vornehme Arbeitskleidung, gegen ein simples Rüschchenhemd, und einer einfachen, bequemen, dünnen, langen Hose, welche sich mit ihrer schwarzen Farbe gut vom weissen Oberteil abhob. Darauf hin erledigte er auch noch alles was er sonst noch im Bad erledigen musste, bevor er sich auf den Rückweg ins Zimmer machte.
    Dieses schien Samuel gerade fluchtartig zu verlassen, was konnte den Typen so in schrecken versetzt haben, fragte er sich halb rhetorisch, eigentlich war klar, das es nur Serena sein konnte, die Frage war nur mit was dieses Mal. Doch das würde er sehr bald selbst herausfinden, weshalb er es als unwichtige Gedanken abtat. So stand er ein paar Schritte später ebenfalls vor der Türe und trat ein, nachdem er kurz angeklopft hatte.
    Doch was er da vorfand war nicht gerade das was er erwartet hatte, denn in einem scheinbar Hauchdünnen Nachthemd befand sich Serena da auf dem Bett und wartete. Da stiegen sofort in seinem Kopf wieder Bilder hoch, welche er eigentlich gerade lieber in Ruhe lassen wollte, denn auch wenn das Nachthemd wirklich zauberhaft war, so verursachte es doch ein paar recht "spezielle" Gedanken. Aber was konnte da William schon dafür, immerhin lag es ja wirklich beinahe wie eine zweite Haut auf ihr, und verdeckte nicht wirklich viel. Mit leicht geröteten Wangen, räusperte er sich, bevor er sie ansprach: „Bei allem Respekt Milady, so würde ich euch raten nicht so auf dem Bett zu warten, so könnten gewissen Individuen, welche nicht so Respektvoll sind und sich unter Umständen nicht so Taktvoll verhalten würden, etwas recht falsch interpretieren" darauf folgte kurz eine Atempause, bevor er weitersprach, "Es sei denn ihr habt wirklich vor, eurem Bettteilenden etwas offerieren zu wollen. Dann habe ich natürlich nichts gesagt." So leid es William auch tat, aber wenn sogar er schon solche Gedanken hatte, wie es enden würde, wenn jemand diese Gedanken hatte, der nicht so anständig war.


    "Zähne putzen... Zähne putzen... Klar, wie wichtig das ist... Zähne putzen...", murmelte Samuel vor sich hin, als er wieder in Richtung Zimmer ging. Er hatte alles erledigt, was zu erledigen war und war bereit, schlafen zu gehen. Mehr oder weniger. Wieder einmal errötete er und fasste sich an den Hinterkopf, als er den Flur entlangging. Er war an William vorbeigekommen, der wohl ebenfalls schon fertig geworden war. Doch das war nicht wichtig, vielmehr ging ihm Serena nicht mehr aus dem Kopf. Egal! Er würde einfach nicht darüber nachdenken. Er schlief lediglich NEBEN ihr und nicht... oh Gott. Schnell schüttelte er anschließend wieder seinen Kopf. Schließlich kam er wieder an der Zimmertür an und bekam noch mit, wie William etwas sagte. "Was offerieren?", fragte er stumpf und wechselte einen leicht irritierten Blick zwischen dem Weißhaarigen und dem Stuntgirl. Anschließend seufzte er. Klar... offerieren... was zur Hölle?! 'Wofür hält der Kerl mich....?', dachte er anschließend etwas verärgert und verschränkte seine Arme, ließ sich jedoch nichts davon anmerken, was gerade durch seinen Kopf ging.


    Serena blickte auf, als Willi zurück aufs Zimmer kam, auch wenn dieser ähnlich unverständlich wie Samuel reagierte. Auch sein „dezenter“ Hinweis verwirrte das Stuntgirl. Was hatte sie denn getan? Wenn sie halbnackt auf dem Bett liegend gewartet hätte, hätte sie diesen Kommentar ja noch verstehen können, aber so? Sie war anständig bekleidet und ihr Nachthemd war in keiner Weise zu tief ausgeschnitten oder der gleichen. Zu Hause in Pokéwood hatte sich noch niemand über ihren „Aufzug“ beschwert. Aber die Andeutungen, die er als nächstes aufstellte, trieben der Blauhaarigen die Röte auf die Wangen und ließ sie aufspringen.


    „Willi! Für was hältst du mich eigentlich?“, stammelte sie entsetzt und mit den Armen gestikulierend, als müsste sie sich um jeden Preis von diesem Vorwurf befreien, „Ich … bin niemand der … der “sie stockte und schluckte hilflos, während sie die Arme sinken ließ. Den Satz brachte sie einfach nicht fertig was bitte unterstellte der Weißhaarige ihr denn da bloß? „Außerdem finde ich es viel suspekter, dass Samuel als Mann hier im Nachthemd herumläuft, als dass eine Frau eines trägt.“ Natürlich musste genau in diesem Moment der Schwarzhaarige zurückkommen und sich nach dem letzten von William erkundigen. Nun stoppte sie und biss die Zähne zusammen, doch wie so oft, konnte sie auch das nächste, was ihr auf der Zunge lag, nicht daran hindern, sich von einem Gedanken in gesprochene Worte zu entwickeln: „Und ganz ehrlich: Bist du dir ganz sicher, dass du wirklich jemand mit ‚respektvollen‘ Gedanken bist? Irgendwie kommt es mir gerade nämlich ganz und gar nicht so vor. Ich habe am Set schon oft mit anderen Mittgliedern meiner Stunttruppe zusammen in einem Wohnwagen genächtigt und solche Kommentare kamen noch nie!“
    Insgeheim seufzte sie beinahe erleichtert auf. Samuel war wieder da, auch wenn er ihren herausgeplatzten Gedanken mitbekommen hatte, nach diesen Kommentaren von William wäre sie gerade ungerne länger als nötig mit ihm alleine.


    Eigentlich hatte Serena diesen Kommentar gar nicht verdient, dennoch was konnte William dafür, wenn die Bilder aus der Dusche seine Wahrnehmung und besonders sein Kopfkino recht stark in eine Richtung lenkte? Dennoch war es schon beinahe süss ihr zuzusehen, wie sie versuchte sich aus der unausgesprochenen Andeutung zu befreien. Obwohl es zwar schön anzusehen, war wechselte sie schnell das Thema, und es war ihr richtig anzusehen, dass ihr das Thema unangenehm war. Doch der Versuch war nicht gerade das gelbe vom Ei, denn wer würde schon auf die Idee kommen, als Mann ein Nachthemd anzuziehen? In diesem Moment betrat auch wieder das andere Subjekt das Zimmer, und er konnte beinahe nicht anders als sich ein lachen knapp, mit viel Müh und Not zu verkneifen. Es sah einfach zu lustig aus. Gut, das was er selber trug war auch nicht gerade normal, aber es passte wenigstens, den Forschini im Nachthemd hätte er sich jetzt nie träumen lassen. Doch da wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Serena gelenkt, und nach ihrer Aussage, welche man schon beinahe als Vorwurf hätte werten können, antwortete er ganz ruhig:"Ich bitte um Verzeihung, sollte ich euch zu nahe getreten sein, aber ich wollte euch halt einfach darauf aufmerksam machen, dass man das auch unter Umständen falsch interpretieren könnte." Dann legte sich ein leichtes lächeln auf seine Lippen, bevor er weiterfuhr: "Und ich bitte euch, meine Gedanken sind Garantiert nicht bei solchen Gedanken." Worauf er sich um drehte und in Gedanken anfügte: "Sondern schon sehr viel weiter"


    OT: Erster Teil des GPs mit Sheewa und zeev.
    Psychische Qualen incoming.

    War das sein Ernst? Kaum hatte Cypher sich dazu entschlossen, doch einmal etwas zu tun und sich die Hilfsmittel zu holen, erläuterte der kleine Aranaleiter sogleich die Umstände, unter denen sie in die Siegesstraße kämen und forderte sie alle zu einem Kampf gegen sein Nidoqueen auf. Dieser arrogante Junge meinte wohl tatsächlich, dass er mit seinem SCHWÄCHSTEN Pokémon gegen alle Taschenmonster der Trainer hier auf einmal eine ernsthafte Herausforderung darstellen würde? Und er wollte Arenaleiter sein? Dabei war sie doch nur gekommen, in der Hoffnung, Professor Eich treffen zu können! Das war schlicht und einfach unfair. Ihre Pokémon waren ihr zu schade, um gegen dieses protzige Ungetüm in den Kampf geschickt zu werden. Würde man sie trotzdem auf die Mission mitnehmen, wenn sie keinen Finger krumm machen und einfach abwarten würde, bis diese Farce zu Ende war? Das war fraglich. Trotz allem begab sie sich nicht auf das Kampffeld der Arena und setzte sich mit ihrem Laptop an den Rand, um ihren eigenen Geschäften nachzugehen. Sollten sie doch tun, was sie wollten, ihr war es egal. Sie war in diese Region gekommen, weil sie etwas suchte. Vielleicht könnte diese "Mission" oder was auch immer es war ihr dabei helfen, hier Fuß zu fassen, doch mehr auch nicht. Würde man sie also wegen mangelnder Partizipation wegschicken hätte sie kein Problem damit.


    Nach einer Weile musste sie allerdings etwas anderes feststellen: Der Lärm des Kampfes nervte. Und zwar gewaltig. Ein leises Seufzen entfuhr Cypher daraufhin, während sie auf ihrem Laptop etwas schrieb. Vielleicht würde diese Zeitverschwendung ja ein Ende nehmen, wenn sie zumindest etwas tat. Also holte sie, ihre Augen nach wie vor nicht vom Laptop abwenden, zwei ihrer Pokébälle hervor und rief ihr Evoli und ihr Trasla auf das Kampffeld. Beide schienen sofort zu erkennen, dass es ein Kampf war, waren über die Fülle der Pokémon alerdings recht irritiert. Daraufhin schielte die Blondhaarige kurz über den Rand des Bildschirms hinweg, um sich ein Bild von der momentanen Situation machen zu können. Na sowas, wenn man dem ganzen Beachtung schenkte, sah es doch gleich... noch lächerlicher aus. Ihre armen Pokémon. Aber nun ja, es war auch um der Langeweile willen.
    So rief sie also ihre wohl einzigen Befehle für den kampf aus: "Eradicate, mach dem Nidoqueen hübsche Kulleraugen. Cloy, Heilwoge auf das Elekid." Sie hatte das Elekid für die Heilung ausgewählt, da es recht weit am Rand des kampffeldes war und Cloy sich somit nicht in die Gefahrenzone begeben musste, um es zu heilen. Wem es gehörte oder ob es überhaupt nützlich war wusste sie nicht, das war ihr auch egal. Sie hatte wenigstens etwas getan. Und da Kulleraugen von Evoli den Angriff senkte und obendrein Priorität besaß sollte sie sich zumindest etwas nützlich gemacht haben. "Leute. Macht mal hinne.", kommentierte sie das ganze schließlich noch, ihre Augen klebten dabei allerdings wieder förmlich am Bildschirm. So viel zum Thema nützlich sein.


    OT: Wenn ein weiteres angeschlagenes Pokémon etwas von Traslas Heilwoge abbekommen möchte kann die Person Cypher gerne Bescheid geben. Vielleicht hilft sie ja.

    Gelangweilt tippte Cypher auf der Tastatur ihres Laptops. Blablabla. Blabla. Blablah? Mehr kam wohl auch nicht bei ihr an. Das interessierte sie auch nicht. Sie brauchte lediglich eine gottverdammte Beschäftigung. Kurz hob die Blondhaarige ihren Blick und musterte die anwesenden Personen. Alles Menschenvolk. Nicht gerade etwas, womit sie sich unbedingt abgeben wollte. Die Personen hier waren sicher alle absolut bervtötend. Der junge Arenaleiter direkt vor ihren Augen bildete da sicher keine Ausnahme. Was bildete sich Professor Eich eigentlich ein, nicht persönlich zu erscheinen, wo sie doch extra hergekommen wr, um die Prominenz auf dem Gebiet der Pokémon-Forschung in Fleisch und Blut sehen zu können? Und nun musste sie sich mit diesem Gör abgeben. Arenaleiter hin oder her, dieser Junge war auch nur ein Mensch. Und wer gab seinem Kind schon einen Namen wie "Green"? Sehr einfallsreich. Nicht.
    Die junge Hackerin lauschte den Nachrichten noch nicht einmal wirklich. Das mit dem Schneesturm hatte sie ja gerade noch so knapp mitbekommen, als sie gestern mit dem Schiff in Alabastia angekommen war. Sie konnte wohl von Glück reden, dass sie es rechtzeitig nach Vertania City geschafft hatte. Nach einem tiefen Seufzen klappte sie den Laptop schließlich wieder zu und schloss müde ihre Augen. Die Sache war öde. Was kümmerte einen schon ein wildgewordener Schneesturm? Sollten Leute darin umkommen, dann würde das zumindest die Überbevölkerung vermindern. Würde sie in so etwas sterben, dann wäre sie sogar froh darüber, nämlich in so einer glanzvollen Schönheit wie Schnee umzukommen war sicherlich eines der besten Dinge, die ihr noch wiederfahren konnten.


    Schlussendlich rückte sich nach Greens Vortrag ein blauhaariger Junge ins Rampenlicht. Tse. Und wer war der nun? Die himmelblauen Augen der Lolita fixierten ihn fragend, da schien sich jemand aber etwas zuzumaßen. Ein genervtes "Tse." war schließlich aus Cyphers Mund zu hören. Diese Leute hier konnten ihr gestohlen bleiben. Allesamt. Sie hatte nur Professor Eich sehen wollen, um ihn am Ende des Vortrages vielleicht noch etwas fragen zu können. Und nun musste sie sich mit dieser Bande an merkwürdigen gestalten abgeben. Kotz. Vielleicht konnte sie aber Pluspunkte bei dem alten Knacker sammeln, wenn sie sich nun diesem Vorhaben anschloss. Ihre Pokémon wollten mit Sicherheit auch noch etwas Spaß haben. Und wenn sie bei dieser Aktion ins Gras biss - umso besser. Sie hatte sowieso kein richtiges Ziel mehr im Leben, außer vielleicht so vielen anderen Personen wie möglich das Leben zur Hölle zu machen, da konnte sie auch gerne verrecken. Deshalb blieb sie erst einmal still und wartete ab, bis in einem Jahrhundert vielleicht noch etwas interessantes geschehen würde. Wenn nicht konnte sie gleich nach Fuchsania City reisen und auf dem Meer dort Schlittschuh laufen.

    Yay! Das Individuum seines Interesses war wohl nicht nur so schön anzusehen wie Kristallglas, nein, seine Psyche schien wohl ebenso zerbrechlich zu sein! Ach herrjemine, und die Blicke, dis wieder auf ihm lagen, als sei er das Letzte der Welt... nun gut, die meisten Personen schienen es in dem Tumult gar nicht wirklich bemerkt zu haben was er da tat, doch besonders der Blick, mit dem dieser Schwarzhaarige... Moment, das war doch ein Mann, oder? Oder war das eine Frau? Oder ein Hermaphrodit? Nun gut, das war auch egal. Jedenfalls war er solche Situationen bereits gewöhnt. Seine Reise nach Moriseki war ohnehin schon voller faszinierender Dinge und Abenteuern gewesen, seine Fragen hatten schon das eine Mal eine Kneipenschlägerei angezettelt, der er nur dank des niedrigen Intelligenzquotienten der Schläger heil entronnen war, da war dieses nun mehr oder weniger traumatisierte Mädchen auch keine Belastung für ihn. Mit einem Seufzen bedachte Nikolai das Kristallfräulein schließlich mit einem Lächeln, wie es da in Armen dieser Frau - er ging einfach mal von einem weiblichen Individuum aus, da die Männer der heutigen Zeit nicht gerade viel Sensibilität und Nächstenliebe zu zeigen pflegten - lag und getröstet wurde. Wie süß. Als wäre die Weißhaarige ein Haustier. Für einen Moment drifteten seine Gedanken schließlich in nur ihm bekannte Gefilde ab, ehe er sich wieder fasste und an seiner Brille rückte. Was würde Arista nun an seiner Stelle tun? Die Reaktion der jungen Dame ließ Nikolai jedenfalls eines bewusst werden: Mit Sicherheit war er nicht der erste Forscher, der Interesse an ihr gezeigt hatte. Man lebte nun einmal gefährlich, wenn man sich von der breiten Masse abhob. Er selbst konnte nur ein Lied davon singen. "Tut mir leid, Schätzchen, wenn ich einen deiner wunden Punkte getroffen haben sollte. Nächstes Mal warne ich dich eben vor.", entschuldigte er sich anschließend recht grob bei ihr ungeachtet der Person, die sie gerade tröstete. Im Ernst, war das nun ein Mann oder eine Frau? Persönlichkeit und Haare deuteten auf das eine hin, wohingegen Körperbau und Stimme... Ja, er war definitiv verwirrt. Trotzdem sah das Schwarzhaarige nicht gerade wie jemand aus, mit dem man sich anlegen wollte, deshalb ließ er das Fragen der Vernunft halber sein. Stattdessen schielte er zu Lilith. Lustig war ja ihre Reaktion auf das Kristallfräulein gewesen, dieser eindringliche Blick, als würde sie ihm jederzeit wie eine Raubkatze an die Kehle springen... Das hatte er wirklich nicht von der Rothaarigen erwartet. Wie erwartet war die adrette junge Dame wohl auch nur eines ihrer Gesichter. Irritiert kratzte sich der Brillenträger bei seinen Gedanken am Kopf. Es strömten so viele Eindrücke auf einmal auf ihn ein, dass er überhaupt keinen Plan mehr hatte, was er nun tun oder worauf er reagieren sollte. Ja, er musste wohl verschwinden, aber wie? "Ich plädiere ja wie gesagt nun darauf, dass wir irgendwie von hier verschwinden. Lilith?", fragte er seine Begleitung im nächsten Moment, das funkelnde Mädchen hatte er dabei fast schon wieder vergessen, "hast du vielleicht einen Plan, wie wir das bewerkstelligen könnten?" Er wollte nicht länger als nötig hier bleiben, sein Überlebensmechanismus sagte ihm, dass sie hier ganz schnell weg sollten. Besonders, wenn dieses Chaos der Regentschaft Aomizus zu verdanken war. Wurde er hier festgenommen, dann ginge es ihm und vielleicht auch Arista eindeutig an den Kragen.

    Aufgrund Zeitmangels muss ich meine Aktivität insgesamt kürzen und da ich im Internet noch bei anderen Dingen tätig bin fiel meine Wahl hier auf das Bisaboard, da mir gerade wirklich absolut die Lust fehlt, hier irgendetwas zu tun und das sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich auch nicht ändern wird. Deshalb melde ich mich einfach mal für die nächsten zwei bis drei Wochen abwesend und werde einmal schauen, wie sich meine Laune in dem Zeitraum noch entwickelt.


    Betroffen sind
    Johto
    Kanto
    PoD
    Gestrandet


    Sollte im Komitee allerdings noch etwas wichtiges anfallen werde ich natürlich nach wie vor noch meiner Pflicht nachkommen.
    LG Lau

    "Huch...?" Verwundert blinzelte Samuel, als plötzlich ein Junge mit einer Narbe im Gesicht unter dem Tisch hervorkroch und sich als Delvin vorstellte. Er schien etwa in Philips Alter... Hurra, noch mehr Kinder! Allmählich begann der Schwarzhaarige sich zu fragen, warum er in letzter Zeit besonders mit den Minderjährigen abhing. Dabei hatte er früher Kinder, insbesondere Kleinkinder, überhaupt nicht ausstehen können. Und das alles hatte mit Liv angefangen... "Öhm, hi.", erwiderte er dsn Gruß des Dunkelbraunhaarigen knapp und sah anschließend, wie ein Kramurx angeflattert kam. Mit dem Höllenutensil in seinen Krallen. "Ach du Hei-", schoss es plötzlich aus seinem Mund hervor und zu seinem Verdruss kam dann auch noch der wütende Rezeptionist angetrabt, der jedoch schnell wieder verschwunden war, als er seine Klingel zurückbekommen hatte. Samuel konnte daraufhin nur erleichtert ausatmen. Niemand hatte von ihrem Streich erfahren. Es war fast so, als wäre er selbst wieder zu einem Kind degradiert. Merkwürdig.
    Das Kramurx schien jedenfalls Delvin zu gehören. Unsicher schwieg der Schwarzhaarige, da er keine Ahnung hatte, was für eine Person diese neue Bekanntschaft war. Nicht zu vergessen wirkte seine Narbe leicht einschüchternd. Gut, solche Leute hatten ihn nich nie interessiert. Dennoch war er von den Geschehnissen eben noch zu perplex, um wirklich eine Konversation zu beginnen. Deshalb schielte er für rinen Moment zu den Kartenspielern und sah in dem Augenblick, wie William mit einer ganz anderen Art von Glocke ankam. "Wa-" Gut, er war Butler. Aber er schien etwas dem Miesepeter vom Deck servieren zu wollen. Geri war doch sein Name gewesen, oder?


    Abrupt stand Samuel auf und schlug die Hände dabei auf den Tisch, während sein Stuhl mit einem lauten quietschen nach hinten rückte als er sah, was der Weißhaarige dem Jungen vorsetzte. Eine Kappe. "Ernsthaft...?", entfuhr es ihm leise und gebannt beobachtete er, wie Geri diese Schikane emotionslos beobachtete. Diese Augen kannte Samuel nur zu gut. Sie hatten etwas... von einem toten Fisch. Ein Anzeichen dafür, wenn man über die Späße anderer nicht mehr lachen konnte. Er wusste zwar nicht, was genau das zu bedeuten hatte, aber... Grundgütiger, warum verpasste er ständig, was bei anderen Leuten vor sich ging? Er mied den Kontakt zu anderen, aber...
    "Du Verrückter, glaubst du tatsächlich, dass deine Isolation etwas an dieser Tatsache ändern wird?"
    Diese verfluchte Hexe. Tief atmete der Brillenträger ein und richtete sich gerade auf. "Entschuldigt mich kurz.", murmelte er dabei zu seinen Tischkollegen und ging vorsichtig an die Szenerie heran. William, dieser... Im Ernst, konnte er nicht damit aufhören, Leute zu provozieren? Manche hatten es ohne das schon schwer genug im Leben! Er würde dem Butler nun seine Meinung geigen. Er würde ihm sagen, dass das falsch war und dass er gefälligst aufhören sollte, die schwächeren zu belästigen und seinen Sadismus auszuleben. Doch als er neben den beiden stand erinnerte er sich daran, was er zu Geri auf dem Schiff gesagt hatte. Und mit einem Mal war die gewonnene Courage wieder verpufft. Wieder aufstehen, die andere Wange hinhalten...


    Zu spät, er war bereits gesehen worden. Perplex blickte er sich zwischen den Leuten um. Grundgütiger... Nein, es war zu spät! Doch was zum Teufel sollte er nun sagen...? Was war das für ein Gefühl, das ihn förmlich zu erdrücken schien? Dieses Handeln widerstrebte seiner Grundeinstellung! Dennoch... was hatte Serena noch gesagt? Sie waren Freunde? Sie kam mit jedem in der Gruppe klar... Dieses Licht, das sie ausstrahlte, es war manchmal einfach unerträglich schmerzhaft. "William.", setzte er an und verschränkte seine Arme, während er versuchte, so gefasst wie möglich zu klingen. Er öffnete seinen Mund wieder, brachte jedoch keinen Ton hervor und blickte im Innehalten für einen Moment entschuldigend zu Geri. Nein, nichts in Samuels eigener Vergangenheit rechtfertigte, dass er so gemein zu ihm auf dem Schiff gewesen war. Diese Worte... wie gern er im Moment die Zeit zurückdrehen würde. Vielleicht überreagierte er schon wieder, aber... Nein, weg mit den Zweifeln!
    "Wo ist der Anstand, den Butler wie du zu zeigen pflegen? Ich würde meinen jedenfalls auf der Stelle feuern, wenn er mir ein derartiges Gericht vor die Nase setzen würde!" Verdammter Mist, was war er nur für ein Idiot?! Letzten Endes verschlimmerte er die Situation noch. Bedrückt sah er zur Seite, was so viel heißen sollte wie "Bin schon still". Eins war klar, William war keinen Deut besser als seine Kollegen am Arbeitsplatz damals. Bei dem Gedanken seufzte Samuel schwer und trabte davon, in Richtung Rezeption. Hauptsache erst einmal weg von der Gruppe. Was für eine Blamage. Hätte er doch nie den Mund aufgemacht! So hätte es nämlich nicht laufen sollen... Doch ein vereinsamter Sturkopf wie er sollte wohl doch besser seine Finger aus den Angelegenheiten anderer lassen. Dies änderte jedoch nichts daran, dass William allmählich zu der zweitunsympathischsten Person auf Erden für ihn wurde. Und dann musste er sich auch noch ein Zimmer mit dem Spinner teilen.


    OT: Ähm... na ja. ._. Post auf innere Impulsreaktion hin.

    Als das Mädchen mit den Sommersprossen entgegnete, dass er lustig sei, wurde Neil unwillkürlich rot und legte sich verlegen eine Hand an den Hinterkopf. Nun... eigentlich hatte er das nicht beabsichtigt, er war nun mal so. Dennoch schien sie es positiv aufzunehmen. Aus irgendeinem Grund machte es ihn... glücklich. Ja, so konnte man es wohl sagen. Denn die letzte Person, die ihn in dieser Hinsicht so akzeptiert hatte, war nicht mehr hier.
    Nachdem alles geklärt worden war, machte er sich auch auf den Weg die Taschen zu durchsuchen. Was wäre er denn für ein Mensch, wenn er die ganze Arbeit auf andere abwälzen würde? Kein besonders guter zumindest. Also begab er sich zu den inzwischen recht gut gesammelten Gepäckstücken und durchsuchte sie. Das hier waren die Taschen von Toten Leuten. Menschen, die durch eine Tragödie, einen Unfall ihr Ende gefunden hatten. Unwillkürlich ballte sich eine seiner Hände zur Faust, anschließend schüttelte der junge Doktor energisch seinen Kopf. Er durfte nicht daran denken. War zwar schwer mit den Leichen in der Umgebung, aber...


    Sich auf die Unterlippe beißend machte er weiter. Er musste die Wunde des einen Mannes versorgen, sonst entzündete sie sich womöglich und er starb, und zwar qualvoller als die vielen Menschen hier. Und auch die anderen Leute... Na ja, er kannte sie nicht gut, doch Liz war ihm auf jeden Fall sehr sympathisch. Wenn ihr im Laufe des Aufentgalts etwas zustoßen würde, dann könnte er es sich auch nicht verzeihen. So sehr in Gedanken versunken bemerkte er seine Arbeit erst wieder so richtig, als etwas aus der Tasche fiel, die er soeben geöffnet hatte. Desinfektionsspray! Schnell hob er es auf und steckte es ein. Gab es sonst noch was...? Dieser Passaguer schien sich ja noch recht gut versorgt zu haben, jedenfalls besaß er noch ein paar Rollen mit Bandagen, Kopfschmerzmittel, Antibiotika und... war das Tiffy? Diese Marke von fiebersenkendem Mittel hatte er zuletzt auf einem Urlaub in Thailand gesehen... besser nicht hinterfragen und einstecken. Zwar würde die Menge sicher nicht Ewigkeiten halten, aber solange er nicht in einer Gruppe von abenteuerlustigen Junkies gelandet war, die sich jeden dritten Tag das Bein brachen, sollten sie damit ne Weile über die Runden kommen. Zusätzlich ließ er noch eine halbvolle Flasche mit Trinkwasser mitgehen. Das sollte wohl ausreichen, um die Platzwunde zu versorgen. Er hatte zwar keine Kompresse, aber vielleicht hatte jemand der anderen mehr Erfolg gehabt... "Stuff has been added to your inventory...", murmelte er noch und seufzte. Er brauchte diese Sichtweise hier einfach. Irgendwann durchzudrehen half nämlich niemandem hier.


    Wo er gerade auch an die Abenteuerlustigen gedacht hatte, irgendein etwas älterer Typ forderte alle dazu auf, ihm zuzuhören. Neugierig hob Neil eine Augenbraue. Moment, er hatte diese drei nicht in der Umgebung gesehen. Waren sie woanders gewesen und hatten irgendwas entdeckt? Vielleicht irrte er sich ja auch nur, er verpasste immer ziemlich viel und sie waren möglicherweise auch die ganze Zeit am Strand gewesen. Egal. Suchend blickte er sich erst einmal nach dem Mann mit der Platzwunde und Liz um. Ersteren sah er zwar nicht, aber die junge Dame schien sich auch zu den anderen Leuten begeben zu haben. Also stellte er sich direkt neben sie. Sie schien eine Art Tasche gefunden zu haben... doch zu fragen traute Neil sich zunächst nicht, er war einfach zu schüchtern zum Ansprechen. Merkwürdig, wenn man bedachte, dass er dazu neigte nicht mehr zu stoppen, hatte man ihn in ein Gespräch verwickelt. Also wartete er erst einmal darauf, was diese anderen Typen zu sagen hatten, während er die Wasserflasche leicht nervös umklammert hielt.


    OT: Tut mir schrecklich leid, Espeon. Aber ich musste mich mit dem Smartphone erst mal an die neue Forenversion akklimatisieren, blöder Urlaub Dx

    Ohne wirklich eine Reaktion auf das Gesagte zu zeigen rief Philip sein Taubsi schließlich wieder zurück und wirkte bedrückt. Oh, welch Stimmung heute doch war. Der Abend wurde definitiv lang... "Hm..." Kurz sah Samuel zwischen seinen beiden Gesprächspartnern hin und her, die beide... nun ja... nicht sehr gesprächig waren. Für gewöhnlich würde er in solchen Momenten seine Forschungsdaten dokumentieren. Aber das Tablet war oben, das Zimmer abgeschlossen und er hatte den Schlüssel Serena schon zurückgegeben. So ein Mist aber auch. Und ihm war langweilig... Eine Schande, dass er dem Taubsi nicht helfen konnte. Nun ja, fast. Er konnte keine wirkliche Empathie zu den Taschenmonstern aufbauen, da bildete der Flattermann auch keine Ausnahme. "Also dann...", setzte er an und seufzte. Er musste Liv beschäftigen und Philip etwas ablenken. Wie sollte er das anstellen? Er trug noch nicht mal mehr seinen Kittel. Da kam man sich doch glatt so... unprofessionell vor. "Ich habs!", rief er schließlich halblaut hinaus und hob aufmerksamkeitssuchend einen Zeigefinger. "Lasst uns... Klingelstreiche an der Rezeption machen. "Ich sehe was, was du nicht siehst." spielen. Passanten mit Papier abwerfen. Hobbylos sinnloses Zeug reden. Die Herberge in die Luft sprengen. Aliens kontaktieren. Ein Stargate bauen..." Die Liste der Vorschläge führte er noch unendlich lang weiter. Man konnte ihm ansehen, dass er derjenige ohne Hobbys war.


    Liv schluckte. Hoffentlich wurde das wieder besser ... Dankbar sah sie zu Samuel, der anscheinend einen Einfall hatte. Vielleicht war es einfach besser, wenn sie sich nicht zu sehr damit beschäftigte, das machte es einfacher. Aber die Sachen, die Samuel vorschlug ... nicht gerade die Art von Sachen, die Liv gerne machte. Konnte man zu viel Ärger bei bekommen. Aber wenn die Beiden das gerne wollten, konnte sie ja mitmachen, oder? Sie wollte ja auch kein Spielverderber sein oder so etwas. "Uhm ... was ist denn ein Stargate? Das hört sich sonst ganz interessant an ..."


    "Stargates...? Meine Mutter schaut sich gerne eine Serie an, in der die erwähnt werden... Ich weiß aber nicht mehr, wozu die gut sind..." Nachdenklich sah der Junge Samuel an. Wie viel wusste der eigentlich? War er eine Art Lexikon oder so? Vielleicht war Samuel letztendlich die interessantere Person. Wieso führte er dann nicht seine Experimente an ihm selbst durch?


    Etwas empört ließ Samuel seinen Mund offen stehen, als die beiden ihm entgegneten, dass sie nicht wussten, was ein Stargate sei beziehungsweise wofür es eigentlich gut war. "Also wirklich!", meinte er daraufhin mit verschränkten Armen und musterte die beiden, als hätten sie soeben eine der frevelhaftesten Aussagen überhaupt gemacht. "Diese Serie ist das non plus ultra des Sci-Fi Genre!" Kurz schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf. "Na ja, ein Stargate ist jedenfalls ein Tor, mit dem man selbst zu Lichtjahren entfernten PLaneten reisen kann, fremde Weten entdecken und so..." Anschließend legte er sich etwas verlegen die Hand in den Nacken. Ermusste sich wohl wieder wie der letzte Nerd benehmen. "Das mit dem Bauen war übrigens scherzhaft gedacht. Ich bin nur unsere Möglichkeiten durchgegangen..." Leicht seufzte er und sah Liv kurz darauf schelmisch schmunzelnd an. "Es sei denn, dein Pygraulon versteckt irgendwelche hochentwickelte Alien-Technologie vor uns."



    Fasziniert hörte Liv zu. Das war also nur Fantasie, Science-Fiction. Damit kannte sie sich nicht ganz aus, nicht verwunderlich, dass sie sowas nicht kannte. Sie hatte eher irgendwelche Sachen über Magie gelesen, was man kleinen Mädchen halt so andrehte. "Py? Ach, der ist doch grade erst geboren, woher soll der das denn wissen?", fragte sie und klimperte mit den Wimpern. Damit hatte sie ihr leicht klopfendes Herz wohl ein bisschen überspielt. Sie war echt unglaublich schlecht darin, Sachen zu verbergen. Konnte sie wohl nur hoffen, das Samuel ihr noch nicht auf der Spur war, ohne seinen Kittel sah er auch gar nicht so gruselig aus. "Dann müssen wir uns wohl etwas anderes davon aussuchen ...", meinte sie seufzend.


    Gut... Ich sollte dafür sorgen, dass wir das Thema nicht zu ähnlichen Serien wie Startrek oder so lenken... Wer weiß, wie das endet? Philip lächelte. "Also das Hotel könnte ich sicher alleine in die Luft jagen... Aber das wäre ungünstig, weil es da draußen regnet. Klingelstreiche wären möglich, aber bei meinem Glück stolpere ich beim Weglaufen... Witzig wäre es aber sicher. Dann wäre da noch die Möglichkeit, einen Pokemonkampf auszutragen, aber ich bezweifle, dass einer von uns irgendwie ein kampffähiges Pokémon besitzen wird..."


    "Hmm, tja, und ich habe meine Pokémon im Center gelassen. Wäre wohl auch sicher ungünstig, hier auf dem engen Raum zu kämpfen und am Ende demolieren wir wohl noch was und bekommen Ärger.", meinte Samuel auf Phils letzten Vorschlag hin und etwas ratlos die Hände. Gut, seine Optionen waren nun wirklich auch nur Fantasien gewesen, die aus bloßer Langeweile heraus entstanden waren. Aber wenn sie wirklich daran dachten, eine von ihnen umzusetzen... "Machen wir den Klingelstreich.", schlug der Schwarzhaarige im nächsten Moment mit einem frechen Lächeln vor, "da kann am wenigsten passieren und es liefert sicher für wenigstens zehn Sekunden Unterhaltung..."


    Liv grinste, als Philip von Pokémonkämpfen sprach. Jetzt waren sie nicht wirklich möglich, aber morgen, da würde sie mit Blaze trainieren, ganz bestimmt! Bisher hatte sie zwar nur mit ihr gekämpft, aber sie glaubte jetzt schon, dass das Normalpokémon bisher ihr kampfstärkstes Teammitglied war. Nun, leider entschied Samuel sich für den Klingelstreich. Unsicher zog Liv die Schultern hoch. Ihr fiel keine Ausrede ein, die sie irgendwie retten konnte ... Musste sie wohl mitmachen. Von einem Klingelstreich war auch noch keiner umgekommen, oder? "Okay!", stimmte sie kurz zu. Die verstanden doch hoffentlich Spaß, die Leute von der Pension ...


    Da kann am wenigsten passieren… Irgendwie witzig, dass er glaubt, dass am wenigsten etwas passieren kann. Gerade bei solchen Sachen kann viel passieren… ‘‘Ok, wir können es probieren. Danach können wir immer noch etwas anderes machen.‘‘ antwortete der Rothaarige mit einem Lächeln nachdem Liv mit einem Okay auf Samuels Vorschlag reagiert hatte.


    Von beiden Seiten Zustimmung. Eigentlich hatte er die Aufzählung dieses Schabernacks nicht wirklich ernst gemeint. Samuel selbst bekam schon ein mulmiges Gefühl. Vielleicht war es doch eine schlechte Idee... aber wenn die beiden es so wollten... "Also dann.", meinte er mit einen Schulterzucken und wollte mit den beiden den Speisesaal verlassen, blieb allerdings in der Tür vor der Rezeption stehen. Am Tisch stand diese komische Glocke, mit der man durch ein Draufschlagen den Rezeptionisten rufen konnte. Samuel hatte sich nie gemerkt, wie diese Dinger eigentlich hießen. "Also gut... wer klingelt?", raunte er anschließend den beiden Jüngeren recht gleichgültig zu.


    Liv folgte Samuel und kaute sich unsicher auf der Unterlippe herum. Und was war, wenn die Leute von der Pension dann böse waren und sie rauswarfen? Sie wollte keinen Ärger. Die hatten ihnen hier immerhin Unterkunft gewährt. Aber ... so schlimm war ein Klingelstreich doch auch nicht, vielleicht übertrieb sie. Trotzdem, was, wenn - Nein, das brachte auch nichts. Jetzt war sie dabei, mitgehangen, mitgefangen. Als Sam fragte, wer klingeln sollte, trat sie unwillig einen Schritt zurück. "Philip darf. Oder du, wenn du möchtest!", antwortete sie und hob abwehrend die Hände. Vorsichtig spähte sie zur Rezeption. Nein, das musste nicht auch noch sein. Allein der Gedanke an das wütende Gesicht des Rezeptionisten ließ ihr Herz schon genug klopfen.


    "I-ist es wirklich so eine gute Idee, wenn ich das mache...?" flüsterte der Rotschopf zu sich selbst. Schließlich hatte er erst kürzlich eine schmerzhafte Bekanntschaft mit einer Kante gemacht. Vielleicht würde er dieses Mal über die Rezeption segeln... Ich werde es wohl tun müssen... Eine andere Wahl habe ich nicht... Der Rothaarige bewegte sich unauffällig zur Rezeption und nahm sich eine Zeitschrift, die auf dieser lag, in welcher er las bis die Rezeption unbeacht war. Vorsichtshalber sah er sich noch einmal um, damit er sichergehen konnte, dass kein Gast diese Aktion sah. Als die Luft komplett rein war, hämmerte der Junge blitzschnell auf die Klingel, drehte sich um und rannte zu Liv und Samuel zurück. Als er sich bei den beiden schließlich hinsetzte, hörte er ein Geräusch. Ein Geräusch, dass sich nsch Metall anhörte... Erst jetzt wurde Philip klar, dass er die Klingel in der Hand hielt. Mit großen Augen starrte er sie an.


    Als Liv auf seine Frage hin verneinte blickte Samuel erwartungsvoll mit einem auffordernden Blick zu Philip. Musste er wohl ran und das Opfer sein. Dabei erinnerte er sivh an seibem Ausrutscher im Center. Nass war der Boden ja nicht, aber immerhin betitelte der Rotschopf sich selbst als König des Chaos. Na, ob er seinem Namen wohl wieder Ehre machte...? Zumindest ging er freiwillig klingeln, mal sehen, was dabei herauskam. Er drückte allerdings nur schnell auf die Glocke und war ebenso schnell wieder zurück wie er hingeflitzt war. Nicht wirklich spektakulär... fragend kam auch der Rezeptionist wieder angetrabt, sah sich kurz irritiert um, verschwand im nächsten Moment jedoch wieder im Hinterzimmer. Aber einen Augenblick. Etwas fehlte... Perplex sah der Schwarzhaarige zu Philip, der das Klingelutensil in seiner Hand hielt. Oh Gott, das konnte doch nicht wahr sein... "Mist.", murmelte er und setzte eine etwas erniedrigte Miene auf. Die konnten sie doch nicht einfach mitnehmen, das war Diebstahl! "Wie hast du das denn bloß hingekriegt...?", raunte er Philip mit einer Mischung aus Verblüffung und leichtem Ärgernis zu und nahm ihm anschließend die Klingel aus der Hand. "Gib her, ich bring sie zurück...", meinte er leise und seufzte. Er war der Erwachsene, er musste dafür Verantwortung übernehmen... oh Gott, war das peinlich. Somit begab er sich vorsichtig in Richtung Theke. Hoffentlich kam der Rezeptionist in der Zwischenzeit nicht noch mal raus...


    Ängstlich trat Liv etwas hinter Samuel, als Philip sich doch tatsächlich auf den Weg machte, um diese dämlich Klingel zu drücken. Solange er nur nicht erwischt wurde ... Nein, der Typ von der Rezeption tauchte nicht auf, aber dafür verschwand die Klingel irgendwie, nachdem Philip auf sie gedrückt hatte. Wie Liv durch Sam bemerkte, hatte sie sich nicht einfach aufgelöst, nein, Philip hatte sie doch ernsthaft mitgebracht. "Oh." Ob er wohl sehr nervös gewesen war? Wieso hätte er das Teil sonst mitgeschleppt? Gut, die Frage war wohl eher, was sie jetzt mit ihm anstellen sollten. Wenn sie sie zurückbringen würden, dann sah der Rezeptionstyp sie vielleicht. Aber sie einfach mitzunehmen, das ging doch nicht! Und wenn sie sie nachts zurückbrachten ... ? Das könnte eigentlich klappen. Zum Glück opferte Samuel sich und brachte die Klingel zurück. Er konnte sich notfalls vielleicht sogar damit herausreden, dass bloß sie und Philip den Streich gemacht hatten. Ob er das wohl machen würde? Das würde sich bestimmt gleich herausstellen, denn der Rezeptionstyp kam zurück. Oh nein! Da ihr Sichtschutz jetzt ja weg war, trat sie schnell aus dem Türrahmen. Armer Sam!


    OT: Tja... wer war hier nochmal der älteste Char in der Gruppe...? xD
    Teil 2 ^-^

    Nikolai schien wirklich in Ordnung zu sein, auch wenn in der Tasche wirklich alles sein konnte. ''Die Machtlosen, hm? Klingt fast so, als ob Leute wie ich das tun müssten…‘‘ Aber diese Welt war gefährlich, und alleine… ‘‘Aber alleine kann man nichts ausrichten, weil es einfach zu viele sind die nichts ändern wollen… Nur, wenn wir zusammenhalten, können wir etwas ausrichten. Die Rebellen sind also einstweilen unsere einzige Hoffnung. Nur weiß ich nichts über sie.‘‘ seufzte die Magierin. Nikolai war sehr aufmunternd mit seinem Lächeln, auch wenn es mit der Zeit nervig werden konnte. Nachdem sie eine weitere Bluse gereinigt hatte, merkte sie, dass es wirklich schon zu viel war. ‘‘Ich wusste es, dass die Wäsche zu viel ist, um sie mit meiner Magie zu reinigen…‘‘ stellte Lilith fest. Der Haufen mit der Schmutzkleidung war zwar schon klein, aber sie mit der Hand zu reinigen, würde immer noch lange dauern.


    Lilith machte schlapp? Kein Wunder, das war ha auch ein unheimlich riesiger Berg an schmutziger Wäsche gewesen. Zumindest stellte Nikolai dies an den fein nebeneinandergereihten Säulen von sauberer Wäsche fest, die nicht gerade wenig war. Zumindest hatte die junge Frau den größten Teil an Arbeit bewältigt. Sie war fleißig, das musste man ihr lassen. Enttäuschenderweise wusste auch sie nichts über die Rebellen, aber das machte nichts. Scheinbar verfolgten sie ein ähnliches Ziel. Zwar musste sie nicht unbedingt wissen welcher Art von Adel er angehörte, doch es war sicherlich keine schlechte Idee, noch etwas länger in ihrer Nähe zu bleiben. Sie war... interessant. Und apropos Magie, er sollte sie vielleicht mal danach fragen, wie sie das überhaupt machte. Insbesondere dieser undefinierbare Duft hatte es ihm angetan. "Jep, alleine ist es gefährlich. Aber wer weiß, vielleicht tut sich Leuten wie uns noch eine Möglichkeit auf...", entgegnete er anschließend und legte zufrieden seine Hände an seine Hüften. "Wenn du erschöpft bist, warum gehen wir nicht mal vor die Tür? Ich zumindest finde es recht interessant die Leute draußen zu beobachten und besonders bei dieser Ansammlung von Menschen könnte vielleicht es etwas Interessantes zu sehen geben. Dann könntest du dich sicherlich auch etwas ausruhen.", schlug er im nächsten Moment vor, hob seine Tasche wieder auf und schulterte sie. Jetzt bloß nicht zu aufdringlich werden, er musste sich zusammenreißen. Zwar hasste er es, wenn er das tun musste, aber er wollte sich seine neue Bekanntschaft nicht vergraulen... das konnte er machen, wenn er nicht mehr so schutzlos in diesem fremden Land dastand.


    ‘‘Ja, wir können gerne rausgehen. Derjenige, für den ich das mache, hätte es eh verdient, wenn noch etwas Arbeit übrig bleibt.‘‘ antwortete die Rothaarige mit einem Lächeln. Sie konnte ihre neue Bekanntschaft schließlich nicht wieder gehen lassen. Trotz Erschöpfung stand die Magierin mühelos auf und öffnete die Tür nach draußen. ‘‘Ich wäre dann soweit.‘‘ Höflich wartete sie darauf, dass ihr Gesprächspartner zuerst das Gebäude verließ.


    Allzu begeistert schien Lilith von ihrer Aufgabe ja nicht gewesen zu sein, was man jedenfalls ihrer Aussage entnehmen konnte. Die Rothaarige öffnete Nikolai jedenfalls die Tür, eine sehr höfliche Geste, wie dieser fand. "Vielen Dank.", meinte er höflich lächelnd, als er an ihr vorbei nach draußen schritt. "Ach du meine Güte ist hier viel los...", war anschließend sein nächster verblüffter Kommentare, nachdem er nur wenige Schritte nach draußen getreten war und einen Blick durch die Gasse auf den Marktplatz getreten war. Die Hauptstadt Aomizus war zwar nicht minder bevölkert, aber dass sich so viele Menschen an einem Ort nur wegen einer Hinrichtung sammelten...? Der Brillenträger konnte darüber nur verständnislos seinen Kopf schütteln.


    ‘‘So viele Leute…‘‘ murmelte die Frau überrascht auf Nikolais Kommentar. Normal würden doch nicht so viele kommen? Oder lag es an der Tatsache, dass ein Prinz ermordet wurde? Es war Morgen. Hatte sie einen ganzen Tag lang durchgearbeitet? Nein, das konnte nicht sein, sie war nicht müde. ‘‘Es ist ganz schön trocken und heiß. Ich habe es gar nicht bemerkt weil ich drinnen war.‘‘ stellte Lilith fest. "Jep, das ist es.", antwortete Nikolai mit einem Nicken.


    Kurz schielte er zu Lilith, dabei zuckte er kurz mit seinen Fingern. Nicht... fragen... Er musste sich beherrschen, hier war keine Arista, die seinen Kopf aus der Schlinge holte, wenn er sich mal wieder in Schwierigkeiten begab. Allmählich begann er, seine Schwester zu vermissen. Wie damals, als sie zwei Jahre wegen ihrer Ausbildung weg gewesen war. Sie war zwar öfters gemein zu ihm, aber trotzdem... "Bist du eigentlich von hier?", stellte er eine nun etwas banalere Frage an seine Gesprächspartnerin.


    ‘‘Nein, ich komme nicht von hier… Ich bin aus einem unbedeutenden Dorf, das eh niemand kennt. Ich war auch eine Zeit lang in der Stadt der Magier für meine Ausbildung, aber das war dann schnell wieder vorbei. Seitdem reise ich eher sinnlos umher.‘‘ Warum genau sie umherreiste, verschwieg die junge Dame lieber. ‘‘Was ist mit dir? Oder ist dir das zu privat?‘‘


    Sie war also auch auf der Reise? Na dann. Anscheinend hatte Lilith auch eine magische Ausbildung erhalten. So wie er... Doch das war ein Thema, über das Nikolai lieber nicht redete. Leider kam die Rothaarige dann mit einem noch viel unangenehmeren Thema, und zwar seiner Herkunft. Er konnte da doch unmöglich die Wahrheit erzählen, das war hier doch viel zu gefährlich... "Ich komme auch aus einer eher unbekannten Stadt im Norden.", log er ohne mit der Wimper zu zucken, "im Moment bin ich auf Forschungsreise und kam eben so in die Hauptstadt." Dabei verschränkte er seine Arme hinter seinem Rücken und sah lächelnd in den Himmel. Ja, wenn das doch nur wahr wäre...


    Eine eher unbekanntere Stadt im Norden… Sie war noch nicht im Norden, also kannte sie keine Stadt die dort lag. ‘‘Eine Forschungsreise, hm? Was erforschst du denn?‘‘ Mit einem interessierten Blick blickte sie den Forscher an.


    Da war aber jemand neugierig. Sie wollte also wissen, was er erforschte, wie...? Nein, es ging einfach nicht, er konnte sich nicht mehr zurückhalten! Abrupt nahm er dabei eine von Liliths Händen zwischen seine beiden, hob sie in Brusthöhe und blickte die Rothaarige dabei mit begeistert glänzenden Augen an. "Welch wundervolle Frage, meine Teuerste!", setzte er an und klang dabei wie ein kleines Kind an Weihnachten, "ich erforsche die Magie! Oder, um genauer zu sein... die Auswirkung der Magie im Hinblick auf das Ableben..." Im nächsten Moment ließ er ihre Hand dann wieder los und strich sich durch eine seine herunterhängenden Strähnen. "Ich finde es einfach... fas-ziii-niiierend, du nicht auch...?" Ein kurzes Lachen war von ihm zu hören. "Ein Leben nach dem Tod! Vielleicht nicht mehr in derselben Qualität wie zuvor, aber... Stell dir nur vor! Was meinst du, was die Menschheit erreichen könnte, wenn sie in diesem Bereich eingreift? Ich kann mir das gar nicht ausmalen...!" Vermutlich wäre es in solchen Augenblicken sinnvoll ihn jetzt zu stoppen, ansonsten stünden sie noch bis um Mitternacht an Ort und Stelle.


    Nikolais Reaktion überraschte Lilith. War er… verrückt? Nein, das konnte nicht sein. Leute wie er waren eben so. Forscher waren eben sehr enthusiastisch, vor allem bei ihrer Arbeit. Aber die Magierin fühlte sich nicht wohl dabei… Sie hatte genug schlechte Erfahrungen mit Leben und Tod. Aber sie musste ihre Meinung sagen. Mit ihrer Halskette spielend, begann sie zu sprechen. ‘‘Es wäre schön, wenn Menschen etwas in dieser Art tun könnten, aber ich glaube nicht, dass die Menschheit dafür bereit wäre. Nicht jetzt. Es gäbe zu viele, die diese Macht ausnutzen würden, und es würde sicher viel Leid geben. Außerdem… wer weiß ob es manche Menschen nicht verletzen würde… Oder manche damit nicht zufrieden wären? Was wäre mit dir Nikolai? Würdest du so etwas wollen? Nach deinem Tod wieder auferstehen?‘‘ Die Rothaarige schaute ihren Gesprächspartner an. Auch wenn es wirklich ein interessantes Thema war, es…


    Nikolai wirkte etwas überrascht, als Lilith ihre Meinung kundgab und fragte, ob er nach seinem Tod wiederauferstehen wolle. Doch schnell wandelte sich diese Verwunderung in ein sanftes Schmunzeln. "Nein.", sagte er mit einem Lächeln direkt und ehrlich heraus und verschränkte seine Arme wieder hinter seinem Rücken. "Zumindest nicht in dieser Welt.", fügte er dann noch hinzu und lachte kurz auf, "aber... ich möchte einfach die Leute beschützen und retten können, die es wert sind. Wenn ich bereit für den Tod von mir oder irgendjemanden wäre würde ich ihn akzeptieren, aber solange es noch etwas gibt, für das es sich zu leben lohnt..." Seufzend schüttelte er seinen Kopf. Wenn er den Tod erwarten würde, dann wäre er nicht einfach so von zu Hause weggegangen. Doch hier... wenn alles schief ging, dann starb er hier ebenso. Es gab einfach kein zurück mehr. Wäre er denn schon als Kind bereits so stark gewesen... "Aber ich muss sagen Lilith, deine Einstellung gefällt mir. Du bist mir sympathisch." Diese Worte kamen ihm stets viel zu locker über seine Lippen. Dies hieß aber nicht, dass er nicht auf der Hut wäre. Jeder Mensch hatte schließlich seine Geheimnisse, diese Frau unter Garantie nicht ausgenommen. Trotzdem gefiel ihm ihre Einstellung.


    ‘‘Ich mag dich auch… Weißt du, eine Zeit lang… gab es nichts mehr für mich, was lebenswert war… Aber… Als meine Hoffnung verschwunden war, wurde ich gerettet… Seitdem weiß ich, dass man nie aufgeben sollte. Seitdem weiß ich, dass es Hoffnung gibt, wenn man etwas ändert.‘‘ Mit einem Lächeln blickte die Magierin dem Rothaarigen in die Augen. Hatte sie ihr Ziel jetzt schon erreicht? Es war zu einfach… Vielleicht war Nikolai viel besser als sie anfangs vermutet hatte.


    "Hm." Fröhlich erwiderte Nikolai das Lächeln Liliths. Dass jemand anders Hoffnung besaß, gab ihm selbst umso mehr Kraft, weiterzumachen. Und zwar mit allem. Egal, worum es sich nun dabei handelte. Sie mochte ihn also auch... interessant. "Ja, man darf bloß nicht aufgeben."


    OT: Und hier der zweite Teil ;3

    Name: Nikolai vol Elvesleyd
    Alter: 22 Jahre
    Geschlecht: männlich


    Ausshen: Bild ; Bild
    Quellen: Luminous Arc Wiki, Pixiv ID 30816575
    Das Aussehen Nikolais entspricht wohl eher dem Bild, welches man von einem Aristokraten in dem Sinne erwarten könnte. Zumindest bemüht er sich stets darum, ein gepflegtes Bild abzugeben, um sich keine Schade zu machen. Sein rotes Haar ist an der rechten Seite seines Kopfes gescheitelt und geht ihm an der Vorderseite bis zur Brust, während es hinten etwas länger ist und etwas weiter über die Mitte des Rückens reicht. Diese Strähnen bindet er sich allerdings häufig mit einem Band zusammen, damit sie ihn nicht stören und nicht zu feminin wirken. Da seine Familie entsprechend Geld besitzt, trägt Nikolai auch recht teure Kleidungsstücke, so wird er meist in robusten aber eleganten Mantel gesehen, der eine naturgrüne Färbung und einige gelbe Verzierungen besitzt. Auffällig sind hier die beiden metallenen Armreife an den Oberarmen, die durch Ketten am Rücken zusammenlaufen und eigentlich nur zur Zierde gedacht sind, aber etwas Schutz bieten. Sie sind so legiert, dass sie etwas golden schimmern.
    Ansonsten trägt er ebenfalls ein Hemd, das mit Schnallen versehen ist und ein Halstuch, darunter noch ein weißes Oberteil aus Wolle, robuste Hosen und ein Paar kniehoher, schwarzer Stiefel. Nicht zu vergessen ist hierbei seiner Brille,die er aufgrund seiner recht stark ausgeprägten Weitsichtigkeit benötigt, ansonsten würde er sich nur schwer mit seinem Sehsinn orientieren können.
    Insgesamt ist er 178 Zentimeter groß und besitzt ein Gewicht von 69 Kilogramm.


    Eigenschaften:
    Gestatten? Der fröhlich-verrückte Forscher aus Aomizu. Füttern ist gestattet, allerdings wird es empfohlen einen gewissen Sicherheitsabstand zu bewahren, will man nicht plötzlich ohne Arm aufwachen. Oder ohne Kopf.
    Nein, Spaß. Im Grunde ist Nikolai nämlich eine freundliche Person. Freundlich, aber abgedreht. Seeeehr abgedreht. Wer den jungen Mann nämlich das erste Mal trifft, der wird sogleich denken, dass irgendwas an ihm zurückgeblieben sein muss. Wer hüpft denn auch schon plötzlich am hellichten Tag fröhlich summend und tanzend durch die Gegend, wenn er mal gute Laune hat? Nun, der Rotschopf tut es. Manche würden ihm keine drei Tage in dieser harten Welt zum Überleben geben, doch der äußere Schein trügt. Egal wie inkompetent oder verrückt der Rotschopf auf den ersten Blick wirken mag, er ist sehr intelligent und lässt sich nicht ohne weiteres an der Nase herumführen. Trotz seiner auf den ersten Blick offen scheinende Art besitzt er eine gesunde Portion Misstrauen seinen Mitlebewesen gegenüber und hat einen klaren und ungetrübten Blick auf die Welt. Alles, was er ist, ist lediglich die Fassade eines guten Schauspielers. Aufgrund früherer Erlebnisse hat er sich geschworen, sich nicht ohne weiteres unterkriegen zu lassen und seinen Kopf durchzusetzen, soweit es ihm möglich ist.
    Man wird nämlich schnell bemerken, dass der Rotschopf einen unzähmbaren Sturkopf hat. Wenn sich die Gelegenheit dazu bietet sagt und tut er frei heraus, was er sagen möchte und lässt sich dabei von niemandem stoppen. Ausnahmen bilden hier die Etikette und das Verhalten gegenüber Ranghöheren. Da Nikolai in einer Familie von Adeligen aufwuchs weiß er, dass er seinen Namen besser nicht beschmutzen sollte, es sei denn, er möchte den ohnehin schon schlechten Ruf seiner Herkunft noch weiter durch den Dreck ziehen. Was er jedoch nicht ausspricht ist die Tatsache, dass er von all diesem Mist nicht besonders viel hält. Für ihn ist Mensch einfach Mensch, weder gefällt ihm die Art und Weise, wie der Adel von der Regentschaft Aomizus ausgenutzt wird noch die Tatsache, dass Dinge wie Sklaverei und Unterdrückung existieren.


    Andererseits kann man jedoch behaupten, dass Nikolai nicht gerade respektvoll mit den Lebenden umgeht. Nicht in dem Sinne, was das Wort "Respekt" in Form der Etikette bedeuten würde sondern eher in moralischer Hinsicht. Schon von Kleinauf war der junge Mann nämlich von den Untoten fasziniert gewesen. Im Grunde kann er es sich auch nicht erklären, es war wie eine Leidenschaft, die plötzlich entflammte, als er einen von ihnen das erste Mal sah. Da er weiß, dass dieses Phänomen mit der Magie zusammenhängt, hat er sein Leben der Erforschung sämtlicher Arten der Magie gewidmet. Läuft ihm also eine interessante Persönlichkeit vor die Nase, die eine außergewöhnliche oder zumindest ausreichend faszinierende Art der Magie beherrschen sollte, kann diese sich keiner ruhigen Minute mehr erfreuen. Sie wird nämlich mit einem Haufen von Fragen, Bitten und nervigem Stalking seitens des Rotschopfes rechnen müssen. Er würde selbst nicht zurückweichen, sollte man ihm mit dem Tod drohen, denn dann wird sein Interesse umso mehr geschürt. Es kann beinahe schon an ein Wunder grenzen, wie er mit solch einer Einstellung bis heute überlebt hat. Man sagte ihm schon nach, eine unglaubliche Menge an Glück zu besitzen, doch für Nikolai ist Glück nur etwas für die Dummen und obendrein ein kaum begreifbarer Wert, deshalb glaubt er auch nicht daran.
    Seine Redensart hingegen ist genauso offen wie seine Persönlichkeit, weshalb er oft Menschen mit Begriffen wie "mein/e Liebe/r" betitelt oder schlicht und einfach frei herausfragt, was er wissen möchte.


    Was jedoch sicherlich kaum einer von ihm erwarten würde ist die Tatsache, dass er auch anders kann. Sollte die Situation es von ihm erfordern kann Nikolai ungemein ernst werden und versteht dann auch keinen Humor mehr, insbesondere, wenn es um seine Familie geht, die er als Junge über alle Maßen geliebt hat. Er wird zwar nicht zu einem unausstehlichen Miesepeter, verhält sich aber doch sehr erwachsen und reif, was auf den ersten Blick völlig im Kontrast zu seiner vorigen Art zu stehen scheint. Man mag es nicht sofort erkennen, doch der Rotschopf ist trotz seiner nervenden Phasen sehr vernünftig, man muss nur wissen, wie man diese Seiten aus ihm hervorholen kann.
    Eine ebenfalls positive Eigenschaft an dem Brillenträger ist seine Loyalität. Schließt man einmal zu ihm auf kann man mit ihm einen guten Freund an seiner Seite wissen, der einen tatkräftig unterstützt, jedoch ebenso seine Tücken hat. So kann man es sich auch sehr schnell mit ihm verscherzen. Ein falsches Wort oder eine Falsche Aktion vor Nikolais Augen und man kommt sofort auf die Liste der Leute, die ihm äußerst unsympathisch sind - sofern man nicht auf seiner Liste der Interessensobjekte steht. Am liebsten würde der junge Mann nämlich alles auseinandernehmen, was für seine Forschung interessant sein könnte und alles genauestens unter die Lupe nehmen, was sein Interesse weckt. Alledings halten ihn nach wie vor die ethischen Gewissensbisse zurück. Na ja, jeder Dummkopf weiß wohl, dass man nicht einfach so Leute aufschneiden und sezieren darf.


    Da muss Nikolai sich manches Mal wohl mit dem bloßen Beobachten zufrieden geben, was für ihn jedoch auch kein Problem darstellt. Weckt etwas sein Interesse, so ist er stets Aufmerksam. Gepaart mit seiner stets vorhandenen Vorsicht hat er so recht gute Späherqualitäten. Er ist nämlich eher jemand, der seine Umgebung aus sicherer Entfernung begutachtet und sein Heil in der Flucht sucht, sollte es brenzlig werden. Manche mögen ihn dafür zwar als einen Angsthasen hinstellen, aber es hat nichts mit Angst oder dergleichen zu tun. Auch der Rotschopf selbst weiß am besten, dass er nur aus der Ferne ein wirklich guter Verbündeter ist.
    Was ebenfalls an ihm auffällt ist sein Schwesternkomplex. Da seine bessere Hälfte Arista in seiner Kindheit stets eine wichtige Stütze war, sowohl in körperlicher als auch in geistiger Hinsicht, schuldet er ihr seiner Meinung nach eine Menge, obwohl sie sich ab und an noch zanken. Vor allem in der jetzigen Zeit hat er sich geschworen so gut wie es geht mit ihr zusammenzuhalten und die Probleme zu beseitigen, vor die ihre Familie vor kurzem gestellt wurde.


    Geschichte:
    Das Leben eines jeden Geschöpfes beginnt mit der Geburt. Doch bei seiner Geburt wurde Nikolai wohl noch ein paar Minuten warten gelassen, da direkt vor ihm seine Zwillingsschwester Arista das Licht der Welt erblickte und er danach kam. Ihre Eltern waren zunächst etwas irritiert, da sie keine zwei Kinder erwartet hatten, doch schließlich wurde beschlossen, dass Nikolai als Sohn das Erbe der vol Elvesleyd antreten sollte, wenn er alt genug und sein Vater nicht mehr war. Ihre Familie besaß insgesamt keinen hohen Status beim Rat, sie waren unter dem Adel als sehr sanftmütige Personen bekannt, waren an öffentlichen Ereignissen meist zurückhaltend und wurden nicht als potenzielle Gefahr oder etwas Ähnliches wahrgenommen, da das Familienoberhaupt ein sehr liebender Vater war und nicht wollte, dass seiner Familie etwas zustieß. Dennoch büßten sie dadurch einen großen Teil ihres insgesamt ohnehin schon geringen Einflusses ein.
    Die frühe Erziehung der Geschwister verlief recht unbekümmert, wenn auch streng und diszipliniert. Während Arista alles gab, um ihrem Namen Ehre zu machen, hielt Nikolai insgesamt nicht besonders viel davon. Schon früh zeigte er sich als ein sehr unbekümmerter Mensch, dem die Erziehung zum Hals raushing und viel lieber draußen die gefährlichen Wunder der Welt sehen würde. Dafür erhielt er von seiner Schwester und auch seinen Eltern regelmäßig Schelle, da er als potenzieller Familienerbe eine große Verantwortung trug, von der er jedoch nichts wissen wollte. Einen Vorteil hatte es jedoch, er lernte früh lesen und vergrub sich in Büchern, mit denen er schon viele Dinge über die Welt lernen konnte. Diese gaben ihm jedoch umso mehr Fernweh, welches er jedoch schwermütig hinunterschlucken musste. Sein Vater redete ihm das alles schließlich aus, indem er den Jungen etwas außerhalb der Hauptstadt Aomizus mitansehen ließ, wie ein von Händlern gefangenes, gefährliches Tier von einem noch größeren gefährlichen Monstrum in Stücke zerrissen und gefressen wurde. Diese Szene verstörte den Rothaarigen so sehr, dass er für den Rest des Tages kein Wort mehr hervorbrachte, was seine Mutter und seine Schwester sehr irritierte, die von der Aktion nichts mitbekommen hatten. Stattdessen verschloss er sich in seinem Zimmer und weinte.


    Als die beiden 14 wurden schickte man sie schließlich in die Stadt der Magie, um mit ihrer Ausbildung zu beginnen. Nikolai war damals sehr aufgeregt. Nicht nur sah er endlich einen Ort außerhalb der Hauptstadt, er konnte auch endlich Neues lernen. Dumerweise verlief der Anfang nicht so erfolgreich. Während seine Schwester immer besser wurde blieb er links liegen und stellte seine Lehrer kaum zufrieden. Auch die magie, die er erlernte, war nur minimal nützlich. Für einen zukünftigen Forscher zwar akzeptabel und nutzbar, doch sie brachte ihn nicht besonders weit. Das war auch der Grund, weshalb die erfolgreicheren Adelssprösslinge begannen, ihn zu hänseln und zu mobben, ihn teils unter Einsatz ihrer "besseren" Magie erniedrigten, sollte ein Lehrer gerade nicht hingesehen haben. So kam es, dass er begann, sich Abend für Abend bei seiner Schwester auszuheulen. Diese hatte wegen ihrem Ehrgeiz wohl genauso viel Stress und irgendwann auch genug, so kam es, dass die Erfindungsstunde des Spiels "wirf den Bruder" schlug. Als er eines Tages wieder von denselben Möchtegern-Leistungsschülern gehänselt wurde, bekam Arista das gerade mit, hob ihren Bruder mit ihrer im Laufe der Ausbildung gewonnenen Kraft in die Höhe und warf ihn auf die Mobber drauf. Zwar ging es für Nikolai nicht ganz ohne Schmerzen aus, jedoch flohen die anderen Adligen aus schierer Angst und ließen ihn von dem Tag an in Ruhe. Eigentlich hatte er sich bei seiner Schwester noch bedanken wollen, doch diese meinte anschließend harsch zu ihm, dass er sich als zukünftiger Erbe gefälligst mehr anstrengen sollte und dieses Auftreten von ihm für seinen Rang absolut erbärmlich sei.
    Diese Standpauke motivierte Nikolai dazu, sich mehr ins Zeug zu legen und andere Talente zu suchen, da es mit der Magie ja nicht so recht zu klappen schien. Ein Lehrer erkundigte sich irgendwann nach der Beschaffenheit seiner Brille, da er sie am Tag zuvor verlegt hatte und nun ohne Orientierung über den Campus stolperte. So kam es, dass dieser auf die Idee kam, aus seiner Weitsichtigkeit profit zu ziehen und dem Rotschopf eine Schuswaffe nach der anderen in die Hand drückte. Als sich für ihn schließlich die Armbrust als vorteilhafteste Waffe erwies, wurde er weiter im Schießen trainiert und konnte so seine Leistung deutlich erhöhen.
    Nach drei Jahren hatte Nikolai schließlich seine Ausbildung beendet und ging als Forscher in den Dienst des Militärs, während seine Schwester jedoch noch die restlichen zwei Jahre in der Stadt verbleiben wollte, um sich weiter schulen zu lassen. Die Trennung von seiner bisher wichtigsten Bezugsperson fiel dem Brillenträger daraufhin sehr schwer, doch er wusste, dass er sich zusammenreißen musste. Er durfte seiner Familie keine Schande mehr bereiten und obendrein wollte er sich auch nicht mehr vor seiner Schwester blamieren. Auf der Rückreise zur Hauptstadt sah er jedoch aus der Ferne, wie in der Nacht ein Untoter gen Norden wanderte. Er war so fasziniert von dem Anblick, dass er ihn bis zum nächsten Morgen beobachtete, ehe sie weiterzogen.


    Nach einem halben Jahr geschah es jedoch. Eines Morgens fand man ihren Vater tot im Bett auf, ohne Wunden, aber mit einer dunkelblauen Färbung um die Lippen. Es war naheliegend, dass er vergiftet worden war. im Rat sorgte dies für die unmöglichsten Gerüchte, insbesondere, da nach diesem Ereignis nicht Nikolai wie geplant das Erbe antrat, sondern sein Onkel aus der Zweigfamilie. Es war naheliegend, dass dieser seine Kontakte genutzt hatte, um auf diese Weise etwas weiter in der Rangfolge aufsteigen zu können, doch da dieser noch keinen Erben hatte, waren der Rotschopf und seine Zwillingsschwester ihm ein Dorn im Auge. Nikolai reagierte frustriert, weil sein geliebter Vater tot war und seine Mutter machtlos und panisch, weil er wusste, dass es ihnen ebenso an den Kragen gehen konnte. Dies bestätigte sich, als im Jahr darauf seine Mutter folgte. Aus Wut und aus Rachegelüsten versuchte er einen Weg zu finden, seinen Onkel zu beseitigen und begann mit den verschiedensten Giften zu experimentieren. Als dieser jedoch davon Wind bekam warf er Nikolai als Strafe für eine Woche in den Keller und sperrte ihn weg, weil er mit seiner Forschung angeblich etwas "Verbotenes" tat und über sein Verhalten nachdenken solöte. Er hatte in dieser Zeit viel geweint. Jedoch kam am Ende dieser Woche Arista wieder von ihrer Ausbildungszeit zurück und war geschockt darüber, welche Zustände inzwischen in ihrer Familie herrschten.


    Sie hatten jedoch keine andere Möglichkeit mehr, als sich ihrem Onkel zu fügen und so lange als seine Marionetten zu agieren, wie er sie benötigte. Die Familie vol Elvesleyd schaffte es inzwischen, sich durch die etwas harte und rücksichtslose Hand des neuen Oberhaupts einen bekannteren Ruf im Rat zu machen, der jedoch nicht unbedingt gänzlich positiv war. Sie knüpften zwar mehr Kontakte mit einigen anderen Familien, machten sich jedoch auch Feinde, die die neuen Methoden absolut widerwärtig fanden, was durch ein fehlgeschlagenes Attentat auf den Onkel schließlich untermalte. Nikolai wusste, dass es auf diese Weise nicht weitergehen konnte, doch hatte er inzwischen erkannt, dass das Problem nicht an seinem Onkel lag sondern an der gesamten Ständegesellschaft und der Regentschaft Aomizus, die in seinen Augen immer korrupter wurde. So wandte er sich an seine Schwester, die inzwischen in den Ritterstand erhoben worden war und erzählte ihr von seinem Plan, in den Süden zu gehen und in der Rebellion die Hilfe zu suchen, die sie benötigten. Inzwischen war nämlich die Frau ihres Onkels schwanger geworden und wer wusste schon, wie lange sie noch in der Gnade des Mannes waren, wenn das Kind erst einmal auf der Welt war. Zunächst hielt sie ihn für verrückt, da sein Vorhaben als Mitglied der Rebellion die Regentschaft Aomizus zu beenden und etwas zu verändern wie absolute Torheit schien, doch letztendlich erkannte sie auch, dass sie wohl keine bessere Option hatten. Also reiste Nikolai unter dem Vorwand, eine Forschungsreise zu machen, in Richtung der Hauptstadt Fe'irs während Arista erst einmal als Deckung zurückblieb, allerdings vorhatte, so schnell wie es möglich war zu folgen.


    Magie:
    Nikolai war nie ein besonders begabter Magier, weshalb sein Ansehen innerhalb seiner Familie wohl auch schon immer nicht besonders groß war. Sein Magiekern ist jedenfalls nicht besonders groß, doch die Art der Magie, die er ausüben kann, ist in manchen Situationen vielleicht doch nützlich, selbst wenn sie auch nicht besonders mächtig ist. Hierbei handelt es sich nämlich um eine recht simple Form der Telepathie. Er kann anderen Lebewesen ohne zu sprechen seine Gedanken mitteilen, egal ob Mensch oder etwas anderes, sollte er sie zuvor einmal berührt haben. Danach kann er für einen unbefristeten Zeitraum im Umkreis von 50 Metern stets in Kontakt mit diesem Wesen bleiben, solange, bis es diesen Umkreis verlässt, denn dann müsste er es erneut berühren. Allerdings ist er nur dazu in der Lage zu senden und nicht zu empfangen, somit kann er auch nicht die Gedanken anderer lesen und auch keine Antworten erhalten.
    Eine weitere Fähigkeit von ihm ist nicht nur das Senden von bloßen Gedanken, sondern auch von ganzen Bildern, Erinnerungen oder Gefühlen. Dies funktioniert jedoch nicht über die Luftlinie, dazu müsste er das Wesen direkt berühren und für die Dauer der Übertragung auch den Kontakt halten. Auf diese Weise kann er auch spezielle Umstände, die vielleicht nur er versteht, anderen visualisieren und so vielleicht einfacher verständlich machen.
    Insgesamt kostet diese Art der Magie nicht besonders viel Energie und dient dem reinen Übertragen von Informationen.


    Waffen:
    Als Waffe verwendet Nikolai sein allerliebstes Spielzeug, die Armbrust. Sein Modell wurde aus robustem Holz gefertigt, mit weißer, feuerresistenter Farbe bemalt und besitzt ein paar zeichnerische Verzierungen, die jedoch von ihm selbst stammen. Bei genauerem Hinsehen kann man auch feststellen, dass Kohlespuren zurückgeblieben sind, die teils noch lesbare Worte bilden, da er seine Waffe schon manches Mal als Notizblock missbraucht hat. Dennoch geht er pfleglich mit ihr um und achtet sehr auf ihre Funktionalität.
    Als Munition verwendet der junge Mann meistens dicke Pfeile, die unter der Abschusswucht nicht brechen, oder Bolzen. Manche von ihnen tränkt er in selbstgemachten Giften aus Pflanzen, die nach einem Schuss, wenn sie in die Blutbahn gelangen, ein taubes Gefühl im jeweiligen Körperteil auslösen und es somit ein wenig lähmen, damit es schwerer zu bewegen ist. Tatsächlich lindert dieses Gift auch gleichzeitig den Schmerz, was jedoch eine eher ungewollte Nebenwirkung ist.
    Ein anderes seiner Gifte bewirkt eher das genaue Gegenteil und löst in der Wunde einen brennenden und stechenden Schmerz aus, der sich langsam mit dem Blut weiter im Körper ausbreitet, aber nicht tödlich ist, sondern eher die Kampffähigkeit des Gegners dadurch einschränken soll, ähnlich wie bei der Lähmung.
    (Im Laufe des RPGs könnten noch weitere hinzukommen.)


    Kampffähigkeiten/-erfahrung:
    Was zunächst zu erwähnen wäre, wäre Nikolais körperliche Veranlagung zum Fernkampf: seine extreme Weitsichtigkeit. Er kann ohne Brille Dinge in der Ferne gestochen scharf erkennen und auch sehr präzise zielen, was ihm zum idealen Scharfschützen macht. Allerdings ist er dadurch und durch seine geringe Körperkraft im Nahkampf so gut wie aufgeschmissen, was auch der Grund ist, dass er eine Armbrust mit sich führt. Einen richtigen Bogen könnte er aufgrund seiner mangelnden Kraft nicht effizient spannen und Nahkampfwaffen wie in etwa Schwerter sollte man ihm erst recht nicht in die Hand drücken, es sei denn, man will das Ungeschick in Person betrachten. Dies ist auch der Grund, weshalb der Rotschopf sein Heil lieber in der Flucht sucht, denn trotz mangelnder Kraft ist er doch ein erstaunlich guter Renner, sollte es darauf ankommen. Ohne seine Brille ist er übrigens auch im Alltag aufgeschmissen, da er Dinge aus der Nähe ohne sie nur sehr verschwommen und fast unkenntlich wahrnimmt, mit Brille wird seine Sicht in die Ferne jedoch eingeschränkt. Deshalb muss er den Tragezeitpunkt der Situation anpassen.
    Was ebenfalls erwähnenswert wäre ist Nikolais leichter Hang zu chemischen Substanzen, vor allem Giften. Seine Faszination zu den Untoten brachte ihn ebenfalls dazu und da er herausfand, dass ihr Fleisch giftig war, experimentierte er auch etwas mit anderen giftigen Substanzen aus Pflanzen oder giftnutzenden Tieren herum. Deshalb ist er auch dazu in der Lage, Gift herzustellen und es zu verwenden oder seine Pfeile und Bolzen damit zu tränken.

    Nur wenige Momente nach seinem Ausruf vernahm Neil die Stimme einer jungen Frau neben sich, die eine Bemerkung über die Kannibalen machte. Aha, kannte sie das Spiel also auch? Ein leichtes aber dennoch verkrampftes Lächeln zierte das Gesicht des Braunhaarigen daraufhin und er ließ seine Hände wieder leicht absinken. Scheinbar beruhigte er sich wieder etwas. "Haha, ja... das wäre nicht so günstig.", pflichtete er ihr bei und erhob sich wieder, sich dabei den Sand von der Hose klopfend. Mit einem Seufzen rückte er dann an seiner Brille. Stimmt, er sollte sich nicht verrückt machen. Passiert war passiert und wenn er hier jetzt draufging, hatte soch sein Sitznachbar umsonst für ihn geopfert. Ehe er jedoch weitersprechen konnte, wurde er sogleich von jemandem angebrüllt, der es wohl um die Leichen ging. Was? Was für Leichen?
    Irritiert sah Neil sich daraufhin um, ehe er es realisierte. "HOLY CRAP!" Tote! Tote überall! Tief atmete er ein und aus und presste dabei seine Handflächen gegen seine Schläfen. Gut, es war nicht unwahrscheinlich, dass einige Leute bei diesem Absturz zu Tode gekommen waren, aber dies war eine Tatsache gewesen, die er bis gerade eben völlig verdrängt hatte. Tief begann er durchzuatmen und sah dabei mit geweiteten Augen ins Nichts. "Ahh... ahhhhhh...!" Nein, ganz ruhig! Was hatte Vater stets gesagt? Aufregung tötet Zellen. Langsam nahm er also wieder seine Hände runter und wollte sich wieder beruhigen, was einigermaßen funktionierte. Nein, kein Arzt der Welt hätte diesen Leuten mehr helfen können. Es war nicht seine Schuld gewesen. Nein...
    "Gome- ähh, ich meine... sorry...", murmelte er anschließend dem Fräulein neben ihm zu, "ist wohl alles einfach der... Schock. Haha..."


    Im nächsten Moment tauchte dann ein ausländisch scheinender großer Mann mit einer Narbe auf. Doch die alte Narbe war wohl nicht die einzige Verletzung, von der er betroffen war. Zunächst einmal fragte er nach der Sprache und meinte anschließend auf Englisch, dass die ganze Sache kein Traum sei, was Neil zum Seufzen brachte. Er musste den Tatsachen wohl ins Auge sehen. Als der Mann ihn jedoch auf die Wunde hinwies, wurde Neil s zuvor hilflose Ausstrahlung mit einem Mal todernst. Er zweifelte nicht daran, dass jeder hier ihn sofort als Arzt identifizierte. Die peinliche Tatsache, warum er jedoch noch in seinem Kittel umherlief, musste nun aber wirklich niemand wissen... "English... Deutsch...", beantwortete er zunächst einmal die Frage nach der Sprache und rückte einmal an seiner Brille. Unterdessen bot das sommersprossige Mädchen ihre Pflaster an, was den Braunhaarigen zunächst einmal schmunzeln ließ. "Err... uhm, warte! Lass mich erst mal genauer gucken!", meinte er anschließend und besah sich den Kopf des Mannes genauer, wobei er sich dafür auf seine Zehenspitzen stellen musste. Platzwunde. Na super. Zwar nicht besonders tief und blutete nicht allzu schwer, aber an diesem Ort... Scharf sog Neil für einen kurzen Moment die Luft ein. "Öhm, ja. Ich glaube, dass ein bloßes Pflaster da leider nicht mehr ausreicht.", meinte er daraufhin, während er sich wieder auf seine Füße fallen ließ. Die Blutung war kein Problem, das Risiko einer Platzwunde bestand leider in der Infektionsgefahr. Und an diesem Ort fernab der Zivilisation und jeglicher sanitären Anlagen war das alles andere als gut. "Um da großartig was zu tun fehlen mir die Mittel, wir sollten die Wunde aber mit sauberem Wasser reinigen, die desinfizieren und vielleicht einen Verband..." Abrupt stockte er. Das sagte sich so leicht, aber womit sollten sie das machen? Da hob er mit einem Lächeln den Zeigefinger. "Im Flugzeug gab es sicher erste Hilfe Kästen! Oder einer der Passagiere hatte was dabei, was wir benutzen können! Wir sollten nach herumliefendem Gepäckzeug suchen... oder so." Mit einem Lächeln sah er zwischen den beiden hin und her. Sie würden ihm sicher helfen, immerhin konnten sie auch nur davon profitieren... oder? "Ach, ich bin übrigens Otacon!", stellte er sich noch vor, ehe er in der nächsten Millisekunde seinen Fehler bemerkte. Das hier war doch nicht das Web, verdammt! "OHHH! Nein! Ich meine, ich bin Weil Natts... ähhhhh, Neil Watts!" Schamerfüllt legte sich der Doktor anschließend eine Hand an den Hinterkopf. Dass so etwas wirklich ständig passieren musste... "Wie dem auch sei... wir gehen suchen und ihr sagt mir Bescheid, wenn ihr was nutzbar aussehendes gefunden habt. Was haltet ihr davon?"
    Mahnend zeigte er im nächsten Moment allerdings noch auf den großen Mann und fügte noch einmal mit ernstem Unterton hinzu: "Aber Sie... Sie fassen ihre Wunde nicht weiter an. Oder tun etwas anderes, das sie weiter verunreinigen könnte, 'kay?" Später sollte er sich dann wohl noch nach den anderen Überlebenden erkundigen, aber erst einmal musste er dafür sorgen, dass er überhaupt etwas tun konnte.


    OT: Also dann, wollen wir drei uns auf die Suche nach medizinisch verwendbarem Zeug und anderen Sachen machen? ^-^
    Ah, und sorry Draco, aber ich wusste nicht so recht, wie ich dich gerade einbringen sollte... xD